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Neuseeland ist fest auf der "Weltkarte der Sehnsucht" verzeichnet. Die harmonische Verbindung von Südseekultur und europäischer Vergangenheit in einer einzigartigen Landschaft ist für viele Individualreisende ein Traum. Mit etwa 1.600 km Längenausdehnung lässt sich das Land zudem gut in seiner Gesamtheit bereisen, dennoch bleibt Raum für Abstecher in unberührte Gebiete – für das Gefühl von Weite und Einsamkeit fernab der Zivilisation. In Großstädten wie Auckland, Wellington und Christchurch findet sich urbanes Leben mit einem großen Kulturangebot. Gastfreundliche, weltoffene und hilfsbereite Menschen heißen den Besucher am "schönsten Ende der Welt" mit ihrer ganz eigenen Philosophie und einem überzeugten Haere mai! aufs Herzlichste willkommen. Das Iwanowski-Reisehandbuch Neuseeland richtet sich an Selbstfahrer, die mit Mietwagen oder Wohnmobil das Land auf eigene Faust erkunden. Die vorgeschlagenen Touren führen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, aber auch in weniger bekannte Gebiete. Alternativrouten ermöglichen individuell abänderbare Streckenführungen. Besonderes Augenmerk wird auf die Bandbreite an Outdoor-Aktivitäten gerichtet. Reisezeit ist ganzjährig, aber hauptsächlich im europäischen Winter.
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Seitenzahl: 1054
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IWANOWSKI’S
NEUSEELAND – Autorentipps
Roland Dusik arbeitet als freier Journalist, Buchautor und Fotograf. Er veröffentlichte zahlreiche Reiseführer und Reisereportagen sowie sozialkritische Aufsätze, vor allem über Südostasien, Neuseeland und Australien. Neben dem vorliegenden Band erschienen in Iwanowski’s Reisebuchverlag von ihm die Bände Vietnam, Thailand sowie Reisegast in Thailand.Ulrich Quack ist seit 1979 als Studienreiseleiter tätig. Als Reisejournalist arbeitete er an seinen kulturgeschichtlichen Publikationen und Filmen mit und veröffentlichte Reiseführer zu inner- und außereuropäischen Zielen. Für Iwanowski’s Reisebuchverlag verfasste er neben dem vorliegenden Titel mehrere Bände zu den USA sowie zu Skandinavien.Unsere Autoren geben Ihnen nützliche Tipps und individuelle Empfehlungen:
Das Fjordland im Westen der Südinsel beeindruckt mit grandiosen Landschaften. Eine Kajak-Tour durch den Milford oder Doubtful Sound ist ein unvergessliches Erlebnis, S. 496. Einer der Höhepunkte im sogenannten Geyserland ist das Waimangu Volcanic Valley mit dem größten Heißwassersee der Welt, dem Frying Pan Lake, den farbenprächtigen Terrassen und Kratern, S. 359. Eine Reise an das andere Ende der Welt bedeutet auch die Chance zu einer Begegnung mit Kunst, Kultur, Geschichte und Gegenwart der Maoris, z. B. bei Museumsbesuchen, Hangi-Essen oder bei einem Aufenthalt in einem Marae, S. 48.Roland DusikUlrich Quack
Neuseeland
Neuseeland17. Auflage 2018
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 · 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 · Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Blick auf Berge und den Fjord Milford Sound, Fiordland National Park,Südinsel, © Karl Johaentges / LOOK-fotoAlle anderen Farbabbildungen: s. Bildnachweis S. 606Layout: Monika Golombek, KölnKarten und Reisekarte: Klaus-Peter Lawall, UnterensingenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.deRedaktionelles Copyright, Konzeption und derenständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. „Links“) damit verbunden sind.
ISBN epub: 978-3-86457-292-0ISBN Mobipocket: 978-3-86457-293-7ISBN pdf: 978-3-86457-294-4
Alle Karten zum Gratis-Download – so funktioniert’s
In diesem Reisehandbuch sind alle Detailpläne mit sogenannten QR-Codes versehen, die per Smartphone oder Tablet-PC gescannt und bei einer bestehenden Internet-Verbindung auf das eigene Gerät geladen werden können. Alle Karten sind im PDF-Format angelegt, das nahezu jedes Gerät darstellen kann. Für den Stadtbummel oder die Besichtigung unterwegs hat man so die Karte mit besuchenswerten Zielen und Restaurants auf dem Telefon, Tablet-PC, Reader oder als praktischen DIN-A-4-Ausdruck dabei.
Mit anderen Worten – der „gewichtige“ Reiseführer kann im Auto oder im Hotel bleiben und die Basis-Infos sind immer und überall ohne Roaming-Gebühren abrufbar. Sollten wider Erwarten Probleme beim Kartendownload auftreten, wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag. Unter [email protected] erhalten Sie die entsprechende Linkliste zum Herunterladen der Karten.
Am schönsten Ende der Welt
1. NEUSEELAND: LAND UND LEUTE
Neuseeland auf einen Blick
Historischer Überblick
Zeittafel
Die Suche nach einem Südkontinent
Abel Janszoon Tasman • Kapitän James Cook
Neuseeland wird britische Kolonie
Der Vertrag von Waitangi
Koloniale Wirtschaft
Die Zeit der Landkriege
Eine junge Kolonie konsolidiert sich
Die Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise
Neuseeland nach 1945
Aktuelle Entwicklungen
Landschaftlicher Überblick
Vom Werden des Landes
Die Landschaften
Nordinsel • Südinsel • Andere Landschaften
Klima und Reisezeit
Klimatabelle
Die neuseeländische Pflanzenwelt
Veränderungen der Flora • Vegetationszonen • Landestypische Pflanzen
Die neuseeländische Tierwelt
Bedrohte Tierarten • Vögel • Reptilien • Landsäugetiere • Meerestiere
Gesellschaftlicher Überblick
Die Maoris – Volk, Sprache, Kultur
Herkunft der Maoris • Mythos und Religion • Die Kunst der Maoris • Mana und Tapu
Die europäischen Einwanderer
Die Einwanderer aus dem pazifischen Raum
Neuseeland – Schmelztiegel der Nationen
Der britische Grundzug
Spiel ohne Grenzen
Eine sportbesessene Nation • Beliebte Sportarten
Neuseeland kulinarisch
Neuseeländische Kochkunst einst und jetzt • Multikulturelle Versuchungen • Die moderne neuseeländische Küche • Fisch und Meeresfrüchte • Wo essen? • Das Barbecue • Bier oder Wein? • Kulinarischer Sprachführer
Kultureller Überblick
Lange Jahre der Selbstfindung
Literatur
Malerei
Filmkunst
Musik
Wirtschaftlicher Überblick
Das Wirtschaftswunder
Die Wirtschaftskrise
Kurskorrektur
2. NEUSEELAND ALS REISEZIEL
Die Gelben Seiten: Allgemeine Reisetipps A–Z
Die Grünen Seiten: Das kostet Sie das Reisen in Neuseeland
3. REISEN IN NEUSEELAND
Reise- und Routenplanung
Vorschläge für Rundreisen
1. Variante • 2. Variante • 3. Variante • 4. Variante • Zusätzliche Programmpunkte
Zeiteinteilung und touristische Interessen
Nordinsel • Südinsel
Entfernungstabellen
4. AUCKLAND UND UMGEBUNG
Überblick Auckland
Redaktionstipps
Empfehlungen für die Stadtbesichtigung
Geschichte
Unterwegs in Auckland
Spaziergänge in der Innenstadt
Auckland Museum/Tamaki Paenga Hira • Queen Street • Entlang der Quay Street
Attraktionen am Rand der City
Victoria Park Market und Westhaven Marina • Die Harbour Bridge • Auckland Zoo und MOTAT I & II • Alberton House • Kelly Tarlton’s Sealife Aquarium • Sehenswertes in Parnell
Zentrumsnahe Stadtviertel und Sehenswürdigkeiten
Ponsonby • Devonport • Newmarket • Mt. Eden • One Tree Hill/Maungakiekie • Howick Historical Village
Weinkellereien und heiße Quellen
Reisepraktische Informationen Auckland
Die Inseln im Golf von Hauraki
Rangitoto Island und Motutapu
Tiritiri Matangi Island
Reisepraktische Informationen Tiritiri Matangi Island
Waiheke Island
Reisepraktische Informationen Waiheke Island
Great Barrier Island
Reisepraktische Informationen Great Barrier Island
Kawau Island
Reisepraktische Informationen Kawau Island
5. DIE NORDINSEL
Der Norden der Nordinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Auckland zur Bay of Islands
Orewa • Reisepraktische Informationen Orewa • Puhoi • Warkworth • Reisepraktische Informationen Warkworth und Matakana Coast • Von Warkworth nach Whangarei • Whangarei • Reisepraktische Informationen Whangarei • Tutukaka • Reisepraktische Informationen Tutukaka • Von Whangarei nach Kawakawa • Kawakawa
Die Bay of Islands
Paihia • Reisepraktische Informationen Paihia • Waitangi • Russell • Reisepraktische Informationen Russell • Kerikeri • Reisepraktische Informationen Kerikeri
Von der Bay of Islands zum Cape Reinga
Von Paihia/Kerikeri nach Kaitaia • Kaitaia • Reisepraktische Informationen Kaitaia • Ninety Mile Beach • Cape Reinga • Houhora • Reisepraktische Informationen Houhora • Zur Bay of Islands
Über die Westküste zurück nach Auckland
Kaikohe • Von Kaikohe nach Opononi • Opononi/Omapere • Reisepraktische Informationen Opononi/Omapere• Waipoua Kauri Forest • Unterwegs nach Dargaville • Reisepraktische Informationen Trounson Kauri Park • Dargaville • Reisepraktische Informationen Dargaville • Matakohe • Reisepraktische Informationen Matakohe • Alternative Route über Muriwai
Der Westen und Süden der Nordinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Auckland nach Hamilton
Reisepraktische Informationen Huntly • Ngaruawahia • Hamilton • Reisepraktische Informationen Hamilton
Von Hamilton nach Waitomo
Te Awamutu • Reisepraktische Informationen Te Awamutu • Otorohanga • Reisepraktische Informationen Otorohanga • Waitomo • Reisepraktische Informationen Waitomo
Von Waitomo nach New Plymouth
Te Kuiti • Mokau • Urenui • Motonui • Waitara • Alternative Route • New Plymouth • Reisepraktische Informationen New Plymouth
Egmont National Park
Überblick • Rundfahrt im Egmont National Park • Reisepraktische Informationen Egmont National Park
Von New Plymouth über Wanganui nach Wellington
Am Mt. Taranaki entlang • Stratford • Seelandschaft • Hawera • Abstecher zum Lake Rotorangi • Patea • Wanganui • Reisepraktische Informationen Wanganui • Von Wanganui nach Palmerston North • Palmerston North • Reisepraktische Informationen Palmerston North • Weiterfahrt nach Wellington
Alternative Route: von Waitomo nach Wanganui über den Tongariro National Park
Taumarunui • Reisepraktische Informationen Taumarunui • Lake Taupo und Raurimu • National Park und Ohakune • Reisepraktische Informationen National Park und Ohakune • Whakapapa • Reisepraktische Informationen Whakapapa • Tongariro National Park • Raetihi • Pipiriki
Wellington
Redaktionstipps
Geschichte und Aufbau
Stadtbesichtigung
An der Waterfront • Mit dem Cable Car zum Botanischen Garten • Regierungsgebäude und Hauptbahnhof • Südlich des Parlamentsgebäudes
Die Außenbezirke
Museen • Aussichtspunkte • Weitere Ausflugsziele • Ausflüge mit dem Wagen • Rundfahrten in der Umgebung • Die Überfahrt nach Picton • Reisepraktische Informationen Wellington
Der Osten der Nordinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Wellington nach Napier
Petone • Lower Hutt und Upper Hutt • Featherston • Greytown • Masterton • Reisepraktische Informationen Masterton • Abstecher zur Küste • Von Masterton nach Napier
Napier
Geschichte • Stadtbesichtigung • Reisepraktische Informationen Napier
Die Umgebung von Napier
Cape Kidnappers • Hastings und Havelock North • Reisepraktische Informationen Hastings und Havelock North
Von Napier über Gisborne nach Whakatane
Wairoa • Reisepraktische Informationen Wairoa • Wairoa – Lake Waikaremoana – Urewera National Park (bis Rotorua) • Reisepraktische Informationen Lake Waikaremoana und Te Urewera National Park • Vom Nationalpark nach Te Reinga • Von Wairoa nach Gisborne über Te Reinga • Von Wairoa nach Gisborne über Morere • Reisepraktische Informationen Mahia Peninsula • Gisborne • Reisepraktische Informationen Gisborne • Von Gisborne nach Opotiki • Von Gisborne nach Opotiki über das East Cape • Opotiki • Reisepraktische Informationen Opotiki • Whakatane • Reisepraktische Informationen Whakatane • Ausflug zur White Island (Whakaari) • Weiterfahrt ab Whakatane
Das Inselinnere zwischen Napier und Auckland
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Napier nach Taupo
Taupo • Reisepraktische Informationen Taupo • Lake Taupo
Von Taupo nach Rotorua
Huka Falls • Wairakei Thermal Valley • Wairakei Geothermal Power Station • Orakei Korako • Wai-o-Tapu • Waimangu Volcanic Valley
Rotorua
Geschichte • Stadtzentrum • Reisepraktische Informationen Rotorua
Die Umgebung von Rotorua
Whakarewarewa • Buried Village und Tarawera Landing • Rund um den Lake Rotorua
Von Rotorua über Cambridge nach Auckland
Tirau und Matamata • Reisepraktische Informationen Tirau und Matamata • Cambridge • Reisepraktische Informationen Cambridge
Abstecher zur Coromandel-Halbinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Rotorua über Tauranga zur Coromandel-Halbinsel
Mt. Maunganui und Tauranga • Reisepraktische Informationen Tauranga/Mt. Maunganui • Von Tauranga nach Katikati • Katikati • Waihi
Die Coromandel-Halbinsel – Überblick
Die Coromandel-Halbinsel – Westküste
Thames • Reisepraktische Informationen Thames • Von Thames nach Coromandel • Coromandel • Reisepraktische Informationen Thames Coromandel • Von Coromandel zum Cape Colville • Reisepraktische Informationen Fletcher Bay
Die Coromandel-Halbinsel – Ostküste
Von Waihi nach Opoutere • Reisepraktische Informationen Whangamata und Opoutere • Pauanui und Tairua • Reisepraktische Informationen Pauanui und Tairua • Von Tairua nach Whitianga • Reisepraktische Informationen Hahei Beach und Whitianga • Von Whitianga nach Coromandel
6. DIE SÜDINSEL
Der Norden der Südinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Picton
Reisepraktische Informationen Picton/Marlborough Sounds
Von Picton nach Nelson
Havelock • Pelorus Bridge • Rai Valley
Nelson
Geschichte • Stadtbesichtigung • Reisepraktische Informationen Nelson
Von Nelson zum Abel Tasman National Park
Motueka • Reisepraktische Informationen Motueka
Der Abel Tasman National Park
Kaiteriteri und Marahau • Überblick • Wanderung: Von Marahau über Torrent Bay zur Awaroa Lodge • Ausflug über Takaka und Anatimo zu den Wainui Falls • Reisepraktische Informationen Abel Tasman National Park
Der äußere Nordwesten
Collingwood, Farewell Spit und Cape Farewell • Reisepraktische Informationen Collingwood, Farewell Spit • Zum Aorere River und zum Heaphy Track • Der Kahurangi National Park
Die Westküste der Südinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Nelson/Motuela über Westport nach Greymouth
Anreise ab Motueka/Nelson • Anreise ab Blenheim • St. Arnaud und Nelson Lakes National Park • Reisepraktische Informationen St. Arnaud und Nelson Lakes National Park • Entlang des Buller River • Murchison • Reisepraktische Informationen Murchison • Von Murchison nach Westport • Westport • Reisepraktische Informationen Westport • Charleston • Punakaiki und Paparoa National Park • Reisepraktische Informationen Punakaiki • Greymouth • Reisepraktische Informationen Greymouth
Von Greymouth nach Franz Josef
Lake Brunner • Shantytown • Hokitika • Reisepraktische Informationen Hokitika • Von Hokitika zum Westland National Park
Franz Josef, Fox und der Westland National Park
Franz Josef • Westland National Park • Reisepraktische Informationen Westland National Park
Von Franz Josef nach Haast
Reisepraktische Informationen Lake Moeraki • Haast • Reisepraktische Informationen Haast • Zum Haast Pass
Das Fjordland und der Süden der Südinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Von Haast nach Queenstown
Makarora • Reisepraktische Informationen Makarora • Lake Wanaka • Lake Hawea • Wanaka • Reisepraktische Informationen Wanaka • Von Wanaka nach Queenstown
Queenstown
Geschichte • Stadtbesichtigung
Die Umgebung von Queenstown
Lake Wakatipu • Arrowtown • Der Skippers Drive • Reisepraktische Informationen Queenstown und Umgebung
Ausflüge ins Fjordland
Te Anau • Reisepraktische Informationen Te Anau • Von Te Anau zum Milford Sound • Milford Sound • Reisepraktische Informationen Milford Sound • Manapouri und andere Ausflugsziele • Reisepraktische Informationen Manapouri
Von Queenstown nach Dunedin
Cromwell • Clyde • Alexandra • Reisepraktische Informationen Alexandra • Von Alexandra nach Dunedin/Christchurch über Palmerston • Von Alexandra nach Dunedin über den Highway 8
Alternative Route: Invercargill und Stewart Island
Von Te Anau nach Invercargill auf der Southern Scenic Route • Invercargill • Reisepraktische Informationen Invercargill• Bluff • Stewart Island • Reisepraktische Informationen Invercargill Stewart Island • Von Invercargill nach Dunedin • Balclutha • Reisepraktische Informationen Balclutha
Alternative Route: Von Queenstown nach Christchurch über Aoraki Mt. Cook Village
Twizel • Reisepraktische Informationen Twizel • Aoraki Mt. Cook National Park • Reisepraktische Informationen Aoraki Mt. Cook National Park • Vom Aoraki Mt. Cook Village zum Lake Tekapo • Reisepraktische Informationen Lake Tekapo • Vom Lake Tekapo an die Ostküste
Die Ostküste der Südinsel
Redaktionstipps
Streckenübersicht und Zeiteinteilung
Dunedin und Umgebung
Überblick • Stadtbesichtigung • Reisepraktische Informationen Dunedin • Ausflug zur Otago Peninsula • Reisepraktische Informationen Otago Peninsula
Von Dunedin nach Christchurch
Moeraki • Reisepraktische Informationen Moeraki • Oamaru • Reisepraktische Informationen Oamaru • Alternativer Ausflug zum Aoraki Mt. Cook Village • Von Oamaru nach Christchurch • Reisepraktische Informationen Timaru • Alternative Route nach Christchurch
Christchurch
Geschichte und Gegenwart • Redaktionstipps • Rundgang durchs Zentrum • In der Umgebung von Christchurch • Riccarton House • International Antarctic Centre • Orana Wildlife Park und Willowbank Wildlife Reserve • Yaldhurst Museum of Transport & Science und Air Force World • Ferrymead Heritage Park • Christchurch Gondola • Reisepraktische Informationen Christchurch und Umgebung • Ausflug nach Lyttelton • Ausflug nach Akaroa (Banks Peninsula) • Reisepraktische Informationen Akaroa
Alternative Routen von Christchurch in den Westen
Über den Arthur’s Pass zur Westküste • Reisepraktische Informationen Arthur’s Pass • Abstecher nach Hanmer Springs • Reisepraktische Informationen Hanmer Springs
Von Christchurch nach Picton
Von Christchurch nach Kaikoura • Kaikoura • Reisepraktische Informationen Kaikoura • Blenheim • Reisepraktische Informationen Blenheim • Von Blenheim nach Picton
7. ANHANG
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Weiterführende Informationen zu folgenden Themen
Die Schöpfungsgeschichte der Maoris
Neuseeland und das Ozonloch
Heimat von „Mittelerde“ – Neuseeland im Fokus der Filmindustrie
Wer war Bischof Selwyn?
Die Vulkane von Auckland
Sir Campbell – Father of Auckland
Der Vertrag von Waitangi
Das Waitangi Meeting House
Wer war Häuptling Hongi Hika?
Die Kauri-Fichte
Das Kauri-Gum
Das Maori King Movement
Die neuseeländischen Glühwürmchen
Te Kooti und die Hau-Hau-Bewegung
Der Taranaki in der Maori-Legende
Neuseeländische Pubs – Treffpunkt der Nation
Zeitbomben der Natur
Art déco und Spanish Mission Style in Napier
Die Marlborough Sounds
Die Goldminen bei Charleston
Julius von Haast
Der Fiordland National Park
Nervenkitzel pur – Bungee Jumping
Die Königsalbatrosse
Wale, Delfine und Robben als Kaikoura-Touristenattraktion
Konkurrenz fürs Bier – Neuseeländischer Wein
Verzeichnis der Karten und Grafiken
Aoraki Mt. Cook
Auckland – Hamilton – Waitomo
Die Bay of Islands
Christchurch, Stadtplan
Christchurch Umgebung
Von Christchurch nach Picton
Die Coromandel-Halbinsel
Dunedin, Stadtplan
Von Dunedin nach Christchurch
Von Franz Josef nach Haast
Geologie – Plattentektonik
Von Greymouth nach Franz Josef
Von Haast nach Queenstown
Fiordland National Park mit Milford Sound
Von Motueka nach Greymouth
Mt. Maunganui und Tauranga
Napier, Stadtplan
Napier – Taupo
Napier – Whakatane
Nelson, Stadtplan
New Plymouth, Stadtplan
Von New Plymouth nach Wellington
Der Norden der Nordinsel
Der Nordwesten der Südinsel
Oamaru, Stadtplan
Queenstown, Stadtplan
Rotorua, Stadtplan
Der Süden der Südinsel und Stewart Island
Zwischen Taupo und Rotorua
Die Umgebung von Auckland
Waitomo – New Plymouth
Waitomo – Wanganui: Alternativroute
Wanaka, Stadtplan
Wellington, Stadtplan
Von Wellington nach Napier
Whangarei, Stadtplan
Auckland, Stadtplan
Nord- und Südinsel, Übersicht
Die Morgenluft ist frisch, der Himmel noch nachtschwarz, zeigt aber bereits eine Nuance von Blau und Grau, die den Tag ankündigt. Schon bald tauchen die ersten Jogger auf. Sie traben leichtfüßig entlang Aucklands Quay Street, auf einer, wie Kenner schwören, der schönsten Trimm-Trab-Strecken der Welt zum Ferry Building an der Queens Wharf. Dort sind bereits die ersten Hafenfähren aus Devonport, Birkenhead und weiteren, auf der anderen Seite des Waitemata Harbour gelegenen Vororten Aucklands eingelaufen. Sonnengebräunte Büroangestellte in dunklen Anzügen, Handwerker in Shorts und singlets, dem klassischen Kiwi-Outfit der einfachen Arbeiter, elegante Frauen in Designerkleidung, Touristen im Freizeitdress, Menschen mit Aktentaschen unter dem Arm oder Rucksäcken auf dem Rücken – sie alle strömen von den Personenfähren in Richtung City. Besucher von der nördlichen Halbkugel überrascht die gelassene Atmosphäre und die entspannte Einstellung der Pendler. Kaum jemand macht ein mürrisches Gesicht, niemand drängt oder schiebt – die Aucklander starten gut gelaunt und entspannt in den neuen Tag. Ohne viel Umschweife kommt der Besucher mit ihnen ins Gespräch, freundlichen, weltoffenen, hilfsbereiten Menschen, die das Leben leicht und sich selbst nicht so ernst nehmen. Und zum Abschied ein heiteres Take it easy, das die Leute hier anstelle von „Auf Wiedersehen“ sagen. Takeit easy, „nimm’s leicht“, das ist die Philosophie von ganz Neuseeland.
Einst etwas abseits der internationalen Routen gelegen, ist Neuseeland als immer populärer werdendes Reiseziel mittlerweile fest auf der Weltkarte der Sehnsucht verzeichnet. Warum das so ist, liegt auf der Hand:
• Wo sonst gibt es Fjorde und Vulkane, subtropische Strände und Gletscher, Farnwälder und Geysire so nah beieinander?
• Wo sonst kann man die harmonische Verbindung von Südseekultur und europäischer Kolonialvergangenheit in solch schöner Natur erleben?
• Wo sonst gibt es eine derart faszinierende endemische Pflanzen- und Tierwelt, von der der Kiwi – das neuseeländische Wappentier – nur ein Beispiel ist?
• Und wo sonst empfangen kontaktfreudige, gastfreundliche und hilfsbereite Einheimische die Besucher aus fernen Ländern fast überall mit offenen Armen?
Mit etwa 1.600 km Längenausdehnung ist das Land für Touristen zudem ideal: Noch überschaubar und in seiner Gesamtheit gut zu bereisen, bleibt dennoch Raum für Abstecher in unberührte Gebiete, für das Gefühl von Weite und Einsamkeit fernab der Zivilisation. Immer wieder fasziniert Besucher, wie hier Bekanntes in neuer Umgebung und Fremdes in gewohnter Atmosphäre auftaucht, wie sich Kontraste zu einem großartigen Landschaftserlebnis „am schönsten Ende der Welt“ verdichten.
Wer bei Neuseeland aber nur an Naturburschen und Schafzüchter denkt, verkennt, dass sich in Auckland, Wellington, Christchurch und Dunedin ein im „Pionierland“ Neuseeland kaum vermutetes Kulturleben entwickelt hat. Jeden Abend präsentieren Bühnen zeitgenössische, oftmals experimentelle neuseeländische und ausländische Dramen sowie Klassiker, gibt es Konzerte internationaler Rock- und Popbands, Musicals, Kammermusik, Ballettaufführungen sowie Vernissagen in einer der unzähligen Galerien. Die Höhepunkte des Kulturkalenders markieren Festivals wie das New Zealand International Arts Festival in Wellington und das Otago Festival of Arts in Dunedin, beides mehrwöchige Kulturspektakel. Im Windschatten des Kulturlebens hat sich eine erstklassige Gastronomie entwickelt – die Neuseeländer gelten als leidenschaftliche foodies. Feinschmeckerrestaurants aller Nationalitäten gehören zum Straßenbild fast jeder Stadt. Und es gibt fast 700 Weingüter, die hervorragende weiße und rote Rebensäfte produzieren. Viele neuseeländische Weine stehen in Restaurants von New York bis Peking auf der Karte. Die Kombination von ursprünglicher, abwechslungsreicher Landschaft und urbaner Vitalität ist das große Plus Neuseelands. Neuseeland, das ist der Spannungsbogen zwischen Büroturm und Blockhütte, zwischen Zivilisation und Wildnis, zwischen Stadtkultur und Urnatur.
Sicher: Auch Neuseeland ist kein Paradies ohne Probleme! Wirtschaftliche Schwierigkeiten, Strukturwandel, das Ozonloch und Auswanderung – all das sind Themen, die die aktuelle Diskussion beherrschen. Im Großen und Ganzen aber trügt der Eindruck nicht, dass es den „Kiwis“, wie sich die Neuseeländer selbst nennen, besser geht als vielen anderen. Der Boom der Destination Neuseeland auf dem Reisemarkt hat nicht dazu geführt, dass man das unangenehme Gefühl eines überlaufenen, durch den Tourismus fast schon zerstörten Zieles bekommt. Und bei einer so geringen Bevölkerungsdichte, wie sie in Europa nur noch Island aufweist, bleibt auch in Zukunft Platz genug für alle Interessierten. Die Neuseeländer lieben ihre Natur und sind stolz auf sie, deswegen gehen sie pfleglich mit ihr um und erwarten das auch von den Besuchern. Und als geradezu fanatische Sport- und Freizeitanhänger haben sie eine enorme Bandbreite an Outdoor-Aktivitäten aufgebaut, die ihresgleichen sucht.
Dieses Reisehandbuch richtet sich vornehmlich an unabhängige Individualtouristen, die beispielsweise mit Mietwagen oder Wohnmobil das Land kennenlernen möchten. Deswegen wird im Reiseteil eine Route vorgeschlagen, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt, aber auch weniger bekannte Gebiete vorstellt. Den unterschiedlichen Interessen und zeitlichen Möglichkeiten der Leser wird insofern Rechnung getragen, als überall da, wo es sinnvoll erschien, Alternativen skizziert werden.
Haere mai! Welcome! – Sie werden am Reiseziel häufig den Eindruck gewinnen, dass Sie tatsächlich willkommen sind – als ein Gast, der zusammen mit den Neuseeländern die Naturschönheiten des Landes genießen, die Sehenswürdigkeiten besuchen und einen schönen Urlaub erleben will. Als ein Fremder, der sich für Neuseeland interessiert und für den sich daher auch die Neuseeländer interessieren. Und natürlich sind Sie willkommen als jemand, der der neuseeländischen Gesellschaft die dringend benötigten Devisen bringt. Nach dem obligatorischen Where do you come from? wird die zweite Frage, die man Ihnen stellt, meist sein: And what do you think about this country? – Es besteht kein Zweifel, dass Ihre Antwort positiv ausfallen wird. Denn von der ersten Minute an wird Ihnen ein unkompliziertes, halb fremdes und halb vertrautes und immer erlebnisreiches Urlaubsland begegnen! Sie werden überrascht sein, wie einfach vieles ist, was aus der Ferne noch schwierig erschien, und wie schnell Sie das easy going, den typisch neuseeländischen way of life, übernehmen werden.
In diesem Sinne Haere Mai …
Ulrich Quack und Roland Dusik
Auf eine allgemeine Vorstellung der Reiseregion, Ausführungen über „Land und Leute“ unter verschiedenen Gesichtspunkten folgen Routenvorschläge. Es gibt Tipps und Hinweise zu Restaurants, Stränden, touristischen Leistungsträgern u. a. Eingeschobene Exkurse („INFO“) liefern Hintergrundwissen und bieten fakultativen „Lesestoff“.
Als „Gelbe Seiten“ farblich abgesetzt sind die Allgemeinen Reisetipps von A–Z zur Planung und Ausführung einer Reise. Anhaltspunkte zu den Kosten einer Neuseelandreise bieten die „Grünen Seiten“. Die ebenfalls gelb unterlegten Reisepraktischen Informationen zu einzelnen Orten bzw. Regionen befinden sich im Routenteil, am Ende der jeweiligen Kapitel. Bei den Hinweisen zu Übernachtung, Restaurants, Shopping oder Touren musste zwangsläufig eine Auswahl getroffen werden. Die genannten Adressen sind allerdings reine Vorschläge oder Empfehlungen. Natürlich gibt es rechts und links davon noch etliche Adressen, die es individuell zu entdecken gilt.
Im Anhang findet sich neben den Literaturhinweisen ein ausführliches Stichwortverzeichnis, das Ihnen die Möglichkeit gibt, schnell den gesuchten Begriff zu finden.
Bei den Adressen und Beschreibungen wurde größter Wert auf Aktualität gelegt, allerdings kann angesichts der Fülle an Informationen und der Schnelllebigkeit touristischer Angebote keine Gewähr für Korrektheit übernommen werden. Die Autoren sind dankbar über jede Nachricht mit Informationen zu Unstimmigkeiten oder Neuheiten. Über Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschläge freuen wir uns: per E-Mail unter [email protected].
davon North Island 115.557 km2, South Island 151.215 km2, Stewart Island 14 km2, Chatham Islands 963 km2
Einwohner4,47 Mio.BevölkerungsdichteCa. 17 Einwohner/km2Bevölkerung70 % europäischer Abstammung, 14 % Maoris, 7 % Polynesier der pazifischen Inseln, 8 % Asiaten, 1 % andereStaatsspracheEnglisch, daneben seit 1987 Maori als zweite VerkehrsspracheHauptstadtWellington (205.000 Ew. in der City, 455.000 Ew. in der Metropolitan Area)Religion45 % Christen verschiedener Glaubensrichtungen (u. a. Anglikaner 11 %, Katholiken 12 %, Presbyterianer 8 %, Methodisten 3 %), 15 % andere Religionen, 40 % KonfessionsloseFlaggeVier rote Sterne mit weißem Rand auf blauem Grund, im oberen linken Viertel der „Union Jack“. Im März 2016 stimmte Neuseeland über eine neue Flagge ohne Union Jack ab – der Vorschlag wurde mit 56,6 % der Stimmen abgelehnt.Nationalfeiertag6. Februar (Waitangi Day)Staats- und RegierungsformParlamentarische Demokratie ohne geschriebene Verfassung; konstitutionelle Monarchie; Einkammersystem (Repräsentantenhaus) mit 120 MitgliedernStaatsoberhauptKönigin Elizabeth II., vertreten durch Generalgouverneurin Patsy Reddy (seit September 2016)RegierungschefPremierminister Bill English (National Party), Amtsantritt Dezember 2016StädteAuckland 1,38 Mio. Ew., Wellington 455.000 Ew., Christchurch 366.000 Ew., Hamilton 151.000 Ew., Dunedin 128.000 Ew.Wichtigste ExportgüterFleisch, Milchprodukte, Holzprodukte, Früchte und Gemüse, Wolle, AluminiumWichtigste HandelspartnerAustralien (2016: 18 %), China (17 %), Japan und weitere asiatische Länder (24 %), USA (12 %), EU (besonders Großbritannien mit 5,1 % und Deutschland mit 3,6 %)ProblematikWirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturwandel, Ozonloch, nach der globalen Wirtschaftskrise hohe Arbeitslosenquote (2016: 5,2 %), besonders bei Jugendlichen unter 20 (20,2 %) und Maoris (15,8 %)Schon seit dem Altertum hatte die vermutete Existenz eines legendenumrankten „Südlandes“ die Fantasie mancher Europäer beschäftigt. Diese Vorstellung von einem großen Kontinent auf der Südhalbkugel ging auf Geografen der Antike, wie Claudius Ptolemäus, zurück, die postuliert hatten, es müsse, um die Erde bei ihrer Umdrehung in Balance zu halten, ein Gegengewicht zur Landmasse der Nordkontinente geben. Der geografische Mythos erhielt den Namen Terra Australis Incognita – das unbekannte Land im Süden. Auf der Suche nach ihm entdeckten die Holländer zunächst den Norden Australiens. Im Jahr 1605 hatte die niederländische Vereinigte Ostindische Companie (VOC) ein Schiff unter dem Kommando von Kapitän Willem Janszoon auf die Reise geschickt, sichere Seewege nach Holland zu suchen. In den folgenden Jahren wurden immer wieder holländische Schiffe an die Westküste Australiens oder in die Great Australian Bight (Große Australische Bucht) verschlagen. Während dieser Zufallslandungen und Irrfahrten erkundeten und kartierten die Holländer die gesamte West- und Südküste des Kontinents, den sie fortan Hollandia Nova (Neu-Holland) nannten.
Entdeckungsgeschichtlich waren die großen Seereisen von Abel Janszoon Tasman der Höhepunkt der holländischen Erkundung der Terra Australis. Abel Tasman wurde im August des Jahres 1642 vom Generalgouverneur von Batavia, des heutigen Jakarta, entsandt mit dem Auftrag, das Südland zu erkunden. Entgegen des Uhrzeigersinns umrundete Tasman mit seinen Schiffen Heemskerck und Zeehaen Australien und stieß dabei auf eine Insel, die später nach ihm den Namen Tasmanien tragen sollte.
Am 13. Dezember des gleichen Jahres sichteten er und seine Mannen die Küste eines neuen Landes – die ersten Europäer hatten Neuseeland entdeckt. Ein „großes, gehobenes Land“ sei es, notierte Tasman im Logbuch, dessen „Spitzen der Berge wir wegen der dichten Wolken nicht sehen konnten“. Allerdings nahmen die Kontaktversuche Tasmans mit den Ureinwohnern einen tragischen Ausgang: Das zu Wasser gelassene Boot wurde von einem Maori-Kanu gerammt, die vier Besatzungsmitglieder wurden umgebracht. Die beiden holländischen Schiffe segelten daraufhin nordwärts (ohne die Cook-Straße zwischen Süd- und Nordinsel zu bemerken), unternahmen keinen weiteren Landungsversuch und verließen die Gestade Neuseelands im Januar des Jahres 1643, ohne einen Fuß auf neuseeländischen Boden gesetzt zu haben. Zwar war die Vereinigte Ostindische Companie, in deren Diensten Tasman stand, mit den Ergebnissen der Expedition nicht zufrieden, immerhin aber brachte diese erste „Entdeckung“ dem Land seinen heutigen Namen ein, denn das von Tasman so getaufte „Staten Landt“ wurde später nach einer holländischen Provinz „Nieuw Zeeland“ umbenannt.
Ob nach Tasman in den nächsten 127 Jahren weitere Europäer Neuseeland sichteten oder sogar an Land gingen, ist nicht auszuschließen, aber nirgendwo belegt. Fest steht, dass erst nach dieser ungewöhnlich langen Zeitspanne Tasmans Entdeckung wieder Gegenstand einer geplanten und diesmal weitaus bedeutenderen Forschungsexpedition wurde: Die britische Admiralität und die naturwissenschaftliche Royal Society gaben dem erfahrenen Seemann James Cook den Auftrag, die mysteriösen Verhältnisse im Pazifik zu erforschen, den Südkontinent (für dessen Teil Tasman Neuseeland noch gehalten hatte!) zu finden und astronomische Beobachtungen auszuführen. Wie die Holländer waren auch die Engländer an der Erweiterung ihrer Handelsverbindungen interessiert und hatten als aufkommende Seemacht auch die strategische Bedeutung des neuen Südkontinents im Auge. Zugleich übte im Zuge der Aufklärung die nach wie vor weitgehend unerforschte Terra Australis Incognita auf die damalige Wissenschaft eine unerhörte Faszination aus.
Am 26. August 1768 verließ Kapitän James Cook mit seinem Schiff Endeavour den Hafen von Plymouth. An Bord befanden sich auch renommierte Wissenschaftler, wie der britische Naturforscher Joseph Banks und der schwedische Botaniker Daniel Carl Solander. Ziel der Reise war die kurz zuvor entdeckte Insel Tahiti, wo die wissenschaftlich orientierten Weltreisenden astronomische Beobachtungen durchführten. Von Tahiti segelten Cook und seine Begleiter weiter nach Südwesten und stießen am 7. Oktober 1769 auf Tasmans „Nieuw Zeeland“. Zwei Tage später betraten James Cook und einige Seeleute am Kaiti Beach in der Nähe des heutigen Gisborne als erste Europäer neuseeländischen Boden. Nachdem er Neuseeland für die britische Krone in Besitz genommen hatte, verbrachte Cook sechs Monate damit, die beiden Inseln kartografisch zu erfassen.
Kein anderer Berg ragt höher in Neuseelands Himmel als der Aoraki Mt. Cook
Die schlechten Erfahrungen seines holländischen Vorgängers musste Cook insofern teilen, als auch ihm und seiner Mannschaft die Ureinwohner nicht gerade freundlich entgegentraten: Schon am ersten Tag kam es zu Kämpfen zwischen Maoris und seiner Besatzung. Im weiteren Verlauf der Expedition wurden die Beziehungen zwischen den Parteien jedoch angenehmer, und an mehreren Stellen, sowohl der Nord- als auch der Südinsel, konnten die Europäer wertvolle Forschungsarbeit leisten. Die mitreisenden Wissenschaftler Banks und Solander beobachteten und beschrieben als erste Europäer die fremdartige neuseeländische Natur. Vor allem aber ist wichtig, dass die Endeavour das Land umsegelte, damit den Inselcharakter bewies und den Mythos vom Südkontinent zerstörte. Die kartografische Erfassung des Küstenverlaufs einschließlich der nach ihm benannten Cook Strait sind weitere Erfolge jener Expedition, die sich Ende März 1770 auf den Heimweg nach England machte.
Noch zwei weitere Male sollte Cook Neuseeland besuchen. Diese Exkursionen mit Schiffen wie der Discovery, der Resolution und der Adventure brachten übrigens auch die ersten Deutschen ins Land, nämlich den Naturkundler Georg Forster und seinen Vater Johann Reinhold Forster, deren Buch „Reise um die Welt in den Jahren 1772–1774“ Neuseeland zum ersten Mal in deutscher Sprache erwähnte.
Zur Entdeckung des Landes haben nach Cook, aber ebenfalls noch im 18. Jh., weitere Expeditionen beigetragen, wie die der Franzosen Jean François Maria de Surville, Marc-Joseph du Fresne und Joseph Bruni D’Entrecastaux, des Italieners Alessandro Malaspina und des Briten George Vancouver. Sie alle aber konnten bei weitem nicht an die Leistungen James Cooks anschließen, die in mehrfacher Hinsicht von solch überragender Bedeutung sind, dass er als der wahre Entdecker Neuseelands gelten muss.
Nach den „Entdeckern“ kamen Abenteurer und Geschäftemacher nach Neuseeland. In der ersten Hälfte des 19. Jh., der sogenannten Pionierzeit, drang in einem nahezu gesetzlosen Raum ein buntes Völkergemisch von Walfängern, Robbenjägern, Holzfällern, Missionaren und ersten Siedlern vor, die allesamt kaum Sinn für die Maoris und deren Kultur zeigten, sich nicht um die Werte der Ureinwohner scherten und diese als die ursprünglichen Herren des Landes wenig achteten. An der Bay of Islands an der Nordspitze der Nordinsel entstand ein kleiner Ort namens Kororareka. Verschrien als das „Höllenloch des Pazifik“ war die später Russell genannte Siedlung Sammelpunkt für Seeleute, Deserteure und entflohene Gefangene aus der britischen Strafkolonie am Port Jackson, wo sich das heutige Sydney erstreckt. Zwischen den Maoris und den Pakehas, wie die Weißen von den Ureinwohnern genannt wurden, entwickelte sich ein florierender Handel. Fleisch und Gemüse, ihre Arbeitskraft und Liebesdienste tauschten die Maoris gegen Werkzeuge und Waffen, Alkohol und Tabak.
Zu jener Zeit begannen Missionsgesellschaften, sich um die „heidnischen Wilden“ zu kümmern. Im Jahr 1814 errichtete der anglikanische Geistliche Samuel Marsden, dem sein hartes Regiment als Friedensrichter in der Strafkolonie Sydney den Beinamen „Prügelpfaffe“ eingebracht hatte, an der Bay of Islands die erste Missionsstation. Marsden brachte nicht nur die ersten Pferde und Rinder ins Land, sondern auch das erste Getreide. In jenen Jahren lernten die Maoris, die zwar Ackerbauern, aber keine Viehzüchter waren, von den Missionaren bereitwillig neue Methoden der Landwirtschaft. So wurde 1820 zum ersten Mal ein europäischer Pflug in neuseeländische Erde gesetzt.
Anfangs bemühten sich manche Missionare noch um ein Verständnis der Maori-Kultur. So erforschte Thomas Kendall die Sprache der Ureinwohner und veröffentlichte 1820 ein Wörterbuch der Maori-Sprache. Später sahen es die Heilsbringer aber als ihre alleinige Aufgabe an, die Ureinwohner zu bekehren und an ein „sittsames“ Leben im christlichen Sinne zu gewöhnen. Unter dem Zeichen der Nächstenliebe vollzug sich mit der Zeit eine zunehmende Entfremdung zahlreicher Maoris von ihren Traditionen sowie auch eine Auflösung der ursprünglichen Stammesstrukturen. Das Leben der Maoris geriet zunehmend aus der Balance. Ihre Lebensweise, von der Kleidung bis zu den Essgewohnheiten, veränderte sich unter dem Einfluss der Weißen grundlegend. Zudem begannen eingeschleppte Krankheiten wie Grippe, Masern, Pocken oder Typhus, gegen die die Maoris keine Abwehrkräfte besaßen, die einheimische Bevölkerung zu dezimieren.
Um die dortigen anarchischen Zustände zu beenden, dehnten die Gouverneure der 1788 an der Ostküste Australiens gegründeten Kolonie New South Wales von 1817–23 ihre Gesetze und Gerichtsbarkeit auf Neuseeland aus. Allerdings scherte sich dort keiner darum, da der Vertreter der Krone in Neuseeland ohne Soldaten machtlos war. In den 1830er-Jahren kamen immer mehr Landspekulanten über die Tasman Sea und „kauften“ den Ureinwohnern für wenige Pfund riesige Gebiete ab. Die Maoris, denen privater Landbesitz unbekannt war, glaubten anfänglich, ihren Grund und Boden den Weißen nur für einen begrenzten Zeitraum zur Nutzung überlassen zu haben.
Mit der Absicht, die unkontrollierte Landnahme zu beenden, entschloss sich der damalige britische Kolonialminister, die Landverteilungstheorie von Edward Gibbon Wakefield in die Praxis umzusetzen. Wakefield verfolgte den Gedanken einer systematischen Kolonisierung: Von den Ureinwohnern billig erworbenes Kronland sollte zu einem nicht zu geringen Preis an finanzkräftige Interessenten verkauft werden. Mit dem Erlös wollte Wakefield ein weiteres Problem lösen – den chronischen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Diese sollten nun im britischen Mutterland von einer Kolonisierungsgesellschaft gezielt rekrutiert werden, die ihnen auch die Reise ans andere Ende der Welt finanzieren würde.
Mit der Arbeit der 1837 gegründeten New Zealand Company und ihres geistigen Vaters Edward Gibbon Wakefield sowie der Landung von Kapitän William Hobson mit dem Schiff Auroa, das die ersten Siedler aus dem englischen Mutterland nach Neuseeland brachte, in der Bay of Islands im Januar 1840 begann die Phase der organisierten Einwanderung. Gleich zu Beginn erlebte sie mit dem Vertrag von Waitangi am 6. Februar 1840 einen wichtigen Impuls (s. S. 202f.). Mit diesem Abkommen übertrugen die Maoris ihre Souveränität Königin Victoria und erhielten dafür die Rechte britischer Staatsbürger. Mit diesem Vertrag verfolgten die Engländer aber auch das Ziel, so viel Land wie möglich „mit legalen Mitteln“ von den Ureinwohnern zu bekommen und der Krone eine Monopolstellung für Landkäufe und den Weiterverkauf an Siedler zu sichern. Gleichzeitig wurde die wenig besiedelte Südinsel kurzerhand annektiert und das gesamte Territorium von Neuseeland zur britischen Kolonie erklärt, zu deren erstem Gouverneur William Hobson ernannt wurde. Der Weg war frei für die Besiedlung durch Weiße im großen Maßstab. Allein bis zum Anfang des Jahres 1843 wurden auf 57 Schiffsfahrten annähernd 19.000 Siedler durch die New Zealand Company ins Land gebracht. Eine der ersten Siedlungen, Auckland, übernahm 1841 die Rolle der Hauptstadt von Russell und sollte sie erst 24 Jahre später auf Druck des reicheren Südens an Wellington verlieren.
Fratzenhaftes Antlitz im Maori-Versammlungshaus von Waitangi
Der Tag der Unterzeichnung des Vertrags von Waitangi ist seither der Nationalfeiertag Neuseelands, der Gründungstag der Nation von Maori-Neuseeländern und Pakeha-Neuseeländern. Doch das hehre Vertragswerk entwickelte sich schon bald zum Sinnbild des Ausverkaufs der Heimat der Maoris. Durch Verstöße gegen Vertragsklauseln und Gesetzesänderungen, die eine Inbesitznahme von Maori-Land erleichterten, reduzierten die Kolonialisten den Anteil des in Maori-Besitz befindlichen Bodens bis 1912 auf gerade noch 5 %. Damit entzogen die Weißen den Ureinwohnern ihre traditionelle ökonomische Basis, den Ackerbau und die Fischerei. Trickreich verweigerten die neuen Neuseeländer den alten Neuseeländern sogar das Wahlrecht: Zur Wahl durften nur Personen mit individuellem Landbesitz gehen. Da die Maoris Land gemeinschaftlich besaßen, konnten sie folglich auch nicht wählen.
Wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten führten schon 1858 zur Auflösung der New Zealand Company, ohne dass dadurch die Zahl der Neuankömmlinge sank. In dieser Zeit wurde der Grundstein für den Schwerpunkt der zukünftigen neuseeländischen Wirtschaft gelegt. Die industrielle Revolution hatte die Wirtschaft des englischen Mutterlands von Grund auf umgewandelt. Da die Nachfrage der Spinnereien und Webereien nach hochwertiger Wolle enorm hoch war, suchten viele ihr Glück in der Schafzucht. Schnell und stetig entwickelte sich Wolle zum Hauptexportartikel Neuseelands. Riesige Schafherden – insbesondere aus Australien importierte Merino-Schafe – begannen die Ebenen und Täler zu überfluten. Das geflügelte Wort, wonach Neuseelands Ökonomie „auf dem Rücken der Schafe reitet“, hat bis heute seine Berechtigung nicht verloren.
Nur ein anderer Erwerbszweig konnte kurzzeitig mehr Menschen anlocken als die Schafzucht: Nachdem der Australier Thomas Gabriel Read 1861 in Otago auf der Südinsel auf eine ergiebige Goldader gestoßen war, überschwemmten binnen kürzester Zeit eine Unmenge Glücksritter das Land, die aus den ausgebeuteten Schürfgebieten Kaliforniens und Australiens hierher kamen. Die Goldfunde von Otago, die bald den höchsten Prozentsatz des neuseeländischen Exporteinkommens ausmachten, dauerten jedoch nur acht Jahre an, dann waren diese Gebiete erschöpft, und die junge Kolonie hatte ein Problem mehr: Die Mehrheit der etwa 35.000 Menschen, die das Goldfieber nach Neuseeland gelockt hatte, wurde arbeits- und mittellos und musste unter großen Schwierigkeiten und öffentlichen Anstrengungen in die Gesellschaft integriert werden. Zu diesem Zeitpunkt aber war bereits eine neue Phase der historischen Entwicklung eingetreten, die zu der schmerzlichsten des Landes gehört.
Je klarer den Maoris wurde, dass einmal an die Weißen veräußertes Land für sie unwiderruflich verloren war, um so weniger waren sie bereit, Land an die britische Kolonialregierung zu verkaufen. Um gegenüber den Pakehas mit einer Stimme zu sprechen, wählten 1858 einige Stämme der Nordinsel den alten Häuptling des Stammes der Waikato zu ihrem König, der als Potatau I. inthronisiert wurde. Die Forderung der Maoris lautete, der König solle den gleichen Rang wie der britische Gouverneur einnehmen, und jede der beiden Personen solle für ihre jeweiligen Belange zuständig sein. Außerdem weigerten sie sich, weiteren Landverkäufen zuzustimmen, forderten eine eigene Polizei und Verwaltung und hatten sogar ihre eigene Flagge und eine Zeitung in Maori-Sprache. Weder die weißen Siedler noch die Kolonialadministration zeigten Interesse an einem Ausgleich mit den aufgebrachten Maoris oder auch nur die Spur eines Entgegenkommens.
Anders als zu den Zeiten Cooks oder auch der ersten Siedler, sahen sich nun die Weißen jedoch mit einer steigenden Zahl von Ureinwohnern konfrontiert, die die Betrügereien bei den Landverkäufen durchschauten und als Gegenmaßnahme eine weitgehende Einigung der vorher verfeindeten Stämme durchgesetzt hatten. Hatte es zuvor schon vereinzelt Kämpfe zwischen Maoris und Pakehas gegeben, so eskalierte der Konflikt unter Potataus Nachfolger, König Tawhiou, im Jahr 1860 zum offenen Krieg, der bald das gesamte Land erfasste.
Im Jahr 1864 besiegten die britischen Truppen, die der Gouverneur nach Ausrufung des Kriegsrechts zur Unterstützung erhalten hatte, in der Schlacht von Oraka mehrere Tausend Maori-Krieger und entschieden damit praktisch den Ausgang der Rebellion. Zwar setzten die Maoris vom Boden ihres unzugänglichen sogenannten „Königs-Landes“ den Kampf in Guerilla-Taktik weiter fort, aber 1881 musste König Tawhiou auch offiziell im inzwischen schon längst verlorenen Krieg kapitulieren. Konfiszierungen von Land als Kriegsentschädigung und billige Landkäufe bewirkten, dass bald nach Ende der Landkriege den Maoris nur noch jenes Land übrig blieb, das aufgrund seiner Kargheit oder Unzugänglichkeit für die Weißen keinerlei Bedeutung hatte. Nachdem auch das „Königs-Land“ für Pakehas geöffnet und eine Eisenbahn hindurch gebaut worden war, blieb von den ehemaligen Herren des Landes nichts weiter übrig als eine ethnische Minderheit, deren soziales und religiöses Gefüge durch den verlorenen Krieg vollends zerstört wurde. Ihrer materiellen Güter und spirituellen Werte beraubt, durch Krankheiten und schlechte Ernährung auf gerade noch 6 % der Gesamtbevölkerung Neuseelands reduziert, prognostizierte man damals den Untergang der Maoris.
Nach dem Abflauen des Goldrauschs und dem Ende der Landkriege stand Neuseeland vor großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Kriege hatten den Etat der Kolonie stark belastet, Zehntausende ehemaliger Goldschürfer drängten auf den Arbeitsmarkt, und aus den vielen Immigranten hatte sich eine Schicht weniger Großgrundbesitzer und Spekulanten herauskristallisiert, die das meiste Land (insbesondere der Südinsel) kontrollierte und die Masse der Neuseeländer zu Kleinbauern und Pächtern degradierte. Öffentliche Arbeitsprogramme und rigorose Sparmaßnahmen wiesen schließlich den Weg aus der ökonomischen Talsohle.
Da aber sowohl die staatliche als auch die private Wirtschaft überwiegend auf Pump aufgebaut war, genügte ein Rückschlag, um die Zeit des Aufschwungs 1880 geradewegs in die wirtschaftliche Katastrophe zu führen: Nach dem Zusammenbruch mehrerer Großbanken in London und vor allem infolge rapide fallender Weltmarktpreise für Wolle und Weizen, Neuseelands Hauptexportprodukte, geriet das Land in Zahlungsschwierigkeiten. Es begann jene langanhaltende Rezession (LongDepression), die zum ersten Mal Neuseeländer zu Emigranten machte, weil sie hofften, in Amerika oder Australien bessere Lebensbedingungen vorzufinden. Ein wenig Hoffnung keimte auf, als sich ein neuer Industriezweig zu entwickeln begann – die Produktion von tiefgefrorenem Schaffleisch, das in der stark gewachsenen Großstadtbevölkerung Großbritanniens seine Abnehmer fand.
Schafzucht: Nicht nur Wolle, auch Fleisch wird exportiert
Die Wirtschaftskrise, die bis 1896 anhielt, mag der Impuls für die weitreichenden Reformen gewesen sein, die Neuseeland zum Pionier der Sozialgesetzgebung werden ließ. Unter Premierminister Richard John Seddon, der mit der Liberal Party 1890 die Wahl gewann, wurde im ausgehenden 19. Jh. ein umfassender Maßnahmenkatalog in die Tat umgesetzt, der Neuseeland zum fortschrittlichsten Staatswesen jener Zeit machte. „To put the small man on the land“, dem kleinen Mann zu einem Stück Land, zu einem Auskommen zu verhelfen, war das Credo der damaligen Regierung. Mit dem bis zur Jahrhundertwende von Großgrundbesitzern erworbenen, vorher brach liegenden Land, das er günstig an Kleinfarmer weiterverkaufte, sicherte der Staat die Existenz vieler Tausend Menschen. Außerdem wurde in jenen Jahren die fortschrittlichste Sozialgesetzgebung der Welt hinsichtlich der Arbeits- und Lohnbedingungen in Industrie und Handel festgeschrieben. Unterstützende Maßnahmen für Familien rundeten das Bild der liberalen Ära ab. Die sozialen und politischen Neuerungen verfehlten nicht ihren Zweck. Nach der großen Krise konnte sich Neuseeland konsolidieren und wurde innenpolitisch befriedet. Endlich ging es auch wirtschaftlich wieder bergauf.
Neuseeland lag zwar am anderen Ende der Welt, aber es war dennoch fest im britischen Empire verankert. So meldeten sich, nachdem Großbritannien am 4. August 1914 Deutschland den Krieg erklärt hatte, Tausende von Freiwilligen, um in Europa als Bundesgenossen der Engländer zu kämpfen. Gemeinsam mit den Australiern bildeten die Neuseeländer das Australia and New Zealand Army Corps (ANZAC) und entsandten über 100.000 Soldaten auf die europäischen Schlachtfelder.
Viele von ihnen wurden auf der Dardanellen-Halbinsel Gallipoli gegen türkische und deutsche Verbände eingesetzt. Ziel der Aktion war es, einen Zugang zum Schwarzen Meer zu erkämpfen. Nach neun Monaten sinnlosen Blutvergießens gab man das Unternehmen auf. Zurück blieben über 12.000 Tote, darunter 2.700 Neuseeländer. In Neuseeland wie in Australien spielte die Schlacht um Gallipoli eine entscheidende Rolle bei der nationalen Selbstfindung. Heute noch halten die alljährlichen ANZAC-Gedenkfeiern am 25. April die Erinnerung an die Niederlage wach, die viele Neuseeländer und Australier als einen moralischen Sieg empfinden. Insgesamt forderte der Erste Weltkrieg unter den neuseeländischen Soldaten 17.000 Tote und Zehntausende Verletzte, was proportional zur Gesamtbevölkerung übermäßig viel war.
Während der Kriegsjahre und danach stand die neuseeländische Wirtschaft auf stabilen Beinen. Immerhin versorgte man Länder, deren nationale Versorgung auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, mit Lebensmitteln. Zudem garantierte England feste Abnehmerpreise für die Agrarprodukte seines Dominions. Mit Beginn der 1920er-Jahre allerdings sanken die Lebensmittelpreise in den Keller, und die abflauende Konjunktur des übermächtigen Handelspartners England übertrug sich auf Neuseeland. Als dann am 24. Oktober 1929 mit panikartigen Massenverkäufen von Aktien in der New Yorker Wall Street die Weltwirtschaftskrise begann, wurde Neuseeland endgültig in den Strudel der globalen ökonomischen Turbulenzen gerissen. Die einseitige Orientierung auf den Export agrarischer Rohstoffe hatte die neuseeländische Wirtschaft sehr empfindlich gegenüber Weltmarktschwankungen gemacht. Der Außenhandel und dessen Erlöse gingen bis auf die Hälfte zurück, Firmen und Farmbetriebe mussten schließen, etwa 100.000 Menschen wurden arbeitslos. Soziales Elend in einer bislang unbekannten Größenordnung begann den Alltag im Inselstaat zu bestimmen. Die Situation der benachteiligten Schichten entlud sich in Straßenschlachten in Auckland und Wellington und führte schließlich dazu, dass die Labour Party 1935 erstmalig die Regierung übernahm.
In den Jahren bis zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg schaffte es die Labour-Regierung, unterstützt von der allgemein besseren weltwirtschaftlichen Lage, durch weitreichende Maßnahmen das Modell eines Sozialstaats zu entwickeln, das damals im globalen Maßstab einzigartig war. Unter Premierminister Michael Savage knüpfte sie damit an die liberale Ära des ausgehenden 19. Jh. an und vermochte erneut, eine bis dahin nicht gekannte Sozialgesetzgebung zu installieren.
Während des wirtschaftlichen Aufschwungs brauten sich am politischen Horizont erneut dunkle Wolken zusammen. Obwohl die in Deutschland und Italien an die Macht gekommenen Faschisten versuchten, auch in Neuseeland mit Hilfe früherer Auswanderer ihre Ideologien zu verbreiten, wollte man dort das sich anbahnende Unheil nicht wahrhaben. Politiker aller Parteien befürworteten die britische Appeasement-Politik gegenüber Hitler-Deutschland. Als im September 1939 zwischen Großbritannien und Deutschland erneut Krieg ausbrach, befand sich Neuseeland als Mitglied des Empire automatisch ebenfalls im Kriegszustand. Wieder zogen Tausende junger Neuseeländer auf die fernen Schlachtfelder in Europa, im Nahen Osten und in Nordafrika. Während die neuseeländischen Streitkräfte auf überseeischen Kriegsschauplätzen gebunden waren, eröffneten die Japaner mit ihrem Überfall auf den amerikanischen Stützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 den Pazifischen Krieg. Der Angriff führte den Neuseeländern ihre Verwundbarkeit vor Augen, denn vom fernen Großbritannien konnten sie bei einer befürchteten japanischen Invasion keine Hilfe erwarten. So richteten sich alle Hoffnungen auf die neue Schutzmacht USA. Erst mit der Vertreibung der Japaner aus Neuguinea durch amerikanische, australische und neuseeländische Bodenstreitkräfte war die Gefahr einer Invasion gebannt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, der unwiderruflich das Verhältnis Neuseelands zu England veränderte, hatte Neuseeland rund 11.000 Tote zu beklagen. Nach Kriegsende ist den Neuseeländern erstmals bewusst geworden, dass ihr Inselstaat nicht Seite an Seite mit Großbritannien im Nordatlantik liegt, sondern weit entfernt im Südpazifik. Es gab für sie nun keinen Zweifel mehr daran, dass sie nur im Bündnis mit den USA Sicherheit finden konnten.
Die Nachkriegsphase war durch das Bestreben gekennzeichnet, sich außenpolitisch neu zu orientieren – ein Balanceakt zwischen Abnabelung vom ehemaligen Mutterland und Anlehnung an die USA. Am 25. November 1947, 16 Jahre nach dem Statute of Westminster, ratifizierte nun auch Neuseeland den Vertrag über die volle staatliche Souveränität. Trotzdem blieben weiterhin das englische Staatsoberhaupt auch das neuseeländische (heute Königin Elizabeth II.), der Generalgouverneur als Vertreter der Krone die oberste politische Instanz und der Rechtsausschuss des Commonwealth in London (Privy Council) das höchste Berufungsorgan. Und weiterhin blieb Großbritannien Neuseelands wichtigster Handelspartner mit fast 90 % der Exporte. Nach wie vor waren es die Landwirtschaft und der Export von Butter, Käse, Fleisch und Wolle, die das Land über Wasser hielten, während fast sämtliche industriellen Produkte importiert werden mussten.
Im Jahr 1951 schloss Neuseeland ein Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit den USA und Australien (ANZUS-Pakt), das zu einer engen Anlehnung Neuseelands an die Militärpolitik der Vereinigten Staaten im Pazifik führte. Die Neuseeländer verhielten sich zu ihren Verbündeten ebenso loyal wie früher zu Großbritannien und eilten den Amerikanern im Koreakrieg zu Hilfe. Genauso im Vietnamkrieg, zumindest anfangs. Als Ende der 1960er-Jahre in Neuseeland wie in den meisten Partnerländern der USA die Anti-Vietnam-Demonstrationen immer lautstärker wurden, zog Wellington bis 1972 seine Kampfverbände aus Indochina zurück.
Innenpolitisch wurde zunächst das Zweikammersystem durch die Auflösung des Oberhauses (Legislative Council) in ein Einkammersystem überführt, in dessen Parlament (House of Representatives) die National Party nach den Wahlen von 1949 die Mehrheit der Abgeordneten stellte. Außer zwei dreijährigen Unterbrechungen (1957–60 und 1972–75) bestimmte „National“ bis 1984 die Geschicke des Landes. Die lange Regierungsperiode der Konservativen, die für das freie Unternehmertum ohne staatliche Eingriffe und für eine Zügelung der Gewerkschaften eintraten, war politisch stabil und von rasch wachsendem Wohlstand geprägt – die Zeit des neuseeländischen Wirtschaftswunders. Dieses aber endete jäh, als durch den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Gemeinschaft eine wirtschaftspolitisch vollkommen neue Lage entstand, die das Land vorübergehend in eine tiefe Krise stürzte (s. S. 71).
Nach einem Intermezzo der Labour Party in den Jahren 1972–75 wandten sich die neuseeländischen Wähler angesichts der enormen wirtschaftlichen und sozialen Probleme wieder der National Party zu, die nach den Wahlen von 1975 von der schillernden Figur des Premierministers Sir Robert David Muldoon geführt wurde. Aber auch er konnte die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, nicht erfüllen.
Mit der Wahl des deutschstämmigen David Lange von der Labour Party zum Premierminister 1984 fand Neuseeland allmählich wieder zu politisch und wirtschaftlich stabilen Verhältnissen zurück. Zu den Kernpunkten des Regierungsprogramms von Premier Lange gehörten Umweltschutz und Anti-Atom-Politik. Schon im Wahlkampf hatte Lange gegen die französischen Atomtests im Südpazifik gewettert. Sofort nach der Wahl verbot er Schiffen mit Atomantrieb oder Atomwaffen an Bord das Anlegen in Neuseeland. De facto wurde damit Neuseeland der erste atomwaffenfreie Staat der Welt.
Schlimme Rückschläge auf dem Weg zu einem entnuklearisierten Pazifik erlitt das Land, als 1984 ein Kommando des französischen Geheimdienstes das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, das mit der Sympathie der Neuseeländer gegen die Atomtests zum Mururoa-Atoll auslaufen wollte, im Hafen von Auckland in die Luft sprengte und einen Mitarbeiter der Umweltschutz-Organisation tötete. Diese Tatsache sorgte an sich schon für Empörung, noch viel mehr jedoch die Behandlung des Falls durch die französischen Organe, die die Täter eher belohnte als bestrafte. Nicht nur mit den Franzosen legten sich die Neuseeländer an, sondern auch mit den USA, mit denen man im ANZUS-Pakt ja noch zusammenarbeitete. Mit seiner Anti-Atomwaffen-Politik setzte sich das Land dort herber Kritik aus, und in Washington wurden offen Maßnahmen eines Wirtschaftsboykotts gegen Neuseeland diskutiert.
In einer Phase des wirtschaftlichen Optimismus traf die Neuseeländer im Oktober 1987 eine Börsenkrise, die auch politisch Wirkung zeigte. Bei den Wahlen von 1990 fegte die konservative National Party ihren Gegner aus der Regierungsverantwortung. Neuer Premierminister wurde James Brendan Bolger. Mitte der 1990er-Jahre hatte die neuseeländische Volkswirtschaft ihre schlimmste Rezession überwunden und zählte sogar zu den wachstumsstärksten der OECD-Staaten. Nachdem die wirtschaftliche Talsohle durchschritten war, traten wieder innen- und außenpolitische Themen in den Vordergrund.
Als im Juni 1995 der französischen Präsident Jacques Chirac die Aufnahme neuer Atomwaffentests im Südpazifik ankündigte, war man sich über alle Parteigrenzen hinweg in der Ablehnung dieser Pläne einig. Die Regierung unter Premierminister Bolger fror die militärische Zusammenarbeit mit Frankreich ein und zog zeitweilig den Botschafter aus Paris ab.
Die innenpolitische Diskussion wurde von der Einführung eines neuen Wahlsystems und den Entschädigungsansprüchen der Maoris bestimmt. Schon 1993 war in einem Referendum die Einführung der Verhältniswahl nach deutschem Muster beschlossen worden. Das neue System wurde erstmals 1996 erprobt, ohne dass dadurch eine grundlegende Änderung der Machtverhältnisse zustande kam.
Als alter und neuer Premierminister bestimmte James Brendan Bolger die Richtlinien der Politik. Mit dem Wahlsieg der Labour-Vorsitzenden Helen Clark beendeten die Neuseeländer 1999 neun Jahre konservativer Herrschaft. Bei den Wahlen im Juli 2002 und September 2005 bestätigten die Wähler Helen Clark in ihrem Amt, allerdings war sie bei der Regierungsbildung jeweils auf die Unterstützung der drei kleinen Partner New Zealand First, United Future und Progressives angewiesen.
Trotz eines deutlichen wirtschaftlichen Aufschwungs wurde diese Koalition in den Parlamentswahlen von 2008 abgewählt und von einer Minderheitsregierung aus National Party, Maori Party, Act New Zealand und der United Future Party abgelöst. Unter Premierminister John Key, dessen Regierung bei den Wahlen 2014 bestätigt wurde, kam das Land halbwegs unbeschadet durch die Weltwirtschaftskrise. Im Dezember 2016 trat John Key aus familiären Gründen zurück. Neuer Premierminister ist Bill English.
Die neuseeländischen Inseln liegen in einer Region, die zu den geologisch instabilsten der Welt gehört, dem sogenannten „Feuergürtel der Erde”. Im Vergleich zu anderen Ländern entlang des „Ring of Fire“ gingen die Erdbeben und Vulkanausbrüche in Neuseeland bislang relativ glimpflich ab, waren in ihren Folgen für das Land aber schlimm genug. So kamen 1929 am Buller River 17 Menschen ums Leben, 1931 waren in Napier und Hastings gar 256 Todesopfer zu beklagen. 1992 erschütterte ein Beben von der Stärke 6,2 weite Teile der Nordinsel und war noch in der Hauptstadt Wellington zu spüren, wo die Teilnehmer eines internationalen Symposiums zum Thema „Erdbeben“ Schutz unter den Konferenztischen suchten … Zuletzt sorgten am 4. September 2010 ein Beben von der Stärke 7,1 samt mehrerer starker Nachbeben für Aufregung in Christchurch und Umgebung. Es hinterließ immense Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur sowie einen 60 km langen, gut sichtbaren Riss in der Landschaft der Provinz Canterbury. Noch verheerender war ein Nachbeben der Stärke 6,3 auf der Richterskala, bei dem am 22. Februar 2011 in und um Christchurch mehr als 180 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt wurden. Schwere Schäden verursachte auch das bislang letzte Beben am 14. November 2016 in der Region um Kaikoura.
Das ständige Grummeln im Bauch der Erde Neuseelands hängt mit erdgeschichtlichen Prozessen zusammen, an deren Anfang ein Urkontinent steht und deren vorläufig letztes Resultat die Genesis des neuseeländischen Inselarchipels ist. Nach den Erkenntnissen moderner Wissenschaft bildeten vor 200 Mio. Jahren die Landmassen auf unserem Planeten noch einen zusammenhängenden Kontinent, Pangäa genannt. Im Laufe geologischer Zeitalter brach dieser „Superkontinent“ horizontal auseinander. Es entstanden Laurasia in der nördlichen und Gondwana in der südlichen Hemisphäre. Die Entstehungsgeschichte des heutigen Neuseeland begann vor rund 100 Mio. Jahren, als gewaltige Kräfte auch den südlichen Urkontinent in einzelne Erdkrustenplatten zerfallen ließen. Nachdem sich Indien und Afrika von Gondwana getrennt hatten und in verschiedene Richtungen drifteten, blieben nur Südamerika, Australien und die Antarktis als ein Block zusammen. Aber auch diese Landscholle brach schließlich auseinander. An den Bruchzonen der neuen tektonischen Platten stieg Magma nach oben, erstarrte zu neuem Ozeanboden und drängte die Kontinente weiter auseinander.
Geboren aus Feuer und Wasser – im Thermalgebiet von Wai-o-Tapu brodelt es noch heute
Urneuseeland lag damals noch unter der Meeresoberfläche, wo in einer Senke Erosionsmaterial der anderen Kontinente zusammen mit Salz und dem Kalk von Meerestieren zur späteren Landmasse zusammengebacken wurden. Spätere Erdbewegungen hoben das Land über die Wasseroberfläche – Urneuseeland war geboren: eine kompakte, langgestreckte Formation, die im Norden das Gebiet des heutigen Neukaledonien umfasste und im Süden bis zum Campbell-Plateau reichte. Das hochaufragende Gebirge Urneuseelands wurde nun den Kräften der Erosion preisgegeben, abgeschliffen, zerfurcht und dann in großen Teilen vom Meer überflutet, sodass vor etwa 60 Mio. Jahren nur noch eine kleine Inselgruppe übrigblieb. Nach weiteren 20 Mio. Jahren waren alle Landverbindungen, die früher zumindest zeitweise nach Australien oder zur West-Antarktis bestanden hatten, durch die Entstehung bzw. Ausweitung der Meeresflächen abgebrochen und die frühen neuseeländischen Inseln nun vollständig isoliert.
Was Neuseelands geologische Situation so kompliziert macht, ist die Tatsache, dass die einzelnen Inseln nicht am Rande einer Kontinentalplatte liegen, sondern sich auf den beiden ineinander verkeilten Schollen der indo-australischen Platte und der pazifischen Platte verteilt haben. Gegen diese ohnehin schon sehr labile Struktur drückt im Süden zusätzlich die antarktische Platte. Mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern im Jahr schiebt sich die indo-australische Platte langsam über die pazifische. Das hat zur Folge, dass die Bestandteile der pazifischen Platte tief nach unten gedrückt und dort wieder aufgeschmolzen werden, um als flüssiges Magma erneut nach oben zu drängen. Neben der Vulkaninsel White Island bildet die Taupo-Vulkanzone das sichtbarste Resultat dieses Prozesses. Zudem entdeckten 1992 neuseeländische Wissenschaftler 200 km nordöstlich von Auckland in einer Tiefe von 2.300 m drei riesige Vulkane, von denen einer aktiv ist. Die Marine hatte bereits 1963 sechs Unterseevulkane in der gleichen Region lokalisiert.
Durch die Kollision der beiden Erdplatten wurden in den letzten 5 Mio. Jahren auf der Südinsel die neuseeländischen Alpen bis über 3.000 m aufgeworfen. Vor 2 Mio. Jahren begann im Diluvium die Abfolge der verschiedenen Eis- und Warmzeiten, die durch Vergletscherungen und Abschmelzprozesse das Relief des heutigen Archipels modellierten. Noch vor 20.000 Jahren überdeckten in der letzten Eiszeit mächtige Eispanzer den größten Teil des Landes. Seine zumindest vorläufig endgültige Gestalt erhielt Neuseeland erst vor ungefähr 10.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit, als durch das weltweite Abschmelzen der Eismassen der Meeresspiegel anstieg und die Landbrücken zwischen Süd- und Nordinsel verschwanden.
Nicht nur in die Cook Strait zwischen den beiden Hauptinseln und in die Foveaux Strait zwischen der Südinsel und Stewart Island strömte der pazifische Ozean, sondern auch in die von den Gletschern tief ausgehobelten Flusstäler sowie in die küstennahen Ebenen. Das Fjordland und andere reich gegliederte Buchtenlandschaften wie die Bay of Islands verdanken diesem geologischen Prozess ihre Entstehung. Anschließend feilten Wind und Wetter an den vom Eis befreiten Berghängen, eroberte sich die Vegetation Stück für Stück des wärmer werdenden Landes, sammelte sich das Schmelzwasser in einer ganzen Reihe von Seen und entstand bis zur Ankunft der ersten Polynesier jenes Landschaftsbild, das zu Recht zu den schönsten der Welt gezählt wird.
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