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Wie heiratet man eine Prinzessin?
Das fragt sich Carson Rothwell, als er bei Freunden Ann-Sophie kennenlernt. Denn – sie ist eine wachechte Prinzessin. Dass er sie nicht auf Anhieb erkennt, ist nur der kleinste Fettnapf, in den er tappt.
Als die Prinzessin ihn dann auch noch küsst, und er diesen königlichen Kuss nicht erwidert, bringt das ihn nicht nur um den Schlaf. Schließlich ist Valentinstag und jetzt ist seine Fantasie gefragt. Er hat sein Herz längst an Sophie verloren.
Dies ist eine Kurzgeschichte mit Humor, Herz und viel Liebe ...
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Kajsa Arnold
The
Royal Love Affair
Carson
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Danke
Bücher von Kajsa Arnold
Leseprobe
Deutsche Neuveröffentlichung 2021
Ausgabe Dezember 2017
Copyright © Kajsa Arnold
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet
1. Auflage
Covergestaltung: Marie Wölk, www.wolkenart.com
Kajsa Arnold ./. Andrea Wölk
Lutherstr. 16, 46414 Rhede
www.kajsa-arnold.de
Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und sind nicht beabsichtigt.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!«, rufe ich meinen Kolleginnen zu und schnappe meine Handtasche. Nur raus hier. Endlich Wochenende. Diese Arbeitswoche hat mich ganz schön geschlaucht. Ich schnappe mir noch ein paar Prospekte von meinem Schreibtisch, die ich zu Hause durcharbeiten will, und laufe Richtung Ausgang.
»Vergiss unsere Verabredung heute Abend nicht!« Mary läuft hinter mir her. Sie ist meine beste Freundin. Sie ist auch meine einzige Freundin, seitdem ich vor einem Monat nach New York gezogen bin.
»Ich weiß nicht, ob ich Zeit habe«, meine ich etwas kleinlaut und wir beide wissen, dass das geschwindelt ist. Ich habe mehr Zeit, als mir lieb ist, die ich fast ausschließlich in meinen vier Wänden verbringe. Ein Neuanfang beinhaltet auch Einsamkeit, das war mir leider vorher nicht so ganz bewusst, doch ich komme damit klar. Im Grunde habe ich diese sogar herbeigesehnt. Trotzdem wäre es schön, neue Leute kennenzulernen. Doch die klopfen nun mal nicht an meine Tür, dazu müsste ich meine Komfortzone verlassen, was mir nicht immer leichtfällt.
»Du hast es versprochen. Wir kochen Lasagne und dazu gibt es Salat und selbst gebackenes Brot. Alle Gäste helfen mit, das wird lustig.«
Ja, wenn man kochen kann und es liebt. Ich kann weder kochen, noch liebe ich es.
Mary setzt sich auf die Ecke des nächstbesten Schreibtisches und schaut mich erwartungsvoll an. »Du kannst dich nicht ewig vor der ganzen Welt verstecken.« Sie greift nach meinen Händen und drückt diese zart. »Tyler hat auch einen Freund eingeladen.«
»Du willst mich also verkuppeln?«, frage ich misstrauisch und entziehe ihr meine Hand.
»Als ob ich das könnte. Ich möchte dir doch nur die Perspektiven aufzeigen. Die meisten Leute kennst du ohnehin, weil sie hier arbeiten. Bitte, sei mutig und spring ins kalte Wasser.«
Ich spüre praktisch das Wasser über meinem Kopf zusammenschlagen und mich darin untergehen. »Okay, ich werde kommen!«, gebe ich nach. Es hat ja doch keinen Sinn. Mary wird nicht aufgeben. Es ist Freitagabend. Was soll’s?
»Toll! Ich freue mich! Ach, und vergiss deine Krone nicht.« Sie zwinkert mir zu und ich verlasse lachend das Gebäude. Draußen wartet Viggo auf mich. Er öffnet mir die Tür zum Fond des Wagens und ich lasse mich in die weichen Ledersitze gleiten. Warum muss das Leben so kompliziert sein?
»Komm schon, Carson, lass mich nicht hängen! Mary hat einige Leute eingeladen, die ich alle nicht kenne. Du musst zu diesem Essen kommen, damit es wenigstens einen vernünftigen Kerl gibt, mit dem ich meinen teuren Scotch vernichten kann.«
Carson Rothwell sieht seinen Freund skeptisch an. »Du weißt, ich mache mir nichts aus solchen Einladungen. Ich hasse dieses hohle Gequatsche.«
»Du bist einfach schon zu lange alleine. Du musst unter Menschen, damit aus dir nicht so ein verrückter, alter Kerl wird, der pausenlos mit sich selbst redet.«
»Ich bin gerne alleine. Und ich kenne die Ambitionen deiner Freundin, mich mit ihren Freundinnen zu verkuppeln. Ich mag Mary gerne. Wirklich. Aber nein, danke! Ich bin nicht interessiert.«
»Carson, bitte! Lass mich nicht hängen. Wir kochen ein wenig zusammen, essen, trinken und unterhalten uns nett. Was soll daran falsch sein?« Tyler hebt hilfesuchend seine Hände in die Höhe.
»Wir kochen selbst?«, fragt Carson und Tyler nickt hoffnungsvoll. »Es gibt sogar einen besonderen Leckerbissen.«
»Und der wäre?« Nun wird Carson doch neugierig. Wenn es ums Essen geht, ist er immer zu haben.
»Eine echte Prinzessin.«
Carson bricht in lautes Lachen aus. »Eine Schönheitskönigin? Ich glaube es nicht!«
Tyler schüttelt den Kopf. »Nein, du hast mich nicht richtig verstanden. Mary hat in ihrer Arbeitsgruppe eine neue Mitarbeiterin, die eine echte Prinzessin ist.«
»Aus welchem Land?«
»Irgendetwas aus Skandinavien. Ann-Sophie.«
Carson nickt. »Gab es da nicht vor einem Jahr einen Skandal wegen einer aufgelösten Verlobung?«
»Ja, sie hat zwei Wochen vor der Hochzeit die Verlobung gelöst und ist untergetaucht. Sie ist vor einem Monat hierhergezogen und arbeitet jetzt bei der NAW Foundation.«
»Sie arbeitet für die Natur- und Umweltorganisation? Geht einem richtigen Job nach? Oder ist es nur so ein Alibi-Ding, um den Reichen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen, das dann der Umwelt zugutekommt?«
»Mary hat mir erzählt, dass sie Rechtswissenschaften und Ethnologie studiert hat. Sie muss wohl ein ganz helles Köpfchen sein. Ich denke nicht, dass es ein Fake ist.«
»Na, dann werde ich mir heute Abend die Prinzessin mal ansehen. Was kochen wir denn? Ich hoffe nicht, dass ihr mich wieder zum Zwiebelschälen einteilt.«
Der Duft von Zwiebeln und süßen Tomaten hängt in der Luft, als Carson die Wohnung betritt. Tyler bewohnt zusammen mit seiner Freundin Mary einen Altbau in Greenwich Village. In der West 9th Street stehen eine ganze Reihe dieser Häuser im viktorianischen Stil, die Carson sehr gefallen. Er liebäugelt damit, sich hier eine Wohnung zu kaufen. Seine Wohnung in East Village liegt in der Nähe des Büros, doch der Loft ist ihm eigentlich zu groß. Er sucht etwas, das gemütlicher daherkommt.
Tyler öffnet ihm die Tür und nimmt seinen Mantel entgegen, zusammen mit der Flasche Scotch, die er als Gastgeschenk mitbringt.
»Hallo zusammen!«, ruft er in die Runde, als er die riesige Küche betritt.
»Carson! Du bist wirklich gekommen!« Mary läuft mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu und küsst seine Wangen. »Du kannst dich direkt nützlich machen, wir brauchen Hilfe an der Zwiebelfront.«
Er verzieht das Gesicht, nickt den Leuten am Tresen zu, schnappt sich eine Schürze, krempelt seine Hemdsärmel hoch und bewaffnet sich mit einem scharfen Messer aus dem Messerblock. Er ist schon mehrmals Gast der beiden gewesen, sodass er sich gut auskennt. Er gesellt sich zu der jungen Frau, die schon einige Zwiebeln geschält hat, ihren Tränen nach zu urteilen.
»Ich kann hier wirklich Hilfe gebrauchen«, meint sie und lächelt, wischt mit dem Arm über ihr Gesicht.
»Sie müssen nicht gleichen weinen, nur weil ich den Raum betrete«, scherzt Carson.
Gekonnt schält er die braune Schale ab und schneidet die Zwiebel in dünne Scheiben. Dabei beobachtet er sie unauffällig. Sie ist wirklich reizend. Ihr langes, blondes Haar hat sie zu einem Zopf gebunden und ihre graublauen Augen sind aufmerksam und blicken intensiv.
»Oh, wow!«, meint die Unbekannte und nickt anerkennend. »Sie haben bestimmt schon oft gekocht.«