Praxishandbuch Altersmedizin -  - E-Book

Praxishandbuch Altersmedizin E-Book

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Beschreibung

For reasons of demographic changes alone, expertise in geriatric medicine is becoming increasingly important in all areas of clinical care. Appropriate treatment care for the elderly requires complex work at the intersection between geriatrics, gerontopsychiatry and interventional gerontology. This interdisciplinary standard work provides the reader with a systematic, wide-ranging and up-to-date summary of knowledge from all three disciplines that is relevant for diagnosis, differential diagnosis, practical therapy implementation and care planning. Against the background of essential basic concepts that support practical activity (Part I), the main part (Part II) presents the practical clinical approach for the most important and most frequent syndromes in geriatric medicine. In Part III, interdisciplinary topics applicable to several clinical pictures and relevant to clinical work and care are dealt with in a practical manner. In the new edition, separate chapters are added on numerous additional subdisciplines relevant to geriatric medicine (e.g., ENT, ophthalmology, general medicine and traumatology), and existing chapters (e.g., on neurology) have been substantially expanded. Each chapter is written by leading representatives of the subdiscipline concerned. Once again, the emphasis has been placed on evidence-based research and orientation towards current medical guidelines. Numerous case reports, treatment tables, evidence boxes, cross-references and a detailed subject index make the information presented here easily accessible for everyday clinical use.

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Die Herausgebenden

Prof. Dr. Johannes Pantel ist Gerontopsychiater und Leiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt a. M.

Prof. Dr. Cornelius Bollheimer ist Internist und Geriater und Direktor des Lehrstuhls für Altersmedizin sowie der Medizinischen Klinik VI der Uniklinik RWTH Aachen.

Prof. Dr. Andreas Kruse ist Psychologe und Gerontologe und Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg.

Prof. Dr. Johannes Schröder ist emeritierter Professor für Gerontopsychiatrie und Klinische Gerontologie an der Universität Heidelberg und war Leiter der Sektion Gerontopsychiatrie sowie stv. Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg.

Prof. Dr. Cornel Sieber ist Internist und Geriater, Direktor des Instituts für Biomedizin des Alterns der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Direktor des Departments Innere Medizin im Kantonsspital Winterthur, Schweiz.

Dr. Valentina A. Tesky ist Diplom-Psychologin und stv. Leiterin des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt a. M.

Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer, Andreas Kruse, Johannes Schröder, Cornel Sieber, Valentina A. Tesky (Hrsg.)

Praxishandbuch Altersmedizin

Geriatrie – Gerontopsychiatrie – Gerontologie

2., erweiterte und überarbeitete Auflage

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Pharmakologische Daten, d. h. u. a. Angaben von Medikamenten, ihren Dosierungen und Applikationen, verändern sich fortlaufend durch klinische Erfahrung, pharmakologische Forschung und Änderung von Produktionsverfahren. Verlag und Autoren haben große Sorgfalt darauf gelegt, dass alle in diesem Buch gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Da jedoch die Medizin als Wissenschaft ständig im Fluss ist, da menschliche Irrtümer und Druckfehler nie völlig auszuschließen sind, können Verlag und Autoren hierfür jedoch keine Gewähr und Haftung übernehmen. Jeder Benutzer ist daher dringend angehalten, die gemachten Angaben, insbesondere in Hinsicht auf Arzneimittelnamen, enthaltene Wirkstoffe, spezifische Anwendungsbereiche und Dosierungen anhand des Medikamentenbeipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen und in eigener Verantwortung im Bereich der Patientenversorgung zu handeln. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

Dieses Werk enthält Hinweise/Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalt der Verlag keinen Einfluss hat und die der Haftung der jeweiligen Seitenanbieter oder -betreiber unterliegen. Zum Zeitpunkt der Verlinkung wurden die externen Websites auf mögliche Rechtsverstöße überprüft und dabei keine Rechtsverletzung festgestellt. Ohne konkrete Hinweise auf eine solche Rechtsverletzung ist eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten nicht zumutbar. Sollten jedoch Rechtsverletzungen bekannt werden, werden die betroffenen externen Links soweit möglich unverzüglich entfernt.

2., erweiterte und überarbeitete Auflage 2021

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-035033-5

E-Book-Formate:

pdf:        ISBN 978-3-17-035034-2

epub:     ISBN 978-3-17-035035-9

Herausgeber- und Autorenverzeichnis

Herausgebende:

Pantel, Johannes, Prof. Dr.

Leiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin mit Schwerpunkt Psychogeriatrie und klinische Gerontologie

Institut für Allgemeinmedizin

Johann Wolfgang Goethe-Universität

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt am Main

Bollheimer, Cornelius, Prof. Dr.

Medizinische Klinik VI – Altersmedizin

Uniklinik RWTH Aachen

Pauwelsstraße 30

52074 Aachen

Kruse, Andreas, Prof. Dr.

Institutsdirektor

Institut für Gerontologie

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Bergheimer Str. 20

69115 Heidelberg

Schröder, Johannes, Prof. Dr.

Sektion Gerontopsychiatrie

Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Universität Heidelberg

Voßstr. 4

69115 Heidelberg

Sieber, Cornel, Prof. Dr.

Lehrstuhl für Innere Medizin Geriatrie

Direktor des Instituts für Biomedizin des Alterns

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kobergerstr. 60

90408 Nürnberg

Tesky, Valentina A., Dr.

Arbeitsbereich Altersmedizin

Institut für Allgemeinmedizin

Johann Wolfgang Goethe-Universität

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt am Main

 

Autor*innen:

Amadori, Kerstin, Dr.

Klinikum Frankfurt Höchst, Klinik für Altersmedizin

Gotenstraße 6–8

65929 Frankfurt am Main

Bahrmann, Anke, PD Dr.

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie

Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 410

69120 Heidelberg

Bahrmann, Philipp, PD Dr.

Institut für Biomedizin des Alterns der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kobergerstr. 60

90408 Nürnberg

Bäurle, Peter, Dr.

Praxis im Schlossgarten

Hubstrasse 11

CH-8269 Fruthwilen

Becher, Klaus, Dr.

Klinik Wartenberg

Professor Dr. Selmair GmbH & Co.KG

Badstraße 43

85456 Wartenberg

Bertsch, Thomas, Prof. Dr.

Universitätsinstitut für Klinische Chemie, Laboratoriumsmedizin und Transfusionsmedizin, Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1

90419 Nürnberg

Brandenburg, Hermann, Prof. Dr.

Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar

Lehrstuhl für Gerontologische Pflege

Pallottistraße 3

56179 Vallendar

Brune, Mona, Dr.

Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin St. Franziskus-Hospital Münster

Hohenzollernring 70

48145 Münster

Büttner, Roland, Prof. Dr.

Klinik für Innere Medizin I

Caritaskrankenhaus St. Josef

Landshuter Str. 65

93053 Regensburg

Christow, Hannes, Dr.

AGAPLESION Bethesda Ulm

Geriatrische Forschung, Universität Ulm

Geriatrisches Zentrum Ulm/Alb-Donau

Zollernring 26

89073 Ulm

Dapp, Ulrike, Dr.

Albertinen Haus – Zentrum für Geriatrie und Gerontologie

Wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Hamburg

Sellhopsweg 18–22

22459 Hamburg

Denkinger, Michael, Prof. Dr.

AGAPLESION Bethesda Klinik, Ulm

Geriatrisches Zentrum, Universität Ulm

Zollernring 26

89073 Ulm

Dodel, Richard, Univ.-Prof. Dr.

Lehrstuhl für Geriatrie

Universität Duisburg-Essen

Geriatriezentrum Haus Berge

Contilia GmbH

Germaniastrasse 1–3

45356 Essen

Drebenstedt, Corinna, Dr.

St.-Marien-Hospital

Abteilung für Innere Medizin

St.-Marien-Str. 1

26169 Friesoythe

Falkai, Peter, Prof. Dr.

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Klinikum der Universität München

Nußbaumstraße 7

80366 München

Fetscher, Sebastian; PD Dr.

Facharzt für Innere Medizin – Hämatologie und internistische Onkologie

Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie der Sana Kliniken Lübeck

Kronsforder Allee 71

23560 Lübeck

Flägel, Kristina, Dr.

Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

Freiberger, Ellen, PD Dr.

Institut für Biomedizin des Alterns der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kobergerstr. 60

90408 Nürnberg

Friess, Thomas, Dr.

Sektion Alterstraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)

Projektkoordination AltersTraumaZentrum DGU®

Haldenstr. 38

44809 Bochum

Frohnhofen, Helmut, Prof. Dr.

Private Universität Witten Herdecke

Fakultät für Gesundheit

Department Humanmedizin

Alfred-Herrhausen-Str. 50

58455 Witten

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Universitätsklinikum

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie/Altersmedizin

Moorenstraße 5

40225 Düsseldorf 

Frühwald, Thomas, Prof. Dr.

Penzingerstrasse 71/12

A-1140 Wien

Fußer, Fabian Dr.

Klinik für Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Weinstraße 100

76889 Klingenmünster

Gogol, Manfred, Dr.

Klinik für Unfallchirurgie

Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover

Gosch, Markus, Univ.-Prof. Dr.

Chefarzt Medizinische Klinik 2 – Schwerpunkt Geriatrie, Klinikum Nürnberg

Universitätsklinik für Geriatrie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg

Prof. Ernst Nathan Strasse 1

90419 Nürnberg

Grupp, Clemens, Prof. Dr.

Chefarzt

Klinikum der Sozialstiftung Bamberg

Medizinische Klinik 3 mit Zentrum für Altersmedizin

Bugerstraße 80

96049 Bamberg

Gurlit, Simone, Dr.

Bezirksregierung Münster

Dezernatsleitung

Dezernat 24 - öffentliche Gesundheit, medizinische und pharmazeutische Angelegenheiten, Sozialwesen, Krankenhausförderung

Domplatz 36

48143 Münster

Gutzmann, Hans, Prof. Dr.

Retzdorffpromenade 3

12161 Berlin

Haberstroh, Julia, Prof. Dr.

Psychologische Alternsforschung

Universität Siegen

Fakultät II – Dep. Erziehungswissenschaft-Psychologie

Institut für Psychologie

Adolf-Reichwein-Str. 2a

57068 Siegen

Hasan, Alkomiet, Prof. Dr.

Direktor

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg

BKH Augsburg

Dr.-Mack-Straße 1

86156 Augsburg

Hassel, Alexander J., Prof. Dr.

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik

Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

Heppner, Hans Jürgen, Univ.-Prof. Dr.

Lehrstuhlinhaber Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke

HELIOS Klinikum Schwelm – Klinik für Geriatrie

Dr.-Moeller-Straße 15

58332 Schwelm

Hinzelmann, Lisa

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Hildesheim, Christine, Dr.

Psychologisches Institut Universität Heidelberg

Hauptstr. 47–51

69117 Heidelberg

Hofmann, Christian, Dr.

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Hofmann, Werner, PD Dr.

ehem. Geriatrisches Zentrum Neumünster & Bad Bramstedt

Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

Jauß, Marek, Prof. Dr.

Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH

Pfafferode 102

99974 Mühlhausen

Karakaya, Tarik, Dr.

Universitätsklinikum Frankfurt

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Heinrich-Hoffmann-Str. 10

60528 Frankfurt am Main

Kenikstul, Ninel

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Klie, Thomas, Prof. Dr.

Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Gerontologie

Evangelische Hochschule Freiburg

Bugginger Straße 38

79114 Freiburg

Knobe, Matthias, Prof. Dr., MME, MHBA

Sektion Alterstraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Luzerner Kantonsspital

Spitalstrasse | CH-6000 Luzern 16

Knopf, Monika, Prof. Dr.

Institut für Psychologie

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Grüneburgplatz 1

Hauspostfach 66

60323 Frankfurt am Main

Kohnen, Thomas, Univ.-Prof. Dr.

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Kolb, Gerald F., Prof. Dr. Dr.

Bonifatius Hospital Lingen

Medizinische Klinik

Chefarzt des Fachbereiches Geriatrie

sowie der Physikalischen Medizin und Rehabilitationsmedizin

Wilhelmstraße 13

49808 Lingen

Kubik, Veit

Universität Bielefeld

Abteilung für Psychologie

Arbeitseinheit 13 – Bildungspsychologie

Postfach 10 01 31

33501 Bielefeld

Landendörfer, Peter, Dr.

Facharzt für Allgemeinmedizin, klinische Geriatrie

Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München

Fasanenweg 1

91332 Heiligenstadt

Leischker, Andreas H., Dr. M.A.

Facharzt für Innere Medizin-Schwerpunkt Gesamte Innere Medizin

Notfallmedizin, Sportmedizin, Diabetologie, Naturheilverfahren,Palliativmedizin, Qualitätsmanagement, Physikalische Therapie und Balneologie

Flugmedizinischer Sachverständiger -Luftfahrtbundesamt Nr. 1146573-9

Reisemedizin (DTG), Tauchmedizin (GTÜM), Ernährungsmedizin (DGEM)

Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin

Gelbfieberimpfstation des Landes NRW

Alexianer Krefeld GmbH

Dießemer Bruch 81

47805 Krefeld

Lindner, Reinhard, Prof. Dr.

Universität Kassel

Institut für Sozialwesen

Arnold-Bode-Straße 10

34109 Kassel

Lischewski, Heike

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bundesverband Geriatrie e. V.

Reinickendorferstraße 61

13347 Berlin

Lukas, Albert, PD Dr.

Malteser Krankenhaus Seliger Gerhard Bonn/Rhein-Sieg

Geriatrie/Zentrum für Altersmedizin

Von-Hompesch-Straße 1

53123 Bonn

Lüttje, Dieter, Prof. Dr.

Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin

Klinikum Am Natruper Holz, Osnabrück

Sedanstr. 115

49090 Osnabrück

Mahlberg, Richard, PD Dr.

Praxen für seelische Gesundheit

Bayreuther Straße 28

91054 Erlangen

Meisel, Michael, Dr.

Klinik für Innere Medizin und Geriatrie

Diakonissenkrankenhaus Dessau

Gropiusallee 3

06846 Dessau

Müller, Michael, Dr.

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Muth, Christiane, Prof. Dr.

AG Allgemein- und Familienmedizin

Medizinische Fakultät OWL

Universität Bielefeld

Universitätsstr. 25

33615 Bielefeld

Naycheva, Lubka, Dr.

Klinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum Frankfurt

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt a.M.

Oswald, Frank, Prof. Dr.

Interdisziplinäre Alternswissenschaft (IAW)

Fachbereich Erziehungswissenschaften

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Theodor-W.-Adorno-Platz 6

60323 Frankfurt am Main

Püllen, Rupert, PD Dr.

Agaplesion Markus Krankenhaus

Wilhelm-Epstein-Straße 4

60431 Frankfurt am Main

Rammelsberg, Peter, Prof. Dr.

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik

Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

Reinwand, Dominique, Dr.

Humanwissenschaftliche Fakultät

Universität zu Köln

Herbert-Lewin-Str. 2

50931 Köln

Remmers, Hartmut, Sen.-Prof. Dr.

Institut für Gerontologie

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Bergheimer Str. 20

69115 Heidelberg

Riehl-Emde, Astrid, Prof. Dr.

Institut für Medizinische Psychologie im ZPM Universitätsklinikum Heidelberg

Bergheimer Str. 54

69115 Heidelberg

Röhrig Gabriele, PD Dr., MPH

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie, Geriatrie,

sychotherapie, Public Health

Leitung des Zentrums für spezialisierte geriatrische Diagnostik

MVZ Medicum Köln Ost

Johann-Classen-Straße 68

51103 Köln

Schlee, Steffen, Dr.

Kreiskrankenhaus Frankenberg, Klinik für Geriatrie

Forststraße 9

35066 Frankenberg/Eder

Schmitt, Andrea, Prof. Dr.

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Klinikum der Universität München

Nußbaumstraße 7

80366 München

Schmitt, Eric, Prof. Dr.

Institut für Gerontologie

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Bergheimer Str. 20

69115 Heidelberg

Schneider, Gudrun, Prof. Dr.

Sektion für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Klinik für Psychische Gesundheit

Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Str. 11 (Geb. A9)

48149 Münster

Schönknecht, Peter, Prof. Dr.

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Universitätsklinikum Leipzig

Semmelweisstr. 10

04103 Leipzig

Singler, Katrin, Prof. Dr.

Institut für Biomedizin des Alterns, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Kobergerstr. 60

90408 Nürnberg

Klinik für Geriatrie, Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Prof.-Ernst-Nathan-Str.1

90419 Nürnberg

Steiner, Barbara, Prof. Dr.

Soziale Arbeit

Duale Hochschule Baden-Württemberg

Baden-Wuerttemberg Cooperative State University

Heidenheim

Wilhelmstraße 10

89518 Heidenheim

Steinhauer, Katharina

Universitätsklinikum Frankfurt/Main

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt/Main

Swoboda, Walter, Dr.

Institut für Biomedizin des Alterns

Koberger Str. 60

90408 Nürnberg

Thiem, Ulrich, Prof. Dr.

Albertinen-Haus Hamburg, Medizinisch-Geriatrische Klinik

Sellhopsweg 18–22

22459 Hamburg

Toro, Pablo

Associate Professor

Department of Psychiatry

Faculty of Medicine

Pontificia Universidad Católica de Chile

Tränkner, Anja, Dr.

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Universitätsklinikum Leipzig

Semmelweisstr. 10

04103 Leipzig

van den Akker, Marjan, Prof. Dr.

Professorin für Multimedikation und Versorgungsforschung

Institut für Allgemeinmedizin

Johann Wolfgang Goethe-Universität

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt am Main

van den Heuvel, Dirk

Rechtsanwalt

Geschäftsführer Bundesverband Geriatrie e. V.

Reinickendorfer Str. 61

13347 Berlin

Volkert, Dorothee, Prof. Dr.

Institut für Biomedizin des Alterns

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kobergerstraße 60

90408 Nürnberg

Wahl, Hans-Werner, Prof. Dr.

Direktor Netzwerk Alternsforschung

Universität Heidelberg

Bergheimer Str. 20

69115 Heidelberg

Westhofen, Martin, Prof. Dr.

Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie

Uniklinik Aachen, RWTH Aachen University

Pauwelsstr. 30

52074 Aachen

Weyerer, Siegfried, Prof. Dr.

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

J 5

68159 Mannheim

Wienzek, Holger, Dr., D.E.S.A

Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg

Von-Hompesch-Straße 1

53123 Bonn

Wirth, Katharina

AGAPLESION Bethesda Ulm

Geriatrische Forschung, Universität Ulm

Geriatrisches Zentrum Ulm/Alb-Donau

Zollernring 26

89073 Ulm

Wirth, Rainer, Prof. Dr.

Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation

Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Hölkeskampring 40

44625 Herne

Wolter, Dirk, Dr.

Oberarzt/Zentrum für Psychosoziale Medizin

Klinikum Itzehoe

Robert-Koch-Straße 2

25524 Itzehoe

Zank, Susanne, Prof. Dr.

Humanwissenschaftliche Fakultät

Universität zu Köln

Herbert-Lewin-Str. 2

50931 Köln

Zenthöfer, Andreas, Prof. (apl.) Dr.

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik

Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

 

Inhalt

 

 

 

Herausgeber- und Autorenverzeichnis

I     Grundlagen

1    Einführung

Die Herausgebenden

2    Epidemiologie und demografischer Wandel

Siegfried Weyerer

2.1   Einleitung

2.1.1   Epidemiologie

2.1.2   Demografie

2.2   Demografischer Wandel

2.3   Migration

2.4   Fertilität

2.5   Mortalität

2.6   Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung

2.6.1   Demografische Veränderungen in Deutschland: 1910–2010

2.6.2   Vorausschätzung der Bevölkerungsentwicklung

2.7   Demografische Unterstützungsquotienten

2.8   Aktive Lebenserwartung, Kompression und Expansion der Morbidität

2.9   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

3    Die Disziplinen stellen sich vor

3.1   Geriatrie

Cornelius Bollheimer und Dieter Lüttje

3.1.1   Aufgabengebiet

3.1.2   Versorgungssituation geriatrischer Patienten

3.1.3   Fachgesellschaftliche Organisation und akademische Verankerung

3.1.4   Aus-, Weiter- und Fortbildung in der Geriatrie

Literatur

3.2   Gerontopsychiatrie

Johannes Pantel

3.2.1   Aufgabengebiet

3.2.2   Versorgungssituation gerontopsychiatrischer Patienten

3.2.3   Fachgesellschaftliche Organisation und akademische Verankerung

3.2.4   Aus-, Weiter- und Fortbildung in der Gerontopsychiatrie

Literatur

3.3   Gerontologie

Andreas Kruse

3.3.1   Aufgabengebiet

3.3.2   Wo wirkt Gerontologie anwendungsbezogen?

3.3.3   Organisation auf Fachgesellschaftsebene

3.3.4   Akademische Aus- und Fortbildung in der Gerontologie

3.4   Perspektiven der Altersmedizin

Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer und Dieter Lüttje

4    Interprofessionelle Kooperation

Hermann Brandenburg und Katharina Steinhauer

4.1   Einleitung

4.2   Interdisziplinarität, Interprofessionalität und Kooperation – definitorische Grundlagen

4.3   Interprofessionalität in der medizinisch-pflegerischen Versorgung – Problembereiche, Projekte, Ausbildung

4.4   Zusammenarbeiten in Medizin und Pflege – organisatorische Aspekte, Instrumente und Verfahren

4.5   Delegation ärztlicher Tätigkeiten an Pflegende

4.6   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5    Grundkonzepte

5.1   Alter und Altern – Anmerkungen zur Unterscheidung krankhafter und normaler Alternsverläufe

Frank Oswald

5.1.1   Zur Unterscheidung krankhafter, normaler und optimaler Alternsverläufe

5.1.2   Altern als individueller Entwicklungsprozess

5.1.3   Das Modell »Guten Lebens« im Alter

5.1.4   Fazit – Ableitungen für die Praxis

Literatur

5.2   Frailty (Gebrechlichkeit)

Cornel Sieber und Andreas Kruse

5.2.1   Einleitung

5.2.2   Frailty – ein geriatrisch-gerontologisches Syndrom

5.2.3   Ist Frailty zu verhindern?

5.2.4   Therapeutische Ansätze der »Nutritional frailty«

5.2.5   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5.3   Multimorbidität

Christiane Muth und Marjan van den Akker

5.3.1   Einleitung

5.3.2   Häufigkeit und Determinanten von Multimorbidität

5.3.3   Folgen von Multimorbidität

5.3.4   Heutige medizinische Versorgungssituation von Patienten mit Multimorbidität

5.3.5   Versorgung multimorbider Patienten: Umdenken erforderlich!

5.3.6   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5.4   Plastizität

Veit Kubik und Monika Knopf

5.4.1   Einleitung

5.4.2   Was ist Plastizität?

5.4.3   Potenziale und Grenzen von kognitiver (Entwicklungs-)Plastizität

5.4.4   Arten von Plastizität: Beispielstudien mit alten Menschen

5.4.5   Wirkmechanismen auf verschiedenen Ebenen am Beispiel der körperlichen Aktivität

5.4.6   Zusammenfassende Bewertung

5.4.7   Konsequenzen für Prävention, Therapie und Rehabilitation

Literatur

5.5   Kognitive Reserve

Christine Hildesheim, Pablo Toro und Johannes Schröder

5.5.1   Einleitung

5.5.2   Theorie der kognitiven Reserve

5.5.3   Prävention demenzieller Erkrankungen: Risiko- und Schutzfaktoren

5.5.4   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5.6   Entwicklung

Andreas Kruse

5.6.1   Einleitung

5.6.2   Heterogenität von Entwicklungsprozessen und differenzielle Alternsforschung

5.6.3   Multidimensionalität von Entwicklungsprozessen

5.6.4   Plastizität

5.6.5   Zur Bedeutung von Kompensation

5.6.6   Der evolutionäre Kontext sozialer und emotionaler Entwicklung im Alter

5.6.7   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5.7   Bewältigung

Andreas Kruse und Eric Schmitt

5.7.1   Einleitung: Zum Verständnis von Bewältigung

5.7.2   Bewältigung im Kontext von Daseinsthemen und Daseinstechniken

5.7.3   Bewältigung von existenziellen Krisen und Grenzsituationen

5.7.4   Bewältigung als Prozess

5.7.5   Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

5.8   Soziale Teilhabe

Andreas Kruse und Eric Schmitt

5.8.1   Einleitung: Soziale Teilhabe und gutes Altern

5.8.2   Mitverantwortung

5.8.3   Generativität

5.8.4   Freiwilliges Engagement

5.8.5   Motive bürgerschaftlichen Engagements und ungenutzte Engagementpotenziale

5.8.6   Fazit für die Praxis

Literatur

5.9   Resilienz

Andreas Kruse und Eric Schmitt

5.9.1   Einleitung: Zum Verständnis von Resilienz

5.9.2   Theoretische Konzeptionen

5.9.3   Empirische Befunde zur Resilienz im Alter

Literatur

5.10 Potenziale

Andreas Kruse und Eric Schmitt

5.10.1 Einleitung: Zum Verständnis von Potenzialen des Alters

5.10.2 Generativität

5.10.3 Offenheit des Menschen für neue Entwicklungsmöglichkeiten

5.10.4 Kohorte und Altersschichtung

5.10.5 Kulturelle Vorstellungen von Alter und Altern

Literatur

5.11 Kuration, Palliation, Rehabilitation

Valentina A. Tesky

5.11.1 Bedeutung der Kuration in der Geriatrie

5.11.2 Palliation zur Verbesserung der Lebensqualität

5.11.3 Rehabilitation bei alten Menschen strebt Entlastung an

5.11.4 Prävention zur Förderung der Gesundheit

5.11.5 Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

II    Syndromspezifische Behandlung

6    Einführung

Johannes Pantel

Literatur

7    Immobilität

Ellen Freiberger und Ulrike Dapp

7.1   Einleitung

7.2   Definition und Epidemiologie von Immobilität, Mobilität und körperlicherAktivität

7.2.1   Immobilität

7.2.2   Mobilität

7.2.3   Körperliche Aktivität

7.3   Das Immobilitätssyndrom und Mobilitätseinschränkungen

7.4   Ursachen und Bedingungsfaktoren für Immobilität und Mobilitätseinschränkung

7.4.1   Physische Risikofaktoren

7.4.2   Psychische Risikofaktoren

7.4.3   Umweltfaktoren

7.5   Screening und Assessment von Mobilitätseinschränkung

7.6   Praktisches Vorgehen und Motorisches Training

7.7   Fazit

Literatur

8    Instabilität

Ellen Freiberger

8.1   Definition der Instabilität

8.2   Klinisches Bild der Instabilität

8.3   Stürze im Alter – Epidemiologie

8.3.1   Risikofaktoren für Stürze

8.4   Assessment von Instabilität und Sturzrisiko

8.5   Motorisches Training von Gleichgewicht, Gangfähigkeit und Sturzprävention

8.5.1   Geringere Evidenz und offene Fragen zum Training

8.6   Fazit

Literatur

9    Inkontinenz

Klaus Becher

9.1   Der betagte Mensch mit Harninkontinenz

9.1.1   Epidemiologie

9.1.2   Definition und klinisches Bild

9.1.3   Assessment und Testverfahren

9.1.4   Weiterführende Diagnostik

9.1.5   Differenzialdiagnostische Abwägungen bei Harninkontinenz

9.1.6   Pathologische Faktoren innerhalb und außerhalb des Harntrakts

9.1.7   Multimodale Therapiestrategien

9.1.8   Inkontinenz-assoziierte Pflegestrategien und Beratung

9.2   Der stuhlinkontinente hochbetagte Mensch

9.2.1   Epidemiologie der Stuhlinkontinenz

9.2.2   Definition und klinisches Bild der Stuhlinkontinenz

9.2.3   Diagnostik der Stuhlinkontinenz

9.2.4   Therapiestrategien bei Stuhlinkontinenz

Literatur

10 Mangelernährung

Dorothee Volkert und Rainer Wirth

10.1 Epidemiologie

10.2 Ursachen und Entstehung von Mangelernährung

10.3 Folgen von Mangelernährung

10.4 Methoden zur Erfassung von Mangelernährung

10.4.1 Grundlagen zur Erfassung der Ernährungssituation

10.4.2 Anamnese – Abklärung möglicher Ursachen

10.4.3 Körperliche Untersuchung

10.4.4 Anthropometrie

10.4.5 Ernährungserhebung

10.4.6 Laborchemische Parameter

10.4.7 Bestimmung der Körperzusammensetzung

10.4.8 Fragebögen zum Screening auf Mangelernährung

10.5 Pragmatische Therapie

10.5.1 Ziele und Grundprinzipien von Ernährungsinterventionen

10.5.2 Energie- und Nährstoffbedarf im Alter

10.5.3 Spektrum der Ernährungstherapie

10.5.4 Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Ernährungsversorgung

10.6 Exkurs: Mangelernährung bei Demenz

10.6.1 Ursachen des Gewichtsverlusts bei Demenz

10.6.2 Relevanz der Mangelernährung bei Demenzpatienten

10.6.3 Therapie der Malnutrition bei Demenz

Literatur

11 Polypharmazie

Ulrich Thiem

11.1 Polypharmazie bei geriatrischen Patienten

11.2 Allgemeine Aspekte der Pharmakotherapie im Alter

11.3 Lebenszeit-Prognose geriatrischer Patienten

11.4 Funktionelle Einschränkungen des geriatrischen Patienten

11.5 Die Verordnung neuer oder die Veränderung einer bestehenden Medikation

11.6 Kriterien der Angemessenheit

11.7 Sturzbegünstige Medikamente

11.8 Potenziell inadäquate Medikation

11.9 Anticholinergika

11.10 Fazit

Literatur

12 Dekubitus und Störungen der Wundheilung

Klaus Becher

12.1 Epidemiologie

12.2 Definition und klinisches Bild

12.3 Diagnostik

12.3.1 Assessment und Testverfahren

12.3.2 Weiterführende Diagnostik

12.3.3 Differenzialdiagnostik

12.4 Multimodale Therapiestrategien

12.4.1 Allgemein

12.4.2 Wundauflagen

12.4.3 Vacuum Assisted Closure-Therapy

12.4.4 Hyperbare Sauerstofftherapie

12.4.5 Antiseptika

12.5 Infekte und das Vorgehen bei infizierten Wunden

Literatur

13 Delir (akute Verwirrtheit)

Katrin Singler und Simone Gurlit

13.1 Definition und Epidemiologie

13.1.1 Der Begriff des Delirs

13.1.2 Inzidenz und Prävalenz des Delirs

13.1.3 Klinische Kriterien und Symptomatik des Delirs

13.2 Ätiologie

13.2.1 Risikofaktoren und klinische Komorbidität des Delirs

13.2.2 Pathophysiologie des Delirs

13.3 Evaluierung des Delirs

13.3.1 Screening- und Assessment-Instrumente

13.3.2 Praktisches Vorgehen bei der Differenzialdiagnostik des Delirs

13.4 Prognose, Prävention und Therapie

13.4.1 Prävention des Delirs

13.4.2 Praktisches Vorgehen bei der Behandlung des Delirs

13.5 Fazit

Literatur

14 Demenzen und leichte kognitive Beeinträchtigung

Tarik Karakaya, Fabian Fußer, Johannes Schröder und Johannes Pantel

14.1 Epidemiologie

14.2 Klinisches Bild

14.3 Diagnostik

14.3.1 Anamnese

14.3.2 Klinisch-körperliche Untersuchung

14.3.3 Neuropsychologische Testung und Psychometrie

14.3.4 Laboruntersuchungen

14.3.5 Bildgebung

14.4 Therapie

14.4.1 Therapie der leichten kognitiven Beeinträchtigung

14.4.2 Pharmakotherapie der Demenz

14.4.3 Pharmakologische Behandlung der Alzheimer-Demenz

14.4.4 Pharmakologische Behandlung vaskulärer Demenzen

14.4.5 Pharmakologische Behandlung frontotemporaler Demenzen

14.4.6 Pharmakologische Behandlung der Parkinson-Demenz und Lewy-Body-Demenz

14.4.7 Pharmakologische Behandlung von psychischen und Verhaltenssymptomen bei Demenz

14.4.8 Nichtpharmakologische und psychosoziale Interventionen

14.4.9 Beratung und Vermittlung von Unterstützungsangeboten

14.5 Präventive Maßnahmen

Literatur

15 Depression

Peter Schönknecht, Johannes Pantel und Anja Tränkner

15.1 Epidemiologie

15.2 Klinisches Bild

15.2.1 Differenzialdiagnostik

15.2.2 Exkurs 1: Apathie als differenzialdiagnostische Herausforderung

15.2.3 Exkurs 2: Subsyndromale Depression im höheren Lebensalter

15.3 Pathogenetische Aspekte

15.3.1 Neuere Befunde zu zerebralen Veränderungen bei depressiven Störungen im Alter

15.3.2 Psychosoziale Belastungsfaktoren

15.3.3 Depression als Risikofaktor einer neurodegenerativen Erkrankung

15.4 Depressionsbehandlung im Alter: Biologische und psychologische Therapieverfahren

15.4.1 Pharmakotherapie

15.4.2 Elektrokonvulsive Therapie

15.4.3 Besonderheiten der antidepressiven Therapie bei komorbiden Erkrankungen

15.4.4 Psychotherapie der Depression im Alter

15.4.5 Behandlung der subsyndromalen Depression

15.4.6 Fazit

Literatur

16 Suizidalität

Reinhard Lindner

16.1 Epidemiologie

16.2 Risikofaktoren

16.3 Klinisches Bild

16.4 Assessment und Testverfahren

16.5 Diagnostik

16.6 Differenzialdiagnostik

16.7 Suizidprävention und Therapie der Suizidalität

16.7.1 Akute Suizidalität

16.7.2 Chronische Suizidalität

16.7.3 Behandlung psychiatrischer Syndrome und Erkrankungen

16.7.4 Evidenzbasierte Strategien zur Suizidprävention bei alten Menschen

Literatur

17 Angst

Peter Bäurle

17.1 Definition und Epidemiologie

17.2 Klinisches Bild

17.2.1 Besonderheiten im Alter

17.2.2 Unterschiede zu Jüngeren

17.3 Diagnostik

17.3.1 Somatische Basisdiagnostik

17.3.2 Assessment und Testverfahren

17.3.3 Kohorteneinflüsse

17.3.4 Diagnostische Schwierigkeiten aufseiten der Behandler

17.3.5 Maskierte Symptomatik

17.3.6 Angst als Nebenwirkung von Medikamenten

17.3.7 Differenzialdiagnostik

17.4 Pragmatische Therapie

17.4.1 Pharmakotherapie

17.4.2 Psychotherapie

17.4.3 Spezielle Pflegeaspekte

17.5 Prognostische Aspekte

17.6 Angst bei alten Menschen mit Behinderung

17.7 Prävention

17.8 Fazit

Literatur

18 Psychotische Symptome (Wahn und Halluzinationen)

Alkomiet Hasan, Andrea Schmitt und Peter Falkai

18.1 Definition

18.2 Primäre und sekundäre psychotische Symptome

18.3 Diagnostik psychotischer Symptome im höheren Lebensalter

18.3.1 Klinisches Bild

18.3.2 Organische Diagnostik

18.4 Therapie

18.4.1 Allgemeine Besonderheiten der antipsychotischen Therapie im höheren Lebensalter

18.4.2 Besondere Risiken der antipsychotischen Behandlung im höheren Lebensalter

18.4.3 Antipsychotika bei LOS und VLOS

18.4.4 Antipsychotika bei Menschen mit einer Demenz

18.4.5 Praktisches Vorgehen bei der Therapie

18.4.6 Dauer der Behandlung

18.4.7 Psychosoziale Interventionen

18.5 Zusammenfassung

Literatur

19 Substanzmissbrauch und Sucht

Dirk K. Wolter

19.1 Epidemiologie

19.1.1 Alkohol

19.1.2 Rauchen

19.1.3 Medikamente

19.1.4 Illegale Drogen

19.1.5 Verhaltenssüchte

19.2 Klinisches Bild

19.2.1 Alkohol

19.2.2 Benzodiazepine (BZD)

19.2.3 Opioidanalgetika

19.2.4 Rauchen

19.2.5 Illegale Drogen

19.2.6 Sucht und Demenz

19.3 Diagnostik, Assessment und Testverfahren

19.4 Pragmatische Therapie und Rehabilitation

19.4.1 Prävention

19.4.2 Entzugsbehandlung (Entgiftung)

19.4.3 Längerfristige psychosoziale und psychotherapeutische Begleitung und Behandlung und Rückfallprävention (»Entwöhnung«)

19.5 Schlussbemerkungen: Zunahme von Suchtproblemen im Alter

Literatur

20 Schmerzen

Albert Lukas und Corinna Drebenstedt

20.1 Definition und Epidemiologie

20.2 Klinisches Bild

20.3 Diagnostik und Differenzialdiagnostik

20.4 Assessment und Testverfahren

20.5 Pragmatische Therapie

20.5.1 Pharmakotherapie

20.5.2 Psychotherapeutische Behandlungsverfahren

20.5.3 Sonstige nichtpharmakologische Interventionen

20.5.4 Beratung

20.6 Rehabilitation

Literatur

21 Somatoforme Störungen

Gudrun Schneider

21.1 Definition und Epidemiologie

21.2 Klinisches Bild

21.3 Assessment und Testverfahren

21.4 Diagnostik und Differenzialdiagnostik

21.5 Pragmatische Therapie (inklusive EBM-Boxen)

21.5.1 Vorgehen in der Haus- und Facharztpraxis

21.5.2 Multimodale Behandlung, Psychotherapie und Rehabilitation

21.5.3 Pharmakotherapie

21.5.4 Sonstige nichtpharmakologische Interventionen

Literatur

22 Schlafstörungen

Richard Mahlberg

22.1 Definition und Epidemiologie

22.1.1 Normaler Schlaf – kranker Schlaf?

22.1.2 Schlaf und Schlafstörungen bei Älteren

22.2 Regulationsmechanismen von Schlafen und Wachen

22.2.1 Das zirkadiane System

22.2.2 Zwei-Prozess-Modell der Vigilanzsteuerung

22.2.3 Zirkadiane Kaskade und zentrale Uhr

22.3 Klinik und Differenzialdiagnostik von Schlafstörungen bei älteren Menschen

22.3.1 Zirkadiane Schlaf-Wach-Störungen

22.3.2 Psychophysiologische Insomnie

22.4 Schlafapnoesyndrom

22.4.1 Restless-Legs-Syndrom

22.5 Diagnostisches Vorgehen und Assessment

22.6 Pragmatische Therapie

22.6.1 Psychotherapie der Insomnie

22.6.2 Chronobiotika bei zirkadianen Rhythmusstörungen

22.6.3 Pharmakotherapie von Schlafstörungen

Literatur

23 Isolation

Andreas Kruse, Johannes Pantel und Eric Schmitt

23.1 Definition

23.2 Epidemiologie

23.3 Die gerontologische Perspektive

23.3.1 Sozioemotionale Selektivität

23.3.2 Die gesellschaftliche Aufgabe

23.4 Soziale Isolation als Handlungsfeld der Altersmedizin

23.4.1 Potenzielle Risikofaktoren und Einflussvariablen für die Entwicklung sozialer Isolation im Alter

23.4.2 Negative Auswirkungen von Isolation auf psychische und physische Gesundheit sowie Lebensqualität

23.5 Assessment von sozialer Isolation im Alter

23.6 Intervention

23.6.1 Wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit psychosozialer Interventionen

23.6.2 Praktische Hinweise für die Prävention und das Management sozialer Isolation bei alten Patienten

Literatur

III   Altersmedizinische Aspekte ausgewählter Fachdisziplinen

24 Einführung

Die Herausgebenden

25 Allgemeinmedizin – der alte Mensch beim Hausarzt

Peter Landendörfer

25.1 Einleitung

25.2 Funktion und Assessment

25.3 Der Hausarzt im Pflegeheim

25.4 Der Hausarzt als Begleiter alter Patienten mit Demenz

25.4.1 Früherkennung

25.4.2 Befragung des Patienten – erste Einschätzung

25.4.3 Demenz-Tests – Stellenwert in der hausärztlichen Praxis

25.4.4 Klinische Untersuchung

25.4.5 Einsatz spezialistischer Diagnostik

25.4.6 Therapeutische Möglichkeiten beim Hausarzt

25.4.7 Organisation der Betreuung

25.5 Der Hausarzt als Manager der Polymedikation

25.6 Der Hausarzt als Lotse im geriatrischen Verbund

25.7 Der Hausarzt als Begleiter seiner alten sterbenden Patienten

25.8 Fazit und Empfehlungen für die Praxis

Literatur

26 Anästhesie

Simone Gurlit, Mona Brune und Holger Wienzek

26.1 Anästhesierisiko und präoperative Vorbereitung

26.1.1 Anästhesierelevante Vorerkrankungen

26.1.2 Internistische Voruntersuchungen

26.1.3 Präoperatives Assessment der Kognition

26.2 Perioperativer Umgang mit Dauermedikation

26.2.1 Perioperativer Umgang mit Thrombozytenaggregationshemmern und Antikoagulantien

26.3 Besonderheiten bei der intraoperativen anästhesiologischen Überwachung

26.3.1 Standard-Monitoring

26.3.2 Indikation zum erweiterten hämodynamischen Monitoring unter Berücksichtigung altersphysiologischer Aspekte

26.3.3 Intraoperative Volumentherapie

26.4 Besonderheiten der Anästhesieführung

26.4.1 Allgemeinanästhesie

26.4.2 Allgemeinanästhesie versus Regionalanästhesie

26.4.3 Analgosedierung

26.5 Geriatrische Besonderheiten bei der postoperativen Überwachung

26.5.1 Hypothermie

26.5.2 Risiko eines vorbestehenden Schlafapnoesyndrom

26.6 Postoperative Schmerztherapie

26.6.1 Postoperative Schmerztherapie – womit?

26.7 Gabe von Blutprodukten

26.8 Ausblick

Literatur

27 Diabetologie

Anke Bahrmann

27.1 Einleitung

27.2 Symptome und Diagnostik des Altersdiabetes

27.3 Therapieziele des Diabetes mellitus bei geriatrischen Patienten

27.4 Besonderheiten der Diabetestherapie im höheren Lebensalter

27.4.1 Körperliche Bewegung und Ernährung

27.4.2 Medikamentöse Therapie

27.5 Diabetes und Demenz

27.6 Diabetes mellitus im Pflegeheim und in der Altenpflege

Literatur

28 Endokrinologie

Cornelius Bollheimer, Steffen Schlee und Thomas Bertsch

28.1 Einleitung

28.2 Geriatrische Endokrinologie am Beispiel von Schilddrüsenerkrankungen im Alter

28.2.1 Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose, Thyreotoxikose)

28.2.2 Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

28.3 Testosteron, Late-onset-Hypogonadismus und Frailty

28.4 Vitamin-D-Mangel im Alter

Literatur

29 Gastroenterologie im Alter

Roland Büttner

29.1 Einführung

29.2 Alterungsprozesse des Gastrointestinaltrakts

29.2.1 Alterung des Magen-Darm-Trakts

29.2.2 Alterung parenchymatöser GI-Organe

29.3 Gastroenterologische Erkrankungen des Alters

29.4 Endoskopische Diagnostik im Alter

Literatur

30 Harnwegsinfekte im Alter

Klaus Becher

30.1 Epidemiologie

30.2 Klinische Relevanz

30.3 Definition und klinisches Bild

30.3.1 Bakteriurie

30.3.2 Akute Harnwegsinfektion beim geriatrischen Patienten

30.3.3 Akut bakterielle Zystitis

30.3.4 Sonderfall obstruktive Pyelonephritis

30.3.5 Erregerspektrum und Resistenzsituation bei alten Patienten

30.3.6 Harnblasenkatheterismus

30.3.7 Bewertung mikrobiologischer Befunde

30.3.8 Für die Praxis

Literatur

31 HNO und Schwindel

Martin Westhofen

31.1 Vorbemerkung

31.2 Physiologische Grundlagen des alternden Gleichgewichtsvermögens

31.3 Epidemiologische Daten

31.4 Übersicht über spezielle Diagnostik bei alten Patienten mit Gleichgewichtsstörung

31.5 Ausgewählte Krankheitsbilder

31.6 Therapieindikationen und Erfolge nach Behandlung

31.6.1 Medikamentöse Therapie und strategisches Vorgehen

31.6.2 Operative Therapie

31.6.3 Sensomotorisches Training und Rehabilitation

31.7 Konklusion

Literatur

32 Hypertonie

Clemens Grupp

32.1 Epidemiologie

32.2 Pathophysiologie

32.3 Klinisches Bild

32.4 Differenzialdiagnose

32.5 Welche Diagnostik ist zur Abklärung des alten Hypertonikers indiziert?

32.6 Präventive Effekte einer blutdrucksenkenden Therapie

32.7 Welche Blutdruckzielwerte sind bei alten Menschen anzustreben?

32.8 Praktisches Vorgehen in der Therapie

32.9 Praktische Hinweise für die Betreuung des geriatrischen Hypertonikers

Literatur

33 Intensivmedizin

Hans Jürgen Heppner und Katrin Singler

33.1 Einleitung

33.2 Definition und Ziele der Intensivmedizin

33.3 Altersentwicklung in der intensivmedizinischen Versorgung

33.4 Besonderheiten bei betagten Intensivpatienten

33.4.1 Aspekte der Lebensqualität

33.4.2 Intensivmedizin und Multimorbidität

33.5 Spezielle Aspekte der Intensivmedizin

33.5.1 Beatmung

33.5.2 Kardiopulmonale Reanimation

33.5.3 Infektion und Sepsis

33.5.4 Delir auf Intensivstation

33.5.5 Bewertung des Intensivaufenthalts

33.5.6 Outcome und die Bedeutung der Funktionalität

33.6 Grenzen der Intensivmedizin

33.7 Ökonomie und Intensivmedizin

33.8 Ausblick

Literatur

34 Kardiologie

Philipp Bahrmann

34.1 Einleitung

34.2 Akutes Koronarsyndrom

34.2.1 ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI)

34.2.2 Akutes Koronarsyndrom ohne ST-Streckenhebung (NSTE-ACS)

34.3 Arterielle Hypertonie

34.4 Vorhofflimmern und Prävention von Schlaganfällen

34.5 Chronische Herzinsuffizienz

34.6 Herzklappenerkrankungen

Literatur

35 Neurologie

Marek Jauß und Richard Dodel

35.1 Einleitung

35.2 Neurologische Erkrankungen mit akinetisch rigidem Syndrom

35.2.1 Parkinson-Syndrome

35.2.2 Nichtmotorische Symptome bei M. Parkinson mit Relevanz im Alter

35.2.3 Differenzialdiagnose: Atypische Parkinson-Syndrome

35.2.4 Differentialdiagnose: Normaldruckhydrozephalus

35.3 Tremor als isoliertes Syndrom

35.4 Polyneuropathie und Muskelerkrankungen des höheren Lebensalters

35.4.1 Polyneuropathie

35.4.2 Erworbene Neuropathien

35.4.3 Entzündliche Polyneuropathien

35.4.4 Muskelerkrankungen

35.5 Zerebrovaskuläre Erkrankungen

35.5.1 Akutbehandlung des ischämischen Hirninfarkts

35.5.2 Sekundärprävention des Schlaganfalls

35.6 Neurologische Schmerzsyndrome

35.7 Radikuläre Syndrome

35.8 Entzündliche ZNS-Erkrankungen

35.9 Epileptische Anfälle und Epilepsie

Literatur

36 Geriatrische Onkologie

Sebastian Fetscher, Gerald F. Kolb, Gabriele Röhrig und Andreas H. Leischker

36.1 Exogene karzinogene Noxen

36.1.1 Genussmittel

36.1.2 Arbeitsstoffe

36.1.3 Medikamente

36.1.4 Viren

36.1.5 Assessmentbasierte Therapieentscheidungen

Literatur

37 Augenheilkunde (Ophthalmologie)

Thomas Kohnen, Ninel Kenikstul, Lisa Hinzelmann, Lubka Naycheva, Christian Hofmann und Michael Müller

37.1 Einführung

37.2 Katarakt (Grauer Star)

37.2.1 Epidemiologie der Katarakte

37.2.2 Symptome

37.2.3 Diagnostik bei Katarakt

37.2.4 Therapie

37.2.5 Fazit für die Praxis

37.3 Glaukom (Grüner Star)

37.3.1 Epidemiologie

37.3.2 Diagnose und Bewertung

37.3.3 Therapie

37.3.4 Fazit für die Praxis

37.4 Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

37.4.1 Diagnose

37.4.2 Therapie

37.4.3 Fazit für die Praxis

37.5 Durchblutungsstörung des Auges

37.5.1 Retinale Venöse Verschlüsse

37.5.2 Retinale Arterielle Verschlüsse (RAV)

37.5.3 Akute ischämische Optikusneuropathie (AION)

37.5.4 Fazit für die Praxis

37.6 Diabetische Retinopathie

37.6.1 Epidemiologie

37.6.2 Diagnose und Bewertung

37.6.3 Therapie der Diabetischen Retinopathie

37.6.4 Fazit für die Praxis

37.7 Lidfehlstellung

37.7.1 Dermatochalasis

37.7.2 Ptosis

37.7.3 Brauenptosis

37.7.4 Lagophthalmus

37.7.5 Ektropium und Entropium

37.7.6 Fazit für die Praxis

Literatur

38 Paar- und Familientherapie

Astrid Riehl-Emde

38.1 Einleitung

38.2 Fallbeispiel

38.2.1 Das Erstgespräch

38.2.2 Erste Phase der Paartherapie

38.2.3 Zweite Phase der Paartherapie

38.2.4 Verlauf und Fazit

38.3 Paar- und Familiendiagnostik

38.3.1 Allgemeine diagnostische Landkarten

38.3.2 Diagnostische Kriterien/Landkarten zur Einschätzung von Paarbeziehungen

38.3.3 Diagnostik und Therapie speziell bei alten Paaren

38.4 Beobachten – Beschreiben – Bewerten: Zum Fallbeispiel

38.4.1 Vorgeschichte, Entwicklung im Lebenszyklus und Symptomatik

38.4.2 Entwicklungsaufgaben im Lebenszyklus

38.4.3 Beziehungsmuster

38.5 Paar- und Familientherapie versus Familienmedizin

38.6 Ausblick

Literatur

39 Lungenerkrankungen

Manfred Gogol und Helmut Frohnhofen

39.1 Demografie

39.2 Altern und Lunge

39.3 Asthma bronchiale

39.4 Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

39.5 Asthma-COPD-Overlap Syndrome

39.6 Pneumonien

39.6.1 Epidemiologie der ambulant erworbenen Pneumonie

39.6.2 Prädisposition für eine ambulant erworbene Pneumonie

39.6.3 Mikrobiologie der ambulant erworbenen Pneumonie

39.6.4 Antigendiagnostik im Urin

39.6.5 Klinische Präsentation und Diagnose

39.6.6 Spezifisches Assessment bei Pneumonie

39.6.7 Therapie

39.6.8 Komplikationen

39.7 Lungenkarzinom

39.8 Schlafbezogene Atmungsstörungen im hohen Lebensalter

Literatur

40 Sexuelle Funktionsstörungen

Dominique Reinwand und Susanne Zank

40.1 Einleitung

40.2 Sexualität im Alter

40.3 Altersbedingte körperliche Beeinträchtigungen

40.3.1 Altersbedingte körperliche Veränderungen und sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen

40.3.2 Altersbedingte körperliche Veränderungen und sexuelle Funktionsstörungen bei Männern

40.4 Erkrankungen und Sexualität

40.4.1 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

40.4.2 Diabetes

40.4.3 Demenzerkrankungen

40.4.4 Krebserkrankungen

40.4.5 Depressionen

40.5 Behandlungen sexueller Funktionsstörungen im Alter

40.6 Fazit und Ausblick

Literatur

41 Alterstraumatologie

Matthias Knobe und Thomas Friess

41.1 Einleitung

41.2 Altersfrakturen

41.2.1 Hüftgelenknahe Femurfrakturen

41.2.2 Periprothetische Frakturen

41.2.3 Proximale Humerusfrakturen

41.2.4 Wirbelkörperfrakturen

41.2.5 Beckenfrakturen

41.2.6 Distale Radiusfraktur und handgelenknahe Unterarmbrüche

41.3 Orthogeriatrisches Comanagement – AltersTraumaZentren und Register

Literatur

42 Alterszahnheilkunde

Andreas Zenthöfer, Alexander J. Hassel und Peter Rammelsberg

42.1 Einleitung

42.2 Zahnersatz bei Senioren

42.3 Mundgesundheit und allgemeine Gesundheit

42.4 Erkrankungen der Mundhöhle

42.4.1 Karies

42.4.2 Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

42.4.3 Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats)

42.4.4 Druckstellen

42.4.5 Anguläre Cheilitis (Rhagaden)

42.4.6 Prothesenstomatitis

42.4.7 Leukoplakien und Tumore

42.5 Standardisiertes Assessment der Mundgesundheit

42.6 Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität

42.6.1 Oral Health Impact Profile

42.6.2 Geriatric Oral Health Assessment Index

Literatur

Weiterführende Literatur

IV   Querschnittsthemen

43 Einführung

Die Herausgebenden

44 Assessment

Rupert Püllen und Kerstin Amadori

44.1 Einleitung

44.2 Geriatrisches Assessment – Hintergrund und Definition

44.3 Evidenzbasierte Medizin und Assessment

44.4 Assessment in verschiedenen Anwendungsbereichen

44.4.1 Funktionelles Assessment der Alltagskompetenz

44.4.2 Kognition

44.4.3 Emotion und Affektivität

44.4.4 Mobilität

44.4.5 Ernährungsstatus

44.4.6 Soziales Assessment

44.4.7 Weitere Bereiche

44.5 Perspektiven

Literatur

45 ICF-Klassifikation

Walter Swoboda

45.1 Einleitung

45.2 Rechtlicher und praktischer Bezug des ICF

45.3 Modell und Begriffe des ICF

45.4 ICF als Klassifikation

45.5 Anwendung des ICF in der Geriatrie

45.6 Praktische Umsetzung

Literatur

46 Diagnosis Related Groups (DRG)

Michael Meisel

46.1 Einleitung

46.2 Finanzierung und Leistungsvoraussetzungen stationärer geriatrischer Therapie

46.3 Abbildung der Geriatrie im deutschen DRG-System

46.4 Probleme und zukünftige Entwicklung

Literatur

47 Pharmakotherapie

Markus Gosch und Hans-Jürgen Heppner

47.1 Einleitung

47.2 Pharmakokinetik und Alter

47.2.1 Orale Bioverfügbarkeit als pharmakokinetischer Summationseffekt

47.2.2 Verteilung

47.2.3 Hepatischer Metabolismus

47.2.4 Nierenfunktion

47.2.5 Pharmakogenetik

47.3 Pharmakodynamik und Alter

47.4 Compliance – Adhärenz – Medication Possession Rate (MPR)

47.5 Leitlinien

47.6 Unterversorgung (undertreatment)

47.7 Priorisierung und Planung einer rationalen Pharmakotherapie

47.8 Problem der inadäquaten Therapie und potenzielle Gegenstrategien

Literatur

48 Psychotherapie

Susanne Zank

48.1 Einleitung

48.2 Versorgungssituation

48.3 Kriterien für eine Psychotherapie

48.4 Besonderheiten der Psychotherapien mit alten Patienten

48.5 Fazit und Ausblick

Literatur

49 Psychosoziale und nichtpharmakologische Interventionen

Julia Haberstroh

49.1 Einleitung

49.2 Ergotherapie

49.2.1 Zielgruppe und Ziele

49.2.2 Methoden

49.3 Physiotherapie

49.3.1 Zielgruppe und Ziele

49.3.2 Methoden

49.4 Logopädie

49.4.1 Zielgruppe und Ziele

49.4.2 Methoden

49.5 Kreativtherapie

49.5.1 Zielgruppe und Ziele

49.5.2 Methoden

49.6 Einbezug des sozialen Umfelds

49.6.1 Milieutherapie

49.6.2 Gruppenangebote für pflegende Angehörige

49.7 Fazit und Ausblick

Literatur

50 Das Geriatrische Behandlungsteam und seine Interprofessionalität

Werner Hofmann und Kristina Flägel

50.1 Einleitung

50.2 Strukturen und Aufgaben

50.2.1 Geriatrisches Assessment

50.2.2 Interprofessionalität

50.2.3 Teamstruktur und Teamleitung

50.2.4 Der Erstkontakt

50.2.5 Teambesprechung und Behandlungsplanung

50.2.6 Berufsgruppen

50.2.7 Weitere Angebote des Behandlungsteams

50.3 Curricula für das Behandlungsteam und studentische Lehre

50.4 Ambulante Versorgung: Angehörige und Betreuungspersonen

50.5 Spezifisch therapeutisches Milieu

Literatur

51 Geriatrische Versorgungsstrukturen

Dirk van den Heuvel unter Mitarbeit von Heike Lischewski

51.1 Einleitung

51.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen und ordnungspolitische Meilensteine

51.3 Status Quo geriatrischer Versorgungsstrukturen

51.4 Geriatriespezifischer Versorgungsbedarf

51.5 Zusammenfassende Bewertung

Literatur

52 Gerontopsychiatrische Versorgungsstrukturen

Hans Gutzmann

52.1 Einleitung

52.2 Historische Entwicklung seit 1980

52.3 Gerontopsychiatrische Strukturelemente und gerontopsychiatrischer Versorgungsbedarf

52.4 Ein Blick auf das Diagnosespektrum

52.5 Wo findet aktuell die Versorgung statt?

52.6 Kompetenz der Behandelnden

52.7 Perspektiven

Literatur

53 Rehabilitation

Manfred Gogol

53.1 Einleitung

53.2 Ziele der Rehabilitation

53.3 Indikationen für die geriatrische Rehabilitation

53.4 Das geriatrische Team in der Rehabilitation

53.5 Einflussfaktoren

53.6 Vorgehen in der geriatrischen Rehabilitation

53.7 Setting der Rehabilitation

53.8 Prognose der Rehabilitation

Literatur

54 Innovative Wohnformen

Hans-Werner Wahl und Barbara Steiner

54.1 Einleitung

54.2 Innovative Wohnformen im Alter: Konzept und Überblick

54.3 Vertiefende Betrachtung: Das Beispiel des »neuen« Wohnens von Demenzkranken

54.4 Rolle neuer Technologien für innovatives Alterswohnen

54.5 Ausblick und offene Fragen

Literatur

55 Palliative Care und Spiritual Care

Hartmut Remmers

55.1 Einleitung

55.2 Palliative Care – konzeptionelle Ansätze

55.2.1 Zur besonderen Bedeutung von Care

55.3 Spiritual Care als Bestandteil von Palliative Care

55.3.1 Gegenwartsdiagnostische Anmerkungen zur neueren »Spiritualität«

55.4 Zukünftige Hausforderungen von Palliative Care

55.4.1 Personenbezogene Gestaltungsaufgaben

55.4.2 Organisationsbezogene Gestaltungsaufgaben

55.4.3 Spiritualität als Medium der Bewältigung beruflicher Belastungen

55.5 Lebensgeschichtliche Sinngehalte und Gestaltung des Lebensendes

55.6 Konsequenzen für die Altersmedizin

Literatur

56 Prävention in der Geriatrie

Hannes Christow, Michael Denkinger und Katharina Wirth

56.1 Ab wann ist Prävention geriatrisch?

56.2 Grundsätze

56.2.1 Assessment und Präventionsziele

56.2.2 Primär-, Sekundär-, Tertiärprävention

56.2.3 Das Evidenzproblem

56.3 Prävention durch Organisation bestimmter Präventionsprogramme

56.3.1 Große Programme auf Bundesebene

56.3.2 Kleine Programme über Vereine/Verbünde lokal

56.3.3 Hausbesuche, Fallmanager

56.4 Einzelne präventive Maßnahmen

56.5 Präventionsansätze zur Verhinderung des »Drehtür-Effekts«

56.5.1 Herzinsuffizienz

56.5.2 Aortenklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz

56.5.3 Diabetes mellitus

56.5.4 Osteoporose

56.5.5 Körperliche Aktivität als »präventiver Surrounder«

56.5.6 Sturzprävention

56.5.7 Prävention von Fixierungen

56.5.8 Prävention durch Reduktion

56.5.9 Prävention durch Auswahl der richtigen Sprache und Aufklärung

Literatur

57 Ethische Aspekte

Thomas Frühwald

57.1 Ethik – Definitionsversuche

57.2 Warum Beschäftigung mit Fragen der Ethik in der Altersmedizin?

57.3 Ausgewählte ethische Probleme und Fragestellung in der Altersmedizin

57.4 Therapieentscheidungen in der Geriatrie

57.5 Selbstständigkeit und Autonomie in der Altersmedizin und am Lebensende

57.6 Der Wille des Patienten

57.7 Ethisch fundierte Entscheidungen in konkreten Fällen – wie vorgehen?

57.8 Die letzte Lebensphase – Palliative Geriatrie

Literatur

58 Rechtliche Aspekte

Thomas Klie

58.1 Geriatrie und Gerontopsychiatrie – im Spannungsfeld zwischen Auftrag und Rahmenbedingungen

58.2 Der alte Patient als Rechtssubjekt

58.2.1 Verrechtlichung des Arzt-Patienten-Verhältnisses

58.2.2 Behandlung »state of the art«

58.2.3 Einwilligung

58.2.4 Vertretung (Bevollmächtigter, gesetzlicher Betreuer)

58.2.5 Patientenverfügung

58.2.6 Das Recht auf Freiheit des alten Patienten

58.3 Versorgungsstrukturen

58.3.1 Gesundheitswesen (SGB V)

58.3.2 Pflege (SGB XI)

58.3.3 Sozialhilfe und Teilhabe (SGB XII)

58.3.4 Exkurs: Heimärztliche Versorgung

58.4 Haftungsrechtliche Fragen

58.4.1 Kunstfehler

58.4.2 Delegationsfehler

58.4.3 Rechtsmängel

58.4.4 Fehlende Rechtskenntnisse

58.4.5 Fehlende Fachkenntnisse in geriatrischer Hinsicht

58.5 Schlussbemerkung

Literatur

59 Transkulturelle Aspekte

Andreas Kruse und Eric Schmitt

59.1 Zum Begriff der Kultur

59.2 Ethnologische Perspektiven

59.3 Kulturelle Vorstellungen von Alter und Altern und der Verlauf von Alternsprozessen

59.4 Trauer in kulturvergleichender Perspektive

Literatur

Stichwortregister

 

 

 

 

I   Grundlagen

 

1          Einführung

Die Herausgebenden

 

 

Die Gesundheit und das Wohl des alten Menschen stehen im Mittelpunkt altersmedizinischen Handelns. Dieses fußt einerseits auf dem systematischen Verständnis biologischer, psychologischer und sozialer Zusammenhänge, in denen sich menschliches Altern in Gesundheit und Krankheit realisiert. Als praktische Disziplin strebt die Altersmedizin andererseits die Anwendung und Umsetzung dieser Wissensbestände in unterschiedlichen institutionellen Kontexten und Handlungsfeldern an, zu denen Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation, psychosoziale Intervention und Beratung gezählt werden können. Geriatrie, Gerontopsychiatrie und angewandte Gerontologie sind unbestritten diejenigen Disziplinen, für die die Generierung und Anwendung altersmedizinisch relevanten Wissens von zentraler Bedeutung ist. Historisch und institutionell betrachtet, haben diese drei Disziplinen in Deutschland eine unterschiedliche Herkunft: Während die Geriatrie (im enger gefassten Sinne) starke Wurzeln in der Inneren Medizin besitzt und sich die Gerontopsychiatrie in den vergangenen Jahrzehnten als Spezialdisziplin der Psychiatrie und Altenhilfe herausgebildet hat, ist die Gerontologie – wenngleich in ihrem Selbstverständnis interdisziplinär angelegt – als »akademisches Kind« der Psychologie traditionell sehr stark durch Fragestellungen und Konzepte der Verhaltenswissenschaften geprägt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – dem im Folgenden ein eigenes Kapitel gewidmet ist (Kap. 2) – wird die theoretische und praktische Bedeutung aller drei Disziplinen noch zunehmen. Zu den im vorliegenden Teil des Buches dargestellten Grundlagen der Altersmedizin gehört daher auch eine Vorstellung dieser Disziplinen, ihrer Aufgabenbereiche, ihres Selbstverständnisses und ihrer institutionellen Verankerung (Kap. 3). Einem Grundanliegen des Buches folgend, wird darüber hinaus die Interdisziplinarität (Kap. 4) als zentrales integratives Konzept der Altersmedizin eingeführt. Aufgrund der oben skizzierten historischen Entwicklung ist diese zwar vielerorts noch nicht zufriedenstellend in die Praxis umgesetzt. Unbestreitbar ist jedoch, dass trotz unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen, Versorgungssettings und Kompetenzen gemeinsame Problemstellungen in denselben oder überlappenden Handlungsfeldern bewältigt werden müssen. Eine Altersmedizin im weiteren Sinne bezieht daher ihre wichtigsten Grundkonzepte (Kap. 5) aus dem Wissensbestand aller drei Disziplinen. Diese reichen von biomedizinisch geprägten Konzepten – wie Gebrechlichkeit und Multimorbidität – über kognitions- und entwicklungspsychologische Begrifflichkeiten (z. B. Plastizität, Bewältigung) hin zu sozialwissenschaftlichen Kategorien (z. B. soziale Teilhabe). Sie werden im Folgenden in kurzen Übersichtskapiteln dargestellt, die jeweils mit einer Bewertung der praktischen Relevanz dieser Grundkonzepte für die Altersmedizin abschließen. Dabei erlauben entsprechende Querverweise auf die folgenden Kapitel des Buches eine rasche klinisch-praktische Vertiefung der Themenfelder.

Zugunsten einer lesefreundlichen Darstellung wird in diesem Buch bei personenbezogenen Bezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet. Diese schließt, wo nicht anders angegeben, alle Geschlechtsformen ein (weiblich, männlich, divers).

 

2          Epidemiologie und demografischer Wandel

Siegfried Weyerer

 

2.1       Einleitung

2.1.1     Epidemiologie

Ursprünglich befasste sich die Epidemiologie, und davon leitet sich ihr Wortsinn ab, mit Epidemien, die durch Infektionskrankheiten wie Cholera und Typhus verursacht wurden. So untersuchten beispielsweise im 19. Jahrhundert in England John Snow und in Deutschland Max von Pettenkofer Risikofaktoren für das massenhafte Auftreten von Cholera. Im Laufe der letzten 100 Jahre weitete sich der Gegenstandsbereich der Epidemiologie auf das gesamte Spektrum nicht nur akuter, sondern auch chronischer Erkrankungen aus. Die Epidemiologie stellt neben der biologisch-naturwissenschaftlichen und der klinischen Forschung eine der drei Grundlagen der wissenschaftlichen Medizin dar.

Die Bezeichnung »Epidemiologie« leitet sich aus dem Griechischen her (»epi« = »über« »demos« = das »Volk« und »logos« = die »Lehre«) und bedeutet so viel wie »die Lehre von dem, was über das Volk kommt« oder »was im Volk verbreitet ist«. Der Wortsinn bringt das zentrale Merkmal dieses Forschungsansatzes – den Bevölkerungsbezug – zum Ausdruck. Deskriptive Epidemiologie beschäftigt sich mit der räumlichen und zeitlichen Verteilung von Erkrankungen in der Bevölkerung und der unterschiedlichen Häufigkeit ihres Auftretens im Zusammenhang mit demografischen, genetischen, Verhaltens- und Umweltfaktoren. Analytische Epidemiologie untersucht die Bedingungen des Auftretens und des Verlaufs von Erkrankungen mit dem Ziel, das Wissen über Ursachen, Risiko- und Auslösefaktoren von Krankheitsepisoden und Krankheitsfolgen zu vertiefen. Zur Erreichung ihrer Forschungsziele ist die Epidemiologie auf inhaltliche und methodische Partnerdisziplinen angewiesen: Klinische Fächer, Statistik, Sozialwissenschaften und demografische Forschung spielen dabei eine zentrale Rolle.

2.1.2     Demografie

Die Demografie oder Bevölkerungswissenschaft ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Leben, Werden und Vergehen menschlicher Bevölkerungen befasst. Die quantitative Demografie konzentriert sich hauptsächlich auf die Bevölkerungsstatistik, der qualitative Zweig beschäftigt sich mit den Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der Bevölkerungsentwicklung. Zentrale Aufgaben der Demografie sind die Beschreibung, Analyse und Erklärung von:

•  Bevölkerungsstrukturen (Zusammensetzung der Bevölkerung z. B. nach Alter, Geschlecht, Nationalität)

•  Räumlichen Bevölkerungsbewegungen (z. B. Migration) und natürlichen Bevölkerungsbewegungen (Geburten und Sterbefälle) sowie die mit diesen Bewegungen im Zusammenhang stehenden Verhaltenskomplexen (z. B. Heirats- und Scheidungsverhalten)

•  Bevölkerungsentwicklungen (z. B. Veränderung der Bevölkerung nach Zahl und Altersstruktur)

•  Bevölkerungsverteilung und deren Veränderungen im zeitlichen Verlauf

Die wichtigste Datenquelle der Demografie ist die amtliche Statistik, in der regelmäßig für definierte Regionen Geburten und Sterbefälle, Ein- und Auswanderungen sowie Krankheits- und Todesursachen registriert und aggregiert werden. Im Folgenden wird sich dieser Beitrag hauptsächlich auf den demografischen Wandel in Deutschland konzentrieren und dabei auf zentrale Komponenten wie Migration, Fertilität und Mortalität eingehen, ihre Einflüsse auf die Veränderungen im Altersaufbau darstellen und die Bedeutung verschiedener Unterstützungsindikatoren erläutern. Schließlich werden – als Beispiel für eine besonders fruchtbare Vernetzung von demografischen und epidemiologischen Forschungsansätzen – Ergebnisse zu aktiver Lebenserwartung, Kompression und Expansion der Morbidität dargestellt.

2.2       Demografischer Wandel

Unter »Demografischem Wandel« versteht man eine Entwicklung, in der das Zusammenspiel altersspezifischer Fertilitäts- Mortalitäts- und Nettoimmigrationsraten zu einer Alterung und einer Abnahme der Bevölkerung führt (Tivig und Waldenberger 2011). Im 20. Jahrhundert haben sich enorme Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung vollzogen. Der Übergang von hoher Fertilität und hoher Mortalität im 19. Jahrhundert zu niedriger Fertilität und niedriger Mortalität in der Gegenwart hat zu einer starken Zunahme der Zahl von alten Menschen und zu einer starken Zunahme ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung geführt. Zurückzuführen ist diese Entwicklung hauptsächlich auf Fortschritte im Gesundheitswesen, auf verbesserte Hygiene, Ernährung, Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie auf gestiegenen materiellen Wohlstand. Verbunden war damit der sogenannte epidemiologische Übergang, der durch einen Rückgang von tödlich verlaufenden Akuterkrankungen und durch eine Zunahme von langdauernden, chronisch-degenerativen Erkrankungen charakterisiert ist. Ein Blick auf die demografischen Veränderungen, die im Laufe eines Lebensalters eingetreten sind, verdeutlicht Tempo und Dynamik des Bevölkerungsumbaus und macht verständlich, weshalb Alter und Alterserkrankungen zu den größten Herausforderungen der Versorgungssysteme geworden sind (Weyerer und Bickel 2007).

2.3       Migration

Der Altersaufbau einer Gesellschaft kann stark beeinflusst werden durch Migration. Der Begriff Migration umfasst unterschiedliche Formen räumlicher Mobilität von Menschen, wobei verschiedene Wanderungstypen unterschieden werden:

•  Zeitlich begrenzte oder dauerhafte Migration

•  Freiwillige oder erzwungene Migration

•  Grenzüberschreitende Migration (z. B. Einwanderung nach Deutschland) oder Binnenmigration (z. B. Ost-West-Wanderung in Deutschland)

Seit 1950 gab es in Deutschland sowohl Phasen, in denen Abwanderungen überwogen, als auch Phasen hoher Zuwanderung. Insgesamt lag die Nettozuwanderung zwischen 1950 und 2000 bei rund 8 Mio. Personen. Diese resultiert aus über 32 Mio. Zuzügen und knapp 24 Mio. Fortzügen (Deutscher Bundestag 2002).

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund setzt sich zusammen aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen. Nach dieser Definition hatten im Jahr 2016 18,6 Mio. Menschen, das ist – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – mehr als jeder fünfte Einwohner, einen Migrationshintergrund (Statistisches Bundesamt 2017a). Von ihnen hatten 9,6 Millionen einen deutschen Pass und 9,0 Mio. waren Ausländer. Etwa zwei Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund sind zugewandert und ein Drittel ist in Deutschland geboren. 66,8 % der insgesamt 12,7 Mio. Zuwanderer stammten im Jahr 2016 aus Europa. Die wichtigsten Herkunftsländer waren die Türkei (15,1 %), Polen (10,1 %) und die Russische Föderation (6,6 %).

Personen mit bzw. ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich hinsichtlich einer Reihe soziodemografischer Merkmale. Personen mit Migrationshintergrund sind im Durchschnitt mehr als elf Jahre jünger (35,4 versus 46,9 Jahre), und dementsprechend ist der Anteil der alten Menschen niedriger, haben häufiger keinen Schulabschluss, sind häufiger erwerbslos und haben ein höheres Armutsrisiko.

Basierend auf Daten von 2005 haben Kibele et al. (2008) eine differenzierte Untersuchung über alte Migranten in Deutschland durchgeführt. Bezogen auf die 65-Jährigen und Älteren hatten 7,6 % einen Migrationshintergrund und 3,4 % unter ihnen waren Ausländer, hatten also keinen deutschen Pass. Schätzungen zur Lebenserwartung von Ausländern auf der Grundlage von Bevölkerungsstatistiken können sehr stark verzerrt sein. So lag für den Zeitraum von 1995–2004 die durchschnittliche Lebenserwartung der 65-jährigen und älteren Ausländer mit 30,2 Jahren nahezu doppelt so hoch wie bei der deutschen Vergleichsbevölkerung (15,3 Jahre). Wenn in der Bevölkerungsstatistik Wegzüge und Todesfälle von Ausländern, die in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, nicht erfasst werden, so führt das zu einer krassen Unterschätzung der Sterbeziffern. Basierend auf wesentlich genaueren Daten der Deutschen Rentenversicherung ergibt sich ein realistischeres Bild: Die durchschnittliche Lebenserwartung Über-65-Jähriger liegt bei Deutschen (15,6 Jahre) und Ausländern (15,0 Jahre) in einer ähnlichen Größenordnung. Bei diesem Vergleich sind jedoch verschiedene Komponenten zu berücksichtigen, die sich auf den Gesundheitszustand und damit verbunden die Lebenserwartung auswirken: Die heute alten Ausländer, überwiegend Arbeitsmigranten aus den 1950er–1970er Jahren, hatten bei der Einwanderung im Durchschnitt eine bessere Gesundheit als die einheimische Bevölkerung (Healthy-Migrant-Effect). Andererseits haben Ausländer eine Reihe von Risiken, die sich ungünstig auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswirken: eingeschränkte Bildungschancen, erhöhtes Armutsrisiko und schwere körperliche Arbeit. Alte Menschen mit Migrationshintergrund rekrutieren sich hauptsächlich aus der Gruppe der Arbeitsmigranten aus den 1960er und 1970er Jahren. Aus den sozialen und kulturellen Besonderheiten ihrer Lebenssituation ergeben sich besondere Anforderungen an die gesundheitliche und pflegerische Versorgung im Alter (Hoffmann et al. 2009a).

2.4       Fertilität

Die Fertilität bestimmt im Zusammenspiel mit der Mortalität und Migration, wie viele Menschen eine Region bevölkern. Die Zahl der Geburten wird wesentlich durch zwei Komponenten bestimmt: die Zahl der gebärfähigen Frauen und die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau. Diese durchschnittliche Kinderzahl wird als zusammengefasste Geburtenziffer berechnet. In der Bevölkerungswissenschaft spricht man auch von Gesamtfertilitätsrate (englisch Total Fertility Rate, TFR). Die TFR gibt für eine definierte Region an, wie viele Kinder eine dort lebende Frau durchschnittlich im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen würde, wenn die in einem Zeitraum aktuellen altersspezifischen Geburtenraten über ihre gesamten fruchtbaren Lebensjahre (meist wird vom 15. bis zum 49. Lebensjahr ausgegangen) konstant blieben (Münz 2007). Die Berechnung der TFR erfolgt folgendermaßen: Es werden alle Geborenen nach dem Alter ihrer Mütter sortiert. Dann wird für jedes Altersjahr berechnet, wie hoch der Anteil der Frauen dieses Alters ist, die in diesem Jahr ein Kind bekommen haben. Daraus ergeben sich altersspezifische Geburtenziffern für das Alter 15 Jahre bis 49 Jahre. Diese Durchschnittswerte der einzelnen Altersjahre werden addiert.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Geburtenrate in allen europäischen Ländern gesunken. Eine wichtige Rolle spielen dabei Faktoren wie wirksamere Methoden der Geburtenkontrolle, längere Ausbildungszeiten, späteres Heiratsalter, höhere Scheidungsraten und steigendes Alter von Müttern bei der Geburt eines Kindes. Mit einer Gesamtfertilitätsrate von 1,31 im Jahr 2003 gehört Deutschland zu den geburtenschwächsten Ländern in Europa. Die skandinavischen Länder (Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland) und Frankreich zählen mit einer Rate zwischen 1,71 und 1,89 zu den Ländern mit der höchsten Fertilität. Aber auch diese Werte liegen unter dem Wert von 2,1 Kindern pro Frau, der zur Bestandserhaltung einer Gesellschaft erforderlich ist (Neyer 2003).

Den Angaben des Statistischen Bundesamts (2009) zufolge, ist in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten die durchschnittliche Zahl der Kinder je Frau leicht zurückgegangen (1990: 1,45; 2008: 1,38). Parallel zu dieser Entwicklung ist – berechnet auf der Grundlage der altersspezifischen Geburtenziffern – das Gebäralter von 28,3 auf 30,2 Jahre angestiegen. Die Gesamtfertilität ausländischer Frauen war im Jahr 2008 mit 1,61 höher als diejenige deutscher Frauen (1,34). Des Weiteren war das Gebäralter ausländischer Frauen mit durchschnittlich 29,2 Jahren um über ein Jahr niedriger im Vergleich zu den deutschen Frauen (30,4 Jahre).

2.5       Mortalität

Sterbeziffern haben eine große Bedeutung in der Epidemiologie, vor allem wenn Daten über einen längeren Zeitraum hinweg oder zwischen verschiedenen Regionen verglichen werden sollen. Für den Vergleich des Sterbegeschehens verschiedener Populationen ist es unerlässlich, Faktoren wie Geschlecht und Alter, die einen starken Einfluss auf das Erkrankungsrisiko haben, zu kontrollieren.

Die Todesursachenstatistik ist eine wichtige Grundlage zur Ermittlung von Gesundheitsindikatoren wie Sterbeziffern, verlorenen Lebensjahren und vermeidbaren Sterbefällen. Sie liefert wichtige Hinweise hinsichtlich der Einflussfaktoren der Gesundheitsindikatoren, der regionalen Besonderheiten der todesursachenspezifischen Mortalität und ihrer Veränderung im zeitlichen Verlauf. Im 19. Jahrhundert war die Sterblichkeit von einer spezifischen Struktur der Todesursachen gekennzeichnet. Die wichtigste Todesursache war die Säuglingssterblichkeit; etwa ein Viertel bis zu einem Drittel aller Neugeborenen verstarb bereits im ersten Lebensjahr. Daneben war auch die Geburt selbst mit einem großen Risiko für die Mutter verbunden. Die wichtigste Todesursache für Personen, die das erste Lebensjahr erfolgreich überstanden, war die Gruppe der Infektionskrankheiten. Die wirksame Bekämpfung gefährlicher Infektionskrankheiten und die Verbesserung der hygienischen Bedingungen haben die Lebenserwartung steigen lassen und das Krankheitsspektrum verändert (Weyerer et al. 2008). Wie aus der Todesursachenstatistik für Deutschland aus dem Jahr 2015 hervorgeht (Statistisches Bundesamt 2017b), spielen Infektionskrankheiten nur eine geringe Rolle: Die häufigste Todesursache sind Herzkreislauferkrankungen (Kap. 34): 38,5 % aller Sterbefälle werden dadurch verursacht. Die zweithäufigste Todesursache sind Krebserkrankungen (25,3 %).

Der Wert von Todesursachenstatistiken ist jedoch durch eine Reihe von Faktoren eingeschränkt: Sie erfassen nur einen Teilaspekt des Gesundheitszustands der Bevölkerung, da lediglich die tödlich verlaufenden Erkrankungen dokumentiert werden. Eine Vielzahl von behindernden Erkrankungen ohne Lebensbedrohlichkeit kommt in der Sterbefallstatistik ebenso wenig zum Ausdruck wie eine Reihe von Erkrankungen, etwa Bluthochdruck oder Demenzen, die die Lebenserwartung erheblich verringern, die aber nur selten als eigentliche Todesursachen genannt werden. Die amtliche Statistik berücksichtigt nur die als Grundleiden angegebene Krankheit in relativ undifferenzierter Form und schlüsselt sie nach Alters- und Geschlechtsgruppen auf. Begleiterkrankungen werden nicht genannt, differenziertere Informationen – wie die Krankheitsdauer und das Ausmaß der funktionellen Beeinträchtigung – sind nicht verfügbar.

2.6       Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung

2.6.1     Demografische Veränderungen in Deutschland: 1910–2010

Die Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten 100 Jahren gekennzeichnet durch markante demografische Veränderungen (Tab. 2.1). Heute leben in Deutschland mehr als viermal so viele Über-65-Jährige und mehr als zehnmal so viele Über-80-Jährige wie noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jeder Fünfte (20,7 %) in Deutschland hat das 65. Lebensjahr vollendet. Deutschland liegt damit innerhalb Europas an der Spitze gefolgt von Italien (20,2 %) und Griechenland (18,9 %). In den einzelnen EU-Ländern (Statistische Bundesamt 2011b) verläuft die demografische Entwicklung mit unterschiedlicher Dynamik: In Irland (11,3 %), in der Slowakei (12,3 %) und in Zypern (13,1 %) ist der Anteil der Menschen über 65 Jahren am niedrigsten und liegt deutlich unter dem Durchschnittswert aller 27 EU-Staaten (17,4 %).

Die Lebenserwartung ist eine häufig verwendete Maßzahl für den Gesundheitszustand einer Bevölkerung. Sie ist definiert als durchschnittliche Anzahl der Jahre, die eine Person bestimmten Alters voraussichtlich leben wird, wenn sich die Sterblichkeitsrate nicht ändert. Innerhalb von 100 Jahren ist in Deutschland die Lebenserwartung bei Geburt um mehr als 30 Jahre gestiegen: bei den Männern von 44,8 auf 77,5 Jahre, bei den Frauen von 48,3 auf 82,6 Jahre. Dieser Zugewinn an Lebenserwartung ist nicht ausschließlich die Folge einer verringerten Säuglings- und Kindersterblichkeit, die vor allem in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur steigenden Lebenserwartung beigetragen hat, sondern wird mitbedingt durch einen Rückgang der Sterblichkeit auch in den höheren Altersstufen (Weyerer und Bickel 2007). So stieg die fernere Lebenserwartung eines 65-jährigen Mannes um fast sieben Jahre auf 17,2 Jahre an, die fernere Lebenserwartung einer 65-jährigen Frau erhöhte sich sogar um mehr als neun Jahre auf 20,5 Jahre. Auch die fernere Lebenserwartung der 80-Jährigen hat sich innerhalb der letzten 100 Jahre beträchtlich erhöht: bei den Männern auf 7,7 Jahre und bei den Frauen auf 9,1 Jahre. Als Ursachen für die längere Lebenserwartung der Frauen kommen sowohl biologische (genetische und hormonelle Disposition) als auch verhaltens- und umweltabhängige Faktoren (z. B. Rauchen, Alkoholkonsum, soziale und berufliche Stressbelastung) infrage.

Tab. 2.1: Demografische Veränderungen in Deutschland: 1910–2010

IndikatorenDeutsches Reich 1910Bundesrepublik Deutschland 2010/2014

Von 2010 bis 2014 hat die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland um etwa 600.000 Personen abgenommen. Dieser Rückgang ist jedoch nicht auf die alten Menschen zurückzuführen. Vielmehr ist hier vor allem bei den Über-80-Jährigen ein Anstieg von etwa 400.000 zu verzeichnen (Statistisches Bundesamt 2016).

Nach Angaben der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (2018) ist von 2010–2014 sowohl die Lebenserwartung bei Geburt als auch die fernere Lebenserwartung der deutschen Männer und Frauen angestiegen.

Die fernere Lebenserwartung von 65-Jährigen lag in den 27 EU-Ländern insgesamt bei 17,2 Jahren bei den Männern und 20,7 Jahren bei den Frauen. Diese Werte entsprechen in etwa denen in Deutschland. Am höchsten ist die fernere Lebenserwartung mit 18,7 Jahren (65-jährige Männer) bzw. 23,2 Jahren (65-jährige Frauen) in Frankreich. Besonders niedrig ist die Lebenserwartung in den ehemals sozialistischen Ländern. Die kürzeste Lebenserwartung fand sich bei den 65-jährigen Männern in Lettland mit 13,6 Jahren und bei den 65-jährigen Frauen in Bulgarien mit 17,0 Jahren. Zu dieser im Vergleich zu westeuropäischen Ländern niedrigeren Lebenserwartung tragen Faktoren wie niedrigerer Lebensstandard, schwerere Arbeitsbedingungen, ungesunde Ernährungsgewohnheiten und schlechtere Gesundheitsversorgung bei (Statistisches Bundesamt 2011).

2.6.2     Vorausschätzung der Bevölkerungsentwicklung

Die demografischen Veränderungen, deren Zeugen wir in den letzten Jahrzehnten wurden, sind längst noch nicht abgeschlossen. Es ist ein weiterer Anstieg der Anzahl alten Menschen in Deutschland zu erwarten. Die vom Statistischen Bundesamt (2009) vorgelegte zwölfte koordinierte Bevölkerungsprognose enthält verschiedene Szenarien, die auf unterschiedlichen Annahmen über die künftigen Entwicklungen der Geburtenziffern, der Migration und der Sterblichkeit beruhen (Tab. 2.2).

Die Spannweite, in der sich die Alterung bewegen könnte, lässt sich an zwei Varianten veranschaulichen: Die relativ junge Bevölkerung kommt dann zustande, wenn die Geburtenhäufigkeit ansteigt, die Lebenserwartung moderat zunimmt und der jährliche Wanderungssaldo bei etwa 200.000 Personen liegt. Eine relativ alte Bevölkerung würde sich ergeben bei einer Abnahme der Geburtenhäufigkeit, einer Zunahme der Lebenserwartung und einem niedrigem Wanderungssaldo.

Tab. 2.2: Ausgewählte Varianten der zwölften koordinierten Bevölkerungsprognose in Deutschland (Statistisches Bundesamt 2009)

AnnahmenMittlere Bevölkerung UntergrenzeMittlere Bevölkerung ObergrenzeRelativ junge BevölkerungRelativ alte Bevölkerung

Im Folgenden legen wir zwei Varianten zugrunde, welche die Untergrenze und Obergrenze der mittleren Bevölkerung abbilden. Dabei zeigt sich, dass die Gesamtbevölkerung von 82 Mio. in den Jahren von 2008 bis 2020 um über 2 Mio. und bis 2060 um mindestens 12 Mio. abnehmen wird. Bezogen auf einzelne Altersgruppen zeigt sich, dass dieser Rückgang ausschließlich auf die mittleren und jüngeren Altersgruppen zurückzuführen ist. Die Anzahl der 65- bis 79-Jährigen bleibt bis 2020 relativ stabil und steigt bis 2060 nur geringfügig an. Es wird aber zu erheblichen Binnenverschiebungen kommen, die für die Versorgungssysteme von großer Relevanz sind, denn der Anteil von Hoch- und Höchstbetagten wird überproportional ansteigen. Die über 80-jährige Bevölkerung wird von 4 Mio. im Jahr 2008 auf 6 Mio. im Jahr 2020 und über 9 Mio. im Jahr 2060 ansteigen (Tab. 2.3).

Tab. 2.3: Bevölkerung (in Mio.) in Deutschland nach Altersgruppen: 2008, 2020, 2060 (Statistisches Bundesamt 2009)

Alter20082020 Mittlere Bevölkerung Untergrenze/Obergrenze2060 Mittlere Bevölkerung Untergrenze/Obergrenze

2.7       Demografische Unterstützungsquotienten

Ein wichtiger Indikator in der Demografie ist der Unterstützungs- oder Abhängigkeitsquotient (Tab. 2.4). Er bezeichnet das Verhältnis der wirtschaftlich abhängigen Altersgruppen (Personen, die noch nicht oder nicht mehr im erwerbsfähigen Alter sind) zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (z. B. 15–64-Jährige). Er setzt sich zusammen aus dem Kinder- und Jugendquotienten (Bezugsgröße: 0–14-Jährige) und dem Altersquotienten (Bezugsgröße: 65-Jährige und Ältere). Der Gesamtquotient ist jedoch mit Ungenauigkeiten behaftet, da nicht alle 15–64-Jährigen erwerbstätig sind, sondern auch Personen in Ausbildung, Hausfrauen, Erwerbsunfähige, Arbeitslose und Frührentner umfasst. Andererseits gibt es Berufstätige, die über das 65. Lebensjahr hinaus arbeiten.

Tab. 2.4: Unterstützungsquotienten in Deutschland (nach Tivig und Waldenberger 2011)

JahrKinder-JugendquotientAltersquotientGesamtquotient

Der Gesamtquotient zeigt, dass in Deutschland zur Zeit 100 Personen im Alter von 15–64 Jahren für die Unterstützung von 21 jüngeren und 31 älteren Menschen aufkommen müssen. Während der Kinder-Jugendquotient von 1910–2008 stark abnahm, stieg der Altersquotient bis 2008 sehr stark an. Auch bis 2050 wird der Altersquotient sehr stark ansteigen: Dann werden 100 Erwerbstätige für die Unterstützung von 57 alten Menschen aufkommen müssen. Im gleichen Zeitraum wird der Kinder-Jugendquotient nur geringfügig zunehmen.