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Die Hand des Herrn ist's, welche in nachfolgenden Blättern Perlen himmlischer Wahrheiten darbietet. Ihm, dem Geber aller guten Gaben, sei Preis und Dank für den Segen, welchen die Stimmen aus der Lichtwelt den Gliedern unserer Gemeinschaft schon gebracht haben und gewiss noch vielen bringen werden. Vornehmste Pflicht aller Geschwister, nah und fern, bleibt: Den in der Heiligen Schrift und in den Reden aus dem oberen Heiligtum enthaltenen Wahrheiten gemäß zu leben, und unserem hochgelobten Haupte, Jesus Christus, und Seiner heiligen Sache Treue zu halten bis zum letzten Atemzuge.
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Seitenzahl: 488
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Johannes Gommel und Freunde
Stimmen aus der oberen Lichtwelt
Johannes Gommel (1811 - 1841)
Neuauflage 2023 der Auflage von 1902 der Gottesfreunde Stuttgart unter dem Titel: „Stimmen aus der oberen, seligen und heiligen Lichtwelt“
Neu herausgegeben von Klaus Kardelke
ISBN 978-3-384-03228-7
Umschlagfoto: Pixabay
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Herausgebers, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung Impressumservice
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Druck und Distribution im Auftrag des Herausgebers:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Vorwort
Die Hand des Herrn ist es, welche in nachfolgenden Blättern Perlen himmlischer Wahrheiten darbietet. Ihm, dem Geber aller guten Gaben, sei Preis und Dank für den Segen, welchen die Stimmen aus der Lichtwelt schon gebracht haben und gewiss noch vielen bringen werden.
Vornehmste Pflicht aller Geschwister, nah und fern, bleibt auch nach dem Heimgang des gottgeweihten Werkzeugs zur Vermittlung der Lichtstimmen, der Augen- und Ohrenzeugen und älteren Glieder der Gemeinschaft: Den in der Heiligen Schrift und in den Reden aus dem oberen Heiligtum enthaltenen Wahrheiten gemäß zu leben, und unserem hochgelobten Haupte, Jesus Christus, und Seiner heiligen Sache die Treue zu halten bis zum letzten Atemzuge.
Zur Belehrung der Leser oder Leserinnen, welche dieses Buch, durch Fügung oder Zulassung Gottes in die Hände bekommen, sei über die Art und Weise wie wir in den Besitz der Stimmen aus der oberen, seligen und heiligen Lichtwelt gekommen sind, folgendes in gedrängter Kürze mitgeteilt:
Eine treue Jüngerin Jesu Christi, welche sich ihrem Heiland schon im 16. Jahre zum ewigen Eigentum übergab, lernte kurz nach ihrer Verheiratung beim Besuche einer Erbauungsstunde einen jungen Landmann, namens Johannes Gommel kennen, welcher in besonders reichem Maße mit dem Geiste Gottes erfüllt war und helle Blicke in die Zustände der Seelen nach dem Tode hatte. Er gehörte nach dem Zeugnis eines frommen Geistlichen, welcher sein Herzensfreund war, zu jenen außerordentlichen Erscheinungen, wie man sie in alten Lebensbeschreibungen, z.B. der heiligen Seelen von Tersteegen, noch liest, aber nirgends mehr sieht oder hört. Mit Recht konnte er als wahrer Christ bezeichnet werden; denn er war ein Bild Jesu Christi, eine neue Kreatur, die wahrhaftig aus Gott geboren war, und in der die Kraft der Gnade, die Kraft des Lebens Jesu wirklich zum Sieg über die Sünde im Menschen hindurchgedrungen war. Jesus war sein Leben, seine Liebe, sein einziger Magnet, sein Ein und Alles.
Mehrere Jahre war diese edle Seele Hausfreund in der gottesfürchtigen Familie und wurde derselben zu großem Segen. Sein lichtvoller Wandel und die wunderbaren Erhörungen seiner Gebete bildeten für alle, welche mit ihm verbunden waren, den besten Beweis für die Wahrheit der von ihm mitgeteilten, schriftgemäßen Aufschlüsse aus der unsichtbaren Welt. In einer Entzückung auf seine baldige Heimberufung aufmerksam gemacht, hatte er das Bedürfnis sich zuvor bei seinen Freunden nah und fern zu verabschieden. Er besuchte zu diesem Zwecke auch die nun an einen andern Ort gezogene Familie, wo die Hausmutter bei der Eröffnung seines bevorstehenden Scheidens die Bitte an ihn richtete, auch droben ihrer zu gedenken und wenn möglich, auf irgendeine Weise sich zum Trost und zur Aufmunterung kundzugeben. Er versprach dies mit dem ausdrücklichen Vorbehalte, wenn es der Wille Gottes sei, setzte seine Reise fort und starb kurze Zeit darauf im 30. Lebensjahre an Typhus bei einem ihn hochschätzenden Freiherrn in Heidelberg anno 1841.
Nach ungefähr 35 Jahren, in welchen, außer einigen merkwürdigen Traumgesichten, keine besonderen Kundgebungen stattfanden, wurde durch des Herrn Zubereitung und Fügung der ältesten Tochter der inzwischen zur Witwe gewordenen und durch Leiden aller Art geprüften Freundin des Verstorbenen, das innere Ohr geöffnet. Sie vernahm bei eingekehrten Sinnen Trost- und Ermahnungsworte, an welchen ihre Mutter sofort den heimgegangenen Gottesmann erkannte. Obwohl die Tochter, welche seit ihrer Kindheit nur für den Herrn lebte, das Zeugnis ihrer frommen Mutter nicht im Geringsten anzweifelte, so war es ihr doch ein großes Anliegen, den Willen Gottes in dieser wunderbaren Sache zu erfahren. Sie rangen vereint längere Zeit im Gebet und bekamen zuletzt volle Gewissheit, dass dieser durchaus ungesuchte Verkehr mit der himmlischen Welt ein von dem seligen Johannes erbetenes Gnadengeschenk des Herrn sei.
Die Belehrungen aus dem oberen Heiligtum, welche über den richtigen, gottwohlgefälligen Gebrauch dieser heiligen Gabe noch weitere Aufschlüsse enthielten, gaben ihnen Freiheit und Freudigkeit, sich in Gemeinschaft mit ihren nächststehenden Freunden zu erbauen.
Diese, meist an den Sonntag-Nachmittagen stattfindenden Vereinigungen, geschahen jahrelang in aller Stille und waren von unaussprechlichen Segen begleitet. Die Gabe des inneren Gehörs bildete sich immer mehr aus. Es redeten mit Erlaubnis des Herrn auch andere Glieder der oberen Gemeinde Alten und Neuen Testaments, ja, durch dieselben zuweilen der Herr selbst.
Einstmals, als der kleine Kreis in besonderer Weise die Nähe Dessen fühlte, der gesagt hat: „Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinen Namen, da bin Ich mitten unter ihnen“ (Mt. 18,20), wurden sie durch die Eröffnung überrascht, dass der Herr sie heute für ihren zukünftigen Beruf eingesegnet habe. Diese Ankündigung war ihnen unverständlich; denn keines der Glieder, am allerwenigsten das Werkzeug, dachte an eine größere Ausbreitung dieser heiligen Sache, welche man stets, um des Missbrauchs und der Lästerung wegen, so geheim als möglich hielt.
Doch die Gedanken Gottes sind andere, als diejenigen Seiner kurzsichtigen Menschenkinder. Er sah beim Verleihen dieser Gabe schon zum Voraus, welche Seelen Er dadurch belehren, trösten, ermahnen und näher zu Sich ziehen könne, und führte dem Kreis im Laufe der Jahre, oft auf wunderbare Weise, ein Glied um das andere zu. Die Zusammenkünfte fanden auf obere Anordnung regelmäßig statt und bekamen, den himmlischen Weisungen zufolge, eine gottesdienstliche Gestaltung. Da und dort bildeten sich durch des Herrn Leitung und Fügung nach und nach kleinere und größere Kreise, welche sich aufgrund des Wortes Gottes und der von der oberen, seligen und heiligen Lichtwelt stammenden Ansprachen erbauten und die auch jetzt noch, nach dem im Jahre 1893 erfolgten Heimgang des bis in den Tod getreuen Werkzeugs, fortbestehen.
Eine Fortsetzung der Lichtstimmen durch ein anderes Werkzeug ist der Gemeinschaft nicht in Aussicht gestellt worden, sondern sie wurde wiederholt aus dem oberen Heiligtum ernstlich gewarnt, nach Heimholung der von Gott berufenen Seele, nichts Neues, auch keine andere ähnliche Gabe oder Sache anzunehmen.
Die Gemeinschaft von Gottesfreunden will keineswegs eine neue Kirche sein, sondern nur eine, innerhalb der evangelischen Kirche bestehende Privatvereinigung gottsuchender Seelen, welche sich in dieser letzten, betrübten Zeit in der Liebe Jesu inniger aneinander anschließen. Die sonntäglichen Versammlungen werden deshalb auch in allen Kreisen nie zur Zeit des Hauptgottesdienstes abgehalten, und jedes Glied hat volle Freiheit, überall, wo das Wort Gottes rein und lauter verkündigt wird, teilzunehmen.
Nach dem Beispiel der ersten Christen (Apg. 2,40) wird, neben der öffentlichen Abendmahlsfeier in der Kirche, auch in unsern Erbauungsstunden das heilige Mahl öfters gefeiert, wozu wir durch obere Anweisungen besonders aufgemuntert worden sind.
Dass die Ansprachen nur von „den Geistern der vollendeten Gerechten“ (Hebr. 12,23) herstammen können, sind die Glieder unserer Gemeinschaft fest überzeugt. Sie weisen daher alle Verdächtigungen, als rede hier der Satan in Gestalt eines Engels des Lichts zurück, in der Gewissheit: „Was mich vom Bösen abhält und zum Guten treibt, muss aus der Quelle des Guten kommen. Was mich vom Irdischen weg und zu Gott zieht, muss himmlischen Ursprungs sein. Was meinen Glauben an Jesum weckt oder lebendiger macht, was meine Liebe zu Ihm entzündet und vermehrt, muss von der Liebe selbst sein.“
Der Herr segne alle die Seelen, welche die in diesem Buche enthaltenen Wahrheiten lesen oder hören. Er schenke ihnen auch durch diese Gnadenmittel Licht, Trost und Kraft zum Weiterpilgern und lasse sie erkennen und erfahren, dass unser Herz in Zeit und Ewigkeit nur allein bei Ihm Ruhe und völlige Befriedigung findet.
Der Herausgeber 1902
Im Namen Jesu
Johannes Gommel
Friede sei mit euch, die ihr noch wandelt im Tränentale, im Tale der Schmerzen, der Unruhe und des Unfriedens. Was ist es für ein köstlich Ding, wenn man weiß, dass man einen Heiland hat, in dessen Kraft man alles überwinden kann, und der verheißen hat, in der Schwachheit mächtig zu sein. Was ist das für ein Gotteskind, wenn es einen frohen Ausblick hat und ganz gewiss glauben kann, dass eine Heimat offensteht, wo es dann eintreten darf in jenes Reich des Friedens, wo kein Schmerz, kein Jammer, kein Elend und keine Krankheit mehr ist, wo man durchdrungen ist von der Herrlichkeit unseres Gottes, und wo man alles Leid vergessen hat.
O auch ihr könnt diesen Trost empfinden und diese süße Hoffnung des ewigen Lebens, wenn ihr euch fest auf den Namen Jesus stützt und auf den Felsen, welcher ist Christus der Herr. Ihr könnt in diesem heiligen Namen viel tun, ihr könnt in der Kraft eures Gottes und Heilandes hindurchdringen und auch in dieses künftige Jahr mit großer Freudigkeit hineinblicken. Wenn es auch dunkel vor eurem Angesicht wäre, es wird auch wieder Licht werden, und immer aufs Neue strahlt die süße Jesusliebe vom Gnadenthrone herab, und die, welche den süßen Jesusnamen nennen, sie dürfen auch die Kraft desselben erfahren; denn das ist ein Wundername; vor diesem Namen flieht die Hölle, und der finstere Fürst, er kann denselben nicht leiden. Darum wer mit völligem Glauben, mit inniger Liebe zu Ihm, dem Herrn, den Namen Jesu nennt, der darf gewiss sein, dass auch die starke Macht der Hölle fliehen muss, denn die Macht vom Throne ist noch größer, und der Herr, welcher durch Sein Opfer alles überwunden hat, der ist noch mächtiger als jener finstere Fürst.
O ihr teuren Seelen, wenn ihr von finsterer Macht umgeben seid, so ruft mit großer Glaubensfreudigkeit diesen heiligen Namen an, er rettet euch, er führt euch durch die Tiefe, er ist euch ein Schutz in allen Nöten. Wer kann den Herrn genug preisen für Seine unaussprechliche Treue, Gnade und Barmherzigkeit! Er lässt keines Seiner Kinder zuschanden werden, wenn sie sich auf Ihn stützen, Er ist ein Fels, und wer auf denselben baut, der wird sicher ruhen.
Jetzt in diesem Augenblick singen die Engel Gottes vor dem heiligen Throne und preisen diesen Namen, sie danken Ihm für das, was er an dem Menschenkinde getan hat und noch tut; denn das Menschenkind ist Ihm teuer genug gewesen, dass Er für dasselbe vom heiligen Himmelsthrone herabging, um es zu retten und zu erlösen. Ja, es ist den Engeln ein Wunder, und es gelüstet sie immer noch, hineinzuschauen in dieses tiefe Geheimnis, darum preisen sie den hochheiligen Namen des ewigen Gottes allezeit. Sie freuen sich über das, was der Herr am Menschengeschlechte getan hat und sind nur betrübt darüber, wenn die Menschen in undankbarer Weise sich abwenden von diesem heiligen Namen und von diesem göttlichen Erlöser, sie sind betrübt über solche Seelen, die diese unaussprechliche Gnade nicht erkennen und sich nicht an dieselbe kehren.
Darum ihr teuren Gotteskinder, haltet euch fest an den Erlöser, wendet euch mit dankbarem Herzen stets zu Ihm und freut euch, dass Er so Großes getan hat und eure Seelen auch immer inniger umfassen will. Die teuer Erlösten, sie dürfen einst den Herrn ohne Decke anschauen, sie dürfen die Herrlichkeit Gottes schauen, wenn sie in vollendeter Weise dastehen; die Engel aber, sie müssen ihr Angesicht bedecken, wenn sie vor dem Throne erscheinen. Darum sollten die Menschen sich ja freuen, dass der Herr sich zu ihnen neigt als ein Freund, dass sie sich zu Ihm kehren dürfen in solch lieblicher Weise. Ja, Kinder kommt und denkt stets daran und freut euch und seid fröhlich, dringt hindurch und haltet stille, wenn der Herr euch zubereiten will für diese Herrlichkeit.
Der Friede unseres Gottes sei mit euch allen! Amen!
Ein wunderbarer Gott
Bruder Friedrich
In unserem teuren Jesusnamen trete ich in eure Mitte. Ich bin stets darüber erfreut, wenn ich sehe, dass das Wort vom heiligen Kreuze auch etwas fruchtet an euren Seelen, und wenn ihr den Herrn anschaut in Seiner göttlichen Macht, denn Er ist ein Gott, der da heißt Wunderbar, der die Seinen wunderbar hindurchführt. Die Wege unseres Gottes, die zwar stets den menschlichen Willen und sein ganzes Tun durchkreuzen, sie führen doch zum ewigen Licht und zur Herrlichkeit den, der sich nicht ärgert an dieser Führung.
Ja, Er ist ein wunderbarer Gott, einer, den das Menschenherz oft nicht begreifen und fassen kann, was dieser ewige wunderbare Gott tut.
Es ist aber auch ein Gott und ein Herr, bei welchem man in allen Nöten Rat bekommen kann.
Gehe hin zu Ihm und lerne von dem Heiland, von Seiner wunderbaren Weise und suche bei Ihm Rat und Trost. Denn wer sich zu Ihm wendet, der wird auch Kraft von Ihm empfangen, denn Er heißt Kraft; denn von Ihm aus strömt die Kraft, von Ihm aus strömt das Leben, und wer sich an Ihn hält, der wird Kraft empfangen, dass er aushalten kann in den Mühsalen des Lebens, nicht weichen und nicht wanken. Er ist ein Held und heißt Held, ein Held, welcher vorangeht im Kampfe, der Seine Siegesfahne schwingt, so dass die andern mit Mut nachfolgen können, denn Er hat überwunden, der Held aus Juda, und besiegt die Macht der Finsternis. Er ist ein ewiger Vater, ein Vater allen, welche zu Ihm kommen, Er lässt sie nicht allein, auch die, welche niemand in dieser Zeit haben; man darf Ihn Vater nennen und zu Ihm kommen und auch sich freuen in demselben Namen, denn Er ist ein Vater ewiglich.
Er ist ein Friedefürst, Er bringt Frieden der Seele, die an Ihn sich wendet, Er strömt Frieden aus über die Gemeinde Gottes, wenn sie sich felsenfest an diesen Friedensfürsten halten; ja, Frieden bringt Er einer jeden einzelnen Seele, und man darf fühlen das, was von Ihm ausströmt in reichem Maße.
O kommt ihr Kinder und umfasst Ihn in Seiner ganzen Größe und Herrlichkeit, in Seiner unaussprechlichen Macht und Kraft, umfasst Ihn in Seiner Liebe und Geduld und ruht nicht, bis ihr Ihn ganz in euch aufgenommen habt und bis ihr völlig geworden seid durch Seine unermessliche himmlische Liebe.
Der Herr möchte euch jetzt in diesem Stündlein segnen und aufs Neue wieder Kraftströme in euch hineinfließen lassen. Kommt und empfangt mit demütigem Herzen!
Sein Friede sei mit euch! Amen!
Ich bin bei euch
Johannes, des Meisters Liebling
Kindlein, der Herr ist wahrhaftig unter euch gewesen und hat euch Friedens- und Liebesworte gegeben.
„Ich bin der Herr“ — so sprach Er — „Ich bin bei euch und will euch nicht Waisen lassen, Ich will stets eurer gedenken und ihr dürft allezeit zu Mir kommen. Ich will euch stärken, wenn ihr leidet, Ich will euch erquicken, wenn ihr betrübt seid und wer zu Mir kommt, den will Ich nicht hinausstoßen, Ich halte euch mit Meinem starken Arm. Haltet euch fest an Mich, dann werdet ihr stets erfahren, was das ist, einen solchen treuen Herrn zu haben. Meinen Frieden sollt ihr haben. Ich gebe nicht, wie die Welt gibt. Wer bei Mir ist, der wird Frieden haben und wird in Ruhe wohnen auch mitten unter den Stürmen.
Meinen Segen gebe Ich euch. Ich verlasse die Kranken nicht, Ich will sie stärken, Ich will mit ihnen hindurch, auch sie sollen gesegnet sein!“
Das sind die Worte des Herrn. Nehmt dieselben und behaltet sie zum Troste, denn was der Herr verheißt, das tut Er.
Kindlein bleibt bei Ihm, haltet fest an Seinem Wort und liebet euch untereinander, gleich wie der Meister die Seinigen liebt.
Der hohe Frieden sei stets mit euch! Amen. Amen!
Ringet und kämpfet
Johannes Gommel
Friede sei mit euch, ihr, die ihr vom Herrn Jesu geleitet werdet, ihr, die ihr auf Sein Tun aufmerken sollt. Die Kinder Gottes, sie sollen aufmerken auf die Zeichen und sollen desto ernster werden, Ihm zu dienen und Ihm zu leben, sie sollen rufen zu dem Herrn, der ihre Stärke ist und sollen von Ihm Hilfe erflehen, sie sollen hinaufblicken zu den Bergen, von welchen dem Menschenkind allein Hilfe kommen kann. Doch wenn der Herr Seine Rute schwingt über die Völker, so mögen auch die Gotteskinder sich darunter beugen und daran denken, dass auch sie dieselbe verdienen, weil sie in lauem, trägem Gang dahingeschlichen sind und nicht mit dem Ernst ihrem Herrn und Gott dienten, wie sie sie hätten sollen; weil sie in vielem nicht Ihm allein die Ehre gegeben haben und oft auch nach andern Göttern geblickt; weil sie so oft nicht als ein Licht leuchteten und den Namen des Herrn nicht verherrlichten durch ihren Wandel.
Ja, ihr Gotteskinder, werdet ernst, es kann noch Größeres kommen und wird auch noch Größeres kommen, so dass die Christen wohl aufhören werden, sich untereinander zu zanken und zu streiten, dass sie nicht mehr Zeit haben werden, mit unnötigen Dingen ihre Gnadenstunden zu verlieren; da wird es gelten, entweder dem Herrn mit Ernst nachzufolgen, oder den Herrn ganz zu verlieren. Darum merkt auf, jetzt merkt auf, wenn der Herr Seine Rute schwingt, und werdet ernst und denkt daran, dass ihr in der letzten Zeit lebt, in dem letzten Teil der letzten Zeit, und dass ihr noch viel zu tun habt zu eurer Vollendung auf Seinen Tag, auf dass ihr das Ziel noch erreicht. Der Herr könnte ja auch so manche in ihrem trägen Zustand hinwegnehmen, wenn sie nicht aufmerken und immer wieder in ihrem alten Wesen weitermachen.
O möget ihr immer mehr aufmerken und hinaufblicken und alles recht vor Augen haben, was der Herr Jesus im Sinn hat, zu tun, mit den Völkern und auch mit den einzelnen Seelen. Ein jeder möge für sich selbst bitten, ringen und kämpfen, dass er doch das Ziel nicht verfehle, aber auch für die Gotteskinder und für die ganze Menschheit, dass der Herr Kraft und Stärke senden möge, dass man es ertragen kann. Ihr müsst auf keine bessere Zeiten hoffen, nicht im allgemeinen Leben und auch nicht in dem, wie es den einzelnen Seelen geht. Ein jeder möge bitten um Geduld und Demut, dass er ausharren kann und geduldig sein in allerlei Trübsal, dass er feststehen kann in den Versuchungen, denn der Feind geht wirklich umher wie ein brüllender Löwe und sucht einen jeglichen zu verschlingen. Je näher es der Zeit entgegengeht, desto mehr tobt der finstere Fürst und desto schrecklicher wird es für die Gotteskinder werden. Ich sage euch noch einmal, wartet auf keine guten Tage mehr, bittet nur um Kraft und Stärke und Licht, dass ihr allezeit wisst, was ihr zu tun habt, dass ihr in dem Herrn eurem Gott richtig und vorsichtig wandelt. Bittet um Kraft, dass ihr ablegen könnt die fleischlichen Lüste und Begierden und alles in den Tod legen. Wer ins Reich Gottes will, der muss von allem ausgegangen sein und an dem darf auch nicht ein Fleckchen gefunden werden.
Die Menschen verlassen sich wohl auf Christi Verdienste, machen aber fort in ihren Sünden, in ihren Befleckungen, und das sind solche, die sich Christen nennen. Das ist das Verdienst Christi auf Mutwillen ziehen, wenn man sich gar keine Mühe gibt, frei zu werden und los von dem, was man an sich trägt. Wie kann da das Blut Jesu ausreichen? Das muss dann durch Strafe in der Ewigkeit zurückgebracht werden. Hier ist Gnade, hier wird frei, wer sich hält an den Verdienst unseres Heilandes. Wer sucht, in der Kraft seines Gottes und Herrn los zu werden von seinen Leidenschaften und Begierden, dem hilft der Herr mit Seiner vergebenden Gnade und der darf auch mit großer Zuversicht und Freudigkeit den heiligen Verdienst umfassen. Wer aber dabei fortmacht in seinem alten Wesen und durchaus nicht dagegen kämpft und glaubt, der Herr müsse es allein tun, — ja, der Herr tut es freilich, aber ohne des Menschen hingebenden Willen kann Er es nicht schaffen — der wird dort durch die schweren Tiegel der Ewigkeit erst zurückgebracht werden können.
Darum ihr teuren Gotteskinder, lasst es nicht anstehen, sondern ringet und kämpft, haltet aus in dem, was der Herr in dieser Gnadenzeit zu eurer Läuterung und Zubereitung herrichtet, denn das ist die Gnadenwäsche, was hier geschieht, die Gnadenreinigung durch das Blut unseres Heilandes. Dort aber sind es Strafgerichte und Ewigkeitstiegel, welche oft schrecklich sind.
Ja, ihr Teuren, der Herr segne eure Seelen, Er gebe euch Kraft, aufs Neue zu kämpfen, aufs Neue das Glaubensschwert zu schwingen, dass ihr stets dem Fürsten der Finsternis entgegentreten könnt mit Mut und Kraft. O blickt täglich hinauf zu dem Throne und lasst euch schenken täglich Kraft und Licht. Sein hoher Frieden sei mit euch allen. Amen!
Den Unmündigen geoffenbart
Johannes Gommel
Friede sei mit euch! Ihr, die ihr vom Herrn geleitet und vom heiligen Lebensbrote stets gesättigt werdet; ihr, die ihr trinkt aus der Quelle, aus der lebendigen, welche vom Himmel kommt, euch ist der Friede Gottes ins Herz gelegt, dass ihr denselben bewahren möget und allezeit dasteht als rechte Friedenskinder.
Den Unmündigen, d.h. den kindlichen Seelen, die nicht suchen nach irdischer Weisheit, nach menschlichem Verstande, sondern hinaufblicken in Einfalt in kindlicher Liebe zu dem ewigen Erhabenen, solchen Seelen schenkt der Herr von Seinem ewigen Gnadenthron herab Güter des Himmels, solche Seelen erquickt Er und stärkt sie immer wieder aufs Neue.
Den Weisen und Klugen dieser Zeit verbirgt der Herr Seine Weisheit und Seine himmlische Leuchte geht an ihnen vorüber, sie empfinden nichts von dem, was der Herr den Einfältigen schenken kann, denn Er kann den Seelen nichts geben, weil sie von eigener Klugheit durchdrungen sind, weil sie alles selbst ausforschen wollen und nicht von dem Himmelsthrone herab die Weisheit suchen, das Licht, das da leuchtet. Sie wollen nichts von den Strömen, die von dem Throne herabfließen, sondern sie halten sich selbst für klug und können auch nichts finden in dem, was der Herr Selbst schenkt. Die heilige teure Erkenntnis vom ewigen Wort vom Throne, dieselbe können sie nicht empfangen, weil sie nach eigenem Sinn forschen, sie finden nicht die rechte Quelle, von welcher Ströme des Lebens hervorfließen.
Solche Seelen sind weit hinweg von der tiefen und wahren Erkenntnis Gottes, solche Seelen können nicht ergründen die Höhe und die Tiefe, die Breite und die Länge der heiligen Weisheit, sie können nichts empfangen von den Gnadenströmen, von der Liebesflut, welche von dem Throne herabkommt, denn sie stützen sich selbst auf ihren eigenen Verstand und auf ihr eigenes Wissen und Tun.
Der Herr Selbst hat Sich dortmals gefreut darüber, dass es der Vater den Unmündigen geoffenbart hat und vor den Weisen und Klugen die hohe Erkenntnis verborgen. (Lk. 10,21) Denn der Herr Selbst musste es erfahren auf Seinem ganzen Lebensgang hindurch auf der Erde, dass nicht die Weisen und Klugen an Ihn glaubten, sondern die Armen im Geiste. Die kindlichen und demütigen Seelen, sie erfassten die herrlichen Worte und sie konnten hineingeführt werden in die Geheimnisse des ewigen Gottes, sie konnte der Herr darauf vorbereiten und konnte sie zurichten für den Tag, wo der Herr Sich Selbst als Opfer hingab, und für den Tag, wo Er dann als Siegesheld wieder hervortrat. Zu ihnen konnte der Geist gesendet werden, der sie vollends in alle Wahrheit hineinleitete, der ihnen die hohe Erkenntnis und hohe Gaben vom Throne ins Herz hineinlegte.
Darum ihr lieben teuren Seelen, freuet euch, wenn der Herr euch zu den Seelen zählt, welchen Er so manches tiefe und wahre und göttliche ins Herz hineinlegen kann, denen Er so manches schenken kann, das den Weisen verborgen ist. Denn auch in diesem letzten Teil der letzten Zeit spendet der Herr so manche Gnadengaben und Geschenke, womit Er die Einfältigen erquicken will, womit Er sie stärken und zurichten will und ausrüsten, dass sie bestehen können in den großen Gerichtszeiten.
O Kinder, es ist jetzt nicht mehr die Zeit, dass man sich da und dort sich streite unter Gotteskindern, sondern es ist Zeit, dass man sich ausrüsten lasse vom Herrn und Heiland und dass man emporwachse zu den Unmündigen und zu denen, die der Herr erwählen kann, dass Er ihnen Gnadengaben und Gnadenkräfte schenke. Denn je mehr man der Zeit entgegengeht, desto mehr Kraft braucht man, desto mehr Licht, dass man wandle als die Weisen.
Je näher die Gerichte Gottes kommen, desto mehr Freudigkeit brauchen die Gotteskinder, dass sie bestehen können, desto mehr Licht und Kraft haben sie nötig. Darum ihr Teuren, lasst nicht nach mit Gebet und Flehen, dass ihr immer mehr hineingeführt werden könnt ins kindliche demütige Wesen, dass der Herr euch immer mehr ausrüsten kann. Bittet darum, dass ihr die täglichen Leiden und Trübsale in Geduld ertragen lernt, denn was ist das gegen jene, wenn Gerichte hereinbrechen? Wer will da bestehen, wenn man nicht aushalten will unter den täglichen Leiden des Lebens.
Der Herr Jesus möge eure Seelen segnen, Er möge euer ein und alles werden, eure einzige Leuchte, die weit hinausleuchtet, auf dass ihr nicht irre geht. Der Friede sei mit euch! Amen!
Ich will euch erquicken
Bruder Friedrich
Denen, die da kommen zum lieben Heiland, ihnen wird beschert das himmlische Gut, denen, die mühselig kommen und beladen, die fühlen, dass sie nichts sind ohne den Herrn, den ewigen Gott, die fühlen, dass sie beschwert sind von den Lasten der Sünde und dass ihnen niemand helfen kann als der Ewige. Diese Seelen werden recht getröstet und gestärkt, diese Seelen empfängt Er mit himmlischer, unaussprechlicher Liebe, sie dürfen fühlen von Seiner wunderbaren Kraft und Macht und empfangen von Seinen himmlischen Gütern. Wenige kommen so zum Herrn, viele kommen in ihrer eigenen Gerechtigkeit und Weisheit; sie können nicht erquickt werden von diesen holdseligen Reden, sie können nicht durchdrungen werden von der Wunderkraft und Macht unseres Herrn, sie gehen leer aus, wenn sie auch kommen.
Auch ihr, wenn ihr kommt, so kommt ausgeleert, arm, in dem Bewusstsein, dass ihr nichts seid ohne den Herrn und dass ihr Ihn täglich und stündlich vielfältig beleidigt und dass ihr nicht wert seid aller Barmherzigkeit und Treue, die Er tut.
O wenn ihr so zum Heiland kommt, dann könnt ihr auch erquickt von dannen gehen, dann könnt ihr gestärkt werden von Seiner Wundermacht und Kraft, dann könnt ihr auch durchdrungen werden von Seiner himmlischen Liebe. „Ich will euch erquicken“ sagt der Herr; ist das nicht eine holdselige Rede, ist dieses Wort nicht von Liebe durchdrungen?
O freuet euch, dass wir einen solch herrlichen Heiland haben, der in Mitleid und Liebe auf Seine Menschenkinder schaut und der, wenn Er nur sieht, dass eines mühselig zu Ihm kommen will, nicht ruht, bis dasselbe erquickt und getröstet wird, bis dasselbe wieder gestärkt vorwärtsdringen kann.
O ihr Lieben, seid nicht immer so mutlos in euren Trübsalen und in eurem täglichen Leben. Wenn ihr müde geworden seid, ach so kommt doch zum Heiland, zu dem, der die müden Seelen stärken kann und will, kommt zu Ihm und schaut hinein in Sein holdseliges Angesicht, das liebend auf euch ruht, o dann werdet ihr wieder aufs Neue erfüllt werden, um mit neuem Mut vorwärts zu dringen. Und dieser liebende Heiland will auch jetzt in diesem Augenblick eure Seelen segnen zu neuem Vorwärtsschreiten, zur Stärkung auf dem dunklen Weg, zur Erquickung und zur Labsal für die müde Seele. Er naht Sich euch, kommt und empfanget.
Hört, was der Herr euren Seelen gegeben hat:
„Warum seid ihr oft so zaghaft, wisst ihr nicht, dass Ich eure Seelen liebe und dass Ich nur daran denke, euch wohl zu tun, auch wenn Ich euch durch die Tiefe führe, auch wenn Ich Gerichte senden muss? Denkt stets an das, dass Meine Seele dürstet nach denen, die nach Mir fragen, und dass aber die, welche lau und träge sind, Ich nicht leiden mag. Auch um der Lauen und Trägen willen muss das Gericht über das Haus Gottes gehen. Ja, Ich will Meine treuen Kinder hier in dieser Zeit tüchtig machen, dass sie sich freuen können und fröhlich sein, dass sie fertig werden, in Mein Reich einzugehen. Kommt her, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken, Ich will euch beistehen in den Nöten des Lebens und will euch nie über Vermögen versucht werden lassen. Ja, Ich will eure Stärke sein, und auch die Kranken, die nach Mir fragen, will Ich segnen, auf dass ihre Krankheit zu ihrer geistigen Genesung werde. Meinen Frieden gebe Ich euch, Meinen Segen lasse Ich auf eure Seelen herniederströmen. Ich habe euch lieb!“
Das sind die Worte des Herrn; nehmt sie und freuet euch, dass der Herr eure Seelen liebt! Mein Auftrag ist vollendet.
Haltet stille
Michael Hahn
Auf ihr Brüder und Schwestern, lasst euch ziehen vom Herrn zur Lammesfreude, zur himmlischen Stadt, zum Neuen Jerusalem! Lasst euch ziehen hindurch durch die Tiefe, hinauf zum Throne, zur Herrlichkeit unseres Gottes! Legt euch auf den Altar und lasst euch tüchtig machen und vollenden, auf dass ihr einst auch mit jenen jubilieren könnt. Haltet stille in den Leiden des Lebens, haltet stille, wenn Gerichte hereinbrechen, haltet fest an dem, der da ist, und der da war, und der da sein wird. Er ist der Fels, und wer sich auf Ihn gründet, der wird nicht zusammensinken. Er ist das Licht der Welt; wer auf Ihn blickt, der wird stets erkennen, was zu seinem Frieden dient. Ja, Gotteskinder sollen sich allein von Ihm leiten lassen, sie sollen feststehen, wenn auch alles versinkt, sie sollen dem Feldherrn folgen, dann wird ihnen gewiss die Herrlichkeit, dann werden sie gewiss prangen vor dem Throne unseres Gottes. Haltet euch mit nichts auf, geht eure Wege in der Stille und tut gewisse Tritte. Wachet, steht fest, seid männlich und seid stark!
Gedenkt stets der Brüder und Schwestern im Gebet, ja, betet füreinander, denn das ist des Herrn wohlgefälliger Wille und diese Seelen krönt Er, sie schmückt Er mit Priesterwürde. Der Friede sei mit euch! Amen!
Wo sind die Christen
Johannes Gommel
Friede sei mit euch! Der Herr vom heiligen Himmelsthrone möge euch immer mehr festigen, dass ihr tüchtig werdet, zu wandeln im heiligen Licht. Er möge euch helfen, dass ihr das heilige Ziel erreichet, denn es ist jetzt eine Zeit, wo man nötig hat zu kämpfen und zu ringen, dass man noch das ewig wahre Gut empfängt.
Haltet euch nicht auf ihr Christenkinder, ihr, die ihr den Namen Jesu tragt, seid nicht so lau und so träge in dieser letzten betrübten Zeit. Ihr seid immer noch so gefangen im Irdischen und Ungöttlichen. Sucht das, was droben ist und nicht das, was auf Erden ist. Der Herr hat verheißen, euch hindurchzubringen, die, welche zuerst trachten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit (Mt. 6,33), und das ist genug.
Warum wollen denn die Menschen immer noch mehr? Warum wollen sie nicht gerne in den Fußstapfen ihres Heilandes gehen, welcher gar nichts Eigenes hatte? Er wollte nur das erfüllen, zu was Er gekommen war. Und das Menschenkind sucht sich eine Stätte hier, es sucht sich hier festzusetzen, es sucht sich Güter zu erringen und denkt nicht daran das, dass es hier nur auf der Durchreise ist.
Es tun das nicht nur die Weltmenschen, die nichts von Gott wissen und wollen, sondern auch die, die sich Gotteskinder nennen. Sie ringen nach Gütern dieser Zeit, statt dass sie um das Heil ihrer Seelen ringen, dass ihnen das Wichtigste sein sollte. Ja, die stolzen hochmütigen Christen, sie blicken noch herunter auf die, welche keine Güter haben, sie schämen sich, mit armen und verachteten Gotteskindern umzugehen, weil sie sich noch der Welt gleichstellen und die Schmach Christi nicht tragen wollen.
Der Herr spricht: „Wer sich meiner schämt, dessen werde Ich mich auch schämen einst an jenem Tage.“ (Lk. 9,26)
Die, welche sich zu den Gotteskindern halten, mögen auch gerne die Schmach tragen, oder sie sind keine rechten Gotteskinder. Es ist eine Zeit, wo das Wort in Erfüllung geht: „Es wird die Liebe erkalten, es werden die Gotteskinder lau und träge sein.“ (Mt. 24,12)
Das sind die törichten Jungfrauen, die nicht im felsenfesten Glauben an den Herrn wandeln, die zwar das Wort im Munde führen, aber dasselbe nicht berühren. Darum ihr Teuren, wandelt als die Klugen, als die, welche Öl in den Lampen haben und in den Gefäßen, dass es ihnen nicht an Öl gebricht, wenn die große Betrübnis kommt. Ja, da werden viele, die sich jetzt Gotteskinder nennen, im Glauben Schiffbruch leiden, weil sie nie einen rechten hatten, weil sie das, was dann kommt, nicht ertragen können und wollen; denn sie sind Fleischesmenschen und keine geistlich Gesinnten. Denn wer geistig gesinnt ist, der wird leben, wer aber fleischlich gesinnt ist, der wird sterben, das heißt, der wird im Tode bleiben ewiglich. (Röm. 8,6)
Wo sind die Christen, die gerne und mit großer Freudigkeit jetzt in dieser Zeit alles auf sich nehmen, die in Geduld und Demut harren auf die Stunde des Herrn, die auch gerne den Verleugnungsweg gehen und sich auch ein wenig gefallen lassen können? Wo sind die Christen, denen Christus das Höchste ist? Ja, sie reden wohl von Ihm, aber sie gehen nicht ein in Seine Fußstapfen.
Wenige, wenige Seelen sind es, die dem Herrn in rechter Weise folgen, und diese sind es, die man dann für Narren hält, weil sie dem Herrn dienen in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit, diese sind es, die von den andern noch verfolgt und verachtet werden. Diese wird aber der Herr einst zu Ehren machen, sie wird Er einst herausreißen, dass sie stehen mit großer Freudigkeit; sie werden ewiglich bei Ihm sein dürfen und sich freuen an Ihm; dann wird ihnen versüßt werden das, was sie hier geduldet und gelitten haben. O möget ihr doch recht danach ringen, einen solchen Wandel zu führen, nur auf Christus, das Haupt, blicken und nicht auf das, was die Menschen sagen.
Wandelt stille und in demütiger Weise und legt alles dem Herrn hin, der wird es wohl machen, statt dass ihr es selbst ausmacht, was man euch Unrecht tut. Der Herr ist der Richter, der Herr prüft die Herzen und Nieren, Er durchschaut die tiefsten und innersten Falten des Herzens, und Er spricht auch: „Jetzt ist es genug,“ wenn die Zeit gekommen ist.
Eilet, statt dass ihr euch immer aufhaltet mit unnötigen Dingen, die euch nichts nützen zur Seligkeit, die euch noch hinwegbringen und verhindern, das himmlische hohe Ziel einst zu empfangen.
Bittet recht um die wahre Jesusliebe, um dieses hohe himmlische Gut, dann könnt ihr auch dem Herrn folgen und das auf euch nehmen, was Er sendet zu eurer Förderung.
Unverständige Kinder sind es, die dem Herrn stets entgegentreten und nicht arbeiten lassen an sich, die nur immer ihren eigenen Sinn durchführen wollen und wünschen, dass man sie ehre und achte, aber sie selbst rühren es nicht mit einem Finger an.
Der Herr Jesus möge diese Worte an euch segnen, Er möge euch durchdringen mit Kraft aus der Höhe, dass ihr von einem Tag zum andern Ihm näher kommt und erfüllt werdet mit Seinem heiligen Gottesgeiste.
Der Friede unseres Gottes sei mit euch! Amen.
Sucht euren Heiland
Johannes Gommel
Der Friede unseres Gottes sei mit euch, ihr Teuren? Die Liebe unseres teuren Heilandes durchdringe eure Herzen, dass ihr immer eifriger und ernster werdet, Ihm zu dienen und Ihn zu suchen, dass ihr alles daran setzen könnt, um eurem Herrn und Heiland zu gefallen, dass ihr euer Leben nicht lieb habt, wenn es geschehen sollte, dass ihr dasselbe für Ihn hinzugeben hättet.
Wo sind die Christen, die ihren Heiland so lieben, dass sie sich in allen Stücken Ihm unterwerfen können, die so das Wahrhaftige suchen, mit welchem sie erquickt werden können?
Seelen, die das Wort Gottes von Ferne erst kennen, die überhaupt kaum wissen, dass es einen Gott gibt, einen wahrhaftigen und lebendigen, sie suchen und forschen, sie möchten etwas, das sie beglücken könnte, denn in ihren Herzen fühlen sie, dass etwas Höheres da sein müsse, das sie befriedigt und das sie beglücken könnte. Und gerade solchen Seelen offenbart sich Gott der Herr, ihnen zeigt Er das Wahrhaftige und sie folgen ihrem inneren Drang und Ruf und lassen alles zurück, um das zu gewinnen, nach was ihr innerstes Sehnen strebt. Sie glauben es fest, dass es etwas Hohes und Herrliches sein müsse, indem sie den hellleuchtenden Stern am Himmel sahen, sie eilen, so gut sie können, sie haben keine Ruhe, bis sie den gefunden haben, welchen der Stern ihnen anzeigte. Sie lassen sich leiten von dem Ewigen, sie nehmen es an, was ihnen im Innern gegeben wird, sie freuen sich unaussprechlich, bis sie das schauen dürfen, nach was ihre Seele sich sehnte.
O möchten doch auch die Gotteskinder also suchen und also dem Ziel nachjagen, das ihnen vorgesteckt ist, möchten sie ringen und kämpfen und gerne alle Beschwerlichkeiten auf sich nehmen, dass sie doch die Herrlichkeit Gottes empfangen mögen.
Jene Heiden haben den ins Fleisch gekommenen Heiland und Erlöser gesucht, sie haben Ihn gefunden in der Niedrigkeit, im Stalle, und glaubten dennoch, dass es ein hohes Wesen sei, das die Menschheit einst beglücken und befriedigen werde, sie selbst waren es sich ja nicht bewusst, was überhaupt aus dem Kindlein werden sollte.
Aber die Christen wissen, welches Heil dieses Kindlein brachte, sie wissen, dass, wenn sie auf dem Wege der Verleugnung und der Beschwerde hindurchdringen, sie nicht nur ein Kindlein finden werden, sondern einen König und Hohepriester, der den Menschenkindern die Herrlichkeit bereitet hat, doch so wenige eilen mit Ernst diesem Ziel entgegen. Es ist eine Reise, die ihr zu machen habt, ein Weg der Verleugnung und der Hingabe, um das Vollkommene einst zu empfangen, das himmlische Gut. Nehmt es doch auf euch und kommt mit einem demütigen Herzen und sucht euren Heiland, bis dass Er ganz in euch wohnen und thronen kann und ihr mit unendlicher Freude einst den umfassen könnt, der mit Liebe auf euch wartet.
Man kann es ja oft nicht fassen und begreifen, dass ein Christenkind nicht entschieden dem Ziel nachjagt. Ja, oft sind es solche, die viele, viele Verheißungen haben und große Erkenntnis, die träge und lau sind. Einst werden sie solchen Seelen vorgestellt, die mit vieler und großer Mühe ihren Heiland mit Ernst suchten; es wird ihnen gezeigt werden, wie sie sich hingegeben und aufgeopfert haben und nicht nachließen, bis sie das Heil empfangen hatten, so dass diese lauen und trägen Christenkinder sich schämen werden müssen, denn sie hatten das Heil in den Händen und wollten aber nichts auf sich nehmen, nicht die Wege gehen, auf welchen man zur Herrlichkeit Gottes gelangt. Und da wird es heißen: Und sein Bistum empfing ein anderer.
Der Frieden Gottes sei mit euch allen! Amen!
Lernet die kindliche Einfalt
Bruder Friedrich
Im Namen unseres lieben Heilandes trete ich in eure Mitte; es ist mir eine Freude, dass ich durch die Gnade unseres teuren Herrn manches an euren Seelen schaffen darf. Der Herr ist es, der den Segen gibt, und das Werkzeug ist es, das sich leiten lässt. Möget auch ihr immer inniger an Ihm hangen, der das A und das O ist, der Anfang und das Ende, der etwas Herrliches durch Sein Opfer gebracht hat und der einst alle noch vollenden will. Er ist als ein Kindlein auf die Erde gekommen, Er durchlebte so manche Jahre in dieser Zeit, Er wandelte als Menschenkind in Knechtsgestalt, Er arbeitete Tag und Nacht im irdischen Beruf und als Er in Seinem Innern von Seinem Vater angewiesen wurde, auch in Seinem geistigen Beruf. Der Vater rüstete Ihn aus und Er tat, was der Vater Ihm geboten hatte, Er nahm auf Sich alles, was ein Menschenkind je durchzukämpfen hatte. Alles sollte Er an Sich selbst erfahren und noch in viel höherem Maße als die Menschen es ertragen könnten, und zuletzt legte Er Sich noch hin als ein Opfer, und durch dieses Opfer sind wir frei geworden und dürfen uns freuen, dass der Sohn des lebendigen Gottes ins Fleisch gekommen ist, wir dürfen uns freuen, denn Er hat uns eine Herrlichkeit bereitet; denn „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat der Herr bereitet denen, die Ihn lieben.“ (1. Kor. 2,9)
Man kann, so lange man hier in dieser sterblichen Hülle wandelt, das ja nicht einmal fassen und begreifen, erst dort, wenn der frohe Morgen aufgeht und diese Hülle abgestreift worden ist, wenn der Geist frei geworden ist, dann erst fängt man an, zu begreifen dieses herrliche Wunder und das, was der Herr tut für die Seinigen. Erst dann wächst man vollends von Ewigkeit zu Ewigkeit, erst dann wächst man vollends hinauf zum vollkommenen Licht, erst dann kann man den Herrn erfassen in Seiner ganzen Herrlichkeit, wenn man mit Ihm leben darf und von Ihm genießt und von Ihm bekommt die hohe Erkenntnis, das ist die wahre Einfalt, die hineinführt in die Tiefen der Gottheit. Das kann ja kein Mensch auf Erden ergründen, nur ein demütiges, gläubiges Gotteskind, das wird warten in der Stille und sich freuen auf den Tag der Enthüllung, es wird glauben, was es jetzt noch nicht fassen und begreifen kann, und es wird sich hinlegen zu den Füßen unseres Herrn und mit inniger Liebe zu Ihm aufblicken, O ihr teuren Seelen, lernt von dem treuen Heiland die kindliche Einfalt, die kindliche Ergebung in den Willen unseres Gottes. Er hat Sich hingegeben und hat getan, was der Vater Ihm geboten hatte und Ihm soll man folgen in treuer Hingabe und soll nicht in Seiner eigenen Weisheit alles ausgrübeln wollen, sondern glaubensvoll emporblicken und im felsenfesten Vertrauen, dass Gott der Herr noch alles herrlich hinausführen werde. Es ist wirklich eine Zeit, wo man nicht mehr glauben will, wo man erforschen will und selbst alles ergründen, und darum kommt man von dem rechten Weg ab und der Geist Gottes kann eine solche Seele nicht leiten, weil sie nicht hören will in kindlichem Sinn auf die Stimme des Geistes, sondern man will alles selbst begreifen und in seinem eigenen Verstande alles selbst auslegen.
Schauet an jene drei Weisen, die Forscher waren, aber kindlichen im Gemüts, denn sie folgten im Glauben, sie haben auf die Stimme ihres Gottes gehört und sind derselben gefolgt, darum sind sie auch zum rechten Ziel gekommen und prangen jetzt unter den Erstlingen.
Der Friede des Herrn sei mit euch! Amen! Amen!
Werdet stille im Kampfe
Johannes, des Meisters Liebling
Kindlein, der Herr hat euch wieder neu gestärkt und neu belebt, Er hat ausgerufen:
„Sie sollen Mir aufs Neue mit neuem Ernst und Treue dienen, auf dass Ich sie brauchen kann in Meinem Reich. Die Treuen, sie bekommen die Ehrenkrone, die, welche siegen über sich selbst, über ihre Lüste und Begierden und siegen über die Macht der Finsternis, sie werde Ich schmücken mit Siegespalmen in den Händen. Den Treuen will Ich geben, zu wohnen in Meinem Reich, und sie sollen erfahren, dass Meine Verheißungen an ihnen wahr werden.
Ich will, dass ihr aushaltet und dass ihr stille werdet im Kampfe, denn Ich freue Mich über solche Seelen, die da stille auf Mich hoffen.
Meinen Segen gebe Ich euch, die Kranken will Ich segnen und stärken und die Müden erquicken. Mein Frieden möge euch stets begleiten. Behaltet, was ihr habt, denn der Fürst der Finsternis geht umher und sucht euch das zu rauben, was Ich euch geschenkt habe.“
Das sind die Worte des Herrn; möget ihr mit neuem Ernst und neuer Treue vorwärtseilen! Kindlein, es ist der Herr, welcher euch liebt, darum hoffet auf Ihn und glaubet an Seine Verheißungen. Kindlein liebet den Meister!
Prüfet euch selbst
Johannes Gommel
Friede sei mit euch, ihr, die ihr vom Herrn Jesu gezogen seid, geführt und geleitet von Seiner treuen Hirtenhand. Ihr möget immer mehr und mehr Erkenntnis bekommen von dem, was im Heiligtum ist; ihr möget immer mehr durchdrungen werden von der himmlischen Gottesliebe, die das Höchste ist; die höchste Gabe, das Band der Vollkommenheit, die Liebe Jesu ziehet an. Je mehr Liebe ihr habt, desto mehr Licht wird in euch sein und einst dort im Heiligtum um euch, je mehr ihr dadurch anziehet von dem himmlischen Glanz, desto mehr werdet ihr leuchten.
Wer die rechte Liebe nicht hat, ist auch kein rechter Jünger Jesu; wer noch in seinen Herzen führt Hass und Zwietracht, der hat noch ein großes Stück der Finsternis in sich und da kann die Gnadensonne des Ewigen nicht wirken und hineinleuchten. Wer überhaupt noch seine Leidenschaften so walten lässt, in denselben kann der Herr mit Seiner himmlischen Liebe nicht hineindringen.
Ich bitte euch, bittet recht darum, dass der Herr euch Gnade schenkt, dass ihr überwinden könnt und besiegen die Leidenschaften, dass die Gottesliebe recht mächtig in euch einziehe, dass die himmlischen Kräfte euch durchdringen und dass ihr nach und nach anziehet den Lichtglanz von oben.
Es gibt so viele Menschen, die hören das Gute gern, sie sind beglückt und begeistert im Augenblick, wenn sie dasselbe vernehmen; sie reden gern und viel vom Guten; aber wenn sie im täglichen Leben, in dem, wo sie der Herr hineingestellt hat, überwinden sollen, dann können sie es nicht, darum, weil sie die Kraft Gottes nicht anziehen im wachsamen Sinn und Geist. Sie wachen nicht über sich selbst, ja, sie wollen eigentlich nicht frei werden, das Verleugnen wird ihnen zu viel und die Aufopferung ihrer selbst; sie möchten gerne auf einem bequemen Wege ins Himmelreich kommen, auf einem Wege, welcher auch noch die Sinne nährt.
Viele lesen das Wort viel und oft: „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt täglich, wer sich nicht selbst verleugnet, kann nicht Mein Jünger sein.“ (Lk. 14,27)
Statt dass sie aufmerken würden und es auf sich selbst beziehen würden, so reden sie stets von andern davon; statt dass sie selbst anfangen, das Kreuz des Herrn in Geduld und Demut zu tragen und auf sich zu nehmen, stattdessen sind sie mürrisch und ungestüm, wenn etwas kommt, das sie ertragen sollten.
Auch lesen viele das Wort vielfach: „Wer barmherzig ist, der wird wieder Barmherzigkeit erfahren.“ (Mt. 5,7)
Doch ist ihr Herz noch so verstockt und noch so vom Irdischen durchdrungen, dass sie das selbst nicht für sich nehmen können und wollen und es stets auf andere hinzulegen suchen. Sie selbst sind unbarmherzig gegen den Nächsten, sie weisen in kalter und unbarmherziger Weise die Armen von der Türe und meinen, noch recht und wohl damit zu tun. Auch sind sie unbarmherzig im Gericht gegen den Nächsten, sie reden viel von dem Nebenmenschen in unbarmherziger Weise; sie lassen nichts Gutes an ihm, sie urteilen und richten gerne, es ist ihnen ein wahrer Genuss, von andern zu reden und denken nicht an das Wort: „Ein unbarmherziges Gericht wird über die ergehen, die nicht barmherzig sind.“ (Jak. 2,13) Sie kommen in ihrer Selbstverblendung hinüber und müssen dann dort erfahren, was das heilige Wort aufweist.
O ihr teuren Kinder, nehmt das heilige Wort Gottes ein jeder für sich selbst und prüft eure Herzen. Lest dasselbe mit Gebet und völliger Hingabe an den Herrn, dann wird es euch aufgedeckt werden, was ihr zu tun habt; dann wird der Geist Gottes euch in alle Wahrheit leiten. Er wird euch täglich zeigen und aufdecken, wo es noch fehlt, und selig ist, an wem der Geist Gottes noch arbeiten kann.
Es gibt wirklich so viele Seelen, die verstockt sind, an denen der Geist Gottes nicht mehr arbeiten kann, weil sie sich soweit hineingelassen haben in das Reich der Finsternis durch Unglauben und Untreue des Wortes.
O Kinder, bleibet bei dem Einen, bei dem Glauben an den Herrn Jesum. Es ist wirklich eine Zeit, wo die Verwirrung immer größer wird, in welcher der Feind mächtig arbeitet; wo selbst die, welche sich Gotteskinder nennen, immer uneiniger miteinander werden; statt dass ein jeder das Ziel verfolgt, das himmlische Kleinod, stattdessen kämpfen sie gegeneinander, und viele solcher Christen werden überwunden werden von dem finstern Feinde, von dem Geist des Widerchrist. Da wird man einst sehen, welche die wahren Gotteskinder sind, welche mächtig halten an der wahren Lehre und an dem Einen, an dem Felsen, welcher ist Christus der Herr. Da werden sich die wahren und echten Kinder zusammentun, da werden sie sich nicht mehr streiten, sondern sie werden froh sein, wenn sie eine Seele finden, die auch mitten unter den Drangsalen dennoch bei dem Herrn bleibt und bei dem einig wahren Glauben. Das wird für die Gotteskinder eine schwere Zeit sein. Doch wer den Herrn hat, der hat auch Kraft, Macht und Stärke, der wird hindurchkommen und der Herr wird dann auch besondere Kräfte senden für die Seinigen. Die andern alle, die sich bisher Gotteskinder genannt haben, sie werden abfallen, die, welche nur mit den Lippen dem Herrn gedient haben, denen das irdische Gut und die irdische Ehre wichtiger war als der Herr, sie werden untergehen mit den Ungläubigen.
O bleibet treu und haltet an dem Einen fest: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe in Ewigkeit!“ (Hebr. 13,8)
Der Unglaube nimmt mit Macht überhand, selbst unter denen, die sich Diener Christi nennen. Es sind noch sehr wenige unter ihnen, die mit Überzeugung Sein heiliges Verdienst teuer halten, die mit Überzeugung davon reden, dass Christus der Herr der wahrhaftige Sohn des lebendigen Gottes ist. Und es wird die Zeit kommen, wo man auch da sich nicht mehr halten kann, wo ein wahres Gotteskind ausgeschieden werden muss, wenn es bei dem einen wahren lebendigen Glauben bleiben will.
Ja, betet, ringet und kämpft und haltet euch nicht für zu stark, als dass ihr nicht fallen könntet in die Nacht des Unglaubens; sondern bittet um Gnade, um Kraft, dass der Herr euch erhalte, dass der Herr euch bei Sich erhalte. Bittet, dass Er Seine heilige Liebe recht mächtig in eure Herzen hineingieße und dass diese Liebe immer stärker werde, und wer diese Liebe hat, der wird auch nicht mehr wanken und weichen; denn er wird auch fühlen die heilige Liebesflut von oben und den göttlichen Liebesmagneten, welcher die Seelen hinaufzieht, die auch die Liebe angezogen haben.
Es ist wirklich eine Zeit, wo es Ernst wird, es muss entschieden sein, wer sich zu Jesus hält oder zu dem Feinde, denn wer nicht jetzt Glaubensöl sammelt, der wird nicht bestehen können, der wird nicht fest bleiben können zur Stunde der Versuchung.
Der Herr Jesus möge diese Worte an euch segnen, ganz besonders an den jungen Herzen. Er möge euch durchdringen mit Seiner Liebesmacht und mit Seinem göttlichen Licht, auf dass ihr siegen und überwinden lernt allezeit. Amen! Amen!
Werdet lebendige Christen
Johannes Gommel
Der Friede unseres Gottes sei mit euch und das Licht von oben leuchte euren Seelen mehr und mehr, dass ihr das Wort vom Friedensbunde immer mehr aufnehmen könnt und dass ihr wisst, was ihr zu tun habt. Der Herr ist der König, Er tut, was Er will, was Er für gut findet bei einer jeglichen Seele, Er nimmt die Müden auf, die Mühseligen und Beladenen, Er erquickt die Betrübten, Er hilft den Armen, aber von den Ruhmredigen will Er nichts wissen, von den Selbstgerechten, von denen, die Ihn in Seinem Tun verwerfen und die Ihn allezeit tadeln. Er verwirft sie von Seinem heiligen Angesicht. Er hat auch jene nicht annehmen können, die einst stets darauf lauerten, etwas zu finden, um Seinen Namen zu schänden, ihnen konnte Er nicht das Licht des Lebens geben, sie blieben im Finstern, weil sie nicht im kindlichen demütigen Sinn zu Ihm kamen, sondern nur in dem Sinn, etwas auf Ihn zu bringen. Sie suchten nur das Äußere und ihr Herz war ferne davon, das zu tun, in was sie vor den Menschen scheinen wollten.
Darum tadelte sie der Herr, Er wollte sagen: „Ihr hängt an dem Äußeren, ihr habt keine Barmherzigkeit und keine Liebe in euren Herzen, ihr sucht das Gesetz nur außen und nicht in der Tat und in der Wahrheit.“ Und so gibt es heute viele Christen, die also handeln; sie kommen nicht zu dem Heiland aus Liebe oder mit demütigem zerknirschtem Herzen, sie suchen nicht bei Ihm Rettung und Hilfe, sondern sie suchen nur das, was Er tat, zu tadeln und Ihn zu verwerfen in Seinem Tun. Solche kann Er nicht brauchen in Seinem Reich, sie hängen nur an äußeren Satzungen, aber das Wahrhaftige verlieren sie dabei. Ja, sie wollen nicht tun, was der Herr gebietet, sie reden viel von dem, was im Gesetz und im heiligen Wort steht, aber sie verunehren den Namen des Herrn dadurch, dass sie Ihm nicht folgen.
O ihr teuren Kinder, werdet lebendige Christen, die das Äußere suchen zu bewahren und in dem Äußeren suchen den Namen des Herrn zu verherrlichen, aber auch tief hineindringen und nehmen aus dem heiligen Liebesgesetz, in welchem der Herr vorangegangen ist. Ein recht lebendiges Gotteskind, das dringt hinein in die Tiefe, das bleibt nicht bei dem Äußeren stehen, das will die heiligen Liebesgesetze Gottes befolgen und will sich hineinbegeben in das, was der Herr hier gebietet, und der Geist Gottes wird einem solchen Kinde stets zur Seite stehen, dass es weiß, was es zu tun hat in dem, was im täglichen Leben vorkommt.
Möget ihr doch recht tief gegründete Leute werden, solche, die sich nicht stoßen an dem, was im heiligen teuren Worte steht, sondern die sich nur an das kehren, was der Herr Jesus getan hat und die suchen, in der Liebe Ihm nachzufolgen. Wer heute etwas nicht versteht, der lege es Ihm hin und bitte um Weisheit, er bitte den Herrn um Weisheit, dass Er auch die Führungen verstehen lernt, dass er erkennen lernt, warum der Herr ein Gotteskind also führt, und dass man auch verstehen lernt, dass der Herr nicht alle gleich führen kann und dass Er in Seiner großen Weisheit wohl weiß, was Er zu tun hat. Da braucht Er die Törichten und Selbstgerechten nicht zu fragen, die in ihrem kurzsichtigen Sinn dastehen und Seine Weisheit nicht erkennen können.
Ja, ihr lieben Teuren, die ihr vom Herrn geleitet werdet, lasst nicht nach mit Gebet und Flehen, dass der Herr euch allezeit möge das Richtige zeigen, dass ihr auch nicht in unvorsichtiger und voreiliger Weise urteilt über das, was der Herr tut, sondern dass ihr stets sagen könnt: „Herr, Dein Wille geschehe.“ Das ist das Wichtigste.
Der Herr Jesus möge euch diese Worte segnen in euren Herzen, Er möge euch immer mehr Licht schenken, auch immer mehr Freudigkeit, auch immer mehr Liebe, dass ihr Ihn auch preisen könnt in Seinem Tun.
Der Friede unseres Gottes sei mit euch! Amen!
Wachet über euer Tun
Bruder Friedrich
Ich komme im Namen unseres lieben Heilandes, ich komme aus Liebe, weil mein Herz sich freut, wenn ihr wieder ein Schrittlein näherkommt, ein Schrittlein vorwärts, vorwärts in der Erkenntnis, und vorwärts in dem einen, den Herrn zu umfassen. Das ist das Wichtigste, dass man sich danach sehnt, zu Ihm zu kommen und Ihn zu lieben über alles.
Eure Herzen sind oft noch so voll von andern Dingen und der Herr möchte Sich euch doch so ganz mitteilen in Seiner unaussprechlichen Liebe und in Seiner unaussprechlichen Gnade. Er möchte euch so viel schenken, Gnadengaben und himmlische Güter; wer mag das erfassen! Ein Sterblicher kann es kaum begreifen, was der Herr tut an denen, die Ihn lieb haben.
Ihr sollt eure Herzen im Glauben erheben täglich und stündlich, ihr sollt eure Herzen zum Throne tragen, auf dass von da aus Kraftströme hineinfließen und Lichtstrahlen hineinleuchten; denn nur das ist das Richtige, was man von dort her bekommt, wenn man zu den Füßen Jesu sitzt und holt da von dieser himmlischen Weisheit, von diesem himmlischen Licht; dann kommt man hindurch und man darf gewiss sein, dass man einst Ihn auch schauen darf.
Die rechte Sehnsucht nach Ihm fehlt euch noch; ein sehnend Herz, das wird gezogen.
O lasst euch doch ziehen von dem großen Liebesmagneten unseres teuren Heilandes, lasst euch ziehen zu dem Throne, dann könnt ihr auch das, was euch auferlegt ist, in Geduld ertragen. Denkt daran, dass ihr ja nur einen kurzen Weg zu machen habt, welcher euch immer näher dem Ziele bringen soll. Wer eilt, der wird das Kleinod erreichen, wer sich aber aufhält überall auf dem Wege, der wird das Ziel verscherzen, der wird nicht die Krone des Lebens empfangen, der wird den Herrn nicht schauen dürfen, der wird das Erbteil nicht empfangen, das der Herr bereitet hat denen, die Ihn lieben.
Warum ist euch denn das Irdische, Vergängliche viel lieber als das, was ewig ist, als das, was in vollkommenem und vollendetem Maße euch beglückt und befriedigt? Ihr sollt in dieser Zeit nicht ruhen, bis ihr das Wahrhaftige, das Wichtigste empfangt, und sollt das festhalten, ihr sollt vorwärtsdringen mit Mut und mit Eifer, euch nicht durch Sorgen und Mühen des Lebens aufhalten lassen, sondern das alles dem Herrn anheimstellen, dass Er euch allezeit führe und leite, aber auch nicht durch die sinnlichen Genüsse dieser Zeit, durch irdischen Umtrieb, durch eitle Ehre und eitles Gut, das man alles zurücklassen muss.
Je verachteter ihr werdet, desto freudiger sollt ihr sein, je weniger ihr besitzt in dieser Zeit, desto inniger sollt ihr den Herrn umfassen. Und die, welche besitzen, die sollen es haben, als hätten sie es nicht, sie sollen mit dem, was sie haben, für den Herrn wuchern und sollen Ihm zur Ehre alles verwenden, denn was man dort in der großen Reichsbank anlegt, das trägt herrliche Zinsen, was man aus Liebe zu Jesu tut, das wird in herrlichem Maße wieder vergolten.
O möge der Herr euch dies doch recht aufdecken können und zeigen, wie herrlich das ist, wenn man nur für Ihn das anwendet, was Er einem in die Hände gegeben hat. Aber nicht nur den ungerechten Mammon, mit dem der Herr haben will, dass man wuchere zu Seiner Ehre, sondern auch die geistigen Gaben, die der Herr einem jeden anvertraut hat, sie sollen verwendet werden zur Ehre des Herrn, bei denen, die geringe Gaben besitzen und die große Gaben haben.
Sprecht nicht, ich kann nichts tun für den Herrn, wie jener, der sein Pfund vergraben hat; nein, vielmehr legt es dem Herrn hin, denn der Herr sieht auch auf die Geringen und freut Sich über eine Seele, die Treue übt in ihrem Beruf, und Treue übt mit den Gaben, und in der Treue die irdischen Güter verwendet. Die Treue ist es, welche der Herr sucht und die Liebe, mit welcher man alles tut. Darum ihr teuren Seelen seid treu, treu in eurem Beruf, treu in den Leiden, dass man dennoch festhalte, und denkt stets daran, dass der Herr eure Gnadenstunden aufschreibt, wie ihr dieselben verwendet habt, und dass sie einst an jenem großen Tag hervorkommen werden.
Darum möchte ich euch aufs Neue wieder zurufen: Wendet eure Gnadenstunden so an, dass wenn der Herr euch ruft, dass ihr nicht erschrecken müsst wegen der verlorenen Zeit, wegen der verlorenen Kraft, die man im Dienste der Welt und des Teufels verwendet hat. Wachet über euer Tun, wachet über eure Reden, wachet in allen Stücken, dann könnt ihr mit großer Freudigkeit dem Herrn einst entgegentreten, denn wer da wacht, der wird stets sehen, was er zu tun hat und wird sich nicht immer überwinden lassen von der Finsternis. Kommt stets zu Jesu in allen Anliegen. Der Herr ist der Allerhöchste, aber ein Kind darf zu Ihm kommen und darf Ihn bitten, auch in der geringsten Angelegenheit.
Der Friede unseres Herrn und Heilandes sei mit euch! Amen!
Wer Mich bekennt
Johannes, des Meisters Liebling
Kindlein, es ist der Herr, welcher euch lieb hat und eure Seelen immer mehr umfassen möchte, Er kennt einen jeglichen und sieht tief hinein in den Grund, Er selbst hat ausgerufen: