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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. "Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser. Vroni, die Enkelin von Hilda und Wenzel Oberländer, ging vor der alten Oberländer Alm auf und ab. Als sie Toni und Wendy den Weg von der Berghütte herunterkommen sah, rannte sie auf sie zu. »Dem Himmel sei Dank, dass ihr da seid! Ich muss dringend mit euch sprechen.« »Was ist passiert?«, fragte Toni. »Hat es etwas mit dem Angebot deiner Großeltern zu tun, mir und Anna die Alm zu geben?« Vroni nickte. Sie vergrub die Hände tief in den Jackentaschen ihres Trachtenanzugs aus Jeansstoff, mit Stickereien im Stil von Landhausmoden. Sie gingen nebeneinander auf die Alm zu. »Pst, wir müssen leise sein. Ich habe die Großeltern nur mit viel Mühe dazu gebracht, Schlafpillen zu nehmen und ins Bett zu gehen. Sie waren sehr aufgeregt und aufgebracht. Ich hoffe, dass es ihnen morgen besser geht.« Sie gingen weiter zur Einzäunung der Kuhweide. Dort hatte Vroni drei Stühle aufgestellt. »Setzt euch! Hier können sie uns nicht hören, wenn wir leise sind.« »Vroni, jetzt red' doch endlich!«, sagte Toni ungeduldig.
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Vroni, die Enkelin von Hilda und Wenzel Oberländer, ging vor der alten Oberländer Alm auf und ab. Als sie Toni und Wendy den Weg von der Berghütte herunterkommen sah, rannte sie auf sie zu.
»Dem Himmel sei Dank, dass ihr da seid! Ich muss dringend mit euch sprechen.«
»Was ist passiert?«, fragte Toni. »Hat es etwas mit dem Angebot deiner Großeltern zu tun, mir und Anna die Alm zu geben?«
Vroni nickte. Sie vergrub die Hände tief in den Jackentaschen ihres Trachtenanzugs aus Jeansstoff, mit Stickereien im Stil von Landhausmoden.
Sie gingen nebeneinander auf die Alm zu.
»Pst, wir müssen leise sein. Ich habe die Großeltern nur mit viel Mühe dazu gebracht, Schlafpillen zu nehmen und ins Bett zu gehen. Sie waren sehr aufgeregt und aufgebracht. Ich hoffe, dass es ihnen morgen besser geht.«
Sie gingen weiter zur Einzäunung der Kuhweide. Dort hatte Vroni drei Stühle aufgestellt.
»Setzt euch! Hier können sie uns nicht hören, wenn wir leise sind.«
»Vroni, jetzt red’ doch endlich!«, sagte Toni ungeduldig.
Vroni nickte. Sie suchte nach Worten. Dabei legte sie die Hand auf ihre Brust. Toni und Wendy sahen, dass sie sehr aufgeregt war. Toni zog die Flasche Obstler aus der Tasche, die ihm Alois mitgegeben hatte. Er öffnete sie und bot sie Vroni an.
»Hier, nimm einen Schluck!«
»Danke!«
Vroni trank.
»Mei, der hat er es in sich«, sagte sie.
Toni grinste.
»Des ist Selbstgebrannter vom Alois.«
Vroni nahm noch einen Schluck.
Dann erzählte sie endlich.
»Meine Großeltern hatten meine Eltern, meinen Bruder und mich gebeten, auf die Alm zu kommen. Es begann als schöner Familienabend. Großmutter hatte lecker gekocht. Es war ein Genuss. Zum Nachtisch gab es Apfelstrudel mit Schlag.«
Vroni seufzte.
»Da es keinen uns bekannten Anlass für einen Familienabend gab, weder einen Geburtstag, noch Namenstag, waren wir alle irgendwie gespannt. Das heißt, meine Eltern und wir Geschwister. Dann ließ Großvater die Katze aus dem Sack. Es fiel ihm nicht leicht. Immer wieder warf er Großmutter hilfesuchende Blicke zu. Die beiden rutschten mit ihren Stühlen ganz dicht nebeneinander. Großvater legte den Arm um Großmutter. Dann sagte er: ›Wir werden die Alm weitergeben.‹ Da wurde es erst einmal ganz still. Dann sagte mein Vater: ›Damit war irgendwann zu rechnen, Mutter. Besonders nach deinem kleinen Unfall und der darauffolgenden Lungenentzündung und deinem langen Aufenthalt auf der Krankenstation beim Martin, dachte ich mir schon, dass ihr darüber nachdenken werdet.‹ Großvater nickte und sagte, oft müsse erst etwas Gravierendes geschehen, bevor man sich anstehenden Entscheidungen stellt. Alle haben sich zugenickt. Großvater schaute wieder hilfesuchend Großmama an, es war rührend und peinlich zugleich. Also ergriff Großmutter das Wort. Sie hätten damals schon bei der Hofübergabe darüber gesprochen und die Alm aus dem Vertrag herausgenommen. Vater stimmte zu. Er betonte, dass er das hatte gut verstehen können, wüssten doch alle, wie sehr sie an der Alm hingen. Großmutter fuhr fort: ›Und deshalb haben wir uns gedacht, wir suchen uns jemand, der Freude an der Alm hat und interessiert ist, sie so weiterzuführen, wie sie jetzt ist.‹ Sie legte die Hand auf die Hand von Großvater. ›Und wir haben jemanden gefunden, Toni und Anna‹, sagte Großvater. Danach war es mucksmäuschenstill. Mein Eltern und ich wunderten uns nicht. Wir waren und sind der Meinung, dass das eine sehr gute Idee ist. Großvater erzählte uns von dem Vertrag, den er dir und Anna vorschlagen hatte. Wir stimmten zu und meinten, dass Toni und Anna ohnehin die frischen Sachen von der Oberländer Alm holten.«
Vroni seufzte.
»Wir redeten schon eine ganze Weile. Großvater und Großmutter erzählten uns, dass sie weiterhin jeden Sommer auf der Alm sein würden, so lange es ihre Gesundheit zuließe. Sie würden mit anpacken, wie es Alois auf der Berghütte tut. Sie hofften, dass du, Wendy, die nächsten Sommer wiederkommst. Wenn nicht, dann würdest du, Toni, bestimmt eine Sennerin oder einen Senn finden, der zupackt. Aber Wendy sei ihnen am liebsten. Allerdings wollten sie euch nicht unter Druck setzen. Jedenfalls redeten wir schon eine Weile, bis uns auffiel, dass Simon noch kein Wort gesagt hatte. Mein Vater sprach ihn an.«
Vroni runzelte die Stirn.
»Leute, ich sage euch, es war hart. Zuerst hüllte sich Simon in Schweigen. Er versteckte sich hinter den Verträgen der Hofübergabe. Sagte, es ginge ihn nichts an. Er wüsste nicht, wozu überhaupt ein Familientreffen, da offensichtlich alles schon beschlossen sei. Dem widersprach Großmutter. Sie erzählte, dass du sie gebeten hattest, die Familie zu informieren, damit es keine Verstimmungen gäbe. Das war sehr anständig von dir und Anna, Toni.«
»Danke«, sagte Toni leise.
Inzwischen war er sehr angespannt und tauschte öfter Blicke mit Wendy. Er sah, dass es seiner Tochter ebenso erging.
»Lass mich raten, Vroni! Simon ist dagegen«, bemerkte Wendy.
Vroni seufzte erneut.
»Einen Augenblick!«, sagte sie und ging kurz davon.
Sie holte in der Almhütte Schnapsgläser. Toni schenkte ein. Sie prosteten sich wortlos zu und tranken.
»Und wie ging es weiter?«, fragte Wendy.
»Nun, Simon spielte zuerst den Beleidigten. Dabei hat gerade er sich niemals etwas aus der Alm gemacht. Simon ist durch und durch ein Stadtmensch. Er hatte sich nie vorstellen können, die Alm zu verwalten und jedes Jahr eine Sennerin und einen Senn zu holen, der die Arbeit macht.«
Vroni schüttelte den Kopf.
»Meinen Eltern und mir war sein Verhalten völlig rätselhaft. Vater versuchte ruhig mit ihm zu sprechen. Plötzlich sprang Simon auf, dass der Hocker umfiel. ›Macht doch, was ihr wollt!‹, brüllte er. Dabei überschlug sich seine Stimme. ›Ich dachte, Vroni und ich erben einmal. Stattdessen verschleudert ihr einen so schönen Grundbesitz für den Gegenwert von einem bisschen Milch, Butter, Käse und Sahne‹, brüllte er weiter. ›Ich hätte nie gedacht, dass euch fremde Leute näherstehen, als wir. Was haben Toni und Anna und vor allem diese Wendy an sich, dass ihr das tut? Ihr werft ihnen das alles einfach so vor die Füße. Das ist eine Schande. Das sind doch nicht einmal weitläufige Verwandte.‹ In diesem Stil ging es weiter und weiter.«
Vroni zitterten die Hände.
Toni schenkte ihr noch einmal einen Schluck ein.
»Nachdem Simon Beleidigungen ausgestoßen hatte, gegen dich und Anna, wurde mein Vater ärgerlich. Er stand auf und ging auf Simon zu. Er packte ihn an den Schultern und befahl ihm, sich zu benehmen. Simon wehrte sich, zuerst mit Worten. Man dürfe doch noch seine Meinung sagen, schimpfte er. Er sei alt genug und schließlich sei er ein Oberländer und es ginge auch um sein Erbe. Vater forderte ihn auf, endlich den Mund zu halten. Dann stieß Simon meinen Vater zurück. Es hatte nicht viel gefehlt und die beiden wären mit Fäusten aufeinander losgegangen. Großmutter schlug mit der Hand auf den Tisch und schimpfte. Beide setzten sich wieder hin. Vater hatte einen hochroten Kopf und Simons Augen funkelten voller Zorn und Wut. Es war ihm anzusehen, dass er mit der Sache noch nicht durch war. Großvater kämpfte mit den Tränen. Aber er konnte sie nicht zurückhalten. ›Sieh dir an, was du angerichtet hast, Simon‹, schimpfte Vater. ›Die beiden können machen, was sie wollen. Sie hätten nicht einmal mit uns sprechen müssen, Simon. Deinen Großeltern geht es um die Alm und dass sie weitergeführt wird. Und hinter der Fassade, die du die letzte Zeit vor dir herträgst, geht es dir nur ums Geld. Mir machst du nichts vor. Aber ich sage dir, Simon, das letzte Hemd hat keine Taschen. Es gibt Dinge im Leben, die sind wichtiger als Geld. Wir haben alles, du hast alles, was regst du dich so auf?‹
Wendy räusperte sich.
»Was ist?«, fragte Toni.
»Nun, eine Weile waren Simon und ich oft zusammen. Ich dachte, ich gefalle ihm. Hilda und Wenzel haben mit mir darüber gesprochen. Sie waren im Zwiespalt. Klar, würden sie sich freuen, wenn ihr Enkel ein Madl wie mich bekäme, tüchtig und mit viel Freude an der Almwirtschaft. Aber sie befürchteten, dass ihre Alm bald nimmer Alm sein würde, wenn Simon das Sagen hätte. Damals fragte ich sie, was sie mit der Alm vorhätten. Sie gaben mir keine eindeutige Antwort. Sie waren glücklich, wenn Simon mich abholte, hofften sie doch, dass es ihm gelänge, mich in Waldkogel zu halten Aber zugleich waren sie sehr besorgt, da sie wussten, dass Simon kein Interesse an der Alm hatte.«
Wendy seufzte.
»Vroni, ich habe Hilda und Wenzel fest in mein Herz geschlossen. Dass sie an der Alm hängen, das verstehe ich. Die Alm fordert von ihnen viel Kraft. Aber sie gibt ihnen auch Kraft. Wenn es die Alm nicht gegeben hätte, hätte sich Hilda von ihrer Krankheit nicht so schnell erholt. Ihr habt es erlebt, wie schnell sie aufgeblüht ist, als sie wieder auf der Alm war. Es war, als bade sie in einem Lebenselixier, einem Wundermittel, als würde ihr eine Verjüngungskur zuteil. Das hat auch Martin gesagt. Eine solche Medizin gäbe es weder in Flaschen, noch als Pillen.«
Wendy ließ sich von Toni ein Taschentuch geben und wischte sich die Augen. Toni legte den Arm um sie.
»Es tut mir weh, wenn ich mir vorstelle, wie sehr Simons Worte sie geschmerzt haben«, sagte Wendy mit gebrochener Stimme.
»Ja, es hat ihnen sehr wehgetan, Wendy«, stimmte ihr Vroni zu. »Großvater zitterte. Er war ganz blass im Gesicht. Großmutter hatte es ebenfalls schwer getroffen. Aber ich kenne sie gut. Ein Leben lang hat sie die Sorge um Wenzel und die Familie in den Vordergrund gestellt. Sie hat immer Stärke gezeigt, gleich wie kalt und unbarmherzig ihr der Wind in das Gesicht geweht wurde. Und so war es auch gestern. Sie kümmerte sich liebevoll um Wenzel und forderte meinen Vater immer wieder auf, sich nicht mit Simon zu streiten. Aber das war vergeblich. Mein Vater kochte vor Wut. Bald brüllten sich die beiden wieder an. Dann stand Simon auf und ging. Danach rollten Großmutter stumm die Tränen über die Wangen. ›Wir wollten nicht, dass die Familie auseinander bricht‹, sagte sie. Meine Eltern versuchten, zu trösten. Simon habe schon als Kind gelegentlich solche Zornesausbrüche gehabt. Er fiele ihm schwer, zu sagen, was ihm auf dem Herzen liege und deshalb werde er wütend. Außerdem sei er immer schon sehr eifersüchtig gewesen. Vater meinte, Simon fühle sich Toni gegenüber zurückgesetzt.«
»Aber Vroni, das ist doch Unsinn.«
»Sicher ist das Unsinn, Toni. Aber Simon hatte schon immer einen Charakterzug an sich, den meine Eltern nicht verstanden und der für sie ein Rätsel war. Simon war als Kind eifersüchtig auf mich, weil ich in der Schule die besseren Noten hatte, weil mir dir Fremdsprachen leichter fielen und … und … und. Da könnte ich viele Beispiele anführen.«
»Und wie bist du damit klargekommen?«, fragte Wendy interessiert.
»Ach, das war einfach. Ich tat, als würde ich seine Bemerkungen nicht hören. Ich ging einfach nicht darauf ein. Später, als ich älter war, sagte ich mir, dass Simon unter der Oberfläche ein Macho ist, ein richtig stures Mannsbild. Dieser Charakterzug hat sich in den letzten Jahren etwas verloren oder er kam nicht zum Vorschein. Vielleicht«, Vroni zuckte mit den Schultern, »habe ich nur weniger mitbekommen, weil wir während des Studiums und später im Beruf wenig miteinander zu tun hatten. Deshalb hat mich das ganze Theater gestern völlig überrascht und erschüttert.«
Vroni schlug die Hände für einen Augenblick vor das Gesicht. Dann sah sie Toni an.
»Toni, es ehrt dich, dass du die Großeltern gebeten hast, die Familie zu informieren. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie erst einmal allein mit den Eltern gesprochen hätten. Okay, sie haben es gut gemeint. Keiner konnte ahnen, dass Simon sich so daneben benimmt. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Jedenfalls haben Großmutter und Großvater bittere Tränen vergossen, als Simon weggerannt war. Er hatte die Tür zugeknallt, dass wir alle sprachlos waren. Meine Eltern waren sehr besorgt. Sie versuchten, die Großeltern zu beruhigen, leider ohne großen Erfolg. Also schlug ich vor, dass sie ins Tal fahren. Ich dachte, es sei besser, nicht weiter darüber zu sprechen. Nachdem sie gegangen waren, setzten sich die Großeltern vor die Almhütte. Sie hielten sich an der Hand. Still rollten Tränen über ihre Wangen. Ich musste viel Überredungskunst anwenden, damit sie etwas zum Einschlafen schluckten. Erst nach meiner Drohung, Martin anzurufen, gaben sie nach. Ich machte ihnen noch einen Kräutertee, die Mischung von der Ella Waldner. Dann wartete ich, bis sie eingeschlafen waren und rief euch auf der Berghütte an.«
»Das hatte ich nicht erwartet«, sagte Toni.
Wendy sagte, Toni und Anna hätten den Vorvertrag unterzeichnet.
»Toni, gib ihm mir!«, sagte Wendy und streckte die Hand aus.
»Wendy, ich weiß nicht?«
»Papa Toni, du und Anna, ihr wolltet die Alm doch nehmen. Lasst euch bloß nicht von Simons dummem Gerede beeindrucken! Ich weiß aus Erfahrung, dass er echt ein dummer sturer Hornochse sein kann. Ist es nicht so, Vroni? Bis heute hat er mir keine Erklärung gegeben, woher er die Verletzungen hatte, mit denen ihn Vroni gefunden hatte. Dabei dachte ich, wir wären uns nahe und würden uns noch näher kommen. Aber wenn ein Bursche kein Vertrauen hat, dann tut es mir nicht einmal leid, dass nichts daraus wird. Dann kann er sehen, wo er bleibt. Vertrauen ist die Basis jeder Freundschaft und natürlich die Grundlage einer jeglichen Liebe. Ich vermute, dass er mich gestern damit hatte treffen wollen. Er hat stellvertretend seine Wut abgelassen, weil ich ihm den Laufpass gegeben habe. Das könnte auch dahinterstecken.«
Toni reagierte nicht. Wendy kam es so vor, als hätte er ihr gar nicht zugehört. Er schien tief in Gedanken zu sein.
»Toni, gib mir das Dokument! Ich kenne Hilda und Wenzel gut. Es wird ihnen ein Trost sein, dass ihr unterschrieben habt.«
Toni rieb sich das Kinn.
»Wendy, es könnte doch sein, dass sie es sich jetzt anders überlegen, nach Simons Ausbruch.«
Vroni kam Wendy zuvor: »Toni, schlag dir den Gedanken aus dem Kopf! Ihr beide, du und Anna, ihr seid für meine Großeltern die Garantie, dass die Alm weitergeführt wird. Sie waren so glücklich, als sie es uns erzählten. Meinen Eltern und mir war klar, dass ihnen ein Stein vom Herzen gefallen war.«
»Und jetzt hat Simon ihnen schwere Mühlsteine aufgebürdet, Vroni«, sagte Toni leise.
Er war sehr erschüttert und gab zu, dass er niemals mit so einem Gefühlsausbruch von Simon gerechnet hätte.
Wendy ließ nicht locker.
Schließlich händigte er ihr die Dokumente aus.
»Danke, Papa«, sagte Wendy. »Ich werde sie ihnen geben, sobald ich sie morgen sehe.«
Toni tröstete sich damit, dass es erst ein Vorvertrag war, von dem er und Anna ein Rücktrittsrecht hatten. Das hatte Magnus gut gemacht, dachte er. Dann hatten sie alle Zeit, noch einmal darüber nachzudenken.
Wendy ahnte, was in Tonis Kopf vorging.
»Papa«, sagte sie liebevoll. »Papa, ich bin fest davon überzeugt, dass es nichts mit dir und Anna zu tun hat. Ja, ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn Wenzel und Hilda die Alm nicht euch, sondern jemand andern angeboten hätten, dann hätte Simon nicht einen solchen Aufstand gemacht.«
Toni sah sie fragend an.
»Wie meinst du das? Für jemand andern ist die Alm nicht interessant.«