4,99 €
2,49 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 4,99 €
Ich war unschuldig - bis ich ihm begegnet bin. Vom ersten Moment an wusste ich: Er wird mich zerstören. Trotzdem konnte ich ihm nicht widerstehen. Und wenn ich ehrlich bin: Ich wollte es auch nicht.
Ich spürte die Gefahr. Ich wusste, dass er kein guter Mensch ist. Doch seine dunklen Augen und sein charmantes Lächeln zogen mich magisch an - und ich gab der Versuchung nach.
Doch dann - falscher Ort, falsche Zeit - sah ich etwas, das ich niemals hätte sehen dürfen. Und die Mafia lässt Zeugen nicht davon kommen. Niemals.
Zwar wird Vincent Valetti nicht zulassen, dass mir etwas zustößt. Aber er wird mich auch nicht gehen lassen. Und so Ich gefangen in einem gefährlichen Strudel aus verbotenen Gefühlen und heftiger Leidenschaft.
Meine einzige Hoffnung ist, dass mein Herz daran nicht zerbricht ...
Die deutsche Ausgabe von »His Hostage« - dem zweiten Band der düsteren und spicy Mafia-Romance-Reihe von USA-Today-Bestsellerautorin Willow Winters. Enthält explizite Szenen und Sprache. Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 317
Liebe Leserin, lieber Leser,
herzlichen Dank, dass du dich für ein Buch von beHEARTBEAT entschieden hast. Die Bücher in unserem Programm haben wir mit viel Liebe ausgewählt und mit Leidenschaft lektoriert. Denn wir möchten, dass du bei jedem beHEARTBEAT-Buch dieses unbeschreibliche Herzklopfen verspürst.
Wir freuen uns, wenn du Teil der beHEARTBEAT-Community werden möchtest und deine Liebe fürs Lesen mit uns und anderen Leserinnen und Lesern teilst. Du findest uns unter be-heartbeat.de oder auf Instagram und Facebook.
Du möchtest nie wieder neue Bücher aus unserem Programm, Gewinnspiele und Preis-Aktionen verpassen? Dann melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an: be-heartbeat.de/newsletter
Viel Freude beim Lesen und Verlieben!
Dein beHEARTBEAT-Team
Melde dich hier für unseren Newsletter an:
Ich war unschuldig, bevor ich ihm begegnete. Und ich wusste, dass er mich zerstören würde – trotzdem konnte ich ihm nicht widerstehen. Obwohl ich die Gefahr spürte, sehnte sich mein Herz nach ihm. Seine dunklen Augen und sein charmantes Lächeln zogen mich an, und ich gab der Versuchung nach.
Doch dann sah ich etwas, das ich niemals hätte sehen dürfen. Und die Mafia duldet keine Zeugen.
Vincent Valetti wird nicht zulassen, dass mir etwas zustößt, aber er wird mich auch nicht gehen lassen. Ich bin gefangen in einem gefährlichen Strudel aus verbotenen Gefühlen und Leidenschaft und kann nur hoffen, dass mein Herz daran nicht zerbricht …
WILLOW WINTERS
Fessle mich
Aus dem Amerikanischen von Sonja Fehling
Dark Mafia Romance
Ich bereue das hier jetzt schon. Trotzdem gehe ich weiter in den Büroraum hinein, während er mit einem lauten Klicken die Tür hinter mir schließt. Sicher haben alle gesehen, dass ich mit ihm nach hinten gegangen bin, und sie werden genau wissen, was wir hier treiben. Ich komme mir wie ein billiges Flittchen vor. Seine Hände umfassen meine Taille, und er presst meinen Po an sich. Seine harte Erektion drängt sich in meinen Rücken. In meinem Unterleib breitet sich Hitze aus, als er mit geöffneten Lippen meinen Nacken küsst. Sein heißer Atem sendet kalte Schauer durch meinen Körper, und in diesem Moment knicke ich ein. Ich brauche das hier. Ohne mein Zutun verschmilzt mein Körper mit seinem, und ich hebe die Arme, um seinen Nacken zu umschlingen. Meine Finger vergraben sich in seinem Haar. Ist mir egal, was alle denken. Einmal in meinem Leben will ich mich einfach nur gut fühlen.
Braves Mädchen. Ich wusste, dass ich sie auflockern kann, wenn ich mit ihr allein bin. Sie will es, und ich weiß genau, was ich tun muss. Mit den Fingern streiche ich über ihre Haut, während ich ihr das Top über den Kopf ziehe. Dafür muss ich einen Schritt zurücktreten, und sie nutzt die Gelegenheit, um sich zu mir umzudrehen, sich auf die Zehenspitzen zu stellen und ihre Lippen auf meinen Mund zu pressen. Ich dränge die Zunge in sie und schmecke sie, sauge an ihrer Unterlippe, während ich ihren BH öffne. Dann lasse ich sie los und knie mich hin, um ihre Shorts aufzuknöpfen und sie ihr hinunterzuziehen. Mmh, ein Spitzenhöschen. Das wird sich leicht zerreißen lassen.
Mein Atem ist laut, fast hektisch, und mein Herz schlägt wild in meiner Brust. Ich kann nicht glauben, dass ich das hier tue. Er zerreißt meinen Slip mit beiden Daumen und wirft ihn achtlos zu Boden, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. Erneut läuft ein erregender Schauer durch mich hindurch, und Feuchtigkeit bildet sich in meinem Schritt, als ich die Schenkel zusammenpresse. Mit einem Grinsen packt er mich an den Hüften, zerrt meine Vagina vor sein Gesicht und zieht tief die Luft ein. Normalerweise würde ich vor Scham sterben, doch sein lautes Knurren und die lässige Bewegung seiner Zunge sorgen dafür, dass ich die Augen schließe und voller Ekstase den Mund öffne. Dann steht er wieder auf und zieht meinen BH herunter. Das Kitzeln der Träger auf meinen nackten Armen nehme ich kaum wahr, während ich ihm dabei zusehe, wie er meine Brüste betrachtet. Seine Blicke sind so lustvoll, dass meine Nippel sich zusammenziehen.
Sie ist so verdammt heiß. Ich wusste, dass sie schön ist, aber Junge – ich brauche tatsächlich einen Moment, um all ihre Schönheit in mich aufzunehmen. Dann packe ich sie an den Schenkeln und hebe sie hoch, um sie auf die Schreibtischkante zu setzen. Ohne noch eine weitere Sekunde zu zögern, beuge ich mich hinunter und sauge ihren harten, blassroten Nippel zwischen meine Lippen. Sie wirft den Kopf nach hinten, und ein leises Stöhnen dringt aus ihrem Mund.
Er löst sich von mir und lässt meinen Nippel aus seinem Mund rutschen, bevor er sich erneut vor mich kniet. Ach, du Scheiße: Er wird mich lecken. Mir stockt der Atem, und vor Scham will ich die Beine schließen, doch seine Hände, die auf den Innenseiten meiner Knie liegen, verhindern das. Stattdessen schiebt er mich weit auseinander, um meine Vagina zu betrachten. Meine Wangen fangen an zu brennen, und ich kann nicht hinsehen, weil es mir so peinlich ist.
»Soll ich aufhören, Süße?« Ich weiß, dass sie das nicht will. Ich schätze, es hat sich noch keiner auf diese Weise um sie gekümmert. Umso mehr werde ich sie gleich verwöhnen. Sie beißt sich auf die Unterlippe und schüttelt den Kopf. Lächelnd sehe ich sie an, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder auf ihre köstliche und gierige kleine Muschi lenke. Ihre Schamlippen glänzen feucht vor Erregung, ein Anblick, den ich liebe. Ich beuge mich vor und lasse meine Zunge von ihrem Eingang bis zu ihrer Klitoris wandern. Mmh, es schmeckt so süß. Mehrmals lecke ich über ihre pulsierende kleine Erhebung, und schließlich entspannt sie sich unter mir. Ich lächle in ihre Hitze hinein, kralle die Hände um ihren Arsch und positioniere sie so, dass ich gut an sie rankomme.
OHMEINGOTT. Das fühlt sich so gut an. Ich muss mich wirklich stark darauf konzentrieren, leise zu sein. Meine Zähne bohren sich in meine Unterlippe, während ich schamlos meinen Unterleib in sein Gesicht dränge. Seine Zunge massiert meine Klitoris, während er mit den Fingern in mich eintaucht und sie krümmt. Mein Rücken wölbt sich, als er meinen G-Punkt berührt. Das ist der Wahnsinn!
Sie liebt, was ich mir ihr mache; ihr Körper ist so verdammt empfänglich für meine Berührungen, genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich kann es kaum erwarten, in sie einzudringen und zu sehen, wie diese Brüste auf und ab hüpfen. Es sind nicht die größten, die ich je gesehen habe, aber sie strecken sich mir frech entgegen und passen genau in meine Hände. Ich beiße in ihre Klitoris – nicht fest, nur so, dass sie sich nicht mehr beherrschen kann und ihre Muskeln sich um meine Finger zusammenziehen. Sie ist so verdammt eng. Ihre Muschi wird sich himmlisch anfühlen um meinen Schwanz.
Meine Schenkel pressen sich um seinen Kopf. Ich will damit aufhören, doch ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Auf meiner Haut bricht kalter Schweiß aus, und ich fühle mich wie gelähmt, während ich innerlich in Flammen aufgehe und Welle um Welle der Lust mich erfasst.
Ihre Erregung läuft über meine Hand. Ich lasse meine Finger in ihrer engen Muschi, streichle die vordere Wand und sauge weiter an ihrer Klitoris, um auch das letzte bisschen ihres Orgasmus aus ihr herauszupressen. Ich höre nicht auf, bis sie schließlich matt auf dem Tisch liegt. Lächelnd lege ich meine Hand auf ihren zitternden Schenkel. Das sollte sie erst mal zur Ruhe bringen.
Diese Muschi ist weich, heiß und feucht. Und sie wartet darauf, gefüllt zu werden. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jeans herunter und lasse die Hose zu Boden gleiten, während ich mir über den Schwanz streiche. Er bettelt darum, endlich in ihre Hitze eingehüllt zu werden.
Das Geräusch seines Reißverschlusses reißt mich aus meiner gesättigten Benommenheit, und abrupt öffne ich die Augen. Oh Gott! Mein Herz rast, und mein Atem ist nur noch ein stoßweises Keuchen. Während ich mir das Haar aus dem Gesicht wische, schlucke ich den Kloß in meinem Hals herunter. Ich werde gleich meine Jungfräulichkeit verlieren. Aber ich will nicht, dass es auf diese Weise passiert.
Sie stützt sich auf die Ellbogen und schließt ihre Beine. Verwirrt runzle ich die Stirn, während heiße Wut in mir aufsteigt. Was zum Teufel tut sie da? Will sie mich etwa hier auf dem Trockenen sitzen lassen? So was hat noch keine mit mir gemacht, verdammt. Ich weiß, sie hat es genossen, als ich sie geleckt habe. Und das, was ich mit ihr anstellen kann, während mein Schwanz sie aufspießt, wird sie erst recht lieben.
Nervös räuspere ich mich und versuche, seinen Blick aufzufangen. Flammen entzünden sich in meiner Brust, während heftige Röte in meine Wangen steigt. Ich will es einfach nur nicht so. Mein Unterleib bettelt darum, von ihm gevögelt zu werden, und meine dunklen Fantasien wollen, dass ich sie in die Tat umsetze. Ich will, dass er mich nimmt und in mich hämmert, bis ich schreie. Aber ich schaffe es nicht, das Ganze in Gang zu bringen.
»Alles okay, Süße?« In seiner Frage schwingt ein Hauch von Vorwurf mit. Meine Fantasie geht mit mir durch, und ich stelle mir vor, wie er mich festhält und mich genauso nimmt, wie er es will. Mich dafür bestraft, dass ich ihn zurückgewiesen habe. Aber ich will ihn ja gar nicht zurückweisen. Ich will ihm auch Lust bereiten. Um mich vom Zittern abzuhalten, beiße ich mir auf die Unterlippe. Dann lasse ich mich von der Tischkante gleiten und sinke locker auf die Knie.
Sofort nimmt sie mich in ihren einladenden Mund und saugt an meiner Schwanzspitze. Stöhnend lasse ich den Kopf nach hinten fallen, fahre ihr mit den Fingern durchs Haar und drücke sanft ihren Hinterkopf näher zu mir. Ihr heißer, williger Mund fühlt sich so verdammt gut an. Sie nimmt mich noch tiefer in sich auf und massiert die Unterseite meines Schwanzes mit ihrer Zunge. Ihr Kopf ruckt auf und ab, und ihre Wangen sind ganz ausgehöhlt, so hart saugt sie an mir. Ich überlasse ihr das Tempo, obwohl es mich in Wahrheit danach drängt, mich tief in ihre Kehle zu schieben. Doch ich halte mich zurück. Was ich gerade am liebsten mit ihr machen würde, würde ihr nicht gefallen.
Die kranke Fantasie, dass er mich in den Mund vögelt, blitzt vor meinem geistigen Auge auf, und ich ertappe mich dabei, dass ich ihn noch tiefer aufnehme, als ich eigentlich kann; fast so, als würde ich seinen Schwanz herunterschlucken wollen. Meine Kehle zieht sich um seine dicke Länge zusammen, während er kurze, nicht zu tiefe Stöße mit seinen Hüften vollführt. Um Luft zu holen, ziehe ich für eine Sekunde den Kopf zurück, und sofort ballen sich seine Hände in meinem Haar zu Fäusten. Sobald ich wieder zu Atem komme, nehme ich ihn erneut in meinen Mund und setze das Spiel fort.
Sie scheint richtig Spaß daran zu haben. Erneut lässt sie den Kopf zurückwandern, um über die Unterseite meines Schwanzes zu lecken, und streichelt mich mit der Hand, während sie meine Länge mit der Zunge bearbeitet. Ihre weit aufgerissenen, blauen Augen blicken zu mir hoch. Sie will Bestätigung. »Baby, wenn du so weitermachst, komme ich.« Meine Eier ziehen sich schon allein davon zusammen, dass ich ihr zusehe, und mir läuft ein Kribbeln über den Rücken, doch ich halte den Drang zu kommen zurück. Ich bin noch nicht mit ihr fertig.
So was wie das hier habe ich noch nie getan, aber ich habe so viele Liebesromane und Zeitungsartikel gelesen … und so viele Pornos gesehen. Ich weiß, dass ich ihn tief in meinen Mund aufnehmen und dann schlucken muss. Als ich das ein weiteres Mal tue, muss ich leicht würgen, doch sobald es wieder geht, ziehe ich ihn bis zum Anschlag in mich, so weit, dass ich nicht mehr atmen kann. Meine Hände liegen auf meinen Oberschenkeln. Ich würde gerne seine Hoden massieren oder seinen Damm abtasten, bis ich diesen kleinen Punkt finde, der einen Mann angeblich sofort zum Orgasmus bringt, aber stattdessen bohre ich meine Finger in meine Schenkel. Wieder ziehe ich den Kopf zurück, um tief durchzuatmen. Ich spüre, wie mir die Spucke übers Kinn läuft und wische sie schnell weg.
Sie ist so wahnsinnig gut. Ich will in ihre heiße Muschi eintauchen, aber das wird nicht passieren. »Baby, ich komme gleich.« Innerlich mache ich mich schon bereit dafür, mich aus ihr zurückzuziehen; sie gehört sicher nicht zu den Frauen, die gern schlucken. Wobei ich auch nicht gedacht hätte, dass sie so gut blasen kann. Der Gedanke, dass sie schon Übung darin hat, macht mich wütend. Normalerweise werde ich nicht eifersüchtig, aber diese Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht. Dann jedoch macht meine Süße das Sexyste, was ich je erlebt habe: Sie schließt die Augen, legt die Zunge unter die Spitze meines Schwanzes und presst ihre Brüste zusammen.
Ich öffne die Augen, als ich das sexyste Stöhnen meines Lebens höre und sein heißes Sperma auf meinen Brüsten spüre. Ich sehe zu, wie die Wellen gegen meinen Busen spritzen, und dieser Anblick befriedigt mich zutiefst. Scheu lächle ich, während ich versuche, meine Atmung zu beruhigen. Er ist tatsächlich gekommen – meinetwegen.
Als ich die Augen öffne, sehe ich ein niedliches, selbstzufriedenes Grinsen auf ihrem Gesicht. »Leck ihn sauber, Süße.« Mein Schwanz ist immer noch hart, als ihre Zunge die Reste des klebrigen Spermas von der Spitze abschleckt. Dann lässt sie sich, wesentlich entspannter als vorher, auf die Hacken zurücksinken und sammelt ihre Sachen ein. Ich runzle die Stirn und verspüre einen winzigen Stich in meinem Herzen. Sie will gehen? Jetzt schon?
Die Vorstellung, dass er mich jetzt, da unser kleines Abenteuer vorbei ist, sicher loswerden will, verursacht mir Übelkeit. Aber nur ein wenig. Zumindest rede ich mir das ein. Ich fühle mich so schmutzig, aber das gefällt mir irgendwie. Aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, dass er sich über den Schreibtisch beugt, bevor er mir eine Handvoll Taschentücher gibt, damit ich mir meine Brust abwischen kann. Angespannt lächle ich ihm zu und mache mich dann schnell sauber. Ich will es noch mal tun, aber ich glaube nicht, dass er der Typ ist, der sich auf eine Frau beschränkt. Und ich werde mich niemandem hingeben, der mich anschließend nicht mehr will. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Reue beginnt sich in mir breitzumachen, doch ich dränge sie zurück. Ich wollte das hier. Und ich habe genau das bekommen, was ich wollte.
»Musst du noch fürs Studium lernen?«, frage ich, während ich mir meine Boxershorts und Jeans wieder anziehe. Ich weiß, dass sie schnellstens hier raus will, aber ich werde sie nach draußen begleiten. Sicher wissen alle, dass wir hier rumgemacht haben, aber sie sollen ihr den Respekt entgegenbringen, den sie verdient. Ich werde sie nicht allein da raus schicken und den abschätzigen Blicken überlassen.
Ich bleibe auf keinen Fall hier. Schließlich entdecke ich meinen Stoffbeutel, der direkt neben der Tür liegt. Ich werde mich einfach durch den Hinterausgang hinausschleichen. Seine Frage beantworte ich mit einem Kopfschütteln. »Ich bin ziemlich müde und fahre gleich nach Hause.« Der Rausch, den ich noch vor wenigen Minuten verspürt habe, verliert bereits an Wirkung, und ich fühle mich immer unwohler, während ich hier stehe und meine Shorts zurechtrücke. Ich habe keine Ahnung, wo mein Slip ist. Nicht, dass das irgendeine Rolle spielt, nachdem er ihn zerrissen hat.
Ich schließe die Augen, als der Jeansstoff sich an meine empfindliche Klitoris presst. Verdammt, ich will ihn noch mal. Ich will ihn in mir spüren. Aber nicht so. Ich will nicht auf diese Art entjungfert werden. Nicht von jemandem, den ich nicht einmal wirklich kenne. Dieser Gedanke führt dazu, dass ich den Blick senke und versuche, die Scham herunterzuschlucken, die in mir hochsteigt.
Verflucht, ich kann sehen, dass sie es bereut. Das will ich nicht, verdammt noch mal. Ich will diese Frau wiedersehen. Ich will, dass sie auf meinem Schwanz kommt. Bisher habe ich nur eine winzige Kostprobe von ihr erhascht. »Ich fahre dich nach Hause, Süße.«
Ich beiße mir auf die Unterlippe und greife nach den Henkeln meines Beutels. Mit einem Nicken hänge ich ihn mir über die Schultern und zucke zusammen, als die Träger sich in meine zarte Haut bohren. Verdammt noch mal, wieso habe ich so viel eingepackt und bin den ganzen Weg hierher zu Fuß gelaufen? Doch er streckt sofort die Hand aus und nimmt mir den Beutel ab. Eine süße Geste, die ich nicht erwartet hätte. Ich nehme an, er hofft darauf, mich doch noch rumzukriegen, wenn er mich zu Hause absetzt. Aber das wird ganz sicher nicht passieren. Ich muss an das denken, was mich dort erwartet, und spüre direkt wieder Ärger in mir aufsteigen. Ich kann nicht fassen, wie scheiße mein Leben geworden ist. Bei der Erinnerung daran schließe ich die Augen und versuche mit all meiner Willenskraft, die Wut zu verdrängen.
Es gefällt mir nicht, in welche Richtung ihre Gedanken abzuschweifen scheinen. Sanft lege ich ihr eine Hand auf die Schulter und drücke sie leicht. »Hör auf damit, Elle.« Ihre Augen funkeln zornig, als ihr Blick zu mir hochschnellt, und sie stößt meine Hand weg.
»Nur, weil wir das da gerade getan haben«, zische ich verärgert, während ich wild in Richtung Schreibtisch gestikuliere, »hast du noch lange nicht das Recht, mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe.« Sofort bereue ich meinen Ausraster. Es ist nicht seine Schuld. Verdammt. Ich hab das hier ruiniert. Was immer das hier ist. War. Egal, jetzt ist es jedenfalls vorbei.
Was zur Hölle ist denn jetzt los? Ich bin kurz davor, ihren knackigen Arsch auf den Schreibtisch zu drängen und ihr diesen bissigen Ton rauszuvögeln. Ich wüsste auch genau, wie. Tief und langsam. Ich würde die Orgasmen aus ihr herausquälen, bis sie verdammt noch mal aufhört, sich so aufzuführen. So trotzig.
Das war so ein blöder Fehler. Unvermittelt reiße ich die Tür auf und haste so schnell ich kann aus dem Büro, lasse ihn einfach stehen. Ohne mich umzublicken, eile ich weiter, vorbei am offenen Durchgang zum Speiseraum des Bistros und weiter geradeaus. Irgendwo muss es doch eine verdammte Tür geben, durch die ich hier rauskomme, ohne dass mich jemand sieht. Weiter vorn scheint endlich ein Ausgang zu sein. Hoffnungsvoll drehe ich den Knauf und stoße die schwere Tür auf.
Irgendwann schaffe ich es endlich, mich zusammenzureißen und ihr hinterherzujagen, entschlossen, ihren geschickten, kleinen Mund wieder um meinen Schwanz zu bekommen. Doch ich setze gerade mal einen Schritt aus meinem Büro, als meine Beine den Impuls bekommen, sofort loszusprinten. Nicht dieser Raum! Was zum Teufel macht sie da?
Ach, du Scheiße! Entsetzt keuche ich auf, und meine Augen weiten sich bei dem Anblick, der sich mir bietet. Instinktiv weiche ich einen Schritt zurück, doch ich treffe mit dem Rücken auf eine harte Wand aus Muskeln. Starke Arme schlingen sich um meine Taille und mein Gesicht, während sich eine Hand auf meinen Mund legt, um den Schrei zu dämpfen, der aus meiner Kehle dringt.
Gottverdammt! Ich kann nicht fassen, was hier gerade passiert. Eisern halte ich sie fest, während sie sich in meinem Griff windet. Ich kann es verdammt noch mal nicht glauben, dass sie ausgerechnet hierher gegangen ist. Entsetzen breitet sich in mir aus, während Tommy und Anthony mich wütend anstarren.
Ich versuche zu schreien, versuche, mich loszureißen. Ich muss etwas tun. Irgendwas. Tränen brennen mir in den Augen, und ein Schwall von Hitze erfasst meinen Körper, bevor die Angst mich betäubt. Verdammt! Es nützt alles nichts. Er wird mich nicht loslassen. »Bitte!«, versuche ich zu schreien, doch seine Hand klammert sich weiter um meinen Mund. Hilflos lasse ich zu, dass mir die Tränen über die erhitzten Wangen rinnen, während ich von Schluchzern geschüttelt werde.
Ich wünschte, ich könnte sie loslassen, aber wenn ich das tue, muss die Familie sie beseitigen.
Wenn er mich einfach nur loslassen würde – ich würde niemandem etwas erzählen.
Sie würde Stein und Bein schwören, nichts zu erzählen, aber das würde nicht reichen.
Ich würde ihn anflehen, mir zu glauben. Er muss mir einfach glauben. Ich versuche zu sprechen, doch seine Hand presst sich nur noch fester auf meine Lippen.
Ich wünschte, ich könnte ihr glauben, aber das kann ich nicht riskieren. Stattdessen deute ich mit dem Kopf auf die Tür, um die anderen wissen zu lassen, dass ich sie wegbringe.
Meine Füße schleifen über den Boden, und ich stolpere mehrmals, während er mich zurück ins Büro zerrt. Ich werde ihm alles anbieten, was er will. Irgendwie muss ich ihn überzeugen.
Als ich die Tür schließe, wehrt sie sich kaum noch. Ich glaube nicht, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, die Familia davon zu überzeugen, sie gehen zu lassen. Oder vielleicht doch …
Ich behalte sie bei mir, bis ich die anderen überzeugt habe.
Ab jetzt ist sie meine Geisel.
Früher an diesem Tag …
Ich verlagere mein Gewicht und stöhne auf. Diese verdammte Tasche bringt meine Schulter um. Keine Ahnung, warum ich so viele Fachbücher eingesteckt habe. Zusammen mit meinem Laptop habe ich einfach alle drei in einen Beutel gestopft, bevor ich losgegangen bin. Keine fünfzehn Minuten später haben sich die Träger in meine Haut gegraben, sodass sie sich jetzt wund anfühlt und meinen Lerneifer zerstört. Ein Teil von mir will die Tasche einfach irgendwo hinschmeißen und sich in einer Bar betrinken. Ich bin so wütend. Doch ich schüttle meinen Ärger ab und gehe ein bisschen schneller. Ich hätte nicht so viel Zeug mitnehmen sollen. Ich habe sowieso keine Lust, an meinen Seminaraufgaben weiterzuarbeiten. Nicht, nachdem ich mich – mal wieder – mit meiner Mutter gestritten habe.
Ich wünschte, ich müsste nicht dauernd ihre beschissenen Rechnungen bezahlen und könnte wieder in mein heruntergekommenes, kleines Apartment ziehen. Ihre dummen Entscheidungen vermasseln mir dauernd mein Leben. Mittlerweile muss ich bei ihr wohnen, weil ich mir nichts anderes mehr leisten kann. Wieso zum Henker hat sie eine Hypothek aufgenommen? Musste sie mir das Leben so schwer machen? Sie musste doch wissen, dass sie sich das nicht leisten kann. Ich hab ihr gesagt, sie soll es lassen, weil ich wusste, dass es so kommen würde wie jetzt. Und nun bin ich gezwungen, ihr – mal wieder – den Arsch zu retten, während sie ihren Rausch ausschläft – mal wieder.
Ich habe es satt, ständig alles für sie opfern zu müssen, doch ich kann nicht einfach so Nein sagen. Ich kann sie nicht im Stich lassen. Auch wenn diese Situation jegliche Lebensfreude aus mir heraussaugt. Nur gut, dass ich an eine örtliche Uni wechseln konnte, sonst hätte ich nicht bei ihr einziehen können. Ich muss mich verdammt noch mal zusammenreißen, um nicht durchzufallen. Alles nachzuholen ist allerdings ziemlich scheiße. Und es fällt mir schwer, mich zu motivieren.
Ich war noch nicht mal drei Monate weg, und sie packt gleich alles zusammen und zieht zu irgend so einem Loser, den sie im Internet kennengelernt hat. Und dann kauft sie auch noch ein Haus für sie beide. Fassungslos schüttle ich den Kopf und beiße mir auf die Innenseite meiner Wange, während mir Tränen in die Augen steigen. Ich werde jetzt nicht wieder weinen.
Entschlossen dränge ich die Tränen zurück und konzentriere mich stattdessen auf meine Wut. Mom hat so viele Probleme – das ist alles echt beschissen!
Mir egal, dass sie glaubt, er würde sich ändern und ihr das ganze Geld zurückzahlen, das er verzockt hat. So was geht einfach nicht. Ich traue diesem Kerl nicht, genauso wenig wie dem davor, aber hört sie etwa auf mich? Nein. Höchstens dann, wenn ich ihr meine Kontonummer diktiere.
Auf dem Weg hierher habe ich ein kleines Lokal gesehen, das ganz nett aussah. Dort könnte ich mich reinsetzen und eine Weile entspannen – oder es zumindest versuchen. Ich wollte einfach nur aus diesem Haus raus, um endlich arbeiten zu können, ohne dabei so viel Wut in mir zu spüren. Mit einem erneuten Stöhnen schwinge ich den Stoffbeutel über meine Schulter, um den Druck des Gewichts ein wenig zu lindern, und setze meinen Weg fort. Nach ein paar Minuten beruhige ich mich und muss grinsen, als mir wieder einfällt, für welches Büchertransportmittel ich mich heute entschieden habe. Auf dem Beutel steht »Ich lese gern – am liebsten Weinetiketten«. Mein Grinsen wird noch breiter – ich kann nicht anders. Mag sein, dass ich gerade ein komplett neues Leben angefangen habe – ein ziemlich beschissenes Leben –, aber zumindest habe ich mir meinen Humor bewahrt.
Nachdem ich einige Minuten unterwegs war, überlege ich mir fast, ob ich nicht umdrehen und mein Auto holen sollte, doch dann fällt mir wieder ein, dass dieses Arschloch immer noch dort ist, und ich gehe schneller. Sie sollte ihn endlich rausschmeißen. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr kein Geld mehr gebe, solange er da ist. Instinktiv balle ich die Hände zu Fäusten, während ich einen langen, erstickten Seufzer ausstoße. Ihre Worte klingen mir immer noch in den Ohren: »Aber die Hypothek läuft auf dich!« Sie ist so ein Miststück. Und technisch gesehen kriminell, weil sie meine Unterschrift gefälscht hat. Aber tue ich irgendwas dagegen? Nein. Ich halte immer die Klappe und mache das, was am besten ist. Zumindest am besten für die anderen. Was das Beste für mich ist, weiß ich nicht einmal mehr.
Ich spüre, wie erneut Wut in mir hochsteigt, und beiße die Zähne zusammen. Es ist nicht richtig, sauer auf sie zu sein. Oder doch? Ich wünschte nur, sie hätte mehr Verantwortungsbewusstsein. Und ich wünschte, sie wäre keine verdammte Alkoholikerin. Wieso habe ich so ein schlechtes Gewissen, wenn es mich rasend macht, dass sie mir das alles antut? Und gleichzeitig fühle ich mich ständig schuldig, als wäre ich dafür verantwortlich, dass sie so unglücklich ist.
Valettis Italienisches Bistro – das Lokal, das ich auf der Fahrt zum Haus gesehen habe – ist nur noch einen Block entfernt. Hoffentlich gibt es dort noch einen freien Platz ganz hinten, in irgendeiner Nische. Und Alkohol. Ich könnte jetzt wirklich einen Drink gebrauchen. Fürs Mittagessen ist es schon ein bisschen spät, also ist das Lokal vielleicht leer und ich kann in Ruhe lernen. Ich biege in den mit Ziegelsteinen gepflasterten Weg ein und bewundere den rustikalen Look des Gebäudes, bevor ich die Eingangstür öffne. Dieses ganze Viertel wirkt eher wie eine Kleinstadt. Das gefällt mir.
Wobei es mir noch mehr gefallen würde, wenn ich nicht gezwungen wäre, hier zu wohnen. Sobald ich meine Promotion abgeschlossen habe, bin ich hier weg. Vielleicht unterstütze ich Mom weiter finanziell und suche mir eine ähnliche Stadt, die nicht so vorbelastet ist. Eine süße Kleinstadt mit familienbetriebenen Restaurants wie diesem hier. Ich lächle und puste mit einem Stoß den Atem aus. Alles wird gut. Ich muss mich nur irgendwie da durchboxen und ein bisschen mehr anstrengen. Und aufhören, das zerstörerische Verhalten anderer auch noch zu unterstützen. Wenn ich nur wüsste, wie.
Ich werfe einen raschen Blick durch das Lokal. Für ein Bistro ist es ziemlich dunkel; es gibt nur einige dämmrige Lampen, die symmetrisch um den schmalen Speiseraum angeordnet sind. Die Wände sind in einem hellen Cremeton gestrichen, während die Stühle und Nischen in einem dunklen Rot gehalten wurden. Genau mein Stil. Mein Mund verzieht sich zu einem leichten Grinsen, als ich ganz hinten auf der rechten Seite eine leere Nische entdecke. Sie liegt zwar direkt gegenüber einer anderen Nische – fast so, als würden die beiden zusammengehören –, aber es gibt eine deutliche Trennung zwischen den beiden. Schnell steuere ich darauf zu, um mir den Platz zu sichern.
Mit Schwung rutsche ich in die Bank und lasse meinen Beutel hinter mir auf die Polsterung sinken, bevor ich meinen Arm von den Schlaufen befreie. Gott, das fühlt sich so viel besser an. Sanft massiere ich mir die Schulter, und als ich auf meine Haut hinabblicke, sehe ich, dass die Henkel dort zwei rote Striemen hinterlassen haben. Ich verziehe den Mund. Nächstes Mal nehme ich nur meinen Laptop und meine Notizen mit. Und mein Auto.
Ich lecke mir über die Lippen und hole meinen Laptop heraus, um einen Blick auf den Studienplan zu werfen. Bevor ich das Haus verlassen habe, hatte ich mir die Datei heruntergeladen, trotzdem hoffe ich, dass es hier WLAN gibt. Ich atme einmal tief durch und rufe dann meine Interneteinstellungen auf. Das WLAN ist passwortgeschützt. Mist. Das gefällt mir gar nicht. Es bedeutet nämlich, dass ich jemanden ansprechen muss. Und das mache ich äußerst ungern. Ich bleibe lieber für mich. Mit zusammengekniffenen Augen blicke ich an dem grellen Monitor vorbei und suche nach irgendeiner Bedienung, doch gerade scheint niemand da zu sein. Enttäuscht lasse ich die Schultern sinken. Wo zum Teufel ist hier das Personal? Als ich den Blick hebe, schaue ich direkt in die Augen eines der Männer, die in der gegenüberliegenden Nische sitzen.
Hastig drehe ich den Kopf weg, doch was ich gesehen habe, reicht aus, um einen Schwall feuchter Hitze in meinen Unterleib zu senden. Der Mann ist wahnsinnig heiß. Dunkles Haar, nicht zu kurz, sodass man die Hände hineinkrallen kann, und dunkle, durchdringende Augen. Dazu gebräunte Haut und hohe Wangenknochen, die im schummrigen Licht noch deutlicher hervortreten.
Ich schlucke heftig und hoffe, dass meine Wangen nicht knallrot sind. Zumindest sind sie ziemlich warm. Verstohlen blicke ich erneut zu dem besagten Mann hinüber, und dem breiten Grinsen auf seinem Gesicht nach zu urteilen, hat er es bemerkt. Mist! Ich stütze meinen linken Ellbogen auf dem Tisch ab und versuche, möglichst lässig mein Gesicht zu verbergen, während ich weiter nach der Bedienung Ausschau halte. Ich brauche jetzt dringend was zu trinken, um mich wieder zu beruhigen und auf meine Arbeit konzentrieren zu können.
»Darf ich Ihnen die Speisekarte bringen?« Als ich mich umdrehe, steht ein junger Mann mit olivfarbenem Teint und leuchtend grünen Augen vor mir, der mich abwartend anblickt. Seinem jugendlichen Aussehen nach zu schließen, geht er noch zur Schule.
»Nein, danke, aber könnte ich was zu trinken bestellen?«
»Ja, was soll’s sein?«, fragt er und zwingt sich zu einem Lächeln. Oh, sorry, dass ich dich mit meiner Anwesenheit belästige. Sofort rüge ich mich für meine spitze innere Bemerkung. Vielleicht hat er einfach nur einen schlechten Tag. So wie ich.
»Wodka Zitrone mit Sprite, bitte.« Mein Lieblingsdrink. Strahlend lächle ich den Jungen an, in der Hoffnung, dass ein bisschen was von meinem sonnigen Gemüt auf ihn abfärbt, doch ich habe keinen Erfolg. Er bedenkt mich mit dem gleichen schmallippigen Lächeln wie zuvor, nickt kurz und verschwindet dann.
Dieses Lokal ist seltsam. Ich wäre nie darauf gekommen, dass der Junge hier bedient. Er hatte nur Jeans und T-Shirt an, zwar beides in Schwarz, aber in einem so schön eingerichteten Bistro hätte ich eine andere Arbeitskleidung erwartet. Und einen anderen Service. Ein kleiner, unsicherer Teil von mir denkt, dass es vielleicht an mir liegt. Vielleicht mögen die es einfach nicht, dass ich hier nur was trinken und arbeiten will. Wobei sich auf der anderen Seite des Raumes eine lange Bar befindet. Ich schließe die Augen und schüttle leicht den Kopf. Nein, es liegt nicht an mir. Das denke ich immer, und ich muss damit aufhören. Es ist eine schlechte Angewohnheit.
Energisch straffe ich die Schultern, richte den Blick wieder auf meinen Laptop und stoße einen leisen Fluch aus. Der Typ auf der anderen Seite des Gangs hat mich abgelenkt, und nun, als endlich ein Kellner kam, habe ich vergessen, nach dem Passwort zu fragen. Verdammt, ich muss dran denken, ihn danach zu fragen, wenn er mit meinem Drink wiederkommt. Leise schnalze ich mit der Zunge. Er wollte nicht mal meinen Ausweis sehen. Ob ich langsam alt aussehe? Ich spitze die Lippen, während ich mir diesen Gedanken durch den Kopf gehen lasse. Nein, auf keinen Fall. Er ist einfach nur ein schlechter Kellner.
Zufrieden mit dieser Antwort widme ich mich wieder meinem Studienplan und hole das passende Buch und einen gelben Textmarker aus meiner Tasche. Ich muss noch drei Kapitel durchgehen, die passenden Stellen markieren und anschließend meine Notizen dazu aufschreiben. Ich nicke. Das ist doch ein guter Plan. Mag sein, dass ich zwei Jahre nach Beginn meines Promotionsstudiums die Uni gewechselt habe, aber ich sollte die drei Kurse, die mir noch fehlen, dieses Semester schaffen und damit alles aufgeholt haben. Zuerst muss ich mich um Molekular- und Zellbiologie kümmern. Innerlich winde ich mich ein bisschen. Dafür muss ich so viel auswendig lernen, was ich nie wieder brauche. Das könnte heute eine verdammt lange Lerneinheit werden.
Beim Gedanken, den heutigen Abend auf diese Art verbringen zu müssen, macht sich Frust in mir breit. Ich habe diese langen Nächte im Labor oder über den Büchern so satt. Mittlerweile habe ich mich von allen Menschen in meinem Leben entfremdet. Mein »Sozialleben« besteht darin, meine Mom gegen Kaution aus dem Gefängnis zu holen und mit meinem Assistenten über unsere Forschung zu sprechen. Ich habe nicht einmal Lust auf das Praktikum, das man mir für den Sommer angeboten hat. Eigentlich dachte ich, die Krebsforschung würde mir Spaß machen, aber momentan habe ich nur die Wahl, entweder an Zellen oder an Tieren zu arbeiten. Und beides reizt mich nicht. Keine Ahnung, wieso ich mich für das Studium immer noch so abrackere. Aber wenn ich es aufgeben würde, was hätte ich dann noch? Dann hätte ich einfach nur Jahre meines Lebens damit verschwendet, mich vor der Realität zu verstecken. Und diesen Gedanken finde ich extrem deprimierend.
»Was machst du denn da Schönes, Süße?« Die Frage sorgt dafür, dass ich heftig zusammenzucke, und als ich den Kopf drehe, starre ich direkt in die Augen des italienischen Hengstes, der sich unbemerkt an meinen Tisch geschlichen hat.
Beim Klang seiner maskulinen Stimme und dem Anblick seiner Muskeln, die aufreizend zucken, als er sich mir gegenüber in meine Nische setzt, kommt sofort wieder Verlangen in mir auf. Diesmal allerdings mit voller Wucht: Hitze schießt in meinen Unterleib, und automatisch presse ich die Schenkel zusammen. Meine Güte! Seine Muskeln sind verdammt hart, und er hat nicht ein Gramm Fett am Körper. Seine dunklen Augen scheinen mich erneut zu durchbohren. Schnell wende ich den Blick ab und verfluche meine verdammten Hormone dafür, dass ich so erregt bin. Das ist nicht fair. Doch ich verspüre einen tiefsitzenden Drang, mir einfach meinen Frust wegzuvögeln.
Nein, ich brauche keinen Sex. Ich hatte noch nie welchen, noch nicht mal oral, und ich brauche auch keinen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und spüre, wie sich meine Schultern krümmen, während mich Zweifel überkommen. Woher zur Hölle soll ich wissen, ob mir Sex helfen würde, wenn ich noch nicht mal den Mut hatte, es bis zum Äußersten durchzuziehen?
Ich kann nicht fassen, dass er hier mit mir sitzt, und gleichzeitig will ich nicht, dass mich jemand angräbt. Sicher versucht er nur sein Glück. Aber ich habe keine Zeit für so was. Ich muss dringend den Lernstoff nachholen, damit ich nicht noch weiter zurückfalle. Trotzdem ertappe ich mich dabei, dass ich den Blick über seinen Körper wandern lasse, so wie er es in meiner Fantasie bei mir tun würde. Sein weißes T-Shirt spannt sich eng um seine Muskeln. Hastig blicke ich nach oben zu ihm, als mir zu spät auffällt, dass ich ihn ungeniert anstarre. Röte flammt in meinen Wangen auf, und mein Magen macht einen Satz.
Nervös schiebe ich mir das Haar hinters Ohr und lecke mir über die Lippen. Dann lasse ich den Blick wieder sinken und fokussiere mich stattdessen einen Moment lang auf die weiße Tischdecke. Schließlich räuspere ich mich und nehme allen Mut zusammen, um Mr Sahneschnittchen direkt in die Augen zu sehen.
»Ich muss lernen.« Es überrascht mich selbst, dass ich mich getraut habe, überhaupt etwas zu sagen, und dass meine Stimme kaum geschwankt hat. Ich wünschte nur, ich wäre nicht so abweisend gewesen. Der Satz kam abrupter heraus, als mir lieb ist. Ich will nicht, dass er mich für eine Zicke hält. So bin ich nicht. Mir ist die Situation nur unangenehm, und ich muss wirklich lernen.
»Wie heißt du?«, fragte er.
»Elle«, entgegne ich schnell und versuche, meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen. Doch ich bin so nervös, dass ich ein wenig kiekse. Scheiße! Ich höre mich an wie eine fiepende Maus. Ich bin eine erwachsene Frau, verdammt! Erneut räuspere ich mich und wünschte, mein Drink wäre schon hier. Mein Haar rutscht hinter meinem Ohr hervor und fällt mir über die Schulter. Fahrig streiche ich es wieder zurück und atme tief durch.
Das ist eine ganz schlechte Idee. Ich bin doch nicht blöd; ich muss sofort mit dem Schwachsinn aufhören. Ich weiß genau, dass dieser Mann mir nur Ärger einbringen wird und ich jemandem wie ihm nicht gewachsen bin.
»Ich bin Vince. Was studierst du, Süße?«
Vince. Der Name gefällt mir. Passt zu ihm.
Ich denke kurz darüber nach, ihm zu antworten, aber er will mir nur an die Wäsche. Und ich muss lernen. Ich weiß das, und trotzdem kann ich nichts dagegen tun, dass er mich so aus der Fassung bringt und mich ganz heiß macht. In den letzten Tagen war ich unglücklich und hatte einen Hass auf mein Leben. War wütend, weil ich mich von meiner Mutter habe unter Druck setzen lassen, alles aufzugeben und für sie da zu sein. Und so macht sie es immer. Es ist ewig her, dass ich mal etwas nur für mich getan habe – und etwas Unvernünftiges sowieso noch nie. Nichts, was ich aus purer Lust getan hätte.
Wäre das denn so schlimm? Wäre es wirklich so schlimm, nur ein bisschen zu flirten? Zu flirten. Ich presse die Lippen zusammen. Ich weiß ja nicht mal, wie das geht. Also ja, es wäre eine blöde Idee.