Nein zum Krieg -  - E-Book

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Beschreibung

"Ich schicke diesen Brief an eure Adresse, ohne zu wissen, wo ihr seid. Eigentlich hättet ihr schon an der deutschen Grenze ankommen sollen. Wir warten hier seit zwei Tagen. Wenn du mir nur antworten könntest! Ich hoffe so sehr, dass euch nichts passiert ist. Das Warten ist grausam." 19 eindringliche Texte für den Frieden, verfasst von Kindern, die am Schreibwettbewerb im Mai 2022 des Literaturkreisels teilnahmen.

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Seitenzahl: 35

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INHALTSVERZEICHNIS

Wohin als nächstes?

Ich liebe meine Ukraine

Ein Gespräch zwischen Frieden und Krieg

Ein unbeschwerter Ort

Geständnisse

Kriegsgier

Nachbarschaft

Der Krieg in der Ukraine

Krieg + Frieden

Die Stimme der Angst

Gegen den Krieg

In Anbetracht des Blutes

Mit Liebe für Friede

Krieg

Die Flucht

Aber die Frage, ob meine Familie lebt, lässt sich nicht beantworten

NEIN ZUM KRIEG!

Krieg

Krieg in Europa

Wohin als nächstes?

BRIEF VOM 24.02.2022

Liebe Kateryna,

was passiert da gerade bei euch in der Ukraine?! Ich habe die Nachrichten gesehen — grauenvolle Bilder! Werdet ihr in Kiew gerade tatsächlich angegriffen? Was haben du und deine Familie jetzt vor?

Bitte schreibe mir so schnell wie möglich zurück!

BRIEF VOM 27.02.2022

Liebe Isabelle,

die Informationen aus den Nachrichten stimmen. Es ist furchtbar. Uns selbst hat die Kriegserklärung schwer erschüttert. Die politische Situation war in den letzten Wochen zwar angespannt, aber wir hätten nicht gedacht, dass es jetzt einen Krieg geben würde.

Du kannst dir dieses Gefühl nicht vorstellen, als bei uns die Alarmsirenen losgegangen sind. Die Angst, wenn Flugzeuge über der Stadt auftauchen und die Panik, wenn du Menschen schreiend umherrennen siehst.

Wir haben alle geschlafen, als die Explosionen losgingen. Mein kleiner Bruder hat dann nur noch geweint. Das Bild, das sich vor meinen Augen ergibt, ist mein schlimmster Albtraum.

Überall brennt es und wenn wir auf die Straße gehen, sehe ich die eingestürzten Gebäude unserer Nachbarn. Dabei weiß ich nicht, ob sie überlebt haben und ob ich sie jemals wiedersehe.

Wir haben Angst, aber unser Leben ist hier. Alles, was wir uns aufgebaut haben, ist hier. Das können wir nicht einfach so aufgeben. Meine Familie hat beschlossen, abzuwarten. Die Nächte verbringen wir in den U-Bahn-Stationen. Es spendet ein wenig Trost, mit seinem Schicksal nicht alleine zu sein.

Ich hoffe, du erhältst den Brief und weißt, dass ich lebe.

BRIEF VOM 01.03.2022

Liebe Kateryna,

es bringt euch in der Ukraine nicht viel, aber wir stehen zu euch. Ich war mit meinen Freunden am Sonntag auf einer Friedensdemonstration. Der Krieg muss aufhören! Ich fühle mich so hilflos. Jeden Tag gehe ich in die Schule und lerne für meine Zukunft, aber das erscheint mir falsch. Viele Menschen in der Ukraine wissen nicht einmal, wie sie den nächsten Tag überleben. Ich sollte etwas tun können. Ich mache mir Sorgen um dich und bete, dass es deiner Familie gut geht. Ich habe mit meinen Eltern geredet. Wenn ihr flüchten solltet, könnt ihr für eine Weile bei uns wohnen.

Bleibt stark!

BRIEF VOM 03.03.2022

Liebe Isabelle,

du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es hat sich mittlerweile eine Routine an unseren Tagen ergeben. Schlimmer als die Explosionen ist die Stille. Das sind die Momente, in denen wir die Verluste betrauern. In diesen Momenten treffen wir uns auf der leeren Straße und zünden Kerzen für all die gefallenen Menschen an. Manchmal holt uns dabei die Realität ein, wenn wir schweigend dastehen. Wir sehen einander an und wissen, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war.

Mein Vater will sich dem ukrainischen Militär anschließen. Er möchte unser Land und unseren Präsidenten verteidigen. Ich kann es verstehen. Wenn ich nicht so jung wäre, würde ich auch kämpfen. Umso schlimmer ist es, dass wir uns von ihm verabschieden müssen. Dadurch dass kein Ende des Krieges in Sicht ist, werden wir fliehen. Über die Grenze nach Polen Richtung Deutschland. Es ist hart, meine Heimat zu verlassen und noch härter nicht zu wissen, wie viel von ihr bei meiner Rückkehr noch da sein wird. Ich werde außerdem Mischka aussetzen müssen, sie kann nicht mitkommen. An Tagen wie diesen hasse ich Putin. Ich hasse ihn für diesen grundlosen Krieg und all das Leiden!

Hoffentlich geht alles gut und wir sehen uns bald...

BRIEF VOM 07.03.2022

Liebe Kataryna,

ich schicke diesen Brief an eure Adresse, ohne zu wissen, wo ihr seid. Eigentlich hättet ihr schon an der deutschen Grenze ankommen sollen. Wir warten hier seit zwei Tagen. Wenn du mir nur antworten könntest! Ich hoffe so sehr, dass euch nichts passiert ist. Das Warten ist grausam.