Tödliche Bergung - Nikolai von Michalewsky - E-Book

Tödliche Bergung E-Book

Nikolai von Michalewsky

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Beschreibung

Die Mannschaft des Bergungsschiffes »Thor« steht vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Für einen unbekannten amerikanischen Auftraggeber soll im Mittelmeer aus 230 m Tiefe ein Flugzeugwrack geborgen werden, eine bedeutende technische Neuentwicklung. Widrige Umstände machen aus der Bergung ein Glücksspiel auf Leben und Tod. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Nikolai von Michalewsky

Tödliche Bergung

Abenteuerroman

FISCHER E-Books

Inhalt

1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.13.14.15.16.

1.

Nie wurde mittels eines Protokolls festgehalten, was wirklich geschah – und weshalb. Das jedoch, was ich nunmehr Stück für Stück aus meiner Erinnerung abrufe, wäre der Sachverhalt gewesen.

Die Glocke war rasch gefunden: ein heller, leuchtender Stern in einem schwarzen, unergründlichen Kosmos, einem nur scheinbar leeren Raum, der in Wirklichkeit aus verdichteter glasklarer Materie bestand, aus der chemischen Verbindung zweier Atome.

Der Kosmos hatte sein eigenes Gesetz. Alle Bewegungen, die in ihm stattfanden, einschließlich des Herzschlages, waren herabgesetzt auf den qualvoll gedehnten Ablauf im Takt der Zeitlupe. Das Wasser setzte jeglicher Bewegung die Trägheit seiner Masse als Widerstand entgegen: als ob man durch unsichtbare Gummiwände schwämme, die sich dehnten und dehnten, ohne dabei je zu einem Ende ihrer Belastbarkeit zu kommen. Jeder Versuch zur Eile war von vornherein zum Scheitern verurteilt; alle Anstrengung lähmte nur die Muskulatur der Arme und Beine. Die Lungen aber folgten unbeirrbar ihrem ureigenen Rhythmus. Pünktlich, zuverlässig, hungrig und unersättlich saugten sie das lebenspendende Gemisch ein, das aus den gelbschwarzen Zylindern strömte, um es dann als verbrauchte gasförmige Masse wieder auszustoßen, die sich dann in tellerförmigen Blasen ihren Weg zur mehr als zweihundert Meter weit entfernten Oberfläche des Meeres bahnte. Und mit jedem Atemzug, den man einsog und wieder ausstieß, durchlebte man eine zusätzliche Sekunde des angstvollen Bewußtseins, daß man in diesem nachtschwarzen, eisigen Abgrund, in den sich, seit die Welt bestand, noch nie ein Sonnenstrahl verirrt hatte, daß man in diesem fremden, feindlichen Kosmos nur eine künstliche Existenz führte, deren Frist unaufhaltsam ablief.

Was ich sah, war ein Musterbeispiel genauer Navigation. Die Glocke schwebte exakt innerhalb der Schlucht. Nicht ein Meter nach rechts oder links war verschenkt worden. Senkrecht, wie das Lot fällt, war die Glocke, gehalten vom starken Arm des Krans, unter die Thor hinabgesunken. Nun befand sie sich knapp dreißig Meter über dem Grund, fünfzehn Meter vom Wrack entfernt, zwischen den schlammigen, trügerischen Wänden des unterseeischen Kanals mit seiner unsichtbaren reißenden Strömung.

Mit ihren beleuchteten Fenstern und dem gleichfalls beleuchteten, golden schimmernden Rund des Einstiegs wirkte die Glocke auf den ersten Blick wie eine feste, uneinnehmbare Burg, in deren Innerem Geborgenheit wartete – eine Geborgenheit, in die man einfach nur hinauftauchen mußte. Arme über dem Kopf, während ein kurzes, energisches Wedeln der flossenbewehrten Füße den letzten, entscheidenden Schwung lieferte: zum erlösenden Sturz nach oben.

Als ich die Glocke erreichte, blieb mir nur noch übrig festzustellen, daß der Schein diesmal trog.

Ribaux hatte es nur halb geschafft, sich aus dem tödlichen Zugriff der Tiefe in die Geborgenheit zu flüchten; gewissermaßen zwischen Tür und Angel hatte ihn die Kraft verlassen, so daß sein schwerer, massiger Körper nunmehr in der Schleuse steckte wie ein Korken im Flaschenhals und den Durchschlupf zu Luft, Licht und Wärme blockierte, zu den drei Elementen des Überlebens, die der junge Giraud so dringend benötigt hatte. Als Baldini mich eingeholt hatte, leuchtete ich Ribaux an und klopfte sodann mit meiner linken Hand gegen meine Brust – zum Zeichen dafür, daß er Ribaux getrost mir überlassen konnte, während er in die Glocke hinauftauchte.

Baldini tauchte unter Ribaux’ Beinen hindurch und streckte die Hand aus nach dem Schraubverschluß des Atemgerätes. Ribaux’ Kopf bewegte sich – und gleich darauf rutschte der ganze schlaffe Körper aus der Öffnung mir entgegen. Ich legte einen Arm um seine Hüfte, während ich mich zugleich mit der rechten Hand an der Glocke festhielt, um von der Strömung nicht hinweggespült zu werden.

Bereits diese geringe Anstrengung – einen Arm um eine Hüfte zu legen – war fast zuviel; ich fühlte mich auf einmal wie eingepackt in erstickende Watte; der Lichtschein vor meinen Augen verfärbte sich zu einem blutroten Sonnenuntergang, und in meinen Ohren begann es zu rauschen. Die Tiefe rächte sich dafür, daß ich ihr Gesetz der tatenlosen Unterwerfung mißachtete; der Abgrund meldete seinen Anspruch auf mich an. Indem ich jede Bewegung einstellte und mich lediglich festhielt, ohne dabei Ribaux loszulassen, erreichte ich es, daß die Krise vorüberging. Die roten Nebel lichteten sich, das Rauschen verstummte, das wattige Gefühl wurde schwächer und schwächer. Ich konnte es sogar wagen, meinen Griff um Ribaux’ Hüfte zu festigen, um seinen Körper besser zurück in den Einstieg zu bugsieren.

Ribaux rührte sich nicht; er war schlaff und gefügig wie ein Toter: ob er das auch wirklich war, konnte ich nicht erkennen. Als er aus der Glocke ins Wasser fiel, hatte ich versäumt, nach aufsteigenden Blasen Ausschau zu halten – nun war es dafür zu spät. Vor der Anstrengung, den Kopf in den Nacken zu drücken und Ribaux gleichzeitig in das Licht zu heben, schreckte ich zurück.

Baldini tippte mich an und glitt an mir vorüber zum Einstieg. Seine Flossen wedelten sekundenlang dicht vor meinem Gesicht und verursachten im Wasser ein grünliches Flimmern. Er entschwand in der Glocke, während ich mich noch immer am Gestänge festhielt – aber meine Angst um Giraud wuchs und wuchs, gepaart mit einem Gefühl leidenschaftlichen Hasses gegenüber Ribaux, der uns das alles eingebrockt hatte: mit seiner Eifersucht, mit seinem Zwang, sich und den anderen zu beweisen, daß er der Bessere war und daß es, um Forrester zufriedenzustellen, meiner Anwesenheit auf der Thor nicht bedurfte. Und Forrester, dieser imitierte Collegeboy, das Schwein, hatte das alles gewußt und gewollt und ihm sogar noch eigenhändig die verhängnisvolle Flasche zum Mutansaufen auf den Tisch gestellt.

Aber was sollte ich tun? Ribaux’ schlaffer Körper war mir anvertraut, und ich war dazu verdammt, ihn gegen den Abgrund des Meeres zu verteidigen – nicht anders, wie er auch mich verteidigt hätte, unserer Feindschaft zum Trotz. Um mich seiner zu entledigen, brauchte ich lediglich meine Umklammerung ein wenig zu lockern, und der schwere Bleigurt, der sich um Ribaux’ Hüfte schlang, hätte alles übrige bewirkt. Aber vielleicht konnte man hier in der Meerestiefe einfach nicht mehr Haß empfinden.

Baldinis nacktes Gesicht erschien über dem Einstieg. Er hatte die hemmende Ausrüstung abgelegt und beugte sich nun mir entgegen, um Ribaux in die Glocke zu ziehen.

Sein Körper schwamm auf. Ich legte meine linke Hand unter sein Gesäß und drückte nach, bis Baldini ihn fest und sicher im Griff hatte und durch das Luk ziehen konnte.

Nach dieser Anstrengung war ich so erschöpft, daß es mir um ein Haar ebenso ergangen wäre wie zuvor Ribaux: Es gelang mir, den Oberkörper über den Rand zu zwängen, doch danach fehlte mir die Kraft, um mich vollends hineinzustemmen.

Baldini erlöste mich aus meiner mißlichen Lage. Er reichte mir seine Hand und richtete sich auf. Ich rutschte auf die eisernen Platten.

Als ich mich aufrichtete, mir die Maske vom Gesicht riß, die mir hier nur noch lästig war, weil sie mein Gesichtsfeld beschnitt, und mich keuchend umsah, schüttelte er stumm den Kopf.

Was ich die ganze Zeit über befürchtet hatte, entpuppte sich nicht, wie ich bis zuletzt starrköpfig gehofft hatte, als Hirngespinst.

Giraud befand sich nicht in der Glocke.

Der Junge war irgendwo unten.

Baldini hatte Ribaux auf die Seite gewälzt; nun nahm er ihm die Maske ab. Sie war voller Erbrochenem – und das stank nach gegorenem Alkohol.

Das also war es.

Ich sah es vor mir, wie es sich zugetragen hatte.

Ribaux war es, nachdem er die Glocke verlassen hatte, schlecht geworden. Wahrscheinlich hatte ihn der Junge zur Glocke zurückgelotst – aber dann war Ribaux im Eingang steckengeblieben.

Bis dahin nur eine läppische Angelegenheit.

Baldini beugte sich über den Rand, schöpfte Wasser mit der hohlen Hand und wusch damit Ribaux den klebrigen Schleim aus Mund und Nase – und sofort begann Ribaux leise zu keuchen und zu röcheln, als seine Lungen nunmehr ungehindert das Elixier des Lebens einatmeten, das von der Thor in Form von Helium und Sauerstoff in die Glocke hinabgepumpt wurde.

Baldini sah auf, sah mich an und schluckte. Er war offenbar versucht, etwas zu sagen, aber dann brachte er es doch nicht über die Lippen. Sein Gesicht verzerrte sich auf einmal, und er wandte sich ab – damit ich nicht sah, daß er weinte.

Zweihundert Meter unter dem Meer hatte sich ein Wunder ereignet: Ribaux lebte. Aber das Wunder war unvollständig – denn Giraud hatte es nicht vermocht, sich an Ribaux vorüberzuzwängen, und je mehr und kraftvoller er das versucht haben mochte, desto rascher mußte er seine letzten Reserven verbraucht haben: bis zu jenem unwiderruflich letzten Atemzug, auf den nichts mehr folgte.

Ribaux war nur deshalb noch am Leben, weil die Ohnmacht seinen Atembedarf auf eine gerade noch glimmende Sparflamme vermindert hatte. Sonst wäre auch er erstickt – erstickt wie ein Idiot: mit dem Kopf bereits in der Glocke, wo, solange die Pumpen der Thor liefen, niemand zu ersticken brauchte, sofern er nur die Kraft und Überlegung aufbrachte, sich der Maske zu entledigen, die ihn an den schwindenden Vorrat seiner aufgeschnallten Zylinder fesselte.

Baldini wälzte Ribaux auf die Seite und starrte auf seine besudelten Hände.

»Und jetzt?«

Um nichts in der Welt wollte ich noch einmal hinaus – nun, da ich mich in Sicherheit befand. Aber der gegenteilige Entschluß war bereits gefaßt. Ich war zersplittert in zwei miteinander ringende Willenskräfte – und die gehorsamere trug den Sieg davon. Ich nahm den Telefonhörer aus der Halterung, drückte ihn Baldini in die Hand und sagte:

»Erzähl Walter, was los ist. Ich hol’ den Jungen.«

Das Helium lähmte die Stimmbänder. Baldini und ich piepsten einander an wie zwei Mickymäuse: im hohen, schrillen Falsett. Die Tragödie hätte kaum komischer sein können.

Baldini gab keine Antwort; er zuckte nur mit den Achseln. Seine Augen jedoch signalisierten mir, was er von meiner Ankündigung hielt: daß er wie ich davon überzeugt war von der Vergeblichkeit meines Vorhabens, tiefer hinabzusteigen in den pechschwarzen Schlund, der uns vom ersten Tag an unter seinen tollwütigen Schlammlawinen zu begraben drohte: grandioser und unzerstörbarer als jedes Pharaonengrab.

Ich griff nach der Maske.

Baldini machte eine hilflose Bewegung.

»Rob – laß es sein!«

Er rührte keine Hand, um mir zu helfen. Er war älter als ich und in manchen Dingen, die das Meer anbetrafen, weiser und erfahrener. Aus der Erinnerung an tausendundeinen Abstieg wußte er, wann es an der Zeit war, sich geschlagen zu geben in diesem mit List und Tücke geführten Duell mit einem übermächtigen Element, das je nach Laune nachgiebig und zärtlich war oder mordlustig und zerstörerisch und das nie aufhörte, all jenen arithmetischen Formeln, mit denen man es zu bändigen trachtete, noch einmal ein neues Rätsel entgegenzustellen.

Mag es zutreffen, daß alles Leben aus dem Meer stammt – so gibt es doch keine Freundschaft zwischen Meer und Mensch. Was bedeutet es schon, daß man hier und da den gläsernen Spiegel zertrümmert, um sich hinabfallen zu lassen auf den unberührten Grund? Die Trümmer schließen sich wieder zusammen zur ursprünglichen Harmonie, und der Eindringling – jener, der sich nicht zufriedengab mit einem flüchtigen Blick – kehrt zurück mit dem Gefühl des Schauderns … falls er überhaupt zurückkehrt.

Die Maske umschloß mein Gesicht. Ich atmete ein und atmete aus; das Atemgemisch floß prall und zuverlässig. Ich stellte mich auf die Knie, beugte mich über den gähnenden Schlund, warf die Arme nach vorn und ließ mich fallen.

Der Warmwasserschlauch klemmte in der dafür bestimmten Halterung. Ich zog ihn heraus, tastete in meiner rechten Nierengegend nach dem Stutzen, der aus dem Anzug herausragte, und ließ das Schlauchventil darin einrasten. Wohlige Wärme überrieselte mich. Ich löste die Lampe vom Gurt, knipste sie an und ließ ihren leuchtenden Speer durch den leeren Raum kreisen, bis ich jenen anderen Schlauch gefunden hatte, nach dem ich Ausschau hielt. Die Strömung mochte den Jungen davongetragen haben, doch die Nabelschnur, die ihn mit dem warmen Leib der Thor verband, war noch intakt.

Nun brauchte ich der Nabelschnur nur zu folgen, tiefer und immer tiefer, bis das lautlose Fließen mich erfaßte, herumwirbelte und in das schwarze Nichts hineinzusaugen trachtete, aus dem es keine Wiederkehr mehr gab, wie sie es bereits mit Giraud getan hatte, bis der Schlauch, an dem er noch hing, einer gespannten, zitternden Saite glich.

Ich hing an diesem Schlauch wie ein Alpinist an einer zuverlässigen Leine und hangelte mich Hand über Hand in das mörderische Flußbett hinab, vorüber am schlammbedeckten Flugzeugwrack, das mir im Augenblick völlig gleichgültig war, als ob alles, was hier geschah, damit nicht zusammenhinge.

Vielleicht, wenn ich bei diesem Abstieg eine Trosse zur Hand gehabt hätte, wäre es mir sogar möglich gewesen, sie am Wrack zu befestigen – aber Ribaux’ Trosse war längst im Abgrund entschwunden, und mir stand der Sinn nicht danach, sie dort unten, auf dem schlammigen, lawinenbedrohten Grund zu suchen. Diesmal hatte ich nichts mit Forrester und seinem verdammten Prototyp zu schaffen; diesmal verrichtete ich zusätzliche Arbeit, ohne daß es dafür auch zusätzliches Geld gab. Diesmal war ich unterwegs, um den Jungen zurückzuholen in das Reich der Menschen, in das er gehörte, damit ihn dort eine andere, lichtere Ewigkeit erwarten sollte.

Was um alles in der Welt hatte Giraud beweisen wollen, als er sich Ribaux anschloß? Daß ich seinen Mut, seine Fähigkeiten, sein Können unterschätzte? Oder hatte er nur auf ein karges Lob aus meinem stummen Mund gehofft, auf einen anerkennenden, männlich-derben Schlag auf die Schulter?

Die leuchtende Speerspitze erfaßte ihn – und schon bei der Annäherung sah ich, daß Baldini recht hatte.

Als hätte es die reißende Strömung, durch die ich mich auf den Grund des Flußbettes hinabhangeln mußte, nie gegeben, war das Wasser, das auf Giraud lastete, still und unbewegt – ein feierliches, nachtschwarzes Mausoleum, zu dessen gläserner Kuppel keine huschenden, perlenden Silberblasen mehr stiegen. Giraud lag ganz unten auf dem schlammigen Grund, halb darin eingewühlt – und während ich langsam und behutsam über ihn hinwegglitt, um den Schlamm nicht zu reizen, machte er auf mich den Eindruck eines friedvoll Schlafenden.

Ich legte mich neben ihn – und alles, was mich einen flüchtigen Augenblick lang von ihm unterschied, war der Umstand, daß ich atmete.

Bevor ich Giraud den Bleigurt abnahm, so daß sein Körper aufschwimmen konnte, warf ich einen Blick auf den Tiefenmesser.

Bis zur Kuppel des Mausoleums, in deren Zenit – unsichtbar, unhörbar und doch fest mit mir verbunden – die Thor schwojte, war es ein langer, einsamer Weg: zweihundertdreiundzwanzig Meter.

Als ich mich auf den Heimweg zur Glocke machte, die wie ein ferner Stern in kosmischer Dunkelheit stand, nahm ich den Jungen in meine Arme, und sein Kopf fiel schlaff und müde auf meine Schulter …

… in der vergangenen Nacht stand er wieder vor meinem Bett, jung, verträumt und verwegen – in seinem triefendnassen, doppelwandigen schwarzen Anzug mit dem feuerroten Marex-Emblem über dem Herzen, bepackt mit dem gelbschwarzen Atemgerät und dem schweren Bleigurt, mit Flossen, Handschuhen und Gesichtsmaske – und der Geruch, den er mitbrachte, war der der dunklen, feierlichen Tiefe, in der wir uns – er und ich und alle die anderen – verstrickt und verfangen hatten wie die Fische im Netz: berauscht von uns selbst als elitäre Einzelgänger, getrieben durch unsere Gier zu leben, verblendet durch unsere Sucht, uns immer wieder auf die Probe zu stellen und zu beweisen.

All das freilich sind umständliche Erklärungen, sind Entschuldigungen und Ausflüchte – denn die Wahrheit ist doch die: wir waren harte Profis und gescheiterte Existenzen zugleich, eine Handvoll Desperados mit der Aura des Außergewöhnlichen. Unser Ziel war doch nur Geld – was immer sich auch in der Vorstellung des einzelnen damit verband: der geruhsame Lebensabend oder das überschäumende Fest. Und richtig ist auch dies: für jeden meisterlichen Handgriff, den wir taten, für jeden unserer angstvollen Abstiege in die nachtschwarzen Abgründe des Meeres ließen wir uns fürstlich entlohnen. Wir waren kleine Könige und dabei unverfroren wie große Despoten.

Geblieben sind mir davon Nächte wie diese: mit Charles Giraud vor meinem Bett – ohne daß ich weiß, ob ich wache oder nur träume.

Hinter Giraud kommen die anderen, eine stumme Prozession aus dem Meer, alle die alten vertrauten Gesichter aus jener wie im Handumdrehen vergangenen Zeit an Bord der Thor, an Bord dieses von der Rostpest befallenen Eimers, auf dem wir wie Würfelspieler um den großen Einsatz würfelten; nur mit dem Unterschied, daß auf den Würfeln unsere Namen standen – und daß der Einsatz das Leben war.

Auch Forrester steht auf einmal da – mit seinem alterslosen, glatten Gesicht des ewigen Collegeboys –, und mich drängt es, die Hand zu heben und auf ihn mit dem Finger zu weisen, damit es in dieser Geschichte endlich einen Schuldigen gibt, auf dessen Haupt man alles abladen kann, was einen in solchen Nächten peinigt und quält: den Zorn, die Verzweiflung, die Scham, den Schmerz. Aber aus irgendeinem Grund bekomme ich die Hand nicht hoch – und die Anklage findet ihr Ziel nicht und fällt auf mich zurück und sagt mit Gerlachs brüchiger Stimme: »Rob, das ist nun mal der Job. Ich hab’ ihn mir nicht ausgesucht.«

Zuweilen geschieht es, daß mich auf dem Höhepunkt des Alptraumes sanfte, kühle Hände trösten – und dann weiß ich, daß auch Tina da ist und nicht von meiner Seite weichen wird, bis der Spuk verfliegt.

Dann beginne ich zu erzählen, damit auch sie weiß, wie alles zusammenhängt und weshalb es kam, wie es kam – vor allem aber, damit sie mir glaubt, daß alle Entscheidungen eigentlich schon getroffen waren, bevor ich auch nur einen Fuß auf das Deck der Thor setzte.

 

Alles begann in Ceuta – und es begann zu einem Zeitpunkt, an dem ich mich in Aberdeen befand, Tausende von Kilometern vom Ort der Entscheidung entfernt, mit dem Schicksal hadernd, ahnungslos, daß, während einer der Besten und Größten von uns, Boulanger, für immer dem Meer den Rücken kehrte, gleichzeitig mit meinem Namen schon gefeilscht und gehandelt wurde.

Weil ich nicht dabei war, bin ich gezwungen, bei der Darstellung der Vorgeschichte die Mosaiksteinchen meines Wissens zu angedeuteten Bildern zusammenzustellen, die so, wie ich sie Tina schilderte, gewesen sein mögen – oder doch zumindest sehr ähnlich.

2.

Während Walter Gerlach – groß, knochig und kahlköpfig – auf einem der staubigen Piers von Ceuta darüber wacht, daß die Bahre mit Boulanger wohlbehalten von Bord der Thor kommt, wendet er dem Kranführer seine rechte, gelähmte Gesichtshälfte zu; und der Kranführer, der soeben noch über die pendelnd aufschwebende Bahre hinweg mit einem Gemisch von Sehnsucht und Wut den verschleierten Höhenzug im Norden gegrüßt hat, von dem ihn vierzehn Meilen schneeweißer Schaumkämme trennen, sucht nun in diesem Gesicht vergebens nach einem Anzeichen von innerer Anteilnahme. Gerlachs rechte Gesichtshälfte ist von maskenhafter Strenge. Um so temperamentvoller bewegt sich sein erhobener rechter Arm; er beschreibt kreisende Signale – um dann, als sich die Bahre nur noch knapp über dem Boden befindet, plötzlich steil emporzuzucken und zu erstarren.

Die beiden Sanitäter, die zum vorgefahrenen Krankenwagen des Spanischen Roten Kreuzes gehören, junge, gelangweilt wirkende Araber, greifen zu. Sie heben die Bahre an, und Gerlach klinkt die Leine aus. Die Bahre wird in den Krankenwagen geschoben, und Boulanger verzieht sein schweißnasses Gesicht und stöhnt. Gerlach klopft ihm auf die Schulter und sagt sanft:

»Du wirst schon noch dahinterkommen, daß du das große Los gezogen hast, mon vieux. Ein paar faule Wochen im Bett – das ist genau das, wovon wir alle träumen.«

Boulanger gibt keine Antwort. Das Fieber hat ihn geschwächt; sein Bewußtsein ist getrübt.

Die Türen des Krankenwagens klappen zu; der Motor springt an; das blaue Blinklicht beginnt zu rotieren. Mit aufheulender Sirene setzt sich der Wagen in Bewegung. Gerlach blickt ihm nach, bis er den Molenkopf erreicht hat, wo er scharf nach links abbiegt, der Stadt entgegen. Der Deckslautsprecher der Thor dröhnt:

»Cheftaucher Gerlach zum Kapitän! Ich wiederhole: Cheftaucher Gerlach zum Kapitän!«

Gerlach strafft sich und wendet sich der Gangway zu. Sein Blick wandert gleichmütig über die Thor, über das graue, verwitterte, vom Rost befallene Schiff mit seinen hochaufragenden, rotbraun gestrichenen Tentakeln – dem mächtigen Kran auf dem Achterdeck gleich hinter dem Brückenhaus und dem klobigen, schwenkbaren Ausbringer für das Zweimann-U-Boot Diana ganz achtern am Heck – und richtet sich dann fragend auf das schmale, hasenschartige Gesicht des Ersten, der mit verschränkten Armen neben der Gangway lehnt.

»Was soll das Gebrüll?«

Krüger nimmt, bevor er antwortet, die Zigarette aus dem Mund, stellt fest, daß sie erloschen ist, und schnippt sie über Bord.

»Der neue Big Boss legt Wert auf Ihre Bekanntschaft.«

Gerlach kämpft sich die schwankende Gangway hinauf. »Seit wann ist er hier?«

Krüger tritt zur Seite, um Gerlach vorüberzulassen.

»Gerade gekommen – beladen mit einem Seesack, einer Aktentasche und einer verdammten neuen Order.«

Gerlach bleibt stehen. Er überdenkt, was er über die veränderte Situation bereits weiß. Viel ist es nicht.

Während die seemüde Thor, nach sechzehn Monaten der Arbeit an einer vertrackten unterseeischen Pipeline, die immer wieder zu Bruch ging, noch klamm und feucht von der schwülheißen Luft im Golf von Guinea, nun der längst fälligen Werftüberholung in Marseille entgegendampfte, ist in Toulon, im vollklimatisierten Büro von Marex, der Charterfirma, der neue Vertrag unterzeichnet worden: dieser Vertrag rückt die Werftüberholung, den Urlaub und das erhoffte Wiedersehen mit Familie und guten Freunden im Handumdrehen in ungewisse Fernen, sehr zum Vergnügen der Viking-Reederei in Bremerhaven, der die Thor gehört. Ein amerikanisches Unternehmen, bislang gänzlich unbekannt, eine gewisse Offshore Research Company, hat sich – offenbar ohne langes Feilschen, Hals über Kopf – die Dienste des Schiffes und der darauf stationierten Männer gesichert.

Und nun ist also ihr eilends entsandter Vertreter an Bord gekommen, um für die Dauer der Charter ein wachsames Auge zu haben auf die zweimal 1750 Pferdestärken samt der damit angetriebenen Kräne, Tauchgeräte und Mannschaften, damit weder ein einziger Dollar noch eine einzige angemietete Minute durch menschliches Verschulden verplempert würde: Mr. Forrester.

Das Festmachen in Ceuta – erstens um zu bunkern, zweitens um Boulanger in ärztliche Behandlung zu übergeben – findet damit einen dritten vernünftigen Grund.

Gerlach fragt: »Wissen Sie schon was Näheres?«

Krügers Miene wirkt müde und lustlos. Der Erste macht keinen Hehl daraus, wie sehr ihm die veränderte Situation mißfällt.

»Mich dürfen Sie nicht fragen, Herr Gerlach. Ich bin nur ein gewöhnlicher Seemann – gerade gut genug, um für Marex den Kurs abzusetzen.«

Im allgemeinen herrscht zwischen Gerlach und Krüger ein gutes, fast freundschaftliches Verhältnis. Es geschieht nicht oft, daß sich der Erste auf die Position eines unbedeutenden Reederei-Angestellten zurückzieht.

Gerlach – mit seinen Gedanken mehr bei Boulanger, der unter Blaulicht seinem weißen Klinikbett entgegenfährt, als bei dem, was es mit Mr. Forresters Erscheinen an Bord auf sich hat – lacht auf:

»Wenn’s Ihnen weiterhilft, Krüger, schlagen Sie nur auf mich ein! Ich habe ein dickes Fell.«

Gerlach geht weiter. Er betritt das Brückenhaus, geht vorüber an der sperrangelweit geöffneten Kombüsentür, geht vorüber an der Messe, in der ein Fernseher ohne Publikum läuft, steigt einen schmalen, steilen Niedergang hoch und klopft kurz, bevor er eintritt, gegen die Tür mit der in Bronzelettern aufmontierten Aufschrift: Kapitän. Stuthoff, der Kapitän, bekleidet mit einer dunkelblauen Cordjacke, und ein grauhaariger, hagerer Mann mit dem überraschend jugendlichen, sommersprossigen Gesicht eines Collegeboys, blicken ihm über den mit Papieren beladenen Tisch hinweg entgegen. Gerlach schließt hinter sich die Tür und lehnt sich dagegen.

»Also?«

Stuthoff hebt die rechte Hand und spannt mit ihr nachlässig zwischen dem Sitzenden und dem Stehenden eine Brücke. »Walter Gerlach von der Firma Marex, unser Cheftaucher – Mr. Forrester von der O.R.C.«

»Offshore Research Company«, erläutert Forrester. Er reicht Gerlach, ohne aufzustehen, die Hand. »Auf gute Zusammenarbeit.«

Forrester wendet seine Aufmerksamkeit dem Pfeifenset zu, das vor ihm ausgebreitet liegt. Bedächtig wählt er seine Pfeife, bläst sie durch und beginnt sie zu stopfen.

Gerlach setzt sich. Er stellt keine Fragen; er wartet ab. In diesem Geschäft gibt es die Herren und die Knechte. Wer die tägliche Chartergebühr auf den Tisch legt – zwanzigtausend für Marex zuzüglich jener vierzehntausend, die Marex ihrerseits für das Schiff hinblättern muß –, ist König. Immerhin nimmt Gerlach mit einem Anflug von Genugtuung zur Kenntnis, daß Kapitän Stuthoff sich hat überrumpeln lassen: Seine Zunge ist ungelenk; auf dem Waschbecken steht ein benutztes Glas; die dazugehörende Flasche steckt diskret im Papierkorb.

Gerlachs Blick wandert weiter und begegnet dem von Ribaux, der es sich im Sessel neben dem Schreibtisch bequem gemacht hat: ein verschlossener, wortkarger Mann, der sich den Fünfzigern nähert. Gerlach empfindet Ribaux’ Anwesenheit in der Kapitänskammer als einen Vorgriff auf noch ausstehende Entscheidungen. Roger Ribaux rechnet offenbar fest damit, an Boulangers Stelle zu treten und als Erster Taucher bestätigt zu werden. Und was er für diese Bewerbung in die Waagschale zu werfen hat, ist durchaus nicht ohne Gewicht: Kampfschwimmer bei der französischen Marine, Begleiter Cousteaus auf mehreren Expeditionen, danach Cheftaucher bei der Northern Diving. Unter Gerlachs fragendem Blick führt sich Ribaux zu einer Erklärung genötigt:

»Der Kapitän schlug vor, mich zu dieser Unterredung hinzuzuziehen.«

Gerlach denkt sich seinen Teil und schweigt.

Forrester ordnet mit abgezirkelten Bewegungen einige Papiere. Danach blickt er auf.

»Ich nehme an, Sie haben mit Marex bereits telefoniert.« Gerlach bleibt zurückhaltend:

»Hab’ ich.«

Forresters Augen fragen ihn aus. Sie sind schmal, hell und sehr wach: die kalten Augen eines Jägers.

»Was hat Marex Ihnen gesagt?«

Gerlachs Blick erhascht ein Stück Seekarte: südwestliches Mittelmeer.

»Nur, daß die O.R. C. uns unter Vertrag genommen hat. Und daß ich alles weitere von Ihnen erfahren werde.«

Forrester wirkt erleichtert. Er reißt ein Streichholz an und hält die Flamme über den Pfeifenkopf. Dann wedelt er den Rauch hinweg. Seine Hand ist schmal und gschmeidig wie eine Schlange.

»Schön. Auf die Einzelheiten kommen wir später zu sprechen. Nur so viel vorweg: Das wird ein rauher Job. In welchen Tiefen haben Sie gewöhnlich gearbeitet?«

Ribaux will sich einmischen. Gerlach kommt ihm zuvor. »Hundertzwanzig, hundertfünfzig – so um diesen Dreh herum.«

Forresters Augen lassen Gerlach nicht aus dem Visier. »Zweihundert auch?«

Gerlach runzelt die Stirn. Zum ersten Mal, seitdem er an diesem Nachmittag die Kapitänskammer betreten hat, verspürt er ernstliches Unbehagen.

»Dann und wann.«

Forrester lehnt sich zurück und blickt durch das Bullauge auf die europäische Küste jenseits der schäumenden Meerenge. Als er sich Gerlach wieder zuwendet, schiebt er ihm Stuthoffs Zigarettendose zu.

»Bedienen Sie sich!«

Gerlach schüttelt den Kopf.

»Ich rauche nicht.«

Forrester zieht – scheinbar gedankenverloren – an seiner Pfeife. Der Rauch nebelt ihn ein.

»Da gibt es ein Problem. Sie haben einen Mann verloren – Boulanger.«

»Richtig«, bestätigt Gerlach.

»Malaria, Gelbfieber?«

»Ein Schlangenbiß.«

»An Land?«

»Unter Wasser, bei der Arbeit. Der Golf von Guinea ist verseucht von dem Viehzeug. Anfangs sah’s nur nach einer harmlosen Schwellung aus.«

»Mit anderen Worten – Sie haben einen Taucher zuwenig an Bord, und überdies müßte die Position des Ersten Tauchers neu besetzt werden.«

Gerlach verspürt auf sich die Last von Ribaux’ Blick. Er hält ihm stand, ohne auch nur mit einem Muskel zu zucken. Ribaux bekommt lediglich die Maske zu sehen, dieses erstarrte Zeugnis zu vieler Abstiege in zu große Tiefen. Die andere, die lebendige Gesichtshälfte bleibt Forrester zugewandt, diesem bürstenköpfigen O.R. C.-Menschen, den es nun so weit in die Enge zu treiben gilt, bis er mit der Wahrheit herauskommt – oder doch zumindest mit einer Andeutung davon. Gerlachs Frage enthält einen vorsichtigen Test:

»Was wollen Sie – einfach einen guten Mann, um die Zahl wieder voll zu haben?«

Forrester winkt ab, und Gerlach nimmt dies zur Kenntnis als eine erste wichtige Information.

»Gute Taucher gibt es wie Sand am Meer. Was ich brauche, ist Ersatz für Boulanger – absolute Spitze.«

Ribaux – Gerlach entgeht es nicht – strafft sich. Stammt die Flasche im Papierkorb von ihm? Auf jeden Fall stecken er und Stuthoff unter einer Decke.

Gerlach ringt sich ein Lächeln ab.

»Mr. Forrester, wenn Sie auch nur ein bißchen Ahnung haben von diesem Geschäft, dann müßte es Ihnen klar sein, daß Taucher, die zur absoluten Spitze gehören, nicht auf dem freien Markt herumlungern. Dafür hat die Ölbranche gesorgt.«

Der Pfeifenstiel unternimmt einen überraschenden Ausfall. Wie eine Pistole zielt er plötzlich auf Gerlachs Brust. »Also – kein Ersatz für Boulanger?«

Gerlach befeuchtet sich die spröden Lippen. Was es nun zu sagen gilt, kommt ihn hart an – zumal angesichts des Umstandes, daß Ribaux dabeisitzt und zuhört. Hat er sich je Gedanken darüber gemacht, weshalb ihn die Northern Diving nicht als ihren Cheftaucher behielt? Ribaux – überlegt Gerlach – ist ein erfahrener Taucher, und doch kommt er für Boulangers Nachfolge nicht in Frage.

»Doch –«

Ribaux’ Miene entspannt sich. Für ihn steht es fest, daß in der nächsten Sekunde sein Name fallen muß.

Gerlach hält inne; noch einmal vergewissert er sich:

»Absolute Spitze?«

Forresters Augen blicken kühl.

»Absolute Spitze.«

Gerlach tastet sich weiter voran:

»Tiefe zweihundert?«

Forresters Hände rühren sich nicht; fest und beherrscht liegen sie auf den Papieren. Die Pfeife klemmt wieder zwischen den Zähnen.

»Und noch einiges mehr.«

Gerlach weiß genug. Der Job wird mehr sein als nur rauh. Der Stab, der über Ribaux’ Taucherkarriere entscheidet, bricht lautlos entzwei. Zu hören ist nur, was Gerlach sagt: »Geben Sie mir freie Hand, Mr. Forrester, und Sie sollen Ihren Mann haben – Robert Sedlitz.«