Taschenlakengeschichten - Lillie vom See - E-Book

Taschenlakengeschichten E-Book

Lillie vom See

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Beschreibung

Lillie vom See ist eine glückliche Kuhkatze, die ihrer zweipfotigen Freundin gerne mal maunzt, was in der Welt so vor sich geht. Irrungen und Wirrungen aus der Kuhkatzenwelt. Lillie erzählt lustige und traurige Geschichten aus ihrer Welt. Taschenlakenschniefgarantie

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Inhalt

14/01.2006 : Lillie of the Valley

18/01.2006: Regnerische Hügellandschaft

24/01.2006: Himbeermaus zum Frühstück

09/02.2006: Der talentierte Herr Pezzi

15/02.2006: Das Elflein und ich

23/02.2006: Des Kaisern neue Kleider

08/03.2006: Primel aus dem Eis

14/03.2006: Die K- Frage

23/03.2006: Pfotendressur de Luxe

29/03.2006: Eine FrühlingsTEElenovela

12/04.2006: Verschlafenes Frühlings Stand By

22/04.2006: highnoon im Gras mit Dame

27/04.2006: Höllenmaschine vs. Sonnenliege

07/05.2006: Wer ist Paul Sisyphus?

12/05.2006: Der Eisheilige Zaunkönig

22/05.2006: Die wilde Trude und der Marathonbär

28/05.2006: Der Rosettendieb und das Geburtstagszwölfchen

10/06.2006: Vierpfotige Weltmeister auf Berliner Kissen

21/06.2006: Blue Eyes in der Dämmerung

29/06.2006 Herr Fritz der Fliegen

05/07.2006: Anna tierisch wild

17/07.2006: Brunos Brüllbären

27/07.2006: Hochsommerliche Schattensuche

02/08.2006: Menschen sind Gewohnheitskatzen

11/08.2006: Schützen- festliche Katergeschäfte

20/08.2006: Gourmeische Hauskatzkost

25/08.2006: Musketier trifft Nacktschnecke

06/09.2006: "King Leo´s" Dealgeschäfte

15/09.2006: Elfengleich im Mondenschein

26/09.2006: lautlose Altkatzensommernächte

07/10.2006: Herbstzeitloses Lottoglück

19/10.2006: Herbstliche Hörnchenvariationen

28/10.2006: Anna und der Käptän

06/11.2006: Ahabs (fast) wieseliger Zwischensnack

14/11.2006: Löwenherzliche Krankengymnastik

22/11.2006: Voradventliches Casino Royal

28/11.2006: Spielen wir?

06/12.2006: Das Herz vom Nikolaus

11/12.2006: Das Rentier auf der Leiter

18/12.2006: Pa de deux mit Pfotendruck

23/12/2006: Das Stachelschwein im Weihnachtsbaum

28/12/2006: Vierpfotige Weihnachtsschnecken

05/01.2007: Paulines Kühltaschenappartement

16/01.2007: Nur kein „Kyrillischer" Pustekuchen

01/03.2007: Kyrill und die Knoblauchkröte

27/03.2007: Kommt Schnuppi raus?

01/07.2007: Pfingstrosenerinnerungen

14/07.2007: Zwei und Vier- was tauschen wir?

25/07.2007: Grashalmige Rachegelüste

02/08.2007: fest - fester- Schützenfeste

07/01.2008: Pockelberrie Finn

02/02.2008: Bei uns ist der Hund begraben

26/06.2008: Pfauensommer im Park

10/10.2008: Das Eichhorn auf dem Dach feat. Dachhase

29/10.2008: Ich nannte es Moppelkotze 1. Teil

04/01.2009: Moppel K.- Die 2´te

06/01.2010: Als die Heiligen Drei Könige ihre Namen in den Schnee pinkelten

21/01.2010: Wenn die Herren Obi Wan und Pilates zum Tee bitten

10/05.2010: Soweit die Pfoten tragen- oder- Ist er da oder ist er´s nicht?

22/05.2010: Obi Hood und Lady Lillie

13/12.2010: Der Mucke mit der Macke

04/07.2011: Zeckenalarm mit Mumie

23/072011: Der seltsame Fall des Matthes S.

28/07.2011: Titus Weasley- der Feurige

19/08.2011: Igelige Mini Spinnereien

26/08.2011: Igeletikette leicht gemacht oder Igelich für Anfänger

02/09.2011: Die Kelly Family auf der roten Räuberleite

11/10.2011: In der Toskana gibt’s keine Leberwurst- Ciao Bella!

20/10.2011: Schönheitsflecken im Herbstlaub

31/10.2011: Indian Summer/ doofe Ziege?

11/11.2011: Kuhkatzes Bambi

01/12.2011: Vorweihnachtlicher Engel

09/12.2011: Suboptimaler Nikolaus

21/12.2011: Vorweihnachtliches Pröbchen

23/12.2011: Schafe in Stiller Nacht

12/01.2012: Der alternde Baum und die grünen Heiligkeiten

20/03.2012: Es ist Zeit für Frühling

22/08.2012: Lilliebelle und ich

17/01.2013: Als die Heiligen Drei Könige ihre Namen in den Schnee pinkelten

04/03.2013: DIE LILLIE: Lillie im Wunderland...Kuhkatzenvörschn

23/07/2013 Das Teichhuhn auf der Straße

16/01/2014: DIE LILLIE: Vom Pieken, Quieken und Bellen

10/04/2014: Glück ist

12/09/2014: Kissengeständnisse einer Katze

05/12/2014 : Die Rache der schwarzen Nikolausbande

20/01/2015: Anonym gerettet

18/05/2015: Frühlingslogenplatz

06/08/2015: Alte Deckengeschichten

29/10/2015: Herbstblätterlawinen machen unsichtbar

13/12/2015: Alle meine Katzen gucken aus dem Fenster

07/01/2016: Et kütt wie et kütt

08/04/2016: Schildkrötenweitspucken

02805/2016: Alles reine Erziehungssache

02/07/2016: Scheibenkleister

13/07/2016: Elendiges Bauernkatzenunglück

Nachwort

14/01/2006: Lillie of the Valley

Ja, das kann ich nicht bestreiten, heute ist wirklich ein schöner Tag. So einer von der Sorte, wo einem die Augen ausgebrannt werden, weil die Sonne so tief steht. Egal, Hauptsache Sonne, ich will ja nicht überheblich wirken, aber trotz alledem weiß ich auch mit geschlossenen Augen, wo ich hinlaufe, habe schließlich eine hervorragende Nase.

Im Moment riecht alles so zugefroren, wenn ich von den Ställen nebenan absehe, da müssen die Kühe unablässig pupsen; irgendwie ist dieser Geruch immer da und ist nicht einzufrieren.

Mal sehen, wie lange ich die Luft anhalten kann... Nebenan sind sie auf der Jagd nach diesen Blindviechern, die haben den ganzen Garten umgegraben, stolze Leistung bei dem gefrorenen Boden; ganz schön monumentale Hügel. Erstaunlich, dass so ein kleines Viech so riesengroße Haufen machen kann. Nun, wenn ich mich wirklich anstrengen würde... Ich würde nie auf die Idee kommen diese kleinen schnuckeligen Hügelgräber zu jagen; ich warte einfach unten, dass sie mal aus ihrem Buckeln gucken.

I´m Lillie of the Valley!

Im Moment ist alles gut zu überschauen, da fällt es auch nicht auf, dass ich nicht wirklich im Tal wohne, sondern eher am Walde.

Bei diesem Wetter lohnt sich ein Spaziergang, übersichtlich und überschaubar, das Auge kann sich entspannen, weit schweifen und wenn ich mich anstrenge, was ich natürlich nicht nötig habe, springe ich auf einen Baum und mache es mir gemütlich, gucke über die Sonne hinweg und warte.

Vielleicht begegne ich einem dieser Maulwürfe, so zum kleinen Plausch....

18/01/2006: Regnerische Hügellandschaft

Das mit der Tagebuchschreiberei scheint im Moment sehr gefragt zu sein. Da kann man mal wieder sehen, wie gut ich informiert bin und mein Motto „immer eine Pfote im Voraus“ macht sich auch hier bezahlt. In der Tageszeitung heute Morgen sind sie mit ihrem Weblog angefangen. Ich bin gespannt, ob sie mit meiner feinen Beobachtungsgabe konkurrieren können. Wir werden sehen!

Apropos „sehen“ - Heute bleibt mir keine andere Wahl, als meinen Blick aus dem (schmutzigem“) Fenster in die (noch schmutzigere) Landschaft schweifen zu lassen. Die andere Wahl wäre, nass zu werden und der Gedanke daran ist vollkommen indiskutabel.

Meine Güte, ich werde doch nicht meine Pfoten mit dem durchweichten Dreck beschmutzen! Wo käme ich da „Etikette“-technisch hin? Es soll auf keinen Fall der Anschein erweckt werden, ich wäre Mitglied in einem „gut bäuerlichen Landkatzenverein“. Nichts gegen diese Kollegen - soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden, mein Stil ist es nicht. Ich tendiere eher zu „cat in the city“... Es fängt schon damit an, dass ich feines Geschnetzeltes aus der Silberschale bevorzuge- Petersilie muss nicht sein...

Die freilaufenden, in der Wildnis lebenden Mäuse sind nicht wirklich lecker, für meinen Geschmack einen Hauch zu al dente. Außerdem hat man bei diesem Genuss immer so viel Fell in der Schnute.

Die Freundin meiner Freundin (wie nennt man eigentlich die Person, die mir die Silberschalen so appetitlich herrichtet? Wie gesagt, wenn gerade keine Petersilie im Hause ist) Also, die Freundin meiner Freundin nennt das leere Gefühl zwischen den Zähnen so treffend „Leer Biss“. Diese Art von Verlangen überkommt mich selten. Da ist mein Kumpel Bruno ganz anders gestrickt. Er ist eher von grobschlächtiger Natur. Natürlich auf eine ganz formidable Art.

Im Moment hockt er (soweit ich das durch die beschmutzten Fenster erkennen kann) wie Kolumbus auf einem riesigen Maulwurfhügel und wartet auf das Flauschtier. Ich für meinen Teil denke, dass er da lange warten kann. Der kleine Akteur ist immer noch dabei die ganze Gartenarbeit zu leisten. Der Rasen gleicht einem zerbombten Minenfeld aus dem Kriege. Der Kerl geht bei dem Wetter auch nicht außer Haus. Ich denke, dass er Langeweile hat und sich die Zeit mit Graben vertreibt.

Der Hügelgräber gräbt und gräbt und der Bruno schaut und schaut... Ich verstehe nicht, dass er sich keine Gedanken um seine weißen Pfoten macht, aber er lässt sich auch nichts sagen!

Erwähnte ich, dass der Bruno eher grobschlächtiger Natur ist? Nun, lassen wir ihn sitzen. Hat er was zu schauen und ich zu gucken. „Könnte mal jemand so freundlich sein, einen Brikett aufs Feuer legen?

Wie nennt Katz eigentlich der Zweipfotige meiner Freundin???

24/01.2006: Himbeermaus zum Frühstück

Also, ich für meinen Teil wohne gerne in einem Haus.

Meines ist riesengroß und warm und die Balken, an denen ich mich hin und wieder leidenschaftlich kratze, riechen nach Geheimnissen, die uralt sind.

Bei dieser Wetterlage befinde ich mich lieber im Haus. Da draußen ist scheinbar alles eingefroren. Noch nicht mal ein Vogel verirrt sich auf die reifbedeckte Wiese und lässt sich von mir beobachten (ich bin eben eine wahre Naturfreundin).

Nur das Sika Wild steht am Zaun und gafft mich an. Die sind mir einfach zu groß und ich weiß auch nicht, ob sie zu der Gattung Hunde oder Kühe gehören! (Das werde ich auch noch heraus bekommen!)

Nun befinde ich mich also in der Mitte es Hauses auf der Treppe, wo ich einen wunderbaren Überblick habe und genau beobachten kann, was hier so von sich oder vor sich geht! Eine muss ja den Überblick behalten und die Bestandsliste führen!

Auch bei diesem durchaus eisig kalten Winterwetter lässt der Bruno es sich nicht nehmen, seine Runden zu drehen. Beim Meister Grabowski hat er im Moment kein Glück, der hat sich in das Erdinnere zurückgezogen (oder sich schon erfolgreich nach Australien durchgegraben). Der Erdboden ist zugefroren!

Apropos „Härte“, mein roter Bruder Bruno gehört zu den ziemlich Härtesten unter der Wintersonne; dem macht es nichts aus, sich im Freien aufzuhalten, bei Temperaturen, die einem das Pipi gefrieren lassen. (Ich bin weiß Gott keine Freundin von Blasenentzündungen – unsere Toilette ist aus hygienischer Sich recht gut bestückt!)

Nun, wie gesagt, eine gewisse Art von Kontrolle finde ich äußerst wichtig und von Nöten! Sonst machen die Jungs was sie wollen und ich als Wachsamste und Penibelste hier im Hause sollte immer die Zügel in der Pfote haben! So weit wäre es vorgestern noch gekommen, wenn ich auch noch zur Nacht schlafend in der Kuschelecke geruht hätte!

Dieser dreiste Eindringling! Diese schäbige graue (recht fettleibige Maus) vierpfotige Kreatur. Sie wurde von mit ertappt, als sie sich hinterrücks an unserem Abendimbiss zu schaffen machten wollte. So nun mal nicht, aber nicht mit mir - aber nicht mit Lillie!

Habe den Bruno geweckt und der alte Schnarcher und ich haben den beiden Jungs erstmal gezeigt, wie man Katz und Maus spielt. Bis(s) zum Morgengrauen... Zugegeben, wir konnten uns hinterher nicht einigen, wer die Maus verspeisen sollte.

Das Problem war, wie ich zugeben muss, dass wir ein ordentliches Blutbad angerichtet haben und weil das Objekt unserer Begierde nicht zum Anhalten zu bewegen war, ging (es war eindeutig die Schuldfrage war schnell geklärt - die Maus war´s) eine Blume zu Bruch... Das Ablenkungsmanöver nutzte dem kleinen Nager nicht viel - ehrlich gesagt - eher wenig - eigentlich gar nichts...

Was treibt Maus auch zu nachtschlafender Zeit in einem sechsköpfigen und achtundzwanzigpfotigen Katzenhaushalt herum? Ich sage da nur: „Selber Schuld!“ Nun, die Hausordnung ist wieder hergestellt: Die Zweipfotigen bekamen die Beute zum Frühstück - die Jungs haben Jagdkunst in Vollendung erleben dürfen. Was will Katz mehr? Da hockt der Bruno wieder auf dem Maulwurfhügel und schreit, dass ich es durch die Scheiben hören kann: „ Dich kriege ich auch noch- ich habe Zeit!“

Nun entschuldigt, es ist Zeit für meinen Kontrollgang...

09/02/2006: Der talentierte Herr Pezzi

Da guck mal einer an, oder wie wir sagen: Da beißt die Maus kein Faden ab! (so weit kommt das noch unter meiner Aufsicht!) Die Welt hinter der Fensterscheibe jenseits der Treppe ist gar nicht nur schwarz- weiß! Hurra, es taut!

Schnee hin oder her, wenn’s am Schönsten ist, sollte man gehen und Schnee auch; so langsam reicht mir die weiße Pracht. So langsam ist mir mehr nach Taten, als nach Worten. Ich will Schneeglöckchen wachsen sehen! Aber Halt; Kommando zurück!

Was sehe ich da? Dicke, fette Schneeflocken fallen (da bequemt sich sogar die Käthe auf ihrem Sessel das winterschlafschwere Haupt zu heben.) und schmelzen (Gott sei Dank) - ach nein, es erdreistet sich und bleibt liegen. Eine durchaus ausweglose Situation, wenn man nicht gestiefelt ist. Bei dem unfreiwilligen Stubenarrest, drängt sich unwillkürlich die Frage nach Bewegung und sportlicher Betätigung auf.

Die Katz an sich ist ein minimalistisches, seine Bewegungen im Voraus überlegend! (diese Eigenschaft des Nachdenkens an sich ist, meiner Meinung nach, dem Menschen, im Speziellen, oft recht fremd...) energiesparendes Wesen. Das bedeutet, dass man (oder Katz) sich nur bewegen müsste, wenn auch eine Art von Effizienz dahinter steckt.

Ein anschauliches Beispiel:

Aufrichten (dabei streckt man sich sehr in die Länge, ist gut für die Wirbelsäule), in die Luft schnuppern und genau in diese hineinhören. Hören deine empfindlichen Ohren weder ein minimales Wispern oder Piepen, das satte Schmack, wenn jemand die Kühlschranktür öffnet oder das verheißungsvolle Aroma, wenn sich der Geruch deines Lieblingssilberschälchen über deiner Nase befindet, wenn nicht, dann spare deine Energie, schließe die Augen und gehe in dich (hast wenigstens deine Wirbel wieder in Position gebracht!).

Mich, das muss ich nicht extra an dieser Stelle betonen, macht Schlafen schön. Es gibt nicht umsonst die Worte „Schönheitsschlaf“ oder „Schlafen macht schön“. Das erinnert mich nebenbei an ein gewisses Dornröschen. Ich glaube mich zu erinnern, dass das ganze Gepenne bei ihr nichts genutzt hat, wie gesagt, nur ein Gerücht.

Aber wir sind nicht nur schlafende Schönheiten, sondern wir verfügen über eine natürliche Elastizität und geschmeidige Lockerheit. Oder, wie viele Menschen gibt es, die über drei Jahre alt sind und keinen Ballettunterricht genießen, die ohne nennenswerte Probleme ihre rechte Hinterpfote an ihr linkes Ohr bekommen? Wir schon!

Wir turnen nicht ungelenk auf großen Bällen herum, die uns ein gewisser Herr Pezzi zur Verfügung stellt; sonst würde unsere Art auch im Zirkus auftreten. Ich weiß gar nicht, ob ich die Menschen verstehen soll, die im Namen körperlicher Ertüchtigung auf den oben genannten Bällen herumturnen.

Aber ich bin ja tolerant.

15/02.2006: das Elflein und ich

Schwarzweiß

Zierliches Fell Tier

Taube schneebedeckte Hügellandschaft

Pfoten Spuren suchen grüne Wiese

Erwachend

Nur keine unnötige Aufregung. Ich ergehe mich nicht in einem unheilbaren Schneekoller! Meine Freundin macht zurzeit einen Schreibkurs und ergeht sich in „Elfchen“. Elfchen sind keine mausähnlichen Getiere, sondern ein Werkstattgedicht mit sagenhaften elf Wörtern, die eine Essenz einer Geschichte bilden. Aber wem erklär ich das?

Im Internetzeitalter kann jedermann, der meine Ausführungen nicht versteht, sich der Google Dienste bedienen. Ich kenne den Spruch „ Man kann ruhig dumm sein, man muss sich nur zu helfen wissen“

Meine Freundin hält es eher getreu dem Motto „Man kann ruhig frech sein, man muss nur schneller laufen können“ (ich zähle den Beiß-Aspekt noch dazu, denn im Zubeißen bin ich unschlagbar). Körperliche Menscheneigenschaften vergehen schnell und das mit der Laufgeschwindigkeit drosselt sich auf natürliche Weise. Worauf wollte ich eigentlich hinaus, ich kann mich ja selten so verquatschen...

Das Wetter macht mich müde, zuletzt werde ich noch schneeblind. Sooooo viel Schnee, besonders in der Höhe (genaues Maß ist „Max-Hoch“). Bei aller Menge schien er auch qualitativ recht passabel zu sein (da bin ich frei von Wissen), er hatte (hatte, juhu) die richtige Dichte, gut zusammen zu pappen.

Unser Mensch hatte seine dollen fünf Minuten und türmte den Schnee zu einem riesengroßen Gebilde, wo sicherlich spielend der Eiffelturm verschwinden würde, wenn der sich bei uns im Garten befände. (tut er aber nicht!) Ich bin nicht so genau mit den Hausbausitten der Eskimos vertraut, die leben ja in diesen Schneegebilden (hatte ich schon mal erwähnt, dass ich eher eine trockene Sommerkatze bin?)

Sollte unser Mensch denken, ich würde umziehen, in dieses Schneehaus ohne Bad und Zentralheizung, da hat er sich aber verkalkuliert!

Wir, das heißt der Bruno (das ist doch ein wahrer Tausendsassa), die Jungs und ich (einer muss sich ja schließlich von der ordnungsgemäßen Statik überzeugen, bei den ganzen Vorfällen dieser Tage von Dacheinstürzen).

Nun, stabil war es; der Bruno hat sogar oben auf dem Dach gesessen und befand es als überaus gute und gelungene Arbeit.

Ich stimme dem fast vorbehaltlos zu. Für meinen Geschmack war das Tonnengewölbe im Inneren nicht gotisch, sondern eher steinzeitlich höhlenartig. Das nächste Mal werde ich die Bauaufsicht übernehmen müssen, damit der Schaden nicht irreparabel wird. Sicher ist sicher! Der Leo von nebenan hat von derlei Feinheiten keinen blassen Schimmer. Dauernd hockt er in unserem Verein eigenem Iglu, nicht mit der Option, ein eingetragenes Mitglied zu sein, sondern, sagen wir mal, ich hatte Mitleid, intellektuell gesehen.

Das Gerangel um unser Eis-Haus erledigte sich heute von selber, das Objekt der Begierde löste sich sozusagen in Wohlgefallen auf. Es brach einfach zusammen - ich erzählte doch von den Tücken der Statik?! Eis und warme Temperaturen passen doch eher in den Sommer; besonders wenn das Eis nach Schokolade schmeckt. Aber Pansen Geschmack wäre alternativ auch vertretbar. Geschmack? Huch, da wird gerade mein Abendsnack serviert,

Menschen können so vielseitig sein (wenn man sie richtig erzieht...).

23/02.2006: Des Kaisern neue Kleider

Es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein...

Aus lauter Verzweiflung singe ich schon ein Roland Kaiser Lied. So so einem dicklichen, in die Jahre gekommenen Eiersänger vom Hausfrauensender aus dem Radio.

Alternativ würde es langsam Zeit diese nachgemachte Kindergarten-Nervensäge aus dem Lokalradio anzufallen und zu zerfleischen. „Hallo du doofer Nils im Radio, ich bin die Lillie aus dem Valley... grrrrrrrrrrrrr...... Ursprünglich ist mein Charakter eher friedlicher Natur, von ein paar Ausnahmen abgesehen. (siehe oben)

Wer mich kennen gelernt hat, denkt, dass ich eine verwöhnte Prinzessin bin, die an einer Schneeneurose leidet. Wer das denkt hat Recht... Hat mich jemand gefragt, ob es wieder schneien soll? Nein! Und noch mal NEIN!

Ich habe so schnell nicht vergessen, wie Schnee aussieht und wie er die Landschaft mit Stumpfsinn überzieht. Dies ist nicht nur ein einfaches Déjà-vu. Ich habe da eine Theorie entwickelt: Diese Frau Holle, die im Himmel in der Bettenabteilung das Sagen hat, ist mächtig sauer. Ich kann mir nicht denken, auf wen, aber davon abgesehen, gibt es immer einen, auf den man seinen Ärger abschieben kann.

Der Bruno sieht das eher von der praktischen Seite: „Die Alte da oben hat einen Putzfimmel oder zu viele Milben in der Bettwäsche! Wenn die nix anderes zu tun hat.

Ich gehe hinaus und pinkle meinen Namen in ihren Schnee, mitten auf die Wiese, aber in GROSSBUCHSTABEN!“

Da sprach er die weisen Worte, drehte mir seine Schokoladenseite zu und ich guckte bestürzt auf sein entschlossenes Hinterteil, wie es neuen Taten entgegenstolzierte. Auch eine Art von Protest! Ich für meinen Teil gehöre in diesem Fall eher zu der feineren, ignoranteren Sorte.

Der Max ist schon aus lauter Verzweiflung angefangen und hilft meiner Freundin bei ihrer Büroarbeit. Er kontrolliert den Drucker und das Faxgerät; nur mit der richtigen Ablage will es gar nicht klappen; die gedruckten Blätter landen als Papiersalat im Abfall. Der Fritz verarbeitet das Papier weiter, indem er sie im ganzen Haus verteilt.

Wir nennen das im Fachjargon: Katzenschnitzeljagd. Aber, wer kann da wieder aufräumen? Hä? Ja, da ratet mal; da habt ihr auch was zu tun...

Morgen fangen die so genannten „Tollen Tage“ an. Ich kenne nur die „Dollen fünf Minuten“; das überfällt uns unangemeldet ein paar Mal am Tag.

Von Null auf Hundert in zwei Sekunden, hält aber nicht lange an, dafür ist unser Haus zu klein. Das ist ein anderes Thema. Also, das verkleiden sich Menschen bis zur Unkenntlichkeit und schreien solche Wörter wie „Helau“ und Alaaf“, was immer das auch bedeuten mag. Sie grölen und schunkeln im Takt zu komischen Liedern. Da sind des Kaisers Lieder Gold gegen.

Solche Widersinnigkeiten sieht man zurzeit im Fernsehen. Auch kann es vorkommen, dass sie sich „Catwoman“ oder „Batman“ nennen. (Ich habe alle Teile von Batman gesehen, dass der aber schunkelnd das Lied vom alten Holzmichel oder den kornblumenblauen Himmel über dem Dom von Kölle rezitiert, ist mir fremd).

Ich habe mir erklären lassen, dass es ganz normale Angelegenheiten sind, denen sich die Menschen hier hergeben. Sie wollen damit den Winter vertreiben und die bösen Geister der dunklen Jahreszeit obendrein.

Nun, aus dieser Perspektive betrachtet, werde ich es den zweibeinigen Westfalen nachsehen, dass sie so ausflippen. Nachtigall, ich hör dir trapsen - Frühling lässt sein blaues Band... (das hat Niveau).

Okay, okay, beim Geisteraustreiben bin ich dabei. Nur bin ich mir nicht im Klaren über meine Kostümierung. Die Jungs machen sich das wieder leicht, die springen mir um die Nase, fuchteln mit Laser-Schwertern herum und schreien sich an: „Möge die Macht mit dir sein!“ oder „Ich bin dein Vater, Luke!“ Ich bin „Lillie of the Valley", aber tief in mir drin: Catwoman!

In diesem Sinne HELAU!

08/03.2006: Primel aus dem Eis

Heute ist im Radio „Primeltag“, ich weiß gar nicht, was das ist. Vermutlich eine neue Züchtung von Hamstern, Primelhamster, so fette appetitliche Gescheckte. Lecker! Ob es das auch in diesen Silberschälchen gibt? Da sollte man doch mal nachfragen.

Außerdem ist heute „Weltfrauentag“, ein Tag, wo Mensch sich für die Belange der Frau an sich einsetzt. Gibt es eigentlich einen „Weltkatzentag“? Oder einen „Welttiertag“? Ich glaube nicht, wenn es so wäre, gäbe es bestimmt nicht so viel Tierelend auf der Welt und so viele beunruhigende Seuchen, die uns alle bedrohen; letztlich auch den Menschen.

Der sollte sich mal ganz gewaltig mit seiner Pfote an die eigene Nase packen.

Die Krone der Schöpfung, die über ihr Sättigungsgefühl hinaus den Hals nicht voll bekommen kann, Profit-technisch gesehen. Immer mehr und mehr und dann geht’s nach Hinten los!

Ach was soll ich hier Politisch werden; Verständnis und Respekt fängt im Kleinen an. So sieht es aus. Im Kleinen, das heißt, erstmal bei den Jungs. Denen werde ich gleich erst mal erzählen, was sie unter Respekt verstehen sollten.

Mit Schrecken stelle ich jede Minute fest, dass die Landschaft außerhalb der Scheiben (die übrigens im Moment recht durchgängig sind - gucktechnisch) immer noch Weiß ist. Ich kontrolliere jede Minute das Wetter draußen, das heißt, ich öffne die Augen und hoffe, dass der Schnee verschwunden ist.

Die Hoffnung, sagt man, stirbt zuletzt, aber in Wirklichkeit schmilzt der Schnee zuletzt... Mir war nicht so klar, dass wir umgezogen sind, zum Pol, Süd oder Nord. Auf jeden Fall kann ich nun ahnen, warum der Bruno in letzter Zeit auf dem Zaun Pol sitzt.

Er wartet auf die Eisbären oder diese Pinguine. Ach, ich Dummerchen, der Zaunpol- wir wohnen am Mittelpol. Jetzt habe ich es verstanden.

Man sollte es mir nachsehen, ich habe noch keinen ganzen Jahreszyklus mitgemacht. Letztes Jahr um diese Zeit, war ich noch gar nicht geboren.

Ich gucke dem Bruno beim Warten zu, hier im Haus ist es gemütlicher und nicht so stürmisch. Außerdem nimmt mir die Pfoten- Pflege überhand.

Katz sollte sich bei der Witterung die Pfoten mit einer Fettcreme einreiben (ich informiere mich regelmäßig in den einschlägigen Zeitschriften „die goldene Pfote“ oder „ Mieze, Schicksalsjahre einer Siamkatze“).

Das habe ich heute Morgen den Jungs erzählt, die das auch sofort gemacht haben, die glauben nämlich noch alles, im Gegensatz zu mir. Das war vielleicht ein Gepolter und Gejaule, als sie die Treppe herunter kugelten. Nun ja, ich fand es ziemlich witzig; Katz wird doch noch einen kleinen Scherz machen dürfen!

Jetzt wo die Olympiade vorbei ist, alle Oskars verteilt wurden, muss ich mir die Zeit verkürzen mit hauseigenem Entertainment. (Ich wollte mal nachprüfen, ob meine Ärztin Recht hat, wenn sie sagt, dass wir Knochen aus Gummi haben. Sie hatte Recht)

Ich gebe zu, dass Max seine B- Note zu wünschen übrig ließ, aber weit geflogen ist er...

14/03.2006: Die K-Frage

Heute habe ich ein K gefunden, bin ich so drüber gestolpert; ich vermute, dass es dem Max gehört. Der ist nämlich heute ohne K unterwegs; der Max ist, wie die anderen zum „Ater“ geworden.

Man hat ihm das K einfach so - schnipp-schnapp - abgeschnitten. Keine wohlige Vorstellung für die männlichen Zweibeiner, was? Nun, der Max hat für heute Hausarrest und erholt sich; von was, weiß er selber nicht. Tut mir auch leid; aber was muss, das muss- ab!

So denke ich heute über Tabus nach. Jeder hat ja sein Eigenes. Ich nicht, unsere Art eigentlich nicht; ist eben nur eine menschliche Charaktereigenschaft, oder? Wenn ich mich hier in unserer Wohnung umschaue, gibt es nicht sonderlich viele K-Tabus. Das sind solche Sachen, die fein in der Gegend herumstehen und für uns Spielenden und Kletternden tabu sind - eben K at zen–Tab uuuuuuuuuuuuu!

Das Meiste davon haben wir eliminiert, unsere Behausung ist eine K-freundliche, dank unserer durchsetzungsstarken geschmackvollen Pfoten mit Liebe zum Detail. Im Moment arbeiten wir an der Beseitigung dieser komischen Pflanze im Schlafzimmer, die so schäbig vor sich hin rankt, auf der man nicht gescheit klettern und schon gar nicht kratzen kann. Fazit: weg damit! (Wir arbeiten alle daran, vorwiegend nachts).

Unsere Menschen haben sich das Grobe, beziehungsweise, das Feine fast abgewöhnt. Bei uns sieht es aus, wie bei den Weasley´s (der Freund von H. Potter); mir gefällt es...

So haben meine Menschen auch jede Menge Geld gespart, wenn sie das ganze Angebot an „Stehrumsel und Gebamsel“ erst gar nicht kaufen. Wer soll das auch alles putzen oder wer verlangt von mir und den anderen einen Bogen drumherum zu machen, damit ja nichts kaputt geht.

Was ist der Sinn vom Sammeln unzähliger Sachen, die dann auf meinem Kletterweg vor sich hin stauben und irgendwann doch im Keller landen? Diese Sammlung von Elfen und Zwölfen, Teelichtern; Gartenzwergen oder Enten? Das gibt’s bei uns nicht (mehr), haben wir unseren Menschen abgewöhnt. Oder reicht es nicht, wenn man Bücher, Uhren und Katzen sammelt? Irgendwo ist Schluss mit dem Gebamsel - obwohl so manchmal finde ich das Klasse, wenn’s fällt und die Kombination von Geräusch, Wasser und oder Erde auf dem Boden, gepaart mit dem hysterisch verzweifelten Geschreie und Geklatsche (Beifall?) uns eine Abwechslung bietet. Besonders dann, wenn ich keine Pfote vor die Tür setzte. Diese Art von Geschrei ist bei uns eher selten; wenn es passiert, dann wenn die Jungs versuchen, die Wurst vom Brot zu klauen - so sind sie (verfressenes Volk).

Wenn jetzt noch besonders die Männer unter euch fragen sollten, was um Gottes Willen „Stehrumsel und Gebamsel“ ist, werde ich das mal ganz wissenschaftlich erklären: (hier sind nicht die männlichen oder katerlichen Geschlechtsorgane gemeint!)

Unter „Stehrumsel“ versteht man die Stalagmiten, daneben sind die „Gebamsel“ die Stalaktiten unter den unsinnigen sammelleidigen Leidenschaften der Menschen. Ist doch ganz logisch.

Meine Menschen waren am Wochenende in so einem Stehrumsel, wo sich das weibliche Geschlecht (meist mittelalterlichen Alters, das heißt „Spätgotisch“) kaufrauschigen Adrenalinschüben hingab, indes die mitgeschleiften Männer mit Schrecken und geweiteten Pupillen in ihr geschmälertes Portemonnaie blickten und an der Kasse recht unwillig das Gleiche zücken mussten, mit Tränen in den Augen.

Dafür durften sie dann hinterher die Sachen ins Auto tragen. Wenn diese armen Menschen keine Katzen zu Hause haben, dann wird er es sicher auch abstauben müssen. Auch ein armer K-erl!

Ich hätte ja mal Interesse an einem Ausflug in diese Gefilde, ein K- Mekka für Unsersgleichen.

Bevor es losgeht, sollten wir unseren Versicherungsstatus noch mal genauestens überprüfen...

23/03.2006: Pfoten Dressur de Luxe

Kann mir einer die Menschen erklären?

Erst lassen sie uns bei sich wohnen und wenn’s für sie zu unangenehm wird, wollen sie uns wieder loswerden. Dann sollen sie ihr Geld doch woanders anlegen und uns nicht als Weihnachtsgeschenke oder Urlaubsklotz-am-Bein befinden.

Es tut mir leid, dass ich mich immer wieder über die zweibeinige Rasse aufrege. Heute Morgen musste ich in der Zeitung lesen, dass unser Tierheim bis zum Rand voll ist, mit abgegebenen Katzen. Es ist ja nicht so, dass ich keine Angst hätte, vor der Vogelgrippe.

Ich will nicht wissen, wer uns das eingebrockt hat... Aber meine Kameraden einfach abgeben, das ist die schlechteste Entscheidung! Die Menschen haben doch alle Möglichkeiten, sich zu informieren. Ich weiß sogar, dass diese Grippe schon Hundert Jahre alt ist. Wenn es nicht die V-Grippe ist, suchen sie sich sicherlich einen anderen Grund uns loszuwerden. Es heißt doch, bis der Tod uns scheidet; das heißt nicht spontanes Einschläfern, Vergiften oder Erschießen. Für mich heißt das: Gemeinsam durch dick und dünn.

In solchen Zeiten müssen wir uns an die Pfoten packen und zusammen halten!

Ich gebe zu, dass wir nicht so dressiert sind, wie unsere bellenden Kollegen, aber wir haben die einzigartige Fähigkeit unsere zweibeinigen Untermieter, unsere geliebten Dosenöffner, zu dressieren. Wir können das; wir sind Meister dieses Faches. Ich kann das, und das ist nicht übertrieben, am allerbesten. (schwarzer Gürtel)

T56rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrtzrttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt tttttt5eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr?.l, ök... Wie man sieht, kann der Fritz noch nicht mal schreiben (der ist nur verfressen) Am Rande bemerkt: was heißt schon ÖK? Der Fritz ist bestimmt türkischer Abstammung, das würde auch erklären, dass wir uns nicht so gut verstehen. Liegt aber nicht an mir!

Also noch mal: Ich brauche nur ein paar wehleidige Laute von mir geben, dann springt meine Freundin schon auf und schaut nach mir und fragt mich, was ich denn gerne hätte. In Fachkreisen nennt Mensch das „Operantes Konditionieren“; hat ein Herr Pawlow erfunden und funktioniert nicht nur bei Hunden! Ich möchte behaupten, dass der Service in einem Nobelhotel nicht so gut ist, wie hier. Es fehlt halt nur die passende Portiersbekleidung, aber Katz kann nicht alles haben. Sehe ich auch ein, ab und an...

Da hat der Fritz gerade das Abendessen mit nach Hause gebracht, ein kleines Mäuslein, ein Snack zwischendurch, quasi eine Milchschnitte für den hohlen Zahn.

Ich sehe schon, dass wir da noch Trainingsbedarf haben, wie beim Fußball. Ich für meinen Teil blamiere mich nur ungern.

Auf jeden Fall wollte sie hier niemand verspeisen. Es wird doch wohl niemand daran denken, dass ich irgendetwas Vollgesabbertes vom Fritz in mein Maul nehmen werde. Außerdem ist Fastenzeit!

Ganz nebenbei hat das Mäuslein eine, wie ich denke, für sie angemessene, Feuerbestattung bekommen.

Es konnte auch kein Zufall sein, dass im Fernsehen gerade die Nationalhymne gespielt wurde.

Der Fritze sucht immer noch danach. Wie der Stadionsprecher gerade so treffend bemerkte: Rückschläge sind einkalkuliert.

So sind wir eben liebenswert auf der ganzen Linie. So, nun lege ich mich so ganz gemütlich vor die Menschenglotze und gucke mal, ob ich wenigsten ein Tor für Deutschland schießen kann (Wer sonst...).

29/03.2006: Eine FrühlingsTEElenovela

Juchuuuuuuuuuuh!

Es lebt und keucht und fleucht

Es kommt aus den Löchern

Es blüht und schwirrt, krabbelt, summt, singt und trällert….

Krokusse, Schneeglöckchen, Mäusleins, alle kommen aus ihren Verstecken.

Der Fritz kommt jede Minute mit einer neuen Maus an;

Hugh, der ohne Schwanz sein ein großer Jäger.

Gut, dass ich hier nicht nur als Hausmeisterin tätig bin, sondern auch die Gleichstellungsbeauftragte dieses Haushaltes (nun, die Zweipfotigen nicht mitgezählt…) Da zeigt sich mal wieder, wie wichtig Integration und Unvoreingenommenheit ist.

Gut, dass wir den Humpelheini, den Fritze vor einem halben Jahr sofort gezeigt haben, wo an der Pfote die Krallen hängen. Der meint sowieso er sei etwas Besseres. Spielt sich auf als wäre er Bruce Lee oder der Dritte von den Klitschko Brüdern. Die Jungs gucken zu viel von den „Hau drauf Filmen“. Unsere Jungs haben es nicht nur Hier, sondern auch Hier...

Auf jeden Fall spürt man den Frühling überall. Die Wiese, ein Gedicht (wenn ich dichten könnte, würde ich es tun, tu ich aber nicht!)

Der Schnee gehört endlich der Vergangenheit an. Ab jetzt lassen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen (wir wollen doch hoffen, dass der Sommer so wird, was der Winter und versprochen hat; haben ja schließlich lange genug ausgehalten).

Meine Freundin rechnet auch fest mit einem schönen Sommer; wenn nicht, wartet sie auf den Lottogewinn. Dann ziehen wir um in warme Gefilde. Ab in den Süden. Sie sollte sich entscheiden, ich muss schließlich wissen, zu welchem Sprachkurs ich mich anmelden soll; Italienisch oder Espaniol - Hola …Wie werden sehen.

Erstmal kümmern wir uns um den Frühling, um die Krokusse, Hummeln und Mäuse. Der Bruno läuft durch den Garten und sucht den Maulwurf, der eingefroren oder nach Australien ausgewandert war.

Er erzählte mir, dass er die recht eingefrorene nachbarschaftliche Beziehung durch seinen unwiderstehlichen Charme zum Schmelzen bringen will. Trau schau wem, sage ich da nur; oder hat schon mal jemand einen Kater mit einem Maulwurf Teetrinken sehen? Ich nicht; ich hörte mal von einer Alice im Wunderland, die einer ungewöhnlichen Teestunde beiwohnte; dass da ein Maulwurf mit einer Katz, nein; nur in Form eines delikaten Maulwurfaufstriches auf Toast… Ja, ja das perfekte Dinner; Picknick im Freien, ungeahnte Möglichkeiten.