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Strandhafer, Küstennebel und Insel-Liebe
Susanne will auf der Insel eigentlich nur ihre demenzkranke Tante besuchen. Doch die ist gar nicht so vergesslich wie gedacht. Kurzerhand besteht sie auf einem Strandausflug mit Ihrer Nichte und der Pflegerin Marianne. Susanne ist zunehmend fasziniert von Marianne. Die beiden kommen sich näher, doch dann ist die Tante auf einmal verschwunden …
Über booksnacks
Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause!
booksnacks – Jede Woche eine neue Story!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 30
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie schön, dass du dich für diesen booksnack entschieden hast! Ich möchte dich auch gar nicht lange aufhalten, denn sicher hibbelst du der folgenden Kurzgeschichte schon voller Freude entgegen.
Aber ich möchte dir vorab ganz kurz die wichtigsten Merkmale einer Kurzgeschichte in Erinnerung rufen:
Der Name ist Programm: Alle Kurzgeschichten haben ein gemeinsames Hauptmerkmal. Sie sind kurz.
Kurz und knapp sind auch die Handlung und die erzählte Zeit (Zeitsprünge sind eher selten).
Ganz nach dem Motto
»
Einleitungen werden total überbewertet
«
fallen Kurzgeschichten meist sofort mit der Tür ins Haus.
Das zweite Motto lautet
»
Wer braucht schon ein Happy End?
«
Also bereite dich auf einen offenen Schluss und/oder eine Pointe am Ende der Geschichte vor. Das Geheimnis dahinter: Kurzgeschichten sollen dich zum Nachdenken anregen.
Versuch deine Neugier zu zügeln, denn auch für die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte gilt
»
in der Kürze liegt die Würze
«
.
Die Aussage des Textes ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich
. Hier bist DU gefragt, um zwischen den Zeilen zu lesen und deine persönliche Botschaft aus der Geschichte zu ziehen.
Jetzt bist du gewappnet für unseren literarischen Snack. Und findest du nicht auch, dass man diesen gleich noch mehr genießen kann, wenn man weiß was drin ist?
Viel Spaß beim Booksnacken wünscht dir
Stephanie Schönemann
Programmleitung dp DIGITAL PUBLISHERS
Susanne will auf der Insel eigentlich nur ihre demenzkranke Tante besuchen. Doch die ist gar nicht so vergesslich wie gedacht. Kurzerhand besteht sie auf einem Strandausflug mit Ihrer Nichte und der Pflegerin Marianne. Susanne ist zunehmend fasziniert von Marianne. Die beiden kommen sich näher, doch dann ist die Tante auf einmal verschwunden …
Erstausgabe November 2017
Copyright © 2017, booksnacks,
ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Made in Stuttgart with ♥
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-96087-307-5
Titel- und Covergestaltung: Sarah Schemske
unter Verwendung eines Motivs von © oliver berkhausen/fotolia.com
Korrektorat: Daniela Pusch
Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.
Dorit David
Ihr langes Haar war glatt und fein wie das einer Asiatin. Nur die Farbe war aschblond und an einigen Stellen war es von helleren Strähnen durchzogen. Wenn sie sprach, dann leise. Man wurde an das Murmeln eines kleinen Baches erinnert oder an das Rauschen eines mäßigen Windes hinter geschlossenen Fenstern. Wenn sie an den Menschen vorbeiging, wich sie aus wie eine Strömung. Unauffällig und gleitend. Wie ihr Name. Marianne. So huschte sie auch an mir das erste Mal vorüber. Das war vor sechs Wochen. Ich besuchte gerade meine alte Tante in der Seniorenresidenz Echolot. Ein modernes Gebäude mit ringförmig angeordneten Gängen unweit des Strandes einer winzigen Insel. Der Name des Heimes erschien mir spröde. Und außerdem reimte er sich auf Tod. Marianne glitt an diesem Nachmittag mit einem Tablett an mir vorbei wie viele der Altenpflegerinnen, die hier in Schichtarbeit ihren Dienst ableisteten. Zahllose Tag- und Nachschwestern. Kommend und gehend wie Ebbe und Flut. In Wellen. So klein und kraftvoll wie sie begannen, so versiegten sie zum Ende ihrer Schicht und reihten sich ein in den immerwährenden Tag- und Nachtrhythmus dieses Heimes. Alle unauffällig, alle freundlich, alle stetig.
Bei jedem meiner Besuche in der Seniorenresidenz Echolot