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Diese Autobiographie erzählt wie ich in meinen jungen Jahren einen riesen Fehler machte welcher das Leben von vielen Menschen veränderte. Es geht um die Wandlung meines Charakters vom süchtigen Narzissten welcher nur Chaos und Leid verursachte zum friedlichen Buddhisten mit den Fokus auf Frieden. Ich geriet in eine landesweite Verschwörung wo mich an die Grenzen der Psyche brachte. Man könnte sagen, dass die Manipulation meiner Feinde, mich zu dem gemacht hat, wer ich heute bin. Ich erlebte die letzten sieben Jahre so viele filmreife Ereignisse, dass ich mir wie ein Schauspieler von einem Horrorfilm vorkam. Niemals hätte ich damit gerechnet irgendwann einmal meine Situation zu akzeptieren, so wie sie ist. Alleine und isoliert von der Gesellschaft ohne Chance auf Absolution, bis ich erkannte, diese mir nur selbst geben zu können.
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Seitenzahl: 190
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Diese Buch widme ich meinem ehemaligen besten Freund mit welchem ich die Oberstufe und das junge Erwachsenalter teilte. Ich wünschte ich hätte nie angefangen mit Drogen zu dealen. Niemals hätte ich erahnen können was für einen Schaden ich damit auslösen könnte und wie viele Leben damit beeinflusst werden. Im Übrigen tut es mir aufrichtig leid, dass ich dir die Nase gebrochen hatte. Ich kam betrunken in Hoffnung, alles würde wieder werden wie früher, zu dir nach Hause. An diesem Tag wurde mir klar, dass du der Erwachsene unter uns bist. Du versuchtest so vernünftig wie es nur ging, mir zu erklären, wie die Situation derzeit aussieht. Hätte ich es nur akzeptieren können, doch ich war zu frustriert mit der Realität, wie du sie sahst und schlug zu.
Dabei verdanke ich dir so vieles. Ohne dich wäre ich auf der Strecke geblieben. Du warst für mich immer der Bruder den ich nie gehabt habe, doch unsere Leben gehen jetzt weiter und ich wünsche dir für deine Zukunft nur das Beste!
Sommer 2016
Erster Psychiatrie Aufenthalt
Neuanfang Luzern
Zurück in der Heimat
Anker setzen an der Aare
All das, habe ich verdient
Endstation Köln
Der erste Selbstmordversuch
Alte neue Freunde
Die Zeit der Aufklärung
Malen für Hoffnung
Der Aufenthalt wo alles änderte
Jeden Tag Blowjobs
Die Maske bröckelt
Z Bärner Oberland isch schön
Eine letzte Chance
Endstation betreutes Wohnen
Der Buddhismus
Ich war im Auto mit meinem Vater und konnte das Smartphone nicht aus der Hand legen. Es ging um die Resultate der Abschlussprüfung des Verkäufers EFZ.
Ich hatte übelste Panik, dass ich das letzte Jahr wiederholen muss, weil ich den Stoff in der Abschlussprüfung nicht wirklich konnte. Ich fehlte andauernd in der Schule. Ich brachte es tatsächlich fertig ein zweites Absenzheft zu bekommen weil das erste voll war. Keine Ahnung wie ich damit durch kam. Jedenfalls musste ich im letzten Semester der Lehre die Konsequenzen dafür ausbaden und lernte zwei Wochen auf Kokain durch. Sonst hätte ich es wohl nicht geschafft. Was auch noch ein Grund war zu hyperventilieren war der Fakt, dass der Nachfolger meines Chefs die heftigsten Komplexe hatte und ich mir oft überlegt hatte ihn dafür zu schlagen. Am besten vor den Kunden, doch dazu kam es nie. Die Lehre war mir viel zu wichtig. Es war wirklich schwierig, ich war mir einen Chef inklusive Lehrmeister gewohnt, der Spitzenklasse. Dieser hatte absolut alles im Griff! Die Mitarbeiter arbeiteten gerne für ihn, die Kunden liebten ihn, auch interessant war, dass er die Namen seiner Kunden immer wusste und das waren locker mehrere Hundert, sogar seine Vorgesetzten, hatten Ehrfurcht vor ihm. Doch dann geht er weg und wir alle hatten der grössten Wichser am Hals. Das war zum Glück nicht nur meine Meinung. Diesmal war es nicht ich der wieder herum spinnt. Diese Meinung vertraten alle. Er musste den Chef bei jeder Gelegenheit hinaushängen lassen, dabei war er so inkompetent als Führungskraft. Er war ein guter Verkäufer, dies musste man ihm lassen. Doch als Führungskraft, die Menschenführung mit Füssen zu treten, katastrophal. Ich konnte nicht damit umgehen, dass er seine Komplexe an uns ausliess und plante stundenlang Intrigen gegen ihn, doch es wollte niemand mitmachen, weil sie ihren Job nicht verlieren wollten. Ich hatte ja leicht reden, ich würde sowieso gehen nach der Lehre. So viel war klar. Ich musste eine Lösung finden, die ich ganz allein durchziehen kann, also überlegte ich, wo ich ihn anschwärzen konnte ohne zu seinen Vorgesetzten zu gehen. Eine Beschwerde würde nicht viel bringen, es muss schon von praktischer Natur sein. Plötzlich fing er an uns alle zu stressen wegen der nächsten Kontrolle der Filiale und sofort durfte ich mir nichts anmerken lassen, was mir reflexartig in den Kopf schoss. Das ist es! Wenn der Regionalverkaufsleiter die Filiale überprüften würde, musste alles perfekt sein und genau dann würde ich meinen Chef an den Eiern packen. Am Tag des Jüngsten Gerichts war ich richtig aufgeregt und plante alles sorgfältig zuvor. Ich stand den ganzen Tag vor dem Kaffeeautomaten um zu sehen, wann der Regionalverkaufsleiter kommen würde. Ich sagte den Kollegen in meiner Abteilung, dass die andere Abteilung mich gebeten hatte ihnen zu helfen, was natürlich gelogen war aber die perfekte Ausrede war, um beim Kaffeeautomaten stehen zu können. Als der Regionalverkaufsleiter dann zur Tür hineinspazierte, war ich gerade am Verkaufsgespräch, ich sagte jedoch dem Kunden, dass ich ganz kurz weg muss, weil ich etwas wichtiges vergessen hatte. Danach eilte ich dezent durch den Laden, entfernte einige Preisschilder von den Regalen, warf ein Stück Karton in das Schaufenster, schaltete einige Fernseher aus und warf ausgefüllte Formulare von Reparaturen in den Müll, dass es so aussieht als würde hier ein wenig Chaos herrschen.
Einige Tage später bekamen wir eine Weisung in die Filiale, mit Fotos von Dingen welche ich verursacht hatte, für welche aber mein Chef den Kopf hinhalten musste und ich war happy, weil dies bei uns sehr streng bewertet wird. Es war eine wirklich schwierige Zeit, doch zurück zum Moment im Auto von meinem Vater, als ich eine Nachricht bekam, die Liste checkte und tatsächlich meine Nummer sah. Ich hatte die Abschlussprüfung bestanden und konnte somit auf mein Verhalten in der Firma noch mehr scheissen als ich es sonst schon tat. Was so viel bedeutete wie regelmässig zu spät zu kommen nur um meinen Chef ein wenig abzufucken. Seine Reaktionen waren wie immer heftig, er wurde auch oft laut und ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen, worauf er mir Extraarbeit auftrug. Sogar seinen Scheiss musste ich regeln. Der Krieg ging also weiter, selbst nach der Abschlussprüfung, doch es war mir egal, da ich mein EFZ im Sack hatte. Am morgen früh trank ich schon Alkohol, was man aber komischerweise nie roch, doch irgendwann wurde es mir doch zu blöde mit ihm. Also beschloss ich etwas sehr egoistisches zu tun. Ich entschloss mich am Samstag einfach zu fehlen. Das ist für uns Verkäufer ein Schachzug unterster Schublade, da man nicht nur den Chef sondern auch das ganze Team abfuckt, doch ich dachte, ich musste es tun. Mir war bewusst, dass das Team auf mich zukommen würde, weil ich so asozial war, doch ich nahm dies gerne in Kauf, weil ich auch genau wusste, dass das Team ausserdem auch zu meinem Chef gehen würde. Am darauffolgenden Montag fehlte ich wieder, weil ich Zuhause league of legends spielte und kam dann am Dienstag wieder verspätet zur Arbeit, bis mein Chef sagte, also Patrick, entweder du kommst jetzt nicht mehr zu spät oder du gehst, im Sinne einer Freistellung, jedoch mit Verzicht auf deinen Lohn.
Natürlich ging ich sofort. Ich hasste ihn so sehr wie ich noch nie jemanden gehasst hatte. Deshalb dachte ich mir so, eigentlich habe ich ja mein EFZ und könnte ihm jetzt eine Faust ins Gesicht schlagen. In meinen Ferien oder besser gesagt nach der Freistellung in meinem Betrieb lag ich an der Aare in der Sonne, trank Bier und die Idee ihn zu schlagen wurde immer attraktiver. Der Alkohol inspirierte mich regelrecht dazu ihn tatsächlich zu schlagen. Die Strafe wäre eine Tätlichkeit wenn ich nicht zu heftig agieren würde und nur einmal. Also stieg ich in den Zug nach Bern und ging in seine Filiale, wo ich ihn vor den Kunden und Mitarbeiter verbal angriff und ihm sagte er solle doch nach draussen mitkommen, was er auch tat zu meinem Verwundern. Vor dem Eingang jedoch stellte ich mein Bier plus den Rucksack demonstrativ ab und da blieb er plötzlich stehen, er wusste was ich vorhatte. Danach drohte er mir aus Angst mit der Polizei, worauf ich die Aktion als Sieg einstufte und es sofort meinem besten Freund via WhatsApp mitteilte, worüber wir uns später äusserst amüsierten. Meine Tage sahen danach allerdings ziemlich gleich aus. Am morgen früh spielte ich zuerst league of legends, danach fing ich an zu trinken, meistens gleichzeitig und wenn mein bester Freund fertig war mit seiner Arbeit gingen wir an die Aare. Er jedoch durfte nicht trinken, wegen seiner Autoprüfung doch auf dafür fanden wir einen Weg womit wir uns trotzdem wegballern können, er auch ohne Alkohol. Jedenfalls kam irgendwann der Moment wo mir das Geld anfing auszugehen und ich nach einer Lösung suchte welche mit Drogen zu tun hatte. Ich durchforstete meine WhatsApp Chats und stiess auf ein Bild. Eine tanzende Frau, im Hintergrund farbige Dekoration, es musste ein Festival sein. Ich hatte sie nur im Chat, weil sie einmal Internet wollte von mir. Also sprach ich sie auf das Bild an und sie erklärte mir was es damit auf sich hatte. Danach beging ich den grössten Fehler meines Lebens und fragte sie, ob sie mir Ecstatsy (MDMA) auftreiben konnte, damit ich es weiterverkaufen könnte, um mir was dazu zu verdienen. Sie machte mich mit ihrem Freund bekannt welchen ich in Bern traf. Ein Familienmitglied fuhr mich hin, sie wusste natürlich nicht worum es ging. Sie fuhr mich, weil ich ihr wie immer nicht die Wahrheit sagte. Unser Verhältnis war wie immer angespannt was aber grösstenteils an mir lag. Ich war schon immer das Sorgenkind. In der Kindheit ging es grösstenteils um meine Scheisse welche ich in der Schule mit meinem besten Freund anrichtete, der Polizei oder sonstigen Geschehnissen mit Alkohol, Drogen usw. Jedenfalls holte ich die Pillen ab, ging nach Hause und testete das Zeug. Ich fand es einfach Hammer und genau das war die grosse Gefahr. Als Süchtiger ohne Arbeit hundert Pillen Zuhause zu haben, ist nicht zu unterschätzen.
Ich fing an, das Zeug täglich zu nehmen, was glaube ich auch meinen besten Freund beunruhigte. Mein Verhalten auf dem Zeug war immer sehr intensiv.
MDMA macht euphorisch und der Rededrang nimmt stark zu. Als wir einmal an der Aare sassen, sah ich es seinem Blick genau an. Ich als extrovertierter Verkäufer redete sonst schon viel, doch mein bester Freund war total überfordert und ich merkte es ihm auch an, doch er akzeptierte mich weiterhin, selbst wenn er sich Sorgen machte. Aber eines Tages kam ich dann zur Entscheidung es doch zu verkaufen und fuhr nach Bern. Ich hatte keine Ahnung wie es in der Drogenszene abläuft und fing einfach an wildfremde Menschen auf der Strasse zu fragen womit ich natürlich kein Glück hatte. Bis ich zur kleinen Schanze in Bern ging. Einer der Treffpunkte, vor allem im Sommer. Ich lief durch den Park und hörte von weitem wie Goa in einer Musikbox lief. Ich wusste dieses Mal würde es ein Erfolg werden. Hier beginnt die wahre Geschichte einer riesigen Tragödie. Ich war ein wenig betrunken und realisierte nicht wie alt diese drei Mädchen waren welchen ich das Zeug verkaufte. Zuerst verlangte ich zwanzig Franken für das Stück und als mir die dunkelhäutige mitteilte, dies sei zu teuer, bat ich es für zehn Franken an und sie willigten ein. Ich glaube es waren zwei oder drei Pillen, was ich jedoch nicht wusste war, was es bei einer dieser drei Mädchen auslösen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es die blonde war. Die dunkelhäutige sah ich circa zwei Jahre später wieder als sich alles aufklärte, doch dazu später mehr. Ich wusste nicht, dass ich an diesem Tag etliche Leben zerstört hatte, doch es würde nicht lange gehen bis ich die Konsequenzen zu spüren bekommen würde.
Immer mehr kam ich in die Goaszene hinein durch die Bekanntschaften die ich machte. Ich ging an die erste Goa in meinem Leben. Raumklang in Zürich!
Dort verkaufte ich zum ersten Mal fleissig und war überwältigt von der SZene. Am Anfang sagte ich mir, dass ich einen klaren Kopf haben wollte, währenddem ich verkaufte, doch je länger die Party ging desto komischer wurden die Leute. Die ganzen Videos zu Partys welche man im Internet sah, waren einfach nur Fassade. Man sah nur glückliche, spielende, tanzende Gesichter. Nur das positive.
Alles abgefuckte wurde natürlich nicht gezeigt, von Überreaktionen der Leuten welche zu viel Drogen abbekommen hatten, Leute welche umkippten, bewusstlos oder noch schlimmer. Jedenfalls wurde mir so unwohl, dass ich trotz meines Vorsatzes, meine eigene Pillen schmiss und so konnte ich die Leute ertragen. Ich war plötzlich wie in einem Liebesfilm. Alle waren nicht mehr komisch sondern ich spürte Liebe zu allen Menschen an der Party, war plötzlich voll integriert und führte mit vielen Gesprächen und verkaufte umso mehr. Danach verstand ich das ein guter Dealer nicht zu den Leuten geht, sondern sie automatisch zu ihm kamen. Ich verkaufte so viel wie noch nie, ohne jemanden zu fragen. Leute brachten mir Leute für eine gratis Pille, man konnte sich einfach zurück lehnen, die Party geniessen und Geld einsammeln. Am Ende kam ich mit mehr Bargeld hinaus, als ich hinein ging und das war eine ganz neue Erfahrung. Normalerweise läuft Ausgang so ab, dass das Portemonnaie voll ist und danach leer und sicher nicht umgekehrt. Ich empfand plötzlich die Goaszene als das, was ich schon immer gesucht hatte. Ein Ort wo alle glücklich zusammen Drogen nahmen. Die Illusion traf schlussendlich auch mich. Ich war verliebt, doch ich passte nicht zu den Leuten, wenn ich nicht auf Drogen war. Ich hatte plötzlich Freunde die in einer ganz anderen Welt lebten als ich, doch ich wollte es nicht wahr haben. Ich redete mir ein, es sind genau die Freunde die ich suche, doch ehrlich gesagt waren sie besser als ich. Im Herzen auf jeden Fall. Ich war viel zu asozial für die Goaszene. Drogen hin oder her.
An Goas trifft man häufig auf friedliche moderne Hippies , da war ein chaossüchtiger Alkoholiker wie ich fehl am Platz, doch ich wollte es nicht sehen.
Eines Tages versuchte ich wieder Pillen in Bern zu verticken und fragte im Drinks of the World eine Person vor mir welche mir sofort sagte, wir treffen uns draussen. Dies war, nennen wir ihn Casanova, der grösste Frauenschwarm welchen ich je erlebt habe, importiert aus dem Wallis aber in Bern lebend.
Ich fand sein Lebensstil schon immer interessant und respektierte ihn von Anfang an. Er hatte eine weltoffene Art, mit ihm Zeit zu verbringen fühlte sich richtig an und er fand mich übertrieben lustig, eigentlich so wie die meisten Menschen mit denen ich zu tun hatte. Vor allem teilten wir die Liebe zu Kokain und Kampfsport. Ich kaufte uns Boxhandschuhe wie in der UFC um uns ein wenig wie Käfigkämpfer zu fühlen, wenn wir gegeneinander kämpften. Durch ihn lernte ich auch das Bordell kennen. Ich dachte mir immer so, ich will nichts für Sex bezahlen, doch ich wollte mitgehen mit den Plan etwas zu trinken und abzuwarten bis er fertig gefickt hatte. Jedenfalls lief es anders als geplant. Wir kamen ins Bordell und wurden gleich umzingelt von übelst scharfen Frauen. Ab dem Moment als mir die Frauen an meinen Schwanz fassten konnte ich fast nicht anders als mitzugehen. Ich war so betrunken und hatte Freude an der Erfahrung, dass ich so tat als wäre ich ein Hund und die Frauen anbellte. Die Nutten fanden das natürlich übertrieben lustig, doch Casanova schämte sich extrem für mich, obwohl er auch ein wenig lachen musste. Übrigens waren wir das zweite Mal im Puff fällt mir gerade auf. Beim ersten Mal waren wir in Lyss aber wurden rausgeworfen wegen mir. Weswegen ist mir entfallen. Könnte mir jedoch gut vorstellen das ich zu laut und auffällig war. Jedoch jetzt in Biel im Puff schien ich an die falsche Frau geraten zu sein. Als wir im Zimmer waren, drehte sie plötzlich um und sagte lautstark, dass ich sie geschlagen hätte, dies stimmte natürlich nicht und deswegen wurde ich laut, wollte das Geld zurück. Casanova wollte mich noch beruhigen aber irgendwann kam dann die Polizei. Als diese eintraf eilte ich noch aufs WC um meine Pillen hinunter zu spülen. Die Polizei jedoch glaubte mir, dass die Nutte gelogen hatte und liessen mich laufen.
Zum Glück! Das war natürlich eine Erfahrung worauf hin er mich nicht mehr ins Bordell mitnahm. Ich verbrachte nach diesem Abend nicht mehr viel Zeit mit Casanova sondern widmete mich meinen Freunden aus der Goaszene. Die nächste Station war das Kulti in Kehrsatz. Den ganzen Tag lang trank ich alleine Alkohol weil alle anderen am Arbeiten waren und bis mich meine Nachbarin abholte war ich schon übelst dicht. Wir liefen zusammen zur Bushaltestelle und warteten. Dort waren auch schon einige am Vortrinken welchen ich auch ein paar Pillen verkaufte, doch ich und meine Nachbarin redeten nicht viel zusammen. Irgendwie kam ich mir so vor als würde ich sie nur benutzen um an die Goas zu kommen. Als wir dann auf ihre Freunde stiessen, hielt ich mich auch zurück und war irgendwie dabei aber fühlte mich auch als Aussenseiter, es war einfach nicht meine Welt. Meine früheren Ausgänge waren immer laut und alles andere als Liebe und Frieden. Ich geriet immer wieder in kleinere Schlägereien, zerstörte fremdes Eigentum und war richtig laut. Als wir dann im Kulti ankamen tanzte ich den ganzen Abend auf der Tanzfläche und fiel übelst negativ aus. Versuchte eine Frau zu klären welche aber mit ihrem Freund unterwegs war, war praktisch nie bei meinen Freunden und torkelte nur auf der Tanzfläche herum. Sicher ist noch vieles anderes passiert, was ich nicht mehr in Erinnerung hatte, denn die Freunde meldeten sich nicht mehr bei mir.
Irgendwie alle auf einmal. Ich bekam mit, dass alle ans We Love Techno gingen wo ich mir dann mein eigenes Grab schaufelte. Ich textete einige Leute zu, mich doch mitzunehmen, worauf hin sie locker liessen und mich mitnahmen, wohl nur weil ich so unerträglich war. Angekommen vor der Reithalle in Bern hatte ich schon so einige Pillen und Alkohol intus, sodass ich meine Freunde hinter mir liess und versuchte fremde Leute zu motivieren, sich mit mir prügeln zu wollen. Einfach gegeneinander zu kämpfen aus Spass, wie im Film Fightclub, doch niemand wollte mitmachen. Danach versuchte ich verzweifelt mein Zeug zu verkaufen doch es lief nicht so. Ich war der Typ der so drauf war, nichts mehr zu realisieren und fing an meine Pillen zu verschenken.
Rückblickend betrachtet würde ich schätzen, dass an diesem Abend herauskam wer das Arschloch war, dass den Minderjährigen auf der kleinen Schanze die Pillen verkauft hatte. Im Hintergrund braute sich also irgendetwas zusammen, was ich nicht mitbekam und schlecht zuordnen konnte. Ich meine, wie sollte man mich, als ziemlich unbekannte Person jemals ausfindig machen? Man wusste nur, dass irgendeine Person, den drei Mädchen gelbe Pillen mit einem Apfel drauf verkauft hatte, mehr nicht. Doch plötzlich verschenkt jemand genau diese Pillen, den ganzen Abend lang und wenn die Personenbeschreibung dann auch noch passt, hatte man mich. Denn es war wie verhext. Nach diesem Abend war komplette Funkstille zwischen den Leuten aus der Goaszene und ich liess den Ausgang für eine Weile bleiben.
Was mich noch misstrauisch gemacht hatte war so ein Albaner mit dem ich lange geredet hatte. Dieser war im Besitz meiner Handynummer aber ich war mir ziemlich sicher, diese ihm nicht gegeben zu haben, keine Ahnung. Vielleicht hatte ich es, wusste es aber nur nicht mehr. Schliesslich hatte ich über zehn Pillen geschluckt an einem Abend. Am nächsten Morgen hatte ich übelste Depressionen und zugleich verpasste ich auch den Geburtstag eines Familienmitglieds welche Krebs hatte und mich sicher brauchte, doch auch sie liess ich im Stich. Die Drogen legten mir immer mehr und mehr Steine in den Weg. Am meisten in der Familiengeschichte, doch auch im Kollegenkreis. Immer grösser wurde der Abstand zur Familie. Hauptsächlich zu einer ganz speziellen Person, weil sie zusehen musste, wie ich mein Leben wegwarf und sie um ihr Leben am Kämpfen war. Doch auch mein bester Freund machte sich Sorgen, bis er mich eines Tages konfrontierte und sagte, die Beziehung war vor der Goaszene besser, doch ich wollte nicht hören. Rückblickend betrachtet spielte es auch keine Rolle mehr. Mein Leben wie ich es kannte war vorbei, dies würde ich schon bald merken. Irgendwann kam ich dann zur Besinnung und wollte wieder anfangen zu arbeiten.
Ich bekam durch meinen Stiefvater eine Stelle im Mediamarkt in Schönbühl, dort löste ich auch gleich ein Fitness Abonnement und kam schnell wieder in die Materie rein. Doch ich konnte die Finger nicht von den Drogen lassen. Ich redete mir ein, Amphetamine zu benötigen um besser verkaufen zu können. Also kontaktierte ich einen früheren Freund.
Dieser machte mich mit, nennen wir ihn Drecksack, bekannt. Ich lernte den Drecksack als ziemlich schrägen Vogel kennen, doch ich fand ihn sympathisch und lustig. Bei ihm holte ich mir regelmässig Amphetamine und ab und zu lud er mich auch zu sich ein. Das dies eine Falle war, ahnte ich nicht im geringsten. Dieser Typ hasste mich und meine Art, doch er verhielt sich ausserordentlich freundlich. Bisher hatte ich keinen Kontakt zu scheinheiligen Menschen wie ihm. Ich erzählte ihm überraschend viel von mir auch, dass ich gerne ans progressive Planet 4 gehen würde in Zürich aber niemand mitkommen will. Ich fragte zuvor meine Goa Freunde, ein paar auf der neuen Arbeit im Mediamarkt, doch niemand wollte mitkommen.
Jedenfalls nicht bis ich es dem Drecksack erzählt hatte. Ein paar Tage später kam dann doch eine Nachricht von den Goa Freunden, dass ich trotzdem mitkommen könnte, doch irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl dabei. Zuerst Funkstille und dann plötzlich doch. Jedenfalls wollte ich mir noch vor dem Abend reines MDMA beim Drecksack holen. An dem Abend war er irgendwie wie immer komisch aber trotzdem anders drauf. Er sagte mir noch ich solle ihm versprechen das Zeug erst zu nehmen, wenn ich auf der Party in Zürich bin, nicht vorher. Ich willigte ein, was rückblickend betrachtet so dumm von mir war. Als ich dann einen Abend früher nach Hause ging, kamen noch ein paar Freunde vorbei.
Einer dieser Freunde hiess, nennen wir ihn Alufolie.
Ich wusste nicht, dass er auch Drogen nahm, doch er fragte mich ob er das Zeug vom Drecksack probieren kann. Als er danach eine Line nasal zu sich nahm, sagte er mir, dass ist bestimmt kein MDMA. Doch ich glaubte ihm nicht. Beim Schreiben, jetzt acht Jahre später muss ich mich richtig heftig am Hinterkopf kratzen, wie blöd ich war, alle Warnsignale zu ignorieren, trotzdem an die Party zu gehen, in dem Glauben das Zeug sei MDMA, nur weil ich unbedingt wieder an eine Goa wollte. Am Tag der Party spielte ich wie immer league of legends, betrank mich und wartete auf meine Nachbarin, bis sie dann vor der Türe stand. Als sie klingelte konfrontierte ich sie mit meinen Gefühlen ihr und den Goa Freunden gegenüber, doch sie lachte nur und fragte mich ob ich jetzt nicht mehr mitkommen will? Die Leute wären Scheisse, die Musik ist Scheisse und so weiter, doch ich ging trotzdem mit. Auf der Fahrt nach Zürich wirkte absolut nichts verdächtig, wir redeten, kauften uns beim Umsteigen noch Bier und trafen dann am Zürich Bahnhof noch zwei Freunde von ihr.
Wir nahmen den Bus zum Club und standen an. Es