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Vor der traumhaften Landschaft des „Steirischen Himmelreichs“ bricht Unerwartetes über die Menschen herein. Bedrohlich oder beglückend kann dieses Unbekannte in Anna Aldrians Erzählungen sein: Ein Leben, das nur harte Arbeit kennt, wird vom Zauber der Musik getroffen, eine verlorene Liebe wird auf nie dagewesene Weise gerächt, ein verlachter Sonderling findet zu seiner wahren Identität zurück und ein tanzendes Kind wird zum Todesengel. Bedrohlich oder beglückend kann das Unbekannte in Anna Aldrians Erzählungen sein, wenn Fremdes aus anderen Kontinenten und das Fremde in der eigenen Seele die Menschen trifft.
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Seitenzahl: 168
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Anna Aldrian
Sonnseitig. Schattseitig.
Erzählungen aus dem Steirischen Himmelreich
Cover
Titel
...folgt mir nun des Himmels Lust“
Landaufenthalt
Elias
Fragen lass ich mich nicht noch einmal
Sternentanz und Oboenklage
Pinot noir
Orgelton. Herz und Fuß.
Herrand und Perchta
Moments Musicaux, Franz Schubert D. 780 (op. 94), Moderato, Andantino, Allegro moderato, Moderato, Allegro vivace, Allegretto
Salziges
Wiener Konzerthaus. Gold, Weiß und Rot und ein schwarz glänzender Bösendorfer Flügel. Ich habe einen wunderbaren Platz auf der Orgelempore ergattert, mit direktem Blick auf den Pianisten. János Kahn. Weiß schimmernd umrahmen seine Locken wie ein verhuschter Heiligenschein das weich gewordene Gesicht. In seinen Zügen ist die Musik versammelt, die seine Hände als erstes der sechs „Moments Musicaux“ in sanftem Schönklang entlassen, als spielte das Leben in leichtfüßigem C-Dur. Die fröhliche Tonart täuscht mich nicht. Mir rinnt Salziges über die Wangen. Ich sehe nichts mehr, nicht den Flügel, nicht den Pianisten, nicht die Konzertgäste. Ach Gott, es gibt genug Musik, bei der es geradezu zum guten Ton gehört, ergriffen zu sein. Nicht nur die Oper, auch die Kammermusik hat dazu einiges anzubieten. „Der Tod und das Mädchen“ rührt jeden. Aber kein Mensch vergießt über Schuberts „Moments Musicaux“ Tränen. Ein Taschentuch wäre jetzt nützlich. Ich wische mir mit dem Handrücken über die Augen. Jetzt kann ich den Pianisten wieder sehen. Hinter seinen geschlossenen Augen ist die Tür zu einer anderen Welt aufgegangen. Neue Tränen. Zu verloren, zu verzweifelt, zu todesschwanger ist das As-Dur des Andantino. Wenn János es spielt.
„Moments Musicaux“. Momente der Seligkeit. Momente der Todesnähe.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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