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Das Interesse gilt dabei der Vielfalt der rechtlichen Praktiken, die sich in den europäischen Städten seit dem Frühmittelalter ausformen. In durchaus langen Prozessen entwickeln sich neue Formen der Konfliktbewältigung und Rechtssicherung, werden bewährte juristische Formen weiterverwendet oder umgedeutet und wechseln sich Innovationen und Institutionalisierungsmechanismen ab. Diese Prozesse sind geprägt von den unterschiedlichen regionalen Traditionen der jeweiligen Stadt oder Städtelandschaft. Die Beiträge entwerfen dabei ein weites Panorama der Rechtskulturen in französischen, norditalienischen, österreichischen, deutschen und osteuropäischen Städten. Thematische Schwerpunkte liegen auf der Eigendynamik rechtlicher Aushandlungsprozesse und der Herausbildung schriftkultureller Infrastrukturen im Mittelalter, auf der Rolle großer und kleiner Städte im Prozess der Bewahrung schriftlicher Rechtstraditionen und nicht zuletzt auf der Sichtbarmachung informaler Elemente im frühneuzeitlichen, wesentlich schriftgestützten Prozesswesen.
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