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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Mythos Indianer II, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die psychedelische Selbsterforschung ist das psychologische Äquivalent der Quantenphysik, das subjektive Zusammentreffen zwischen dem Glauben und dem Mysterium, wobei der Glaube herausgefordert wird, bis nichts mehr so ist, wie wir glaubten, daß es sei: wo alte Prämissen zerstört und neue gezeugt werden. Nicht jeder ist daran interessiert, diese Reiche zu erforschen.“ Doch fast überall auf unserer Welt gibt es Naturvölker und Stämme, die seit Jahrtausenden ihrem Glauben in religiösen Riten, Heilzeremonien oder psychedelischen Reisen Ausdruck verleihen. Dabei bedienen sie sich meist psychoaktiven Pflanzen, „[...] die auf spezifische Art und Weise einen bestimmten Teil des Zentralnervensystems beeinflussen.“ Unter den nahezu 500 000 Arten der irdischen Flora, befinden sich etwa 150 Pflanzenarten, die als Rauschmittel verwendet werden. Im vegetationsarmen Afrika wächst Iboga, die Wurzel einer Pflanze der Hundsgiftgewächse. In Asien ist der Hanf als wohl bekanntestes Rauschmittel weit verbreitet und in vielen Variationen (z.B. Haschisch, Marihuana) erhältlich. Einige Stämme im eisigen Sibirien verehren den Fliegenpilz, der wahrscheinlich identisch ist mit Soma, der heiligen altindischen Rauschdroge hinduistischer Götter. In Europa erreichte die Verwendung von Halluzinogenen vor allem im Mittelalter ihre Blütezeit. Bekannt waren unter anderem Nachtschattengewächse wie Tollkirsche, Alraune, Bilsenkraut und Stechapfel. Vielfalt und Intensität des Gebrauchs psychoaktiver Pflanzen betreffend, stellt Mexiko zweifelsfrei das bedeutendste Land der Erde dar. Dort gibt es psilocybinhaltige Pilzgattungen und „[...] mindestens 24 Arten dieser Pilze finden bis heute im Süden Mexikos Verwendung.“ Und Ololiuqui, die Samen der Trichterwinde, werden zum Herbeiführen von Visionen ebenso gebraucht wie die Meskalbohne. Die wichtigste heilige Rauschpflanze hier ist jedoch der Peyote-Kaktus. Durch seine stark halluzinogene Wirkung verdient er eine besondere Beachtung und seine rituelle Anwendung gelangte deshalb schon in prähistorischer Zeit zu einem ausgedehnten Kult. Dieser bewährte sich im alten Aztekenreich Mexikos (ca. 1000 n. Chr. bis 1521) und verbreitete sich ab dem Neunzehnten Jahrhundert über ganz Nordamerika, wo er auch heute noch von über 40 Stämmen praktiziert wird. Als „[...] eine der ersten von den Europäern entdeckten Drogen [...]“ , ist Peyote heute eines der besterforschtesten Halluzinogene überhaupt. ...
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