SYLTKRIMI Grabeskirche - Krinke Rehberg - E-Book
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SYLTKRIMI Grabeskirche E-Book

Krinke Rehberg

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Beschreibung

Ein Mord hängt einem wie ein Fluch nach. Der alten Kirche in Keitum wird seit Jahrhunderten ein Fluch nachgesagt und als die Insel Schauplatz einer berühmten TV-Sendung wird, entdeckt die Polizei eine ermordete Nonne im Krankenhaus. Als kurz darauf der Pastor der Kirche Selbstmord begeht, wird Kriminalhauptkommissarin Brodersen mit dem Fluch von St. Severin konfrontiert. Die Spuren führen in die Vergangenheit und es scheint so, als würde der alte Fluch wieder erwacht sein. Bente muss nicht nur die Todesfälle klären, sondern auch Überzeugungsarbeit leisten, denn der Glaube an den Fluch von St. Severin ist in einigen Köpfen tief verwurzelt.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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SYLTKRIMI

GRABESKIRCHE

KRINKE REHBERG

INHALT

Auch wichtig

Kapitel 1

2. Heute

3. Frühjahr 1740

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Leseprobe

Prolog

37. Boston, Juli 1885

Kapitel 38

Danke

AUCH WICHTIG

Dieser Kriminalroman ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen und/oder realen Handlungen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Für Sabine

Sie ist alles in oin!

ACH JA: NIEMAND IST PERFEKT!

Daher bitte ich, eventuelle Rechtschreibfehla zu entschuldigen ...; )

Alle Rechte an Cover/Logo/Text/Idee vorbehalten

ISBN:

Imprint: Independently published

Covergestaltung: MOTTOM

Bildnachweis: 1959Marcus on istock / Pixabay Chorengel / Pixabay GDJ

Autorenservice at Tomkins – Krinke Rehberg, Am Wald 39, 24229 Strande

»Ein Mord hängt einem nach wie ein Fluch.«

EINS

Ein bedrohlicher Sturm braute sich über der Nordsee zusammen. Keiner der Fischer war hinausgefahren. Die dunkle Wolkenwand verhieß nichts Gutes. Eisiger Wind fegte von Westen über die Inseln und Halligen. Das auflaufende Wasser wurde auf das Land gedrückt, eine Sturmflut war zu befürchten. Weststürme dieser Art brachten Verwüstungen, töteten Mensch und Vieh und ließen Schiffe sinken.

Auf dem Watt ragte eine schmutzige Hand, die Finger unnatürlich verkrümmt, aus einem Haufen roter Backsteine. Als würde sie noch im Tod um göttliche Hilfe bitten, streckte sie sich dem Himmel entgegen.

»Passt doch auf!«, schrie Ove Dalsgaard wütend gegen den Sturm an und eilte den Arbeitern zu Hilfe. Mit bloßen Händen warfen sie die Backsteine beiseite und rissen sich die Haut auf. Die Männer auf der Baustelle zum Kirchturm von St. Severin wussten, dass jede Hilfe zu spät kam. Der Junge war von den Steinen regelrecht begraben worden. Auf dem sandigen Untergrund war der alte, viel zu schwer beladene Karren abgesackt. Immer wieder hatten die Fuhrleute den Pastor auf diese Gefahr hingewiesen, aber er war unerbittlich geblieben. Die Arbeiten mussten zügig vorangehen. Der Kirchturm war ein Symbol für die Größe und Herrlichkeit Gottes, des allmächtigen Herrn.

Der junge Hagen Ipsen hatte keine Chance gehabt, als die Ladung Backsteine sich über ihm entlud.

Hunderte von Wagenladungen waren mit Kähnen über die Priele gebracht worden, um das quadratische Fundament auf dem weichen Sandboden zu legen. Nächste Woche sollten die Mauern des Turms stehen. Die hölzernen Gerüste waren bereits von den Zimmerleuten errichtet worden und knarzten stöhnend im Sturm.

Ipsen war das siebte Opfer dieses Bauwerks und hinter vorgehaltener Hand raunten sowohl die Arbeiter als auch die Bewohner der Insel sich zu, dass ein Fluch auf St. Severin laste.

Ove Dalsgaard hatte das Amt des Strandvogts von seinem Vater übernommen, der es wiederum von seinem Vater geerbt hatte. Anfangs war er, wie viele andere auf der Insel, begeistert vom Bauvorhaben gewesen. Schließlich brachte es Arbeit für die jungen Männer von Sylt und den umliegenden Halligen. Aber nun, nach diesem erneuten, tödlichen Arbeitsunfall, plagten ihn Zweifel. Er fragte sich, ob der Bau des Kirchturms tatsächlich der Wille Gottes war? Es war seine Aufgabe, die Familie Ipsen auf Hallig Hooge vom Tod ihres Sohnes zu unterrichten. Allein sein Erscheinen löste mittlerweile einen Schock aus. Zu viele Todesnachrichten hatte er in den letzten Wochen überbringen müssen! Aber durfte er sich gegen den Pastor und damit gegen Gott auflehnen?

In Listland herrschte nach wie vor das dänische Königshaus. Hier in Kejtum waren sie zwar unabhängig geworden, aber da die Insel unter der Verwaltung des Amtes Tondern und des Herzogtums Schleswig stand, war die Situation politisch angespannt. Der Bau des Kirchturms galt als Prestigeobjekt und die Kirche war bereit, jeden Preis zu zahlen.

Als Strandvogt von Kejtum aber war er den Bürgern verpflichtet und spürte den Unmut über den Bau, der ohne Rücksicht auf Wind, Wetter und Menschenleben vorangetrieben wurde.

Pastor Knudsen kam nur widerwillig aus dem Haus, um vor dem Toten ein kurzes Gebet zu sprechen. Dann wies er die Arbeiter an, Ipsen auf dem Armenfriedhof zu bestatten. Seine Familie war mittellos, wie die meisten anderen, die ihre Söhne auf den Bau schickten. Sie würden kein Begräbnis bezahlen können.

Hagen Ipsen wurde, auf einem Brett liegend, auf dem Brachland hinter der Friedhofsmauer bestattet. Neben dem frisch zusammengenagelten Kreuz standen sechs weitere. Pastor Knudsen fand erst einige Tage später die Zeit, ein Gebet am Grab des Jungen zu sprechen. Der Bau des Gotteshauses forderte Menschenleben und die zu Tode gekommenen Arbeiter hatten ein christliches Opfer erbracht. Gott war gnädig und hatte sie zu sich geholt, es war der Preis, der für die Errichtung der Kirche zu zahlen war. Er selbst widmete schließlich sein ganzes Leben der Verbreitung von Gottes Botschaft. Die Familie Ipsen konnte stolz auf das Opfer ihres Sohnes sein. Das dumme Geschwätz der Bauern und Fischer von einem Fluch, der auf dem Bau laste, war ihm natürlich zu Ohren gekommen, aber keiner dieser ungebildeten Leute würde sich gegen einen Gesandten Gottes auf Erden wenden. Er schüttelte verärgert den Kopf und fluchte so leise, dass Gott es nicht hören konnte.

Als ein paar Monate später der Dachstuhl mit roten Ziegeln eingedeckt wurde, stand Pastor Knudsen voller Stolz vor dem Kirchturm, der weit über die Insel hinaus sichtbar sein und den Seefahrern als Landmarke dienen würde. Er sprach ein stilles Dankgebet für die erfolgreiche Fertigstellung. Die sieben Todesopfer, die der Bau gefordert hatte, waren vergessen. Er erinnerte keinen einzigen Namen.

Pastor Tjark Knudsen sah auf dem Dachstuhl einen der Arbeiter auf einem feuchten Holzbalken ausrutschen und hörte den Aufschrei der Umstehenden, als der Mann in letzter Sekunde Halt an einem Ausleger des Gebälks fand und dem sicheren Tod entging. Erleichtert atmete die Menge auf, als die Kollegen ihn zurück auf den Balken zogen. Alle starrten mit zurückgelegtem Kopf nach oben und niemand bemerkte die vom Turm fallende Dachpfanne, die Pastor Knudsen in das zum Himmel gewandte Gesicht traf. Ein abgesplittertes Stück des gebrannten Tonziegels bohrte sich oberhalb der Nasenwurzel zwischen seine Augen. Er war das achte Todesopfer, das die Errichtung des Turms von St. Severin gefordert hatte.

Als die Nachricht der Fertigstellung zeitgleich mit der seines Todes im Herzogtum Schleswig eintraf, war Adolf der Erste, Herzog von Schleswig, begeistert von der frohen Kunde, ohne einen Gedanken an den verstorbenen Geistlichen zu verschwenden. Die Bauarbeiten des Kirchturms zu St. Severin auf Sylt in Kejtum waren erfolgreich abgeschlossen worden.

ZWEI

HEUTE

»Wann haben Sie sie gefunden?«, fragte Bente verschlafen. Es war 5 Uhr und ihr Wecker würde in einer Stunde klingeln. Sie hatte den gestrigen Abend bei Erik verbracht und war dort auch eingeschlafen. Als sie um 2 Uhr aufgewacht war, hatte sie sich mit Ulrike aus seiner Wohnung geschlichen und war in ihr Apartment gegangen. Seit Wochen schliefen sie gemeinsam ein, wachten aber in ihren eigenen Betten auf. Bente wollte nicht mit ihm frühstücken und womöglich sogar Hand in Hand mit ihm im Büro auftauchen.

Eine halbe Stunde später stand sie mit einem Plastikbecher, in dem Automatenkaffee war, im Türrahmen des Krankenzimmers und verschaffte sich einen Überblick.

»Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt!«, hörte sie eine bekannte Stimme hinter sich im Flur. Aus der Menge des Personals und der schaulustigen Patienten, die sich im Flur drängelten, stach er deutlich heraus.

»Moin, Brodersen!«, grüßte er knapp.

»Echt jetzt, Flackner? Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt?«, grinste sie süffisant.

»Was denn? Als Gerichtsmediziner bin ich Arzt und ich wollte das schon immer mal sagen! Wen haben wir denn hier?«, murmelte er, einen Arzt bei der Visite nachahmend.

»Flackner, es reicht!«

Wortlos schlüpfte er in den weißen Papieroverall und streifte sich die Latexhandschuhe über. »Sie ist definitiv erstochen worden!« Er wies mit dem Zeigefinger auf den Messerschaft. Sein spärlich behaarter Kopf war dem Fenster zugewandt.

»Das sehe ich auch, es steckt ein Messer in ihrer Brust!«, reagierte Bente verärgert.

»Das Leben ist leichter mit Humor und erst recht am frühen Morgen, Brodersen!« Er winkte die Mitarbeiter der SpuSi herein, die ebenfalls weiße Papieroveralls trugen.

»Bei Mord hört der Spaß auf!«, bemerkte sie kühl und beförderte aus einer ihrer Hosentaschen Einweghandschuhe. Dann öffnete sie den Schrank, der in der Ecke zum Bad stand. Das Zweibettzimmer in der Nordseeklinik lag im zweiten Stock und war nach Westen ausgerichtet. Der Ausblick auf die Dünen und den bereits blauen Himmel war unangemessen schön. Die Sonne schickte ihre Strahlen ungehindert auf das Wasser und ließ die Nordsee glitzern.

»Oh, nein!«, rief Heike Röder, die in diesem Augenblick ins Zimmer geeilt kam und die Tote im Bett sah. Abrupt drehte sie sich zur Wand und kämpfte mit dem Brechreiz. Die junge Kollegin würde sich wohl nie an den Anblick einer Leiche gewöhnen.

Bente blickte kurz zu ihr hinüber. »Geht´s?«

Heike winkte ab und nickte.

»Die Tote ist nicht Patientin in diesem Zimmer gewesen. Die Schränke sind leer, im Bad gibt es keine persönlichen Utensilien, der Nachtschrank ist ebenfalls leer.«

»Das Zimmer war nicht belegt«, bestätigte eine kräftige, kurzhaarige Krankenschwester, die in der Tür stand. Auf ihrem Namensschild las Bente den Namen und fragte: »Haben Sie die Leiche gefunden, Schwester Andrea?«

Sie nickte stumm.

»Das muss ein Schock gewesen sein!«, seufzte Heike mitfühlend.

Andrea Denker zuckte mit den Schultern. »Es ist an Sarkasmus kaum zu überbieten! Wir reißen uns beide Beine aus, um Leben zu retten und dann wird ausgerechnet hier im Krankenhaus jemand ermordet!«

Bente sah sie an und nickte. Seit Jahren wurde regelmäßig über die desaströsen Zustände in den Krankenhäusern berichtet. Zu wenig Personal, zu geringe Bezahlung und nicht kostendeckende Einnahmen waren nur einige der Brennpunkte, die ihr in den Sinn kamen. »Wissen Sie, um wen es sich bei der Toten handelt?«

Andrea Denker schüttelte den Kopf. »Auf jeden Fall hat sie nicht auf meiner Station gelegen!«

Flackner pfiff kurz und rief: »Das solltest du dir ansehen, Brodersen!«

Bente wandte sich an Heike: »Nimm die Aussagen auf und hör dich um, ob jemandem etwas aufgefallen ist, und besorge die Videoaufnahmen.« Sie zeigte auf die Kameras an der Flurdecke. Damit ließ sie Schwester Andrea und Heike stehen, ging zu Flackner und raunte ihm leise, aber unmissverständlich drohend zu: »Du pfeifst nie wieder nach mir, als wäre ich ein Hund!« Sie sah ihn kalt an. Männer, die Frauen nachpfiffen, gehörten verboten, es war respektlos und übergriffig, und sie hätte nicht weniger verärgert reagiert, wäre Flackner ihr Vorgesetzter. Aber hier war es andersherum und sie würde dafür Sorge tragen, dass dieses ungebührliche Verhalten sich nicht wiederholte.

Flackner zuckte zusammen. In Bentes Blick erkannte er einen aufziehenden Sturm. Er zog es vor, nicht mit ihr zu streiten. Sie genoss den Ruf, keiner Konfrontation auszuweichen. Diese Frau machte keine Umwege, sie kam direkt zum Punkt. Er schätzte die Arbeit der Dienststellenleiterin der Kripo Sylt und mochte ihre friesische Sturheit. Verlegen murmelte er eine Entschuldigung und schlug die Bettdecke zurück. Sein Team hielt jedes Detail mit den Kameras fest und das Klicken war das einzige Geräusch im Zimmer.

Verblüfft starrte Bente auf die Tote. »Eine Nonne? Gibt es auf Sylt ein Kloster?«

Flackner schüttelte den Kopf. »Nein, soweit ich weiß, nicht, aber die älteste Kirche Schleswig-Holsteins haben wir! Die St. Severin in Keitum, die kennt hier jeder!«

Bentes Blick war Antwort genug.

»Schäm dich, lebst hier und weißt nichts von der Geschichte!«

»Oh, Asche auf mein Haupt, Flackner! Ich wusste nicht, dass ich in einer Geschichtsstunde bin! Mach deinen Job und erzähl mir was über die Todesumstände!«

»Die Leichenstarre ist noch nicht vollständig eingetreten. Ich würde den Todeszeitpunkt auf irgendwann zwischen 2 Uhr und 4 Uhr schätzen. Weiblich, Mitte bis Ende vierzig...«

»Weiblich?

---ENDE DER LESEPROBE---