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Dieser Sprachführer ist der perfekte Begleiter für eine Reise in die Dominikanische Republik. Denn will man ein wenig von den Feinheiten der dominikanischen Lebensfreude verstehen, ist es ratsam, mehr über die sprachlichen Besonderheiten und Eigenheiten der Dominikaner zu wissen. Kauderwelsch Sprachführer bieten einen schnellen Einstieg in fremde Sprachen und vermitteln Wissenswertes über Land und Leute. Alle fremdsprachigen Sätze im Buch werden zusätzlich zur sinngemäßen Übersetzung ins Deutsche auch einmal Wort für Wort übersetzt. Dadurch wird das Verständnis für die fremde Sprache erleichtert, und einzelne Wörter lassen sich schnell austauschen. Die Grammatik wird kurz und verständlich erklärt, soweit es für einen einfachen Sprachgebrauch nötig ist. Das Wörterbuch am Ende hält einen Grundwortschatz und wichtige Begriffe für Reisende bereit. Kauderwelsch-Bücher sind viel mehr als übliche Reisesprachführer. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit tatsächlich sprechen zu können, wenn auch nicht immer druckreif. Kauderwelsch Sprachführer von Reise Know-How: handlich, alltagstauglich, für über 150 Sprachen.
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Da saß ich nun und war mit meinem Latein am Ende, verstand nur noch Bahnhof, kapierte überhaupt nichts mehr! Dabei war ich doch stolz wie Oskar, hatte gerade mein Spanisch-Diplom erworben. Frisch überreicht, mit feierlichen Glückwünschen versehen, begleitet von wohlmeinenden Ratschlägen für den zukünftigen Lebensweg ... Der aber führte mich erstmal in die Dominikanische Republik, Urlaub machen! Aber nicht nur am Strand braten, sondern raus aus dem Hotel und rein in den nächsten Bus.
Und da hockte ich nun, in einem VW-Bus, eingequetscht wie eine Ölsardine. Guaguas heißen die Dinger, fahren überall hin und nehmen jeden mit. 16 Mann waren wir, irgendwie verstaut auf provisorischen Bänken mit verknoteten Beinen, festgeklammerten Armen, Hintern an Hintern. Fast zwangsläufig kommt man da in Kontakt – also, auf geht’s, keine Schüchernheit bitte, Gespräch suchen!
¡Qué calor!(So eine Hitze!). Was Blöderes fiel mir nicht ein, aber aller Anfang ist schwer. Mein Sitznachbar erbarmte sich, antwortete und ruckzuck plauderten wir – aber nicht allzu lange. Mein sprachlicher Elan verstummte recht schnell, ich bekam nämlich nicht mehr allzu viel mit. Mein Gegenüber bemerkte es dann auch, begriff, unterbrach sich selbst mitten im Satz: ¡No, estas son cosas del campo! (Nein, das sind Dinge vom Land.) Und mit einem Mal ging’s besser. So, als ob er einen Schalter umgelegt hätte, sprach er langsamer und vor allem deutlicher. Ein klares Zugeständnis an den Fremden, und der verstand wieder besser.
Das Erlebte machte nachdenklich. Später beobachtete ich ähnliche Reaktionen. Untereinander schienen die Dominikaner anders zu sprechen, irgendwie abgehackter, mit vielen Verschleifungen und anscheinend schneller. Es dauerte eine ganze Zeit, bis man sich da einhört, die Feinheiten „dekodiert“. Aber dann macht es umso mehr Spaß mitzureden. Und wenn man nun mal gar nichts versteht, spechen die freundlichen Dominikaner extra langsam für den Ausländer. Hauptsache, er bemüht sich und versucht es nicht auf Englisch.
Mittlerweile reisen alljährlich an die zwei Millionen Touristen an die dominikanischen Strände. Da entstanden viele Arbeitsplätze, englische Sprachkenntnisse wurden zu einer Notwendigkeit, deutsche vereinzelt auch schon. Trotzdem, wir sind die Gäste, warum also nicht einmal mit Spanisch versuchen?
Dieser Kauderwelsch-Band soll Ihnen dabei helfen. Vollständigkeit wird gar nicht erst angestrebt, aber eine fundierte Einführung in die Grundregeln der spanischen Sprache mit genügend praktischen Anwendungsbeispielen wollen wir Ihnen an die Hand geben. Und danach werden viele sprachliche Situationen durchgespielt, mit denen der Tourist in Berührung kommen kann. Immer wird dabei auf das dominikanische Spanisch verwiesen, werden Besonderheiten und Eigentümlichkeiten erklärt. Es soll Ihnen ja nicht so ergehen wie mir, damals, als ich nur noch Bahnhof verstand. Viel Spaß in der Dominikanischen Republik und ¡que le vaya muy bien!
Hans-Jürgen Fründt
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-spanisch-fuer-dominikanische
Auch erhältlich auf Audio-CD unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-spanisch-fuer-dominikanische-0
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Der Kauderwelsch-Band „Spanisch für die Dominikanische Republik“ ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert:
Grammatik
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Sie will zunächst mit den wesentlichen Regeln des in der Dominikanischen Republik gesprochenen Spanisch vertraut machen. Viele grammatikalische Erscheinungen, zumal Ausnahmen und Feinheiten, müssen bei dieser knappen Darstellung naturgemäß unberücksichtigt bleiben. Aber auch so bietet dieser Abschnitt genügend Stoff, der sicher nicht bei einmaligem Durchgang zu bewältigen, sondern wohl eher Schritt für Schritt unter ständiger Bezugnahme auf den Konversationsteil zu erarbeiten ist.
Wer sich intensiver mit der Grammatik des Spanischen beschäftigen will, kann auf die in großer Zahl vorhandenen Lehrbücher (zum Spanisch allgemein) zurückgreifen.
Konversation
Im Konversationsteil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die spanische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in der Dominikanischen Republik hören werden.
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung (s. u.) können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satz-schablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Um Ihnen das zu erleichtern, ist ein erheblicher Teil der Beispielsätze nach allgemeinen Kriterien geordnet („Bitten, Danken, Wünschen“, „Begrüßen & Verabschieden“ usw.). Mit etwas Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.
Wörterlisten
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1.000 Wörtern Deutsch-Spanisch und Spanisch-Deutsch, mit denen man einen Großteil der Gesprächssituationen meistern kann.
Wort-für-Wort-Übersetzung
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge spanischer Sätze besser durchschauen zu können, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift hinzugefügt. Jedem spanischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein spanisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter wiedergegeben, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden. Zum Beispiel:
¿Hay un hotel aquí?
(es-)hat ein Hotel hier
Gibt es hier ein Hotel?
Werden in einem Satz mehrere Wörter genannt, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen:
Soy alemán / suizo / austriaco.
(ich-)bin Deutscher / Schweizer / Österreicher
Ich bin Deutscher / Schweizer / Österreicher.
In Sätzen mit dem Tätigkeitswort „sein“ macht es häufig einen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann den betreffenden Satz spricht, ob eine Frau oder ein Mann angesprochen wird, oder ob man über eine Frau oder einen Mann spricht. Im spanischen Satz und in der Wort-für-Wort-Übersetzung werden beide Formen wie folgt angegeben:
Estoy cansado / cansada.
(ich-)bin müde(m/w)
Ich bin müde.
Hier spricht ein Mann die Variante vor dem Schrägstrich, eine Frau jedoch die Form nach dem Schrägstrich! Näheres dazu steht im Kapitel „Sein & Haben“.
Das Wichtigste im Überbick
Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich außerdem die wichtigsten Angaben zur Aussprache und die Abkürzungen, die in der Wort-für-Wort-Übersetzung und in den Wörterlisten verwendet werden, weiterhin eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Denn wer ist nicht schon einmal aufgrund missverstandener Gesten im fremden Land auf die falsche Fährte gelockt worden?
Einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren.
Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls in der Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich verstehe leider nicht“ oder „Können Sie das bitte wiederholen?“ auszuhelfen.
In der Dominikanischen Republik wird Spanisch gesprochen, oder wie man in vielen Teilen Lateinamerikas sagt, castellano. Indianische Sprachen existieren nicht mehr, vereinzelt konnten sich aber noch Fragmente erhalten, die in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeflossen sind. Dazu später mehr.
Die Insellage förderte eine gewisse sprachliche Eigenständigkeit, Einflüsse von außen flossen nur spärlich in den Sprachgebrauch ein. Dadurch erhielt sich das Dominikanische einen eigenständigen Charakter und unterscheidet sich eben auch vom Festland-Spanischen.
Diese Eigenständigkeit zeigt sich besonders in zwei sprachlichen Phänomenen. Dominikaner sprechen oftmals für unsere Ohren recht schnell und tendieren zu Wortverkürzungen und Verschleifungen. Sehr häufig werden Endungen verschluckt oder nur gehaucht, so dass sie kaum hörbar sind, speziell bei einem Wort mit einem -s am Ende.
Dame tre’ kilo’ de plátano’ (eigentlich: Dame tres kilos de plátanos. – Gib mir drei Kilo Bananen.) Oder auch: Va ’n p’quito pa’ ’trá’. (eigentlich: Va un poquito para atrás. – Rück noch ein Stückchen weiter nach hinten.), so werden Fahrgäste in eine guagua, einen Kleinbus hineindirigiert. Es dauert halt eine Zeit, bis man sich da eingehört hat.
Das zweite Phänomen ist eine eigentümliche Verschleifung des im Spanischen eigentlich hart gesprochenen Buchstabens „r“. An Wort-enden und vereinzelt in Kombinationen mit einem Konsonanten wird das „r“ nämlich wie ein „l“ gesprochen. Dieses Phänomen ist vor allem im südlichen Bereich anzutreffen. In der Cordillera Central, also etwa in der Inselmitte wird aus dem „r“ sogar ein „i“. Das hört sich dann so an: Statt calor (Hitze) heißt es im Süden calol und in der Inselmitte caloi. Busfahrer rufen auch ihr Reiseziel Hato Mayor als Hato Mayol aus, und wenn der zweifelnde gringo, der glaubt, nicht richtig verstanden zu haben, nachfragt, ob der Bus tatsächlich nach Hato Mayor fahre, kommt prompt zur Antwort: ¡Sí, señol!
Ungewohnt ist auch, dass viele Leute ein „s“ in verschiedene Wörter quetschen, dorthin, wo sie normalerweise nichts zu suchen haben. Beispiele: Istalia statt Italia, oder oskey statt okay. Keine Ahnung, worin der Ursprung dieser Besonderheit liegt, einer speziellen Region kann dieses Phänomen jedenfalls nicht zugeordnet werden. Gerne werden auch Erzählungen etwas übertrieben dargestellt und Wörter durch -azo oder -ísimo aufgeblasen. Beispiele: grandazo statt grande, (etwa: riesengroß statt groß), altísimo(superhoch) statt alto(hoch).
Auf der Halbinsel Samaná haben sich noch sprachliche Reste eines deutlich amerikanisch gefärbten Englisch erhalten. Ehemalige schwarze Sklaven, die im 19. Jahrhundert aus den USA kommend sich hier in der Abgeschiedenheit angesiedelt hatten (damals gab es noch keine Straße nach Samaná), pflegten lange Zeit ihre Sprache. Die isolierte Lage half dabei, mögliche Außenkontakte und Vermischungen zu vermeiden. Französische Sprach-einflüsse sind allerdings gering geblieben, obwohl die gesamte Insel lange Zeit von Frankreich bzw. Haiti dominiert wurde. Eines der markantesten Wörter ist noch der flamboyant-Baum. Weiterhin drückt sich das sprachliche Erbe in manchen Nachnamen aus: Candelier oder Betancourt oder auch Beauchamps.
Der Tourismus brachte zuerst die US-Amerikaner, und so sickerten dann auch englische Worte in die dominikanische Sprache ein, wie das weitverbreitete bai (von ‘goodbye’). Ebenfalls oft zu sehen bei Autovermietern: Se rentan (von ‘to rent’). Weitere abgeleitete Amerikanismen: Yanniskeke von ursprünglich „Johnny’s cake“, einem tellergroßen, aus Mehl hergestellten frittiertem Gebäck. Es wird am Strand verkauft und wurde vor langen Jahrzehnten mal im ganzen Land von Mr. Johnny feilgeboten. Colín bezeichnet eine lange Machete, der Name geht auf die ursprüngliche Herstellerfirma Collins aus den USA zurück. Kaugummis sind chiclets, niemand benutzt das spanische goma, und auch dieser Begriff basiert auf dem Markennamen eines Produktes.
Vieles wird in der Dominikanischen Republik anders bezeichnet als in Spanien. So heißt z. B. „Fahrkarte“ im Spanischen billete, im dominikanischen jedoch boleto. Meist werden die spanischen Bezeichnungen aber auch verstanden.
deutsch
in der Dominikan. Republik
in Spanien
Aasgeier
zopilote
(m)
buitre
(m)
Auto
carro
coche
Briefmarke
timbre
(m)
sello
Eintrittskarte
boleto
entrada
Fahrkarte
boleto
(
auch:
tíket
)
billete
(m)
Haus
choza
casa
Kartoffeln
papas
patatas
Kleinbus
guagua
bus
Räuber
chapulín
asaltante
Schwein
puerco
cerdo
Urwald
monte
selva
Spezifisch Ausdrücke für Gegenstände, Personen oder Zustände, die noch aus der Zeit der Tainos stammen, heute aber auch in anderen spanischsprachigen Ländern gebraucht werden.
übernommene Begriffe der Tainos
aguacate
Avocado
barbacoa
Grillrost
batea
kleine Mulde
bohío
palmgedeckte Hütte
burén
Art
Kochplatte
caimito
Sternapfel
chin-chín
ein bisschen
canoa
Einbaum, Kanu
carey
Karettschildkröte
caribe
Karibik,
auch:
Angehöriger des Stammes der Kariben
casabe
Maniokbrot
guayaba
Guave
hamaca
Hängematte
huracán
Hurrikan
iguana
Leguan
lambí
Meeresschnecke
maíz
Mais
maní
Erdnuss
tabaco
Tabak
tiburón
Hai
yuca
Maniokwurzel
Aus dem Englischen übernommene, aber meist verfremdete Wörter, da man sie der spanischen Schreibweise angepasst hat.
englisches Original
dominikanische Version
New York
Nueba Yol
watchman
wachimán
(Wachmann)
What’s your name?
what’s yo nei?
meeting
mitín
(steht so auch in Zeitungen)
Pepsi
pesi
(das mittlere „p“ wird nie gesprochen)
baseball
béibol
save a can
zafacón
(
Mülleimer,
von „bewahre die Büchse“)
Wortspiele
Häufig wird man in Herrenrunden Wortspiele (meist sexuellen Inhalts) mithören, deren Bedeutung man normalerweise nicht verstehen wird. Hauptsächlich werden dabei Bezeichnungen für den Penis (z. B. picha) verwendet (siehe auch bei den Schimpfwörtern), die Hoden (z. B. huevos) und Tätigkeitswörter mit doppelten Bedeutungen wie z. B. coger, das im Spanischen die Bedeutung von „nehmen“ hat und hier als „eine Frau nehmen“ benutzt wird.
Selbstlaute (Vokale)
Die Selbstlaute (a, e, i, o, u) werden wie im Deutschen ausgesprochen, wobei e und o relativ offen gesprochene Laute sind. Zwischen langen und kurzen Selbstlauten wird nicht unterschieden. Aufeinanderfolgende Selbstlaute werden getrennt gesprochen. Die beliebtesten „Fallen“ sind:
ie
i
und
e
getrennt sprechen, also nicht wie langes „i“,sondern wie in „R
ij
eka“:
quiero
(ich will)
ei
e
und
i
getrennt sprechen, also nicht wie in „L
ei
ter“,sondern wie in „b
ei
nhalten“ (ohne Stimmritzenverschlusszwischen
e
und
i
):
aceite
(Öl)
eu
e
und
u
getrennt sprechen, also nicht wie in „H
eu
“,sondern wie in „b
eu
nruhigt“ (ohne Stimmritzenverschlusszwischen
e
und
u
):
Europa
(Europa)
Mitlaute (Konsonanten)
Besondere Schwierigkeiten bereitet die Aussprache des Spanischen nicht. Den einzelnen Buchstaben(verbindungen) entsprechen in den meisten Fällen die gleichen Laute wie im Deutschen. Als zusätzlichen Buchstaben im spanischen Alphabet hat man lediglich das ñ zu lernen.
Die größte Hürde für Deutschsprachige ist sicherlich das „gerollte“ Zungenspitzen-R, das es zudem auch noch in zwei Versionen gibt. Doch keine Angst: Auch mit deutschem „r“ wird man verstanden und zumindest nicht als gringo (US-Amerikaner, die von den Dominakern „gehassliebt“ werden) eingestuft.
Dagegen bedeutet der in ganz Lateinamerika übliche seseo sicherlich eine Erleichterung für den Lernenden: c (vor e und i) sowie z werden wie das deutsche stimmlose scharfe „ß“ ausgesprochen und nicht wie das englische „th“, wie dies in Spanien üblich ist.
Bei folgenden Lauten weicht die Aussprache vom Deutschen ab:
b, v
Laut zwischen deutschem „b“ und „w“,am Wortanfang fast wie „b“:
boca
(Mund),
vaca
(Kuh)
c
vor
a, o, u
und Mitlauten wie „k“
casa
(Haus);
vor
e
und
i
wie „ß“ in „Fu
ß
“:
cerveza
(Bier)
cc
wie „kß“:
accidente
(Unfall)
ch
wie „tsch“ in „Ma
tsch
“:
mucho
(viel)
g
vor
a, o, u
und Mitlauten wie „g“:
gato
(Katze);
vor
e, i
wie „ch“ in „Ba
ch
“:
gente
(Leute)
gue,gui
wie „ge“ bzw. „gi“, das
u
nicht sprechen. Es zeigt an, dassdas
g
nicht wie „ch“ klingt:
guitarra
(Gitarre),
guerra
(Krieg)
güe,güi
wie „gue“ bzw „gui“: soll ein
u
vor
e
bzw.
i
dennoch hörbarsein, steht statt
u
ein
ü
(selten):
ungüento
(Salbe)
gua
wie „gua“ (vor
a
ist
u
immer hörbar!):
agua
(Wasser)
h
wird nicht mitgesprochen:
hora
(Stunde)
j
wie „ch“ in „Ba
ch
“:
viejo
(alt)
ll
wie „j“ in „
J
unge“:
calle
(Straße)
ñ
wie „nj“ in „A
nj
a“:
baño
(Toilette)
qu
wie „k“ (nie „kw“!), tritt nur vor
e
und
i
auf,das
u
bleibt dabei „stumm“:
queso
(Käse)
r, rr
Zungenspitzen-r, einfaches
r
im Wortinneren und amWortende mit nur einem „Schlag“ sprechen:
pero
(aber),
mar
(Meer);
am Wortanfang und als doppel-
rr
stark rollen:
río
(Fluss),
perro
(Hund)
s
immer stimmlos wie „ß“ in „Fu
ß
“:
sol
(Sonne)
x
im Normalfall wie das deutsche „x“ (also „kß“) sprechen:
taxi
„takßi“ (Taxi)
y
vor Vokalen wie „j“ in „
J
unge“:
ayer
(gestern);
am Wortendeoder wenn allein stehend wie „i“:
hoy
(heute),
y
(und)
z
immer stimmlos wie „ß“ in „Fu
ß
“:
azúl
(blau)
Betonung
Wörter, die auf einen Selbstlaut, auf n oder s enden, werden in der Regel auf der vorletzten Silbe betont, alle übrigen auf der letzten Silbe. Hierbei ist zu beachten, dass Selbstlautverbindungen, die mit i oder u beginnen, als einsilbig gelten; patio(Hof) wird demnach auf dem a betont. Alle anderen Selbstlautverbindungen jedoch gelten als zweisilbig; paseo(Spaziergang) wird also auf dem e betont. Abweichungen von diesen Regeln werden durch einen Akzent auf der zu betonenden Silbe angezeigt, z. B.: avión(Flugzeug).
Manchmal ist die Betonung entscheidend für die Bedeutung eines Wortes:
esta
diese
está
er / sie ist
papa
Papst; Kartoffel
papá
Papa
compro
ich kaufe
compró
er / sie kaufte
Akzente dienen darüber hinaus bei einigen einsilbigen Wörtern, die unterschiedliche Bedeutungen haben, als Unterscheidungsmerkmal:
el
der
él
er
tu
dein
tú
du
mi
mein
mí
mich
de
von
dé!
geben Sie!
si
wenn
sí
ja
Besonderheiten in der Aussprache
Viele Dominikaner nehmen es mit der Aussprache nicht allzu genau. So wird z. B. von der Landbevölkerung das End-s verschluckt: „¡Dó kilo dearró, por favor!“ statt ¡Dos kilos de arroz, por favor!(Zwei Kilo Reis, bitte!), oder aber es werden ganze Satzteile miteinander verschmolzen. So muss jeder Besucher auf die Frage gefasst sein:
(du-)bist durch erste Mal hier
Bist du zum ersten Mal hier?
Groß oder klein?
Zur Schreibweise nur soviel: Der Satzanfang wird groß geschrieben, Eigennamen überall im Satz ebenfalls, alle anderen Wortanfänge werden klein geschrieben.
Satzzeichen
Ungewöhnlich für den deutschen Leser ist, dass Frage- und Ausrufesätze nicht nur mit den entsprechenden Satzzeichen (? und !) abgeschlossen, sondern auch, und dann auf dem Kopf stehend, eingeleitet werden (¿ und ¡). Sie werden dort gesetzt, wo jeweils die Frage oder der Ausruf beginnt, u. U. also auch mitten im Satz.
Estoy buscando ... (Ich suche ...)
Estoy buscando un restaurante.
(ich-)bin suchend ein Restaurant
Ich suche ein Restaurant.
Estoy buscando la parada de guagua.
(ich-)bin suchend die Haltestelle von Kleinbus
Ich suche die Bushaltestelle.
In diesen Fragesatz (und auch in die folgenden Fragen) kann man alle sinnvollen Wörter aus der Wörterliste unverändert einsetzen, zum Beispiel:
un médico
ein Arzt
el hospital
das Krankenhaus
la embajada
die Botschaft
la policía
die Polizei
la guagua
der (Klein-)Bus
una tienda
ein Geschäft
el aeropuerto
der Flughafen
un taxi
ein Taxi
el consulado
das Konsulat
un teléfono
ein Telefon
¿Hay ... ? (Gibt es ... ?)
¿Hay café?
(es-)hat Kaffee
Gibt es Kaffee?
¿Hay un hotel aquí?
(es-)hat ein Hotel hier
Gibt es hier ein Hotel?
Sí, hay.
ja (es-)hat
Ja, gibt es.
No, no hay.
nein nicht (es-)hat
Nein, gibt es nicht.
¿Dónde hay ... ? (Wo gibt es ... ?)
¿Dónde hay una farmacia?
wo (es-)hat eine Apotheke
Wo gibt es eine Apotheke?
¿Dónde hay un banco?
wo (es-)hat ein Bank
Wo gibt es eine Bank?
Man sollte sich von vornherein darauf einstellen, mehrmals verschiedene Personen fragen zu müssen. Die Antworten sind zwar meistens gut gemeint, nicht selten aber sehr unpräzise. Typisch etwa ist die Auskunft más allá, was etwa mit „immer weiter“ zu übersetzen ist.
¿Dónde está ... ? (Wo ist ... ?)
Fragt man nach etwas Bestimmtem, verwendet man nicht hay(es gibt), sondern está(ist).
¿Dónde está el hotel Aída?
wo (er-)ist der Hotel Aída?
Wo ist das Hotel Aída?
¿Dónde está el correo?
wo (er-)ist der Post
Wo ist die Post?
¿Dónde está el terminal de Caribe Tours?
wo (er-)ist der Terminal von Caribe Tours
Wo ist der Busbahnhof der Gesellschaft Caribe Tours?
a la derecha
(nach) rechts
a la izquierda
(nach) links
acá, aquí
hier
por acá
hierhin
allá, allí
dort
por allá
dorthin
cerca
nah
lejos
weit
derecho, recto
geradeaus
hacia atrás
zurück
cruce
(m)
Kreuzung
semáforo
Ampel
¿Tiene usted ... ? (Haben Sie ... ?)
¿Tiene usted una habitación libre?
(er-/sie-)hat Sie eine Zimmer frei
Haben Sie ein freies Zimmer?
¿Tiene usted un mapa de Santo Domingo?
(er-/sie-)hat Sie ein Plan von Santo Domingo
Haben Sie einen Stadtplan von Santo Domingo?
Diese Wendung ist dann angemessen, wenn man gezielt nach etwas fragen will. Die Antworten können z. B. lauten:
Sí, lo tenemos.
ja es (wir-)haben
Ja, haben wir.
No, no lo tengo.
nein nicht es (ich-)habe
Nein, habe ich nicht.
Quiero ... (Ich will ... / Ich hätte gern ...)
Um einen Wunsch auszudrücken, kann man sich mit quiero(ich will) behelfen. Höflicher ist allerdings quisiera(ich würde wollen), das wie das deutsche „ich hätte gern / ich möchte“ verwendet wird.
Quiero una cerveza.
(ich-)will eine Bier
Ich möchte ein Bier.
Quisiera otra habitación.
(ich-)würde-wollen andere Zimmer
Ich hätte gern ein anderes Zimmer.
¿Cuánto cuesta ... ? (Wie viel kostet?)
¿Cuánto cuesta un boleto?
wie-viel (er-)kostet ein Fahrkarte
Wie viel kostet eine Fahrkarte?