Silvia-Gold 36 - Katharina Martin - E-Book

Silvia-Gold 36 E-Book

Katharina Martin

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Beschreibung

Schon nach wenigen Begegnungen ist Mark Bauer klar, dass Diana genau die Frau ist, nach der er sich ein Leben lang gesehnt hat. In ihr findet er all das verkörpert, was er sich erträumt - Warmherzigkeit, Fröhlichkeit und den Wunsch, dem anderen Glück zu schenken.
Auch Diana scheint seine Gefühle zu erwidern. Und doch kann es für sie beide keine Erfüllung geben, denn Diana wird in wenigen Wochen die Frau eines anderen - und er, Mark, sitzt nach einem tragischen Unfall im Rollstuhl ...

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Seitenzahl: 123

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Inhalt

Cover

Impressum

Wer liebt, gewinnt das Leben

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / conrado

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-5208-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Wer liebt, gewinnt das Leben

Diana schenkt einem verzweifelten Mann neue Hoffnung

Von Katharina Martin

Schon nach wenigen Begegnungen ist Mark Bauer klar, dass Diana genau die Frau ist, nach der er sich ein Leben lang gesehnt hat. In ihr findet er all das verkörpert, was er sich erträumt – Warmherzigkeit, Fröhlichkeit und den Wunsch, dem anderen Glück zu schenken.

Auch Diana scheint seine Gefühle zu erwidern. Und doch kann es für sie beide keine Erfüllung geben, denn Diana wird in wenigen Wochen die Frau eines anderen – und er, Mark, sitzt nach einem tragischen Unfall im Rollstuhl …

»Wieso musst du dich um einen Kerl kümmern, den du überhaupt nicht kennst?« Bernd starrte Diana wütend an, dann schob er geräuschvoll den Stuhl zurück und stand vom Küchentisch auf. Mit verschränkten Armen stellte er sich vor das kleine Fenster in der Gaube und blickte hinaus auf die Dächer der Bonner Altstadt, die im strahlenden Maisonnenschein glitzerten. »Wir wollten heute zusammen nach Frankfurt fahren. Das steht schon seit Wochen fest, und jetzt wirfst du auf einmal alles über den Haufen.«

Überrascht über seinen plötzlichen Ausbruch hielt Diana, die gerade das Frühstücksgeschirr in die Spüle stellen wollte, in der Bewegung inne. Das Telefonat mit ihrem Vater war gerade ein paar Minuten her, und sie hatte nicht erwartet, dass Bernd so heftig reagieren würde.

»Ich weiß es doch auch erst seit eben. Und außerdem kenne ich Mark. Er ist der Sohn eines alten Freundes meines Vaters. Es ist Papa wichtig, dass ich nach ihm sehe«, erklärte sie ihrem Verlobten. »Ich habe es ihm sogar versprechen müssen«, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu.

»Aber der Termin heute Abend ist auch wichtig. Ich wollte, dass du mich begleitest.« Noch immer drehte Bernd ihr den Rücken zu.

Diana seufzte und stellte die Teller und Tassen in die Spüle, dann ließ sie sich wieder auf einen der beiden blau angestrichenen alten Holzstühle fallen, die vor dem Ecktisch in der kleinen Küche standen.

»Ja, ich weiß. Und es tut mir auch leid, dass ich das jetzt absagen muss. Aber ich kenne da doch sowieso niemanden. Wahrscheinlich amüsierst du dich ohne mich viel besser.«

Jetzt, endlich, sah Bernd sie wieder an.

»Du kennst doch Rudolf. Und Sabine auch.«

Diana verdrehte kurz die Augen. »Ich bin deinem Chef erst ein einziges Mal begegnet. Und deine Kollegin Sabine ignoriert mich eigentlich jedes Mal, wenn ich sie sehe – weil sie dann ja ohnehin nur Augen für dich hat.«

»Unsinn«, widersprach Bernd, doch zum ersten Mal, seit Diana ihm von der Bitte ihres Vaters berichtet hatte, lächelte er. »Bist du etwa eifersüchtig?«

»Ein bisschen«, gestand Diana ehrlich.

Sabine Scherer war eine wunderschöne, stets sehr adrett gekleidete Frau, und sie verbrachte mehr Zeit in der Woche mit Bernd als Diana selbst, die sich in stillen Stunden oft fragte, wie ein so attraktiver Mann wie er sich ausgerechnet in eine unscheinbare, chaotische Studentin wie sie verlieben konnte, wenn er ständig mit solchen Schönheiten zusammen war.

»Das musst du nicht«, versicherte Bernd ihr. »Und du irrst dich auch. Sabine ist nur eine Kollegin, mehr nicht.«

»Sie mag mich trotzdem nicht, das spüre ich«, beharrte Diana.

Jetzt zogen sich Bernds Augenbrauen wieder drohend zusammen, und seine blauen Augen blitzten verärgert.

»Willst du deshalb nicht mitkommen? Weil du glaubst, Sabine könnte dich nicht leiden? Diana, das ist völlig absurd. Wenn du willst, spreche ich mit ihr und kläre das.«

»Nein, das brauchst du nicht.« Allein die Vorstellung war Diana schon peinlich. »Sie ist nicht der Grund, warum ich hierbleibe. Es geht wirklich nur um meinen Vater. Ich kann ihm diesen Gefallen nicht abschlagen. Und außerdem kann ich vielleicht wirklich helfen.«

»Helfen?« Bernds Stimme klang jetzt so wütend wie zuvor. »Wie denn? Du studierst englische Literatur, Diana – nicht Medizin oder Psychologie. Ich weiß wirklich nicht, was das bringen soll.«

»Ich bin vielleicht keine Ärztin, aber ich habe viel Erfahrung im Umgang mit körperlich Behinderten. Meine Arbeit im Sonnenhof …«

»… ist ein Hobby, mehr nicht, das hast du selbst gesagt«, fiel Bernd ihr ungnädig ins Wort. »Und sie kostet dich so viel Zeit, dass dein Studium darunter leidet. Ich verstehe wirklich nicht, wieso dein Vater dich da auch noch für solche Freundschaftsdienste einspannt.«

»Die Ärzte machen sich offenbar Sorgen um Mark. Er scheint mit seiner Situation nicht gut fertig zu werden. Deshalb soll ich …«

Bernd hob die Hand und ließ sie erneut nicht aussprechen.

»Rudolf erwartet aber, dass ich meine Verlobte zu der Jubiläumsfeier mitbringe«, erklärte er. »Schließlich gehört seine Kanzlei zu den angesehensten in ganz Hessen, und auch wenn ich bald bei ihm aufhöre, schadet es sicher nicht, sich weiter gut mit ihm zu stellen.«

Wieder seufzte Diana leise. Sie wusste, dass Bernd stets alles tat, was seine Karriere als Anwalt förderte. Er war zielstrebig und ehrgeizig und konnte mit seinen neunundzwanzig Jahren deshalb nicht nur ein hervorragendes Staatsexamen, sondern auch ausgezeichnete Referenzen und internationale Praktika vorweisen. Und auch seine erste Anstellung in der Kanzlei Bauerfeind & Partner in Frankfurt verlief erfolgreich – so erfolgreich, das der nächste Karriereschritt kurz bevorstand.

Denn Dianas Vater hatte Bernd angeboten, in seine Kanzlei in Bad Godesberg einzusteigen. Jetzt, wo seine einzige Tochter kurz davor stand, sich auch privat mit dem jungen Juristen zu verbinden, den er seit Längerem kannte und schätzte, erschien Günther Theben dieser Schritt nur logisch, und Diana freute sich für Bernd.

Natürlich wollte sie ihn gerne beruflich unterstützen, so gut es ging. Aber insgeheim war sie eigentlich auch ganz froh darüber, eine Ausrede zu haben, um nicht mit zu der Jubiläumsfeier der Frankfurter Kanzlei zu gehen.

Ihr grauste es bei dem Gedanken, wieder einen ganzen Abend lang in einem engen Kleid und auf hochhakigen Schuhen an Bernds Seite geistreiche Konversation machen zu müssen – oder zumindest geistreich zu lächeln, dachte sie trocken, als ihr wieder einfiel, wie wenig sie oft zu den juristischen Themen beizutragen hatte, um die es bei diesen Anlässen ging. Das war einfach nicht ihre Welt. Bernd zuliebe wäre Diana natürlich trotzdem hingegangen, aber wenn ihr Vater sie brauchte, dann fiel es ihr auch nicht schwer, den Termin sausen zu lassen – was sie Bernd allerdings lieber verschwieg.

»Wenn du demnächst bei meinem Vater einsteigst, dann solltest du dich doch aber auch mit ihm gut stellen, meinst du nicht?«, beharrte sie und griff nach seiner Hand. Mit einem bittenden Lächeln sah sie zu ihm auf. »Mach es mir doch nicht so schwer, ja? Nächstes Mal komme ich wieder mit, egal auf welche Feier und egal, wie viele Sabines da sind. Versprochen.«

»Hm«, knurrte Bernd immer noch verärgert, doch er ließ das Thema auf sich beruhen. Das Argument mit ihrem Vater schien ihn überzeugt zu haben. Diana wusste jedoch, dass es ihm trotzdem schwerfiel, nachzugeben. Er hasste es, wenn irgendetwas oder irgendjemand seine Pläne über den Haufen warf, erst recht, wenn es so kurzfristig passierte wie diesmal.

»Ich geh dann jetzt duschen«, sagte er knapp und war im nächsten Moment aus der Küche verschwunden.

Diana sah ihm nach. Er beruhigt sich sicher wieder, dachte sie bei sich und ließ Wasser in die Spüle, um das Geschirr abzuwaschen.

Doch als Bernd zwanzig Minuten später zurück in die Küche kam, schien seine Laune sich noch nicht wirklich gebessert zu haben, denn er schloss mit ernstem Gesicht die Manschetten seines Hemdes. Es war ganz neu und sehr schick, und zusammen mit der feinen Hose, die er trug, sah er aus, als wäre er einem dieser Männermode-Kataloge entstiegen. Sein schwarzes Haar glänzte feucht von der Dusche, und er war frisch rasiert.

»Wann musst du los?«, fragte Diana, die am Tisch die Zeitung las, und warf einen verstohlenen Blick auf den grell orangefarbenen Bademantel, den sie über ihrem dünnen Nachthemd trug, und auf die Plüschpantoffeln mit den Hundeköpfen an ihren Füßen.

Der Gegensatz zwischen ihnen beiden war schon krass, besonders jetzt. Sie war eher der sportliche Typ, trug im Alltag gerne Jeans und Pullover und schminkte sich nur selten. Ihr rotbraunes lockiges Haar fasste sie meistens zu einem Pferdeschwanz zusammen, weil es die einfachste Art war, es zu bändigen, doch jetzt, am Morgen, hing es ihr noch offen über die Schultern und ließ sie, wie sie wusste, ziemlich wild aussehen.

Bernd dagegen sah selbst morgens mit zerzaustem Haar noch unglaublich gut aus, und das war noch gar nichts gegen das, was er in Hemd und Anzug ausstrahlte. Im Grunde konnte er tragen, was er wollte, er wirkte in allem umwerfend attraktiv.

Diana erinnerte sich noch gut daran, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, damals, vor zwei Jahren, bei Freunden ihrer Eltern in Frankfurt. Zumindest bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, und manchmal konnte sie noch heute kaum fassen, dass der smarte Jurist ihre Gefühle tatsächlich erwiderte.

»Wann musst du los?«, fragte sie.

»Ich packe nur noch meine Sachen, und dann fahre ich.« Er sah sie an, und in seinen Augen lag erneut ein vorwurfsvoller Ausdruck. »Lohnt sich ja nicht zu bleiben, wenn du gleich weg musst.«

Unglücklich nickte Diana. Er hatte recht. Sie musste bald losfahren, wenn sie den versprochenen Besuch noch erledigen wollte.

»Soll ich dir nicht wenigstens noch eine Tasse Kaffee machen?«

Bernd überlegte kurz, dann nickte er. »Ja, danke.«

Er setzte sich zurück auf den Küchenstuhl und nahm sich die Zeitung, während Diana aufstand und einen neuen Becher aus dem Schrank holte. Sie stellte ihn unter den schicken, schwarz glänzenden Kaffeevollautomaten, der in der Ecke auf der Küchenablage stand.

Die Maschine war das Geschenk ihrer Eltern zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag gewesen, den sie vor Kurzem gefeiert hatte, und sie wirkte in der kleinen Küche mit den zusammengewürfelten Studentenmöbeln immer noch wie ein Fremdkörper.

Günter Theben hatte seiner Tochter seit ihrem Einzug schon mehrmals angeboten, die Küche, die schon in der Wohnung gewesen war, komplett rausreißen zu lassen und durch eine neue zu ersetzen, aber Diana wollte das nicht. Es reichte schon, dass sie dank der großzügigen Unterstützung ihrer Eltern anders als andere Studenten keine finanziellen Sorgen hatte. Da musste sie nicht auch noch mit einer Designerküche protzen, wenn Freunde sie besuchten. Und außerdem hing sie an der alten Küche. Sie war urig und gemütlich und auch ein Grund gewesen, warum sie sich damals für die kleine Dachwohnung in der Bonner Altstadt entschieden hatte.

Während der Kaffee frisch in den Becher lief, ließ Diana den Blick fast ein bisschen wehmütig über die lieb gewonnenen alten Holzschränke gleiten. Denn schon bald, wenn sie mit Bernd zusammen in ihre erste gemeinsame Wohnung zog, würde das alles hier der Vergangenheit angehören. Dann begann ein ganz neues Leben.

Bernd war extra schon am Donnerstag aus Frankfurt gekommen, um sich mit ihr einige Objekte anzusehen, die der Makler für sie gefunden hatte und die vielleicht infrage kamen. Alle lagen – natürlich – in den repräsentativen Gegenden von Bonn, waren hell und modern und sehr großzügig geschnitten. Ein Traum im Vergleich zu den kleinen Räumen hier, die noch dazu fast alle eine Dachschräge hatten. Und doch … wenn Diana daran dachte, hier bald ausziehen zu müssen, dann wurde sie traurig. Sie hatte hier immer gerne gewohnt, und der Abschied würde ihr schwerfallen. Aber noch, tröstete sie sich, haben wir ja nichts Passendes gefunden.

Diana gab Bernd die Tasse, und sie unterhielten sich noch eine Weile über andere Themen. Erst als er schließlich aufbrach, und Diana ihn an der Wohnungstür verabschiedete, versuchte er es noch einmal.

»Willst du nicht doch mitkommen?«, bat er. »Dein Vater könnte das doch bestimmt verstehen.«

»Das glaube ich nicht«, meinte Diana und lächelte. »Er ist ähnlich stur wie du, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.« Sie legte die Arme um seinen Hals und sah zu ihm auf. »Bitte, Bernd, lass mich das erledigen. Ich … hätte kein gutes Gefühl dabei, wenn ich es nicht tue.«

Einen Moment lang blieb Bernd steif stehen. Seine Stirn war gerunzelt und er schien mit sich zu ringen, doch als er schließlich mit den Schultern zuckte und sie in die Arme nahm, wusste Diana, dass sie gewonnen hatte.

»Du hast einfach ein zu großes Herz«, sagte er und küsste sie zum Abschied, dann nahm er seine Reisetasche und ging die Treppe hinunter. Auf dem ersten Absatz blieb er stehen und blickte sich noch einmal zu ihr um. »Aber dass mir das nicht zur Gewohnheit wirst, hörst du? Ich möchte nicht ständig auf dich verzichten müssen, nur, weil irgendwelche anderen Leute Probleme haben.«

Diana lächelte nur und winkte ihm. Doch als sie die Wohnungstür wieder schloss, trat ein nachdenklicher Ausdruck auf ihr Gesicht.

***

Auf dem Weg ins Krankenhaus klingelte ihr Handy. Diana schaltete die Freisprechanlage an ihrem Autoradio ein.

»Ich bin’s«, erklang die tiefe Stimme von Günther Theben aus dem Lautsprecher, als sie sich meldete. »Warst du schon bei ihm?«

Diana verdrehte die Augen. Ihr Vater bat sie zwar selten um etwas, aber wenn, dann musste es natürlich sofort erledigt werden. In dieser Hinsicht waren er und Bernd sich tatsächlich unglaublich ähnlich.

»Kann ich hexen?«, fragte sie ein bisschen ungeduldig zurück, fügte dann jedoch schnell hinzu: »Ich fahre gerade den Venusberg rauf.« Ihr Vater konnte schließlich nichts dafür, dass sie sich wegen seiner Bitte mit Bernd gestritten hatte.

»Gut.« Günther Theben überhörte den gereizten Tonfall seiner Tochter. »Melde dich dann später noch mal, ja? Friedrich hat mich schon zweimal angerufen. Er macht sich wirklich Sorgen. Wir zählen auf dich.«

Diana schluckte. »Papa, ich weiß nicht, ob ihr mich nicht total überschätzt. Ich bin schließlich keine Therapeutin oder so etwas. Und vielleicht will Mark mich ja auch gar nicht sehen. Ich meine, wir kennen uns doch kaum. Als ich ihn das letzte Mal getroffen habe, war ich zehn und er fünfzehn, und ich kann nicht behaupten, dass wir uns damals gut verstanden hätten.«

Mit Schrecken dachte sie an die einzige klare Erinnerung, die sie mit dem Sohn von Papas Freund Friedrich Bauer verband. Groß und schlaksig und pickelig war Mark damals gewesen – und so mit seiner Pubertät beschäftigt, dass er sie fast gar nicht beachtet hatte.

»Das ist viele Jahre her«, meinte ihr Vater. »Ihr seid jetzt erwachsen. Und für irgendetwas muss es doch gut sein, dass du so viel Zeit mit diesen behinderten Kindern verbringst.« Diana wollte etwas erwidern, ihm widersprechen, dass ihre Arbeit im Sonnenhof keineswegs eine Zeitverschwendung war, aber wie immer sprach Günther Theben schon weiter. »Sitzen da nicht auch fast alle im Rollstuhl?«

»Ja, schon, aber …«