Sommer-Zeit-Reise -  - E-Book

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Beschreibung

Dieses Büchlein, in lesefreundlicher Schriftgröße, enthält ausgewählte Geschichten und Gedichte von einer kleinen Gemeinschaft schreibfreudiger Damen aus der AWO-Gruppe in Teltow und Gastbeiträgen. Es sind "Perlen unserer Erinnerung", die nicht verloren gehen sollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 43

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Inhalt

Der Tag der Vergessenen - doof aber unvergesslich.

Kleine Ursachen – große Wirkung oder der springende Fisch.

Anna

Schwanen – Ballade

Ein neuer Tag – ein neues Glück, schau immer vorwärts – nie zurück!

Sommernacht

Erstens kommt es anders - zweitens als man denkt.

Bahnhofskinder

Antwort auf die Fragen nach dem Gestern

Veilchenduft und Regenbogen

URLAUBS – FREUDEN

In der Nacht

Hoffnung

Liebe Freunde!

Durch die Jahreszeiten

Lebensfreude

An alle Menschen guten Willens

Danke

Mallorca, eine Perle der Erinnerungen

Zugvögel

Puste-Blumen

Abendglocken

Vorwort

Carmen Sabernak hatte die Idee, die Erinnerungen unterschiedlicher Menschen zu sammeln.

Erinnerungen, die wertvoll wie Perlen sind. Sie fragte in der Teltower AWO-Gruppe nach und es fanden sich schnell MitstreiterInnen.

Einmal im Monat trafen sie sich, tauschten Erinnerungen aus, lasen aus ihren Geschichten und verbrachten schöne gemeinsame Stunden. So wurde recht schnell der Entschluss gefasst, diese „Perlen unserer Erinnerungen“ in kleinen Büchern aufzubewahren.

Die Geschichten sind so unterschiedlich, wie die Menschen, die sie erlebt haben. Einzelne Geschichten wurden zum Teil schon vor einigen Jahren verfasst. Deshalb finden sich teilweise auch noch Texte in der alten Rechtschreibung. Diese wurden absichtlich nicht angepasst, denn es sind Perlen aus der betreffenden Zeit.

Wir wünschen Ihnen ebenso viel Vergnügen beim Lesen, wie wir Freude hatten, das Buch zu gestalten.

Herzliche Grüße

das AutorInnenteam

Der Tag der Vergessenen - doof aber unvergesslich.

Es war noch vor der viel strapazierten Wende. In den achtziger Jahren. Ich arbeitete damals in der Kreispoliklinik. Leiterin der Finanzwirtschaft.

Wir freuten uns alle riesig auf unseren jährlichen Betriebsausflug. Im Programm standen die Besichtigung einer Kirche, Mittagessen, Besuch einer Burg, Abendessen und dann wieder ab nach Hause.

Das Wetter war herrlich. Es wird also bestimmt ein schöner Tag. Der Bus kam etwas zu spät. Mein Gott – kann ja mal vorkommen. Der Busfahrer maulte, denn er war ja rechtzeitig angekommen. Der Reiseleiter war nicht rechtzeitig vor Ort. Wenn weiter nichts ist, kann es ja losgehen. Also auf zur Kirche.

Die Kirche war wunderbar. Es war nämlich nicht irgendeine Kirche, sondern der Naumburger Dom. Die Führung durch eine nette Dame war kompetent und man konnte die Vergangenheit förmlich spüren. Wie die Baumeister mit den damaligen Möglichkeiten derartige Kunstwerke schaffen konnten, ist heute fast unvorstellbar. Im Nu hatten wir die vorhandenen Postkarten erworben. Eine Kollegin fragte ob es eine Beschreibung des Domes gäbe. Ja – aber es dauert ein paar Minuten, denn die müsste erst geholt werden. Also warteten wir vielleicht knappe fünf Minuten. Das war die Broschüre auch wert.

Die Dame freute sich über unser Interesse und wir gaben noch eine Spende und nun ganz schnell zum Bus.

Wir hatten ja zur Abfahrt unseres Ausflugs eine halbe Stunde warten müssen. - Die fünf Minuten wegen der Broschüre waren dem Reiseleiter aber wohl zu viel.

Der Bus war weg.

Nun standen wir dumm da. Sahen dann eine Straßenecke weiter noch einige Kolleginnen. Also ab hinterher. Die werden ja wissen wo der Bus ist. Bei ihnen angekommen, fragten sie gleich nach dem Bus. Auch sie waren vergessen worden.

Wir sind uns richtig doof vorgekommen. Aber wie sagt man, „Der Mensch kann noch so dämlich sein, er muss sich nur zu helfen wissen“. Also, ich in die nächste kleine Gaststätte, dort gefragt, wo es eine Gaststätte gibt, in der Reisegesellschaften speisen können. Nach einem Heiterkeitsausbruch über unsere Misere beschrieb man uns den Weg, der uns eventuell zu unserer Reisegruppe bringen konnte.

Dort angekommen, wurde schon gespeist und der Reiseleiter sparte nicht mit bösen Worten.

Wir kamen uns vor, wie Schulkinder die den Stundenanfang verpasst haben. Na ja – wir haben uns zusammengenommen, auf jedwede Gegenrede verzichtet. Schließlich wollten wir uns den Tag nicht verderben lassen.

Nun weiter zur Burg.

Es war die Rudelsburg.

Wie schon im Naumburger Dom war auch hier die Besichtigung unvergesslich. Das alte Gemäuer, der herrliche Ausblick vom Turm, und das bei herrlichem Wetter, sind einfach unvergesslich.

Doch dann kam ich in die Gegenwart zurück und das nicht gerade sanft. Ich wunderte mich, dass nur noch eine Ärztin mit auf dem Turm war. Auf meine Frage worauf sie wartete, wurde mir klar, wir waren Leidensgenossen. Wir hatten beide Höhenangst. Rauf geht ja immer noch – aber runter? Hilft nichts!

Wir mussten. Also fassten wir uns beide an und gingen immer mit dem Gesicht zur Wand, an der Wand abgestützt, die Treppen vom Turm herunter. Unten angekommen, fragten unsere Kollegen warum wir so blass waren. Wir haben uns beide aber nur angeguckt und jede Erklärung verweigert.