Und bis es so weit ist, gibt es Eiscreme - Martin Spieß - E-Book

Und bis es so weit ist, gibt es Eiscreme E-Book

Martin Spieß

4,9
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

»Nerdig und wichtig: Pop und Protest im Wendland. Geil.« Jan Fischer, Autor und Journalist »Martin Spieß' Roadtrip durchs Wendland mag auf den ersten Blick so subtil sein wie eine klingonische Hochzeit. Aber: It’s bigger on the inside. Hinter dem nerdigen Anspielungsreichtum liegt eine warmherzige Erzählung über Kifferfreundschaft und die Flucht in populäre Kultur.« Christian Huberts, Kulturwissenschaftler Pop und Protest im Wendland. Ein literarisches Roadmovie: Zwei Freunde fahren nach Gorleben ins Wendland, um gegen den Castortransport zu demonstrieren. Jäger, der beste Freund des Erzählers, ist der Meinung, bei diesen Protesten ließen sich nicht nur Abenteuer erleben, sondern auch gut Frauen aufreißen – schließlich sei Politik seit Snowden wieder total in. Sie mogeln sich als britische Reporter, benannt nach Schauspielern der TV-Serie »Doctor Who«, durch Polizeikontrollen und Absperrungen – doch dann wird Jäger vor dem Zwischenlager in Gorleben von einem Räumfahrzeug überrollt … und sein bester Freund reist in Gedanken in ihre gemeinsame Vergangenheit. Vielleicht stirbt Jäger, vielleicht nicht – aber am Ende ist das gar nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass die beiden die beste Zeit ihres Lebens hatten – weil sie Freunde sind. Eine schlagfertige Komödie voller Abenteuer, Freundschaft, Dope, Liebe und schmerzlichem Verlust. Martin Spieß erzählt mit dem Blick einer Generation, die beim Betrachten der Welt immer auch all ihr sekundäres Erleben aus Filmen, Musik und TV-Serien mitdenkt. Näher als mit guten Zitaten lässt sich der wirklichen Welt halt nicht mehr kommen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 236

Bewertungen
4,9 (18 Bewertungen)
16
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über das Buch

»Nerdig und wichtig: Pop und Protest im Wendland. Geil.« Jan Fischer, Autor und Journalist

»Martin Spieß' Roadtrip durchs Wendland mag auf den ersten Blick so subtil sein wie eine klingonische Hochzeit. Aber: It’s bigger on the inside. Hinter dem nerdigen Anspielungsreichtum liegt eine warmherzige Erzählung über Kifferfreundschaft und die Flucht in populäre Kultur.« Christian Huberts, Kulturwissenschaftler

Pop und Protest im Wendland. Ein literarisches Roadmovie: Zwei Freunde fahren nach Gorleben ins Wendland, um gegen den Castortransport zu demonstrieren. Jäger, der beste Freund des Erzählers, ist der Meinung, bei diesen Protesten ließen sich nicht nur Abenteuer erleben, sondern auch gut Frauen aufreißen – schließlich sei Politik seit Snowden wieder total in.

Sie mogeln sich als britische Reporter, benannt nach Schauspielern der TV-Serie »Doctor Who«, durch Polizeikontrollen und Absperrungen – doch dann wird Jäger vor dem Zwischenlager in Gorleben von einem Räumfahrzeug überrollt … und sein bester Freund reist in Gedanken in ihre gemeinsame Vergangenheit.

Vielleicht stirbt Jäger, vielleicht nicht – aber am Ende ist das gar nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass die beiden die beste Zeit ihres Lebens hatten – weil sie Freunde sind.

Eine schlagfertige Komödie voller Abenteuer, Freundschaft, Dope, Liebe und schmerzlichem Verlust. Martin Spieß erzählt mit dem Blick einer Generation, die beim Betrachten der Welt immer auch all ihr sekundäres Erleben aus Filmen, Musik und TV-Serien mitdenkt. Näher als mit guten Zitaten lässt sich der wirklichen Welt halt nicht mehr kommen.

Über den Autor

Martin Spieß, geboren 1981 in Dannenberg (Elbe), lebt und arbeitet als Schriftsteller und Musiker im Wendland. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Neben Veröffentlichungen in Magazinen, Literaturzeitschriften und Anthologien erschienen bereits zwei Kurzgeschichtenbände, ein Roman und eine Novelle. Er macht deutschsprachigen Indierock unter dem Namen VORBAND. »Und bis es so weit ist, gibt es Eiscreme« ist sein zweiter Roman.

Martin Spieß

Und bis es so weit ist, gibt es Eiscreme

Impressum

eBook-Ausgabe: © CulturBooks Verlag 2017

Gärtnerstr. 122, 20253 Hamburg

Tel. +4940 31108081, [email protected]

www.culturbooks.de

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Magdalena Gadaj

eBook-Herstellung: CulturBooks

Erscheinungsdatum: Februar 2017

ISBN 9783959880725

FÜR JÄGER UND KATHARINA

All lives end. All hearts are broken. Caring is not an advantage. Mycroft Holmes

This song is ending. But the story never ends. Doctor Who

– Would you want that? To hear what people say about you, when you’re dead? – When I’m dead they can burn me in effigy or build a statue or forget about me completely. I couldn’t care less. – You don’t mean that. Everybody wants to be remembered. – Childish vanity. – I want to be remembered. – And you shall be, fondly. But you won’t care about it, because when you’re dead, you’re dead. And until then, there’s ice cream.

1

Irgendetwas piept an Jägers Geräten, anders als zuvor. In Filmen schreckt der am Bett wachende Besucher in Momenten wie diesen auf, berührt – als könne er damit irgendetwas bewirken – den Arm des Patienten und sagt seinen Namen. Einmal. Zweimal. Dann Stille. Er sagt leise »Schwester«, dann schreit er es, unzählige Male, voller Furcht, dass dies der Moment ist, in dem es zu Ende geht. Und irgendwo in ihm die leise Hoffnung, dass seine schnelle Reaktion genau dieses Ende verhindert.

Wäre das hier mein Film, würde es bis zum Abspann keine Dialoge mehr geben, nur Bilder, unterlegt von Musik: The National mit Hard To Find.

Eine Montage aus der in Slow Motion zum Krankenzimmer laufenden Ärztin, hinter ihr Pfleger und Schwestern.

Den weinenden Eltern, die ihre Hände im Rücken des anderen verkrallen.

Dem besten Freund, der sich gegen die Festhalteversuche zweier Pfleger aufbäumt, die ihn davon abhalten, ins Krankenzimmer zu stürmen, wo er lediglich die Ärztin an ihrer Arbeit hindern würde.

Der Ärztin, die voller Enttäuschung die Kellen des Defibrillators von sich wirft, ein langgezogenes stummes »Fuck« auf ihren Lippen.

Der Ärztin, die auf die Uhr schaut und man, ohne es zu hören, weiß, was sie sagt: »Zeitpunkt des Todes.«

Wie sie danach auf den Krankenhausflur, auf dem Jägers Eltern und ich warten, hinaustritt.

Dann eine über zehn Sekunden lange Einstellung des Bettes, auf dem Jäger liegt: mit entblößter Brust, offen stehendem Mund, in dem noch der Beatmungsschlauch hängt, und weit aufgerissenen Augen. Seine Arme hängen an den Seiten herunter, Kabel und Schläuche überall.

Und so wie uns die Tränen immer heftiger die Augen füllen, wird das Bild immer körniger und unschärfer, bis es irgendwann gänzlich weiß ist: das Weiß aseptischer Krankenhausflure.

Bei einer Minute und zwölf Sekunden gibt es eine kurze Pause in Hard To Find. Die wird genutzt für einen–

–Schnitt.

Nahaufnahme von mir in schwarzem Anzug, weißem Hemd und schwarzer Krawatte. Die Kamera zoomt heraus, ich stehe neben Jägers Familie an seinem Grab.

Mein Blick geht vorbei am Grab, am Sarg, am Pfarrer, dessen Mund sich tonlos bewegt. Alles, was man hört, ist Matt Berningers klagender Gesang auf dem sentimentalen Instrumental seiner Band. Die Kamera lässt die Trauergemeinde zurück und fährt in Richtung Sonne, das Bild wird allmählich unschärfer und schließlich wird in die letzten Einstellungen des Films übergeblendet:

Jäger und ich auf der Fahrt nach Katalonien, auf dem Weg zur Ferienwohnung meiner Großeltern. Jeder hat eine Dose Bier in der Hand, wir rauchen, wir scherzen und lachen, am Horizont scheint, genauso wie eben am Grab, die Sonne. Aber hier ist alles gut.

Fade to black, dazu Northern Skies von I Am Kloot.

Dann: Credits.

2

Jäger und ich stehen zwischen Dannenberg und Seybruch auf der B191, an der Kreuzung zur Landstraße, die zum Verladekran für Castorbehälter führt. Es ist Mitte November und arschkalt. Ich trage ein Cap, meinen schwarzen Parka mit der Kapuze mit Kunstfellbesatz, Jeans und Clarks Wallabees. Jäger trägt seinen gefütterten Trenchcoat, darunter ein bis oben zugeknöpftes hellblaues Hemd, Röhrenjeans und hellblaue halbhohe Sneakers. Ich habe meinen Vollbart auf ein zivilisiertes Maß gestutzt, und er hat sich sogar die Haare geschnitten. Trotzdem ist uns unsere Berliner Herkunft mühelos anzusehen.

»Sagst du mir noch mal, was wir hier machen?«, fragt er, den Blick auf die näher rückende Hundertschaft Polizisten gerichtet.

»Mir ist der kritische Unterton in deiner so unelegant formulierten rhetorischen Frage keineswegs entgangen«, sage ich. Jäger rollt mit den Augen.

»Wir haben keine Zeit für Ironie!«

»KEINE ZEIT FÜR IRONIE?«, rufe ich theatralisch laut, sodass sich nicht nur einige der um uns stehenden Demonstranten nach mir umdrehen, sondern mich auch drei, vier Cops der immer näher kommenden Reihe ins Visier nehmen.

»Jäger, der Tag, an dem ich aufhöre, Witze zu reißen, ist der Tag meiner Beerdigung! Nur weil wir gleich weggetragen, verprügelt und eingebuchtet werden, werde ich doch nicht zu scherzen aufhören.«

»Nein, natürlich nicht, aber–«

Ich unterbreche ihn.

»Aber was?«, frage ich und schaue Jäger eindringlich an, als könne ich damit die Zeit bis zu einer Antwort verkürzen.

»Aber ich frage mich mittlerweile, ob es so eine gute Idee gewesen ist, hierherzukommen.«

»Moment mal, Alter. Wir stehen hier im Angesicht des beinahe sicheren Todes, und jetzt ist es plötzlich keine gute Idee mehr? Darf ich dich daran erinnern, dass es deine Idee war?«

»Eigentlich nicht.«

»Eigentlich nicht«, mache ich ihn im Moritz-Bleibtreu-in-Lammbock-Stil nach, indem ich meine Stimme nach unten pitche. Dann sage ich, wieder normal: »Darf ich dich daran erinnern, was du gesagt hast? ›Wir müssen unbedingt ins Wendland fahren! Politischer Protest ist nach Edward Snowden wieder total in. Mit nichts anderem werden wir so viel Erfolg bei den Bräuten haben wie damit, bei einem Castortransport gegen Atommüll zu demonstrieren.‹«

»Erstens habe ich nicht gesagt, dass wir unbedingt fahren müssen. Ich habe es sachlich zur Debatte gestellt, und du warst mit von der Partie. Und zweitens habe ich nicht ›Bräute‹ gesagt. Ich bin doch kein Motorradrocker aus TKKG! Mal davon ab, dass es nur ein Aspekt war. Die Hauptsache war und ist doch, Abenteuer zu erleben, um daraus Geschichten zu machen.«

Ich will antworten, doch Jäger zeigt in Richtung Polizisten, die nur noch wenige Meter von uns entfernt sind. Wir kramen in unseren Taschen und holen die gefälschten Presseausweise heraus, die wir uns gebastelt haben, um einer Verhaftung zu entgehen. Weggetragen, gewasserwerfert oder verprügelt zu werden ließe sich, so Jäger, ja irgendwie verschmerzen, aber achtundvierzig Stunden mit Kabelbindern gefesselt in einer Containerzelle zu verbringen, das würde den eigentlichen Sinn unserer Reise – ja, er sagte wirklich Reise, als meine er Erholung oder Urlaub – unterminieren.

Bevor wir uns aber als Angehörige der Presse identifizieren können, ist die Hundertschaft herangerückt. Das Kürzel auf ihren Uniformen weist sie als Magdeburger Polizisten aus, die meinen Recherchen zufolge besonders gern hart vorgehen. Der Polizist vor mir schreit »Verpisst euch, ihr Spinner!« und schubst mich. Mein Hinterkopf berührt etwas Weiches, dann höre ich einen Schrei. Während ich falle, kann ich Jäger aus den Augenwinkeln noch sehen. Als ich wieder aufstehe und mich nach ihm umsehe, ist er verschwunden.

3

Ich treffe Jäger im Camp der Sanitäter wieder, die sich nach der Räumung um die Verletzten gekümmert haben, die nicht geflüchtet oder verhaftet worden sind. Er hat eine Platzwunde auf der Stirn und wird gerade genäht.

»Ich bin ganz froh, dass sie uns nicht ins Krankenhaus gebracht haben«, sagt Jäger und lächelt müde. »Eine Platzwunde ist eine so schön dramatische Verletzung, aber wenn du nicht in den Armen einer schönen Demonstrantin bluten kannst, bringt sie dir einen Scheiß.«

Ich setze einen enttäuschten Gesichtsausdruck auf.

»Ja, leider wurde ich nicht so schwer verletzt wie andere hier«, sage ich und zeichne bei »schwer« Anführungszeichen in die Luft.

»Ja, leider«, sagt Jäger und verzieht kurz das Gesicht, weil der Sanitäter an seiner Wunde herumzieht. »Aber du weißt ja, was Alligatoah singt: ›Willst du sie haben, dann brauchst du Narben.‹«

»Narben? Ernsthaft? Du glaubst, dass du eine Narbe zurückbehältst?«

»Ich weiß, dass ich eine Narbe zurückbehalte«, sagt er, schaut dann aber fragend den Sanitäter an, der gerade einen Knoten in den Faden macht. Als der nicht reagiert, fragt Jäger: »Da bleibt doch was zurück, oder?«

Der Sani sagt immer noch nichts, schneidet stattdessen mit einer Schere die Enden des Fadens ab und begutachtet seine Arbeit. Er gibt etwas Jodsalbe auf ein streichholzschachtelgroßes Pflaster und klebt es über die Naht. Erst dann sieht er Jäger – zum ersten Mal, seit der hier sitzt – in die Augen und sagt:

»’ne kleine Narbe, ja. So wie die von Harry Potter.«

Sämtliche Ruhe, Abgeklärtheit und Coolness rutschen Jäger aus dem Gesicht, und ich muss so sehr lachen, dass ich vom Stuhl falle. Als ich wieder hochkomme, stehen drei Polizisten vor mir.

4

»We are British journalists and I demand you let us go immediately!«, höre ich Jäger in bestem Oxford-Englisch sagen.

»Here are our press cards. See?«

Er hält den Polizisten unsere gefälschten Presseausweise entgegen. Wir haben uns einigermaßen gute Chancen ausgerechnet, deutsche Polizisten mit den gefälschten Ausweisen täuschen zu können, und es scheint, als hätten wir richtig vermutet.

»Se next time show you better se card!«, deutschenglischt ein junger Polizist, bei dem es mich wundert, dass er kein th hinbekommt. Er sieht sogar so aus, als könnten ihm unsere falschen Namen etwas sagen.

»Findest du das nicht zu riskant, Alter?«, hatte ich Jäger gefragt, als er mir seine Namensvorschläge nannte. »Doctor Who kennt doch jeder!«

»In England, ja«, sagte er. »Aber hier doch nicht. Ich habe ja nicht Thiel und Börne genommen.«

»Warum gehen wir nicht auf Nummer sicher?«, fragte ich. Jäger lehnte sich selbstgefällig zurück, so wie immer, wenn er wie Moritz Bleibtreu in Lammbock dozierte. Mit dem einen Unterschied, dass Jäger keinen baute, sondern wir bereits breit waren.

»Weil die Sache ohne ein gewisses Risiko keinen Spaß macht. Weil ein Abenteuer nur ein Abenteuer ist, wenn die Chance auf Scheitern besteht. Und wenn unser Gegner nicht Sauron oder Gott heißt, also keine gewaltigen Streitkräfte hat oder allmächtig ist, baue ich eben ein Schlupfloch ein, um seine Chancen zu steigern.«

»Seine Chancen zu steigern? Ihm zu ermöglichen, dass er uns erwischt, meinst du wohl.«

»Ja, sicher! Wenn der Held der Geschichte unbesiegbar ist, wie spannend ist sie dann? Wie sehr bangt der Leser um den Helden, wenn er weiß, dass ihm eh nichts passieren kann? Vampire verbrennen bei Sonnenlicht, und Trolle versteinern. Aber nicht nur Monster brauchen Schwächen, sondern auch und gerade Helden. Achill ist nur an seiner rechten Ferse verwundbar, Siegfried hat die verwundbare Stelle an seinem Rücken.«

»Dass Achill und Siegfried beide draufgegangen sind, soll mich nicht beunruhigen?«

Jäger zündete den nächsten Joint an und sagte ins Ausatmen hinein:

»Nein, Mr. Tennant.«

»Wenn Sie es sagen, Mr. Smith.«

»Matt, bitte«, sagte Jäger und kicherte.

5

Als Jäger die erste Folge von Doctor Who als Must-see angekündigt hatte, hatte ich es noch für einen schlechten Witz gehalten. Der Plot ist nicht der schlechteste: Ein Typ (der Doctor) und seine weibliche Begleitung (sein Companion) reisen mit der Zeitmaschine TARDIS (Time and relative dimension in space) durch die Zeit, um Abenteuer zu erleben. Wiederkehrende Bösewichte sind die Cybermen, ein Kollektiv aus Cyborgs (ähnlich wie die Borg), und die Daleks, schrumpelgnomartige Aliens in einer robotischen Hülle, die – kein Scheiß! – in etwa so aussieht wie die Verpackung von Solero Shots. Die – sarkastische Anführungszeichen – »Spezialeffekte« machen es dem Zuschauer vor allem in der ersten Staffel aber schwierig bis unmöglich, die Serie ernst zu nehmen beziehungsweise von Trash zu unterscheiden, geschweige denn sie zu genießen. Als ich nach den ersten fünf Minuten meinen Unmut äußerte, wischte Jäger das beiseite.

»Du solltest mal die wirklich erste Staffel sehen.«

»Was meinst du? Ich denke, das tun wir gerade.«

»Nein, das hier ist die Wiederauflage der Originalserie aus den Sechzigern.«

»Die gucken wir uns aber nicht an, oder?«, fragte ich in der Hoffnung auf Gnade.

»Nein, die kann man sich echt nicht antun.«

Ich musste lachen.

»Das gilt doch hier auch!«

»Komm schon, gib der Serie eine Chance! Die BBC hatte offenbar keine Kohle für Special Effects. Die Plots sind wirklich stark, vertrau mir.«

Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie der Arm einer Schaufensterpuppe lebendig geworden war und erst den Doctor und dann sein Companion Rose Tyler würgte. »Unfreiwillig komisch« wäre ein Euphemismus gewesen.

»Ich soll also hinten in den Van auf die zerschlissene Matratze, weil du gesagt hast, du habest Schokolade für mich?«

»Exakt«, sagte Jäger und spulte zurück bis zu der Stelle, an der ich zu fragen begonnen hatte. »Wir dürfen nichts verpassen!«

Der Witz war: So trashig es aussah und so unfreiwillig komisch die ersten Minuten waren – Jäger hatte recht. Die Serie wurde besser und besser. Zugegeben: Man musste von der Tatsache absehen, dass die Special Effects erst ab Staffel zwei langsam aufhörten, kacke zu sein, und auch heute hin und wieder weder Blumensträuße gewinnen noch Begeisterungsstürme auslösen. Und dass die Companions als einziges Attribut ihre Attraktivität besitzen ist auch nicht gerade der Inbegriff von Feminismus. Es ist schon einigermaßen traurig, dass die einzige Ausnahme von dieser Regel Donna Noble ist, die von der, wenn man nach westlichem Schönheitsideal geht, eher mittelmäßig attraktiven Catherine Tate gespielt wird. Nur Donna Noble ist als Charakter halbwegs entwickelt, hat so etwas wie einen eigenen Kopf, eigene Ideen und erlaubt sich, den Doctor auch mal herauszufordern. Ausgerechnet sie ist am kürzesten an seiner Seite. Die Story aber ist wahrscheinlich das Beste, was Science-Fiction je hervorgebracht hat.

»Du wirst mich womöglich entmündigen und einweisen lassen, wenn ich das sage«, kommentierte Jäger das mal. »Aber vergiss Asimov, vergiss Lem. Scheiß auf Philip K. Dick und Gene Roddenberry. Das hier ist Science-Fiction. Brillante Plots brillant geschrieben.« Ich hatte jedoch gar nicht vor, ihn zu entmündigen oder einweisen zu lassen. Ich sah das ganz genauso.

Jäger und ich trieben es so weit, dass wir uns die Catch Phrases unserer Lieblingsdoktoren zueigen machten: David Tennants »Allons-y!« und Matt Smiths »Geronimo!«. Von da war es nicht mehr weit bis zu Jägers Vorschlag, uns auf den gefälschten Ausweisen Matt Smith (er) und David Tennant (ich) zu nennen: nach den Schauspielern unserer Lieblingsdoktoren.

In einer Folge der Politserie The West Wing trägt eine Hilfskraft eine Anstecknadel von Star Trek und wird von Josh Lyman, der Nummer zwei im Beraterstab des US-Präsidenten, aufgefordert, sie abzunehmen. Im Weißen Haus sei das nicht gerade vertrauenerweckend. Die Hilfskraft sagt, sie sei nicht besessen, sie sei bloß ein Fan, worauf Josh erwidert, dass derartige Hingabe – etwa seine Lieblingsepisoden oder seine Lieblingsgalaxien aufzulisten – nichts damit zu tun habe, ein Fan zu sein. Das sei ein Fetisch.

Jäger und ich tragen zwar keine Anstecknadeln, T-Shirts oder andere Fanartikel. Trotzdem haben wir uns immer wieder gefragt, ob unsere Hingabe zum Fetisch reicht. Ob wir Doctor Who deshalb gut finden, weil es gut geschrieben ist oder weil wir Eskapisten sind, die mit der Realität nicht fertig werden. Die sich in Geschichten flüchten, weil die in ihrem Abgeschlossensein angenehmer sind. Nur weil wir unsere Begeisterung nicht am Körper tragen, ist sie ja dennoch vorhanden.

Jäger hatte – wie so oft – seine eigene Theorie dazu.

»Wenn wir Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt hätten, wären wir belesene Londoner Dandys gewesen, die mit Gehrock und Spazierstock über Wittgenstein diskutiert und aus Lord Byron und Oscar Wilde zitiert hätten. Heute sind wir Berliner mit Caps und Röhrenjeans, diskutieren über Game of Thrones und zitieren aus Moffat und Roddenberry. Wo ist da der Unterschied?«

6

Wir laufen die B191 nach Dannenberg entlang und biegen am Rotdornweg nach Nebenstedt ein. Rote Klinkerhäuschen wechseln sich mit Neubauhäusern inklusive Carports ab, in fast allen Vorgärten stehen die obligatorischen gelben Kreuze.

»Ich kann es immer noch nicht fassen, dass es tatsächlich geklappt hat«, sage ich. Jäger boxt mir bestätigend gegen die Schulter.

»Und? Ist das jetzt eine Geschichte, die du deinen Enkeln erzählst?«

Ich lache.

»Erst nachdem ich ihnen Doctor Who gezeigt habe.«

»Aber das ist genau das, was ich meinte, Mann. Nur einer der Bullen hätte ein Fan von Matt Smith oder David Tennant sein müssen. Aber diese Angst auszuhalten und trotzdem seine Rolle zu spielen, das nennt man Abenteuer.«

Ich seufze übertrieben.

»Sind wir fertig, Herr Drehbuchautor?«

»Erst wenn dir die Bedeutung unseres Tuns klar geworden ist!«

»Uns selbst das Heildavonkommen zu erschweren?«

»Freiwillig auf die TARDIS zu verzichten, genau.«

»Ich erinnere dich daran, was für eine erzählenswerte Geschichte wir erleben, wenn die Daleks das Zwischenlager in Gorleben sprengen und wir das Wendland nur noch in Strahlenschutzanzügen betreten können.«

»Tu das«, sagt Jäger und grinst verschwörerisch.

7

Wir hatten gerade Abitur gemacht, als meine Eltern Post von einem spanischen Anwalt bekamen, der fragte, was mit der Wohnung passieren solle. Meine Eltern hatten keine Ahnung, was der Anwalt meinte, und da keiner von uns Spanisch sprach, sahen wir davon ab, ihn anzurufen. In den Unterlagen meiner inzwischen senilen Großeltern fanden wir dann die Antwort: Sie hatten in den Wirtschaftswunderjahren der Sechziger eine Eigentumswohnung in einer katalanischen Kleinstadt gekauft, um sich dort nach ihrer Pensionierung niederzulassen. Nur kam ihnen die Altersdemenz dazwischen, und so vergaßen sie nicht nur ihre Ruhestandspläne, sondern auch die Wohnung.

Dem Brief lag eine Adresse bei, also setzte ich mich ins Auto, fuhr bei Jäger in Neukölln vorbei und fragte, ob er mitkommen wolle.

Wir rauchten viel, tranken beim Autofahren, sprachen über unsere Zukunft und ich verliebte mich in eine Frau, die ich nur für ein paar Minuten sah: an einer Tankstelle bei Lyon.

Die Wohnung war kakerlakenverseucht und das Haus so marode, dass Jäger und ich im Auto schliefen. Am nächsten Morgen traf ich die Frau wieder, als ich einen Spaziergang machte. Bei unserem ersten Stopp hatte ich Jäger erzählt, dass ich Schriftsteller werden wollte, was dieser erst hinterfragt, sich dann aber – wie er es immer tat – auf meine Seite geschlagen hatte. (Es ist fast ein bisschen zu sehr Pointe, dass wir beide Schriftsteller geworden sind.)

Selbst wenn es nicht so passiert wäre, hätte ich die Geschichte genau so erzählt: Ich stehe da und will nur tanken – und dann huscht sie vorbei, meine Traumfrau, nur eine Ahnung. Und genauso schnell wie sie gekommen ist, verschwindet sie wieder, mit nichts als einem kurzen Lächeln. Und nachdem Jäger und ich eine anstrengende, kräftezehrende Odyssee hinter uns gebracht haben und hinabgestiegen sind in die Hölle dessen, was einst eine Wohnung gewesen war, ein bewohntes Haus, mit Kindergeschrei, dumpfer Musik, dem schweren Geruch von Essen im Treppenhaus und Geranien auf den Balkonen, ging es gar nicht anders, als dass wir uns wiedersehen mussten: füreinander bestimmt, wie Romeo und Julia, Tristan und Isolde, Orpheus und Eurydike.

Unnötig zu erwähnen, dass alle drei Paare nach Momenten intensiven Glücks veritabel in der Scheiße landen. Romeo und Julia? Beide tot. Tristan und Isolde? Ebenfalls beide tot. Orpheus aber ist wohl am übelsten dran, allein und am Leben, während Eurydike tot ist.

Dabei hätte alles gut sein können, in allen drei Geschichten. Nur würden wir uns ohne Tragik, Intrigen, Verrat und Tod wohl kaum an sie erinnern. Große – oder besser: erinnernswerte – Geschichten brauchen die Düsternis. Glücklich endende, ermutigende und optimistische Geschichten sind vielleicht unterhaltsam, aber eben auch nicht mehr.

Als ich sie nach der Nacht im Auto das zweite Mal sah, wusste ich, dass es eine große Geschichte werden würde, egal wie sie endete. Sie trug ein weißes Sommerkleid und lehnte an ihrem silbernen Mercedes, auf der Motorhaube glitzerte der Tau. Sie blickte in eine Karte und pustete sich hin und wieder eine Strähne ihrer dunkelblonden Haare aus dem Gesicht. Die Morgensonne umrahmte sie, sodass sie leuchtete wie eine Marien-Erscheinung.

Ich hatte Szenen wie diese hundertmal erlebt, in alten französischen Filmen, amerikanischen Roadmovies und Beat-Romanen, sodass in mir irgendwann die Erkenntnis gereift war, selbst Geschichten erzählen zu wollen. Wenn schon die Realität so unpointiert war, so ohne jede Dramaturgie, ohne Helden und Schurken, dann musste ich sie eben selbst erschaffen.

8

Ihr Name war Katharina, und hätte es damals schon Wikipedia gegeben oder ich eine bessere Allgemeinbildung gehabt, hätte ich gewusst, dass ihr Name auf dem griechischen Adjektiv »katharos« basiert, das »rein« bedeutet. Katharina die Reine. Katharina die Aufrichtige.

Kaum dass wir im Auto saßen, wusste ich nichts zu sagen. Wie wenn man einen Prominenten auf der Straße trifft und nicht viel mehr rausbekommt, als dass man seine Filme oder Musik mag und natürlich der größte Fan ist. Nach einem für beide unerträglich langen Moment der Awkwardness macht man vielleicht noch ein Foto, wobei ich sicher bin, dass Prominente die Erfindung des Fotohandys nicht unkritisch sehen. Genauso sicher ist, dass besagter Prominenter froh ist, wieder seine Ruhe zu haben. Zumindest fünf Minuten lang, bis ihn der nächste Passant anspricht.

»Das ist ein schöner Wagen«, sagte ich, um irgendetwas zu sagen.

»Das ist ein Mercedes 450 SEL. Der kam 1972 auf den Markt, dieser hier ist aus dem Herbst 1980, kurz bevor Mercedes das Modell nicht mehr produzierte.«

Ich dachte: Wow, eine Frau, die Ahnung von Autos hat. Ich wusste nicht mal den Namen des Modells.

»Eine Frau, die was von Autos versteht, passt wohl nicht in dein Weltbild, was?«, fragte sie und ich stutzte.

»Kannst du Gedanken lesen?«, fragte ich.

»Nein, aber ich bin das gewöhnt.«

»Tut mir leid.«

»Ach, ich bin da nicht so«, winkte sie ab, aber ich sah, dass es sie beschäftigte. Als ich mit Katharina im Auto saß, war Anita Sarkeesian Teenager und ich gerade neunzehn Jahre alt. Von Judith Butler hatte ich noch nie gehört.

»Es tut mir leid«, sagte ich noch einmal. Katharina blickte zu mir herüber und lächelte, dann lenkte sie den Wagen auf den Seitenstreifen. Sie drehte sich um neunzig Grad in den Schneidersitz und sah mich mit ihren dunkelbraunen Augen durchdringend an.

»Was willst du von mir?«, fragte sie.

»Was?«, sagte ich und hatte plötzlich einen Kloß im Hals.

»Warum entschuldigst du dich die ganze Zeit? Ich habe dich mitgenommen, weil ich dich irgendwie mag. Wenn du irgendwann wirklich Scheiße redest, kann ich einfach rechts ran fahren und dich rausschmeißen. Aber damit das passiert, musst du noch ganz andere Sachen sagen.«

Ich sagte nichts, Katharina beobachtete mich einfach nur, setzte sich nach ein paar Sekunden der Stille wieder in Fahrtposition und ließ den Motor an. Sie schob eine CD in den Player und lenkte den Wagen zurück auf die Straße. Dirk von Lowtzow sang:

»So jung kommen wir nicht mehr zusammen / So jung werden wir uns nicht mehr sehen / Und ich find, es war schön, doch ich weiß nicht genau / Werden wir uns versteh’n?«

9

Katharina fuhr nach Sant Pere Pescador. Dort hatte Jäger mit seinen Eltern Urlaub gemacht, als er ein Junge war. Einmal war ich mitgefahren, als wir beide sechzehn Jahre alt waren. Ich erinnerte mich noch genau an den Weg zum Campingplatz, der durch eine Apfelbaumplantage führte, in der wir regelmäßig Äpfel klauten, wenn wir gerade bekifft waren und Heißhunger auf irgendwas hatten. Der Campingplatz lag direkt am Meer, wir brauchten keine fünf Minuten von unserer Parzelle bis zum Strand. Der Sand war weiß, das Wasser türkis – zumindest ist es bis heute in meiner Vorstellung so, in der dieser Urlaub so gigantisch ist, so legendär, so magisch, wie er in der Realität wohl nie war.

Heimlich tranken wir Bier und rauchten Gras, wir küssten Mädchen und schliefen am Strand. Als Jägers Eltern für ein Wochenende Freunde in Figueres besuchten, drehten wir für unsere pubertären Verhältnisse durch: Ich fingerte eine burschikose Holländerin in meinem Zelt zum Orgasmus, während Jäger ihre beste Freundin auf dem Rücksitz des elterlichen Autos leckte. Wir taten so, als sei es unser Auto, als machten wir einen Road Trip. Jeden Morgen stippten wir Croissants in Camping-Kocher-Kaffee, rauchten und knutschten, wie Sechzehnjährige eben knutschen.

Und in uns beiden war etwas erwacht: Der Wunsch zu leben. Und nicht einfach nur so, mit Bausparvertrag, 1,4 Kindern und drei Wochen Mallorca-Urlaub im Jahr. Jäger brachte unser Vorhaben mit einem Hunter-S.-Thompson-Zitat auf den Punkt:

»Life should not be a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well preserved body, but rather to skid in broadside in a cloud of smoke, thoroughly used up, totally worn out and loudly proclaiming: ›Wow! What a ride!‹«

Es war uns nur noch nicht klar, wie wir das anstellen sollten.

Als ich mit Katharina im Auto saß, war der grobe Plan allerdings zur Gewissheit geworden. Ich wollte Schriftsteller sein, wollte – wie Tyler Durden 1999 sagen sollte – »hart am Leben entlangschrammen« und davon erzählen, mitreißend, pointenreich und überspitzt wie in einem schlechten Actionfilm oder einem Buddy Movie. Ich war mit meinem besten Freund trinkend und rauchend durch halb Europa gefahren, war in die Unterwelt hinabgestiegen und saß jetzt neben der schönsten Frau, die ich je gesehen hatte. Wenn das keine gute Geschichte war.

Wir nahmen uns ein Zimmer in einem Hotel und gingen dann an den Strand. Der Sand war wirklich so weiß und das Wasser so türkis wie in meiner Erinnerung. Wir ließen Steine flitschen, sammelten Treibholz und Muscheln und legten uns schließlich in den Sand.

Heute fällt mir auf, wie streng das alles nach Rosamunde-Pilcher-Kitsch riecht. Damals neben Katharina im Sand zu liegen und in den Himmel zu schauen aber fühlte sich an, als wären wir der Mittelpunkt der Welt.

10

Jäger war unterdessen – so hat er mir später erzählt – allein im Auto aufgewacht, hatte den Zettel gefunden und sich ein bisschen darüber aufgeregt. Bevor er sich auf den Heimweg nach Berlin gemacht hatte, war er noch mal in die Wohnung gegangen.

»Ich wollte mich davon überzeugen, ob wir das wirklich so gesehen hatten, verstehst du?«, fragte er und sah dabei aus wie Fox Mulder, der an seinem Glauben an Außerirdische zweifelt.

»Ich bin also rein ins Haus«, sagte Jäger und rauchte wieder so nervös und mit fahrigen Bewegungen wie in der Nacht, in der wir die Wohnung zum ersten Mal betreten hatten. »Zuerst hatte ich Schwierigkeiten, die Wohnung wiederzufinden. Es war dunkel im Haus, wir waren aufgeregt und nicht mehr ganz nüchtern gewesen, dazu die panische Flucht.«

Jäger machte das gut, diesen Spannungsaufbau, als wäre die Geschichte kein Versuch, mich zu unterhalten, sondern tatsächlich genau so passiert.

»Irgendwann aber stand ich vor der Tür. Es ist selbstverständlich eine Binsenweisheit, dass etwas am Tag viel weniger bedrohlich wirkt als in der Nacht. Oder überhaupt gar nicht.«

Jäger machte eine Pause, um wieder genauso theatralisch an der Zigarette zu ziehen wie schon zuvor.