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Vielen geht es mit der polnischen Sprache zunächst wie Heinrich Heine: Der Bedienstete der Familie Schnabelewopski in der gleichnamigen Novelle wird als "Prrschtzztwitsch" vorgestellt. Besonders die langen Konsonantengruppen, welche die polnische Sprache charakterisieren, wirken recht furchteinflößend. Aber der Versuch, einige Worte zu sprechen, wird sich lohnen: Die Polen reagieren darauf sehr positiv. Schließlich kann man ihnen kaum ein größeres Zeichen der Achtung entgegenbringen, als ihre Sprache zu lernen. Dabei ist ein Hang zum Perfektionismus fehl am Platz, es spielt keine Rolle, ob Sie Fehler machen. Das Wichtigste ist Sprechen, und damit können Sie dank dieses Sprachführers sofort anfangen! Mit leicht zu lesender Lautschrift. Kauderwelsch Sprachführer von Reise Know-How – die handlichen und alltagstauglichen Sprachbücher für Reisende - Kauderwelsch Sprachführer bieten einen schnellen Einstieg in fremde Sprachen. Alle fremdsprachigen Sätze im Buch werden zusätzlich zur sinngemäßen Übersetzung ins Deutsche auch einmal Wort für Wort übersetzt. Dadurch wird das Verständnis für die fremde Sprache erleichtert, und einzelne Wörter lassen sich schnell austauschen. - Die Grammatik wird kurz und verständlich erklärt, soweit es für einen einfachen Sprachgebrauch nötig ist. Das Wörterbuch am Ende hält einen Grundwortschatz und wichtige Begriffe für Reisende bereit. Wissenswertes über Land und Leute und Besonderheiten der Kommunikation werden nebenbei vermittelt. - Kauderwelsch-Bücher sind viel mehr als übliche Reisesprachführer. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit tatsächlich sprechen zu können, wenn auch nicht immer druckreif. Wer sich ein wenig Zeit zur Vorbereitung nimmt, kann mit Kauderwelsch auf Reisen in einen intensiveren Kontakt mit den Einheimischen treten und Erfahrungen machen, die sprachlosen Reisenden verborgen bleiben. - Mit über 150 Sprachen in mehr als 220 Bänden ist Kauderwelsch eine der größten Sprachführer-Reihen der Welt. Ob Englisch, Französisch oder Spanisch aufgefrischt werden soll oder ein Einstieg in Chinesisch, Persisch, Wolof, Kisuaheli oder Albanisch gesucht wird: Kauderwelsch bietet Sprachführer für alle wichtigen Sprachen der Welt und auch für viele kleinere und unbekanntere Sprachen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 150
Natürlich sprechen viele Polen Deutsch oder Englisch, und zwar wahrscheinlich besser, als Sie selbst Polnisch sprechen werden. Aber dies sollte Sie nicht davon abhalten, es trotzdem zu versuchen und dadurch ganz andere andere Möglichkeiten zu haben, um Land und Leute kennen zu lernen.
Es spielt keine Rolle, dass Sie grammatische Fehler machen werden. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren, denn hier ist der Hang zum Perfektionismus fehl am Platz. Ihr Versuch, sich ein bisschen in der Landessprache zu verständigen, wird sich auf jeden Fall lohnen. Die Menschen reagieren auf solche Bemühungen sehr positiv. Das, was Sie unterwegs erfahren werden, können Sie dann auch viel besser nachvollziehen. Wenn zwischen Reisenden und Touristen unterschieden wird, kann damit gleich bei den Sprachkenntnissen begonnen werden.
Schließlich können Sie den Menschen Ihres Reiselandes kein größeres Zeichen der Achtung entgegenbringen, als deren Sprache zu lernen und anzuwenden.
Viel Spaß beim Üben und Sprechen im Land!
Der Kauderwelsch-Sprechführer besteht aus drei Teilen: aus der Grammatik, dem Konversationsteil und einer Wörterliste.
Grammatik
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Sie können natürlich auch sofort mit dem Konversationsteil beginnen und die Grammatik zum Nachschlagen verwenden.
Konversation
In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die polnische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später im Land hören werden. Hier geht es in erster Linie um die praktische Anwendung der Sprache in konkreten Situationen. Hintergrundinformationen über die Verhältnisse in Polen sind auch darin enthalten. Benutzen Sie die Beispielsätze auch als Fundus von Satzschablonen und -mustern, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen.
Lautschrift
Damit Sie die Sätze sofort aussprechen können, ist unter dem polnischen Satz eine einfach ablesbare Lautschrift ergänzt, für die man keine Zusatzkenntnisse braucht.
Wort-für-Wort-Übersetzung
Die Wortreihenfolge des Polnischen können Sie anhand der Wort-für-Wort-Übersetzung nachvollziehen. Jedem polnischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein polnisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter wiedergegeben, sind diese durch einen Bindestrich verbunden.
Proszę bardzo.
proschä bardso
ich-bitte sehr
Bitte sehr.
Dziękuję.
dshjänkujä
ich-danke
Danke.
Erklärende Zusatzangaben, z. B. zur Beugung eines Wortes, stehen direkt nach einem Wort in Klammern.
Czytam książkę mojego brata.
tschytam kschjongschkä mojägo brata
ich-lese BuchAkk meinesGen BrudersGen
Ich lese das Buch von meinem Bruder.
Nic nie było.
njitz njä byuo
nichts nicht es-war
Es ist nichts passiert.
Wörter, die man in einem Satz untereinander austauschen kann, werden durch Schräg-strich getrennt. Wörter, die im polnischen Beispielsatz in Klammern stehen, können entfallen.
(on / ona / ono) ma
(on / ona / ono) ma
er / sie / es hat
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielsätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist.
Wörterlisten
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz Deutsch – Polnisch und Polnisch – Deutsch, mit dem man schon eine Menge anfangen kann. Er ist nicht dazu da, Ihr Taschenwörterbuch zu ersetzen, sondern vielmehr, um Ihnen einen Überblick über häufig vorkommende Vokabeln zu verschaffen.
Das Wichtigste im Überblick
Dieses Kapitel hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht die Rubrik „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls in dieser Rubrik, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-polnisch-mp3-1320
Auch erhältlich auf Audio-CD unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-polnisch-audio-cd-44820
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem O markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören
Vielen geht es mit der polnischen Sprache zunächst wie Heinrich Heine: Der Bedienstete der Familie Schnabelewopski in der gleichnamigen Novelle wird als „Prrschtzztwitsch“ vorgestellt! Aber dieser Name ist natürlich nur eine Persiflage!
Fast genauso schlimm sehen für Nichteingeweihte echte polnische Wörter aus. Etwa cześć, was nichts anderes bedeutet als „Hallo“ oder auch „Tschüss“. Besonders die langen Mitlautgruppen, die gerade das Schriftbild der polnischen Sprache charakterisieren, wirken ziemlich furchteinflößend:
prz
in
przeciwko
(gegen)
trz
in
trzeba
(man muss, es ist nötig)
chrz
in
chrząszcz
(Käfer)
szcz
in
szczur
(Ratte)
Allerdings entsprechen sich dabei die einzelnen Buchstaben und die tatsächlich ausgesprochenen Laute nicht immer eins zu eins: auch das Deutsche hat Buchstabenkombinationen, die nur einen einzelnen Laut wiedergeben (z. B. „sch“); das Polnische hat eben besonders viele davon.
Geht man der Sache etwas tiefer auf den Grund, entdeckt man, dass die beiden indoeuropäischen Sprachen Deutsch und Polnisch sehr viel gemein haben. Dabei handelt es sich hier nicht nur um den Wortschatz (Wörter wie hotel, bank, student, telefon, aber auch dach und kartofel), sondern vor allem auch um den grammatischen Aufbau.
Erstens werden Vokabeln durch eine Reihe von Vorsilben gebildet, wie man es auch vom Deutschen kennt. Zweitens besitzen beide Sprachen ein komplexes System von Fällen und Endungen, das sie letztendlich einer gemeinsamen Ur-Vorgängersprache verdanken.
Die Probleme werden aber dadurch nicht geringer, dass beide Sprachen vom Aufbau her ähnlich sind. Denn Polnisch ist noch (!) komplizierter als die „deutsche Sprache, schwere Sprache“. Polnisch ist immer noch sehr konservativ, d. h. es hat alte Formen im Wesentlichen beibehalten. Sogar Ortsbezeichnungen und Zahlen werden gebeugt (wie teilweise noch im Mittelhochdeutschen vor 600 Jahren!), und bei Verben in der Vergangenheitsform wird nach dem Geschlecht des Subjekts differenziert.
Polnisch ist eine slawische Sprache und gehört mit dem Tschechischen, Slowakischen, Kaschubischen, Ober- und Niedersorbischen zur westslawischen Untergruppe. Kaschubisch wird als Regionalsprache im Hinterland von Danzig gesprochen.
Wieso das alles? Ist es zum Erlernen der Sprache überhaupt wichtig? Wie allgemein bekannt, liegt Polen zwischen Deutschland und Russland geographisch extrem ungünstig. Dreimal ist das Land im 18. Jh. geteilt worden, so dass es als eigenständiger Staat lange Zeit nicht mehr existierte. Die polnische Sprache wurde durch die jeweiligen Großmächte (Preußen, Russ-land, Österreich-Ungarn) weitgehend unterdrückt. Aber die Polen schafften es, ihre Sprache am Leben zu halten. Sie wurde zeitweise praktisch als „Fremdsprache“ gelehrt, was dazu beitrug, dass sich die altertümliche Standardform auf Kosten der Dialekte weitgehend durchsetzen konnte. Für den nationalen Identitätssinn war auch die Religion von entscheidender Bedeutung. Mit dem Katholizismus kam das lateinische Alphabet nach Polen, im Gegensatz zur orthodoxen und kyrillischen Tradition in Russland, obwohl die Lateinschrift nur mit Ach und Krach der polnischen Sprache angepasst werden konnte – daher gibt es zahlreiche zusätzliche Buchstaben.
Die Sprache spiegelt also in sehr starkem Maße die stürmische Geschichte des Landes wider. Die Hintergründe sind schon von Interesse, aber es mutet Ihnen keiner zu, intensiv in die verzwickte Grammatik einzusteigen und perfekte Sätze herunterleiern zu können. Wir wollen den Akzent auf das Sprechen legen, womit Sie möglichst bald anfangen sollten.
Das polnische Alphabet weist gegenüber dem deutschen einige Besonderheiten auf.
nicht im Deutschen:
ą
,
ć
,
ę
,
ł
,
ń
,
ó
,
ś
,
ź
,
ż
nicht im Polnischen:
ä
,
ö
,
ü
nur in Fremdwörtern:
q
,
x
Betonung
Die Betonung liegt grundsätzlich auf der vorletzten Silbe (z. B. lekarzläkasch „Arzt“). Ausnahmen betreffen fast nur die Fremdwörter auf -yka / -ika (z. B. muzykamusyka „Musik“).
Mitlaute (Konsonanten)
In der nachfolgenden Tabelle werden den polnischen Buchstaben und Buchstabenkombinationen die in diesem Buch verwendeten Lautschriftzeichen gegenübergestellt.
ą
on
,
o
ng
entweder nasaliertes „o“ wie frz. „b
on
“, oder aber „on“ wie in „S
onn
tag“:
są
ßo
ng
(sie sind),
piątek
pjontäk
(Freitag)
c
tz
stimmloses „tz“ wie in „He
tz
e“:
cena
tzäna
(Preis)
ć
,
ci
tschj
weicher als „tsch“ in „
tsch
üss“, zugleich ähnlich dem „tch“ in „Brö
tch
en“, aber stärker „gezischt“:
mieć
mjätschj
(haben),
ciepło
tschjäpuo
(warm)
cz
tsch
wie „tsch“ in „
tsch
üss“:
poczta
potschta
(Post)
dz
ds
stimmhaftes „ds“, wie in „Run
ds
aal“:
bardzo
bardso
(sehr)
dź
,
dzi
dshj
stimmhaftes Gegenstück zu
ć
, ähnlich wie „dsch“ in „
Dsch
ungel“, aber weicher:
dźwig
dshjwik
(Kran),
gdzie
gdshjä
(wo)
dż
dsh
stimmhaftes „dsch“ wie in „
Dsch
ungel“:
dżungla
dshungla
(Dschungel)
e
ä
offenes „e“ wie in „
E
cke“:
chleb
chläp
(Brot)
ę
än
,
ä
ng
,
entw. nasaliertes „e“ wie „un“ in frz. „Verd
un
“, oder aber „en“;
mięso
mjä
ng
ßo
(Fleisch),
będzie
bändshjä
(wird sein),
ä
am Wortende wie einfaches
e
:
proszę
proschä
(bitte)
h
,
ch
ch
„ch“ („Ach-Laut“) wie in „Da
ch
“:
dach
dach
(Dach),
herbata
chärbata
(Tee)
i
(j)i
zwischen Mitlaut u. Selbstlaut wie „j“:
miasto
mjaßto
(Stadt)
ks
kß (x)
wie „x“ in „Ta
x
i“
ksi
kschj
Kombination
k
+ poln.
ś
(
si
):
książka
kschjo
ng
schka
(Buch)
ł
u
Halbvokal zwischen „u“ und „w“, wie in „a
u
a“:
zły
suy
(schlecht)
ń
,
ni
nj
wie „nj“ in „Ta
nj
a“, am Wortende leicht nasal:
dzień
dshjänj
(Tag)
niebo
njäbo
(Himmel)
o
o
offenes „o“ wie in „
O
tto“:
można
moshna
(man darf)
ó
u
„u“ wie in „B
u
tt“
Bóg
buk
(Gott)
r
r (rr)
stets gerolltes Zungenspitzen-R:
peron
pär(r)on
(Bahnsteig),
tor
tor(r)
(Gleis)
rz
sh
gleiche Aussprache wie
ż
:
rzeka
shäka
(Fluss)
s
ß
stimmloses „ß / ss“ wie in „Ma
ß
“
samochód
ßamochut
(Auto)
ś, si
schj
weicher als „sch“ in „
Sch
af“, zugleich ähnlich dem „ch“ in „liebli
ch
“, aber stärker „gezischt“:
dziś
dshjischj
(heute)
siostra
schjoßtra
(Schwester)
sz
sch
stimmloses „sch“ wie in „
Sch
af“:
szkoła
schkoua
(Schule)
w
w
wie „w“ in „
W
ein“:
wódka
wutka
(Wodka)
y
y
halbwegs zwischen Auslaut-„e“ in „End
e
“ und „i“ in „d
i
ck“:
my
my
(wir)
Das
y
also keinesfalls als „ü“ aussprechen!
z
s
stets stimmhaftes „s“ wie in „Mu
s
eum“:
koza
kosa
(Ziege)
ź, zi
shj
stimmhaftes Gegenstück zu
ś
, ähnlich wie „j“ in „
J
ournal“, aber weicher:
późno
pushjno
(spät)
ż
sh
stimmhaftes „sch“, wie „j“ in „
J
ournalist“ oder „g“ in „Gara
g
e“:
żona
shona
(Ehefrau)
Grundsätzlich gilt: ein Akzentzeichen auf einem Mitlautbuchstaben macht die Aussprache dieses Mitlauts „weicher“ (ć, ź, ś, ń; diese Regel betrifft nicht den Selbstlaut ó). Ein dem Mitlaut nachfolgendes i hat genau denselben Effekt. Man verwendet die Kombination Mitlaut + i vor Selbstlauten am Wortanfang und im Wort-inneren, und den Mitlaut mit Akzentzeichen am Wort- oder Silbenende.
Eigentlich stimmhafte (und auch mit den entsprechenden Buchstaben geschriebene) Mitlaute werden am Wort- bzw. Silbenende stimmlos gesprochen. Beispiele:
ksiądz
kschjontz
Priester
drób
drup
Geflügel
Dieses Aussprachephänomen kennen wir übrigens auch im Deutschen (vgl. Rad raat – Räder).
Eine sehr häufig vorkommende Mitlautgruppe ist szcz wie in Szczecin (Stettin), die man „schtsch“ ausspricht. Dazu gibt es auch ein weich ausgesprochenes Gegenstück, nämlich ść. Dessen furchterregende Lautschriftwiedergabe schjtschj beruht aber nur darauf, dass wir im Deutschen keine wirklich passende Entsprechung haben. Tatsächlich erfordert die Aussprache dieser Buchstabenkombination nicht mehr Übung als eben „schtsch“! Die anderen Buchstaben werden im Wesentlichen wie im Deutschen ausgesprochen.
Schwierigkeiten bereitet vor allem die Tatsache, dass es viele ähnlich klingende Zischlaute mit jeweils „harten“ und „weichen“ Varianten gibt; diese sind in einer nicht-wissenschaftlichen Lautschrift nur schwer darzustellen. Wenn man jedoch die Regeln für die Aussprache der einzelnen Buchstaben und Kombination beherrscht, kann man fast alle Wörtern vorhersagbar aussprechen, denn Ausnahmen gibt es nur wenige und haben meist mit der lautlichen Umgebung zu tun.
Selbstlaute (Vokale)
Lange Selbstlaute gibt es im Polnischen überhaupt nicht. Selbstlaute werden im Polnischen grundsätzlich kurz und offen ausgesprochen:
a
wie in „D
a
ch“, „
a
ch“
e
wie in „
E
cke“, „Dr
e
ck“
o
wie in „P
o
tt“, „K
o
mma“
u
,
ó
wie in „B
u
tter“, „B
u
lle“
Doppellaute
Doppelte identische Selbstlaute kommen nur als Resultat von Beugungen vor, z. B. historii (Genitiv von historia „Geschichte“). Dagegen sind Kombinationen unterschiedlicher Selbstlaute recht häufig. Die Aussprache ist aber zumeist anders als im Deutschen. Ein Beispiel:
Nie wiem.
njä wjäm
nicht ich weiß
Ich weiß nicht.
Hier kommt die Regel zum Tragen, dass ein i direkt nach einem Mitlaut dessen Aussprache „weich“ macht.
Der deutsche Doppellaut „ei“ (= „ai“) kommt im Polnischen praktisch nicht vor. Ein Pole würde ihn zweisilbig wie „e-i“ (bzw „a-i“) aussprechen. Dasselbe gilt für den Doppellaut „eu“ (polnisch „e-u“). Er wird ähnlich wie in „beunruhigen“ gesprochen, allerdings ohne den deutschen Knacklaut der Stimmritze. Jeder einzelne Buchstabe wird gesprochen. Dies gilt sogar für verdoppelte Mitlaute.
Europa
ä-uropa
Europa
jazda konna
jasda kon-na
Fahrt pferdische
Ausritt, Pferdereiten
Es gibt allerdings Wörter mit der Buchstabenverbindung -aj, das genauso wie deutsches „ei“ oder „ai“ ausgesprochen wird. Dies ist aber keine Ausnahme von der Regel, denn das j ist hierbei ein Mitlaut.
raj
raj (wie rei)
Paradies
Ohne jegliche Grammatikkenntnisse können Sie bereits folgende Floskeln verwenden, um sich verständlich zu machen:
Gdzie jest ...?
gdshjä jäßt
Wo ist ...?
Czy ma pan / pani ...?
tschy ma pan / panji
Gibt es / Haben Sie ...? (zum Mann / zur Frau)
Benutzen Sie pan, wenn Sie einen Herren anreden, und pani, wenn Sie eine Dame anreden!
Jest
/
Są ...
jäßt
/
ßo
ng
Es gibt ...
Dziękuję.
dshjänkujä
Danke.
Można?
moshna
Darf ich / man?
Tak.
tak
Ja.
Nie.
njä
Nein.
Można ...
moshna
Man kann / darf ...
In die obigen Sätze können Sie alle sinnvollen Wörter aus den Wörterlisten einsetzen.
Czy ma pan / pani wódkę?
tschy pan / panji ma wutkä
ob hat Herr / Dame Wodka
Haben Sie Wodka?
Nie ma.
njä ma
nicht es-hat
Gibt’s nicht. / Haben wir nicht.
To jest mleko.
to jäßt mläko
Das ist Milch.
To są jabłka.
to ßong japka
Das sind Äpfel.
Jest mleko.
jäßt mläko
es-ist Milch
Es gibt Milch.
Są jabłka.
ßong japka
es-sind Äpfel
Es gibt Äpfel.
Bardzo dobrze.
bardso dobshä
sehr gut
Sehr gut! / Alles klar!
Proszę bardzo.
proschä bardso
ich-bitte sehr
Bitte sehr.
Dziękuję.
dshjänkujä
ich-danke
Danke.
Czy można zapalić?
tschz moshna sapalitschj
ob man-darf rauchen
Darf man rauchen?
Nie można.
njä moshna
nicht man-darf
Man darf nicht.
Wörter, die Sie schon kennen
Nicht nur die „internationalen“ Wörter sind hier vertreten, sondern auch einige, die insbesondere dem Deutschen sehr ähnlich sind. Das gute polnische Wort dach kennen Sie schon. „International“ heißt übrigens międzynarodowy(„zwischen-national“).
adres
adräß
balet
balät
kino
kino
minister
minjißtär
muzeum
musäum
park
park
parlament
parlamänt
sport
ßport
student
ßtudänt
taksówka
takßufka
teatr
täatr
telefon
täläfon
telegram
tälägram
turysta
turyßta
wino
wino
wódka
wutka
Die Wortreihenfolge im Satz ist im Polnischen zwar im Prinzip frei, meistens ist sie jedoch wie im deutschen Hauptsatz:
Satzgegenstand
Satzaussage
Satzergänzung
Subjekt (S)
Prädikat (P)
Objekt (O)
Marek (S) czyta (P) polskie czasopismo (O).
maräk tschyta polßkiä tschaßopißmo
Marek (S) liest (P) (eine) polnische Zeitschrift (O).
On chce czytać czasopismo, a nie książkę.
on chtzä tschytatschj tschaßopißmo a njä kschjongshkä
er er-will lesen Zeitschrift und nicht BuchAkk
Er will eine Zeitschrift lesen, nicht ein Buch.
Die verschiedenen Abweichungen von diesem Grundmuster, die für das Deutsche so typisch (und obligatorisch) sind, haben im Polnischen keine Bedeutung. Die obige Wortstellung wird auch dann beibehalten, wenn am Satzanfang eine Zeitbestimmung o. ä. steht, wie z. B. dzisiaj „heute“. Die Zeitbestimmung kann aber auch am Satzende stehen.
Dziś Marek chce czytać gazetę.
dshjischj maräk chtzä tschytatschj gasatä
heute(Kurzform) Marek er-will lesen ZeitungAkk
Heute will Marek eine Zeitung lesen.
Marek chce czytać gazetę dzisiaj.
maräk chtzä tschytatschj gasätä dshjischjaj
Marek er-will lesen ZeitungAkk heute(Langform)
Heute will Marek eine Zeitung lesen.