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Prinz Friedrich von Homburg ist ein 1809/1810 von Heinrich von Kleist verfasstes Drama, das erst nach dem Tod des Autors 1821 in Wien uraufgeführt werden konnte. Der Prinz von Homburg, ein junger General des Großen Kurfürsten, ist nach einem langen Feldzug erschöpft. Er schlafwandelt und bindet sich dabei einen Lorbeerkranz. Mehrere Adlige bemerken dies, worauf der Große Kurfürst mit dem Prinzen ein Spiel treibt, das damit endet, dass der Prinz der Nichte des Kurfürsten, Prinzessin Natalie, seine Liebe erklärt und einen ihrer Handschuhe ergreift. Aus seinem Traum erwacht, wundert sich der Prinz über den Handschuh in seiner Hand. Als bei der Besprechung des nächsten Kriegsgefechts im Kriegsrat die Aufgaben verteilt und Anweisungen gegeben werden, verwirrt und lenkt ihn der Auftritt der Prinzessin, die sich als Eigentümerin des geheimnisvollen Handschuhs entpuppt, dermaßen ab, dass er die ihm zugeteilte Rolle für den Kampf überhört: den Befehl nämlich, bei der kommenden Schlacht den Feind nicht ohne ausdrückliche Order anzugreifen. Entgegen dieser Anweisung gibt der Prinz daher den Befehl zum Angriff auf den Gegner - und erringt den Sieg in der Schlacht von Fehrbellin... (aus wikipedia.de)
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Seitenzahl: 113
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Prinz Friedrich von Homburg
Heinrich von Kleist
Inhalt:
Heinrich von Kleist – Biografie und Bibliografie
Prinz Friedrich von Homburg
Personen:
Erster Akt
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Zweiter Akt
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter Auftritt
Achter Auftritt
Neunter Auftritt
Zehnter Auftritt
Dritter Akt
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Vierter Akt
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Akt
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter Auftritt
Achter Auftritt
Neunter Auftritt
Zehnter Auftritt
Eilfter Auftritt
Prinz Friedrich von Homburg, H. von Kleist
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849625429
www.jazzybee-verlag.de
Hervorragender deutscher Dichter, geb. 18. Okt. 1777 in Frankfurt a. O., gest. 21. Nov. 1811 am Wannsee bei Potsdam, Sohn eines preußischen Offiziers, verlor bereits früh seine Eltern, den Vater 1788, die Mutter 1793; nach deren Tod übernahm eine Tante, Frau v. Massow, die Führung des Haushaltes; Kleists Herzen am nächsten stand seine Stiefschwester Ulrike (geb. 1774). Zuerst in seiner Vaterstadt durch Privatunterricht herangebildet, wurde K. 1788 in Berlin dem Prediger Catel in Pension gegeben, bei dem er sich eine ausgezeichnete Kenntnis der französischen Sprache erwarb. Den Überlieferungen seiner Familie folgend, trat K. im Dezember 1792 in das Heer ein (1. Garderegiment), wurde zunächst Gefreiter-Korporal, war als solcher in den nächsten Jahren an den kriegerischen Operationen am Rhein beteiligt und schloß hier Freundschaft mit Fouqué, wurde 14. Mai 1795 zum Fähnrich befördert, kehrte nach Potsdam zurück und rückte hier 7. März 1797 zum Sekondeleutnant auf. Unbefriedigt von dem Dienst und von heißem Bildungstrieb erfüllt, nahm K., dessen Seele 1798 durch die erste Liebe, zu Fräulein Luise v. Linkersdorf, erschüttert worden war, 4. April 1799 seinen Abschied aus der Armee und begab sich in seine Vaterstadt, um sich an der dortigen Universität dem Studium der Mathematik, Philosophie und Kameralwissenschaften zu widmen. Den Freuden des Studentenlebens blieb er fern; in ungestümem Eifer die Gefahren der Überbürdung und Zersplitterung nicht erkennend, gewann er auch zur Wissenschaft kein freies und glückliches Verhältnis. Aber eine tiefe Wandlung erfuhr Kleists Seelenleben durch die Liebe zu Wilhelmine v. Zeuge, der Tochter des im Februar 1799 als Chef des dortigen Infanterieregiments nach Frankfurt versetzten Obersten v. Zeuge, die des Jünglings Gefühle aufrichtig erwiderte und bewundernd zu ihm emporschaute, während er ihr gegenüber in oft fast befremdender Weise den belehrenden Hofmeister spielte. Nach drei in Frankfurt verbrachten Studiensemestern zog K. 14. Aug. 1800 nach Berlin, in der Hoffnung, in der Zoll- und Steuerverwaltung oder auch in der Königlichen Seehandlung eine Anstellung zu erhalten. Doch zunächst reiste er in Begleitung seines edlen Freundes Brockes nach Würzburg, wahrscheinlich, um in der dortigen Klinik von einem Leiden, das sein Gemüt verdüsterte, Heilung zu suchen (vgl. Morris, H. v. Kleists Reise nach Würzburg, Berl. 1899); auf der Hinreise ließ er sich in Leipzig unter falschem Namen immatrikulieren. Bald nach seiner Rückkehr, 28. Okt. 1800, scheint K. für einige Monate als Volontär im Handelsressort des Ministeriums beschäftigt worden zu sein; seine Stimmung war heiter, zumal ihn der Verkehr mit den Freunden Brockes, Rühle v. Lilienstern, Ernst v. Pfuel und Graf Alexander zur Lippe beglückte.
Erst um das Jahr 1800 erwachte Kleists poetisches Talent; bereits in Würzburg beschäftigte ihn der Plan der »Familie Schroffenstein« und auch wohl schon der des »Robert Guiscard«. Mit Leidenschaft bohrte er sich in die Probleme des Lebens hinein; auf Reisen und dann in der Zurückgezogenheit eines weltfremden idyllischen Milieus wollte er seinen Geist bereichern und den tiefsten Grund seines Ichs entdecken. Ende April 1801 brach K. in Begleitung der geliebten Schwester Ulrike von Berlin auf, um sich nach kurzem Aufenthalt in Dresden, Leipzig, Halberstadt (wo er den alten Gleim besuchte), Kassel, Frankfurt und Straßburg nach Paris zu begeben, wo er kurz vor dem Nationalfeste des 14. Juli eintraf. Aber dem harten Ostelbier war das Treiben, das er hier beobachtete, zuwider, er faßte tiefe Abneigung gegen die Franzosen, und, einseitig nach innen lebend, blind für die große Kultur der Weltstadt, beschloß er, sich als einfacher Landmann in der Schweiz niederzulassen, um dort (Jahrzehnte vor Tolstoi!) das Rousseausche Naturideal zu verwirklichen. Im Dezember 1801 traf der Dichter in Basel ein; Ulrike kehrte heim. Aber K. fand nicht, was er suchte. Wohl bot ihm in Bern die Freundschaft mit Heinrich Zschokke, Ludwig Wieland, dem Sohne des »Oberon«-Dichters, und Heinrich Geßner, dem Sohne des Idyllendichters, anregende Stunden, wohl befand sich das Häuschen auf dem Delosea-Inseli (am Ausfluß der Aare aus dem Thuner See), das K. mietete, in entzückender Lage, wohl erfrischte ihn die naive Natur seiner Wirtstochter, die hier lange seinen einzigen Umgang bildete, aber der Bruch mit Wilhelmine v. Zeuge, den K. selbst durch seinen Brief vom 20. Mai 1802 herbeiführte (sie lehnte es ab, ihm als Bauersfrau in die Schweiz zu folgen), und die unablässigen Aufregungen des in grüblerischem Ehrgeiz sich einsam zermarternden Dichters zerrütteten seine Gesundheit. Freunde brachten ihn im Sommer nach Bern in ärztliche Obhut; im Oktober eilte Ulrike herbei. Im November 1802 weilte K. in Jena und Weimar, wo er Goethe kennen lernte und glänzende Aufnahme bei Wieland fand, als dessen Gast er bis Ende Februar 1803 in Oßmannstedt blieb. Mehrere Monate verbrachte der Dichter in Leipzig, 13. Juni traf er in Dresden ein, wo er mit den alten Freunden Fouqué, Rühle und Pfuel zusammen lebte, aber lebensmüde und geistig bankrott erschien. Um ihm zu helfen, erbot sich Pfuel zum Reisebegleiter nach der Schweiz und Oberitalien; aber unbefriedigter Ehrgeiz verdüsterte auch hier das Gemüt des Kranken. »Wie von der Furie gepeitscht« eilte er mit dem Freund im Oktober 1803 nach Lyon und Paris, verbrannte hier in einem Wahnsinnsanfall das Manuskript des fast vollendeten »Guiscard«, begab sich, Pfuel entfliehend, ohne Paß nach Nordfrankreich, um sich für das französische Heer anwerben zu lassen, ward aber von einem Bekannten auf die Gefahr seiner Lage aufmerksam gemacht und bestimmt, von dem preußischen Gesandten in Paris einen Paß zu erbitten, den dieser aber direkt nach Potsdam ausstellte. Nach Deutschland zurückgekehrt, verblieb K. zunächst wegen eines schweren Nervenleidens fünf Monate in Mainz, im Frühjahr 1804 wurde er bei einem Pfarrer in der Nähe von Wiesbaden untergebracht, und nachdem er noch den Versuch gemacht hatte, sich als Tischler zu verdingen, traf er im Juli, leidlich genesen, wieder in Potsdam ein.
Kleists erstes Werk: »Die Familie Schroffenstein« (Bern 1803), hatte ursprünglich den Titel »Familie Ghonorez« und wurde erst nachträglich auf Ludwig Wielands Rat und zum Teil von diesem selbst in die jetzige Fassung gebracht (die ältere Form, hrsg. von E. Wolff, in Hendels »Bibliothek der Gesamtliteratur«, Nr. 1643); es ist in Einzelheiten genial und durchgreifend, vielfach aber noch unreif, unselbständig und fremdartig. Die von E. Wolff herausgegebenen »Zwei Jugendlustspiele« (Oldenb. u. Leipz. 1898) rühren nicht von K. her, sondern sind klägliche Machwerke Ludwig Wielands. Dagegen ist der durch ein Bild angeregte, in der Hauptsache 1803 geschriebene, aber erst 1811 veröffentlichte »Zerbrochene Krug« eines der bedeutendsten Lustspiele der deutschen Literatur; es ist durch Lebensfülle und-Wahrheit, köstlichen Humor, höchst eigenartige, nur selten etwas schleppende Führung der Handlung, ausgezeichnete Charakterzeichnung und treffliche Milieuschilderung in gleicher Weise bemerkenswert. Und nicht minder vollendet in seiner Art ist das vom »Robert Guiscard« gerettete Fragment (zuerst veröffentlicht im »Phöbus« 1808), das durch den meisterhaften Stil und durch die majestätische Größe des Helden an die ersten Muster tragischer Kunst gemahnt.
Um die Mitte des Jahres 1804 bewarb sich K. auf Anraten seiner Freunde wieder um eine Staatsanstellung; er wurde im Auswärtigen Amt beschäftigt und um die Jahreswende nach Königsberg versetzt, wo er sich mit größerer Freiheit der Seele als zuvor seiner poetischen Produktion widmen konnte, mit dem Dichter F. A. v. Stägemann bekannt wurde und außer dem Freunde Pfuel auch seine einstige Braut Wilhelmine, die sich mit dem Philosophie-Professor Krug verheiratet hatte, wiedersah. Von der Königin Luise war ihm eine Jahrespension von 60 Louisdor ausgesetzt worden. Seine Gesundheit blieb schwankend; das Seebad in Pillau, das er 1806 besuchte, brachte ihm keine Erleichterung. Tief bewegte ihn die nationale Not; wie ihn schon Österreichs Mißgeschick bei Austerlitz erschüttert hatte, so vollends Preußens Zusammenbruch nach der Schlacht bei Jena; aber er ließ zunächst den Mut nicht sinken und bewunderte den Heldensinn der Königin Luise. Im Januar 1807 verließ K. Königsberg, um in Dresden die Drucklegung mehrerer seiner Werke zu überwachen; aber in Berlin wurde er mit zwei Bekannten von den französischen Behörden als angeblicher Spion verhaftet und nach dem Fort de Joux bei Pontarlier nahe der Schweizer Grenze gebracht, wo er 5. März 1807 eintraf und erst 13. Juli nach langen Remonstrationen befreit wurde. Ende August war K. in Dresden, wo er einer verhältnismäßig ruhigen und glücklichen Zeit entgegenging. Er traf hier wieder mit Rühle und Pfuel zusammen und wurde mit dem Naturphilosophen G. H. v. Schubert und dem romantischen Publizisten Adam Müller genauer bekannt, oberflächlicher auch mit den Brüdern Schlegel, Varnhagen v. Ense, Dahlmann und Ludwig Tieck. Zahlreiche Dichtungen veröffentlichte K. in der von ihm während des Jahres 1808 herausgegebenen Zeitschrift »Phöbus«, mit der er jedoch trotz namhafter Mitarbeiter (Goethe, auf den er gerechnet hatte, hielt sich unfreundlich zurück) keinen äußern Erfolg erzielte. Auch eine Buchhandlung, die er mit Rühle und Pfuel ins Leben rief, scheiterte. Neue Liebeshoffnung erfüllte Kleists Herz, als er in dem Hause Gottfried Körners dessen Pflegetochter Juliane Kunze kennen lernte, die zwar des Dichters Gefühl erwiderte, aber sich doch nach einiger Zeit verletzt von ihm abwandte. In heftige Erregung versetzten ihn die Ereignisse des politischen Lebens: hatte ihn bereits der Erfurter Kongreß (September und Oktober 1808) mit Bitterkeit erfüllt, so entfachte der Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich und Österreich im Frühjahr 1809 seine nationale Leidenschaft zu heller Glut; am 29. April verließ er die Hauptstadt des mit Frankreich verbündeten neuen Königreiches Sachsen.
Die Jahre 1804–09 waren für K. an poetischen Erträgnissen überaus reich. Seine geistvolle Neubearbeitung des Molièreschen »Amphitryon« (Dresd. 1807) bietet eine Umdeutung der Fabel ins Christliche: Alkmene erscheint als eine zweite Jungfrau Maria und Juppiters Besuch wird aus einem leichtfertigen Abenteuer zur göttlichen Begnadigung (über das Verhältnis zu Molière vgl. Ruland, Kleists »Amphitryon«, Dissert., Rost. 1897). In dem Trauerspiel »Penthesilea« (Tübing. 1808), das des Grauenvollen und Furchtbaren fast zu viel bietet, schildert der Dichter in gewaltiger Darstellung den Übergang von Liebe zu Haß in der Brust der Amazone und die erschütternde Reaktion, die sie erfährt, nachdem sie ihr Liebstes getötet hat; zugleich spiegeln sich in dem Werke Kleists eigne Erfahrungen, die er bei der Entstehung seines Lieblingswerkes, »Robert Guiscard«, gemacht hatte. Die langsam vorrückende Handlung des Stückes ist durch große Anschaulichkeit einzelner Gemälde ausgezeichnet, die Charakterzeichnung der beiden Hauptpersonen ist tief, aber von fast abstoßendem Realismus, der Stil bildkräftig, aber auch nicht frei von Übertreibungen. Die Sympathien weiter Kreise erwarb sich K. durch sein Ritterschauspiel »Das Käthchen von Heilbronn« (Berl. 1810), dessen Konzeption mit Kleists Liebesbeziehungen zu Julie Kunze in innerer Beziehung steht. Unter Anlehnung an eine Ballade Bürgers und eine solche aus Percys »Relics of ancient English poetry« sowie an Schuberts mystische Naturphilosophie, ersann K. eine Handlung von unvergleichlichem romantischen Liebreiz, die trotz des bedenklichen (wahrscheinlich erst nachträglich eingeführten) Schlusses alle Herzen gefangen nimmt; dabei ist dem Dichter die Milieuschilderung ebenso vortrefflich gelungen wie die Charakterzeichnung, und in der Hauptfigur schuf er eine Frauengestalt, deren poetische Weihe fast an Goethes Kunst gemahnt. Nicht minder groß zeigte sich K. in seinen Erzählungen, unter denen »Das Erdbeben von Chili«, »Die Marquise von O.«, »Die Verlobung in St. Domingo«, vor allem aber »Michael Kohlhaas«, die tragische Geschichte des beleidigten und verirrten Rechtsgefühls, hervorragen. K. fesselt in diesen Werken ebensosehr durch die Wahrheit und Tiefe der Seelenschilderung wie durch die erschütternden Schicksalswendungen; das erzählende Element kommt fast ausschließlich zur Geltung, Reflexionen und lyrische Ergüsse sind fern gehalten, nirgends treten ermüdende Beschreibungen hervor, und dennoch erzielt der Dichter eine fast greifbare Anschaulichkeit der Darstellung, die ihresgleichen sucht; auch der spröde periodenreiche und von Sonderlichkeiten nicht freie Stil ist ausdrucksvoll und bedeutend.