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Ein kleiner Gedichtband mit heiteren, hintersinnigen und sehr unterhaltsam gereimten Geschichten von, mit und über Hühner, die auch nur Menschen sind.
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Seitenzahl: 28
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...und schwups, das Huhn ist umgebracht...
Drahnier von Nielk
Impressum:
© 2017 Drahnier von Nielk
Cover- und Buchillustrationen: www.pixabay.com
Korrektorat, Satz u. Umschlag: Angelika Fleckenstein
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN:
978-3-7439-0310-4 (Paperback)
978-3-7439-0311-1 (Hardcover)
978-3-7439-0312-8 (eBook)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Drahnier von Nielk
für
Ramgad
Es ist ein Brauch von alters her,
ein Jäger hat ein Schießgewehr,
und damit schießt er – angeregt –
auf alles was sich so bewegt.
Darunter auch auf manches Huhn,
das ob dem waidmännischen Tun
dem Jägersmann nicht sehr gewogen
–nein – es hält ihn für ungezogen,
wenn er mit seiner Flinte kracht
und schwups, das Huhn ist umgebracht.
Dem toten Huhn, dem wird ganz bange,
denn Totsein dauert ziemlich lange.
Und selbst, wenn es dem Jäger peinlich,
die Rückkehr, die ist unwahrscheinlich.
Trotzdem, es scheint – ganz ohne Zagen –
der Jäger, der will weiterjagen
und fragt nicht, wie’s die Hühner finden –
nein, er schießt ganz unhöflich von hinten!
Ein Hühnerrat erörtert dann,
wie man das Mördern enden kann,
und kommt letztendlich zum Befund:
die Lage, die ist ungesund und
nachteilig fürs Hühnerleben
und deshalb wäre anzustreben
und dieses möglichst bald und schnell
ein wohlbegründeter Appell
an die Moral des Jägersmann,
damit sich dieser bessern kann!
Und um den Eindruck zu vermeiden
man könne selbigen nicht leiden,
betont man, sich mal kurz verleugnend,
das Anliegen sei unbedeutend
und nicht belästigend gemeint.
Im Gegenteil, man sei vereint
im Wunsch nach fröhlicher Zerstreuung:
doch ohne Schießgewehrbetreuung!
Und deshalb schlage man ihm vor,
er lässt die Hühner außen vor
bei seinen Jägerambitionen:
ein Elefant würde mehr lohnen!
Der Jägersmann bedenkt die Lage –
allein – er ahnt, undeutlich vage,
dass in den deutschen Büschen, Hecken
nur wenig Elefanten stecken.
Dagegen sieht man Hühnerherden
fast überall auf deutschen Erden.
Auch ist das Sprichwort ihm bekannt:
„Besser ein Huhn in Jägershand
als Elefanten auf dem Dach.“
Denn Letzteres bringt Ungemach:
die stehen auf des Daches Zinnen
und pullern in die Regenrinnen,
mit Lust und ohne Hemmungen.
Das führt zu Überschwemmungen
im Haus und auf des Hauses Stufen
und man muss laut um Hilfe rufen,
sodass die Feuerwehr aufbricht
und schnellstens kommt –
oder auch nicht.
Und deshalb sagt der Jägersmann:
„Trotz höflich vorgetrag’ner Bitte –
in Deutschland sei es gute Sitte,
die Elefanten zu verschonen;
sodass nun mal nur Hühner lohnen
und auch wenn es für sie betrüblich:
Es ist halt Brauch – und damit üblich.
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