Robert Guiskard, Herzog der Normänner - Heinrich Von Kleist - E-Book

Robert Guiskard, Herzog der Normänner E-Book

Heinrich Von Kleist

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Beschreibung

Das unvollendete historische Dramenfragment beginnt mit den Klagen des Volks über die Pest, "(d)ie uns die Hölle grausend zugeschickt" — welche das Feldlager vor Konstantinopel ergriffen hat. Die Soldaten drängen sich um das Zelt des normannischen Herzogs Robert Guiskard, sie fordern den Rückzug. Der Herzog hingegen, glaubt an seine Unsterblichkeit und ist fest entschlossen, Byzanz zu erobern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Normannen-Held sich mit der tödlichen Krankheit ansteckt.-

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Seitenzahl: 24

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Heinrich Von Kleist

Robert Guiskard, Herzog der Normänner

Ein Fragment

Saga

Robert Guiskard, Herzog der Normänner

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1808, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728015377

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Personen:

Robert Guiskard, Herzog der Normänner Robert, sein Sohn, Normännerprinz Abälard, sein Neffe, Normännerprinz Cäcilia, Herzogin der Normänner, Guiskards Gemahlin Helena, verwitwete Kaiserin von Griechenland, Guiskards Tochter und Verlobte Abälards Ein Greis der Normänner Ein Ausschuß von Kriegern der Normänner Das Volk der Normänner Szene: Zypressen vor einem Hügel, auf welchem das Zelt Guiskards steht, im Lager der Normänner vor Konstantinopel. Es brennen auf dem Vorplatz einige Feuer, welche von Zeit zu Zeit mit Weihrauch und andern starkduftenden Kräutern genährt werden. Im Hintergrunde die Flotte.

Erster Auftritt

Ein Ausschuß von Normännern tritt auf, festlich im Kriegsschmuck. Ihn begleitet Volk jeden Alters und Geschlechts.

Das Volk(in unruhiger Bewegung).

Mit heißem Segenswunsch, ihr würd'gen Väter,

Begleiten wir zum Zelte Guiskards euch!

Euch führt ein Cherub an, von Gottes Rechten,

Wenn ihr den Felsen zu erschüttern geht,

Den angstempört die ganze Heereswog'

Umsonst umschäumt! Schickt einen Donnerkeil

Auf ihn hernieder, daß ein Pfad sich uns

Eröffne, der aus diesen Schrecknissen

Des greulerfüllten Lagerplatzes führt!

Wenn er der Pest nicht schleunig uns entreißt,

Die uns die Hölle grausend zugeschickt,

So steigt der Leiche seines ganzen Volkes

Dies Land ein Grabeshügel aus der See!

Mit weit ausgreifenden Entsetzensschritten

Geht sie durch die erschrocknen Scharen hin,

Und haucht von den geschwollnen Lippen ihnen

Des Busens Giftqualm in das Angesicht!

Zu Asche gleich, wohin ihr Fuß sich wendet,

Zerfallen Roß und Reuter hinter ihr,

Vom Freund den Freund hinweg, die Braut vom Bräut'gam,

Vom eignen Kind hinweg die Mutter schreckend!

Auf eines Hügels Rücken hingeworfen,

Aus ferner Öde jammern hört man sie,

Wo schauerliches Raubgeflügel flattert

Und den Gewölken gleich, den Tag verfinsternd,

Auf die Hülflosen kämpfend niederrauscht!

Auch ihn ereilt, den Furchtlos-Trotzenden,

Zuletzt das Scheusal noch, und er erobert,

Wenn er nicht weicht, an jener Kaiserstadt

Sich nichts als einen prächt'gen Leichenstein!

Und statt des Segens unsrer Kinder setzt

Einst ihres Fluches Mißgestalt sich drauf,

Und heul'nd aus ehrner Brust Verwünschungen

Auf den Verderber ihrer Väter hin,

Wühlt sie das silberne Gebein ihm frech

Mit hörnern Klauen aus der Erd' hervor!

Zweiter Auftritt

Ein Greis tritt auf. Die Vorigen.

Ein Krieger.

Komm her, Armin, ich bitte dich.

Ein anderer