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Gelegenheit macht Helden ...
Miriam ist seine Frau fürs Leben – Sebastian hat da keine Zweifel, dummerweise aber Miriam. Erst recht, als sie nach einem Wohnungsbrand im Krankenhaus landet und er im Knast. Wieder in Freiheit, hat Sebastian nur ein Ziel: zeigen, was in ihm steckt! Leichter gesagt, als getan – vor allem, wenn man zwei unfähige Freunde, einen rachsüchtigen Rocker und den miesesten Job der Welt an der Backe hat. Da ist Not am Mann!
Ein hochkomischer Roman über das Abenteuer, ein Held zu werden.
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Seitenzahl: 256
CLAUDIUS PLÄGING
Not am Mann
ROMAN
ISBN 978-3-8412-0673-2
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Dezember 2013
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2013 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung Mediabureau Di Stefano, Berlin unter Verwendung eines Motivs von tierhausschuhe.net und Sergey Mironov/iStockphoto
E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig, www.le-tex.de
www.aufbau-verlag.de
Inhaltsübersicht
Cover
Impressum
Kapitel 1,in dem es keinen Sex gibt, auch wenn es zuerst danach aussieht.
Kapitel 2,in dem eine leere Rolle Klopapier erst das größte und dann das geringste Problem ist.
Kapitel 3,in dem sich eine Banane krummlacht und fast alle Pullover kariert sind.
Kapitel 4,in dem es regelmäßig piept und kein Porno anfängt.
Kapitel 5,in dem sich alles dreht und Sebastian Besuch bekommt.
Kapitel 6,in dem das Leben wie ein Staubsauger ist und Sebastian sich schlecht versteckt.
Kapitel 7,in dem Sebastian zurückweicht und sein Seehund ein neues Auge bekommt.
Kapitel 8,in dem das Krokodil zuschnappt und es beinahe Bonbons gibt.
Kapitel 9,in dem sich Sebastian lieber den großen Zeh ins Ohr stecken würde und plötzlich alles Wurst ist.
Kapitel 10,in dem Martin etwas zu knabbern hat und keiner Spanisch spricht.
Kapitel 11,in dem Sebastian die Luft anhält und unfreiwillig einen Witz macht.
Kapitel 12,in dem Sebastian keine Blumen hat und alles futsch ist.
Kapitel 13,in dem Sebastian unfreundlich lächelt und nichts geschenkt bekommt.
Kapitel 14,in dem Sebastian vielleicht in der Hölle ist und Katinka alle Fragen beantwortet.
Kapitel 15,in dem 500 Euro winken und eine Kaulquappe über Teilchenphysik redet.
Kapitel 16,in dem Schweine einen Namen bekommen und ein Motorrad vor dem Haus steht.
Kapitel 17,in dem Sebastian Blumen kauft und sich Miriams Eltern etwas überlegt haben.
Kapitel 18,in dem Sebastian russisch klingt und die Welt für einen Augenblick stillsteht.
Kapitel 19,in dem Scherben angeblich Glück bringen und ein Überraschungsgast auftritt.
Kapitel 20,in dem Miriam stolz ist und sich alles richtig gut anfühlt.
Kapitel 21,in dem sich das Blatt wendet und Sebastian nach einem Messer greift.
Kapitel 22,in dem Sebastian auf der Hut ist und Olli vielleicht Didgeridoo spielt.
Kapitel 23,in dem Sebastian reden will und nicht mehr viel Zeit für den schönsten Moment bleibt.
Kapitel 24,in dem Sebastian die Wahrheit sagt und Miriam sich etwas überlegt, für das man Eier braucht.
Kapitel 25,in dem sich Schritte nähern und der Adler landet.
Kapitel 26,in dem anfangs alles nach Plan läuft.
Kapitel 27,in dem Sebastian tut, was zu tun ist.
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …
»Kann es sein, dass du nicht ganz bei der Sache bist?!« Dafür, dass sie gerade auf dem besten Wege waren, gleich miteinander zu schlafen, klang Miriams Stimme ganz schön streng.
»Sorry«, murmelte Sebastian und versuchte sich wieder zu konzentrieren. Er war noch nie multitaskingfähig gewesen – und wenn der Fernseher lief und sich gleichzeitig seine Freundin vor ihm auszog, war das einfach ein Blickfang zu viel. Noch während er über seine beschränkte Auffassungsgabe nachdachte, schielten seine Augen wieder Richtung Glotze. Als Miriam ihn dabei ertappte, tat er so, als schaue er träumerisch in die Ferne, aber er konnte ihr nichts vormachen.
»Echt jetzt!«, schimpfte Miriam. Diesmal boxte sie ihn in die Seite.
»Aua!«
Anstatt sich weiter an seinem Hemd zu schaffen zu machen, stieg sie von ihm runter. »Was läuft denn da so Interessantes?«
»Och, nichts Besonderes.« Vorhin beim Zappen war er an einer Dokumentation über einen schwäbischen Unternehmer hängengeblieben, der als junger Mann den Dübel erfunden hatte und damit noch heute unglaublich viel Geld verdiente.
»Machen dich diese Dübel etwa an?«
»Wie meinst du das?«
»Na, sexuell. Kann ja sein, dass dich das auf Touren bringt.«
»Quatsch!«
»Warum glotzt du dann die ganze Zeit dahin statt auf mich, obwohl ich halbnackt auf dir sitze?!«
»Sorry.« Vielleicht lag es daran, dass er Miriam nun schon seit vier Jahren kannte, während er den Erfinder des Dübels noch nie zuvor gesehen hatte. Einem Instinkt folgend, behielt er diesen Gedanken aber für sich. Stattdessen griff er zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Dann machte er sich über Miriam her, die bei Lichte betrachtet doch deutlich mehr Vorzüge hatte als der Dübelmann.
»Was hältst du davon, wenn wir das Ganze im Schlafzimmer fortsetzen?«, hauchte sie gespielt lasziv und schlang ihre Arme um seinen Hals. Kurz stand er auf dem Schlauch, dann wurde ihm klar: Er sollte sie tragen.
»Ui!«, entfuhr es ihm. Er sagte oft »Ui!«, es war das Erste, was ihm durch den Kopf schoss, wenn irgendwas Überraschendes passierte oder jemand etwas Unerwartetes sagte. Er hatte Miriam schon lange nicht mehr hochgehoben. Beim letzten Mal war er wenigstens noch im Fitnessstudio angemeldet gewesen, mittlerweile nicht mal mehr das. Zögernd legte er seinen rechten Arm unter ihre Kniekehlen, umfasste mit dem linken ihren Oberkörper und atmete noch mal tief durch.
»Ich bin keine 150-Kilo-Hantel«, sagte Miriam.
»Lass mich mal machen, Baby«, antwortete er bestimmt und versuchte seiner Stimme dabei einen markanten Klang zu geben. Es hörte sich ein bisschen so an, als hätte er sich übel an Reis verschluckt – das wusste er zufällig ganz genau, denn er hatte sich kürzlich ziemlich übel an Reis verschluckt. Trotzdem schien es Miriam zu gefallen. Sie seufzte und drückte sich an ihn.
Jetzt gab es kein Zurück mehr, er stand auf und hob sie hoch.
»Ui!«
Obwohl Miriam eher schlank war, zog es ihm bis in den Rücken. Er schwankte und musste zwei kleine Ausfallschritte machen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
»Bin ich dir zu schwer?«
Ihm war sofort klar, dass das eine Fangfrage war. »Nö, geht schon«, ächzte er. Inzwischen stand er sicher. Anders als beim Gewichtheben war die Übung damit aber nicht zu Ende, im Gegenteil: Er musste es jetzt auch noch irgendwie schaffen, Miriam ins Schlafzimmer zu befördern, möglichst ohne dass sie sich dabei den Kopf am Türrahmen stieß. Schließlich war das hier kein Slapstick-Sketch, sondern das echte Leben. Mit wackligen Schritten steuerte er auf die Wohnzimmertür zu. Wie das am Hals zog! Das würde bestimmt blaue Flecken geben.
»Ich kann auch laufen«, erklärte Miriam genervt. Ihre romantische Stimmung war mittlerweile offenbar einer gewissen Ernüchterung gewichen.
Statt zu antworten – so viel Luft hatte er momentan gar nicht –, ging er weiter. Sie kamen gut durch die Tür und betraten den Flur. Dann rutschte ihm die Schlafanzughose runter, die er wie üblich zum abendlichen Fernsehen angezogen hatte. Als er nach dem ausgeleierten Gummizug griff, um ihn festzuhalten, schwankte Miriam gefährlich in seinem Arm und streifte mit dem Kopf die Jacken, die an der Garderobe hingen. Mit einem Schritt zur Seite versuchte er sie aufzufangen, doch dort stand die Kommode. Sein kleiner Zeh stieß an einen der eckigen Metallfüße.
»Auaaa!«
Halb entglitt Miriam ihm, halb sprang sie selbst. Beide gingen zu Boden, Miriam landete in den Schuhen, er daneben.
»Auaaa!«, wiederholte er.
»Tut’s sehr weh?«, fragte Miriam.
Er nickte nur mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich den Fuß.
»Mir geht’s gut, danke der Nachfrage!«, sagte Miriam.
»Sorry, aber ich habe echt Schmerzen!«
»Vielleicht solltest du ab und zu doch mal ein bisschen Sport machen.«
»Was soll das denn jetzt heißen?! Ich habe mir den Zeh gestoßen. Das hätte jedem passieren können.«
»Also Daniel Craig könnte mich locker spazieren tragen, da bin ich mir relativ sicher. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der am Ende auf dem Boden sitzt und sich heulend den Fuß hält.«
»Ich heule doch gar nicht. Und seit wann stehst du überhaupt auf Daniel Craig?!«
»Tue ich ja gar nicht. Aber der ist halt ein echter Mann.«
»Und ich nicht, oder was?« Sebastian inspizierte seinen verunglückten Zeh. Der würde bestimmt anschwellen. Vielleicht half es, wenn er pustete. Zu spät bemerkte er, dass Miriam ihn beobachtete. Schweigend zog sie die Augenbrauen hoch. Okay, vielleicht hatte sie recht. Ihm war schon klar, dass er nicht das Paradebeispiel für ein athletisches Alpha-Tier war. Aber bisher hatte er gedacht, dass Miriam das nicht stört. Andererseits, als sich neulich bei einem Konzert zwei Typen direkt vor sie gestellt hatten, machte Miriam ihm bittere Vorwürfe. Er hätte die beiden verscheuchen müssen – stattdessen habe er nur den Kopf geschüttelt, und das auch noch im Rhythmus der Musik. Sie flippte auch jedes Mal aus, wenn er sich wieder ein Probe-Abo oder eine Kundenkarte hatte aufschwatzen lassen, weil er einfach nicht Nein sagen konnte. Möglicherweise hatte sie also doch ein Problem damit, dass er kein Alpha-Tier war, sondern eher ein verweichlichtes Beta-Tier.
»Es ist aber auch irgendwie unfair, mich mit einem Actionheld zu vergleichen, findest du nicht?«
»Basti, mir ist schon klar, dass ich nicht mit James Bond zusammen bin. Keiner verlangt von dir, dass du die Welt rettest.«
»Genau das ist ja das Problem. James Bond kommt ständig in Situationen, wo er den Larry raushängen lassen und die Menschheit vor dem Untergang bewahren kann. Das lässt ihn natürlich leicht in gutem Licht dastehen. Ich wette, wenn der einfach nur zu Hause bei seiner Frau ist, schaltet er auch einen Gang runter.«
»Und schafft es nicht mal, sie ins Schlafzimmer zu tragen?«
»Wer weiß? Der dreht auch nur auf, wenn er muss. Hauptsache, man steht seinen Mann, wenn es drauf ankommt.«
»Verstehe. Das heißt, du bist einfach unterfordert. Aber wenn sich irgendwann mal die Gelegenheit ergibt, mutierst du zum Helden.«
»Ganz genau. Gelegenheit macht Helden.«
Mitleidig lächelte sie ihn an. Dann rappelte sie sich vom Boden auf und hielt ihm die Hand hin, um ihn hochzuziehen.
»Danke.«
»Schon gut«, sagte sie und tätschelte ihm die Wange. »Ich gehe schon mal ins Bett. Wenn du jemals wieder laufen kannst, komm doch einfach nach. Oder soll ich dich tragen?«
»Sehr witzig.«
Das mit dem Sex hatte sich für heute wohl erledigt. Frustriert holte er sich eine Tüte Chips aus der Küche und humpelte zum Fernseher. Wie sich herausstellte, hatte der Dübel-Erfinder noch einiges anderes erfunden. Und ich sitze hier auf dem Sofa rum und jammere über meinen Zeh, dachte Sebastian. Kein Wunder, dass Miriam ihn für einen Loser hielt. Nicht nur, dass er nicht mit einem athletischen Körper aufwarten konnte. Auch in seinem Job als Programmierer lief er seit Jahren irgendwie so mit, während Miriam inzwischen Projektleiterin bei einer Marketingagentur war und deutlich mehr verdiente als er. Er sprach zwar immer davon, eines Tages eine brillante Software zu entwickeln, die sich millionenfach verkaufte, aber mittlerweile war daraus ein Running Gag geworden. Irgendwie hatte er immer gedacht, dass das nichts war, was ihre Beziehung ernsthaft belastete. Aber vielleicht schraubte Miriam ihre Ansprüche mit der Zeit höher – vor allem, da jetzt langsam die Frage aufkam, ob sie zusammen eine Familie gründen würden. Da war eben kein Schluffi mehr gefragt, der nichts auf die Reihe bekam, sondern ein sorgender Familienvater, der die Dinge im Griff hatte. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Miriam nach jemand anderem umsah. Nach einem, bei dem sie sich fallen lassen konnte, anstatt dass er sie fallen ließ.
Es musste sich was ändern! Bei nächster Gelegenheit musste er ihr irgendwie beweisen, dass man sich auf ihn verlassen konnte, wenn es darauf ankam. Aber jetzt musste er erst mal aufs Klo.
»Scheiße, nicht schon wieder!«, fluchte Sebastian. Er feuerte die leere Klopapierrolle quer durchs Badezimmer. Sie riss den Zahnputzbecher um, und seine Zahnbürste fiel in einen Haufen schmutziger Unterwäsche, die neben dem Waschbecken auf dem Boden lag. Unter leisem Ächzen und ohne ganz von der Toilette aufzustehen, beugte sich Sebastian so weit wie möglich nach vorne. Während er sich mit der linken Hand auf dem Badezimmerteppich abstützte, versuchte er mit der rechten, an den Schubladenknauf des Schranks zu kommen.
»Och nö!« Die Schublade war leer.
Eigentlich sollten dort immer mehrere jungfräuliche Klopapierrollen bereitliegen, in freudiger Erwartung, eines Tages – zum Beispiel heute – ihre Bestimmung zu erfüllen und mit Kacke beschmiert zu werden. Resigniert richtete er sich wieder auf und stellte fest, dass seine Hand vom Teppich ein paar Schamhaare und nicht näher definierbare weiße Krümel mitgebracht hatte.
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