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Seit ewigen Zeiten leben die Knickohrs und die Hoppels links und rechts von der Hasenschneise. Und genauso lange sind sie auch erbitterte Feinde. Die beiden Wildkaninchen-Familien streiten sich um das leckere Hasenbrot, das auf der Schneisenwiese wächst. Ob Aphrodite Knickohr und Enzo Hoppel-Ferrari, der Besucher aus dem italienischen Zweig der Hoppels, daran etwas ändern können? Ein Lese-, Vorlese- und Lernbuch für Kinder ab 6 und alle, die spannende und lustige Geschichten mit Herz mögen. Professionell gestaltet, einfühlsam und liebevoll bis ins Detail illustriert.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 33
Der Autor
Frank von Leliwa, Journalist, PR-Experte und Buchautor, ist Vater von drei Kindern und zweifacher Opa. Er lebt im südlichen Ruhrgebiet. „Streit um die Hasenschneise“ ist sein erstes Kinderbuch. Weitere sollen folgen, weil er als künftiger Rentner gern das tun möchte, was er am liebsten tut.
Schreiben.
Die Mitgestalter
Ein besonderer Dank geht an Anja Mönninghoff (Glatter Grafikdesign, Wetter), die aus der Textvorlage in großartiger Weise und mit viel Liebe Illustrationen gezaubert hat, als wäre sie dabei gewesen.
Ebenso dankbar ist der Autor seinem Freund Oliver Schmenk (PIDIX Graphics, Hückeswagen) für den nimmermüden Support in allen technischen Fragen und sein Händchen bei der Layoutumsetzung.
für Lilli und Leo
Der Autor
Die Mitgestalter
Widmung
Die Schneise
Hasenbrot
Begegnung
Streit
Gegensätze
Kampf
Traumdeutung
Parlamentäreinsatz
Feindbegegnung
Friedensgespräche
Endlich
Zukunftspläne
Impressum
Sag mal, weißt Du eigentlich, was eine Schneise ist?
Eine Schneise ist eine Lücke im Wald. Sie sieht so aus wie ein breiter Weg, der den Wald in zwei Hälften teilt. Hier können die Waldarbeiter mit ihren Fahrzeugen fahren oder auch Stämme von gefällten Bäumen lagern und abtransportieren.
Eine solche Schneise gibt es auch in unserem Wald, gar nicht weit entfernt von der Kohlrabischlucht, der Schinkenbrücke und dem Quellteich eines Baches, von dem die nahgelegene Stadt ihren Namen hat. Aber das sind andere Geschichten.
Ganz egal, ob Frühling, Sommer Herbst oder Winter: Auf der Schneise ist immer was los. Im Sommer wird sie regelmäßig zum Cowboy- und Indianerland. Zahlreiche Winnetous und Old Shatterhands, reiten dann auf unsichtbaren Pferden um die Wette, retten die Guten, kämpfen gegen die Bösen, schließen wieder Frieden und reihenweise Blutsbrüderschaft oder balgen sich einfach zum Spaß auf dem weichen Gras.
Nur manchmal ruhen sie ein wenig aus, trinken Wasser aus der nahen Quelle gegen den Durst, liegen in der Sonne, quatschen und lachen bis sie sich langgestreckt den Berg hinunterrollen oder wieder in neue Abenteuer starten.
Und wenn das Jahr zu Ende geht, wird die Schneise zum Rodelparadies.
Die Sommer-Indianer verwandeln sich mit dem ersten Schnee regelmäßig in begeisterte Rodel- und Bobrennfahrer. Unter lautem Geschrei rasen sie mit ihren Schlitten den Berg hinab und liefern sich zwischendurch Schneeballschlachten, die sich gewaschen haben.
Manchmal bauen sie auch Schneemänner, Schneefrauen und Schneekinder, bevor sie wieder auf ihre Rennschlitten springen und die wilden Fahrten von vorn beginnen.
So geht es zu auf der Schneise – Tag für Tag, egal ob Sommer oder Winter. Erst wenn es Abend wird, machen sich die Kinder wieder auf den Heimweg: müde und hungrig – aber glücklich. Dann ändert sich die Stimmung auf der Schneise. Die Dämmerung schwebt sanft herein, und die Geräusche des Waldes ersetzen das Lachen der Kinder.
An jedem Morgen und an jedem Abend fängt ein Tag langsam an und hört langsam auf. Die Zeit, in der es am Morgen noch nicht ganz hell und am Abend noch nicht ganz dunkel ist, nennt man Dämmerung.
Jetzt beginnt die Zeit der Tiere. Manchmal raschelt und trippelt es leise im Unterholz, oder irgendwo knackt ein Zweig. Und wenn man ganz genau aufpasst, kann man ein geheimnisvolles Scharren, Rupfen oder Schmatzen hören.
Darüber darf man sich nicht wundern. Denn unsere Schneise ist eine ganz besondere Schneise. Das verrät schon ihr Name. Seit vielen Jahren heißt sie nämlich HASENSCHNEISE. – Und das kam so: „Puh, endlich sind die Menschenkinder weg.“ Balthasar Knickohr freut sich. Es ist fast Abend geworden, und es herrscht wieder Ruhe im Wald.
„Zeit fürs Abendessen“, ruft der Kaninchenvater in die runde Öffnung seines beachtlichen Erdbaus.
Hier sind die Knickohrs zu Hause.