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Oremus E-Book

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Beschreibung

Junge Menschen von heute suchen Anleitungen zum Gebet – und aus ihrer Suche ist dieses Brevier entstanden. "Pater Benno" führt mit zahlreichen Graphiken erfrischend durch das Jugendbrevier. Vier Wochen wird für jeden Tag jugendgemäß eine Vesper und eine Laudes angeboten; ebenso eine Komplet. Der Musikteil umfasst Lieder, die für die persönliche Gebetszeit oder in Gruppen gut zu verwenden sind. Auch die Anleitung zur "Lectio Divina" und die Hinführung zur Beichte samt Gedanken junger Menschen zu den "Zehn Geboten" wollen zu einem intensiveren Glauben führen. Dieses Gebetbuch ist für alle suchenden Menschen ein Angebot, vor allem anhand der Psalmen in die Schule des Herrn zu gehen und so wie Benedikt und seine Mönche immer wieder Christus ins Zentrum des Lebens zu stellen. Für jede und jeden persönlich, aber auch bei Gebetstreffen, Ferienlagern und auf Pilgerfahrten gut einsetzbar.

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Herausgegeben vom

Benediktinerstift Kremsmünster

INHALT

Steig ein!

Laudes und Vesper |1. Woche

Laudes und Vesper |2. Woche

Laudes und Vesper |3. Woche

Laudes und Vesper |4. Woche

Komplet |K

Bibel lebendig & persönlich |Lectio Divina

Aus dem Schatz der Kirche

Alphabet des persönlichen Gebets

Marie geht beichten

Zehn Gebote |Gedanken junger Menschen

Nimm und lies

Erhebe deine Stimme |Cantate Domino

Verzeichnisse der Lieder, Psalmen und Abkürzungen

Steig ein!

Schon Jesus wurde gefragt, wie man denn beten kann (vgl. Lk 11,1). Auch junge Menschen von heute suchen Anleitungen zum Gebet – und aus ihrer Suche ist dieses Brevier entstanden. Im Kloster beten Mönche oder Schwestern mehrmals am Tag. Dafür verwenden sie umfangreiche Gebetsbücher. Sollte es auf dieser Grundlage nicht ein Buch geben, das nicht überfordert und dennoch die wesentlichen Teile eines Stundenbuchs enthält?

Bei verschiedenen Gelegenheiten haben wir bemerkt, dass ein solches Buch fehlt; für jede und jeden persönlich, aber auch bei Gebetstreffen, Ferienlagern und auf Pilgerfahrten. Wir wollten ein Brevier für junge Leute – von jungen Leuten. Durch den „Treffpunkt Benedikt“ sind viele junge Erwachsene mit der Benediktinerabtei Kremsmünster in Oberösterreich verbunden. Aus dieser Gruppe hat sich ein Team zusammengefunden, das dieses Buch zusammengestellt und auch viele andere gebeten hat, Ideen und Texte beizusteuern. Sie alle verbindet das Anliegen, eine Handreichung zu haben, die junge Glaubende persönlich inspirieren und in der Gemeinschaft formen kann.

Oremus– „Lasst uns beten!“ Wir haben während der Arbeit an diesem Jugendbrevier immer wieder gemerkt, wie groß und schön das Gebet ist. Wie reich ist doch der Gebetsschatz des Christentums, der uns mit unzähligen Menschen auf der ganzen Welt verbindet und nie ausgeschöpft werden kann! Wir wollen auch euch mit der Freude über Gott und ein Leben mit ihm anstecken. Natürlich geht das Gebet nicht von alleine. Es braucht Übung und Ausdauer. Dieses Buch ermöglicht euch einen Zugang zum regelmäßigen Gebet. Lasst euch mitnehmen zu Gott!

Wir haben Pater Benno „erfunden“. Er führt euch durch das Jugendbrevier. Ihr werdet an seinen Kommentaren sehen, wie viel ihm das Gebet bedeutet. Die Fürbitten wurden von jungen Menschen geschrieben, ebenso die persönlichen Gebete. Den Tagesimpuls und „Benedikt für dich“ haben Mönche zusammen mit jungen Leuten verfasst. Der Musikteil umfasst einige Lieder, die unserer Erfahrung nach für die persönliche Gebetszeit oder in Gruppen gut zu verwenden sind. Auch die Anleitungen zur „Lectio Divina“ und zur Beichte samt Gedanken von Jugendlichen zu den Zehn Geboten wollen euch zu einem intensiveren Glauben führen.

Der heilige Benedikt spricht am Beginn seiner Regel die Leser mit „du“ an und lädt sie ein, sich der Gebetsgemeinschaft der Mönche anzuschließen (Regel des hl. Benedikt, Prolog 16). Am Ende seiner Regel spricht er die Lesenden wieder direkt an – „wer immer du bist“ (RB 73,8). So soll auch dieses Gebetbuch für alle suchenden Menschen ein Angebot sein, in die Schule des Herrn zu gehen und so wie Benedikt und seine Mönche immer wieder Christus ins Zentrum des Lebens zu stellen.

Als Benediktinermönch trage ich einen schwarzen Habit, mein Ordensgewand.

Jeder von uns hat ein eigenes Zimmer – auch Zelle genannt. Ein Kloster ist aber kein Gefängnis!

Meine Mitbrüder und ich beten und arbeiten gerne hier. Wir essen gemeinsam im großen Speisesaal (Refektorium) und verbringen auch die Freizeit miteinander. In unseren Wirtschaftsbetrieben, Pfarren und der Klosterschule versuchen wir, Gott den Menschen nahe zu bringen.

Wenn ich gemeinsam mit meinen Mitbrüdern im Kloster frühmorgens, mittags und abends das Brevier bete, stehe ich in einer langen Tradition: Seit Jahrhunderten loben Mönche Gott an diesem Ort und treten stellvertretend für andere Menschen bei ihm ein.

Wenn du also mit diesem Jugendbrevier betest, bist du ein Teil der großen Gemeinschaft betender Menschen.

„Brevier“ kommt vom lateinischen Wort „brevis“ – kurz. Das monastische Chorgebet ist im Laufe der Zeit reduziert worden.

Unser Jugendbrevier Oremus verwendet statt vier Psalmen – wie sie in Klöstern bei Laudes und Vesper gebetet werden – nur einen Psalm, dafür im Rhythmus von vier Wochen.

Hymnen und Orationen sind dieselben wie im Stundenbuch der deutschsprachigen Benediktiner. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) empfiehlt allen Gläubigen, „das Stundengebet zu verrichten, sei es mit den Priestern, sei es unter sich oder auch jeder allein“. (Liturgiekonstitution 100)

Das Jugendbrevier kann von dir allein verwendet werden. Du kannst bei einer Gebetszeit spontan Teile herausnehmen oder weglassen oder eine Pause einlegen, um über das Gelesene nachzusinnen.

Wenn ihr gemeinsam betet, bildet zwei Gruppen und sprecht oder singt abwechselnd einen Vers. Oder eine Person liest einen Psalm vor. Die Antiphon kann auch als Kehrvers (Refrain) verwendet werden. Vor einer Gebetszeit sollten verschiedene Personen eingeteilt werden, einzelne Teile anzustimmen oder vorzutragen.

1. WOCHE

Oremus – Lasst uns beten

„Wenn also der Mönch den Weg weiter emporsteigt, gelangt er zu jener vollendeten Gottesliebe, die alle Furcht vertreibt. Aus dieser Liebe wird er alles ganz mühelos, gleichsam natürlich aus Gewohnheit einhalten …“

Regel des hl. Benedikt, 7,67–68

Benedikt sagt oft mit kleinen Worten Großes. In diesem Abschnitt schreibt er scheinbar so nebenbei „velut naturaliter ex consuetudine – gleichsam natürlich aus Gewohnheit“.

Wenn der Mönch also seinen Weg im Kloster treu geht, dann führt ihn dieses Leben „ganz natürlich“ zur Liebe, die aus Gott kommt.

So ist es auch mit dem Stundengebet: Es kann für dich zur Wohnung werden. Wenn du regelmäßig zum Beispiel die Laudes, die Vesper beziehungsweise andere geistliche Texte betest, wirst du immer mehr in Gott wohnen.

„Gewohnheiten sind die Muskeln der Seele“, sagt der Soziologe Arnold Gehlen. Zu welcher „Ge-wohn-heit“ soll das Stundengebet werden? Was nehme ich mir fest vor?

„Höre auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens …“

Regel des hl. Benedikt, Prolog 1

Benedikt ist Ende des 5. Jahrhunderts in Nursia aufgewachsen. Diese Stadt in Umbrien liegt nördlich von Rom, nicht weit entfernt von Assisi, wo 700 Jahre später Franziskus seine Familie verließ und Brüder um sich sammelte. Benedikt studierte in Rom. Er bemerkte aber, dass seine Seele im Treiben der Stadt Schaden nimmt. So zog er sich nach Subiaco, das eine Autostunde östlich von Rom liegt, zurück und wurde vom Mönch Romanus in das asketische Leben eingeführt. In der Höhle, in der er lebte, findet sich noch heute ein Fresko, das gemalt wurde, als Franz von Assisi sie besuchte. Nachdem Benedikt in Subiaco drei Jahre Einsiedler war und mehrere Klöster gegründet hatte, zog er mit einigen Mönchen nach Montecassino. Das große Kloster auf einem Hügel ist von der „Strada del Sole“ auf dem Weg nach Neapel gut zu sehen. In Montecassino schrieb Benedikt im Alter die Regel für seine Mönche, die dann auch bald andere Klöster übernahmen. Sie beginnt mit dem Wort „Höre!“.

Wenn du die erste Woche betest, versuche auf Gottes Stimme zu hören. Die Psalmen und Lesungen aus der Heiligen Schrift haben eine Botschaft für dich, jedes Mal neu. Höre genau hin und denke darüber nach – so wie Benedikt und Franz von Assisi. Dann kannst auch du erkennen, was Gott dir sagen will.

SONNTAG

VESPER AM VORABEND

Der Tag des Herrn fängt in der kirchlichen Tradition am Samstagabend mit der Vesper an.

V O Gott, komm mir zu Hilfe.

A Herr, eile mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen. (Halleluja)

Hymnus

O Gott, dein Wille schuf die Welt

und ordnet der Gestirne Bahn,

umgibt den Tag mit hellem Licht,

gewährt zur Ruhe uns die Nacht.

Als Dank für den vollbrachten Tag,

den deine Güte uns geschenkt,

nimm an des Wortes heil’gen Dienst,

den Lobgesang zu deinem Ruhm.

Dir schließt sich unsre Seele auf,

voll Freude preist dich unser Mund,

in Ehrfurcht dient dir unser Geist,

in Liebe sucht dich unser Herz.

Wenn uns die Sonne untergeht

und Finsternis den Tag beschließt,

kennt unser Glaube keine Nacht:

Im Dunkel strahlt sein Licht uns auf.

Den Sohn und Vater bitten wir

und auch den Geist, der beide eint:

du starker Gott, Dreifaltigkeit,

behüte, die auf dich vertraun. Amen.

Antiphon

Wir sind Gottes Volk, sein Eigentum; / er hat uns dazu bestimmt, seine großen Taten zu verkünden. Halleluja.

Psalm 66

Staunen über Gottes Taten

Jauchzt Gott zu, alle Länder der Erde! /

Spielt zur Ehre seines Namens! *

Verherrlicht ihn mit Lobpreis!

Sagt zu Gott: Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten; *

vor deiner gewaltigen Macht

müssen die Feinde sich beugen.

Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, *

sie lobsinge deinem Namen!

Kommt und seht die Taten Gottes! *

Ehrfurcht gebietend ist sein Tun an den Menschen:

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /

sie schreiten zu Fuß durch den Strom; *

dort wollen wir uns über ihn freuen.

In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; /

seine Augen prüfen die Völker. *

Die Aufsässigen können sich gegen ihn nicht erheben.

Preist unseren Gott, ihr Völker, *

lasst laut sein Lob erschallen!

Er erhielt uns am Leben *

und ließ unseren Fuß nicht wanken.

Ja, du hast, Gott, uns geprüft *

und uns geläutert, wie man Silber läutert.

Du brachtest uns in schwere Bedrängnis *

und legtest uns eine drückende Last auf die Schulter.

Du ließest Menschen über unsere Köpfe schreiten. /

Wir gingen durch Feuer und Wasser, *

doch du hast uns herausgeführt, hin zur Fülle.

Ich komme mit Brandopfern in dein Haus, *

ich erfülle dir meine Gelübde,

die meine Lippen versprachen *

und mein Mund in meiner Not gelobte.

Fette Schafe bringe ich dir als Brandopfer dar, /

zusammen mit dem Rauch von Widdern, *

ich bereite dir Rinder und Böcke.

Alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; *

ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.

Mit meinem Mund habe ich zu ihm gerufen, *

da lag das Rühmen mir schon auf der Zunge.

Hätte ich Böses im Sinn gehabt, *

dann hätte der Herr mich nicht erhört.

Gott aber hat gehört, *

auf mein drängendes Bittgebet geachtet.

Gepriesen sei Gott; /

denn er hat mein Bittgebet nicht unterbunden *

und mir seine Huld nicht entzogen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *

und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *

und in Ewigkeit. Amen.

Antiphon

Wir sind Gottes Volk, sein Eigentum; / er hat uns dazu bestimmt, seine großen Taten zu verkünden. Halleluja.

Schriftlesung

1 Kor 13,4–8.13

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Responsorium

Im Responsorium antworten wir nach einer Stille auf die Lesung. Hier wird das Thema nochmals aufgegriffen und wiederholt. Wenn du mit anderen betest, könnt ihr euch abwechseln.

V Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.

A Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.

V Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.

A Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.

Antiphon

Der das All geschaffen hat und es lenkt, der heilige dreieinige Gott, / er sei gepriesen jetzt und in alle Ewigkeit.

Magnificat

Lk 1,46–55

Meine Seele preist die Größe des Herrn, *

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. *

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *

und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *

über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

er stürzt die Mächtigen vom Thron *

und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *

und lässt die Reichen leer ausgehen.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *

und denkt an sein Erbarmen,

das er unsern Vätern verheißen hat, *

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *

und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *

und in Ewigkeit. Amen.

Antiphon

Der das All geschaffen hat und es lenkt, der heilige dreieinige Gott, / er sei gepriesen jetzt und in alle Ewigkeit.

Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater, von dem alles Gute kommt:

A Herr, erhöre unser Gebet.

Um Mut im Glauben.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Hilf Eltern und jungen Menschen, Geduld miteinander zu haben.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Für alle ungeborenen Kinder.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich

Vater unser

Das Vaterunser kannst du bestimmt auswendig. Solltest du dir unsicher sein, dann schau im „Schatz der Kirche“ nach.

Oration

Gott, unser Herr, du verbindest alle, die an dich glauben, zum gemeinsamen Streben. Gib, dass wir lieben, was du von uns erwartest, und ersehnen, was du uns verheißen hast, damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens unsere Herzen dort verankert seien, wo die wahren Freuden sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns und behüte uns, er lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig, er wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden – der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Benedikt für dich

RB, Prolog 1

„Höre auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!“

Was habe ich heute alles gehört? Lärm von außen, Stimmen von Menschen – in mir … Ich werde still und warte, dass ich Gott in meinem Herzen hören kann.

LAUDES

V Herr, öffne meine Lippen.

A Damit mein Mund dein Lob verkünde.

Hymnus

O ew’ger Schöpfer aller Welt,

des Walten Tag und Nacht regiert,

du setzt den Zeiten ihre Zeit,

schenkst Wechsel in der Zeiten Lauf.

Der Hahn, des Tages Herold, ruft,

der Wächter in der Finsternis.

Sein Schrei trennt von der Nacht die Nacht,

dem Wanderer zur Nacht ein Licht.

Da steigt der Morgenstern empor,

erhellt das schwarze Firmament,

da weicht der dunklen Mächte Schar

vom Weg des Unheils scheu zurück.

Da fühlt der Schiffer neue Kraft,

des Meeres Brandung sänftigt sich,

der Fels der Kirche, Petrus, weint,

bereut die Schuld beim Hahnenschrei.

So stehet rasch vom Schlafe auf:

Der Hahn weckt jeden, der noch träumt.

Der Hahn bedrängt, die säumig sind,

der Hahn klagt die Verleugner an.

Beim Hahnenschrei wacht Hoffnung auf,

und Lindrung strömt den Kranken zu.

Der Räuber lässt von seinem Tun,

Gefallene vertrauen neu.

Herr, wenn wir fallen, sieh uns an

und heile uns durch deinen Blick.

Dein Blick löscht Fehl und Sünde aus,

in Tränen löst sich unsre Schuld.

Du Licht, durchdringe unsern Geist,

von unsern Herzen scheuch den Schlaf,

dir sei das erste Wort geweiht,

dich preise unser Morgenlob. Amen.

Antiphon

Ihr seid hinzugetreten zur Stadt des lebendigen Gottes, / dem himmlischen Jerusalem.

Psalm 147

Gott vollbringt alles

Halleluja!

Ja, gut ist es, unserem Gott zu singen und zu spielen, *

ja, schön und geziemend ist Lobgesang.

Der HERR baut Jerusalem auf, *

er sammelt die Versprengten Israels.

Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, *

er verbindet ihre Wunden.

Er bestimmt die Zahl der Sterne *

und ruft sie alle mit Namen.

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *

seine Einsicht ist ohne Grenzen.

Der HERR hilft auf den Gebeugten, *

er drückt die Frevler zu Boden.

Stimmt dem HERRN ein Danklied an, *

spielt unserem Gott mit der Leier!

Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /

er spendet der Erde Regen, *

er lässt Gras auf den Bergen sprießen.

Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *

den jungen Raben, die schreien.

Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses, *

er hat keinen Gefallen an der Kraft des Helden.

Gefallen hat der HERR an denen, die ihn fürchten, *

an denen, die auf seine Liebe warten.

Jerusalem, rühme den HERRN! *

Lobe deinen Gott, Zion!

Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, *

die Kinder in deiner Mitte gesegnet.

Er verschafft deinen Grenzen Frieden, *

er sättigt dich mit bestem Weizen.

Er sendet seinen Spruch zur Erde, *

in Eile läuft sein Wort dahin.

Er gibt Schnee wie Wolle, *

Reif streut er aus wie Asche.

Eis wirft er herab wie Brocken, *

vor seinem Frost – wer kann da bestehen?

Er sendet sein Wort und lässt sie schmelzen, *

er lässt seinen Wind wehen – da rieseln die Wasser.

Er verkündet Jakob sein Wort, *

Israel seine Gesetze und seine Entscheide.

An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, *

sie kennen sein Recht nicht. Halleluja!

Nach jedem Psalm beten wir: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Denn jeder Psalm wird von uns Christen im Licht des dreifaltigen Gottes gesehen: Wir beten mit Jesus Christus im Heiligen Geist zu Gott Vater!

Antiphon

Ihr seid hinzugetreten zur Stadt des lebendigen Gottes, / dem himmlischen Jerusalem.

Schriftlesung

Jes 12,3–6

Ihr werdet Wasser freudig schöpfen aus den Quellen des Heils. An jenem Tag werdet ihr sagen: Dankt dem HERRN! Ruft seinen Namen an! Macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet: Sein Name ist erhaben! Singt dem HERRN, denn Überragendes hat er vollbracht; bekannt gemacht sei dies auf der ganzen Erde. Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner Zions; denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

Responsorium

V Siehe, Gott ist mein Retter; der Herr ist meine Kraft und Stärke.

A Siehe, Gott ist mein Retter; der Herr ist meine Kraft und Stärke.

V Auf ihm ruht meine Zuversicht, er wurde mir zum Heil.

A Der Herr ist meine Kraft und Stärke.

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Siehe, Gott ist mein Retter; der Herr ist meine Kraft und Stärke.

Antiphon

In seiner barmherzigen Liebe hat uns Gott besucht / und seinem Volk Erlösung geschaffen.

Benedictus

Lk 1,68–79

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *

Denn er hat sein Volk besucht

und ihm Erlösung geschaffen;

er hat uns einen starken Retter erweckt *

im Hause seines Knechtes David.

So hat er verheißen von alters her *

durch den Mund seiner heiligen Propheten.

Er hat uns errettet vor unseren Feinden *

und aus der Hand aller, die uns hassen;

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /

und an seinen heiligen Bund gedacht, *

an den Eid, den er unserm Vater Abraham

geschworen hat;

er hat uns geschenkt, dass wir,

aus Feindeshand befreit, /

ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *

vor seinem Angesicht all unsre Tage.

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /

denn du wirst dem Herrn vorangehen *

und ihm den Weg bereiten.

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung

des Heils beschenken *

in der Vergebung der Sünden.

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *

wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen

und im Schatten des Todes, *

und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *

und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *

und in Ewigkeit. Amen.

Antiphon

In seiner barmherzigen Liebe hat uns Gott besucht / und seinem Volk Erlösung geschaffen.

Zur persönlichen Meditation

Was sind deine Pläne, Visionen und Träume für die Zukunft? Erzähle Gott davon.

Kyrie eleison

Christe eleison

Kyrie eleison

Vater unser

Oration

Herr, unser Gott, du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen. Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten und die Menschen lieben, wie du sie liebst. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns; er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Bei diesem Segen machen wir ganz bewusst ein Kreuzzeichen.

Benedikt für dich

RB 35,15

„Die Mönche, die den Wochendienst beginnen und die ihn beenden, sollen sich am Sonntag gleich nach dem Morgenlob im Oratorium tief vor allen verbeugen und um das Gebet für sich bitten.“

Gibt es jemanden, den ich um das Gebet für mich bitten kann? Wenn ja, dann tu ich das heute! Wenn nein, kann ich auch im Internet bei Ordensgemeinschaften um das Gebet bitten.

VESPER

V O Gott, komm mir zu Hilfe.

A Herr, eile mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen. (Halleluja)

Hymnus

Des Lichtes guter Schöpfer du,

der uns den Glanz des Lichtes schenkt,

der mit dem ersten Strahl des Lichts

der Welterschaffung Werk beginnt.

Du rufst den Morgen aus der Nacht

und führst den ersten Tag herauf;

das düstre Chaos sinkt dahin,

durch deines Wortes Macht gebannt.

Gib, dass der Mensch durch eigne Schuld

das Gut des Lebens nicht verliert,

wenn er des Ew’gen nicht gedenkt

und in das Böse sich verstrickt.

Er poche an des Himmels Tor,

erringe sich des Lebens Preis.

Es bleibe fern, was Schaden bringt,

und rein von Schuld sei unser Herz.

Dies schenk uns, Vater voller Macht,

und du, sein Sohn und Ebenbild,

die ihr in Einheit mit dem Geist

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.

Antiphon

Einst wart ihr Finsternis, / jetzt seid ihr Licht im Herrn.

Psalm 116

Opfer des Lobes und Dankes

Ūberall, wo im hebräischen Bibeltext der Name Gottes (Jahwe) steht, wird er mit HERR wiedergegeben.

Ich liebe den HERRN; denn er hört *

meine Stimme, mein Flehen um Gnade.

Ja, er hat sein Ohr mir zugeneigt, *

alle meine Tage will ich zu ihm rufen.

Mich umfingen Fesseln des Todes, /

Bedrängnisse der Unterwelt haben mich getroffen, *

Bedrängnis und Kummer treffen mich.

Ich rief den Namen des HERRN: *

Ach HERR, rette mein Leben!

Gnädig ist der HERR und gerecht, *

unser Gott erbarmt sich.

Arglose behütet der HERR. *

Ich war schwach, er hat mich gerettet.

Komm wieder zur Ruhe, meine Seele, *

denn der HERR hat dir Gutes erwiesen.

Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, *

mein Auge den Tränen, meinen Fuß dem Straucheln.

So gehe ich meinen Weg vor dem HERRN *

im Land der Lebenden.

Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: *

Ich bin tief erniedrigt!

Ich sagte in meiner Bestürzung: *

Alle Menschen sind Lügner.

Wie kann ich dem HERRN vergelten *

all das Gute, das er mir erwiesen?

Den Becher des Heils will ich erheben. *

Ausrufen will ich den Namen des HERRN.

Meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen *

in Gegenwart seines ganzen Volks.

Kostbar ist in den Augen des HERRN *

der Tod seiner Frommen.

Ach HERR, ich bin doch dein Knecht, /

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *

Gelöst hast du meine Fesseln.

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *

ausrufen will ich den Namen des HERRN.

Meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen *

in Gegenwart seines ganzen Volks,

in den Höfen des Hauses des HERRN, *

in deiner Mitte, Jerusalem.

Halleluja!

Antiphon

Einst wart ihr Finsternis, / jetzt seid ihr Licht im Herrn.

Schriftlesung

Offb 21,10–11.23–25.27

Da entrückte er mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt bringen. Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen – Nacht wird es dort nicht mehr geben. Nur die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.

Responsorium

V Selig, die du erwählst und dir nahen lässt, die in deinen Vorhöfen wohnen!

A Selig, die du erwählst und dir nahen lässt, die in deinen Vorhöfen wohnen!

V Sie sättigen sich am Gut deines Hauses.

A Die in deinen Vorhöfen wohnen.

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Selig, die du erwählst und dir nahen lässt, die in deinen Vorhöfen wohnen!

Antiphon

Seines Erbarmens eingedenk, nahm der Herr sich unser an / und schloss uns in sein Herz. Halleluja.

Magnificat

Das Magnificat ist der Lobgesang Marias, als sie die ebenfalls schwangere Elisabet besucht (Lk 1,46–55). Du findest diesen Text auf der Innenseite des Umschlags. Vor und nach dem Magnificat wird stets die abgedruckte Antiphon gebetet.

Antiphon

Seines Erbarmens eingedenk, nahm der Herr sich unser an / und schloss uns in sein Herz. Halleluja.

Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater, von dem alles Gute kommt:

A Herr, erhöre unser Gebet.

Für alle, die glauben wollen und es nicht können.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Für den Frieden in der Welt und in unseren Herzen.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Öffne unser Herz für unsere Mitmenschen.

A Herr, erhöre unser Gebet.

Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich

Vater unser

Oration

Gott, du liebst deine Geschöpfe und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns und behüte uns, er lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig, er wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden – der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Benedikt für dich

RB, Prolog 3

„An dich also richte ich jetzt mein Wort,

wer immer du bist …“

Fühle ich mich manchmal minderwertig oder wertlos? Egal, wie sehr manche Dinge schiefgelaufen sind, Gott nimmt mich an, wie ich bin!

MONTAG

LAUDES

V Herr, öffne meine Lippen.

A Damit mein Mund dein Lob verkünde.

Wenn du mit diesen Worten beginnst, machst du mit dem Daumen ein Kreuzzeichen auf deine Lippen. Du sprichst dabei die Bitte:

Hymnus

Du Abglanz von des Vaters Pracht,

du bringst aus Licht das Licht hervor,

du Licht vom Licht, des Lichtes Quell,

du Tag, der unsern Tag erhellt.

Du wahre Sonne, brich herein,

du Sonne, die nicht untergeht,

und mit des Geistes lichtem Strahl

dring tief in unsrer Sinne Grund.

Wir rufen auch den Vater an,

den Vater ew’ger Herrlichkeit,

den Vater, reich an mächt‘ger Huld:

Er halte fern, was uns versucht.

Er stärke uns zum guten Werk,

er leite machtvoll unser Tun,

er sei uns Kraft in harter Fron

und lenke unsren schwachen Geist.

Und Christus werde unser Brot,

und unser Glaube sei uns Trank,

in Freude werde uns zuteil

des Geistes klare Trunkenheit.

Das Morgenrot steigt höher schon,

wie Morgenrot geh ER uns auf:

in seinem Vater ganz der Sohn

und ganz der Vater in dem Wort. Amen.

Antiphon

Wer dürstet, / dem wird das Wasser des Lebens geschenkt.

Psalm 63

Sehnsucht nach Gott

Gott, mein Gott bist du, dich suche ich, *

es dürstet nach dir meine Seele.

Nach dir schmachtet mein Fleisch *

wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, *

zu sehen deine Macht und Herrlichkeit.

Denn deine Huld ist besser als das Leben. *

Meine Lippen werden dich rühmen.

So preise ich dich in meinem Leben, *

in deinem Namen erhebe ich meine Hände.

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, *

mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen.

Ich gedenke deiner auf meinem Lager *

und sinne über dich nach, wenn ich wache.

Ja, du wurdest meine Hilfe, *

ich juble im Schatten deiner Flügel.

Meine Seele hängt an dir, *

fest hält mich deine Rechte.

Die mir nach dem Leben trachten,

um mich zu vernichten, *

sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.

Man gibt sie preis der Gewalt des Schwerts, *

sie werden den Schakalen zur Beute.

Der König aber freue sich an Gott! /

Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. *

Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.

Antiphon

Wer dürstet, / dem wird das Wasser des Lebens geschenkt.

Schriftlesung

Jes 40,12.15–18

Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage und mit Gewichten die Hügel? Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn. Der Libanon reicht nicht aus für das Feuer, sein Wild genügt nicht für das Brandopfer. Alle Nationen sind vor Gott wie ein Nichts, für ihn sind sie wertlos und nichtig. Mit wem wollt ihr Gott vergleichen und welches Bild ihm gegenüberstellen?

Responsorium

V Wer hat den Sinn des Herrn erkannt, wer ist sein Berater gewesen?

A Wer hat den Sinn des Herrn erkannt, wer ist sein Berater gewesen?

V Wie unergründlich sind seine Urteile, wie unerforschlich seine Wege!

A Wer ist sein Berater gewesen?

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wer hat den Sinn des Herrn erkannt, wer ist sein Berater gewesen?

Antiphon

Gepriesen sei der Herr, unser Gott.

Benedictus

Zacharias lobt nach der Geburt seines Sohnes Johannes des Täufers Gott (vgl. Lk 1,68–79). Diesen Text nennen wir nach dem lateinischen Anfangswort Benedictus; du findest ihn auf der Innenseite des Umschlags. Vor und nach dem Benedictus wird stets die abgedruckte Antiphon gebetet.

Antiphon

Gepriesen sei der Herr, unser Gott.

Zur persönlichen Meditation

Welche Herausforderungen kommen heute auf dich zu? Lege sie vor Gott.

Kyrie eleison

Christe eleison

Kyrie eleison

Vater unser

Oration

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge, sieh gnädig auf uns. Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen und die Macht deiner Liebe an uns erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns; er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Benedikt für dich

RB, Prolog 20

„Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr

den Weg des Lebens.“

Gott will mich auf dem Weg des Lebens führen. Wie und wo spüre ich in meinem Leben die Zuwendung und Güte Gottes?

VESPER

V O Gott, komm mir zu Hilfe.

A Herr, eile mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen. (Halleluja)

Hymnus

Des Himmels Schöpfer, großer Gott.

Du hast das Firmament gebaut

und so geschieden Flut von Flut,

dass sie nicht wirr zusammenströmt.

Den Wolken wiesest du die Bahn,

den Flüssen zeigtest du ihr Bett;

nun hemmt die Flut des Feuers Macht,

damit die Erde nicht verbrennt.

So gieße denn, o guter Gott,

der Gnaden Ströme in uns ein,

damit uns nicht mit neuem Trug

die alte Schwachheit bringt zu Fall.

Der Glaube, den die Nacht bedrängt,

den Kleinmut zu verwirren droht,

er überwinde Trug und Wahn:

Er finde Licht und spende Licht.

Dies schenk uns, Vater voller Macht,

und du, sein Sohn und Ebenbild,

die ihr in Einheit mit dem Geist

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.

Antiphon

Singt dem Herrn ein neues Lied, / voll seiner Huld ist die Erde.

Psalm 33

Lob auf den allmächtigen und barmherzigen Gott

Jubelt im HERRN, ihr Gerechten, *

den Redlichen ziemt der Lobgesang.

Preist den HERRN auf der Leier, *

auf der zehnsaitigen Harfe spielt ihm!

Singt ihm ein neues Lied, *

spielt kunstvoll mit Jubelschall!

Denn das Wort des HERRN ist redlich, *

all sein Tun ist verlässlich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *

erfüllt von der Huld des HERRN ist die Erde.

Durch das Wort des HERRN

wurden die Himmel geschaffen, *

ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.

Er sammelt das Wasser des Meeres und dämmt es ein, *

legt die Fluten in Kammern.

Die ganze Erde fürchte den HERRN; *

vor ihm sollen alle beben, die den Erdkreis bewohnen.

Denn er sprach und es geschah; *

er gebot und da stand es.

Der HERR vereitelte den Ratschluss der Nationen, *

er machte die Pläne der Völker zunichte.

Der Ratschluss des HERRN bleibt ewig bestehen, *

die Pläne seines Herzens durch alle Geschlechter.

Selig die Nation, deren Gott der HERR ist, *

das Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat.

Der HERR blickt herab vom Himmel, *

er sieht alle Menschen.

Von seinem Thronsitz schaut er nieder *

auf alle Bewohner der Erde.

Der ihre Herzen gebildet hat, *

er achtet auf all ihre Taten.

Dem König hilft nicht seine große Stärke, *

der Held rettet sich nicht durch große Kraft.

Trügerische Hilfe ist das Ross, *

es rettet nicht mit seiner großen Stärke.

Siehe, das Auge des HERRN ruht auf denen,

die ihn fürchten, *

die seine Huld erwarten,

dass er ihre Seele dem Tod entreiße *

und, wenn sie hungern, sie am Leben erhalte.

Unsre Seele hofft auf den HERRN; *

er ist unsere Hilfe und unser Schild.

Ja, an ihm freut sich unser Herz, *

wir haben vertraut auf seinen heiligen Namen.

Lass deine Huld über uns walten, HERR, *

wie wir auf dich hofften!

Antiphon

Singt dem Herrn ein neues Lied, / voll seiner Huld ist die Erde.

Schriftlesung

Röm 8,14–18

Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden. Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.

Responsorium

V Herr, ich vertraue auf dich, in deiner Hand liegt mein Geschick.

A Herr, ich vertraue auf dich, in deiner Hand liegt mein Geschick.

V Ich sage: Du bist mein Gott.

A In deiner Hand liegt mein Geschick.

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Herr, ich vertraue auf dich, in deiner Hand liegt mein Geschick.

Antiphon

Meine Seele preist die Größe des Herrn; / denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Magnificat

Antiphon

Meine Seele preist die Größe des Herrn; / denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, der die Menschen liebt:

A Stärke unseren Glauben.

Mach uns bereit, dass wir unser Leben aus der Kraft des Heiligen Geistes gestalten können.

A Stärke unseren Glauben.

Gib uns Hoffnung in schweren Zeiten.

A Stärke unseren Glauben.

Öffne unser Herz, damit wir unsere Mitmenschen annehmen und dir anvertrauen können.

A Stärke unseren Glauben.

Herr, erbarme dich

Christus, erbarme dich

Herr, erbarme dich

Vater unser

Oration

Dich, großer Gott, preise unser Lobgesang. Um unseres Heiles willen hast du auf die Niedrigkeit der Jungfrau Maria geschaut und sie erhöht. Erhöhe auch uns und schenke uns die Fülle der Erlösung. Darum bitten wir dich, der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit deinem Sohn lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns und behüte uns, er lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig, er wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden – der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Benedikt für dich

RB, Prolog 21

„… und gehen wir unter der Führung des Evangeliums seine Wege, damit wir ihn schauen dürfen, der uns in sein Reich gerufen hat.“

Wo habe ich heute Jesus erfahren, gesehen, gespürt?

In seinem Wort, in den Menschen, in der Natur?

Vor dem Schlafengehen kannst du auch noch die Komplet beten. Ich habe sie schon vor dem Klostereintritt gerne gebetet – oft als einzige Gebetszeit des Tages. Etwas Schöneres gibt es für mich nicht! Probiere einmal, eine Woche die Komplet zu beten. Du findest sie ab.

DIENSTAG

LAUDES

V Herr, öffne meine Lippen.

A Damit mein Mund dein Lob verkünde.

Hymnus

Schon zieht herauf des Tages Licht,

wir flehn zu Gott voll Zuversicht:

Bewahre uns an diesem Tag

vor allem, was uns schaden mag.

Bezähme unsrer Zunge Macht,

dass sie nicht Hass und Streit entfacht;

lass unsrer Augen hellen Schein

durch Böses nicht verdunkelt sein.

Rein sei das Herz und unversehrt

und allem Guten zugekehrt.

Und gib uns jeden Tag das Brot

für uns und der Geschwister Not.

Senkt sich hernieder dann die Nacht

und ist das Tagewerk vollbracht,

sei dir all unser Tun geweiht

zum Lobe deiner Herrlichkeit.

Dich, Vater, Sohn und Heil’ger Geist,

voll Freude alle Schöpfung preist,

der jeden neuen Tag uns schenkt

und unser ganzes Leben lenkt. Amen.

Antiphon

Gott ist König, der Herrscher des Alls; / lasst uns jubeln und ihm Ehre erweisen.

Psalm 98

Gott, der Richter und Retter

Singt dem HERRN ein neues Lied, /

denn er hat wunderbare Taten vollbracht! *

Geholfen hat ihm seine Rechte und sein heiliger Arm.

Der HERR hat sein Heil bekannt gemacht *

und sein gerechtes Wirken enthüllt

vor den Augen der Völker.

Er gedachte seiner Huld und seiner Treue zum Haus Israel. *

Alle Enden der Erde sahen das Heil unsres Gottes.

Jauchzet dem HERRN, alle Lande, *

freut euch, jubelt und singt!

Spielt dem HERRN auf der Leier, *

auf der Leier zu lautem Gesang!

Mit Trompeten und lautem Widderhorn *

jauchzt vor dem HERRN, dem König!

Es brause das Meer und seine Fülle, *

der Erdkreis und seine Bewohner.

In die Hände klatschen sollen die Ströme, *

die Berge sollen jubeln im Chor

vor dem HERRN, denn er kommt, *

um die Erde zu richten.

Er richtet den Erdkreis in Gerechtigkeit, *

die Völker so, wie es recht ist.

Antiphon

Gott ist König, der Herrscher des Alls; / lasst uns jubeln und ihm Ehre erweisen.

Schriftlesung

Jes 33,3.5–6

Vor dem lauten Getöse sind die Völker geflohen; wenn du dich erhebst, haben sich die Nationen zerstreut. Erhaben ist der HERR, denn er wohnt in der Höhe; er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. Sicher werden deine Zeiten sein: Fülle an Heil, Weisheit und Erkenntnis. Die Furcht des HERRN – sie ist sein Schatz.

Responsorium

V Herr, sei uns gnädig, wir hoffen auf dich: Sei unser Schutz jeden Morgen.

A Herr, sei uns gnädig, wir hoffen auf dich: Sei unser Schutz jeden Morgen.

V Sei unsre Hilfe in den Tagen der Drangsal.

A Sei unser Schutz jeden Morgen.

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Herr, sei uns gnädig, wir hoffen auf dich: Sei unser Schutz jeden Morgen.

Antiphon

Einen starken Retter hat der Herr uns erweckt, / wie er verheißen hat durch den Mund seiner Propheten.

Benedictus

Antiphon

Einen starken Retter hat der Herr uns erweckt, / wie er verheißen hat durch den Mund seiner Propheten.

Zur persönlichen Meditation

Was beschäftigt dich heute Früh? Lass Gott Anteil nehmen an den Freuden und Sorgen deines Alltags.

Bei der Laudes nimm dir an dieser Stelle Zeit. Schau auf deinen Tag und bringe ihn vor Gott!

Kyrie eleison

Christe eleison

Kyrie eleison

Vater unser

Oration

Gott und Herr, mehre in uns den Glauben an dich, damit unser Lobgebet Frucht bringt für Zeit und Ewigkeit. Darum bitten wir dich, der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit deinem Sohn Jesus Christus lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet

Der Herr segne uns; er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Benedikt für dich

RB, Prolog 44

„Jetzt müssen wir laufen und tun,

was uns für die Ewigkeit nützt.“

Was bringt mich näher zu Gott?

Ich bete heute für einen Menschen, der es braucht.

VESPER

V O Gott, komm mir zu Hilfe.

A Herr, eile mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen. (Halleluja)

Hymnus

Der Erde Schöpfer und ihr Herr,

du hast geschieden Meer und Land;

du hast die Flut zurückgedämmt

und gabst der Erde festen Grund,

dass sie uns sprieße gute Saat

und schön sei durch der Blumen Pracht,

dass sie, von reifen Früchten schwer,

uns Nahrung geb’ zur rechten Zeit.

Des Herzens Erdreich ist versengt:

Im Tau der Gnade schaff es neu.

Es öffne, Herr, sich deinem Wort

und nehm’ die Saat in Freuden auf.

Dies schenk uns, Vater voller Macht,