34,99 €
- Erfahrenen Fotografen über die Schulter geschaut - Autofokus, Belichtung und spezielle Funktionen im Detail - Menu- und Einstellungstipps für den sofortigen Einsatz Die Sony α7 IV überzeugt mit ihrem völlig neuen Sensor, einer schnellen sowie noch genaueren Motiverkennung, der Breathing Compensation und ihrer enormen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Lernen Sie das gesamte Potenzial dieser anspruchsvollen Hybridkamera beherrschen – für erstklassige Foto- und Videoergebnisse auch in schwierigen Situationen! Systematisch stellen Ihnen die professionellen Fotografen Bedienung sowie Technik der α7 IV vor und erläutern deren optimale Handhabung anhand anschaulicher Beispiele, gespickt mit hilfreichen Tipps aus der Praxis. Sie erfahren detailliert, wie Sie Farben optimieren, den Augen-AF gezielt einsetzen, schnelle Serien aufnehmen, Ihre Bilder direkt mit anderen teilen und vieles mehr. Kreativität und Freude kommen dabei garantiert nicht zu kurz! Aus dem Inhalt - Neue Funktionen der α7 IV in der Übersicht - Informationen in Monitor und Sucher - Die intelligente Automatik der α7 IV - Halbautomatische Programme für jede Situation - Fotografieren mit manueller Belichtung - Grundlagen des professionellen Filmens - Videoaufnahmen mit Motivverfolgung - Belichtungsmessung im Detail - Perfekt fokussieren mit der α7 IV - Augenerkennung bei Mensch und Tier - Farben kontrollieren und Farbprofil erstellen - Die Wirkung der Kreativmodi - Filmen mit Fotoprofilen - Entfesseltes Blitzen in der Praxis - Software, WLAN und GPS - Die Kamera per Smartgerät fernsteuern
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 490
Kyra Sänger
Christian Sänger
Verlag:
BILDNER Verlag GmbH
Bahnhofstraße 8
94032 Passau
https://bildnerverlag.de/
eISBN: 978-3-8328-5565-9
Produktmanagement: Lothar Schlömer
Layout und Gestaltung: Astrid Stähr
Coverfoto: © rolffimages – stock.adobe.com
Herausgeber: Christian Bildner
© 2022 BILDNER Verlag GmbH Passau
Die Informationen in diesen Unterlagen werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.
Fast alle Hard- und Softwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen, die in diesem Buch erwähnt werden, können auch ohne besondere Kennzeichnung warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.
Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Es gelten die Lizenzbestimmungen der BILDNER-Verlag GmbH Passau.
1.Die Sony α7 IV kennenlernen
1.1Neues bei der α7 IV
1.2Die α7 IV stellt sich vor
1.3Startklar mit Akku und Speicherkarte
1.4Möglichkeiten der Kamerabedienung
1.5Sprache, Zeitzone und Datum/Zeit
1.6Monitor und Sucheranzeigen
2.Fotos aufnehmen und betrachten
2.1Die intelligente Automatik der α7 IV
2.2Bildgröße und Qualität für Fotoaufnahmen
2.3P: Spontan und kreativ
2.4A: Bildgestaltung mittels Schärfentiefe
2.5S: Sport und Action
2.6Manuell belichten
2.7Stimmungsvolle Bilder mit Langzeitbelichtung
2.8Laut oder leise auslösen
2.9Fotos wiedergeben und kameraintern bearbeiten
3.Film ab!
3.1Loslegen mit der intelligenten Automatik
3.2Kreativ filmen mit P, S, A und M
3.3Die Filmaufnahmeformate der α7 IV
3.4Videoaufnahmen in Zeitlupe oder Zeitraffer
3.5Weitere filmrelevante Einstellungen
3.6Tipps für bessere Tonaufnahmen
3.7Videos wiedergeben
4.Die Belichtung im Griff
4.1Fotografieren und Filmen bei jedem Licht
4.2Verwacklung ade
4.3Belichtungscheck per Histogramm
4.4Hilfreiches Zebra
4.5Die Bildhelligkeit anpassen
4.6Motivbezogene Belichtungsmessung
4.7Kontraste in den Griff bekommen
4.8Grundlagen für schöne Porträts
4.9Spannende Intervallaufnahmen
4.10Actionszenen bei Kunstlicht
5.Fokussieren: Jetzt wird’s scharf
5.1Automatisch fokussieren mit der α7 IV
5.2Statische Motive im Fokus
5.3Bewegte Objekte im Fokus halten
5.4Festlegen, was fokussiert wird
5.5Gesichter und Augen im Fokus
5.6Scharfstellen mit dem Touchscreen
5.7Serienaufnahme in der Praxis
5.8Manuell fokussieren
6.Die Farben steuern
6.1Farben managen
6.2Manuell zu gelungenen Farben
6.3Kreative Looks für besondere visuelle Effekte
6.4Fotoprofile für attraktive Filmlooks
6.5Farbraum für Fotos
7.Kreativ blitzen
7.1Einfach blitzen
7.2Was der Blitzmodus bewirkt
7.3Erweiterte Blitzmethoden
7.4Systemblitzgeräte
7.5Entfesseltes Blitzen
8.Bildbearbeitung, Tethering und Wi-Fi
8.1Die Sony-Software im Überblick
8.2Übertragung auf den Computer
8.3Der Video-Browser von Catalyst
8.4RAW-Konvertierung
8.5Verbindung mit Smartgeräten und GPS
8.6Go Live: Streaming mit der α7 IV
8.7Tether-Aufnahmen
8.8Aufnahmen an FTP-Server schicken
9.Individualisierung und Kamerapflege
9.1Die Bedienung anpassen
9.2Das Mein Menü gestalten
9.3Eigene Programme entwerfen
9.4Kameraeinstellungen speichern und laden
9.5Den Sensor sauber halten
9.6Die Kamerasoftware updaten
9.7Weitere Menüeinstellungen
10.Sinnvolles Zubehör
10.1Rund um das Objektiv
10.2Mobile Ladeoptionen
10.3Optische Filter und Linsen
10.4Das passende Stativ
10.5Fernauslöser für die α7 IV
10.6Zubehör für Filmer und Vlogger
10.7Mehr Power mit dem Vertikalgriff
Stichwortverzeichnis
Die α7 war schon immer das ausgewogenste Modell der Siebener-Baureihe von Sony. Eben eine echte Allrounderin, mit der sich so ziemlich jede fotografische Herausforderung meistern ließ. Nicht anders ist es mit der vierten Ausbaustufe, der α7 IV. Die Innovationen und Verbesserungen, die Sony seiner neuen schwarzen Vollformatkamera mit auf den Weg gegeben hat, haben wir ausführlich begutachtet und in der Praxis getestet. Begleiten Sie uns also beim Erkunden der α7 IV und finden Sie mit uns zusammen heraus, was Ihre neue Begleiterin so alles auf dem Kasten hat.
Lange hat es gedauert, annähernd vier Jahre genaugenommen, bis Sony die Stimmen der Fotogemeinde erhört und endlich das Vollformat Standardmodell α7 auf die vierte Entwicklungsstufe gehievt hat. Die erste Frage lautet sicherlich: Was ist neu und was hat sich verbessert?
Nun, zuerst fällt der Blick auf das Gehäuse, das gewohnt gut in der Hand liegt, nicht zu leicht und nicht zu schwer mit einer gut ausgeformten Handwulst. Die Bedienungselemente sind etwas griffiger geworden, liegen größtenteils aber an unveränderten Positionen.
Neu ist aber der Schalter // zum raschen Wechsel der Aufnahmebereiche Foto, Film sowie Zeitlupe & Zeitraffer . Außerdem liegt die Movie-Taste nun besser erreichbar auf der Kameraoberseite.
Sind die optischen Unterschiede gescannt, stellt sich als nächstes die Frage nach dem Innenleben.
55 mm | f/6,4 | 1/60 Sek. | ISO 250
Kamera ausgepackt und gleich mal losgezogen, um die ersten Aufnahmen mit der und von der α7 IV zu machen.
Und ja, da versieht tatsächlich ein völlig neuer Sensor seinen Dienst. Er bringt es erstmals auf eine Auflösung von 33,0 Megapixel und ist in der BSI-Bauweise (Backside Illuminated) konstruiert.
Sinnvoller Sensorschutz
Der Sensor kann praktischer Weise bei ausgeschalteter Kamera vom mechanischen Verschluss verdeckt werden. Eindringen von Staub wird dadurch erschwert. Allerdings ist das nicht voreingestellt. Darauf gehen wir im Abschnitt »Den Sensor sauber halten« ab Seite 319 ein.
Laut Sony soll das zu besseren Farbabstufungen, authentischeren Hauttönen und einem verringerten Bildrauschen bei hohen ISO-Werten führen. Alles Eigenschaften, gegen die wir definitiv überhaupt nichts einzuwenden haben.
Und wen wundert es, auch der Prozessor ist ein aktuelleres Modell, allerdings kein brandneues, denn verbaut wurde der BIONZ-XR schon in der α7S III. Dabei soll die Rechenleistung immerhin achtmal höher ausfallen als bei dem BIONZ-X-Prozessor der α7 III.
Somit verwundert es nicht, dass nun längere Bilderserien mit hoher Geschwindigkeit möglich sind (>800 JPEG+RAW). Schneller als die Vorgängerin in der Bildfolge ist die Neue allerdings nicht, bei zehn Bildern pro Sekunde ist Schluss.
Ein neues Aufnahmeformat gibt es ebenfalls, die α7 IV unterstützt HEIF (High Efficiency Image File Format). Damit können im Vergleich zu JPEG Bilder mit höherer Farbtiefe, Qualität und gleichzeitig geringem Speichervolumen erzeugt werden. Außerdem lässt sich das RAW-Format jetzt verlustfrei komprimieren.
Was gibt es noch? Die Auflösung des Suchers ist auf 3,68 Megapixel angewachsen, sehr angenehm. Richtig klasse finden wir auch, dass der Bildschirm nun endlich voll Touch fähig und in alle Richtungen schwenkbar ist, was sowohl bei der Makrofotografie als auch beim Filmen wesentlich ansprechenderes Arbeiten zulässt und Selbstporträts oder Vlogs aus der Hand erst möglich macht.
200 mm | f/2,8 | 1/500 Sek. | ISO 500
Die Augenerkennung bei Menschen, Tieren und Vögeln hat den Fokus in den meisten Fällen an die richtige Stelle dirigiert.
Firmware-Version
Die in diesem Buch beschriebenen Funktionen und Möglichkeiten beziehen sich auf die Firmware-Version 1.00 der α7 IV. Wie Sie die Kamera auf diese oder später erscheinende Firmware-Versionen updaten können, erfahren Sie im Abschnitt »Die Kamerasoftware updaten« auf Seite 322.
Mit der höheren Prozessorleistung geht auch eine Verbesserung der Augenerkennung von Menschen und Tieren einher, sogar Vogelaugen werden jetzt verlässlich erkannt. Und auch die Empfindlichkeit des Autofokus bei wenig Licht hat sich von -3 EV auf -4 EV verbessert, was bei Nachtaufnahmen spürbar ist.
Bei den Speicherkartenslots hat sich zwar die Zahl nicht verändert, einer der beiden unterstützt nun aber außer SD-Karten auch CFexpress Karten vom Typ A, was theoretisch Datenraten von bis zu 1000 MB pro Sekunde ermöglicht. Außerdem sind nun beide Slots UHS-II fähig.
Im Videobetrieb hat sich ebenfalls einiges getan, so lassen sich Filme in 4K 60p aufnehmen, sofern man mit dem 1,5-fachen Bildbeschnitt auf das APS-C Format leben kann. Des Weiteren fällt das 30 Minuten Zeitlimit weg und die Filmbildqualität steigt dank besserer Dateiformate, hoher Farbtiefen und erweiterter Fotoprofile merklich an.
Was fehlt?
Nun, nicht viel, denn die α7 IV hat im Vergleich zu ihrer Vorgängerin viel hinzugewonnen. Was Sony weggelassen hat, ist der Sensor für Infrarot-Fernbedienungen. Da ist gegebenenfalls ein Umstieg auf Bluetooth oder kabelgebundene Geräte notwendig. Aufch fehlt die Möglichkeit, Smart-Geräte via Near Field Communication (NFC) mit der Kamera zu koppeln. Aber das störte uns persönlich gar nicht, weil die Anbindung mittels Bluetooth und Wi-Fi wunderbar funktionierte.
Praktisch ist auch die Unterdrückung von Änderungen des Bildausschnitts beim Fokussieren (Focus Breathing), zumindest bei dafür kompatiblen Objektiven.
Ebenfalls interessant ist, dass der Zubehörschuh nun eine digitale Audioschnittstelle besitzt, mit dem sich digitales Tonmaterial mit bis zu vier Kanälen einspeisen lässt. Ein weiteres praktisches Feature ist die Möglichkeit, Livestreams via USB in 4K 15p und 1080 FHD 60p durchzuführen.
Der nächsten Videokonferenz aus dem Homeoffice steht also nichts mehr in Wege. On Top ist Livestreaming sogar über das Smartphone in HD-Qualität möglich. Lernen Sie das alles und noch viel mehr in den kommenden Kapiteln dieses Buches genauer kennen. Dabei wünschen wir Ihnen viel Freude und Lust am Ausprobieren.
Es ist vielleicht nicht die spannendste Angelegenheit, sich mit den Tasten und Rädchen der Sony α7 IV zu beschäftigen. Aber in der Foto- oder Filmsituation kann es auch nicht schaden, in etwa zu wissen, wozu diese dienen. Insofern denken wir, dass eine Übersicht der Kamera an dieser Stelle hilfreich ist – vielleicht auch lediglich dazu, um sich einzelne Komponenten später noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Von vorne ohne angesetztes Objektiv betrachtet, wirkt die Sony α7 IV klar strukturiert, ohne viele Bedienungselemente. Das fängt links oben mit dem vorderen Drehrad an. Dieses werden Sie sicherlich oft benötigen, um Aufnahmeeinstellungen anzupassen, zum Beispiel die Blende in den Aufnahmeprogrammen A und M.
Vorderseite der Sony α7 IV.
Rechts daneben befindet sich eine Lampe, die bei der α7 IV zwei Aufgaben erfüllt. Sie visualisiert zum einen die verstreichende Vorlaufzeit bei Aufnahmen mit dem Selbstauslöser. Zum anderen dient sie als AF-Hilfslicht, um dem Autofokus in dunkler Umgebung Licht zum Erkennen scharfstellbarer Strukturen zu geben. Das Zentrum der α7 IV wird vom silbernen Bajonett dominiert, das den Sensor umschließt. Es trägt einen weißen Ansetzindex. Bringen Sie diesen mit dem weißen Punkt am Objektivbajonett zur Deckung. Das Objektiv lässt sich dann ins Bajonett einsetzen und im Uhrzeigersinn darin festdrehen, bis es klickt. Zum Lösen des Objektivs drücken Sie die Objektiventriegelungstaste und drehen das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn. Die elektrischen Kontakte am Bajonett sorgen für eine einwandfreie Kommunikation zwischen Kamerabody und Objektiv.
Sensor der Sony α7 IV (33,0 bildgebende Megapixel, 35,9 × 23,9 mm, Vollformat).
Auch beim Blick auf die Oberseite erweist sich die α7 IV als übersichtlich gestaltet. Auf der linken Seite des Sucherkastens befindet sich lediglich die Sensor-Positionsmarke, die die Lage des Sensors verdeutlicht, sodass Sie bei Bedarf den Abstand zwischen Sensor und Fotoobjekt ausmessen können. Mit den Mikrofonen werden beim Filmen die Töne, Musik, Geräusche etc. in Stereo aufgezeichnet. Achten Sie darauf, die Öffnungen nicht zu berühren oder mit Zubehörkomponenten zu verbauen, um einen klaren Ton aufzeichnen zu können.
Ob Fotos , Filme oder Zeitlupe & Zeitraffer aufgenommen werden, lässt sich bei der α7 IV unkompliziert mit dem Hebel für den Aufnahmemodus einstellen. Wobei dieser frontal eine Taste hat, die heruntergedrückt werden muss, um den Hebel verschieben zu können. Dadurch wird ein versehentliches Verstellen verhindert. Welcher Aufnahmemodus gerade verwendet wird, können Sie auf der gegenüberliegenden Seite des Hebels ablesen . In welchem Belichtungsprogramm die Fotos oder Filme aufgenommen werden, entscheidet die Position des Moduswahlrads.
Vielleicht etwas spät beschrieben, aber an sich auch intuitiv verständlich, sehen Sie den An/Aus-Schalter als drehbares Bedienungselement um den Auslöser herum angeordnet. Letzterer wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Mit der Benutzertaste C2 können Sie standardmäßig das Menü zur Auswahl des Fokusfelds aufrufen. Damit wird festgelegt, an welcher Bildstelle und mit wie vielen Fokusfeldern das Motiv scharf gestellt werden soll. Die Taste MOVIE befindet sich ebenfalls auf der Kameraoberseite, sodass sich Filmaufnahmen ohne größeres Kameragewackel starten und stoppen lassen.
Bedienungselemente auf der Oberseite der α7 IV.
Flexible Tastenzuordnung
Viele Tasten der α7 IV können individuell mit anderen Funktionen belegt werden. Um dieses Buch für alle nachvollziehbar zu gestalten, haben wir die Tasten in der Standardeinstellung verwendet. Im Abschnitt »Die Tastenbelegung ändern« ab Seite 309 können Sie aber nachlesen, wie das Neubelegen der Tasten vonstattengeht und welche Art der Umorganisation wir für empfehlenswert erachten.
Des Weiteren stellt die α7 IV ein rechtes hinteres Drehrad R zur Verfügung. Es dient standardmäßig dem Anpassen der Bildhelligkeit (Belichtungskorrektur) und lässt sich über die Taste in der Mitte verriegeln. Das linke hintere Drehrad L stellt das Pendant zum vorderen Drehrad dar. Damit können ebenfalls Aufnahme- oder Menüeinstellungen angepasst werden, wie zum Beispiel die Belichtungszeit in den Modi S und M. Zu guter Letzt können am Multi-Interface-Schuh Zubehörkomponenten wie externe Systemblitzgeräte oder Mikrofone angeschlossen werden.
Flexibler Touchscreen
Der rückseitige Bildschirm ist praktischer Weise dreh- und schwenkbar gelagert. So kann er mit der Rückseite nach außen eingeklappt werden, um Beschädigungen beim Kameratransport zu vermeiden. Ausgeklappt ermöglicht er ein bequemeres Aufnehmen bei hohen oder niedrigen Kamerapositionen. Dazu lässt sich der Monitor um ca. 176° ausklappen und um ca. 270° drehen. Da das LC-Display auch als Touchscreen verwendet werden kann, lässt sich zum Beispiel durch Antippen schnell und einfach die gewünschte Fokusposition wählen. Auch bei der Bildwiedergabe können Fingergesten für die Betrachtung der Aufnahmen verwendet werden. Außerdem lassen sich Menüeinstellungen per Fingertipp intuitiv ansteuern und auswählen. Vor allem die Menübedienung hat sich dadurch aus unserer Sicht fühlbar beschleunigt.
Auf der Rückseite der α7 IV beansprucht das große LC-Display (siehe Abbildung auf der nächsten Seite) den meisten Platz. Der Bildschirm mit einer Diagonale von 7,5 cm (3 Zoll) präsentiert Ihnen das Livebild, die Wiedergabeansicht und die Menüs zu 100 % bis in die Bildecken. Er stellt dafür eine Auflösung von 1.036.800 Bildpunkten zur Verfügung. Hinsichtlich der Bedienung starten wir oben links mit der Benutzertaste C3. Damit lässt sich standardmäßig der Fokusmodus aufrufen (Einzelbild-AF, automatischer AF, Nachführ-AF, direkter Manuellfokus, Manuellfokus). Bei der Bildwiedergabe dient die Taste dem Schutz von Aufnahmen vor versehentlichem Löschen. Rechts daneben liegt die Taste MENU, die den Zugriff auf das Kameramenü herstellt. Des Weiteren befindet sich auf der Rückseite der elektronische Sucher. Dieser zeigt auf einem kleinen Monitor das Motiv an, so wie es der Sensor direkt durchs Objektiv empfängt. Mit einer Sichtfelddeckung von 100 % haben Sie auch damit das gesamte Bildfeld im Blick, und das auch noch mit einer höheren Auflösung von 3.686.400 Bildpunkten.
Augenmuschel entfernen
Sollte sich das Drehen des Dioptrien-Einstellrads als schwierig erweisen, lässt sich die Augenmuschel, die den Sensor umschließt, entfernen. Setzen Sie dazu mit Ihren Daumen links und rechts unten an den Seiten des Rahmens an. Drücken Sie die kleinen Plastikstifte nach außen und schieben Sie die Augenmuschel nach oben aus der Sucherverankerung.
Damit die α7 IV stromsparend arbeiten kann, wird der Sucher erst eingeschaltet, wenn Sie sich ihm mit dem Auge nähern und den Augensensor verdecken. Um bei Fehlsichtigkeit auch ohne Brille alles detailliert zu erkennen, können Sie das Dioptrien-Einstellrad nach oben oder unten drehen, bis Sie die Aufnahmeinformationen im Sucher scharf erkennen. Der Einstellbereich liegt bei -4,0 bis +3,0 Dioptrien. Die Bildfarben werden über den Weißabgleich an die vorhandene Lichtquelle angepasst, wofür standardmäßig die Benutzertaste C1 verwendet werden kann. Mit der Taste AF-ON rechts daneben können Sie alternativ zum Auslöser scharf stellen. Im Wiedergabemodus dient die Taste der vergrößerten Bildansicht . Wird die Taste AEL gedrückt gehalten, lässt sich die Belichtung speichern . Bei der Wiedergabe wird damit der verkleinerte Bildindex aufgerufen. Der griffige Joystick, von Sony auch als Multiselektor bezeichnet, fungiert als universelles Bedienungselement, mit dem Fokusfelder positioniert oder in den Menüs navigiert werden kann. Um die wichtigsten Aufnahmeparameter schnell zu erreichen, können Sie mit der Taste Fn das Funktionsmenü öffnen. Im Wiedergabemodus öffnet die Taste das Menü zum Senden von Bildern an Smartgeräte .
Bedienungselemente auf der Rückseite der α7 IV.
Viele Menü- und Aufnahmeeinstellungen lassen sich durch Drehen am Einstellrad (Steuerrad) anpassen und mit der zentral angeordneten Mitteltaste bestätigen. Außerdem befinden sich vier Druckpunkte auf dem Steuerrad, die als Cursortasten zum Navigieren in den Menüs dienen. Im Aufnahmemodus können Sie damit aber auch bestimmte Funktionen direkt aufrufen:
Einstellrad, Mitteltaste und die vier mit Funktionen belegten Cursortasten auf dem Einstellrad, wobei die untere Taste zunächst noch mit keiner Funktion verknüpft ist.
Die linke Taste ist mit dem Bildfolgemodus belegt (Einzelaufnahme, Serienaufnahme, Selbstauslöser etc.).
Das Drücken der oberen DISP-Taste dient dem Umschalten der verschiedenen Monitoranzeigen.
Über den rechten Druckpunkt ISO lässt sich die ISO-Empfindlichkeit wählen.
Die untere Taste ist standardmäßig noch mit keiner Funktion belegt.
Wenn die Zugriffslampe rot leuchtet, greift die α7 IV gerade auf die Speicherkarte zu, um Daten zu sichern oder zu lesen. Der Akku sollte dann keinesfalls entfernt werden, da sonst Daten verloren gehen können. Wenn Sie Aufnahmen löschen möchten, verwenden Sie die Löschtaste dafür. Im Aufnahmemodus dient diese Taste als Benutzertaste C4 zum Ein- und Ausschalten der Touch-Bedienungsfunktion (Berührungsmodus). Mit der Wiedergabetaste zum Aufrufen der Ansicht von Bildern und Movies schließen wir den Rundgang durch die rückseitigen Bedienungselemente der α7 IV ab.
Hinter den vier Abdeckungen an der von hinten betrachtet linken Seite sind die Anschlussbuchsen der α7 IV lokalisiert. Dazu zählen die rot umrahmte Mikrofon-Buchse, die das Anschließen externer Mikrofone für die Tonaufzeichnung bei Filmaufnahmen (Ø 3,5-mm-Stereo-Minibuchse) ermöglicht. Über die Kopfhörer-Buchse haben Sie die Möglichkeit, die Tonaufnahme beim Filmen anhand externer Kopfhörer zu kontrollieren (Ø 3,5-mm-Stereo-Minibuchse).
Anschlüsse auf der linken Kameraseite.
Die HDMI-Buchse (Typ A) dient dem Koppeln der α7 IV mit Monitoren oder TV-Geräten, um die Aufnahmen in höchster Qualität zu betrachten. Außerdem können externe Videorekorder angeschlossen werden, um das von der Kamera ausgegebene Videosignal aufzuzeichnen.
Die USB Type-C-Buchse kann Bilddaten mit dem schnellen Standard USB-3.2 Gen 2 übertragen (bis zu 10 Gbit/Sek.). Verwenden Sie diesen Anschluss und das mitgelieferte USB-Kabel vom Typ A auf Typ C für die Übertragung von Bildern und Filmen an den Computer oder für das ferngesteuerte Aufnehmen vom Computer aus (Tethering). Auch zum Aufladen des Akkus in der Kamera ist dies der Anschluss der Wahl. Die Multi/Micro-USB-Buchse beherrscht den langsameren Hi-Speed USB Standard (USB 2.0). Dieser Anschluss ist geeignet, um zum Beispiel einen Fernauslöser anzuschließen.
Zwischen den beiden USB-Buchsen befindet sich noch die Ladekontrollleuchte. Diese ist aktiv, wenn der Akku in der Kamera auflädt, und erlischt bei vollständig geladenem Akku. Links unten ist schließlich noch der Lautsprecher lokalisiert.
Auf der rechten Seite der α7 IV befindet sich das Speicherkartenfach, dessen Öffnungsmechanismus etwas fingergymnastische Koordination bedarf. Zuerst wird der Schieberegler nach unten gedrückt und dort gehalten. Dann erst lässt sich die Klappe des Speicherkartenfachs zur Kamerarückseite hin herausziehen und öffnen.
Speicherkartensteckplätze, Steckplatz 1oben undSteckplatz 2unten.
Haben Sie das geschafft, erhalten Sie freie Sicht auf die zwei Steckplätze: der obere Steckplatz 1 ist für CFExpress-Karten vom Typ A oder SD-Karten ausgelegt und der untere Steckplatz 2 nur für SD-Karten.
Frei nach dem Motto »auch ein schöner Rücken kann entzücken«, soll ein Blick auf die Unterseite der α7 IV hier nicht fehlen. Denn dort befindet sich der Zugang zum Akkufach. Zum Einlegen oder Herausnehmen des Akkus wird der Akku-Verriegelungshebel zur Seite geschoben. Außerdem können Sie auf der Unterseite die Seriennummer Ihrer α7 IV ablesen. Für das Befestigen der Kamera auf einem Stativ oder das Anbringen einer Stativplatte ist schließlich noch das Stativgewinde (1/4 Zoll) vorgesehen. Es liegt optimal in der optischen Achse, also auf Höhe des Objektivmittelpunkts.
Unterseite der α7 IV mit geöffnetem Akkufach.
Um die Lebensgeister der Sony α7 IV zu wecken, ist es als erstes notwendig, Ihr etwas Energie zu spendieren. Zum Einlegen des Akkus vom Typ NP-FZ100 in die α7 IV öffnen Sie den Akkudeckel auf der Kameraunterseite. Schieben Sie den blauen Akku-Verriegelungshebel mit dem Akku zur Seite und drücken ihn in das Fach hinein, bis er an den Kontakten einrastet. Zum Herausnehmen des Akkus, schieben Sie die Verriegelung mit dem Daumen zur Seite. Der Akku kommt durch die unten eingebaute Feder etwas aus dem Fach heraus und kann entnommen werden.
Einlegen des Akkus vom Typ NP-FZ100.
Laden Sie den Akku dann erst einmal auf. Allerdings hat Sony auf die Mitgabe eines Akkuladegeräts verzichtet. Das ist ein Trend der Kamerahersteller, den wir nicht optimal finden. Es ist zwar toll, dass sich der Akku in der Kamera laden lässt, denn das ermöglicht das mobile Laden mit Netzadaptern oder Powerbanks (siehe den Abschnitt »Mobile Ladeoptionen« auf Seite 355).
Beim Laden mit dem mitgelieferten Netzteil ACUUE12 plus USB-Kabel und Netzkabel ist die α7 IV aber eben auch blockiert, solange sie an der Steckdose hängt. Denn zum Aufladen des Akkus muss die Kamera ausgeschaltet sein, sodass die Ladekontrolllampe durchgehend orange leuchtet. Das Aufladen eines vollständig leeren Akkus dauert etwa 250 Minuten. Ein externes Ladegerät wäre auf längere Sicht sinnvoll, um zum Beispiel Akkus in Reserve parallel aufladen zu können. Für die Akkus der α7 IV geeignet ist das Sony-Ladegerät BC-QZ1, oder eine baugleiche Alternative.
Laden des Akkus mit dem mitgelieferten Netzteil-Ladegerät.
Fremdhersteller-Akkus
Das Originalzubehör von Sony ist nicht gerade günstig. Dennoch überlegen Sie es sich gut, Akkus oder Ladegeräte anderer Hersteller zu verwenden. Denn es kann vorkommen, dass die α7 IV den Akku nicht akzeptiert oder die Ladeanzeige nicht richtig funktioniert. Außerdem kann es bei Schäden durch den fremden Akku zu Problemen mit den Garantieansprüchen kommen und die Haltbarkeit und Verlässlichkeit fremder Akkus ist oftmals weniger gut.
Sobald die α7 IV eingeschaltet wird, kann sie Strom über das Netzteil-Ladegerät oder andere am USB-C-Anschluss gekoppelte Stromlieferanten beziehen. Der Akku wird dann aber nicht weiter geladen (Ladekontrollleuchte aus). Er muss sich aber im Gehäuse befinden, sonst kann der Strom via USB nicht genutzt werden. Die Stromzufuhr via USB ist praktisch für längere Filmsessions wie das Live-Streaming oder Aufnahmen im Studio.
Stromversorgung über USB aktivieren.
Damit die α7 IV nach dem Einschalten weiter mit Strom aus einer externen Stromquelle versorgt wird, ist es notwendig, dies über das Kameramenü zuzulassen. Standardmäßig sollte die Voreinstellung bereits passend gewählt sein. Wenn neben der Akkuladeanzeige jedoch kein Stromstecker-Symbol zu sehen ist (), schauen Sie nach, ob die USB-Stromzufuhr im Menü Einstellung/USB eingeschaltet ist bzw. holen Sie dies entsprechend nach.
Laut Sony reicht eine Akkuladung für etwa 580 Fotoaufnahmen bei Monitornutzung, ca. 520 bei Sucherverwendung oder etwa 175 Minuten ununterbrochenes Filmen aus.
Häufiges Fokussieren, das Starten und Stoppen von Filmaufnahmen, lange Belichtungszeiten, das Betrachten von Bildern oder Abspielen von Filmen oder zum Beispiel auch der Einsatz der Wi-Fi- und Bluetooth-Funktionen können die Anzahl an Aufnahmen aus eigener Erfahrung aber auch deutlich reduzieren.
Umgekehrt lässt sich die mögliche Aufnahmeanzahl durch Auslassen der stromintensiven Aktionen auch steigern. Für intensive Tagesfototouren oder ausgiebiges Filmen ist ein zweiter Akku in Reserve dennoch empfehlenswert. Damit die Akkus gleichermaßen belastet werden, verwenden Sie die beiden Energiespeicher am besten immer im Wechsel.
Vorder- und Rückseite des Akkus NP-FZ100 (7,2 Volt, 16,4 Wh, 2280 mAh).
Auch sollte der Akku möglichst nicht fast oder vollständig entleert werden, da sich die Lebensdauer sonst zunehmend verkürzen kann. Zum längeren Lagern ist ein kühler, trockener Ort günstig. Für den Einsatz bei kälteren Temperaturen eignet sich ein körpernaher Transport, damit der Akku nicht auskühlt und an Kapazität einbüßt, etwa in einer leeren Hosentasche.
Die α7 IV besitzt als ein typisches Merkmal von Kameras, die auch professionellen Ansprüchen genügen, gleich zwei Speicherkarten-Steckplätze. Damit sind die Möglichkeiten der Datenspeicherung deutlich umfangreicher. Das gilt sowohl für die Kapazität, die sich so verdoppeln lässt, als auch für die Art der Speicherung.
Zwei Speicherkarten können in der α7 IV eingesetzt werden.
Die Steckplätze befinden sich hinter einer Klappe auf der rechten Seite der Kamera. Drücken Sie den daran befindlichen Hebel nach unten und ziehen Sie die Klappe zur Kamerarückseite, dann springt sie auf. Schieben Sie die Karten wie im Bild gezeigt in den oberen Steckplatz 1 oder den unteren Steckplatz 2, bis sie mit einem Klick einrasten.
Bei SD-Karten zeigen die Kartenkontakte dabei in Richtung Kamerarückseite, wie im Bild zu sehen. Im Falle von CFExpressTypA-Karten können Sie die beschriftete Seite beim Einsetzen sehen. Zur Kartenentnahme schalten Sie die Kamera am besten erst aus, um keinen Datenverlust zu riskieren. Drücken Sie danach auf die jeweilige Karte, sodass sie Ihnen etwas entgegenkommt und entnommen werden kann.
Keine Memory Sticks
Die Verwendung sämtlicher Sony-eigenen Memory Sticks ist mit der α7 IV nicht möglich.
Praktischer Weise sind beide Steckplätze für Speicherkarten vom Typ SD, SDHC oder SDXC ausgelegt. Es wird also nicht unbedingt notwendig sein, sich neue Karten anzuschaffen, wenn sich derartige Modelle bereits in Ihrem Fundus befinden. Wobei die Kapazität und Schnelligkeit zur α7 IV passen sollten, aber dazu gleich mehr. Der obere Steckplatz 1 kann alternativ mit den noch recht neuen CFexpress Typ A Speicherkarten bestückt werden.
Kein Auslösen ohne Speicherkarte
Uns ist es zugegebener Maßen schon passiert, dass wir nach ein paar Aufnahmen feststellen mussten, dass peinlicherweise keine Karte in der Kamera steckte. Dies ist mit der Deaktivierung der Funktion Auslösen ohne Karte im Menü Aufnahme/Verschl./Lautlos ganz einfach zu verhindern. Dann blinkt bei fehlender Speicherkarte der Hinweis NO CARD (keine Speicherkarte) in Orange und die α7 IV löst kein Bild aus.
Auslösen ohne Speicherkarte unterbinden.
Welchen Standard wählen, UHS-I oder UHS-II?
Beide Speicherkartensteckplätze der α7 IV sind kompatibel mit dem UHS-II-Standard. Daher empfehlen wir Ihnen, auf diesen neueren und schnelleren SD-Kartentyp zu setzen. Speicherkarten dieses Typ sind auf eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 312 MB/Sek. ausgelegt, während UHS-I-Karten maximal 104 MB/Sek. schreiben können. Die α7 IV ist mit UHS-II-Karten einfach schneller und auch die Datenübertragung auf den Computer kann bis zu 10-fach rasanter ablaufen. Erkennbar sind UHS-II-Karten an einer doppelten Kontaktreihe gegenüber einer einfachen bei UHS-I-Karten.
Rückseiten einer SD-Karte vom Typ UHS-II (links) und UHS-I (rechts).
Wichtig beim Speicherkartenkauf ist einerseits die Kapazität. Auf einer Karte mit 32 Gigabyte können Sie bereits etwa 545 verlustfrei komprimierte RAW-Bilder unterbringen, im JPEG-Format mit höchster Qualitätsstufe Extrafein sind es etwa 1000 Bilder. Wenn bei Sportevents oder in der Tierfotografie mit vielen Serienaufnahmen zu rechnen ist oder Videoproduktionen auf dem Plan stehen, setzen Sie besser auf Karten mit 64 Gigabyte oder mehr.
In Bezug auf die Schnelligkeit hängen die Anforderungen sehr von der geplanten Verwendung ab. In der Tabelle auf der nächsten Seite haben wir Ihnen daher die minimal benötigten Kartengeschwindigkeiten und unsere Empfehlung für die Praxis bezogen auf die verschiedenen Aufnahmeformate aufgelistet. Generell ist es bei einer Kamera wie der α7 IV aus unserer Sicht sinnvoll, nicht an der Speicherkarte zu sparen. Aber das teuerste Modell muss es auch nicht unbedingt sein. Daher unser Tipp: überlegen Sie sich einfach einmal, welche Motive Sie wirklich häufig vor der Kamera haben oder zukünftig haben möchten, und ob Sie wenig oder ausgiebig filmen. Dann können Sie sich eine dafür geeignete Kartenklasse leichter heraussuchen.
Aufnahme verweigert
Wichtig zu wissen ist, dass die α7 IV die Aufnahme verweigert, wenn die Geschwindigkeitsklasse der Speicherkarte unterhalb den Anforderungen des gewählten Aufnahmeformats liegt. Das kann auch dazu führen, dass Speicherkarten, die beispielsweise so schnell schreiben wie V90, aber vom Hersteller nicht als solche klassifiziert wurden, nicht funktionieren. Es kann auch vorkommen, dass es Probleme beim Erkennen der Videoklassifizierung gibt.
Sony hat für davon betroffene SD-Karten aus den Serien SF-M, SF-M TOUGH und SF-G TOUGH ein Austauschprogramm ins Leben gerufen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der folgenden Support-Seite: https://www.sony.de/electronics/support/memory-cards-sd-cards/sf-g128t/articles/00246876.
Wenn Sie beispielsweise vorwiegend fotografieren und nur gelegentliche Videografie betreiben, wäre aus unserer Sicht eine Speicherkarte der Geschwindigkeitsklasse UHS-II U3/V30 eine gute Wahl. Empfehlenswerte Kartentypen sind zum Beispiel Sony SF-G UHS-II U3, SanDisk Extreme PRO UHS-II U3 mit dem Aufdruck 300 MB/Sek. oder Fujifilm SDXC UHS-II High Professional U3.
Möchten Sie sich die Möglichkeit offenhalten, Zeitlupen- oder Zeitrafferfilme in 4K aufzuzeichnen, benötigen Sie eine Karte der Videogeschwindigkeitsklasse V60, zum Beispiel ProGrade V60 UHS-II, Sony SF-M Tough UHS-II V60 oder Sony SF-M UHS-II V60. Allerdings würden wir Ihnen dann eher dazu raten, gleich auf SD-Karten der nächsthöheren Videoklasse V90 zu setzen. Damit eröffnen Sie sich die volle Flexibilität und die α7 IV wird kaum ausgebremst. Sie kann Ihnen dann die höchstmögliche Anzahl an Serienaufnahmen liefern, ist danach schnell wieder aufnahmebereit und die Nutzung (fast) aller Videoeinstellungen ist garantiert.
Modelle aus den Serien Sony SF-G Tough UHS-II, SanDisk Extreme Pro UHS-II, ProGrade V90 UHS-II, Transcend SD 700S UHS-II oder Lexar Professional 2000X UHS-II wären zum Beispiel gut geeignet.
Die zum Zeitpunkt der Bucherstellung noch sehr teuren CFexpress Typ A-Karten rentieren sich aus unserer Sicht vor allem für Vielfilmer, denn für die Fotografie sind die hohen Schreibgeschwindigkeiten von etwa 700 MB/Sek. nicht unbedingt notwendig. Allerdings gibt es eine Videoeinstellung, die nur mit einer CFexpress Typ A Karte der Geschwindigkeitsklasse VPG200 (Video Performance Guarantee) oder höher nutzbar ist, und zwar die 2× Zeitlupe im Aufnahmeformat XAVC S-I 4K.
Speicherkarte Sony 80GB CFexpress Typ A mit 700 MB/Sek. Schreib- und 800 MB/Sek. Lesegeschwindigkeit (Bild: Sony).
Wenn Sie sich eine solche Karte zulegen möchten, werden Sie bei Sony (CEA-G CFexpress Type-A, VPG400) oder Prograde (ProGrade Digital CFexpress Type A Cobalt, VPG400) fündig, jeweils mit 80 oder 160 GB Speichervolumen. Das waren die zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches einzigen beiden Anbieter dieses Kartentyps. Vermutlich wird der Anschaffungspreis sinken, wenn sich der Nutzerkreis solcher Karten weiterverbreitet hat und die Anzahl der Anbieter steigt.
Aufnahmeformat
Minimalanforderung
Unsere Empfehlung
RAW oder JPEG/HEIF
Class 10, UHS U1, CFexpress Typ A
UHS U3/V30 | 64 GB
XAVC S S-I 4K | 600 Mbps
UHS V90, CFexpress Typ A VPG200
UHS V90 | 128 GBCFexpress Typ A VPG400 | 160 GB
XAVC S HS 4K | 200 Mbps
UHS U3/V30, CFexpress Typ A
UHS U3/V30 | 128 GB
XAVC S 4K | 200 Mbps
UHS U3/V30, CFexpress Typ A
UHS U3/V30 | 128 GB
XAVC S-I HD | 222 Mbps
UHS V90, CFexpress Typ A VPG200
UHS V90 | 128 GB
XAVC S HD | 100 Mbps
UHS U3/V30, CFexpress Typ A
UHS U3/V30 | 64 GB
XAVC S HD | bis 60 Mbps
Class 10, UHS U1, CFexpress Typ A
UHS U1 | 64 GB
XAVC S-I 4K | 600 Mbps bei 2× Zeitlupe
CFexpress Typ A VPG200
CFexpress Typ A VPG400 | 160 GB
XAVC S-I 4K | 600 Mbps
UHS V90, CFexpress Typ A VPG200
UHS V90 | 128 GBCFexpress Typ A VPG400 | 160 GB
XAVC S HS 4K | 200 Mbps
UHS V60, CFexpress Typ A VPG200
UHS V60 | 128 GB
XAVC S S 4K | 200 Mbps
UHS V60, CFexpress Typ A VPG200
UHS V60 | 64 GB
XAVC S-I HD | 222 Mbps
UHS V90, CFexpress Typ A VPG200
UHS V90 | 64 GB
XAVC S S HD | 100 Mbps bei2× Zeitlupe mit 50 Mbps
UHS V60, CFexpress Typ A
UHS V60 | 64 GB
XAVC S S HD | 100 Mbps
UHS U3/V30, CFexpress Typ A
UHS U3/V30 | 64 GB
Das Praktische an den zwei Kartenfächern ist, dass Sie wählen können, wie die α7 IV die Speicherkarten managen soll, um die Aufnahmekapazität zu erweitern oder mehr Datensicherheit zu erhalten. Standardmäßig wird für die Aufnahme nur die Karte im oberen Steckplatz 1 verwendet.
Menü zum Anpassen der Aufnahmemedieneinstellung.
Um das zu ändern, öffnen Sie im Menü Aufnahme/ den Bereich Medien und darin den Eintrag AufnMedienEinst. (zur Bedienung des Kameramenüs siehe Seite 32). Im Menüfenster sehen Sie unten die aktuelle Speicherkartennutzung grafisch dargestellt. Das gibt Ihnen gleich einmal eine gute Übersicht. Um die Nutzung der Speicherkarten zu ändern, können Sie nun sowohl für Fotos als auch für Videos getrennt voneinander die gewünschten Einstellung bei Aufn.-Medien wählen.
Wenn Sie nur eine Speicherkarte verwenden, könnten Sie beispielsweise jeweils den aktuell genutzten Steckplatz 1 oder 2 vorgeben. Ist dieser anschließend nicht belegt, weist die α7 IV auf das Fehlen einer Speicherkarte hin und nimmt nicht auf. Noch praktischer wäre es aus unserer Sicht daher, für beide Steckplätze die Vorgabe Simultane Aufn. einzustellen. In diesem Fall werden die Aufnahmen automatisch auf die jeweils vorhandene Speicherkarte geschrieben.
Simultane Aufzeichnung ermöglichen, hier gezeigt für Fotoaufnahmen.
Der α7 IV ist es dann egal, in welchem Steckplatz die Karte sitzt, sie nimmt ohne Fehlermeldung immer auf. Außerdem hat diese Einstellung den großen Vorteil, dass bei zwei eingelegten Karten beide parallel beschrieben werden. Auf diese Weise profitieren Sie von einer doppelten Aufzeichnung. Sollte eine Karte defekt sein, haben Sie gleich ein Backup in petto. Für professionelle Anwendungen im Auftragsbereich ist das fast unverzichtbar.
Gleiches Dateisystem
Für die simultane Aufzeichnung von Filmen auf beiden Speicherkarten sollten diese jeweils das gleiche Dateisystem nutzen: exFAT bei Speicherkarten vom Typ CFexpress Typ A und SDXC oder FAT32 bei SD und SDHC-Karten.
Doch damit noch nicht genug. Bei Fotos können die beiden Speicherkarten auch für die parallele Aufzeichnung unterschiedlicher Formate, Qualitäten und Bildgrößen genutzt werden. Stellen Sie dazu im Bereich Aufn.-Medien die Option Aufn. sortieren ein. Öffnen Sie anschließend den Bereich Bildqualität-Einstlg. und wählen Sie die Bildqualität getrennt für die Steckplätze SLOT 1 und SLOT 2 aus. Wir finden das beispielsweise praktisch, um Fotos auf einer größeren Karte in RAW und einer kleineren in JPEG aufzunehmen. Der Flexibilität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Das Einzige was nicht geht, ist die Parallelaufnahme in den Formaten JPEG und HEIF, aber dazu später mehr im Abschnitt »JPEG oder HEIF?« auf Seite 47.
Kombinieren verschiedener Fotoformate, Bildqualitäten und Bildgrößen durch Sortieren der Aufnahmen (hier RAW in SLOT1, JPEG geringster Qualität in SLOT 2 und Videos simultan auf beiden Karten).
Schalten Sie am besten auch gleich noch die Option Auto. Med.-Wechsel ein. Sollte eine Speicherkarte voll sein, die andere aber noch Platz haben, nimmt die α7 IV die Daten dort weiter auf. Die simultane oder sortierte Aufnahme wird dann zwar unterbrochen, die Aufnahmen landen also nur auf der Karte, die noch Kapazität hat. Aber dafür kann es weitergehen mit dem Fotografieren oder Filmen. Wird die volle Karte durch eine leere ersetzt, läuft die simultane oder sortierte Aufzeichnung wieder weiter.
Der automatische Medienwechsel hilft, den Betrieb aufrecht zu erhalten, solange noch Speicherkartenkapazität frei ist.
Auch wenn Sie nicht simultan oder sortiert aufnehmen, ist der automatische Medienwechsel eine hilfreiche Einstellung. Denn in diesem Fall schreibt die α7 IV zuerst die eine Speicherkarte voll und wechselt dann zur anderen. Die zweite Karte dient somit als Speicherplatzerweiterung. Damit haben Sie insgesamt eine höhere Speicherkapazität in der Kamera verfügbar.
Speicherkarten, die Sie zum ersten Mal in der α7 IV verwenden oder die zuvor in einer anderen Kamera eingesetzt wurden, sollten vor dem Gebrauch formatiert werden, um eine reibungslose Nutzung zu gewährleisten. Dazu finden Sie im Menü Aufnahme/ bei Medien die Rubrik Formatieren. Die Aktion kann auf die Karte in Steckplatz 1 oder Steckplatz 2 angewendet werden. Nach der Bestätigung des Steckplatzes können Sie im nächsten Menüfenster noch die Art der Formatierung wählen. Standardmäßig werden nur die gespeicherten Aufnahmen und registrierte Aufnahmeprogramme etc. gelöscht. Das reicht normalerweise aus, um schnell alle Medienelemente zu entfernen.
Zu formatierenden Steckplatz auswählen.
Wenn die Karte jedoch gefühlt oder gemessen langsamer geworden ist oder vorher in einer anderen Kamera verwendet wurde, führen Sie besser eine Vollformatierung durch. Verwenden Sie dazu die eingeblendete Touchfläche Wechsel zu Vollformatier. oder die Löschtaste . Es wird nun auch die gesamte Ordnerstruktur auf der Speicherkarte neu aufgesetzt. Bedenken Sie, dass mit dem Formatieren alle Daten verlorengehen. Sie können später nur noch mit spezieller Software ohne eine Garantie auf Vollständigkeit wieder zurückgeholt werden (zum Beispiel Recuva, CardRecovery, Wondershare Data Recovery). Sichern Sie also vorher alle wichtigen Dateien.
Formatieren starten und gegebenenfalls zur Vollformatierung wechseln.
Schnellausführung
Wir nutzen das Formatieren gerne, um die Speicherkarte rasch von allen Daten zu befreien. Noch schneller lässt sich das Menü dafür aufrufen, indem die MENU- und die Löschtaste gemeinsam heruntergedrückt und dann beide zusammen für etwa zwei Sekunden lang so gehalten werden.
Damit die Fotos und Movies korrekt und sicher auf der Speicherkarte landen, müssen alle benötigten Dateiordner des Sony-eigenen Ordnersystems darauf angelegt werden. Dazu erscheint bei der ersten Verwendung einer zuvor noch nicht in der α7 IV verwendeten Speicherkarte der Hinweis Vorbereitung der Bilddatenbankdatei. Bitte warten …
Anlegen der Bilddatenbank.
Sollte nach dem Einschalten der α7 IV die Fehlermeldung Bilddatenbankdatei-Fehler. Wiederherstellen? angezeigt werden, bestätigen Sie die Schaltfläche Eingabe mit der Mitteltastel . Formatieren Sie die Speicherkarte anschließend am besten, wie zuvor gezeigt.
Die so frisch aufgesetzte Speicherkarte ist jetzt aufnahmebereit für all Ihre foto- und videografischen Unternehmungen. Sollten Fotos oder Videos nach Einlegen der Karte in die α7 IV nicht ordnungsgemäß angezeigt werden, ist es sinnvoll, die Datenbank der Karte in Steckplatz 1 oder 2 mit der Funktion Bild-DB wied.her. aus dem Menü Aufnahme/ /Medien zu aktualisieren.
Wiederherstellen der Bilddatenbank.
Die Bilder und Filme werden in der Bilddatenbank auf der Speicherkarte anhand des folgenden Ordnersystems abgelegt: Fotos landen im Ordner DCIM und den darin enthaltenen Unterordnern (100MSDCF, 101MSDCF etc.). Videos sind im Ordner PRIVATE/M4ROOT (SD-Karte) oder M4ROOT (CFex-press Typ A-Karte) zu finden, und zwar jeweils im Unterordner CLIP. Und wenn Sie parallel zum Hauptfilm die weniger speicherintensiven Proxy-Filme mit aufzeichnen, legt die α7 IV diese im Unterorder SUB an. Wie sich Bilder und Filme auf den Computer übertragen lassen, erfahren Sie im Abschnitt »Übertragung auf den Computer« ab Seite 260.
Ordnerstruktur auf der Speicherkarte.
Das Handy einstellen, den Computer bedienen, die wichtigsten Einstellungen im Autocockpit beherrschen - ohne das Betätigen von Tasten und Rädchen geht es oft nicht. Da reiht sich die Sony α7 IV nahtlos ein.
Das Aufrufen von Einstellungen in den unterschiedlichen Menüs gehört zum Standardprozedere. Nach einer kurzen Eingewöhnung wird das aber sicherlich intuitiv von der Hand gehen, ohne groß nachdenken zu müssen. An dieser Stelle möchten wir die Bedienungsoptionen daher einfach einmal anhand ausgewählter Beispiele vorstellen.
Touchbedienung ein- oder ausschalten
Standardmäßig ist der Touchscreen für Menüeinstellungen aktiviert. Sollte das einmal nicht der Fall sein, stellen Sie im Menü Einstellung/BerührModus den Berührungsmodus auf Ein.
Grundlegend betrachtet bietet die α7 IV drei unterschiedliche Einstellungsbereiche:
das übersichtliche Funktionsmenü (Fn)
Tasten und Einstellräder für die Direktbedienung
und das umfangreiche Kameramenü, in dem Sie aus dem Vollen schöpfen können.
Hinzu gesellt sich die Möglichkeit der Kamerabedienung über den Touchscreen-Monitor.
28 mm | f/11 | 1/60 Sek. | ISO 100 | Polfilter
Schnell im Funktionsmenü den kreativen LookBWeingestellt, um die Motive in edlem Schwarzweiß aufzunehmen.
Das Funktions- oder Fn-Menü der α7 IV, manchmal auch als Quick Navi-Menü bezeichnet, präsentiert Ihnen eine Auswahl an Funktionen, die häufig benötigt werden und daher schnell verfügbar sein sollten. Zum Aufrufen drücken Sie die Taste Fn auf der Kamerarückseite. Daraufhin werden alle Einstellungsoptionen übersichtlich aufgelistet, wobei die aktuell gewählte Funktion orangefarben unterlegt ist.
Rufen Sie mit dem Joystick oder den Cursortasten die gewünschte Funktion auf, in unserem Beispiel das Fokusfeld. Mit dem vorderen Drehrad kann die gewünschte Einstellung dann direkt ausgewählt werden.
Einstellungen im Funktionsmenü.
Dabei werden die verfügbaren Optionen übersichtlich aufgelistet. Sollte es weitere untergeordnete Einstellmöglichkeiten geben, wie hier beim Fokusfeld Spot die Größen S, M oder L, verwenden Sie das linke hintere Drehrad , um Ihre Wahl zu treffen. Tippen Sie danach einfach den Auslöser an, um zum Aufnahmebildschirm zurückzukehren. Die Funktionsänderung wird dabei direkt übernommen.
Alternativ können Sie nach der Auswahl der Funktion aber auch die Mitteltaste drücken. Dann gelangen Sie in das Menü der jeweiligen Funktion, das Ihnen die Optionen noch übersichtlicher präsentiert und, je nach Funktion, mehr Einstellmöglichkeiten bietet. Bestätigen Sie Änderungen auf dieser Menüebene mit der Mitteltaste , damit sie übernommen werden. Mit der MENU-Taste können Sie die Aktion abbrechen, und wenn es erläuternde Hilfetexte gibt, lassen sich diese mit der Löschtaste aufrufen.
Funktionsspezifisches Menü mit der Mitteltaste aufrufen und die Einstellung darin vornehmen.
Touchbedienung
Nach dem Aufrufen des Fn-Menüs mit der entsprechenden Taste, steht es Ihnen frei, die Einstellungen auch am Touchscreen vorzunehmen. Hierbei können Sie durch Antippen schnell die gewünschte Rubrik aufrufen und landen dann im jeweiligen funktionsspezifischen Menü. Für die Bestätigung der Änderung blendet die α7 IV die Touchfläche OK ein, zum Abbrechen die Touchfläche MENUAbbr. und mit der Touchfläche ? lassen sich erläuternde Hilfetexte aufrufen, wenn vorhanden.
Wie Sie an den Kameraübersichten zu Beginn dieses Kapitels gesehen haben, besitzt die α7 IV für den Direktzugriff auf Funktionen einige Tasten und Wahlräder. Damit können beispielsweise das Fokusfeld (Position der Scharfstellung), der Weißabgleich (Farbanpassung an die Lichtquelle), der ISO-Wert (Empfindlichkeit des Sensors) oder die Belichtungskorrektur eingestellt werden. Auf diese Direktbedienungselemente und die Möglichkeit, andere Funktionen damit zu verknüpfen, werden wir in den themenspezifischen Kapiteln noch genauer eingehen.
Flexible Bedienung
Flexibilität wird bei der α7 IV groß geschrieben. Wie sich individuelle Änderungen bewerkstelligen lassen und welche Einstellungen unsere Empfehlungen für häuige Aufnahmesituationen sind, haben wir weiter hinten zusammengefasst (»Die Bedienung anpassen« ab Seite 308). In allen anderen Buchabschnitten beschreiben wir die α7 IV aus ihrer Standardkonfiguration heraus. So bleiben die Informationen und Tipps in diesem Buch für alle übersichtlich und nachvollziehbar.
Das Kameramenü ist die Steuerzentrale Ihrer Sony α7 IV. Hier können Sie sowohl allgemeine Einstellungen verändern als auch Aufnahmeeinstellungen anpassen. Drücken Sie zum Öffnen als erstes die Taste MENU. Sogleich präsentiert Ihnen die α7 IV ein, im Vergleich zur α7 III, von Sony farbenfroh neu gestaltetes und übersichtlicheres Menü. Darin sehen Sie in der linken Spalte untereinander aufgelistet die Registerkarten mit den Menüsymbolen , (oder ), , , und . In der mittleren Spalte befinden sich die Menügruppen und in der Spalte am rechten Rand werden die Menüposten (Funktionen) der jeweiligen Gruppe aufgeführt.
Aufrufen des Kameramenüs.
Um das Menü der α7 IV möglichst übersichtlich zu halten, hat Sony die Einträge den verschiedenen Aufnahmemodi Foto , Film oder Zeitlupe & Zeitraffer zugeordnet.
Vom Aufnahmemodus abhängige Funktionen
Wenn Funktionen sowohl für Foto- als auch für Videoaufnahmen gelten, wird dem jeweiligen Menüeintrag das Symbol vorangestellt. Funktionen, die ausschließlich foto- , film- / oder wiedergaberelevant sind, tragen ebenfalls kennzeichnende Symbole.
Wenn Sie den Aufnahmemodus wechseln, passen sich zum Teil auch die Menüeinträge an. Die folgenden Registerkarten und ihre darunter subsummierten Funktionen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden:
Mein Menü: stellt 42 freie Plätze zur Verfügung, die Sie mit Ihren Lieblingsfunktionen belegen können, um diese noch schneller griffbereit zu haben.
Aufnahme/: enthält grundlegende Funktionen für die Aufnahme von Fotos oder Filmen, wie zum Beispiel Bildqualität, Bildstabilisierung, Tonaufnahme, USB-Streaming.
Belichtung/Farbe: Basiseinstellungen wie ISO-Wert, Weißabgleich, Messmodus und Blitzeinstellungen sind hier zu finden, genauso wie kreative Looks, Fotoprofile und Kontrastoptimierungsfunktionen.
Fokus: hier dreht sich alles um das automatische oder manuelle Scharfstellen und die Gesichtserkennung.
Wiedergabe: enthält Funktionen für die Bildbetrachtung, zum Schützen und zum Löschen von Bildern und Filmen.
Netzwerk: hält die Funktionen rund um Wi-Fi, Bluetooth und verkabeltes LAN bereit.
Einstellung: beinhaltet Funktionen für grundlegende Kameraeinstellungen wie Datum, Uhrzeit, Signaltöne etc. und Optionen für die Anpassung der Kamerabedienung und Tastenbelegung.
Vom Prinzip her können Sie sich im Menü stets mit dem Joystick oder den Cursortasten in horizontaler Richtung von ganz links bis ganz nach rechts durch die Menüebenen bewegen. Die Auswahl innerhalb der Register, Gruppen und Posten erfolgt in vertikaler Richtung . Um eine Einstellung zu ändern, arbeiten Sie sich also einfach bis ganz nach rechts durch. Hier haben wir das beispielhaft mit der Auswahl des Menüs Aufnahme/Bildfolgemodus/Bildfolgemodus praktiziert. Die eigentliche Funktionsauswahl findet jeweils am Ende dieses Auswahlweges statt, wenn Sie ganz rechts im Menü angelangt sind. Suchen Sie sich dann je nach Funktion den gewünschten Eintrag aus einer Textliste aus. Oder nehmen Sie die Änderung in einem funktionsspezifischen Menüfenster vor, wie hier beim Bildfolgemodus zu sehen.
Registerkarte auswählen, hier das MenüAufnahmeim Fotomodus.
Menügruppe ansteuern.
Menüposten wählen.
Damit die Anpassungen übernommen werden, ist es wichtig, sie mit der Mitteltaste zu bestätigen. Möchten Sie die Aktion hingegen ohne Änderung abbrechen, verwenden Sie die MENU-Taste.
Funktion einstellen und Änderung bestätigen.
In beiden Fällen landen Sie anschließend wieder im vorherigen Menüfenster. Zum Verlassen des Menüs können Sie entweder mit der MENU-Taste so weit zurückgehen, bis wieder der Aufnahmebildschirm erscheint, oder einfach den Auslöser antippen.
Alternative Bedienung und Touchscreen-Aktionen
Anstatt der Cursortasten oder des Joysticks bietet die α7 IV weitere Bedienungsmöglichkeiten. So können Sie mit dem vorderen Drehrad oder der Taste Fn die Registerkarten wählen, mit dem linken hinteren Drehrad die Menügruppen ansteuern und mit dem Einstellrad die Menüposten aufrufen. Dann müssen Sie zum Beispiel für das Aufrufen der gewünschten Registerkarte nicht erst ganz nach links navigieren, sondern nur das Drehrad oder die Fn-Taste bemühen.
Noch schneller kann es am Touchscreen gehen. Tippen Sie die gewünschten Einträge einfach an, um sie aufzurufen. Nutzen Sie die eingeblendeten Touchflächen zum Bestätigen (OK), Abbrechen (MENUAbbr.), Hilfetext aufrufen (?) oder Verlassen (MENUEnde) des Menüs. Aber Achtung, bei Menüfenstern mit Schaltflächen, die OK oder Eingabe lauten, wird die Aktion nach dem Antippen sofort ausgeführt, wie zum Beispiel das Formatieren der Speicherkarte. Es wird nicht wie beim Tastenweg erst die Schaltfläche orange markiert gefolgt von einer Bestätigung.
Wenn Sie Ihre α7 IV zum ersten Mal einschalten, ist es sinnvoll, gleich die wichtigsten Grundeinstellungen wie Sprache, Datum, Uhrzeit und Zeitzone (Gebiet) festzulegen. Dazu werden Sie automatisch durch die jeweiligen Menüs geführt.
Sprachewählen.
Auch wenn die Kamera komplett zurückgesetzt (initialisiert) wurde, werden diese Menüs nach dem Einschalten automatisch präsentiert. Alternativ können Sie sie aber auch selbst im Menü aufrufen. Den Eintrag Sprache und Gebiet/Dat./Uhrzeit finden Sie im Menü Einstellung in der Menügruppe Gebiet/Datum.
Gebietseinstellung() undSommerzeitein-/ausschaltent ().
Eingeben vonDatum/Zeit(dasDatumsformatwurde zuvor aufT-M-Jgestellt).
Wenn die α7 IV am Ende in einem Menüfenster auf die Software Imaging Edge Mobile hinweist und die Option Smartphone registrieren vorschlägt, können Sie die Kopplung entweder gleich umsetzen (siehe den Abschnitt »Verbindung zum Smartgerät« auf Seite 274), oder mit der Schaltfläche Später registrieren getrost verschieben, was wir hier getan haben. Damit sind die wichtigsten Grundeinstellungen abgeschlossen.
Der Softwarehinweis und die Aufforderung zur Smartphone-Verbindung erscheint beim ersten Start oder nach dem Initialisieren der α7 IV.
Zur Bildkontrolle können Sie bei der α7 IV den rückseitigen LCD-Monitor mit einer Auflösung von 1.036.800 Bildpunkten oder den elektronischen Sucher mit 3.686.400 Bildpunkten verwenden, wobei wir Ihnen den Sucher (EVF, electronic view finder) wärmstens empfehlen können.
Der Sucher gibt Ihnen die Möglichkeit, mit der α7 IV direkt am Auge zu fotografieren oder zu filmen. Das ist zum Beispiel bei Gegenlicht praktisch oder in sehr heller Umgebung, wenn der rückseitige Monitor zu stark spiegeln sollte. Auch wenn mit längeren Belichtungszeiten fotografiert wird ist der Sucher hilfreich, weil die Kamera, angelehnt an der Augenbraue, ruhiger gehalten werden kann. Beim Fotografieren über den Monitor ist die Kamerahaltung oft etwas wackeliger.
Elektronischer Sucher mit abnehmbarer Augenmuschel und dem Augensensor unterhalb des Sucherokulars.
Im Sucher sehen Sie eine verkleinerte Version des Monitors. Darauf können Sie sowohl das Livebild, die Wiedergabeansicht als auch die Menüs betrachten. Vorteilhaft an der höheren Auflösung des Suchers ist auch, dass sich zum Beispiel die Schärfe bei der manuellen Fokussierung im Sucher oftmals noch besser beurteilen lässt als am Monitor.
Damit Sie das Sucherbild immer sofort sehen können, wenn Sie sich mit dem Auge dem Sucherokular nähern, schaltet der darunter befindliche Augensensor das Sucherbild standardmäßig automatisch ein und den Monitor aus.
Das bedeutet aber auch, dass sich der Monitor abschaltet, wenn Sie mit der Hand oder einem Gegenstand vor den Sucher kommen. Sollte Sie dieser Umstand sehr stören, können Sie das Umschalten deaktivieren. Die α7 IV hält dafür im Menü Einstellung im Bereich Sucher/Monitor den Eintrag Sucher/Moni. ausw. bereit. Darin können Sie die automatische Umschaltung Auto auf Sucher (Man.) oder Monitor (Man.) umschalten.
Bei uns bleibt die automatische Umschaltung standardmäßig aktiviert.
Im Aufnahmemodus präsentiert Ihnen die α7 IV die wichtigsten Einstellungen, wobei die angezeigten Informationen zum Teil auch von den aktivierten Funktionen und dem Belichtungsprogramm abhängen.
Hier gezeigt ist die Standardeinstellung für die Programmautomatik im Fotomodus. Im Falle der Monitoransicht beginnen die Informationen oben links mit dem gewählten Belichtungsprogramm. Rechts daneben sehen Sie die Informationen zum Speicherkartenstatus und wiederum daneben die verfügbare Restbildzahl der jeweiligen Karte. Der kleine Pfeil, hier an der oberen Karte, weist auf die aktuell verwendete Speicherkarte hin. Alles Wissenswerte zur Bildqualität und Bildgröße in Megapixeln können Sie ebenfalls am oberen Rand ablesen. Bei Filmaufnahmen wechselt die Anzeige zu den filmrelevanten Aufnahmeinformationen.
Aufnahmeansicht mit eingeblendeten Informationen im rückseitigen Monitor.
Zudem zeigt die α7 IV die Einstellung des Bildstabilisators SteadyShot oder die Verwacklungswarnung an. Rechts daneben sehen Sie das Touch-Funktionssymbol. Durch Antippen können Sie das Touch-Tracking (Motivverfolgung) oder den Touch-Fokus (Scharfstellung an einer Stelle) aktivieren, oder die Touch-Fokussierung auch ganz ausschalten. Des Weiteren blendet die α7 IV oben rechts den Status der Akku-Restladung ein, praktischer Weise mit Prozentangabe versehen.
Anzeigequalität und Sucher-Bildfrequenz
Wenn Sie genügend Akkureserven haben, können Sie bei Fotoaufnahmen die Anzeigequalität auf Hoch stellen (Menü Einstellung/Sucher/Monitor). Das kann beim manuellen Scharfstellen hilfreich sein, um noch besser zu sehen, ob die Schärfe richtig sitzt. Die scharfen Motivstellen flirren minimal und sind daher noch besser zu sehen. Regelmäßige feine Strukturen wie Anzugstoff wird im Livebild dann gegebenenfalls auch mit weniger Moiré angezeigt. In der Regel reicht Standard aber aus. Wenn Sie schnell bewegte Objekte mit dem Sucher verfolgen, kann es hilfreich sein, die Sucher-Bildfreqenz zu erhöhen. Der Standard verwendet 60 Bilder/Sek. Mit Hoch wird die Anzeige dank 120 Bildern/Sek. flüssiger. Allerdings erhöht sich der Strombedarf. Verwenden Sie die höhere Bildfrequenz am besten nur, wenn Sie Schwierigkeiten haben, ein schnell bewegtes Motiv im Sucher zu verfolgen.
Bei erhöhter Sucher-Bildfreq. wird die Anzeigequalität auf dem gewählten Wert fixiert.
Am rechten Monitorrand finden Sie die Angaben zum verwendeten Messmodus (Methode der Belichtungsmessung), zum Weißabgleich (Farbanpassung an das vorhandene Licht) und der Dynamikbereichoptimierung(DRO). Hinzu gesellen sich die Angaben des kreativen Looks (Bildstil, beeinflusst Kontrast, Sättigung und Schärfe des Bildes) und des Fotoprofils (Bildstil primär für Videoaufnahmen gedacht, aber auch auf Standbilder anwendbar).
Der untere Monitorrand präsentiert Ihnen die wichtigsten Aufnahmewerte. Dazu zählen der ISO-Wert (Empfindlichkeitsstufe des Sensors), der Wert der Belichtungskorrektur (angepasste Bildhelligkeit), der Blendenwert (beeinflusst die Schärfentiefe des Bildes) und die Belichtungszeit (Dauer der Belichtung).
Informationen im Sucher
Wenn Sie durch den Sucher blicken, werden Ihnen die wichtigsten Informationen ebenfalls angezeigt, allerdings nicht ganz so viele wie im Monitor und auch nur außerhalb des Bildfelds unten und oben auf schwarzem Grund. Sonst würden Sie das Motiv zu schlecht erkennen können. Der größte Unterschied zur Monitoranzeige ist, dass Belichtungskorrekturen am unteren Rand mit einer Skala anstatt des Korrekturwertes angegeben werden.
Am linken Monitorrand geht es dann wieder hoch, beginnend unten links mit der Anzeige des Status des Gesicht/Augen AF (Scharfstellen erkannter Gesichtsstrukturen nach den Kategorien Mensch, Tier oder Vogel). Welchen Verschlusstyp die α7 IV aktuell verwendet, wird ebenfalls eingeblendet, hier den mechanischen . Darüber angeordnet ist die Angabe zum Fokusfeld zu finden , das festlegt, wie groß und an welcher Stelle der Fokusbereich sein soll. Die gezeigte Landschaft haben wir mit dem großen Spot L scharf gestellt, was am eingeblendeten AF-Feld zu erkennen ist. Mit der Angabe des Fokusmodus (Einzelbild-AF, automatischer AF, Nachführ-AF, Manuellfokus oder direkter Manuellfokus) und des Bildfolgemodus (Einzelbild, Serienaufnahme etc.) schließen wir den Rundgang durch die Aufnahmeinformationen am Monitor ab.
Die umfangreichen Informationen am Bildschirm können manchmal etwas störend sein, denn das Motiv wird an vielen Stellen verdeckt. Dann lässt sich mit der DISP-Taste aber schnell ein wenig aufräumen. Aus der Standardansicht Alle Infos anzeigen einmal gedrückt landen Sie bei Daten nicht anzeigen. Damit haben Sie das Motiv ungestört im Blick. Die zentralen Einstellungen wie Blende und Belichtungszeit werden aber beim Durchführen von Änderungen eingeblendet. Wird die DISP-Taste ein weiteres Mal betätigt, blendet die α7 IV das Histogramm ein. Das kann sehr hilfreich sein, um die Belichtung zu kontrollieren, damit zum Beispiel keine überstrahlten hellen Bildstellen auftreten. Die digitale Wasserwaage (Neigung) lässt sich mit einem weiteren Tastendruck aufrufen.
Wiedergabeansichten
Auch im Wiedergabemodus bietet die α7 IV verschiedene Anzeigemodi: Info anzeigenHistogrammDaten nicht anzeigen.
Alle Infos anzeigen.
Daten nicht anzeigen.
Histogramm.
Neigung (digitale Wasserwaage).
Für Sucher (nur am Monitor nutzbar).
Und wenn Sie im Falle der Monitoransicht noch einmal Ihren Daumen zum Tastendrücken überreden, sehen Sie nichts mehr, also zumindest kein Livebild mehr. Stattdessen präsentiert Ihnen die α7 IV aber ein umfangreiches Informationsfenster mit allen zentralen Einstellungen.
Für Sucher: Vorteile
Die Anzeige Für Sucher hat zwei Vorteile. Erstens können Sie Funktionen direkt anpassen. Tippen Sie dazu einfach auf die Touchflächen der Funktionssymbole. Oder verwenden Sie die Fn-Taste und die Kameratasten/Drehräder, um Einstellungen zu ändern. Wer häufig den Sucher nutzt, profitiert somit von der Möglichkeit einer flinken Steuerung aller wichtigen Aufnahmeparameter. Zweitens verbraucht die Anzeige schlicht und einfach weniger Strom als die Livebildanzeigen.
Diese Anzeige trägt die Bezeichnung Für Sucher, weil sie sinnvoller Weise nur dann verwendet wird, wenn für die Wahl des Bildausschnitts das Livebild des Suchers genutzt wird.
Durch mehrfaches Tastendrücken springen Sie jedenfalls von einer Anzeigeform zur nächsten und wieder zurück auf die erste. Probieren Sie einfach selbst einmal aus, welche Anzeigen Ihnen liegen und welche Sie weniger oft benötigen. Dann wäre es überlegenswert, diese für ein schnelleres Durchschalten zu deaktivieren, wie im nächsten Abschnitt gezeigt.
Mit dem Eintrag DISP(BildsAnz)Einst aus dem Menü Einstellung/Bedien.anpass. können Sie die Anzeigeformen für den Monitor und den Sucher getrennt erweitern oder einschränken.
Unsere Auswahl an freigeschalteten Anzeigen für den Monitor.
Wir haben für den Monitor die Anzeige Alle Infos anz., Histogramm und Neigung deaktiviert. Bei Daten n. anz. haben wir auf Belichtung: Ein umgestellt. Dann bleiben die Belichtungswerte am unteren Bildrand sichtbar, die sonst mit einer kurzen Verzögerung ausgeblendet würden (Belicht.: Zeitsperre). Für den Sucher haben wir an der Voreinstellung nichts geändert.
Ausgewählte Sucheranzeigen.
Steuern Sie also einfach die gewünschten Einträge an und setzen oder entfernen Sie das Häkchen durch Antippen des Touchscreens oder Drücken der Mitteltaste . Bestätigen Sie zum Schluss jeweils den Eintrag Eingabe, um die Änderungen zu übernehmen.
Uns ging es immer wieder so, dass das recht hell dargestellte Livebild am Monitor uns dazu verleitete, die Bilder etwas zu dunkel aufzunehmen. Daher haben wir im Menü Einstellung/Sucher/Monitor bei Monitor-Helligkeit die Helligkeit auf den Wert -1 gesetzt. Wenn Sie ebenfalls Änderungen vornehmen, achten Sie darauf, dass die unterschiedlichen Graustufen noch gut erkennbar sind und prüfen Sie die Belichtung der Aufnahmen regelmäßig in der Histogrammansicht. In sehr heller Umgebung kann es hilfreich sein, auf die Vorgabe Sonnig umzustellen. Dann strahlt das Monitorbild deutlich heller und die Motive sind besser zu sehen. Aber die Belichtung ist gegebenenfalls nicht mehr so gut zu beurteilen und der Stromverbrauch steigt. Blenden Sie das Histogramm ein, um die Belichtung dann noch gut im Blick zu behalten.
Monitor-Helligkeit mit leicht reduzierter Leuchtkraft.
Analog zur Monitorhelligkeit lässt sich auch die Sucherhelligkeit im Menü Einstellung/Sucher/Monitor anpassen. Blicken Sie dazu durch dieses Bauteil. Wir betreiben den Sucher ebenfalls mit dem Wert -1, da uns die Vorgabe Auto oft zu hell ist. Die Vorgabe Sonnig gibt es hier nicht.
Sucher-Farbtemperatur
Sollten Sie das Gefühl haben, der Sucher zeige die Bilder mit einem Farbstich an, können Sie die Farben mit der Einstellung bei Sucher-Farbtemp. aus dem Menü Einstellung/Sucher/Monitor ausgleichen: Mit Minuswerten werden Blaustiche ausgeglichen und mit Pluswerten Gelbstiche. Für den Farbvergleich Auge/Sucher betrachten Sie am besten eine Neutralgraukarte, eine weiße Mauer, einen weißen Fensterrahmen oder ähnliche neutral gefärbte Gegenstände. An sich würden wir Ihnen Änderungen hier aber nicht empfehlen. Passen Sie die Bildfarben lieber nachträglich am Computer an, bestenfalls mit einem kalibrierten Monitor, oder führen einen manuellen Weißabgleich durch.
Bei geringem Umgebungslicht versucht die α7 IV das Livebild möglichst so darzustellen, dass noch ausreichend Strukturen zu erkennen sind. Die Bildwiederholfrequenz kann dadurch sinken, sodass das Livebild Bewegungen gegebenenfalls nicht so flüssig wiedergibt.
So wird die Bildfrequenz von Sucher und Monitor in dunkler Umgebung verlangsamt, um das Livebild besser sehen zu können.
Wenn Sie das stört, können Sie im Menü Aufnahme/Aufn.-Anzeige/AnzEinst. Live-View im Bereich BildfrNiedrLimit die Vorgabe Ein wählen. Das Livebild läuft dann zwar auch bei schwacher Beleuchtung flüssig ab, aber es kann nun sein, dass das Motiv nicht mehr gut zu erkennen ist, wenn es zu dunkel wird. Wir haben daher an dieser Stelle keine Änderung vorgenommen.
Als Hilfe für die Bildgestaltung lassen sich im Menü Aufnahme/ im Bereich Aufn.-Anzeige mit der Funktion Gitterlinienanz. verschiedene Raster einblenden. Welches davon verwendet wird, legen Sie bei Gitterlinientyp fest.
Gitterlinienanzeige aktivieren.
Mit der Vorgabe 6×4Raster wird das Bild in 24 Teile untergliedert, was sich gut zum Geradeausrichten des Bildausschnitts eignet.
Als Bildgestaltungshilfe ist das 3 × 3 Raster sehr praktisch. Ordnen Sie wichtige Motivelemente auf den Schnittpunkten an und zum Beispiel den Horizont auf einer der beiden horizontalen Linien.
Gitterlinientyp auswählen.
Damit gestalten Sie das Bild in Anlehnung an den goldenen Schnitt, der in der Kunst ein zentrales Gestaltungsmittel für eine harmonische Bildaufteilung gilt - in der Fotografie aufgrund des etwas anderen Bildformats auch einfach als Drittelregel bezeichnet.
Die α7 IV stellt Ihnen zudem ein 4 × 4 Raster + Diag. zur Verfügung. Es teilt das Bildfeld in 16 Rechtecke ein und verbindet die Schnittpunkte mit zwei Diagonalen, die sich in der Mitte treffen. Damit können Sie Ihre Bilder ebenfalls in etwa nach der Drittelregel gestalten, indem Sie das Hauptmotiv entlang einer der beiden Diagonalen platzieren und es damit für den Betrachter in den Vordergrund holen.
Bildgestaltungshilfe 4 × 4 Raster + Diag.