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Das Buch habe ich 2017 überarbeitet und ergänzt und möchte mich damit auch für die sehr gute Resonanz der Leser bedanken.
Freddy Schnoor - Hamburg 2015 /2017
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Mein Name ist Freddy (Friedrich-Karl) Schnoor; geb1938, in Hamburg ; Ich versuche auf diesem Weg die Erinnerung an meinen Vater wachzuhalten. Mien Vadder weer Friedrich Schnoor, ut Hamborg geb.14.02.1879 gest.25.06.1966; in Hamborg he weer plattdütscher Rezitator (Vordragskünstler) un plattdütscher Schriftsteller, unner sien pseudonym "Fiete Lüttenhus" hett he ok schreeven un in verschiedene Zeitungen hett he siene Geschichten un Riemels veröffentlicht.
Diese Gedichte können abgeändert werden. Alle mit* versehenen Namen und Daten ersetzen
Die Lauenburger Zeitung schreibt am 13. Februar 1954 zum 75.Geburtstag über Friedrich Schnoor:
Am heutigen Sonntag, den 14.Februar 1954, feiert der in Hamburg geborene, seit 1943 in Lauenburg wohnende plattdeutsche Rezitator Friedrich Schnoor seinen 75. Geburtstag. Man sieht ihm sein hohes Alter nicht an und in der Unterhaltung gar offenbart sich eine geistige Beweglichkeit und Aufgeschlossenheit, die in Erstaunen versetzt. Dem Plattdeutschen mit Leib und Seele verfallen - könnte man dem heutigen Jubilar ins Lebensbuch schreiben. Im Hamburger Elternhaus kam er bereits in jungen Jahren durch die Lübecker plattdeutschen Schriftsteller Karl Kindermann und Gustav Falke mit der „ plattdeutschen Bewegung“ in Berührung.Sie erkannten seine rezitatorische Begabung und seine Liebe zum plattdeutschen und bestärkten ihn in den Entschluss, sich ganz der Vortragstätigkeit und der plattdeutschen Bewegung zu widmen. So begann Friedrich Schnoor mit Vorträgen und Rezitationen, er bereiste Stadt und Land, verfasste auch selbst viele plattdeutsche Erzählungen und Gedichte und stand im Jahre 1910 zum 100. Geburtstag Fritz Reuters, als Onkel Bräsig auf der Bühne. Ein besonderer Höhepunkt seines Lebens war eine Reise nach Amerika im Jahre 1912, wo er in New York aus Anlass des dort gefeierten Volksfestes mit Vorträgen und Rezitationen große Begeisterung auslöste. Der erste Weltkrieg unterbrach dann vorerst seine Vortragsreisen. Nach einer schweren Gasvergiftung, die er im Kampf an der Somme erlitt, wurde er nach seiner Genesung zur Lazarettbetreuung eingesetzt und konnte die Verwundeten mit köstlichen plattdeutschen Erzählungen erfreuen. Sein ganzes Leben war dem plattdeutschen Sprachgut und dem Dichterwerk gewidmet - ja auch heute noch!
Nachsatz aus den Erzählungen meines Vaters:
Auf jeden Fall wäre mit Sicherheit alles anders verlaufen wenn mein Vater 1912, wie er es vorhatte als Bibliothekar auf der „Titanic"von England nach Amerika gefahren wäre, eine Einladung und Passage dafür hatte er schon. Zu seinem Glück bekam er einen Tag vor der Abreise nach England so starke Zahnschmerzen das der Zahnarzt ihm verbot damit zu reisen, daraufhin mußte er zu seinem Bedauern abtelegrafieren und fuhr später, ebenfalls als Bibliothekar mit der Victoria Luise der Hamburg-Amerikanische- Paketfahrt Aktiengesellschft, HAPAG (später Hapag Lloyd). Von dem Unglück des Untergangs der „Titanic“ erfuhr er erst in Amerika. (Alles aus der Erinnerung, nach den Erzählungen meines Vaters)
Und komm ich heute nicht soweit,
Dann macht mir das keine Sorgen.
Heute hab`ich noch keine Lust, was* „soll`s“
Ich mach`die Arbeit morgen.
Und wenn das morgen noch nicht ist.
Dann übermorgen ganz gewiß.
Mein Junge das ist ja nett von dir,
schon heut man noch deine Knochen,
So bleib`man noch eine Zeitlang bei,
Dann soll sich das wohl machen.
Schone heute deine Knochen und den Kopf,
Was Zeit bis morgen hat kann warten.
Nein, nein, mein Sohn, -- heute angefaßt,
Heute ist der Tag zum Streben,
Alle die auf morgen sich verlassen,
bringen es zu nichts im Leben.
Stramm ins Geschirr**, das ist der Schlag,
Nichts aufgeschoben,-- heut` ist der Tag!
*(Schiet) Sch…., ** Geschirr (Kräftig anfassen)
Friedrich Schnoor 1947
übersetzt von Freddy Schnoor 2015
Un koom ick hüt noch nich sowiet,
Denn mokt mi dat keen Sorgen.
Hüt heff ick noch keen Lust, wat Schiet, Ick mok de Arbeit morgen. Unwenn dat morgen noch nich is, Denn öbermorgen ganz gewiß. Mien Jung, dat is jo nett von di, Schoon hüt man noch dien Knoken, So bliew man noch een Tietlang bi, Denn sall sick datt woll moken. Schoon hüt dien Knoken un dien’n Kopp, Wat Tied bit morgen hett, stütt op. Nee, nee, mien Söhn, — hüt angefot, Hüt is de Dag to’n Streben, All’, de op morgen sick verlot, Bringt dat to nicks in’n Leben. Stramm in’d Geschirr, dat is dat Slag, Nicks opgestütt, — hüt is de Dag!
Friedrich Schnoor 1947
Schüler der Weingartenschule aus Lauenburg-Elbe ca 1950
Beim anpflanzen des Schulwaldes