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Eine zum Lachen und Nachdenken anregende Sammlung von launigen Texten und Gedichten mit besonderer Pointe. Man darf allerdings schon genau hinhören, um letztere nicht zu verpassen. Unser Dasein bringt es nun einmal mit sich, immer wieder mehr oder weniger sperrige Alltagssituationen bewältigen zu müssen. Neben dem eigenen Erfahrungsschatz erweist sich dabei die eine oder andere durchdachte Lebensweisheit als hilfreich. Hier werden jedoch nicht nur Lebensweisheiten präsentiert. Nach lockerer Einführung vermittelt der Autor diese vielmehr durch launige Gedichte, deren Aussage zudem in einer besonderen Pointe gipfelt: "... Und die Moral von dem Gedicht ...".
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Seitenzahl: 66
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Nach einer launigen, eher prosaischen Einführung (in Prosa, wenngleich nicht allzu
prosaisch) gibt´s hier lyrisch verpackte
Lebensweisheiten, die als praktische Lebenshilfe in eine Moral münden.
Eine zum Lachen und Nachdenken anregende Sammlung von launigen Gedichten mit besonderer Pointe. Man darf allerdings schon genau hinhören, um sie nicht zu verpassen.
Jahrgang 1957 und Jurist, weswegen ich mir zu Beginn meiner beruflichen Entwicklung im Studentenwohnheim auch zunächst den „Ehrentitel Mensch“ erarbeiten musste. Und weil dies erfolgreich war, gehe ich hier keineswegs ausschließlich typisch juristischen Fragen wie „wer will was von wem woraus“ nach, sondern nähere mich den Realitäten des Daseins eher auf lyrischphilosophische Weise, ohne das vergleichsweise trockene Vokabular des Juristen.
Die von mir gesammelten Erfahrungen im öffentlichen Dienst, nicht zuletzt während langjähriger Tätigkeit im Bundeskanzleramt, standen dabei zwar nicht gerade Pate, aber bei dem einen oder anderen „Erkenntnisgewinn“ auch nicht im Wege, sondern wirkten bisweilen sogar inspirierend.
Zwischen Fertigstellung der Texte für dieses Büchlein und ihrer Veröffentlichung hatte ich mich mit der Frage auseinander zu setzen, unter welchem Namen ich das Ganze veröffentlichen wollte. Diese weniger lyrische, dafür aber durchaus bedeutsamere Frage beschäftigte mich eine ganze Zeit lang.
Ein Autorenpseudonym sollte gleich mehrere Funktionen erfüllen: Zugleich klangvoll und einprägsam wirken, jedoch nach Möglichkeit ebenfalls ein wenig die innere Einstellung des Autors und der Texte, die er so von sich gibt, widerspiegeln.
Da es vorliegend um kritische, aber auch hintergründige Betrachtung und Kommentierung von Ereignissen geht, fiel mir als Autorenpseudonym zunächst der griechische Gott Momos, die Personifizierung von Kritik und Respektlosigkeit, ein, auch wenn die folgenden Texte nicht so negativ sind, wie es sich Momos vielleicht gewünscht hätte. Momos machte bei seiner Kritik nicht einmal vor den Göttern und ihren Leistungen halt, weswegen ihn Göttervater Zeus schließlich aus dem Olymp warf.
Ich wollte nun nicht den Zorn der Götter auf mich lenken, aber das ironische Element im Namensbestandteil „Momos“ gefiel mir immerhin. Der erste Teil des Pseudonyms war gefunden.
Der zweite Teil des zunächst erwogenen Künstlernamens leitet sich daraus ab, dass ich vorliegend „meinen eigenen Senf dazu tun“ wollte. In meiner Heimatstadt heißt allerdings der Senf, oder was man an dessen Stelle in allen rustikalen Altbierbrauhäusern findet, auch wenn es „Düsseldorfer Löwensenf“ natürlich gibt: „Mostrich“. Der Rheinländer tut ja bekanntermaßen überall seinen Senf dazu und in Düsseldorf eben seinen Mostrich. Vermischt mit etwas Ironie kommt „Momostrich“ raus. Ein aus meiner Sicht ganz passables Autorenpseudonym.
Nun galt es den Vornamen zu finden. Der Vorname sollte sich von dem „schlauen Odysseus“ ableiten, das ist der, der vor Troja den entscheidenden Einfall mit dem hölzernen Pferd hatte. Schließlich wollte ich mit meinen Versen niveauvoll spötteln. Der griechische Name von Odysseus lautet aber eigentlich Ulixes, also gewissermaßen „Ulli“!
Ein bisschen schwankte ich erst noch, mir statt „Ulli“ lieber den Vornamen „Palli“ zu geben, nach einem weiteren griechischen Helden vor Troja: Palamedes.
Ulixes war nämlich zwar sehr schlau, wie seine Einfälle vor Troja zeigen und wie es bei seiner zehnjährigen Rückfahrt, der berühmten Odyssee, deutlich wird, galt aber dennoch nicht als der schlaueste Grieche, als solcher galt eben Palamedes.
Dieser hatte es nämlich geschafft, sogar den klugen Ulixes, der sich eigentlich vor dem Abenteuer Troja drücken wollte, mit einer List zur Teilnahme zu bewegen. Deswegen hat sich Ulixes später an Palamedes gerächt, indem er ihn übel verleumdete, so dass Palamedes hingerichtet wurde. Dennoch ist im Gedächtnis der meisten Historiker Odysseus als besonders schlau haften geblieben und Palamedes irgendwie in den Hintergrund getreten. Außerdem klingt „Ulli“ irgendwie lustiger als „Palli“.
Also: Ulli Momostrich! … dachte ich!
Aber dann waren da noch meine Frau und meine Tochter (siehe die Widmungen im Anschluss):
Momostrich klingt so komisch, das ist doch kein Name, das versteht keiner und Ähnliches musste ich mir anhören. Und dann ging alles ganz schnell. Der zweite Künstlername, der sich aufdrängte, kam einfach irgendwie daher.
Dieses Mal war erst der Vorname da: „Martin“. Ein schöner Name mit einem schönen Symbol: „Den Mantel teilen“. Und der Nachnahme? Irgendwas, was nett klingt. …
Darum also, und weil wenigstens auch der „Rheinländer“ durchklingen soll: Martin Rheinders. So einfach kann´s gehen!
Bevor es losgeht, noch ein paar Widmungen,
die mir ein wirkliches Anliegen sind und
Menschen betreffen, die mir nicht nur nahe
stehen, sondern die zu meinem Leben auch
irgendwie ihren Mostrich (!) dazu gegeben
haben:
Meiner Tochter,
ohne die es dieses Büchlein nicht gäbe.
Meiner Frau,
ohne die es meine Tochter nicht gäbe.
Meiner Schwester,
ohne die es hier weniger Reime gäbe.
Meinen Eltern,
ohne die es mich nicht gäbe.
Verwendungshinweis
Im Wanderzirkus
Ursprung und Ende
Hohe Messlatte
Das Würmchen
Der Biker
Knigge
Die heilige Kuh
Milch und Wein
Das Objekt
Dem Schicksal von der Schippe
Das rechte Gebot
Der Bär des Zarewitsch
Die Zaubergeige
Früher Vogel fängt den Wurm!?
Olivenjagd
Der Uriasbrief
Das Rätsel (der neue Ödipus)
Null Promille (bei jeder Fahrt)
Düsseldorf mon amour
Nachwort
Unser Dasein bringt es nun einmal mit sich, immer wieder mehr oder weniger sperrige Alltagssituationen bewältigen zu müssen. Neben dem eigenen Erfahrungsschatz erweist sich dabei die eine oder andere durchdachte Lebensweisheit als hilfreich. Natürlich werden durch die darin enthaltenen Ratschläge nicht immer letzte Wahrheiten vermittelt, aber es kann sich doch bisweilen als nützlich erweisen, einer so erhaltenen klugen Empfehlung zu folgen.
Dabei wollen die folgenden Zeilen nicht einfach nur Lebensweisheiten aufgreifen. Nach kurzer Einführung sollen diese zusätzlich in der Form launiger Gedichte vermittelt werden, deren Aussage in einer besonderen Pointe gipfelt.
Zum Abschluss wird der tragende Gedanke des Ratschlags jeweils kurz zusammengefasst (… und die Moral von dem Gedicht …).
Also dann, …
Die Sicherung des Lebensunterhaltes stellt täglich größere Anforderungen an uns alle. Als Beleg hierfür soll ein kleiner Wanderzirkus dienen. Unter dem Druck ökonomischer Sachzwänge gilt es, ein immer weiter schrumpfendes Publikum mit dementsprechend immer knapper werdenden Mitteln „bei der (Zelt-)Stange zu halten“. Dazu bedarf es einer stilsicheren Hand bei der Auswahl von Darbietungen und Attraktionen, die man dem erstaunten Publikum präsentieren will, aber zugleich einer zielsicheren Hand, was die Finanzierung dieser Darbietungen angeht. Mit Augenmaß heißt es hier, gewisse Abstriche vorzunehmen, ohne echte Wirkungseinbußen zu erleiden.
Hilfreich bei diesem Unterfangen wirkt die Tatsache mit, dass viele Menschen nicht so genau hinter oder unter die Dinge sehen, sondern sich vielmehr vom schönen Schein der Fassade oder Oberfläche blenden lassen. Bei Zauberkünstlern kann man da schon mal beide Augen zudrücken, denn, sich dem schönen Schein hinzugeben, ohne wirklich betrogen zu werden, stellt kein wirkliches Gefahrenpotential dar.
Entscheidend ist nämlich eigentlich nicht was wir sehen, sondern, was wir zu sehen meinen oder schlicht, was wir sehen möchten. Wenn wir ehrlich sind, so ist doch derjenige Konzertbesucher, der einem Unbekannten, in der Meinung, dieser sei Paul McCartney, die Hand geschüttelt hat, viel glücklicher, als einer, den Paul McCartney tatsächlich aber unerkannt begrüßt hat.
Verhelfen wir also den Menschen getrost zu ein wenig subjektivem Glück, indem wir sie nicht allzu intensiv mit der oft harten Realität belästigen und ihnen stattdessen das Gefühl geben, etwas wirklich Exotisches gesehen zu haben.
Im vorliegenden Fall musste sich offenbar ein Zirkusdirektor - und es ist nicht ohne Bedeutung, dass es sich um den Direktor eines kleinen Zirkus´ handelt - aus den genannten Geldzwängen heraus solche oder ähnliche Gedanken machen. Herausgekommen ist ein liebenswürdiger Kompromiss.
Im Wanderzirkus
In einem Zirkus, einem kleinen,
Sprach der Direktor, mir will scheinen,
Dass es hier bald schon heftig regnet,
Worauf ein Pfleger ihm entgegnet:
„Dann wird es wohl das Beste sein,
Ich hol´ mal schnell das Zebra rein.“
(Und die) Moral (von dem Gedicht)
Ein bisschen Mogeln schadet nicht,
Doch mach das Ganze wasserdicht!
Wir sehen: Manchmal kann ein erforderlicher Abstrich durch einen geschickt aufgetragenen Anstrich vorgenommen werden. …