Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir - Kelly-Ann Maddox - E-Book
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Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir E-Book

Kelly-Ann Maddox

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Weiße Magie neu interpretiert – das Handbuch für kreative Hexenkunst! Kelly-Ann Maddox ermutigt alle modernen Hexen, sich von traditionellen Normen zu lösen und selbstbestimmt einen ganz individuellen magischen Weg zu finden. Rebel Witch eröffnet zauberhafte Möglichkeiten, um zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Ob Zaubertränke und -sprüche für verschiedenste Anlässe, Rituale für psychischen Selbstschutz oder die Erschaffung eines Altars: Rebel Witch führt in alle Grundlagen der Hexenkunst ein und motiviert mit zahlreichen Tipps und praktischen Anregungen, selbst erfinderisch zu werden – und eine magische Praxis zu entwickeln, die dem eigenen Wesen wirklich entspricht, die wahre Persönlichkeit widerspiegelt und das ganze innere Potenzial zum Erblühen bringt.

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Seitenzahl: 400

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Das Buch

Weiße Magie neu interpretiert – das Handbuch für kreative Hexenkunst! Kelly-Ann Maddox ermutigt alle modernen Hexen, sich von traditionellen Normen zu lösen und selbstbestimmt einen ganz individuellen magischen Weg zu finden. Rebel Witch eröffnet zauberhafte Möglichkeiten, um zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Ob Zaubertränke und -sprüche für verschiedenste Anlässe, Rituale für psychischen Selbstschutz oder die Erschaffung eines Altars: Rebel Witch führt in alle Grundlagen der Hexenkunst ein und motiviert mit zahlreichen Tipps und praktischen Anregungen, selbst erfinderisch zu werden – und eine magische Praxis zu entwickeln, die dem eigenen Wesen wirklich entspricht, die wahre Persönlichkeit widerspiegelt und das ganze innere Potenzial zum Erblühen bringt.

Die Autorin

Kelly-Ann Maddox ist moderne Hexe, bekannte Tarot-Expertin und spirituelle Beraterin in England. Ihre inspirierenden Tarot-Legungen begeistern Tausende Menschen auf YouTube und Instagram. Ganz im Sinne des Female Empowerment motiviert Kelly-Ann Maddox dazu, sich von überholten Normen in der Hexenpraxis zu lösen und selbstbewusst, kreativ und innovativ den eigenen spirituellen Weg zu finden und zu gehen.

Kelly-Ann Maddox

Rebel Witch

Befreie die Hexe in dir

So entwickelst du deine ganz eigene magische Kraft

Aus dem Englischen übertragen von

Karin Weingart

Die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel Rebel Witch bei Watkins Publishing, London.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Copyright © 2021 by Kelly-Ann Maddox

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2022 by Ansata Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung von Illustrationen von © Jenny Lloyd 2021

Redaktion: Dr. Diane Zilliges

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-28991-1V001

www.Integral-Lotos-Ansata.de

www.facebook.com/Integral.Lotos.Ansata

Für Dani: Ohne dich ginge bei mir gar nichts.

Wir beide – zwei Dachse auf der Suche nach lecker Eicheln!

Inhalt

Warum dieses Buch geschrieben wurde – und was du mit ihm anfangen kannst

Teil I: LASS UNS ANFANGEN

Kapitel 1: Was bedeutet eigentlich das Wort »Witch«?

Kapitel 2: Und warum »Rebel Witch«?

Kapitel 3: Schwierigkeiten auf dem Weg

Kapitel 4: Raus aus dem Besenschrank

Kapitel 5: Mehrheitsmeinungen hinterfragen

Kapitel 6: Mach dein Ding

Kapitel 7: Warum überhaupt hexen?

Teil II: DIE BASICS

Kapitel 8: Dein Hexenkalender

Kapitel 9: Göttliche und andere körperlose Wesenheiten

Kapitel 10: Spirituelle Hygiene: Reinigende Energie und die Erschaffung eines heiligen Raumes

Kapitel 11: Tools

Kapitel 12: Altäre

Kapitel 13: Zaubern

Kapitel 14: Rituale und andere hexische Aktivitäten

Kapitel 15: Divination und kosmische Führung

Kapitel 16: Aufzeichnungen

Teil III: UND WEITER GEHT’S

Kapitel 17: Zeit- und sonstige Pläne

Kapitel 18: Ethik

Kapitel 19: Schattenarbeit

Kapitel 20: Hilfe suchen und Probleme lösen

Kapitel 21: Troubleshooting

Kapitel 22: Solo oder nicht?

Tschüss – und mach hübsch rebellisch weiter

Weiterführende Literatur

Register

WARUM DIESES BUCH GESCHRIEBEN WURDE – UND WAS DU MIT IHM ANFANGEN KANNST

Hey, Girl! Ich freu mich wahnsinnig, dass wir beide jetzt gleich zu diesem irren Hexenritt aufbrechen, und möchte dir vorher nur noch kurz erklären, warum es dieses Buch überhaupt gibt und was ich mir davon für dich verspreche.

Machen wir uns nichts vor: Bücher, die dir das für eine akzeptable Solo-Hexe nötigste Grundwissen vermitteln, gibt es einige. Ach was: einige? Tonnenweise gibt es die. Und du erfährst in ihnen alles, was du wissen musst, um über die allgemein gängigen Konzepte, Aktivitäten und Tools informiert zu sein, mit denen witchy Typen wie wir zur Verbesserung des Lebens beitragen und die erwünschten Resultate erzielen. Viele dieser Infos finden sich auch in Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir, aber das war nicht der Grund, warum ich es geschrieben habe.

Vielmehr möchte ich mit diesem Buch deine Inspiration entfachen. Ich will dich einladen, dir eine Praxis aufzubauen, die genauso aussieht, klingt und sich anfühlt wie deine Psyche – eine Praxis, die deine ganz persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Wesenszüge eins zu eins widerspiegelt und so unbestreitbar identisch mit dir ist.

Auf den folgenden Seiten befassen wir uns, wie gesagt, mit den elementaren Bausteinen der Hexenkunst. Also etwa damit, wie wir einen heiligen Raum erschaffen, unsere Tools wählen und einsetzen. Außerdem erfährst du natürlich das Wichtigste über die Zusammenarbeit mit Gottheiten und darüber, wie wir Zauber wirken. Doch darüber hinaus werden wir beide – du und ich – auch zusammen erkunden, wie du diesen Grundelementen deinen ganz eigenen Touch verleihst. Das heißt, ich werde dir zeigen, was du wie optimieren und deinen persönlichen Bedürfnissen anpassen kannst. Denn ich möchte unbedingt, dass du für dich herausfindest, was dein Herz wirklich dazu bringt, im Rhythmus des witchy Fandangos zu schlagen.

Dieses Buch soll dich ermutigen, alles wegzulassen, was dir nicht wirklich relevant vorkommt oder dir nicht entspricht, und stattdessen mit Schawumm deine eigenen Traditionen zu erschaffen. Denn warum solltest du hexische Ratschläge befolgen, wenn sie dir nicht zusagen, sich verstaubt anhören oder schlichtweg todlangweilig sind? Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir steht für Eigenständigkeit und Authentizität – dafür, dass dir nie die Ideen ausgehen, wie du immer mehr du selbst werden kannst. Auf den folgenden Seiten wirst du wiederholt auf Zusammenstellungen oder Listen mit vielerlei Vorschlägen stoßen. Die sind aber keinesfalls als Anweisungen gedacht. Sondern eher im Gegenteil: Ich erhoffe mir von ihnen, dass sie dir helfen, deine Vorstellungen von dem, was möglich ist, zu erweitern.

Worauf ich beim Schreiben ebenfalls viel Wert gelegt habe, war größtmögliche Inklusivität. Wir Hexen unterscheiden uns in punkto Erfahrung, Lebensweise, Vorlieben und Fähigkeiten sehr, und diesem Umstand habe ich, so gut es geht, versucht Rechnung zu tragen. Deshalb spreche ich keine Empfehlungen aus wie zum Beispiel: »Die beste Möglichkeit zur Steigerung der Energie vor dem Hexen stellt körperliche Bewegung dar.« Denn ein solcher Ratschlag wäre ja, als würde man Menschen, die aufgrund von Schmerzen, einer Verletzung oder sonstiger Umstände in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, sagen, dass sie das mit der Energiesteigerung mal besser gleich vergessen sollten, weil sie auf diesem Gebiet sowieso nie groß was geregelt kriegen würden. Eine solche Äußerung wäre einfach nicht fair – und sie stimmt auch nicht. Denn man kann die eigene Energie sehr wohl auch maximieren, ohne einen einzigen Muskel anzuspannen.

Immer habe ich versucht, euch Leserinnen so viele Vorschläge wie möglich zu machen, damit für jede etwas Passendes dabei ist. Überhaupt war und ist mir sehr daran gelegen, eher breit als zu eng aufgestellt zu sein – dir nicht rigoros zu kommen, sondern fantasiereich.

In manchen Hexenbüchern (aber auch online) heißt es, die einzig legitime Form der Dokumentation deiner Erfahrungen als Hexe seien handschriftliche Aufzeichnungen. Und auch Zauberformeln sowie die dahinterstehenden Intentionen sollten mit einem Stift auf Papier festgehalten werden. Weil das angeblich seriöser sei, als auf Telefonen, Computertastaturen oder Tablets herumzutippen. Aber warum sollte das eigentlich der Fall sein? Was berechtigt uns denn zu dem Urteil, dass die Aufzeichnungen von Hexen, die nicht gern mit der Hand schreiben, von geringerem Wert seien? Und wer ist überhaupt auf die Idee gekommen, Hexen dürften nicht tippen, in ein Aufnahmegerät sprechen oder müssten gar auf jegliche Dokumentation verzichten, wenn sie ihnen nichts bringt? Ich würde mir wünschen, dass dir Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir hilft, in alldem deinen eigenen Weg zu finden.

In manchen Büchern wird meines Erachtens die Bedeutung der Konzentrationsspanne im Rahmen des geistigen Trainings übertrieben. So wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass Hexen in der Lage sein sollten, ewig lang zu meditieren oder sich auf eine Kerzenflamme zu fokussieren und was weiß ich noch alles. Personen mit ADHS oder zwei Kleinkindern wird das aber kaum möglich sein.

Du verstehst schon: Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir beruht nicht auf der Erwartung, dass du wärst wie ich oder sonst jemand. Vielmehr lade ich dich auf den folgenden Seiten dazu ein, ganz du selbst zu sein – as witchy as can. Natürlich ist mir klar, dass ich nicht immer richtigliegen werde. In punkto Inklusivität ist immer Luft nach oben, viel Raum für Verbesserung. Und offen gestanden ist es auch ganz schön schwierig, die Dinge nicht (nur) aus der eigenen Perspektive heraus zu betrachten. Trotzdem hoffe ich, dass du vieles findest, womit du etwas anfangen kannst – wer immer du bist und welche Wendungen dein Leben auch nehmen mag.

Ich habe weitgehend versucht, auf Begriffe und Vorstellungen spezieller Kulturkreise zu verzichten, mit denen ich persönlich nicht verbunden bin. Mir ist bewusst, dass viele der in der Hexenwelt vertretenen Ideen ihren Ursprung in marginalisierten Gemeinschaften haben und oft auch aus weit komplexeren Glaubensstrukturen herausgelöst wurden. Manche sind ohne Bezugnahme auf die Kultur, aus der sie stammen, simplifiziert und kommerzialisiert worden. Deshalb vermeide ich in diesem Buch Ausdrücke wie »smudgen«, »Krafttier« oder »Totemtier« und verzichte darauf, dir das Chakrensystem zu erklären. Ich habe kein Problem damit, Ideen und Praktiken von überall auf der Welt kennenzulernen. Eines allerdings möchte ich vermeiden: nämlich ein beeindruckendes Konzept, das einem anderen Hintergrund entstammt als ich, mehr schlecht als recht zu erläutern. Und es Leuten zu vermitteln, die es auf der Basis meiner unausgegorenen Erklärungsversuche anwenden und womöglich sogar weitergeben.

Ideen, die auf deiner kulturellen Identität und Herkunft beruhen, kannst du bei der Entwicklung deiner persönlichen Hexenpraxis selbstverständlich jederzeit aufgreifen. Da vertraue ich ganz auf dich: Ich bin mir sicher, dass du genau weißt, was angemessen ist und was nicht. Ich für mein Teil jedenfalls möchte sichergehen, dass ich nicht willkürlich Techniken oder Methoden aus dem Zusammenhang reiße und sie dir verantwortungslos oder unsensibel weitergebe.

Wie du dich in diesem Buch zurechtfindest

Das Buch wird dir in drei leckeren Gängen serviert, von denen ich mir wünsche, dass sie dich zufrieden und gesättigt zurücklassen.

In Teil I beschäftigen wir uns mit dem Wort »Witch« (englisch für »Hexe«) und der Bedeutung, die es in deinem Leben hat. Hier möchte ich dich ermutigen, dir klare Ziele zu setzen und dir gut zu überlegen, wie viel du anderen von deiner Hexenkunst erzählen möchtest. Dieser Teil setzt zugleich den Ton für den Rest des Buches. Denn der Schwerpunkt liegt hier darauf, dich daran zu erinnern, worum es eigentlich geht: darum, dass du dir – statt blind Anleitungen und Vorschlägen zu folgen – eine Praxis erschaffst, die deiner Individualität gerecht wird.

In Teil II legen wir richtig los. Hier behandeln wir die Themen Energie, Verbindung mit nicht menschlichen Wesen und Errichtung eines Altars. Außerdem befassen wir uns mit Zaubern, Ritualen, Divination und vielem mehr. Hier geht’s richtig zur Sache – also um dein tatsächliches Wirken als Hexe.

Teil III begleitet dich bei deinen nächsten Schritten und enthält Empfehlungen in Sachen Ethik, Zeitplanung und Problemlösung. Wichtig ist mir, dass du dir deiner magischen Praxis ganz sicher sein kannst, wenn sich unsere Wege schließlich wieder trennen. Deshalb bringe ich in diesem Teil vieles noch einmal auf den Punkt und erinnere dich an das eine oder andere von besonderer Bedeutung.

Zu Beginn der drei Teile findest du immer einen Talisman – als Symbol für das jeweilige Hauptthema. Diese Talismane bieten sich auch als optische Erinnerung an die Absicht an, die mit den jeweils im Mittelpunkt stehenden Arbeiten verbunden ist. Schau dir den entsprechenden Talisman an, und lass dich von ihm mit zusätzlicher Freude, Spannung, Disziplin und Entschiedenheit erfüllen.

Das dazugehörige Power-Statement liest du dir am besten vor Beginn und am Ende des jeweiligen Teils laut oder auch nur im Geiste vor. Die Talismane kannst du gern scannen, ausdrucken und auf deinen Altar oder vielleicht auch in das Buch legen, in dem du die Fortschritte deiner Arbeit festhältst. Du darfst die Talismane ganz nach Gusto nutzen. Sie sollen dich inspirieren und dir die Bedeutung und Schönheit deiner Rebel-Witch-Reise vor Augen führen.

Übers ganze Buch verstreut findest du immer wieder Vorschläge für Aktivitäten, die dazu dienen sollen, dich tiefer gehend mit der behandelten Thematik zu beschäftigen. Du findest sie unter den Überschriften »Schreib’s auf« und »Probier’s doch mal«.

»Schreib’s auf« gibt Stichworte für Tagebucheintragungen, Notizen und Brainstormings. Wenn du dir gern Dinge notierst, magst du es dir vielleicht zur Gewohnheit machen. Dann kannst du dir deine Notizen in ein Buch schreiben, in dem du schon länger Gedanken von dir festhältst, oder dir auch ein neues anschaffen. (Dabei muss es sich um kein besonders schickes Teil handeln, und selbstverständlich darf es gern aus recyceltem Papier aus nachhaltiger Herstellung bestehen.)

Womöglich schreibst du aber auch lieber auf losen Blättern. Wenn du nicht gern mit der Hand schreibst, kannst du deine »Schreib’s-auf«-Übungen auch in dein Telefon, den Laptop, das Tablet oder den PC tippen. Oder vielleicht sprichst du deine Texte auch mithilfe der Aufnahmevorrichtung in dein Handy. Wie es dir eben am meisten zusagt.

Solltest du – aus welchen Gründen auch immer – deine Aufzeichnungen nach Abschluss einer Übung nicht länger aufbewahren wollen, kannst du sie gern wieder löschen oder eben das Papier zerreißen, auf dem sie standen. Du verbrennst das Papier lieber in deinem Hexenkessel? Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Unter der Überschrift »Probier’s doch mal« findest du praktische Übungen und Handlungsvorschläge. Manche der Anregungen beziehen sich auf Veränderungen in Sachen Einstellung. Andere empfehlen, Dinge zu recherchieren, bestimmte Verhaltensweisen im Alltag zu verändern oder auch gezielt Visualisierungen oder Rituale auszuprobieren. Jeden dieser Vorschläge kannst du natürlich ganz nach Belieben verändern und sie dir so quasi auf den Leib schneidern. Das ist sogar Sinn der Sache, denn alle diese Vorschläge sollen dich ja im Wesentlichen inspirieren und motivieren.

Wann immer du also eine Möglichkeit siehst, eine der Empfehlungen so zu optimieren, dass sie dich mehr abholt: bitte schön! Solltest du allerdings mit einem Vorschlag mal partout nichts anfangen können, dann lass besser ganz die Finger davon. Und konzentriere dich stattdessen lieber auf einen, der dir mehr zusagt oder dich mehr reizt. Alles gut!

An dir liegt es auch zu entscheiden, wie viel Engagement du den einzelnen Themen widmest. So magst du vielleicht nicht unbedingt jede Übung ganz durchziehen. Manche wirst du lieben und ihnen sehr gern nachgehen, andere lässt du vielleicht erst einmal aus, um eventuell zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückzukommen.

Mit Rebel Witch – Befreie die Hexe in dir will ich dich weder gängeln noch dir irgendetwas vorschreiben. Vielmehr funktioniert das Buch wie ein Generalschlüssel, der dir zwar viele Türen öffnen kann, dir aber stets die Wahl lässt.

Also lass dir nicht von mir – und auch von sonst niemandem – vorschreiben, was du zu tun oder zu lassen hast. Meine Hoffnung ist, dass du dich nach der Lektüre befreit und empowert fühlst und es kaum erwarten kannst, deine ganz eigene Variante der Hexenkunst weiterzuentwickeln.

Und jetzt komm, Liebes! Lass uns anfangen, über die Stränge zu schlagen …

TeilI.

LASS UNS ANFANGEN

Teil I soll dir zu ein paar Grundlagen verhelfen. Hier erzähle ich dir, was eine Rebel Witch ausmacht, feiere mit dir, dass du deinen eigenen unverwechselbaren Hexenweg gehst, zeige dir aber auch die Probleme, die auf dich zukommen können. In diesem Teil des Buches bietet sich dir auch ganz praktisch die Chance zu überlegen, wie viel Einblick in deine witchy World du anderen geben und was du als Hexe wirklich erreichen willst. Also los …

1

WAS BEDEUTET EIGENTLICH DAS WORT »WITCH«?

Wird das Wort »Witch« oder im Deutschen »Hexe« in den Raum gestellt, wird es nie langweilig – weil es alle möglichen Reaktionen auslöst. Manche Leute verbinden es mit Angst und Schrecken, bei anderen regt es eher die Fantasie an und lässt sie an Märchen denken. Aber es gibt auch viele, bei denen das alles gleichzeitig der Fall ist. Und klarerweise wird das Wort »Witch« sowohl mit der Wirklichkeit assoziiert als auch mit dem Reich der Imagination.

Um die Variante der giftelnden Kindesentführerin mit den Warzen im Gesicht soll es hier nicht gehen, obwohl sie natürlich für viele gute Geschichten sorgt und in eine einprägsame Bilderwelt eingebettet ist. Heutzutage wird die Bezeichnung »Witch« – genau wie »Hexe« – eher auf Personen mit bestimmten spirituellen Neigungen angewandt, genauer gesagt auf solche, die sich mit Zauberkunst und anderen wunderbaren magischen Praktiken befassen. Und genau das ist auch der Typus Hexe, um den es in diesem Buch gehen wird.

Zahllose Menschen in der modernen Welt (mich eingeschlossen) verstehen unter einer Hexe eine Frau (oder auch einen Mann), die überzeugt ist, eine gewisse mystische Macht über Ereignisse und Ergebnisse zu haben, die über die von der heutigen Naturwissenschaft anerkannten Kausalzusammenhänge hinausgeht.

Das Wort »Witch« geht auf die altenglische Bezeichnung für eine Praktizierende der Hexenkunst zurück. Wicce hießen die weiblichen und wicca die männlichen Hexen. Später entwickelte sich daraus das geschlechtsneutrale mittelenglische Wort wicche.

Geschichtlich wurden nicht nur »echte« Hexen, sondern auch fälschlich als solche bezeichnete massenweise Opfer einer abscheulichen Verfolgung. Die sogenannten Hexenprozesse endeten mit Todesurteilen, die im Namen des Christentums grausam vollzogen wurden – durch Ertränken oder den Feuertod auf dem Scheiterhaufen. Solltest du dich näher dafür interessieren, findest du in der Literaturliste am Ende des Buches Hinweise auf eine Reihe ausgezeichneter Werke, in denen du dich über diese brutale Epoche der Geschichte informieren kannst.

Zu behaupten, dass Hexen in unseren Tagen keine Diskriminierung erfahren würden, wäre allerdings falsch. Denn viele haben es auch heute noch damit zu tun. Auch aktuell kann es riskant sein, sich öffentlich als Hexe zu bezeichnen. Und in manchen Kulturkreisen drohen leider sogar soziale Isolation, Gewalt und Gefahr für Leib und Leben. Auch hierzu kg annst du dich anhand der bereits erwähnten Literaturliste näher informieren.

Viele würden sagen, dass Hexen dadurch, dass sie ihre Wünsche mit magischen Mitteln durchzusetzen versuchen, persönliche Macht ausüben. Dass sie dank Zaubereien und anderer Aktivitäten heilen, aufblühen oder auch Leute verbannen können. Andere betonen, dass Hexen die Zyklen der Natur ehren, die heiligen Traditionen des Landes bewahren und dem Planeten helfen.

Hexen nutzen ihre Power ganz unterschiedlich. Zwar ähneln sich viele in ihren Aktivitäten, manche aber heben sich auch stark davon ab. Bei den meisten herrscht zumindest Einigkeit darüber, dass das Ziel nicht nur darin besteht, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen, sondern auch die ihrer Communities. Und dass sie Zauber, Rituale und andere spirituellen Techniken anwenden, um die Energie auf bestimmte Ergebnisse zu richten und von unerwünschten Resultaten abzulenken.

Hexen versuchen, ihre Lebenswirklichkeit mithilfe spiritueller Praktiken zu steuern. Diese Techniken, die sich mit zunehmender Erfahrung allerdings durchaus ändern können, werden regelmäßig angewendet und wiederholt.

Die meisten kennen »Hexen« nicht nur als Substantiv, sondern auch als Verb. Denn klar, Hexen sind Praktikerinnen. Sie tun, was sie sagen. Wenn du wolltest, könntest du auch, ohne einen Finger zu rühren, behaupten, Hexe zu sein. Wahrscheinlich aber würdest du dich damit nicht wohlfühlen, weil dir irgendwie klar wäre, dass Hexe-Sein nicht bloß eine Weltanschauung darstellt – sondern auch eine Art ist, sich in dieser Welt zu bewegen. Denn Hexen, die diesen Titel verdienen, tun etwas. Sie sind aktiv und leiten Veränderungen ein.

Hexen bauen ihre Fähigkeiten aus, sie machen sich auch mal die Hände schmutzig, experimentieren; und viele spezialisieren sich auch. Obwohl manche ausgesprochene Bücherwürmer sind (was aber gar nicht nötig wäre), zeichnet sich eine Hexe letztlich doch dadurch aus, dass sie ihr Ding macht. Und nicht nur nachliest, wie das mit dem Mein-Ding-Machen gehen könnte.

Dieses Buch wird dir herauszufinden helfen, wie du dieses Aktiv-Sein für dich anstellst – auf deine ganz eigene, exklusive Art und Weise. Denn dein Weg ist ein Einzelstück, du Schöne! Und er wird dich so weit bringen wie nur irgend möglich. Solltest du es allerdings vorziehen, nichts an deinem Leben zu verändern und, ohne etwas zu tun, lieber nur zu behaupten, eine Hexe zu sein, dann … na ja, ich meine … von mir aus. Wer sollte dich daran hindern können? Aber es bringt halt nichts. Doch während du diese Zeilen liest, weiß ich eines genau: Du willst bestimmt nicht ewig nur an der Seitenlinie stehen und das Trikot tragen, ohne auf den Platz zu gehen.

Also, wie sieht es aus? Welche Geschichte verbindest du mit diesem starken, schlagkräftigen Begriff »Witch«, »Hexe«? Vielleicht bezeichnest du dich schon seit Jahren als Hexe und assoziierst nur Positives damit? Oder hat dieses Wort, das du als spannend und faszinierend empfindest, womöglich erst kürzlich einfach deine Neugier geweckt?

Solltest du mehr Negatives mit dem Wort »Hexe« verbinden, brauchst du dir auch keinen Kopf zu machen. Viele definieren es irgendwann einmal für sich um. Jemand, der zum Beispiel aus einer religiösen Familie kommt, in der »Hexe« mit Verbrechen und Sünden gleichgesetzt wurde, muss sich daraus erst einmal befreien. Und wenn du Hexen bislang immer für bösartige, hakennasige alte Frauen mit Warzen im Gesicht gehalten hast, die Babys fressen, brauchst du wahrscheinlich auch erst einmal etwas Zeit, um aus dem Reich der Fantasie heraus- und in der wirklichen Welt anzukommen.

Wie Hexen hexen

Einem weitverbreiteten Missverständnis zufolge kann es in Wirklichkeit überhaupt keine Hexen geben, weil sie nämlich angeblich den Gesetzen der Naturwissenschaft trotzen. Dabei respektieren die meisten von ihnen die Wissenschaften und interessieren sich auch dafür. Sie sind sich lediglich der Tatsache bewusst, dass es vieles gibt, worauf sich die westliche Forschung noch keinen Reim machen kann. Deshalb nehmen sie die Erfahrungen, die sie auf ihrer magischen Reise machen, auch sehr ernst.

Die meisten Hexen, denen du begegnest, wissen zum Beispiel sehr wohl, dass sie nicht in der Lage sind, Dinge zu bewegen, ohne sie zu berühren. Mit ihrem großen Erfahrungswissen würden sie sich eher für eine Ergänzung der westlichen Wissenschaften halten, die ja dazu neigt, alles auszublenden, was noch nicht objektiv bewiesen werden konnte.

Und ja: Hexen sind auch Wissenschaftlerinnen. Sie sind Vertreterinnen der mystischen Wissenschaften. Sie dokumentieren Muster, die sie bei ihren Arbeiten beobachten, und optimieren ihre Methoden, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Sie suchen nach immer neuen Möglichkeiten, Dinge zu bewirken, sowohl innerlich (psychisch) als auch äußerlich (in punkto Erfahrungen und Umfeld).

Gewiss, viele der Ideen, mit denen Hexen arbeiten, werden von der naturwissenschaftlichen Community mehrheitlich nicht anerkannt. Aber das heißt ja nicht, dass Hexen antiwissenschaftlich eingestellt wären. Vielmehr glauben sie jenseits objektiver Erkenntnisse noch an verrücktes Zeug, das sich akademisch bislang nicht erklären lässt.

Die Praxis von Hexen umfasst normalerweise Rituale, Zauber und Feiern zu Ehren der natürlichen Kreisläufe in der Natur.

Was jedoch das Zaubern im engeren Sinn betrifft, so muss man sagen, dass es nicht bei allen Hexen denselben Stellenwert hat. Viele zählen eher Rituale und Divination zu ihren bevorzugten Aktivitäten. (Die Bedeutung dieser Begriffe erkläre ich dir später noch.) Manche greifen nur dann zur Zauberkunst, wenn es die Situation eindeutig verlangt, andere wirken bei allen möglichen Gelegenheiten Zauber, um alles nur Denkbare zu erreichen.

Viele Hexen finden jedoch – was wohl auch hinzugefügt werden sollte –, dass gerade das Zaubern eine Hexe ausmache und dass es zweifelhaft sei, ob man sich auch so nennen dürfe, wenn man das Zaubern überhaupt nicht auf dem Zettel habe. Ich sag dir das aber nur … na ja, damit du Bescheid weißt. Erschieß aber bitte bloß nicht die Botin!

Die meisten Hexen würden von sich sagen, dass sie mit der Kraft ihres Inneren arbeiten und diese Kraft anzapfen, um persönliche Probleme zu bewältigen oder Positivität auszustrahlen.

Zwar arbeiten manche auch mit Kräften, die sie im Außen ansiedeln, zum Beispiel Spirit Guides, Gottheiten oder Naturenergien, die Resultate ihrer Arbeit aber schreiben sie nur selten diesen äußeren Kräften allein zu. Für entscheidend halten sie immer die innere Kraft. Dieses Ja zum persönlichen Empowerment hilft uns zu erkennen, wie stark wir sind, und das gibt uns Selbstvertrauen und ermutigt uns auch, Verantwortung zu übernehmen und Dinge anzupacken.

Viele Hexen halten sich an feststehende Gruppenprinzipien oder operieren im starren Rahmen der Tradition. Und das kann durchaus effektiv sein. Denn manche entscheiden sich bewusst dafür, strikt den Anweisungen aus Büchern, von Webseiten, Online-Mentorinnen oder der Community Folge zu leisten, der sie sich zugehörig fühlen. Und das kann, wie gesagt, sehr erfolgreich sein.

Ich würde nie behaupten, dass es falsch wäre, sich an einen festen Rahmen zu halten. Doch in diesem Buch geht es eher darum, dass du dir deine eigene strapazierfähige Flickendecke zusammenstellst, in die die verschiedensten kulturellen, künstlerischen sowie jede Menge persönliche Interessen und Vorlieben einfließen.

All diese Elemente, die auf deiner individuellen Energie, Power, Leidenschaft, Willenskraft und dem gesamten Spektrum deiner Fähigkeiten beruhen, stellen den Kraftstoff für die Manifestation deiner Wünsche bereit.

Weil in seinem Mittelpunkt eindeutig die persönliche Power steht, ist es kein Wunder, dass das Wort »Hexe« in Zeiten gesellschaftlichen Aufruhrs selten frei von politischen oder auch radikalen Konnotationen ist. Im Angesicht von Spaltung, Extremismus und ökologischer Bedrohung des Planeten zieht die Idee des Hexens Aufmerksamkeit auf sich. Viele von uns sehen im Label »Hexe« den Ausdruck ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Was auch die Ablehnung jeder Kooperation mit Systemen oder Institutionen beinhaltet, die andere verunglimpfen oder dem Planeten schaden.

Manche sehen im Label »Hexe« eine Rebellion gegen Ungleichheit. Und verstehen es als Kampfbegriff gegen Unterdrückung, der eine Verstärkung des Widerstandes verspricht.

Für andere ist die Idee, die Hexenkunst könnte eine Rolle im politischen Diskurs spielen, schlichtweg absurd. Denn man könne ja einerseits Hexe sein, gleichzeitig aber auch eine höchstprivilegierte Stellung in der Gesellschaft innehaben und dürfe politisch jede beliebige Position vertreten.

Vertreterinnen dieser Auffassung betrachten die Magie also ähnlich wie die elektromagnetische Wechselwirkung als neutrale Kraft, die zu allen nur denkbaren Zwecken eingesetzt werden kann – zu guten, bösen und richtig brutalen.

Dass Hexenkunst und der Kampf für ein besseres Leben und soziale Gerechtigkeit in einem Atemzug genannt werden, dürfte eigentlich niemanden überraschen. Denn Hexen befanden sich schon immer am Rand der Gesellschaft und wurden als Außenseiterinnen betrachtet. Wie oft haben wir schon das brennende Herz unserer Kraft und Tapferkeit heraufbeschworen, um der Unterdrückung die Stirn zu bieten? Hexen, die etwas verändern wollen, wissen, dass in den sehr realen Kämpfen der wirklichen Welt ihre Geisteskraft, Energie und Magie sehr wohl den Ausschlag geben können.

Ich treffe ja viele Hexen und glaube sagen zu können, dass sie einiges gemeinsam haben. Viele fühlten sich schon in jungen Jahren zu mystischen Aktivitäten und spirituellen Erfahrungen hingezogen. Die spirituelle Praxis betrachten sie als ihre Art, mit der Realität klarzukommen und das Leben zu verbessern. Sie sehen die Spiritualität nicht als getrennt vom Greifbaren der »wirklichen Welt«, sondern nutzen sie, um im irdischen Hier und Jetzt Veränderungen zu bewirken. In der Regel sind sie vom Konzept der persönlichen Verantwortung überzeugt und glauben an ihre innere Stärke und die Kraft, viel Gutes zu bewirken.

Hexen fühlen sich mit Dingen jenseits der kognitiven Wahrnehmungsfähigkeit verbunden. Sie machen Erfahrungen, für die sie keine praktischen Belege oder gar Beweise vorlegen können. Und statt so zu tun, als wären sie nie geschehen, entscheiden sich Hexen lieber dafür, zu diesen Erfahrungen zu stehen und sie zu dokumentieren, um zu schauen, ob sie sich nicht noch optimieren lassen.

Viele Hexen sind der Meinung, dass sie über dieselbe Stärke und Komplexität verfügen wie Tiere, Pflanzen und die Erde als Ganze. Diese betrachten sie im Übrigen als die heilige Heimat der Menschheit, der wir Liebe und Respekt schuldig sind.

Was Einstellungen und Prinzipien betrifft, stimmen nicht alle Hexen überein. So ist es durchaus möglich, dass du auf eine Kollegin triffst, die in vielen Fragen entgegengesetzte Auffassungen vertritt. Zum Verdruss selbst ernannter Torwächterinnen hat niemand das Recht, den Begriff »Hexe« für sich allein zu reklamieren. Nimmst du ihn für dich in Anspruch, wirst du deine Gründe haben. Und solange du von diesen überzeugt bist, gibt es niemanden, der dir diesen Titel streitig machen kann.

Doch wenn du dich tatsächlich als Hexe bezeichnen möchtest, fühlt es sich am besten an, wenn du es von ganzem Herzen und mit voller Überzeugung tust.

SCHREIB’S AUF

Welche Gründe könnte es haben, wenn sich jemand unsicher ist oder sich nicht traut, den Titel »Hexe« für sich in Anspruch zu nehmen?Welche Gefühle löst das Wort »Hexe« an diesem Punkt deiner Entwicklung bei dir aus und warum?Was, glaubst du, heißt es, eine waschechte Hexe zu sein?

PROBIER’S DOCH MAL

Such dir Videos, Podcasts oder Artikel, in denen Hexen darüber berichten, wie sie dazu gekommen sind, sich selbst als Hexe zu bezeichnen. Was sticht dir an ihren Erfahrungen besonders ins Auge? Was interessiert dich am meisten an den genannten Entscheidungen dafür, sich Hexe zu nennen?Erstelle einen Zeitstrahl, aus dem hervorgeht, wie sich deine Auffassung des Begriffs »Hexe« vom ersten Kontakt in der Kindheit bis zum heutigen Tag entwickelt hat. Mach dir nichts draus, wenn dabei auch Angst oder Verurteilungen eine Rolle gespielt haben. Der Zeitstrahl wird dir die Reise vor Augen führen, die dich schließlich dazu geführt hat, dass du dieses doch sehr hexige, witchy Buch liest.

2

UND WARUM »REBEL WITCH«?

Du willst eine Garantie für durchschlagende Resultate? Dann bahn dir einen Weg, der sich einmal um deine Psyche windet und in dein Herz führt.

Je mehr von dir selbst du in die Methode der magischen Arbeit einbringst, die du entwickelst, desto mehr kann und wird diese Methode für dich tun. Das einzigartige Ensemble von Eindrücken und Einflüssen, dem du in deinem Leben bisher ausgesetzt warst, wird dich stärken und inspirieren. Denn aus diesem Material lässt sich eine superpotente Praxis schmieden, die in Raum und Zeit nie jemand wird reproduzieren können.

Nur du wirst wissen, warum du während deiner Vorbereitungen aufs Zaubern einen ganz bestimmten Song hörst oder wieso das Bild einer Comic-Figur auf deinem Altar steht. Nur du wirst erklären können, warum auf der Liste deiner heiligen Texte ausgerechnet ein zerlesenes Jugendbuch mit Geistergeschichten den ersten Rang einnimmt.

Als Rebel Witch wirst du dir eine Praxis erschaffen, in der sich alle Konzepte und Stimmungen wiederfinden, die dir in deinen dunkelsten Zeiten aus der Misere herausgeholfen haben. Du wirst dich öffnen und in eine Praxis eintauchen, die sowohl deine Erinnerungen an die schwindelerregendsten Hochs einfängt als auch deine abgefahrensten Zukunftsvisionen.

Trägt die Methodik, die du entwickelst, wirklich deine Handschrift, wird sie all jene Elemente enthalten, die deine Seele am meisten ansprechen, und deine Überzeugungen, Erfahrungen und Intentionen widerspiegeln. Und genau das wird deinen Zaubern und Ritualen ihre besondere Kraft verleihen.

Je mehr du die Musik, die Farben, Objekte und Worte einsetzt, die dich im Kern ausmachen, desto größer wird die Chance, dass sich die von dir ersehnten Resultate tatsächlich einstellen. Denn schließlich ist es ja so: Wer sich nur bei anderen bedient, wird deren Ideen umzusetzen versuchen – welche aber auch nur deren Stärken widerspiegeln und nicht die eigenen.

Wenn dir etwas nichts sagt, du es dir aber trotzdem aneignest, weil du es glaubst tun zu müssen oder aber weil es für andere funktioniert, verpasst du deine Chance. Die Chance, dich mit vollem Herzen auf deine Praxis einzulassen. Umgibst du deine Arbeiten mit deiner ganz persönlichen Symbolik, werden die Ergebnisse für sich sprechen.

Die Entwicklung einer individuellen Praxis erfordert mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Engagement und einen langen Atem.

Die Praktiken anderer Leute können zeitweilig sehr faszinierend sein, auf lange Sicht setzen sie jedoch Staub an und werden irgendwie langweilig – und zwar nur, weil sie nicht aus deinem eigenen Inneren kommen.

Wenn du die Zaubertechniken einer anderen Hexe umständlich, zu kompliziert findest oder mit dem dazugehörigen Spruch nichts anfangen kannst, hat es keinen Sinn, ihren Anweisungen zu folgen. Und genauso wenig bringt es, sich die Gestaltung des eigenen Altars bei einer Kollegin abzugucken, obwohl nichts davon deinem Geschmack entspricht.

Generell kann es nur in eine Sackgasse führen, wenn du von wem auch immer etwas übernimmst, ohne überlegt zu haben, ob es für dich auch tatsächlich das Gelbe vom Ei ist. Dann sagst du dir später vielleicht, dass das Hexen »nur eine Phase« war, die nicht von Dauer sein konnte, weil du nicht mit dem Herzen dabei warst. Während du dir in Wirklichkeit nicht einmal die Chance gegeben hast, eine autonome, selbstbestimmte Hexe zu werden.

Wenn du dir etwas aufbaust, das dich begeistert, wirst du allwöchentlich, monatlich, Jahr für Jahr darauf zurückkommen. Weil es dich immer wieder packt und nie an Bedeutung verliert. Das Großartige daran, Dinge selbstständig und von innen heraus zu erarbeiten, ist, dass sie nachher so aussehen und sich anfühlen, dass du nie und nimmer von ihnen ablassen möchtest.

Wie dir vielleicht anhand von Social-Media-Videos oder -Bildern zum Thema aufgefallen ist, sind auch hexische Konzepte und Ästhetiken durchaus Moden unterworfen. Menschen werden nun einmal – ob bewusst oder unbewusst – von ihrem Umfeld beeinflusst. Und mitunter werden die Leute von etwas Neuem »gepackt«, und es wird zum Trend.

Aber alles, was du im Netz oder in Büchern siehst, kann sich genauso gut als Strohfeuer erweisen wie als langfristige Inspirationsquelle.

Bist du jedoch bereit, deinen Weg von Grund auf selbst zu entwickeln, kannst du es dir auch erlauben, dich von allem inspirieren zu lassen, was dir zusagt – vorausgesetzt, es entspricht tatsächlich deiner Person.

Entscheidend in punkto Selbstfindung ist, dass du ganz dein Ding machst und zu deinen eigenen Bedingungen. Im Zuge deiner Reise als Rebel Witch wirst du in deiner Psyche verborgene und vergessene Kammern entdecken, die du auf eigene Faust erkunden kannst. Und viele deiner Beobachtungen werden dich faszinieren. Du wirst dir deines inneren Reichtums bewusster werden und auf einiges stoßen, was dir ganz fremd ist.

Indem du erkennst, was für dich als Hexe funktioniert, wird dir auch klarer, wovon du im Leben insgesamt mehr benötigst. Und du realisierst auch, wo du herausgewachsen bist oder was dir gegen den Strich geht. Im Laufe der Zeit wirst du dich verändern und mit dir deine Praxis. Und auch das ist eine lehrreiche Erfahrung.

Sobald du Herrin deiner ganz persönlichen Hexenkunst bist, wirst du dich trauen, immer mehr und immer Neues auszuprobieren, und schließlich eine hyperauthentische Praxis dein Eigen nennen. Was ich damit meine? Dass du dich selbst aus jeder spirituellen Komfortzone herauskatapultierst, in die du dich zuvor womöglich zurückgezogen hast. Das verstehe ich unter rückhaltloser Authentizität: dass du nie auf irgendeine Erlaubnis warten musst. Das kann dich enorm weiterbringen.

Wann immer es in deinem Leben mal so richtig knirscht, wird die Praxis zu deinem inneren Wohlfühlort. Denn da sie dir alles bietet, was dich wirklich anspricht, kann sie dir auch Trost bieten, wenn du mal am Boden bist.

Vielleicht kann dir dein einzigartiger Weg ja auch vor Augen führen, dass du an nichts festhalten musst, was dir permanent schlechte Gefühle bereitet. Sodass du den Mut findest, die erdrückende Situation, in der du dich befindest, zu verlassen und mehr vom Leben zu verlangen.

Wohin dich deine Reise als Rebel Witch führen wird, weiß niemand. Jedenfalls hört sie nicht an den Grenzen deines heiligen Raumes auf, weil sich ihre Ergebnisse auf jeden einzelnen Aspekt deines Alltagslebens erstrecken.

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Welche Benefits begeistern dich auf deinem Weg als Rebel Witch am meisten?

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Schließ die Augen, atme ein paarmal tief durch, und sage mehrmals: »Ich bahne mir einen Weg, der sich einmal um meine Psyche windet und in mein Herz führt.« Sag dir diese Worte (gern auch in anderer, ähnlich starker Formulierung) immer, wenn du dich auf deine Souveränität als Hexe fokussieren musst.

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SCHWIERIGKEITEN AUF DEM WEG

Teil einer existierenden Hexentradition zu werden kann sich leicht und bequem anfühlen. Denselben Effekt hat es, wenn man sich an ein bestimmtes Regelpaket hält, insbesondere, wenn diese Regeln schon lange existieren und Respekt genießen.

Viele Praktizierende fühlen sich sicherer, wenn sie ein bewährtes Set von Vorschriften übernehmen oder einer Autorität Folge leisten. Andere finden es weniger arbeitsintensiv und ziehen es vor, weil sie es für vernünftiger halten.

Auf diese Annehmlichkeiten verzichtest du, wenn du dich für einen vollkommen individuellen, auf deine Person zugeschnittenen Weg entscheidest. Und vermutlich wirst du ab und an unsicher und bekommst Zweifel, weil du auf weiter Flur ganz allein bist und dir deine Arbeitsstrukturen selbst suchen musst.

Niemand wird dein Tun und Lassen verwerfen können. Aber mit Beifall für die Effektivität deiner Praxis darfst du auch nicht rechnen. Da es für dich keinen Top-down-Wissenstransfer gibt, fehlt es dir an Bestätigung. Und während sich das befreiend anhören mag, kann es auch auf eine ganz eigene Art merkwürdig bedrückend sein.

Jeden einzelnen Aspekt der Hexenkunst den eigenen Vorstellungen entsprechend neu zu entwickeln dauert natürlich länger, als wenn man sich Rat aus einem Buch, Video oder von der Zirkelleitung holt. Also musst du dich daran gewöhnen, dass alles etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Und da die Erschaffung deiner Praxis nun eben dauert, wird deine Geduld bestimmt das eine oder andere Mal auf die Probe gestellt, derweil du dir überlegst, welche Elemente du aufnimmst oder in welcher Reihenfolge du was machst. Während du dein weiteres Vorgehen planst, kann durchaus auch einiges den Bach runtergehen. Auf deinem Weg wirst du Rückschläge einstecken müssen, auf unsicheres Terrain geraten und in Sackgassen landen. Mitunter wirst du dich verwundbar und wie vor den Kopf geschlagen fühlen, und im Zweifelsfall wird es keine Menschenseele geben, an die du dich wenden kannst und die exakt denselben Weg geht wie du. Niemanden, der mit dir mitfühlt und dir Mut zuspricht.

Eine weitere Schwierigkeit ist das »Elsterauge«, das viele Hexen haben. (Dieses Phänomen ist echt weit verbreitet!) Wenn du dir gestattest, dich wahllos allen möglichen Einflüssen auszusetzen, wirst du jeden einzelnen unglaublich lecker finden und ihn in deine Praxis integrieren wollen.

Ausgefallene Techniken zu verwenden, derer sich sonst niemand bedient, kann ausgesprochen aufregend sein. Die Kehrseite besteht darin, dass du dich darauf fixierst, immer Neues aufzunehmen, oder nicht bereit bist, etwas außen vor zu lassen, wenn dich auch nur eine Kleinigkeit daran interessiert. Rebel Witches mit Elsteraugen laufen Gefahr, schlussendlich eine völlig unaufgeräumte, unübersichtliche und total überfrachtete Praxis zu haben, in der alle ursprünglich guten Absichten bis zur Unkenntlichkeit verwässert wurden.

Ob du zu viele Aktivitäten, Wissens- oder Interessensgebiete an Bord geholt hast, kannst nur du allein entscheiden. Manche Hexen kommen gut mit zig Altären, einer Handvoll Gottheiten und Unmengen magischer Arbeitstechniken klar. Das heißt aber nicht, dass deren knallvolle Praxis einer weniger rummeligen überlegen wäre.

Hexen, die kaum Zeit oder noch viele andere Dinge um die Ohren haben, werden sich kaum um jeden Ball, mit dem sie jonglieren, gleichermaßen intensiv kümmern können. Die Lösung für dieses Problem liegt auf der Hand: einfach von Anfang an weniger Bälle in der Luft zu haben.

Etwas zu erschaffen, worin sich widerspiegelt, wie du dich entwickelt hast und was du für wichtig hältst, ist mutig. Und Wagemut lässt sich nur schwer über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Dafür musst du fest davon überzeugt sein, dass du etwas Wirkungsvolles erschaffen kannst und niemanden brauchst, der dir sagt, wo’s langgeht.

Solltest du dich mit einem geringen Selbstbewusstsein herumschlagen, wenig Selbstachtung haben oder unter dem Hochstapler-Syndrom leiden, wird es dir eher schwerfallen, deine eigenen Regeln aufzustellen, an deine Ideen zu glauben und darauf zu vertrauen, dass du selbst am besten weißt, was zu tun ist. Gegen diese Mentalität musst du angehen. Und einfach weiter dein Ding machen.

Du musst die rechte Hand auf dein Herz legen und dir mit starken Worten gut zureden oder in den Spiegel schauen und dich daran erinnern, dass du die Herrscherin in deinem eigenen magischen Königreich bist. Du musst dich immer weiter antreiben, um deine Theorien in die Praxis umzusetzen, und deiner Neugier folgen, statt einfach irgendetwas zu kopieren, was jemand anders macht.

Vergiss nicht: Du kannst Zauber wirken, die dir helfen, mehr Selbstvertrauen zu bekommen, oder Rituale durchführen, die deinen Glauben an dich verstärken. Wie wär’s mit einem Zauber, der auch eine Visualisierung oder Kurzgeschichte beinhaltet, deren selbstsichere Heldin du bist? Oder mit einem Ritual, zu dem ein Lied, ein Tanz oder eine andere künstlerische Ausdrucksform gehört, die symbolisch darstellt, wie du selbstbewusst wirst und jegliche Angst von dir abfällt?

Wenn du dir in Teil II die Kapitel über Zauber und Rituale anschaust, wirst du auf wunderbare Möglichkeiten stoßen, kreative Zauber zur Förderung von Selbstbewusstsein und noch vielem mehr zu wirken.

Solltest du dich dazu entschließen, jemandem von deinem speziellen Weg zu erzählen, musst du dich auf viele Fragen und auch auf Ablehnung und Spott gefasst machen, und zwar sowohl innerhalb wie auch außerhalb unserer Community. Irgendjemand wird immer alles besser wissen.

Für viele, die für eine wilde, ungewöhnliche Praxis optiert haben, ist so ein Gegenwind ein gutes Training in Sachen Beharrlichkeit. An die eigenen Erfindungen glauben zu lernen ist aber gar nicht so einfach. Denn es besteht ja immer die Gefahr, dass dein Gegenüber etwas sagt, was dich ins Schwanken bringt. Und es kann schon schwer genug sein, dich selbst davon zu überzeugen, dass es genau richtig ist, wenn dein Lieblingskinderspielzeug einen Platz auf deinem Altar hat oder die von dir zur Durchführung von Ritualen bevorzugte Kleidung aus sexy Unterwäsche besteht.

Sollte dir die Angst vor den Äußerungen und Urteilen anderer den Schlaf rauben, bleibst du hin- und hergerissen irgendwo im Nirgendwo stecken und vermeidest die Schritte, die du gehen müsstest, um dich als Hexe weiterentwickeln zu können. Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich mit vollem Engagement Tag für Tag außerhalb deiner Komfortzone zu bewegen – und möglicherweise auch der anderer Leute.

Hexen, die ihren einzigartigen Weg suchen, fällt es oft schwer, sich selbst ernst zu nehmen. Wendest du dich etwa von deinem etablierten religiösen Glauben ab, wirst du womöglich von dem nagenden Gefühl eingeholt, deine bisherige Religion müsse irgendwie legitimer, seriöser oder verlässlicher sein als alles, was du kleines Menschlein dir einfallen lassen könntest. Mit der Folge, dass du dich über deinen persönlichen Weg lustig machst oder ihn infrage stellst, weil er ja schließlich nur »erfunden« sei. Dabei ist es in Wahrheit so, dass du deinen Weg mit so viel Sinnhaftigkeit und Stärke pflastern kannst, wie du magst. Und als Material darfst du alles verwenden, was dich fasziniert.

Versteh doch, Bibi B.: Das ist spiritueller Raketentreibstoff, Röschen! Stell dir doch nur mal vor, wie der dein Leben auf Touren bringen wird! Erinnere dich deshalb künftig jedes Mal, wenn du deinen Weg selbst kleinreden willst, daran, dass er aus allem besteht, was dir das Gefühl gibt, quicklebendig, wild und auf der Stelle bereit zu sein, die Herrschaft über deine ureigene Galaxie zu ergreifen.

SCHREIB’S AUF

Mit welchen Rückschlägen und Niederlagen könntest du es zu tun bekommen, und wie beabsichtigst du, damit umzugehen?Woran merkst du, dass du bereit bist, eine Rebel Witch zu werden und dir deinen ganz eigenen Hexenweg zu erschaffen, statt ausgetretene Pfade entlangzulatschen?»Entscheidend dafür, um welche Elemente du deine Praxis ergänzen solltest, ist das Differenzierungsvermögen zwischen einem vorübergehenden, oberflächlichen Interesse und Dingen, die für dich von großer Bedeutung sind.«Beschreibe deine emotionale Reaktion auf dieses Statement.

PROBIER’S DOCH MAL

Stell dir eine starke heilige Mauer vor, die schützend einen pulsierenden Regenbogenbau umgibt, der ein Symbol für deine Rebel-Witch-Praxis ist. Die Mauer, die deine Praxis permanent behütet, steht für deine Bereitschaft, auf alles, was du dir aufbaust, zu vertrauen und deine Arbeitsweise immer weiter auszubauen – unabhängig davon, ob andere sie gutheißen oder auch nur verstehen. Dieses Bild kannst du dir immer dann wieder vor Augen führen, wenn du dich in deinem Wirken als Hexe bedroht fühlst und Schutz brauchst.Achte bewusst darauf, wann du auf Bestätigung aus bist und dir von anderen ein »Go« erhoffst. Als Rebel Witch betrachtest du die bestehenden Traditionen, Techniken und Strömungen unter dem Aspekt, welche Regeln du brechen oder wie du sie dir aneignen möchtest. Sobald du aufhörst, Leuten gefallen zu wollen und auf ihr Okay zu warten, wird dir viel klarer sein, was für dich beim Hexen und im übrigen Leben am besten funktioniert.Tipps für den Umgang mit den in diesem Kapitel angesprochenen sowie anderen Problemen findest du in diesem Buch unter der Überschrift »Troubleshooting« in Teil III.

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RAUS AUS DEM BESENSCHRANK

Wie wichtig ist es dir, über deine witchy Praxis sprechen zu können? Eine »richtige« Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die muss jede Hexe für sich allein finden. Und manche messen einer solchen Offenheit große Bedeutung bei.

Vielen von uns kommt es komisch vor, ihre spirituellen Überzeugungen für sich behalten zu müssen. Was das betrifft, kann sich Transparenz tatsächlich besser anfühlen. Sich als Hexe zur eigenen Identität zu bekennen kann ausgesprochen elektrisierend sein. Und ob du dich nur deinem engsten Kreis gegenüber öffnest oder einen Social-Media-Kanal einrichtest, auf dem du dich outest: Es stellt in jedem Fall ein Bekenntnis dar. Und dass es oft Mut und Selbstvertrauen erfordert, aus dem Besenschrank herauszutreten, macht diesen Schritt zu einem bedeutenden Übergangsritual.

Solltest du dich als Hexe outen wollen, könntest du damit anfangen, dass du zunächst mit einer einzigen Person über die Ideen und Techniken sprichst, mit denen du dich beschäftigst. Je nachdem, wie dieses Gespräch läuft, kannst du dir danach überlegen, wie du weiter vorgehen möchtest.

Hier ein paar Dinge, die dafür infrage kommen:

mehr Leuten davon erzählendeine Identität als Hexe durch Kleidung und Accessoires zum Ausdruck bringenin deiner Wohnung einen Altar oder entsprechende Bilder an der Wand habenHexenbücher erkennbar ins Regal stellenetwas Hexisches auf Social Media postendich einer virtuellen Diskussionsgruppe anschließen und/oder witchy Hashtags folgenein wichtiges Event in deiner Nähe besuchen, zum Beispiel ein Körper-Geist-und-Seele-Festival oder eine Hexenzusammenkunftin einer Unterhaltung deine spirituellen Überzeugungen/Praktiken ansprechen

Für andere dagegen könnte ein Outing destruktiv sein und sie potenziell sogar in Gefahr bringen. Für Hexen, die in einem streng religiösen Haushalt oder einer erzkonservativen Gemeinde leben, steht unter Umständen so viel auf dem Spiel, dass sie zu ihrem Schutz lieber weiterhin im Verborgenen wirken. Und sich höchstens einer Handvoll Menschen gegenüber outen, von denen sie strikte Vertraulichkeit verlangen, damit nichts an die Ohren Unbefugter dringt.

Seien wir doch mal ehrlich: Sich ohne Angst vor Repressalien aller Welt gegenüber öffnen zu können ist ein Riesenglück. Das bedauerlicherweise bei Weitem nicht alle Hexen haben.

Solltest auch du nicht frei über deine Praxis sprechen können, macht dich das keineswegs zu einer weniger »echten« oder ineffektiveren Hexe. Im Grunde kann es dein Wirken sogar bereichern, wenn du im Geheimen arbeiten musst. Denn sollten zu viele Leute Bescheid wissen, besteht die Gefahr, dass sie sich einmischen. Oder du denkst irgendwann mehr darüber nach, was sie wohl von deinem Tun halten, als darüber, was es dir bringen soll.

Red dir bloß nicht ein, dass du dich outen müsstest. Denn solange du die Einzige bist, die weiß, was Sache ist, kannst du womöglich sogar besser experimentieren und Dinge ausprobieren. Weil du nämlich nichts beweisen oder rechtfertigen musst.

Viele Hexen bekämen echt Ärger oder wären jedenfalls mit einem Haufen Fragen konfrontiert, würden sie sich aus der Besenkammer heraustrauen. Lass dir dies alles gut durch den Kopf gehen, bevor du entscheidest, wie offen du sein willst. Im Zuge dieses Prozesses kannst du dir folgende Fragen stellen:

Wem möchte ich davon erzählen und warum?Was geschieht wohl, nachdem ich mich als Hexe geoutet habe? Und was sollte aus meiner Sicht geschehen?Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, und wie würde ich darauf reagieren?Welche positive Wirkung kann es langfristig haben, wenn ich mich als Hexe oute?Inwiefern kann es sich langfristig negativ auswirken, wenn ich mich als Hexe oute?Warum ist es so wichtig, dass mir klar ist, dass ich mich nicht outen muss?Was kann ich dafür tun, dass mir meine Praxis auch dann noch am Herzen liegt, wenn ich mich nicht oute?

Setz dich nicht unter Druck, deine behagliche Besenkammer vorzeitig zu verlassen. Als frischgebackene Hexe musst du erst noch lernen, nicht durchzudrehen vor Freude über all deine Entdeckungen und Erfahrungen. Oft würdest du am liebsten Gott und der Welt davon erzählen. Das ist vollkommen normal.

Allerdings kann diese ganze Begeisterung dein Urteilsvermögen trüben. Und bestimmt möchtest du ja auch nicht, dass du dir am Ende wünschst, die Klappe gehalten zu haben. Wenn du dich in die Hexenkunst verliebt hast, wirst du sie noch viele weitere Monde lang ausüben und ausleben wollen. Deshalb kannst du dir ruhig Zeit lassen, bevor du darüber sprichst. Und derweil gut überlegen, was du wen wann wissen lassen willst.

Natürlich outen wir uns nicht nur einmal – sondern im Laufe unseres Lebens noch öfter. Auch nachdem du jahrelang als Hexe praktiziert hast und dein gesamtes näheres Umfeld von deinen magischen Sperenzchen weiß, kannst du noch in eine Situation kommen, in der du das Für und Wider der Offenheit abwägen musst.

Vielleicht sagt dir dein Bauchgefühl, dass du dich auf hexenfeindlichem Terrain befindest, und du erwähnst deshalb in einem Gespräch über Spiritualität deine persönlichen Überzeugungen lieber nicht. Vielleicht beschließt du, neuen Bekannten oder Arbeitskolleg:innen nicht sofort reinen Wein einzugießen. Oder vielleicht richtest du dir für die tiefer gehenden spirituellen Inhalte einen gesonderten Social-Media-Kanal ein, der dir das Gefühl gibt, aus deinem Herzen keine Mördergrube machen zu müssen.