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Der Autor, Wissenschaftsjournalist und Ingenieur Hans Dominik führt im Plauderton durch die neuesten technischen Entwicklungen des jungen 20. Jahrhunderts.
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Seitenzahl: 23
Technische Plaudereienvon Hans Dominik
Herausgegeben von Ronald Hoppeedition.epilog.de
Für diese Ausgabe wurden die Originaltexte in die aktuelle Rechtschreibung umgesetzt und behutsam redigiert. Längenangaben und andere Maße wurden gegebenenfalls in das metrische System umgerechnet.
Technische Betrachtung
Es soll hier nicht von jenen würdigen Beamten die Rede sein, die in den Büros des zivilisierten Europa ihren Dienst verrichten und die Registraturen verwalten. Unsere Registratoren bestehen aus Stahl und Eisen, aber sie verrichten ihre Arbeit so exakt und getreu, dass wir ihre Dienste heute nicht mehr missen möchten.
Als unsere Technik im neunzehnten Jahrhundert den bekannten gewaltigen Aufschwung nahm, als in schneller Folge Wasser, Gas und Elektrizität in die Häuser geliefert wurden, da trat alsbald auch die dringende Forderung auf, die gelieferten Sachen zum Zweck der Bezahlung ordnungsgemäß zu registrieren und zu verbuchen. Es entstand das Bedürfnis nach zuverlässigen technischen Messinstrumenten. Dem Verlangen ward Genüge, und heut bildet der Bau von Messinstrumenten überhaupt einen integrierenden Bestandteil unserer Technik. Ganz allgemein müssen wir dabei drei Gruppen unterscheiden, nämlich: Zeiger, Zähler und Registratoren.
Als ein allgemein bekanntes Beispiel für zeigende Instrumente können wir das Thermometer herausgreifen. Es zeigt uns in jedem einzelnen Augenblick die Temperatur seiner Umgebung an. Dagegen können wir ihm nicht ansehen, ob es vor einer Stunde zehn Grad Wärme oder zehn Grad Kälte angezeigt hat, denn das gewöhnliche Thermometer registriert nicht. Aber wir brauchen beispielsweise nur einen Blick aus die in Berlin befindlichen Uraniasäulen zu werfen, da treffen wir auch auf registrierende Thermometer. Ein Streifen aus Bimetall führt, entsprechend den Schwankungen der Temperatur, bestimmte Bewegungen aus. Ein feiner Schreibhebel überträgt diese Bewegungen auf einen Papierstreifen, der von einem Uhrwerk gleichmäßig weiterbewegt wird, und so bekommen wir eine Kurve, die für jede vergangene Minute genau die zugehörige Temperatur verzeichnet. Aus dem einfachen zeigenden ist ein registrierendes Thermometer geworden, das getreulich seine Auszeichnungen macht, gleichviel ob es in einer Uraniasäule steckt oder, an einem Pilotballon hängend, in zwei Meilen Höhe über halb Deutschland dahintreibt, im wahrsten Sinne des Wortes ein Registrator auf Reisen.