Sex mit tödlichen Folgen - Christoph-Maria Liegener - E-Book

Sex mit tödlichen Folgen E-Book

Christoph-Maria Liegener

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Beschreibung

Sex, Sex und abermals Sex! Das ist doch anrüchig! Nicht unbedingt. Es hängt vom Kontext ab. Aber: Sex mit tödlichen Folgen? Das kann doch nur schmutzig sein. Immer mit der Ruhe! Interessant schon, aber nicht schlimm.

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Seitenzahl: 62

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Inhalt

Vorwort

Ein großer Deal

Sex mit Isabel

Sex mit Agathe

Sex mit Amelie

Wie man sich im Bösen trennt

Frauengespräche

Sex mit Vicky

Sex mit Lakshmi

Die Rache Kalis

Sex mit Hanna

Die Wetterfee

Dirty Talk

Feminismus

Sex im Wald

Sex mit Natascha

Kein Sex mit Stefanie

Schuld ohne Sühne

Endlich Chef

Sex mit Judith

Tödliche Folgen

Vorwort

Sex ist ambivalent: einerseits ein kurzes Erlebnis für die Partner, das als One-Night-Stand bereits schon wieder das Ende der Beziehung sein kann, andererseits aber eventuell der Anfang eines neuen Lebens. Die Literatur ist voll mit Geschichten darüber. Warum also noch eine? Weil dieses Thema immer wieder die Menschen bewegt. Man kann immer wieder darüber sprechen, schreiben oder lesen und es wird immer wieder interessant sein. So empfand zumindest ich es bei dieser Geschichte. Sollte sie nun doch nicht interessant sein, entschuldige ich mich dafür.

Christoph-Maria Liegener

Ein großer Deal

Paul war aufgeregt. Ein großer Deal mit den Japanern stand an. Er hatte sich zwar gründlich vorbereitet, aber man wusste ja nie … Gerade hatte er alle Akten zusammengesucht und wollte sein Büro verlassen, da stand Melanie in der Tür. Verdammt gutaussehend wie immer – dieses elegante, körperbetonte Kostüm, die sündhaft teuren High-Heels, die sportliche und doch raffinierte Frisur. Alles stimmte. Was hatte sie vor? Warum hatte sie sich so aufgebrezelt? Sicher, der Deal war wichtig, aber eigentlich gehörte er in seinen Aufgabenbereich und es sollte alles funktionieren. Was wollte sie also noch?

„Alles klar, Liebling?“, fragte sie ihn, während ihre kalten Augen ihn durchleuchteten.

„Ja, natürlich, Schatz“, gab er zurück, wobei er sich fragte, warum er eigentlich mit ihr zusammen war. Sie glich einem Eisblock, einem wunderschönen Eisblock. Eigentlich furchteinflößend, aber er war ihr regelrecht verfallen. Sie hatte ihn in der Hand. Was wollte sie jetzt wieder von ihm?

„Darling, du weißt, dass ich große Erfahrung in der Sarakusa-Sache habe und dass ich gut mit den Japanern umgehen kann. Warum lässt mich nicht die Verhandlungen führen? Du kannst ja jederzeit deinen Sachverstand einbringen.“

Die Worte spritzten wie Gift aus ihrem wunderschönen Mund. Sie wollte ihn ausbooten. Das war klar.

Er erinnerte sich, wie er sie vor drei Jahren kennengelernt hatte. Damals war er ihr ausgeliefert gewesen wie ein Schuljunge einer Domina. Man könnte geradezu von Hörigkeit sprechen. Diese Frau war ein Biest: selbstsüchtig, manipulativ und bösartig. Der arme Kerl hatte das schon damals mitbekommen. Aber es half nichts. Ihre umwerfende Schönheit und ihre kalkulierte Koketterie brachten ihn um die letzten Reste seines Verstandes. Er war dem Wahnsinn nahe. Unentrinnbar!

Daran gab es nichts zu rütteln: Dieser Frau war er wehrlos ausgeliefert und würde es immer bleiben.

„Na gut. Wenn du darauf bestehst …“, antwortete er unterwürfig.

Sie gingen in die Verhandlungen. Melanie führte wie besprochen das Gespräch und alles lief reibungslos – etwas zu reibungslos vielleicht. Paul hätte gern noch den einen oder anderen Punkt vertieft, aber Melanie brachte ihn jedes Mal mit einem scharfen Blick zum Schweigen.

Es dauerte keine zwei Wochen, dann stellte sich heraus, dass Pauls Firma bei den Verhandlungen über den Tisch gezogen worden war. Melanie hatte zugunsten der Japaner getrickst. Paul, der für die Verhandlungen verantwortlich war, wurde gefeuert.

Und Melanie? Paul hatte sie gedeckt. Trotzdem verließ sie von sich aus die Firma. Sie wechselte zu den Japanern. Offenbar hatte sie schon seit geraumer Zeit heimlich für sie gearbeitet. Aber das ließ sich jetzt auch nicht mehr beweisen.

Aus der gemeinsamen Wohnung zog sie aus, als Paul nicht zu Hause war. Sie musste das schon vorbereitet haben. „Auf Wiedersehen“ sagte sie nicht. Sie hatte ihn und die Firma betrogen und wollte keine Szene. Für Paul brach eine Welt zusammen. Hatte sie ihn nur als Marionette benutzt? Und er hatte an Liebe geglaubt!

Er stürzte ab, sprach dem Alkohol mehr zu, als gut für ihn war.

Seine Freunde versuchten, ihn wiederaufzubauen. Er dürfe sich in Liebesdingen nicht so engagieren, rieten sie ihm. Es gehe in seinem Alter darum, Spaß zu haben. Mehr nicht. Wenn es vorbei sei, sei es vorbei. Er brauche keiner Frau eine Träne hinterherzuweinen.

Paul ließ sich überzeugen. Ab jetzt würde er Sex genießen, ohne sich emotional zu binden.

Was er zunächst als therapeutische Maßnahme gesehen hatte, gefiel ihm bald immer mehr. Er hatte jetzt eine moralische Rechtfertigung, die Gefühle der Frauen zu ignorieren. Wozu noch Gefühle? Da wird man nur enttäuscht. In Zukunft wollte er seinen Spaß.

Sex mit Isabel

Paul war also auf der Suche nach unverbindlichem Sex.

Sex mit tödlichen Folgen? Also, falls Sie das denken: Hier geht es nicht um Geschlechtskrankheiten. Auch nicht um verunglückte Sadomaso-Praktiken. Vielmehr um menschliche Entwicklungen, die aus normalem Sex entstehen und trotzdem tödlich enden können. Um gleich Entwarnung zu geben: Die wenigsten von uns sind davon bedroht. Aber eins nach dem anderen.

Paul hatte sich wieder gefangen. Er arbeitete jetzt im Investmentbereich eines international agierenden Bankhauses und war dort recht erfolgreich. Seine neue Taktik in Bezug auf Frauen wurde durch seine Ausstrahlung begünstigt und funktionierte immer aufs Neue. Auf Frauen hatte er eigentlich schon immer attraktiv gewirkt: Groß, schlank, athletisch, scharfe, markante Gesichtszüge. Aber jetzt wagte er auch, sein Aussehen zu nutzen. Sein vom Testosteron gezeichnetes Äußeres zog die Frauen besonders an ihren fruchtbaren Tagen an. Das ist der Typ Mann, auf den Frauen dann Lust haben. Sie hätten dann am liebsten schnellen harten Sex. Als Partner werden solche Typen weniger gesucht. Sie gelten als unzuverlässig.

Das kann man indes über Paul so nicht sagen, selbst in dieser Phase nicht. Als unzuverlässig hätte man ihn höchstens bezeichnen können, wenn er den Frauen vorgegaukelt hätte, an einer dauerhaften Beziehung interessiert zu sein, während er nur das Abenteuer wollte. Das tat er aber nicht. Er spielte mit offenen Karten.

Er wollte mit den Frauen unverbindlichen Sex und die Frauen wollten unverbindlichen Sex mit ihm. Das passte, solange beide ehrlich miteinander waren. Viele Frauen hatte er nun gehabt. Er ließ nichts anbrennen. Warum auch? Seine Freiheit und Ungebundenheit betrachtete er inzwischen als Geschenk.

Die meisten Frauen, die sich mit ihm einließen, spielten nach seinen Regeln: unverbindlicher Sex, bei Gefallen mehr, sonst adieu. Eine belanglose Affäre reihte sich an die andere. Manch andere Menschen hätten seine Art zu leben oberflächlich gefunden, aber ihm machte es Spaß.

Isabel war eine von diesen Frauen, die einfach nur Sex bei ihm suchten. Erwähnenswert ist sie nur deshalb, weil er mit ihr länger zusammenblieb als mit den anderen. Mit ihr lief es besonders gut, sei es, weil sie so sportlich war, sei es, weil sich gerade nichts anderes auftat. Sogar eine gewisse menschliche Harmonie spielte dabei eine Rolle. Ob es gar eine Spielart der Liebe gewesen war, sei dahingestellt.

Der Sex mit ihr war heiß. Am liebsten taten sie es, wenn sie vorher tanzen gewesen waren. Dann sprangen sie erhitzt in Bett und turnten miteinander herum. Isabel konnte sich verbiegen wie eine Gummipuppe. Sie spielten dabei Rave-Music-Aufnahmen ab und bewegten sich gemeinsam im Rhythmus der Bässe, wobei sie die verschiedensten Stellungen durchspielten. Sie unterbrachen jeweils kurz vor dem Orgasmus und starteten dann neu. Um das durchzuhalten, warfen sie schon auch einmal etwas ein. Isabel hatte eine Kondition, die Paul alles abverlangte. Und er gab, was er konnte. Hinterher war er fix und fertig, aber glücklich. So sollte es sein.