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Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Nussknacker und Mausekönig" ist eine Erzählung von E.T.A. Hoffmann, die erstmals 1816 veröffentlicht worden ist. Diese märchenhafte Geschichte kombiniert Elemente des Fantastischen und des Übernatürlichen und ist besonders in der Weihnachtszeit beliebt. Die Geschichte beginnt am Weihnachtsabend im Haus der Familie Stahlbaum. Die Kinder, Marie und Fritz, sind aufgeregt wegen der Geschenke, die sie erwarten. Ein besonderes Geschenk ist ein Nussknacker, der die Form eines kleinen Mannes hat. Marie schließt den Nussknacker sofort in ihr Herz, doch später in der Nacht geschehen seltsame Dinge. Marie findet sich mitten in einem magischen Konflikt wieder, der weit über ihre kindliche Vorstellungskraft hinausgeht. Der Nussknacker, der in Wirklichkeit ein verzauberter Prinz ist, führt seine Truppen in einem mutigen Kampf gegen die Mäuse. Marie hilft ihm dabei. Nachdem der Mauskönig besiegt ist, nimmt der Nussknacker Marie mit in sein Königreich, das Land der Puppen, wo sie viele wundersame Orte besucht. "Nussknacker und Mausekönig" von Hoffmann ist eine Geschichte voller Fantasie, die die Grenzen der Vorstellungskraft testet und die Wunder der Kindheit feiert. Sie bleibt eine beliebte Weihnachtsgeschichte und hat das berühmte Ballett "Der Nussknacker" von Tschaikowsky inspiriert.
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Inhaltsverzeichnis
Der Weihnachtsabend
Die Geschenke
Der Schützling
Wunderdinge
Die Schlacht
Die Krankheit
Onkel und Neffe
Der Sieg
Das Puppenreich
Die Hauptstadt
Der Schluss
Impressum
Am 24. Dezember dürfen die Kinder von Doktor Stahlbaum den ganzen Tag nicht ins Wohnzimmer. Fritz und Marie sitzen in einer Ecke eines kleinen Zimmers. Es wird dunkel und sie fühlen sich unwohl. Fritz flüstert seiner siebenjährigen Schwester zu, dass er Geräusche in den verschlossenen Zimmern hört. Er sieht einen kleinen dunklen Mann mit einem großen Kasten, den er für Pate Drosselmeier hält. Marie klatscht vor Freude in die Hände und ruft: „Was wird Pate Drosselmeier für uns Schönes machen?“
Pate Drosselmeier ist klein und mager, hat ein Pflaster statt eines Auges und trägt eine weiße Perücke. Er versteht viel von Uhren und kann sie reparieren. Wenn eine Uhr kaputt ist, kommt er, zieht seine Perücke ab und repariert die Uhr. Er bringt den Kindern immer etwas Schönes mit, wie zum Beispiel eine Dose mit einem heraushüpfenden Vögelchen.
Aber zu Weihnachten hat ihnen Pate Drosselmeier immer ein schönes, kunstvolles Geschenk gemacht. Nach dem Schenken wird es von den Eltern sorgfältig aufbewahrt.
Fritz denkt, es könnte diesmal eine Festung sein, in der Soldaten marschieren. Marie unterbricht ihn und erzählt, dass Pate Drosselmeier von einem schönen Garten mit einem großen See erzählt hat. Dort schwimmen Schwäne mit goldenen Halsbändern und singen schöne Lieder. Ein kleines Mädchen lockt die Schwäne mit süßem Marzipan.
Fritz widerspricht: „Schwäne essen keinen Marzipan und Pate Drosselmeier kann keinen ganzen Garten machen. Wir haben nichts von seinen Spielsachen, sie werden uns jedes Jahr weggenommen. Ich mag die Geschenke von Mama und Papa lieber, weil wir sie behalten können.“ Die Kinder raten, was es diesmal geben wird. Fritz meint, dass seinem General ein Pferd fehlt und er zu wenig Soldaten auf Pferden hat.
Die Kinder wissen, dass die Eltern ihnen schöne Geschenke gekauft haben. Ihre ältere Schwester Luise erinnert sie daran, dass der Heilige Christ durch die Eltern das schenkt, was ihnen Freude macht. Marie denkt darüber nach, aber Fritz murmelt: „Ein Pferd und Soldaten hätte ich gerne.“
Es ist ganz dunkel geworden. Fritz und Marie rücken fest aneinander und reden kein Wort mehr. Ein heller Schein zieht über die Wand und die Kinder wissen, dass das Christkind zu anderen glücklichen Kindern geflogen ist.
In diesem Moment hören sie einen silberhellen Ton: Klingling, klingling. Die Türen springen auf und ein strahlender Glanz kommt aus dem Wohnzimmer. Die Kinder bleiben mit einem lauten Ausruf wie erstarrt auf der Schwelle stehen. Papa und Mama treten in die Türe, fassen die Kinder an der Hand und sagen: „Kommt doch nur, ihr lieben Kinder und seht, was euch der Heilige Christ beschert hat.“
Ich wende mich an dich, lieber Leser und bitte dich, dir deine letzten Weihnachten mit schönen, bunten Geschenken vorzustellen. Dann kannst du dir vorstellen, wie die Kinder mit glänzenden Augen ganz still stehen bleiben. Nach einer Weile ruft Marie mit einem tiefen Seufzer: „Ach wie schön, ach wie schön.“ Fritz versucht ein paar Luftsprünge, die ihm gut gelingen.
Die Kinder müssen das ganze Jahr über brav gewesen sein, denn sie bekommen so viele schöne Geschenke wie nie zuvor. Der große Tannenbaum in der Mitte hat viele goldene und silberne Äpfel. Zuckermandeln und bunte Bonbons wachsen aus den Ästen wie Blüten. Das Beste am Baum sind die hundert kleinen Lichter, die wie Sterne funkeln.
Um den Baum glänzen viele bunte Sachen. Marie sieht zierliche Puppen und ein wunderschönes seidenes Kleidchen mit bunten Bändern. Sie ruft immer wieder: „Ach das schöne Kleidchen! Das werde ich ganz gewiss anziehen dürfen!“
Fritz findet eine neue Gruppe Soldaten in prächtigen roten und goldenen Uniformen, die auf weißen Pferden reiten.
Die Kinder wollen sich die Bilderbücher anschauen als es erneut klingelt. Sie wissen, dass jetzt Pate Drosselmeier Geschenke bringt und laufen zum Tisch. Pate Drosselmeier stellt sein Geschenk auf den Tisch. Die Kinder sehen ein wunderschönes Schloss mit vielen Fenstern und goldenen Türmen auf einem grünen Rasen. Ein Glockenspiel erklingt, Türen und Fenster gehen auf und kleine Herren und Damen mit Federhüten und langen Kleidern spazieren in den Sälen herum.
In einem Saal tanzen Kinder in kurzen Röcken. Ein Mann in einem grünen Mantel schaut oft durch ein Fenster, winkt und verschwindet wieder. Auch Pate Drosselmeier steht manchmal unten an der Türe des Schlosses und geht wieder hinein.
Fritz schaut sich das schöne Schloss und die Figuren an und sagt: „Pate Drosselmeier! Lass mich mal in dein Schloss gehen!