Reise Know-How InselTrip Lanzarote - Dieter Schulze - E-Book

Reise Know-How InselTrip Lanzarote E-Book

Dieter Schulze

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Beschreibung

Lanzarote hat viele Gesichter. Außer herrlichen Stränden entdeckt man jenseits der Ferienorte grün aufleuchtende Palmenoasen, stille Dörfer mit kalkweißen Häusern, spektakuläre Landschaftskunstwerke von César Manrique, geheimnisvolle Höhlen wie die Jameos del Agua und unterirdische Seen – all das eingebettet in die Vulkanlandschaft der Feuerberge. Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten, sei es beim Schnorcheln und Tauchen, Surfen oder Segeln. Besonders die Bootsfahrten zum Whalewatching sind beliebt. Etliche Kunstschaffende haben sich auf der inspirierenden Insel niedergelassen und bieten – wie auch einheimische Kunsthandwerker – ihre Arbeiten auf den lokalen Mercadillos, in Galerien und Ateliers an. Dieser aktuelle Reiseführer Lanzarote ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Kanareninsel selbstständig zu entdecken: - Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet - Die schönsten Strände rund um die Insel - Die besten Hotspots zum Schnorcheln und Tauchen, Kiten, Windsurfen ... - Ausgewählte Anbieter für Segel- und Bootsausflüge sowie weitere Aktivitäten - Inselentdeckung mit Auto, Bus oder Fahrrad - Drei Wanderungen für jedermann - Ausflüge nach Fuerteventura und La Graciosa - Die ganze Bandbreite der kanarischen Küche - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zu bis zu den besten Weingeschäften - Die prächtigsten Vulkanlandschaften und Täler - Die erstaunlichsten Bräuche und Feiern - Besonderheiten der Flora und Fauna - Von Plane Spotting bis Aloe Vera: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos - Ausgesuchte Unterkünfte von Wellnesshotels bis zu Apartmentanlagen und Landhäusern - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter ... - Kleine Sprachhilfe Spanisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 196

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien

Vorwahlen

Abkürzungen

Lanzarote entdecken

Die Insel der Wein- und Feuerberge

Lanzarote im Überblick

Inselhauptstadt Arrecife

Puerto del Carmen und Umgebung

Playa Blanca und der Süden

Feuerberge und Weinstraße

Costa Teguise und der Norden

Insel La Graciosa

Lanzarote aktiv

Baden

Wassersport

Wandern

Weitere Aktivitäten

Lanzarote erleben

Feste und Folklore

Lanzarote kulinarisch

Was wo kaufen?

Natur erleben

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Sicherheit

Sprache

Touren

Telefonieren

Trinkwasser

Uhrzeit

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Der Autor

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Inselplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/inseltrip/lanzarote25

Preiskategorien

Gastronomie

Die Preise gelten für ein Hauptgericht mit Getränk.

€ bis 16 €

€€ 16–28 €

€€€ ab 28 €

Unterkünfte

Die Preise gelten jeweils für ein Doppelzimmer ohne Frühstück. Für ein Einzelzimmer zahlt man in der Regel 70 % des Doppelzimmer-Preises.

€ bis 70 €

€€ 70–130 €

€€€ 130–180 €

€€€€ ab 180 €

Vorwahlen

Die Vorwahl für Lanzarote von Deutschland, Österreich und der Schweiz lautet 0034 für Spanien, dann folgt die neunstellige Nummer des Anschlussinhabers. Bei Gesprächen von Lanzarote ins Ausland wählt man 0049 für Deutschland, 0043 für Österreich und 0041 für die Schweiz, danach die Ortsvorwahl ohne Anfangsnull und die Rufnummer des Teilnehmers.

Abkürzungen

Av. Avenida

Ctra. Carretera (Straße)

C.C. Centro Comercial (Einkaufszentrum)

Lanzarote entdecken

Die Insel der Wein- und Feuerberge

Die kanarischen Inseln sind ein begehrtes Reiseziel, an Lanzarote freilich scheiden sich weiterhin die Geister. Für die einen ist es eine Gesteinswüste, für die anderen ein glücksverheißendes Nirwana. Für mich ist die Insel immer eine Reise wert: Ich liebe ihr gleißendes Licht und ihre vielerorts wilden Küsten, die Dörfer mit den kalkweißen Häusern und die Landschaftskunstwerke von César Manrique (–>). Nirgendwo sonst auf den Kanaren ist es so gut gelungen, Landschaft, Architektur und Kunst in Einklang zu bringen. So wurde eine ehemalige Artilleriefestung zu einem grandiosen Aussichtspunkt hoch auf der Klippe (Mirador del Río {61}), ein alter Steinbruch zu einem meditativen Kaktusgarten {70} und eine vermüllte Lavahöhle {66} zu einem unterirdischen Konzertsaal. Und ja, auch die „Gesteinswüste“ hat’s mir angetan: Wo sonst kann man so anschaulich erleben, wie sich unsere Erde formte? An den wenige Hundert Jahre alten Feuerbergen erahnt man, mit welch explosiver Kraft das glühende Magma an die Erdoberfläche schoss und wie es sich über die Insel ergoss. Wohin man schaut, sieht man im Lauf erstarrte Ströme und aufgebrochene Lavaschollen, aufgerissene Krater und hohe Kegel. So ungewöhnlich die Landschaft auch ist, noch ungewöhnlicher ist das, was die Menschen aus ihr gemacht haben. Wo immer es ging, haben sie gesät. Selbst in den Aschetälern am Rand der Feuerberge ziehen sie Weinreben. Und der Tropfen schmeckt so gut, dass er bei internationalen Wettbewerben Preise abräumt. Zum Gläschen Wein ein frischer Fisch im Lokal, dazu Blick aufs Meer und eine steife Brise – was will man mehr?

Arrecifes Strand in der blauen Stunde (094lr Abb.: gs)

Lanzarote im Überblick

Die großen Ferienorte

Lanzarotes Resorts liegen an der sonnensicheren und windgeschützten Ost- und Südküste, wo es zugleich die schönsten Strände gibt. Flach fallen sie ins Meer ab, sodass man überall problemlos ins Wasser gelangen kann. Auch sind Brandung und Strömung schwächer als an der Westküste.

Im Norden liegt Costa Teguise mit ein paar kleineren Sandbuchten: als gediegener Ferienort mit Fünfsternehotel, königlicher Residenz und Golfplatz gestartet, doch mittlerweile angegraut. Schon vor Jahren wurden ein Jachthafen und eine Promenade in Aussicht gestellt, aber bisher hat sich nichts getan. Costa Teguise ist international, das britische Publikum überwiegt. Auf seine Bedürfnisse ist vieles zugeschnitten – vom Fish-&-Chips-Imbiss über Live-Übertragungen der Champions League bis zum Irish Pub.

Auf halber Strecke in Richtung Süden liegt Puerto del Carmen, Lanzarotes größtes Resort. Seine Vorzüge sind die langen, von einer Flanierpromenade gesäumten Sandstrände und der kleine Hafen, von dem Fischer- und Ausflugsboote in See stechen. Fast nahtlos schließt sich Puerto Calero an, das zwar mit keinem Strand, dafür aber mit einer schicken Marina aufwartet. Einen mondänen Jachthafen bietet auch das im Süden gelegene Playa Blanca – unter deutschen Gästen inzwischen die Nummer 1: mit schönen Stränden im Ortsbereich und den noch schöneren, außerhalb gelegenen Playas de Papagayo, einer langen Meerespromenade und einem Fährhafen, von dem man Ausflüge zu den Nachbarinseln unternehmen kann. Leider aber gibt es mittlerweile auch hier Bungalowsiedlungen, die sich landeinwärts ziehen.

Abseits der Ferienzentren

Wer touristische Kunstwelten scheut, macht Urlaub abseits der großen Ferienorte. Die Hauptstadt Arrecife ist nicht nur für einen Stopover gut. Zwar ist sie nicht unbedingt eine Schönheit, doch hat sie attraktive Ecken, einen Strand mitten im Ort, eine Lagune mit Fischerbooten und eine kleine Altstadt. Wer in kanarischen Alltag eintauchen will, ist hier an der richtigen Adresse: Vom café con leche in der Frühstücksbar bis zum letzten Drink auf der Partymeile bewegt man sich ausschließlich unter Einheimischen.

Wer kleine Dörfer bevorzugt, hat die Qual der Wahl. Unterkünfte gibt es an der Küste und in den Bergen, im Weinanbaugebiet und an Salzfeldern. Nah am Wasser wohnt man in Caleta de Famara und Órzola, in Arrieta,Punta Mujeres und Mala. Während am Rand der Feuerberge die schmucken Dörfer Yaiza und Uga Quartier bieten, wohnt man in Haría in einem Palmental. Die ehemalige Hauptstadt Teguise wartet mit kolonialer Architektur auf. Für Sportler gibt es in La Santa ein eigenes Resort; FKKler haben sich in Charco del Palo eingerichtet. Und natürlich kann man sich auch auf der vorgelagerten WüsteninselLa Graciosa einquartieren.

Wie die Insel erkunden?

Nach drei Tagen am Strand bekommt man Lust, das Hinterland zu erkunden – um so mehr, als Lanzarote Ungewöhnliches zu bieten hat! Aufgrund der günstigen Preise (ab 20 € pro Tag) lohnt es sich, einen Mietwagen zu nehmen – damit hat man größte Freiheit bei Ausflügen.

Gute Busverbindungen gibt es zwischen den Ferienorten und der Hauptstadt (www.intercitybuslanzarote.es); nur von dort kommt man in abgelegene Inselorte. Am Sonntag werden in den Ferienzentren Sonderbusse zum Markt von Teguise eingesetzt (–>). Taxis sind relativ teuer. Aktive erkunden Lanzarote per Rad. Verleihstationen gibt es in allen Ferienzentren.

Per Schiff lernt man Lanzarotes Küsten kennen, Ausflugsboote starten in den Häfen von Puerto del Carmen, Puerto Calero und Playa Blanca. Von Órzola im hohen Norden pendeln Mini-Fähren auf die vorgelagerte Insel La Graciosa; von Playa Blanca im Süden fahren Groß-Fähren zur Nachbarinsel Fuerteventura.

Zwischen Himmel und Meer – César Manriques Landschaftskunstwerke

Auf keiner Kanareninsel gibt es so viele spektakuläre Landschaftskunstwerke wie auf Lanzarote. Geschaffen hat sie das Allround-Talent César Manrique (1919–1992), der einheimische Traditionen mit der internationalen Avantgarde vereinte. Zugleich war er Kritiker des Massentourismus. Er kämpfte für eine Insel ohne Bettenburgen, auf dass Lanzarotes Schönheit erhalten bleibe. Dabei war ihm klar, dass damit eine exklusive, zahlungskräftige Klientel bedient würde: „Auf einer kleinen Insel wie Lanzarote ist es wie beim Theater. Wenn alle Plätze besetzt sind, gibt es eben keine Karten mehr.“

Manriques Werke von Nord nach Süd:

{61} Mirador del Río: Grandioser Aussichtspunkt, krustenartig in eine hohe Klippe integriert – mit Traumblick auf La Graciosa und weitere Felseilande.

{66} Jameos del Agua: Eine halboffene Höhlen-Lagune, Lebensraum des Albinokrebses, bildet den Rahmen für ein Café und ein unterirdisches Auditorium.

{70} Jardín del Cactus: Ein Steinbruch in Guatiza, verwandelt in einen meditativen Garten mit Kakteen aus aller Welt.

{45} Pueblo Marinero: Ein Pseudo- Fischerdorf, das dem auf dem Reißbrett entstandenen Resort Costa Teguise Leben einhauchen soll.

{47} Fundación César Manrique: Das ehemalige Wohnhaus des Künstlers, integriert in mehrere Lavablasen und mit Blick auf Vulkane.

> Monumento al Campesino: Ein kubistisches Riesendenkmal in Mozaga zu Ehren der Inselbauern, dahinter ein unterirdisches Restaurant und oberiridische Kunsthandwerkstätten (–>).

{10} Castillo de San José: Dicke Festungsmauern beherbergen ein Museum moderner Kunst in Arrecife.

> El Diablo: Im runden Panoramarestaurant mitten in den Feuerbergen wird mit Vulkanhitze gekocht (–>).

Für die meisten Landschaftskunstwerke wird man kräftig zur Kasse gebeten.

Inselsteckbrief

Lage: im Nordosten des kanarischen Archipels, 140 km vom afrikanischen und 1000 km vom spanischen Festland entfernt

Entstehung: Vor 40 Mio. Jahren führten unterseeische Vulkanausbrüche zum Aufbau eines Inselsockels. Vor zehn Mio. Jahren begann Lanzarote über die Meeresoberfläche hinauszuwachsen und ist somit nach Fuerteventura die zweitälteste der Kanarischen Inseln. Die letzten Ausbrüche ereigneten sich 1824.

Höchster Berg: Peñas del Chache im Inselnorden, 671 m

Fläche: 864 km2, max. 62 km lang und 21 km breit

Einwohner: 156.100, davon 15 % Ausländer; ca. 62 % der Bewohner sind nicht auf der Insel geboren, sondern im Zuge des Tourismusbooms eingewandert.

Religion: vorwiegend römisch- katholisch

Hauptstadt: Arrecife mit 63.800 Einwohnern

Verwaltung: Die Kanarischen Inseln bilden innerhalb Spaniens eine autonome Region (vergleichbar den deutschen Bundesländern). Diese Region ist in zwei Provinzen geteilt: Lanzarote gehört mit Fuerteventura und Gran Canaria zur Ostprovinz „Las Palmas de Gran Canaria“, Teneriffa bildet mit La Palma, Gomera und El Hierro die Westprovinz „Santa Cruz de Tenerife“. Außerdem wird jede Insel von einem Inselrat (Cabildo Insular) regiert, ihm unterstehen die Gemeinden („ayuntamientos“).

Wirtschaft: Wichtigste Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Die Landwirtschaft (Tomatenanbau, Ziegenkäse) spielt nur eine regionale Rolle.

Zeit: Westeuropäische Zeit (= mitteleuropäische Zeit minus 1 Std.)

{1} Inselhauptstadt Arrecife ** [H9]

Lanzarotes Hauptstadt ist nicht unbedingt ein Insel-Highlight, doch aufgrund einiger schöner Ecken einen Ausflug wert. Die Busanbindung ist gut, Traveller bleiben dank preiswerter Unterkünfte gern länger. In Arrecife bewegt man sich ganz und gar unter Einheimischen, nimmt teil am lässigen kanarischen Alltag.

Seit 1852 ist dies die Inselhauptstadt. Hier befinden sich alle wichtigen Institutionen – von der Inselregierung bis zum Gericht und der Marineschule. Über den Fähr- und Fischereihafen kommen die meisten Waren, unmittelbar vor der Haustür befindet sich der internationale Flughafen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind, zusammen mit den Märkten im Vorort Playa Honda, die besten der Insel. Mittlerweile leben über 63.800 Menschen in der Stadt, doppelt so viele wie 1990. Die schnelle Expansion in Spaniens Boom-Jahren hat ihrem Aussehen leider geschadet – mit gesichtslosen Straßen greift sie weit ins Hinterland aus. Attraktiv präsentiert sie sich an der Meeresfront: Spaß macht ein Spaziergang an der Uferpromenade und rund um die Lagune sowie die neue Marina Lanzarote. Wer mit dem Bus kommt, steigt am besten am küstennahen Intercambiador aus, Autofahrer, die keine Lust auf nervige Parkplatzsuche haben, steuern die Tiefgarage unter dem Arrecife Gran Hotel oder das Gebiet um Charco und Marina an.

Mein Tipp: Wann nach Arrecife?

Am meisten los ist vormittags und abends, während der Siesta (13–17 Uhr) werden die Bürgersteige hochgeklappt. Machen Sie es den Lanzaroteños nach und verdösen Sie diese Zeit, z. B. im Schatten der Palmen an der Playa del Reducto! „Tote Hose“ herrscht auch am Samstagnachmittag und am Sonntag, sofern nicht „Kreuzfahrer“ für ein bisschen Leben im Ort sorgen. Wer die Hauptstadt in Feststimmung erleben will, kommt zur Karnevalszeit im Februar – dann gibt es Maskenbälle, Umzüge und Salsa-Sessions.

{2} Playa del Reducto ** [H9]

Der Vorzeigestrand der Hauptstadt ist über 500 m lang und mit feinem, hellen Sand bedeckt. Er ist von Palmen gesäumt, die zwar keine akustische, aber doch eine optische Barriere zur Verkehrsstraße bilden.

Aufgrund der guten Wasserqualität wurde die Playa del Reducto von der EU mehrfach mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Bei Ebbe liegen die Riffs (span. arrecifes) trocken: ein ideales Revier für Seidenreiher, die in den vom Meer abgetrennten Tümpeln nach Kleinfischen jagen. Nahe dem Intercambiador, dem kleinen Busbahnhof, beginnt die Uferpromenade, die fast die gesamte Stadt erschließt – ein guter Auftakt zur Stadterkundung!

{3} Arrecife Gran Hotel *** [H9]

Das „Wahrzeichen“ von Arrecife ist der 17-stöckige Glaspalast des Arrecife Gran Hotel. Es liegt am Ostende des Strandes und prägt die Skyline. Im gläsernen Lift schwebt man in den 17. Stock. Dort heißt die Blue 17 Roof Top Bar (–>) mit einer großartigen Aussicht ihre Gäste willkommen: Man sieht bis auf die Riffs am Meeresgrund hinab, zur Landseite hin überblickt man halb Lanzarote. Beim abendlichen Cocktail schaut man auf ein Lichter- und Sternenmeer.

> www.aghotelspa.com

{4} Islote de Fermina *** [H9]

Hinter dem Gran Hotel Arrecife greift die Halbinsel Islote de Fermina weit ins Meer aus. Dort befindet sich ein nach Plänen von César Manrique entworfener Meerespark: eine helle Pool-Landschaft, aufgelockert durch Drachenbäume und Wolfsmilchgewächse. Akzente setzen auch pechschwarze Vulkanfelsen. Ein kleines Besucherzentrum(Centro de Interpretación de Arrecife) beleuchtet die Unterwasserarchäologie der Insel, ein Café bietet Stärkung.

> Islote de Fermina, Mo–Fr 10–17 Uhr, www.ausflügelanzarote.de/islote-de-la-fermina-in-arrecife, Eintritt frei

{5} Avenida de la Marina ** [H9]

Folgt man der Straße weiter, passiert man den Parque Islas Canarias, der kein Park, sondern eine minimalistisch möblierte Freifläche ist. Holzstege führen aufs Wasser, gold schimmernde Poller warten auf ankernde Jachten. Kurz darauf beschreibt die Straße einen Knick und heißt fortan Avenida de la Marina. Der breite, begrünte Promenadenabschnitt ist der Corso der Stadt. Hier wird flaniert und geflirtet, Paare sitzen händchenhaltend auf der Kaimauer und genießen das romantische Panorama. Gegenüber einem runden Pavillon, dem Kiosco de la Música, befindet sich in einem Bürgerhaus aus dem 19. Jh. das Kulturhaus mit Touristeninformation. Ein Blick ins Innere lohnt nicht nur wegen der wechselnden Kunstausstellungen: Die vom Foyer ins Obergeschoss führende Freitreppe überrascht mit einer Brüstung, in die Meereswesen geschnitzt sind. Bevor Sie hinausgehen, lohnt ein Blick in die Sala de César Manrique mit folkloristischen Fresken von 1947.

> Casa de Cultura Agustín de la Hoz<001> Av. de la Marina 7, www.arrecifecentro.com, Mo–Sa 9–14 und 17–21, So 9–14 Uhr

{6} Castillo de San Gabriel ** [H9]

Von der Promenade führt eine Doppelbrücke zum Castillo de San Gabriel, einer Trutzburg anno 1590. Fußgänger erreichen die Festung über die Kugelbrücke (Puente de las Bolas), den linken der beiden Zugänge. Die Festung wird als Geschichtsmuseum genutzt: Von der Eroberung bis zum Tourismus-Boom werden viele Facetten der Insel beleuchtet.Schön ist der Blick vom Burgdach auf die Stadt.

> Museo de Historia de Arrecife, Mo–Fr 10–17, Sa 10–14 Uhr, www.turismolanzarote.com, Eintritt frei, nur bei Sonderausstellungen ist ein Obolus zu entrichten.

{7} Calle León y Castillo * [H9]

Arrecifes Einkaufsstraße wird von den Bewohnern liebevoll La Real, „die Königliche“ genannt. Gern treffen sich hier die Lanzaroteños auf einen Plausch, stetes Grüßen durchweht die Straße. Traditionelle Geschäfte finden sich hier neben Boutiquen, das Mode-Imperium Zara ist gleichfalls vertreten. Fast am Ende der Straße stößt man auf das Einkaufszentrum Atlántida mit Supermarkt und Kino.

Mein Tipp: Für zwischendurch

Hervorragende Churros mit Schokolade gibt es in der Cafetería San Francisco, einer sympathisch altmodischen, stets gut besetzten Restaurantbar in der zentralen Fußgängerstraße. Wer es moderner liebt, besucht die Cafés an der Plaza de la Constitución (alias Plazuela) oder die gemütlichen Bistros in der Calle Ginés de Castro nahe der Kirche. Einen schönen Blick aufs Wasser bieten die Lokale an der Lagune Charco de San Ginés.

> Cafetería San Francisco € <002> Calle León y Castillo 10, Tel. 928813383, Mo–Sa 7–15 Uhr

{8} Iglesia de San Ginés * [H9]

Hinter der Einkaufsmeile liegt an einem schattigen Platz die wichtigste Kirche der Stadt. Von außen wirkt das dreischiffige, weiß getünchte Gotteshaus schlicht, sein einziger Schmuck ist der kuppelgekrönte Glockenturm. Innen wird es von dunklen Säulen aus Lavastein gegliedert, darüber spannt sich eine Kassettendecke im Mudéjar-Stil.

> Iglesia de San Ginés, Plaza de Las Palmas 1, meist tgl. 10–13 Uhr; Messe Mo–Fr 19.30, Sa/So 20 Uhr

{9} Charco de San Ginés *** [H9]

Nach San Ginés, dem Inselheiligen, ist auch die mit dem Meer verbundene Lagune benannt. Ringsum stehen niedrige, weiß verputzte Häuser mit blau gestrichenen Fenstern und Türen. Terrassencafés laden zu einer Pause ein. Auf dem Wasser dümpeln bunte Boote, bei Ebbe liegen sie trocken auf lehmigem Grund. Tagsüber ist der Charco (dt. „Teich“, „Tümpel“), ein beliebter Treff, und auch abends, wenn sich das Laternenlicht im Wasser spiegelt, ist er einer der schönsten Winkel von Arrecife.

Eine Lagune mitten in der Stadt – El Charco de San Ginés (003lr Abb.: gs)

{10} Castillo de San José *** [I9]

Außer dem Castillo de San Gabriel gibt es in Arrecife eine zweite Festung. Sie liegt 1,5 km nördlich vom Charco und ist über die verkehrsreiche Küstenstraße erreichbar (eine Promenade ist in Planung). Das Castillo de San José entstand 1774–79 als „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“: Der spanische König wollte den Exodus der Lanzaroteños von der von Vulkanausbrüchen gebeutelten Insel stoppen, indem er für einige Jahre Arbeit und Brot in Aussicht stellte. „Hungerfestung“ nannten denn auch die Bewohner den trutzigen Basaltbau, der keinen Angriff mehr zu fürchten brauchte – die Zeit der Piraterie war vorbei.

1976 wurde die Festung von César Manrique in ein kleines Internationales Museum für zeitgenössische Kunst verwandelt. Der dunkle, von einem Tonnengewölbe überspannte Hauptsaal bildet einen kontrastreichen Rahmen für bunt verspielte Bilder von Joan Miró, abstrakte Tableaus von Antonio Tápies und virtuos hingeworfene Skizzen von Pablo Picasso. Ein separater Raum ist Pancho Lasso gewidmet, dem herausragenden Inselbildhauer des 20. Jh. Über eine Wendeltreppe steigt man in die Zisterne hinab, wo Panoramafenster den Blick auf Frachter und Fischkutter freigeben. Ein schwarz gestyltes Restaurant serviert teure kanarische Küche, an der Bar kann man sich mit einem Kaffee stärken und das Ambiente auf sich wirken lassen.

> Castillo de San José/MIAC (Museo Internacional de Arte Contemporáneo), Carretera de Puerto Naos s/n, 10–20 Uhr, Eintritt 5 €, Kinder bis 12 Jahre 2,50 €, Café 10–24, Restaurant 13–16, 19–23 Uhr

Infos und Reisetipps

> Oficina de Información Turística Arrecife in der Casa de Cultura Agustín de la Hoz (–>), Av. de la Marina 7, Tel. 0034 620264703, www.turismolanzarote.com, Mo–Sa 9–14 und 17–21, So 9–14 Uhr

> Taxi: Stände an der Av. de la Marina sowie vor dem Gran Hotel, Radio Taxi Tel. 928803104

> Busbahnhof Arrecife. Der zentrale Busbahnhof (Estación de Guaguas) liegt zwei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums an der Vía Medular. Von hier gibt es Linienverbindungen zu fast allen Orten auf der Insel. Den langen Weg zum Busbahnhof kann sich sparen, wer zum Flughafen, nach Puerto del Carmen, Playa Blanca, Femés oder nach Costa Teguise fahren will: Diese Buslinien starten auch am Intercambiador westlich der Playa del Reducto an der Uferstraße [H9].

Unterkünfte

{3} Arrecife Gran Hotel €€€€, Parque Islas Canarias s/n, Tel. 928800000, www.aghotelspa.com, 108 Suiten, 56 Zimmer. Das Fünfsternehotel bietet von den oberen Etagen einen fantastischen Ausblick – Panoramafenster vom Boden bis zur Decke eröffnen eine Fernsicht auf Himmel und Meer. Mit Edelholzparkett und Marmorbad sind die Zimmer komfortabel eingerichtet; fürs Wohlbefinden sorgt ein Spa-Center mit mehreren Saunen, Wassermassagen und Kneipp-Becken sowie einem Außen-Pool mit Jacuzzi (gebührenpflichtig).

> Miramar €€ <003> Av. Coll 2, Tel. 928812600, www.hmiramar.com, 85 Zimmer. Ein Hotel in bester Lage. Das schönste ist der Ausblick: Von der Mehrzahl der sauberen und zweckmäßig eingerichteten Zimmer sowie von der windgeschützten Frühstücksterrasse im 6. Stock bietet sich ein schöner Blick auf das Castillo de San Gabriel. Auch die exzentrische Eingangshalle mit weißen Chaiselongues gefällt. Über die sogenannte Kugelbrücke, die Puente de las Bolas, kann man bequem zum Castillo hinüberspazieren (siehe Bild unten).

> Pensión Cardona € <004> Calle Democracia 11, www.hrcardona.com, Tel. 928811008, 50 Zimmer. Traveller fühlen sich hier wohl: Die Pension liegt in einer Seitengasse der Uferstraße, zwei Minuten von der „Vergnügungsmeile“ entfernt. Die Zimmer sind sauber und haben ein eigenes Bad, am ruhigsten wohnt man im vierten Stock. Im Souterrain befindet sich eine Cafeteria, die preiswertes Frühstück bietet.

Essen und Trinken

Den schönsten Ausblick hat man von der vornehmen Blue 17 Roof Top Bar im 17. Stock des Arrecife Gran Hotel {3}. Beliebt sind auch die Bars und Cafés am Charco, wo man zu erschwinglichen Preisen satt wird. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen die abseits gelegenen Restaurants Lilium und El Nido.

> Blue 17 Roof Top Bar €€–€€€, im Arrecife Gran Hotel {3}, Tel. 928800000, tgl. 10‒23 Uhr. Hier gibt es auch Kuchen und Kleinigkeiten zu essen.

> El Nido €€ <005> Calle Manolo Millares 103, Tel. 928114406, Facebook: restauranteelnidoarrecife, Mo‒Sa 19.30‒23 Uhr. Gemütliches Lokal mit freundlichem Ambiente und einem sympathischen, sprachkundigen Chef. Bei einheimischen Gästen sehr beliebt sind Paella, Auberginen mit Honig und die Tintenfischfrikadellen, zum Nachtisch das Ananas-Carpaccio!

> Lilium €€€ <006> Av Olof Palme s/n (Marina), www.restaurantelilium.com, Tel. 928524978, Di–Sa 14–16, 20–23 Uhr. In Orlandos Gastro-Bar in der modernen Marina sitzt man an Holztischen und schaut in die halboffene Küche, wo kanarisch-kreative Köstlichkeiten aus marktfrischen Zutaten entstehen. Dazu können spanische Spitzenweine glasweise bestellt werden. Lassen Sie sich von Orlando und Sandra beraten!

Einkaufen

Am besten einkaufen kann man in der verkehrsberuhigten Calle León y Castillo und ihren Seitenstraßen.

Beliebt ist vor allem der Wochen- markt.

> Algomás Tienda Gourmet<007> Calle José Molina 8, www.algomascanarias. com, Mo–Sa ab 10 Uhr. Bei Alena bekommt man Bio- und Gourmetprodukte, Weine und selbstgebrautes Bier, außerdem Kunsthandwerk.

> Wochenmarkt – Mercado Turístico y Artesanal de Arrecife<008> Plaza de las Palmas, Sa 9–14 Uhr. Rund um den Kirchplatz wird der „Touristenmarkt“ abgehalten, auch Kunsthandwerk steht zum Verkauf, das Brot des Biobäckers Andy und fast immer auch Biogemüse.

Nachtleben

Den Abend starten Lanzaroteños gern in einer der zahlreichen Cervecerías (Biergärten) an der Playa del Reducto. Danach ziehen sie für gewöhnlich weiter zur Calle Manolo Millares, wo freitags und samstags ab Mitternacht mehrere Clubs um die Gunst der Tanz- und Kontaktfreudigen konkurrieren.

> Bar El Almacén<009> Calle José Betancort 33, www.cactlanzarote.com. Traditionsreiche Bar im gleichnamigen Kulturzentrum. Die Stimmung ist am besten, wenn am gleichen Abend eine Veranstaltung stattfindet oder vielleicht auch ein Film im zugehörigen Autorenkino Cine Buñuel gezeigt wird.

Puerto del Carmen und Umgebung

Beim Landeanflug bietet sich das vertraute Bild: Karge Hänge senken sich zur Küste und werden im Ferienort Puerto del Carmen {11} von hellsandigen Stränden, weiter südlich von niedrigen Klippen begrenzt. Eine Kette buckeliger Hügel schirmt die Region von der Inselmitte ab, im Süden grenzt sie an die sonnenverglühten Berge des Ajaches-Massivs.

{11} Puerto del Carmen * [F10]

Nur 11.300 Einwohner hat Puerto del Carmen, doch die Zahl der Betten ist bedeutend höher. Der Ferienort erstreckt sich 10 km längs der Küste – vom alten Fischerhafen bis fast zum Flughafen. Über die gesamte Länge ziehen sich hellsandige Strände, die von kleinen Buchten unterbrochen sind. Oberhalb von ihnen verläuft eine breite, mit Palmen bepflanzte Promenade. Weniger idyllisch sieht es landeinwärts aus: Dort stapeln sich Apartmentanlagen, Fast-Food-Lokale und Karaokebars, Autovermietungen und Parfümerien. Doch die Urlauber, die hierher kommen, stört das nur wenig. Sie schätzen neben den Stränden das abwechslungsreiche Drumherum, die Sport- und Ausgehmöglichkeiten. Sie kommen zum Tauchen, mieten ein Tretboot, starten zum Parasailing-Trip, leihen sich Bikes oder unternehmen Schiffsausflüge. Abends treffen sich die meisten in der Vergnügungsmeile an der Playa Grande, viele aber auch in den Fischlokalen am Hafen.

{12} Puerto *** [F10]

Der alteHafen liegt in einer Bucht am Fuß niedriger Klippen – ein malerischer Flecken inmitten ausufernder Apartmentanlagen. Er ist die Keimzelle des Ortes, der einst La Tiñosa („die Schäbige“) hieß. Großinvestoren, die ab etwa 1970 die Unterkünfte hochziehen ließen, gaben ihm den werbewirksameren Namen Puerto del Carmen – so heißt die Schutzheilige der Fischer. Am besten kann man den kanarischen Alltag rund um den Hafen erleben. An der Plaza del Varadero,