Perlengras - Armin Bisson - E-Book

Perlengras E-Book

Armin Bisson

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Beschreibung

Außerhalb unserer Erwartungen liegt das unbekannte Land. Dieser Leitsatz Bissons gleicht einem Türspalt, der den Blick frei gibt auf ein lyrisches Panorama des Menschseins mit seinen Konflikten, Widersprüchen, Leidenschaften, seinem unstillbaren Hunger nach Liebe und der Sehnsucht nach einer schöneren Welt. Ein vielschichtiger Spannungsbogen der individuellen Verortung in der Gesellschaft und ihrer reflektiven Wirkmacht auf das eigene Selbst, genährt aus Hoffnungen und Träumen, Geschichte und Gegenwart, durchlebten Erfahrungen und Beobachtungen.

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Seitenzahl: 30

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Inhalt

Außerhalb

Ausrichtung

Axiome

Brandmal

Code

Diese eine

Dinglich

Durchreise

Eben noch

Eile dich

Einander

Eintrag

Figuren

Freigeist

Galerien

Gaukler

Gegengewicht

Geruch

Gesichter

Gewicht

Gitterstäbe

Glaube

Grenzwall

Herrschaft

Himmelwärts

Hohlweg

Horizonte

Implikation

Intermezzi

In uns

Kettenglieder

Kipppunkt

Kreuzwege

Licht

Lichtzwang

Lieder

Macht

Metamorphosen

Moosgrün

Mysterien

Nachrichten

Nachsicht

Noch ist Zeit

Ortung

Parkour

Perlengras

Perpetuum

Phönix

Pole

Radien

Randnotiz

Reflexion

Reim

Rückkehr

Spaltgedanken

Straßen

Strömung

Tafelfreuden

Treppenspiel

Überall

Überläufer

Umland

Unterwegs

Verdacht

Verweis

Wahrheiten

Was sei

Werden

Wiederkehr

Zenit

Zu mir

Zu sich

Nachwort

Über den Autor

Publikationen

Außerhalb

der Erwartungen

liegt das unbekannte Land.

Ausrichtung

Bilder aus dem Frühjahr 1945. Die Exponate, eine Auslese menschlicher Abgründe. Das Land leidet, die Menschen graben sich mit Feuereifer unter die Erde. Der schnarrende Klang von Befehlen geht durch Mark und Bein. Pflichterfüllung, das Gebot der Stunde, hängt wie klirrende Kälte über namenlosen Gesichtern vergessener Soldaten.

Ein Junge steht inmitten von Ruinen, abgemagert wie die nährende Mitmenschlichkeit. In ihm vereinen sich zwei Wüsten, eine innere und eine äußere.

Nachgeborene Moralisten eröffnen die Vernissage. Pflichtbeschwörend stehen sie selbstgefällig am Rednerpult, verurteilen, belehren mit schnarrender Stimme, befeuert von stehendem Applaus aus arglosen Gesichtern. Bin ich einer von Ihnen? War ich einer der Namenlosen? Ekel kriecht in mir hoch. Ich muss hier weg, gehe durch die weit offene Tür der Selbstzweifel hinaus auf die Straße.

Gegenüber wächst die gläserne Neubaufassade einer Versicherungsgesellschaft in den Himmel. Aus verdunkelten Fenstern leuchtet der Schriftzug

! Vorsorge vor Sorge!

rhythmisch auf wie die Signale einer Warnblinkleuchte. Mit babylonischen Fußnoten besiegeln die Recht schaffenden verpflichtent die Rechte und Pflichten der Rechtschaffenen.

Die Geschäfte mit der Angst laufen prächtig. Anonyme Passanten eilen vorbei. Ein junger Mann kommt lächelnd auf mich zu. In seiner ausgestreckten Hand hält er mir wortlos einen bedruckten Flyer hin wie ein kostbares Exponat!

!!! Für unsere Kinder!!!

!!! Rettet die Ozeane!!!

Ein geräuschloser Krieg der Ideologien ist aus den Köpfen fassbar in die Welt gesprungen. Haltlose Blätter tanzen auf dem Asphalt, verwehen mit dem Wind. Der Himmel über uns singt andere Lieder.

Axiome

Über den Wolken zerriebener Träume

klärt sich der Blick auf sich selbst.

Andere Wirklichkeiten füllen das

Vakuum. Zeit der Erneuerung. Die

Seele häutet sich wieder und wieder.

Unten im Berg hämmernde Kinder,

lebende Tote graben nach seltenen

Erden für die Herrlichkeiten fremder

Welten. Grabenbrüche gegen die

Mitmenschlichkeit, gegen die Vernunft.

Sie liegt wartend auf dem großen Bett.

Ich sehe sie, ihre samtene Haut,

ihr wallendes Haar, sie ist schön!

Ihr leuchtendes Aug, ihre weite Seele,

mein Glücksfall. Auf dem Nachttisch

das Smartphone voll seltener Erden

mit eingeschaltetem Weckruf.

Ferne Tränen schleichen sich ins

Gemüt, schlüpfen unter die Tage und

Nächte, wie ein entglänzter Gedanke.

Brandmal

Am helllichten Tag, mitten

im Gedränge der Altstadt.

Begehrlichkeiten kommen

und gehen. Oben am Himmel

pflügt ein einsames Flugzeug

geschäumte Spuren in die

Luft, gleich der Kielwasserlinie

eines Kreuzfahrtschiffes.

Ich eile spurlos durch die

Straßen. Wohin bin ich

unterwegs? Wohin gehen wir?

Diese nagende Ungewissheit

tragen wir in uns, wie ein

Brandmal auf der Seele.

Es ist Mittag. Ich liege auf

dem Sofa und tagträume

von einem Adler, der hoch