Oskars ganz persönliche Geheimdatei - Marliese Arold - E-Book

Oskars ganz persönliche Geheimdatei E-Book

Marliese Arold

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Beschreibung

Alles streng geheim? Oskar will unbedingt berühmt werden, am liebsten als Reporter. Dazu muss man aber erst mal was erleben! Für Oskar kein Problem: Entweder jagt seine Schwester mit der Haartönung fast das Haus in die Luft, oder der wilde Georg macht den Hühnerstall mal ieder unsicher. Und dann blamiert sich Oskar auf seiner Geburtstags-Mumienparty auch noch bis auf die Knochen. Und das ausgerechnet vor Angela! Aber das steht ja alles in Oskars ganz persönlicher Geheimdatei – und an die kommt so leicht keiner ran ... Mit vielen witzigen Bildern von Ute Krause Alle Abenteuer von »Oskar« bei Fischer: Oskars ganz persönliche Geheimdatei Oskars ganz persönliche Krisendatei Oskars ganz persönliche Glücksdatei

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Seitenzahl: 142

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Marliese Arold

Oskars ganz persönliche Geheimdatei

Mit Bildern von Ute Krause

FISCHER E-Books

Inhalt

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Oskars ganz persönliche Geheimdatei

Kennst du das Passwort?

******

 

Achtung, Lesen verboten!!!

Alle Einträge sind streng geheim!

 

WARNUNG:

Der Computer schlägt zurück!

 

Wer das liest, den soll ein Fluch treffen.

Er soll mit einer Dornwarze auf der Fußsohle oder einem saftigen Eiterpickel

auf der Nase bestraft werden!

 

Das gilt besonders für dich, Kristin, falls du wieder mit meinem Computer rumspielst, wenn ich nicht da bin. Ich kenne dich doch, du gemeines Aas!

Falls du meinen guten Rat nicht befolgst und entgegen allen Warnungen diesen Text doch liest, dann sollst du auch wissen, was ich von dir halte. Ich bin fest überzeugt, dass Mama und Papa dich in Wirklichkeit adoptiert haben. Wir können gar nicht verwandt sein! Das Schicksal hat uns alle mit dir gestraft. Du bist so was von eitel und eingebildet, außerdem hast du das Herz einer Schlange! Kotz! Falls du glaubst, dass dir die Jungs nachlaufen, dann irrst du dich gewaltig! Kein Schwein guckt dich mit dieser Pampe im Gesicht an! Männer sind doch nicht doof! Ich bin schließlich selbst einer!

Willst du noch mehr über dich lesen, Kristin? Dann mach nur weiter. Übrigens: Es nützt gar nichts, wenn du versuchst, auf den Tasten rumzuhacken und den Text zu ändern. Immer wenn die Abkürzung HZ auftaucht, dann bist du gemeint, jawohl! HZ bedeutet: hirnamputierte Zimtzicke!

Ätsch!

Diese Datei ist übrigens schreibgeschützt!

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Der Urknall und warum ich mein Leben unbedingt ändern muss

Datum: Samstag, 1. Februar, aber den Tag sollte man besser aus dem Kalender streichen

Autor: Oskar Weiß

Die Welt begann mit einem Urknall. Danach war nichts wie vorher. Ich bin heut auch hingeknallt. In der Eisdisco. Mindestens zweihundert Leute (die Hälfte davon Mädchen!) haben dabei zugeschaut.

Ich lag platt wie eine Flunder auf dem Eis. Es muss wunderschön ausgesehen haben. Daniel hat Fotos gemacht, damit ich mich auch noch mit neunzig an den peinlichsten Augenblick meines Lebens erinnere. (Der Fotoapparat gehört übrigens mir, ich hab ihn zu Weihnachten gekriegt!) Wenn ich die Bilder sehe, schieße ich mir eine Kugel in den Kopf!

Vielleicht sollte ich den Film lieber gleich vernichten. Aber ich kann leider nicht vernichten, was die anderen gesehen haben. (Wart ihr neulich auch dabei, wie Oskar beim Schlittschuhlaufen auf die Fresse geflogen ist?)

Schade, dass ich mir nichts gebrochen habe. Dann hätten die anderen mich bemitleidet, ein Krankenwagen wäre aufgetaucht und ich wäre höchst dramatisch abtransportiert worden. Aber so habe ich nur ein paar blaue Flecken und das hat noch keinen Kerl umgebracht (meint Kliffe, unser Klassenlehrer).

Das nicht, aber die Blicke von den anderen! Und das Grinsen!

Gut, ich mache mir nicht grad viel aus Sport. Aber Schlittschuhe sind wirklich eine hundsgemeine Erfindung. Sie haben keine Bremse und bevor man »Blubb!« sagen kann, ziehen sie einem die Beine unterm Hintern weg. Außerdem bin ich überzeugt, dass es Schlittschuhe gibt, die man sabotieren kann. (So wie die Gewehre auf den Jahrmärkten, mit denen man nie trifft!) Genau solche Schlittschuhe hatte ich. Ich hätte sie an der Kasse umtauschen und mir andere geben lassen sollen.

ABER KANN MAN DENN IM VORAUS ALLES WISSEN? Wenn ich gewusst hätte, was passiert, wäre ich heut gar nicht mitgefahren, sondern hätte mich krank gemeldet. (Wir mussten einen Unterrichtstag nachholen und Kliffe hat den Vorschlag mit der Eisdisco gemacht. Die meisten aus meiner Klasse waren begeistert. Ich nicht!)

Wie soll ich mit dieser Blamage am Hals bloß weiterleben?

Ich habe mir verschiedene Möglichkeiten überlegt:

Auswandern;

das Gerücht verbreiten, dass es sich gar nicht um Oskar gehandelt hat, sondern um seinen Zwillingsbruder (leider hab ich keinen!);

erzählen, dass ich Hinfallen geübt habe, weil ich neuerdings als Stuntman beim Film arbeite,

so berühmt werden, dass es keiner mehr wagt, mich auszulachen. Richtig berühmt sein, das wär’s überhaupt. Dann ist man stinkreich und alle Leute wollen Autogramme. Das stelle ich mir schön vor.

Höchstwahrscheinlich werde ich Möglichkeit d) nehmen.

Auswandern kann ich immer noch. Außerdem ist auf der Südhalbkugel grad Regenzeit. Glaub ich wenigstens.

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So werde ich garantiert berühmt!

Datum: Montag, 3. Februar

Autor: Geistesblitz-Oskar, zukünftiger Reporter

Mein Freund Daniel meint, wenn man berühmt ist, lebt man ziemlich gefährlich.

 

Neben der Fanpost kriegt man ständig Bettelbriefe von Leuten, die es auf die Kohle der Berühmtheit abgesehen haben!

Außerdem muss man täglich mit Telefonterror und Briefbomben rechnen.

Möglicherweise können die eigenen Kinder (bzw. Eltern, Omas, Haustiere) Opfer von Entführern werden.

Und schließlich ist man noch dauernd dem Rufmord ausgesetzt!

 

Ich wusste nicht, was Rufmord ist. Daniel hat’s mir erklärt.

Manchmal wollen Verwandte aus der Berühmtheit Geld schlagen. Gehässige Schwestern können gemeine Gerüchte in die Welt setzen, zum Beispiel, dass man sich nie unter den Achseln wäscht. Dafür werden sie dann auch noch von den Zeitungen interviewt und ihr Bild kommt auf die erste Seite. (Meine Schwester wäre bestimmt so! Um keinen Preis würde sie mir den Erfolg gönnen, sie ist nämlich das neidischste Geschöpf unter der Sonne.)

Wenn man Pech hat, dann können einen die Zeitungen ganz schön fertig machen und es nützt einem gar nichts mehr, dass man berühmt ist. Das ist dann der Rufmord.

Das macht mir echt etwas Sorgen.

Aber zum Glück ist mir eingefallen, dass ich ja zur Zeitung gehen und dort berühmt werden kann. Dann kann niemand Schweinkram über mich verbreiten. Ich sitze nämlich am längeren Hebel und schieße gleich zurück.

(Ja, Kristin, du blöde HZ, jetzt hast du keine Chance mehr mit deinen intimen Lügenstorys über deinen Bruder Oskar! Du kannst labern, was du willst, und keiner hört dir zu!)

Ich werde mir einen Namen als Reporter machen! Alle guten Artikel werden fett mit Oskar Weiß unterschrieben sein!

Oskar, der heute schon über die Geschehnisse berichtet, die erst morgen passieren …

Und die schärfsten Fotos werden auch von mir sein!

Fußballprofi wär natürlich auch nicht schlecht, da kann man schon mit Mitte dreißig in Rente gehen. Das Ganze hat bloß einen Nachteil: Ich hasse Fußball! Aber das wissen nur zwei Leute auf der Welt, nämlich ich und Daniel. Daniel ist o.k., auf den kann ich mich absolut verlassen. Der schweigt wie mein kaputter CD-Player! Falls mich jemand fragt, dann sag ich einfach, dass ich mich zum Fußballprofi nicht berufen fühle. Das hört sich viel, viel besser an!

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Ein Interview mit meinem Deutschlehrer

Datum: Dienstag, 4. Februar

Autor: Oskar Weiß, Schüler der 6d

Als Reporter muss man Interviews schreiben können, also übe ich schon mal. Ich habe heute nämlich meinen Deutschlehrer interviewt. Das Interview ging ungefähr so:

Oskar: Hätten Sie einen Moment Zeit, Herr Kliffe? Ich möchte Ihnen ein paar wichtige Fragen stellen.

Kliffe (ungnädig): Muss das sein?

(Klarer Fall: Es ist Pause und Kliffe will dringend ins Lehrerzimmer – die einzige Zone in unserer Schule, in der Rauchen erlaubt ist. Kliffe ist Kettenraucher und als Lehrer somit ein denkbar schlechtes Vorbild.)

Oskar: Ich habe beschlossen, Reporter zu werden. Vielleicht können Sie mir als Deutschlehrer ein paar wertvolle Tipps geben.

Kliffe bekommt einen Hustenanfall.

(Typisch Raucherhusten!)

Kliffe: Du und Reporter? Meinst du das im Ernst?

(Es war richtig gemein, wie Kliffe gegrinst hat. Ich hatte ihn ja nur ganz höflich gefragt. Sicher ist Kliffes Gehirn schon ganz matschig-gelb vom vielen Nikotin. Würde mich auch wundern, wenn das Ding noch einwandfrei funktioniert.)

Oskar nickt schweigend.

(Pause. Kliffe muss nachdenken. Dann:)

Kliffe: Als Reporter muss man gut schreiben können. Vielleicht solltest du erst mal versuchen, in deinen Aufsätzen besser zu werden!

(Natürlich, er denkt bloß an die Schule! Außerdem: Meine Aufsätze sind gut! Was kann ich dafür, dass Kliffe und ich nicht die gleiche Wellenlänge haben?)

Oskar (bescheiden und gut erzogen): Und wie, bitte?

Ich erzähl die Sache jetzt normal weiter, das geht schneller. Kliffe hat gesagt, ich soll viel üben. Und dann hat er mir geraten, Tagebuch zu führen! Tagebuch! Damit sich auch jeder aus der Familie totlacht, besonders Kristin, die HZ!

Tagebücher könnte man ja auch abschließen, hat Kliffe behauptet.

Wahrscheinlich hat er noch nie Tagebuch geschrieben! Sonst würde er wissen, was für schäbige Schlösser die meisten haben. So ein Schloss kann Flo (mein vierjähriger Bruder!) leicht mit den Milchzähnen aufknacken.

Ich bin überzeugt, die meisten Tagebücher haben nur Schlösser, damit der Inhalt interessanter aussieht, als er in Wirklichkeit ist. Wenn ich reinschreibe: »Heute ist absolut nichts passiert!«, dann wirkt das mit Schloss einfach besser. Solche Tricks durchschaue ich längst! (Vielleicht sollte ich lieber in die Werbung gehen?)

Aber Kliffe ist gar nicht so dumm, wie er aussieht. Ab und zu funktioniert sein Gehirn sogar. Er hat mich nämlich gefragt, warum ich mein Tagebuch nicht einfach im Computer führe, ich hätte doch einen. Mit Passwörtern könnte man die Dateien prima schützen.

Ich hab ihm gesagt, dass meine Festplatte ziemlich voll ist.

»Was ist denn da alles drauf?«, hat Kliffe gefragt. (Ich schwöre, in diesem Moment hat er unheimlich interessiert geguckt. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass ich ihm ein paar von meinen Spielen kopiere, aber ich mach mich doch nicht wegen einem Lehrer strafbar!)

»Och, alles Mögliche«, hab ich bloß geantwortet.

»Spiele?« Kliffes Augen haben dabei richtig gierig geglitzert.

Ich hab nur mit den Achseln gezuckt und nichts verraten.

»Spiele brauchen viel Speicherplatz«, hat Kliffe gemeint. »Text braucht wesentlich weniger. Ich würde dir raten, viel zu schreiben. Dann wirst du später vielleicht mal eine Koryphäe!«

Koryphäe! Das Wort hab ich nicht gekannt. Irgendwie hört es sich richtig fies an, wie eine Mischung aus Krähe und Geier.

Zu Hause hab ich nachgeschlagen und festgestellt, dass das Vieh, das ich mir vorgestellt habe, »Harpye« heißt. Ein ziemlich hässlicher Schopfadler, ist in Südamerika verbreitet. (Ich hab so einen Vogel mal im Zoo gesehen.) »Koryphäen« dagegen kommen in allen Ländern vor. (Koryphäe sagt man zu einer Person, die vor lauter Wichtigkeit von keinem mehr übersehen wird. Es ist gar keine Beleidigung, obwohl das Wort so klingt.)

Das, was Kliffe mir gesagt hat, geistert mir dauernd durch den Schädel. Ich hab noch knapp zwei Megabyte Speicherplatz im Computer. Ich weiß nicht, wie umfangreich ein Tagebuch sein muss, damit man auch ganz bestimmt eine Koryphäe wird.

PS1: Ein cooles Passwort wüsste ich schon, nämlich ******!

PS2: Ich möchte gern eine Koryphäe sein. Wenn ich meinen Walkman im Restaurant vergesse, sausen alle Leute hinter mir her, um ihn mir zu bringen. Und die Autotür wird mir auch aufgehalten!

Oskars Zeitungsdatei: immer aktuell und sensationell

Wahnsinniger löscht alle Computerspiele

Datum: Mittwoch, 5. Februar

Autor: Oskar, der Sensationsreporter

Heute Nachmittag gegen 15 Uhr hat ein Wahnsinniger alle Computerspiele zerstört. Innerhalb von wenigen Sekunden wurden ganze Welten ausgelöscht.

Commander Keen kam zuerst an die Reihe. Danach knöpfte sich der irre Täter die Lemminge vor (null Überlebende). Auch der Prinz von Persien hat den Löffel abgeben müssen. Die Gemäuer von Kalawaum sind für immer zerstört worden. Alle Robots wurden stillgelegt. Captain Kirk wurde in die Unendlichkeit des Alls geschleudert und saust dort als Satellit herum.

Das Schlimmste: auch alle Hitlisten und Punktestände sind verschwunden. Unzählige Stunden schweißtreibender Spielearbeit – umsonst!

Das Motiv des Täters ist unklar.

Wer kann nützliche Hinweise geben? Wer hat was gehört oder gesehen? Auf die Ergreifung des Täters ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Ihm winkt ein Lasagne-Essen mit Lehrer Kliffe!

Oskars Obergeheimdatei

Probleme!!!

Datum: Donnerstag, 6. Februar

Autor: ???

Daniel hat behauptet, ich sei verrückt. Nur weil ich meine Computerspiele gelöscht habe!!!

Bin ich wirklich verrückt? Das macht mir unheimlich zu schaffen. Wenn sie rausfinden, dass ich wahnsinnig bin, muss ich eine Zwangsjacke anziehen und komme in eine geschlossene Anstalt, wo mich keiner besuchen darf. Ob eine Zwangsjacke schlimm ist? Sicher nicht schlimmer als die ekelhaften Kratzpullover, die Irmi immer strickt! Obergrässlich! Irmi ist eine von den Öko-Tussis, die um Papa rumwuseln und Mama wahnsinnig machen. (Ha, dann kann Mama ja gleich mitgehen in die geschlossene Anstalt!) Vielleicht sollte ich Papa mal vorschlagen, dass sich Irmi aufs Zwangsjacken-Stricken verlegt: Grässliche Wolljacken von glücklichen Öko-Schafen, garantiert pflanzengefärbt! Echt gute Idee!

Ob sich Kristin meinen Computer unter den Nagel reißt, wenn ich im Irrenhaus bin?

Scheiße, wie soll man bloß normal bleiben bei so vielen Sorgen?

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Geisteszustand doch o.k.!

Datum: Freitag, 7. Februar

Autor: Oskar Normalo

Ich habe beschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Auch nicht von Daniel! Er kann mich ruhig für verrückt halten, er wird schon noch sehen! Ich werde es allen zeigen. Ich werde die spannendsten Berichte schreiben und megasupergeile Fotos machen!

Heut Nachmittag war Oskar, der berühmte Reporter, im Garten auf Motivsuche. Ich hab zwei Blaumeisen geknipst, als die eine grad auf der anderen saß. (Vielleicht wird das Bild im Tierfreund abgedruckt!) Dann fielen die beiden vom Ast runter. Das wäre ein noch besseres Foto geworden, aber mein Finger war inzwischen am Auslöser festgefroren. Es ist zurzeit nämlich saukalt, mindestens vierzig Grad minus oder wenigstens dreieinhalb oder so. Aber das hat mich nicht gestört, ich hab weiter im Garten nach guten Motiven rumgeguckt.

Und Oskar Adlerauge ist fündig geworden!

Neben dem Zaun gammelte noch immer der ausgehöhlte Kürbis von Halloween. Das Gesicht war inzwischen halb eingedrückt, die Augenhöhlen schimmelig. Er sah wirklich zum Fürchten scheußlich aus. (Ich werde das Bild ans Fernsehen schicken und behaupten, ich hätte die Reste eines Aliens gefunden.)

Unser Nachbar hat währenddessen grad seine Bestie Dago durch seinen Garten gejagt – zwecks Förderung der Verdauung. Ich hab ihm aufgelauert, damit ich ihn im Profil erwische. Er hat nämlich eine Geiernase, einen sagenhaften Zinken. Ich meine den Nachbarn, nicht den Hund. (Das Foto werde ich einschicken für den Sparkassen-Heimatkalender »Die schönsten Nasen der Region«.)

Von Dago kriegte ich leider nur die Hinterfront. (Falls es je einen Wettbewerb zum Thema »Der Po des Jahres« gibt, werde ich mich dran beteiligen.)

Ich glaube, ich bin ziemlich begabt.

Übrigens hat mich heute in der Schule ein Mädchen angequatscht. Aus heiterem Himmel. Sie hat mich gefragt, ob ich Oskar sei.

»Klar, bin ich«, hab ich geantwortet.

Das Mädchen heißt Jana und geht in die 7c. Sie hat Pickel, eine Brille und ist einen halben Kopf größer als ich, aber das hat mich überhaupt nicht gestört, ehrlich. Wir sind zwei Pausen lang rumgelaufen. Ich hab mir fast die Arme abgefroren, weil ich meine Jacke im Klassenzimmer vergessen hatte.

Jana ist nicht so doof wie die anderen Weiber. Wir haben über alles Mögliche gequasselt. Sie hat mich gefragt, wie ich in Englisch bin (na ja!) und was ich am liebsten mache und ob ich mich gut mit meinen Eltern verstehe. Sie hat sich echt für mich interessiert, das fand ich irgendwie toll. Ich hab ihr von Flo und der HZ erzählt. Jana hat auch Geschwister, gleich drei. Sie weiß, wie sehr kleine Brüder stören können, besonders beim Lernen. Übernächste Woche schreibt Jana eine Arbeit in Englisch. Sie hat jetzt schon tierisch Angst davor. Leider kann ich ihr keine Nachhilfe geben. (Ich glaube, ich hätte es sogar gratis gemacht, obwohl ich sonst ziemlich geldgierig bin!)

Ich bin gespannt, ob ich sie wiedertreffe. Ich war noch nie mit einem Mädchen aus der Siebten befreundet.

Ob ich mir von meinem ersten Honorar Schuhe mit Plateausohlen kaufen soll?