Notfallmanagement - Vinzenz Heidrich - E-Book

Notfallmanagement E-Book

Vinzenz Heidrich

4,6

Beschreibung

Bei Klassenfahrten, organisierten Kinder-Ferienreisen, Konfirmanden-Wochenenden, Pfadfinder-Camps kann es passieren: Unfälle, Ausbruch von Krankheiten, Naturkatastrophen, sexualisierte Gewalt. In der Schule wie in der freien Jugendarbeit können Verantwortliche unvermittelt mit Notfällen konfrontiert sein. Oft beruhen solche Notfälle auf »höherer Gewalt« und sind unvorhersehbar, manchmal resultieren sie auch aus Mängeln bei der Vorbereitung. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie akut häufig unstrukturiert bearbeitet werden.Bernd Lenkeit und Vinzenz Heidrich zeigen anhand von zahlreichen praktischen Beispielen, wie ein angstfreies, effizientes Notfall-Management möglich wird und wie gesetzliche Richtlinien in der Realität ehrenamtlich getragener Arbeit umgesetzt werden können.Umsetzbare Modelle für ein Notfallmanagement werden für unterschiedlich strukturierte Organisationen vorgestellt; zahlreiche Formulare, Listen und Merkblätter ergänzen den Band und stehen auch zum Download zur Verfügung.

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Seitenzahl: 148

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Vinzenz Heidrich / Bernd Lenkeit

Notfallmanagement

Ein Praxishandbuch für Schüler- undJugendgruppen

Vandenhoeck & Ruprecht

Mit 43 Abbildungen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-647-99690-5

Umschlagabbildung: © Vinzenz Heidrich/Bernd Lenkeit

© Abb. Vinzenz Heidrich (18, 24, 26, 28, 38), Bernd Lenkeit (3, 21, 36, 37, 43),Sebastian Zeis (1, 4–10, 12, 13, 15–17, 19, 22–24, 26, 28, 34, 35, 38, 40–42), Paul Bücker (11),DPSG Münster (2), www.juleica.de (14), FOTOLIA (20, 30–33)

© 2015, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, 37073 Göttingen /Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.www.v-r.deAlle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällenbedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.Produced in Germany.

Satz: SchwabScantechnik, Göttingen

Inhalt

Einleitung

1. Gefährdungspotenziale

1.1 Sommerlager / Klassenfahrt

1.2 Sicherheit auf dem Veranstaltungsgelände

1.3 Hygiene

1.4 Finanzielle Sicherheit

1.5 Technische Sicherheit

1.6 Teilnehmerschutz

1.7 Gefahrenpotenziale durch die Gruppe selbst

1.8 Was lernen wir daraus?

1.9 Literaturempfehlung

2. Sexualisierte Gewalt

2.1 Was ist sexualisierte Gewalt?

2.2 Was ist Kindeswohl?

2.3 Wie gehen Täter vor?

2.4 Kinder stark machen

2.5 Bundeskinderschutzgesetz und Präventionsordnung

2.6 Sexualpädagogik

2.7 Literaturempfehlung

3. Theoretische Grundlagen der Notfallpädagogik

3.1 Präventionsverständnis

3.2 Notfallmodus

3.3 Vom Stress zur PTBS

3.4 Von der Unmöglichkeit gelingender Kommunikation

3.5 Die Kopfschlag-Methode

3.6 Literaturempfehlung

4. Das Notfallmanagement-Konzept

4.1 Zeitplan

4.2 Risikoanalyse

4.3 Was ist ein Notfall?

4.4 Basis-Baustein »Notfallmappe«

4.5 Aufbau-Baustein 1: »Notfallmanager« (NfMan)

4.6 Aufbau-Baustein 2: »Notfallstab« (NfSt)

4.7 Evaluation

4.8 Technik

4.9 Literaturempfehlung

5. Handbuch Notfallmanagement

Register

1 Technik

2 Verhalten im Notfall

3 Einsatz des Notfallstabs

4 Presse / Kontakte

Abkürzungen

Literatur

Download-Material

Code für Download-Material

Einleitung

Immer wieder kommen Gruppenleiterinnen und -leiter, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit mit Notfällen in Berührung. Kleine Alltagsprobleme, aber auch schwere Unfälle, Infektionen und Fälle sexualisierter Gewalt bilden das Themenspektrum, auf das sich die verantwortlichen Personen vorbereiten müssen.

Oft resultieren solche Notfälle aus Mängeln bei der Vorbereitung, in der das Spektrum möglicher Gefahren nicht deutlich ist. Immer häufiger gibt es staatliche Regelungen, mit denen der Gesetzgeber bestimmte Handlungsweisen in Notfällen vorschreibt. Durch die damit größer werdende Regelungsdichte, die auch den semiprofessionell gestalteten Bereich der Kinder- und Jugendarbeit immer mehr prägt, sind die Anforderungen an die verantwortlichen Personen in den letzten Jahren immens gestiegen.

Nicht wenige Organisationen beschäftigen sich z. B. mit der Fragestellung, ob etwa ein Kuchenbuffet bei einem Schulfest aus hygienischen Gründen überhaupt noch verantwortbar ist. Jahrelang hat es die finanzielle Grundlage für die Arbeit eines Fördervereins gebildet. Im Zweifel fällt die Entscheidung – manchmal auch aus Unwissenheit – gegen das Buffet und damit auch gegen viele Möglichkeiten häufig ehrenamtlich getragener Aktivitäten.

Wir sind durch jahrelange ehrenamtliche und hauptberufliche Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit geprägt. Vor diesem Hintergrund sind wir der Meinung, dass traurige Entscheidungen wie im genannten Beispiel vermieden werden müssen. Die gesetzlichen Vorgaben sind dazu da, Qualitätsstandards zu erhöhen. Sie sollen allen Beteiligten nutzen und sie nicht blockieren. In den letzten Jahren waren wir maßgeblich daran beteiligt, bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg ein Notfallmanagement-System (NfMS) aufzubauen, das Ehrenamtlichen bei ihren Aktivitäten den nötigen Rückhalt bietet. Dieses Konzept und die dabei gewonnen Erfahrungen bilden die Grundlage für dieses Buch.

Im ersten Kapitel werden wichtige Gefahrenpotenziale und damit verbundene gesetzliche Anforderungen einfach und verständlich beleuchtet.

Das zweite Kapitel ist dem in der Kinder- und Jugendarbeit derzeit sehr aktuellen Thema »Sexualisierte Gewalt« gewidmet. Mit dem neuen Bundeskinderschutzgesetz (2012), der Präventionsordnung der Katholischen Kirche, die in allen Bistümern verbindlich ist, sowie den bundesweit gültigen Leitlinien der Evangelischen Kirche wurden große Anstrengungen unternommen, Kinder- und Jugendliche vor Gewalt zu schützen. Die unterschiedlichen Träger der Jugendhilfe sind aufgefordert, sich mit dem Thema zu beschäftigen und Schutzkonzepte zu entwickeln. Das Buch versteht sich auch als Vorlage für ein institutionelles Schutzkonzept.

Ganz ohne Theorie geht es nicht: Im dritten Kapitel werden daher wesentliche Elemente eines Präventionsverständnisses vorgestellt. Vor dem Hintergrund, dass eine »sichere Veranstaltung« wesentlich von einer guten Kommunikation der Beteiligten abhängig ist, werden wenige grundlegende Theorien praxisnah vermittelt.

Das vierte Kapitel beschreibt dem Umgang mit dem Ernstfall, der trotz guter Vorbereitung nie verhindert werden kann. Es wird deutlich, wie ganz einfach umsetzbare Modelle für ein Notfallmanagement aussehen können. Dabei werden unterschiedlich strukturierte Organisationen vom Veranstalter vor Ort bis zum überregional arbeitenden Verband in den Blick genommen.

Das fünfte Kapitel bietet eine direkt einsetzbare Praxishilfe für alle an einem Notfallmanagement beteiligten Personen und für deren konkrete Bearbeitung. Es ist angelehnt an die Bausteine aus dem vierten Kapitel.

Am Ende eines jeden Kapitels findet sich ein Literaturverzeichnis, das Hinweise zur Vertiefung der einzelnen Themen bietet.

In dieser Einleitung ist immer das männliche und das weibliche Geschlecht der genannten Personen angeführt worden. Uns ist bewusst, dass damit nicht die Vielfalt der existenten Geschlechter abgebildet werden kann. Im weiteren Verlauf dieses Buches werden die weibliche und die männliche Form abwechselnd genannt, um den Lesefluss bestmöglich zu gestalten. Alle Menschen sind eingeladen, sich angesprochen zu fühlen.

Herzlichen Dank!

An der Entstehung dieses Buches waren neben uns als Autoren noch andere Menschen beteiligt, die uns in unterschiedlich Weise unterstützt haben. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Christa Heidrich und Raimund Heidrich, Julia Kamphus, Franziska Lenkeit, Sebastian Zeis, Paul Bücker, Nicola Lenkeit und dem DPSG Diözesanverband Münster.

Münster, im Mai 2015

Vinzenz Heidrich, Bernd Lenkeit

1. Gefährdungspotenziale

1.1 Sommerlager / Klassenfahrt

Das erste Kapitel beginnt damit, mögliche Gefahren einer Veranstaltung in den Blick zu nehmen. Bei diesem sehr pessimistischen Ansatz könnte man auch gleich die Frage stellen, ob wir unsere Pläne für ein Sommerlager oder unsere Klassenfahrt oder eine andere Großveranstaltung, nicht direkt begraben und einfach zuhause bleiben sollten. Ist das Risiko nicht viel zu hoch?

Macht weiter mit euren großartigen Veranstaltungen!

Wir sagen ganz deutlich: Nein! Viele tausend Kinder und Jugendliche kehren in jedem Jahr glücklich und zufrieden und vor allem unverletzt von Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit nach Hause zurück. Mit diesem Kapitel möchten wir Themen beleuchten, die vielfach nicht neu sind und in der Regel auch bereits beachtet werden. Dennoch geraten sie in der Alltagsroutine schon mal leicht aus dem Blickfeld. Schließlich ist es kein höheres Wissen, dass man sich an einem Stacheldrahtzaun direkt neben dem Lagerplatz verletzen kann. Außerdem sind Themen wie ›Aufsichtspflicht‹, ›Jugendschutz‹ und ›Versicherung‹ Bestandteil jeder Gruppenleitungsschulung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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