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Jedes Gedicht ist ein Fenster zu den Emotionen, die uns verbinden. Sie erinnern uns daran, dass der Glaube nicht nur eine abstrakte Idee ist, sondern eine lebendige Kraft, die in jedem von uns inne wohnt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Tag- und Nachtgleiche
Nishi Gawa
Copyright © 2025 Nishi Gawa
Gedichte
I
II
III
IV
V
Zwei Welten
Gehen
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
Der Garten
XVII
XVIII
XIX
XX
XXI
XXII
Ketten die sich um mich legen,ein Hammer der auf den harten Boden schlägt,den Fels in Trümmern zerlegen,ohrenbetäubend – es bebtder Leib, die Seele!Lärmen und das in der Früh,ohwe kein Entrinnen aus dem System,kein Sinn,nur machen,um Geld zu verdienen ...Ohnmacht undgute Miene zum bösen Spiel.Wann wird das Ganzeschlicht zu viel?Ist da irgendwo ein Weg,der zu etwas Besserem führt,der gibt, und nicht nimmt,das Lebenin Einklang bringt?
Schäumend wüten die Wellen über die See,peitschen und stürzengewaltig ins aufgebrachte Meer,der Wind will nicht nachgeben,will stürmen, will sein,mit seiner unermüdlichen Kraftschleudert er Berge durch die Luft,Nichts kann ihn besänftigen,Nichts ihm ersetzen,was er verlor,Böe um Böeklagt heulend über die Flur,und erhält keine Antwort:Warum tobt es so in mir?Wo ist das Ende dieser Pein?Muss ich so leben?Bin, oder war ich jemals frei?Warum bin ich stets umgebenvon einem dichten, bedrückenden Nebel?Er faucht, und rauscht,um die Ketten zu sprengen,die sengenden Gefühle,welche ihm den Atem nehmen,Er ist der Wind und hat keine Luft,Er stößt, er drückt, das Wassernur damit sich etwas bewegt ...dass der Wahn endlich abebbt,dass er erschlafft der harte Krampf,dieser unentrinnbare Fluch,der sich nicht besiegen lässt, mit Mitteln die einem schmecken.Und nun versteht der Wind,erst nach jahrelangem blutigen Kampf,nachdem er sich abriebam schweren Ozean,wie viel Salz in seinem Inneren steckt...
Die Medizin mundet bitter,da ist kein Fest, und kein Freund,völlig allein im weiten Raum,keine Nähe, keine Substanz,die einen in andere Sphären hebt,keine Illusion…nur Klarheitin der großen Not – Die Hoffnung schwindet,wie die Sonne am Horizont,und färbt den Himmel rot.Aber jetzt weiß der Wind,wohin er fliegen muss,wo er Liebe findethinter einem geschützten Schloss,O wie lang er doch umher wehte,und sich scheutevor den Mühen des Weges, blind warund das Einfache suchte,Wer nicht erduldet,bleibt für immer im Dunklen,Wer nicht akzeptiert, und erkennt,wie das Glück funktioniert,wie es nach der Seele giert,fällt schnell in ein schwarzes Loch…So stell dich hin, du Windund fliege hin,wo die Wahrheit dich erfüllt,flieg hinauf und sieh die Weltmit besseren Augen!Die Wunden heilen mit der Zeit,welch Orte wirst du wohl bereisen,die abseits liegenvon allem Leid?
In der Anderswelt liegt nicht deine Heimat,dort wo du geschützt bistvor Wind und Wetter,dort entfaltet sich der Geist,im Tätig sein, im Ruhen,im Licht formt sich der wallende Kreis,hier wirkst du, hier fühlst du dich eins,bist losgelöst vom Menschenzwist,gehst hindurchund haftest an keinem Ding,Die Augen sehen,o, das Herz, es springt – auf ein stabiles Floß,treibst du über den chaotischen Strom,gib Acht, dass du nicht fällst,dass deine Seele sich nicht verfängt,dass die Wahrheitin dir Samen sät,und das Wasser ist die Kraftallein zu gehen,das Licht: das Glück zu leben,die Nahrung: das Vertrauen welches aus der Tiefe quillt,Dem Schlechten zu entsagen,damit sich die Vernunft enthüllt,Die Welt da Draußen,die Orte, die dich heilen,die Wälder und Berge,Flüsse – Seen,wie schön der Himmelsich an den Horizont lehnt,Wolken welche sich im Winde zerstreuen,das mannigfaltige Einerlei,der weiße Flaum, wenn es schneit…die süße Nacht klopft an,ein Traum der Vergänglichkeit,ein Lächeln das die Dunkelheit vertreibt,und aus dem Dickicht,emsig zwitschernd,fliegen tausende Vögelzu unbekannten Höhen.
Weil du den Weg nicht siehst,die Balance, die dich zum Frieden führt,lebst du in Angst,dass dich irgendetwas stört.Du hast die Hürden genommen,hast den Mammon zerbrochen,so übe dich,und genießedas ruhende Gleichgewicht,mache nicht zu viel und nicht zu wenig,das was die Natur genehmigt,pflanz das Gute in deinem Herzen ein,In dir selbsterblüht dein Geist,dass du bald erkennst,welch Wunder darin entstehen,dass du siehst,wie frei du geworden bist,Lasse los, denn jetzt ist die Zeitin eine neue Welt zu reisen…
Im Magen ätzt die Suppe,weil man nicht fliehen kann vor dem Morgen,Angst und Unwohlsein werden geträufeltund im Nachgeschmack entdeckt man die Sorgen,so wunderbar süß,wie ein zerkauter Stein – da wirbelt nun der bittre Staub,o so schwerlich zu verdauen,diese Tür die da vor einem steht,das Dunkle was dahinter schwebt – doch das Alles ändert nichts,an der Wahrheit,die wie Licht durch das Dunkle bricht,die dich führt,durch jedes komplizierte Labyrinth – verzage nicht, jastemm` dich gegen den stürmenden Wind,denn auch das wird vorüber gehen,Dann wirst du wieder getragen,von den Sternen die das Schwarze bemalen,den Säulen die dich halten,den Wurzeln die tief ins Innere dringen,von der Seele die ewiglichfriedvoll erklingt.
Zwei Welten –In einer, in der man versucht,das Chaos zu besänftigen,und in der Anderen,wo man Ruhe findet;dass sich Beide in Frieden begegnen,dass man fließtund sich verformtvorbei an den Hindernissen,vorbei an den Dingen, die fordern –Mit offenen Augen entgegen treten,da sein,sich nicht verlieren,denn bald ist man wieder allein,dann fügt er sich wieder zusammen,der eherne Geist,ungebeugt, ein vollendeter Kreis,Er sieht und erkennt,die Gestaltungen,die kommen und gehen,wo Tod ist, und wo Leben,einen Hauch in Allem,sich selbst darinverwehen.
Wie ein Knäuel sich entknotet,so hegt man die Hoffnung,dass sich eines Tages das Chaos legt,das Bedrückende,das Eingepfercht sein,der Geist sich endlich von allem Übel befreit,Man geht den Weg,und geht,unermüdlich durch Wüsten, durch Schnee,bei Regen, sowie im Sonnenschein,durch Wälder und Berge,doch der Schmerz, er bleibt,Er ist da, ein Teilvon mir, den ich beginne zu akzeptieren,auch er war es,der mich führte…Ich sehe Sterne in meinem Herzen,Kraft die ich gewann,Prüfungen auf die ich zugehe,die Tugenden an der Wand – Kommt das große Vergessen?Kommt die Flut?Ein Brand?Dass sich aus den Aschen eine neue Welt entspannt…und wenn nicht,dann gehe ich weiter,und trage den Schmerz,denn mit der Zeit,mit den Jahren,und Jahrzehnten,wird man stärker,da man nun erkennt,was wirklich gut ist,und was schlecht,die Welt in ihren Farben,das Schöne am Sein,den Sinn der ins Leiden dringt,und eine Seele,die das Leben besingt.
Eine Rose rankte sich um mein Herz,mit blutenden Armen halte ich ihre Dornen fern,Sie will nicht weichen,egal wie oft ich mich wehre, rückt sie,wenn ich nicht wache, immer näher,Meine Hände überzogen mit roter Bitternis,Eine Narbe in der Brust,doch bald kommt das Ende,der Winter in dem die Pflanze stirbt,und verwittertin den Boden wiederkehrt.Eine Rose will ich nimmer säen,sind sie nur von Weitem schön,ja, lieber eine Pflanze die nicht verletzt,die heilt und Freude schenkt,wo ich keine Angst haben mussmich zu verlieren…Grün und saftig soll sie wachsen,tausende Blüten in tausenden Farben – das Gute in sich tragen,so kommt der Frieden,sanft herbei mit den Winden.
Die zerschnittene Blume verwelkt auf der Wiese,O wie schön, die Schönste war sie einst,so wundervoll,wie ein funkelnder Stern der am Himmel scheint,Ja, er fiel hinab,die Träume in ein stummes Grab.Was bleibt am Ende?Ein dunkler Ballon,in ihm ein falscher Ton,Er platzt, ist tot,und damit alle Illusion.Diese Blume, dieser Stern,eine Lektion aus der man lernt,neue Augen, ein neues Gefühl,wie weg gewaschen – verwelkt,das Erwachen aus einer verworrenen Welt.
Eine Taube fliegt aus dem Dickicht,schnell wie ein Pfeil,nichts vermag sie zu halten,kein Geäst, kein Gezweig,nicht einmal die Krähen,vergebens rauschen sie herbei,Sie können es nicht,nicht wie die Taube,nie fliegen sie allein,Ein Flattern hoch in den Wipfeln,geräuschloses Gleiten,dorthin wo das Herz einen trägt,keine Sorgen die begleiten…wenn man weiß,wie man gleich einer Federin den Winden weilt.