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Endlose Traumstrände, mystische Sümpfe und riesige Waldgebiete bestimmen das Landschaftsbild des amerikanischen Südens. Architektonische Schätze wie New Orleans, Savannah oder Charleston mit ihrer französischen Baustruktur oder den zahlreichen Antebellum-Villen, den einstigen Residenzen der Plantagenbesitzer, sind typisch für die Region und bleiben nachhaltig in Erinnerung. Aber ebenso wichtig bei solch einer Reise ist es die Lebensart der Menschen kennenzulernen, ihre besondere Musikkultur und die Einflüsse aus französischer, spanischer und englischer Kolonialgeschichte zu verstehen – den Süden sollte man sich nicht nur anschauen, sondern auch erleben, hören und schmecken. Der USA-Kenner Dirk Kruse-Etzbach hat zahlreiche Informationen für Individualreisende für Touren von zwei bis vier Wochen zusammengestellt. Gleichzeitig rät er auch, der eigenen Inspiration freien Lauf zu lassen. Besonderes Augenmerk legt er auf die Musikszene und empfiehlt, auch abseits der Touristenzentren Gottesdienste oder Clubs zu besuchen. Mit den Bundesstaaten Arkansas, Louisiana, Mississippi, Alabama, Tennessee, Georgia, South Carolina sowie Teilen von North Carolina und Florida
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IWANOWSKI’S
USA-SÜDEN – Top-Ziele
IWANOWSKI’S
USA-SÜDEN – Autorentipps
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Dirk Kruse-Etzbach
USA-Süden
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USA-Süden15., vollständig überarbeitete Auflage 2020
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Oak Alley Plantation, Vacherie, Louisiana © Andreas Iwanowski Alle anderen Farbabbildungen: s. Bildnachweis S. 606 Layout: Ulrike Jans, Krummhörn Karten: Thomas Vogelmann, Mannheim; Astrid Fischer-Leitl, München Karten-Überarbeitung: Klaus-Peter Lawall, Unterensingen Titelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. „Links“) damit verbunden sind.
ISBN epub: 978-3-86457-418-4ISBN Mobipocket: 978-3-86457-419-1ISBN pdf: 978-3-86457-420-7
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EINLEITUNG
1. USA-SÜDEN: LAND UND LEUTE
Geschichtlicher Überblick
Die ersten Bewohner Amerikas: die Indianer
Southeast-Kultur
Die Entdecker Amerikas
Die Wikinger·Die Entdeckung „Indiens“: Christoph Kolumbus
Die Neue Welt wird kolonisiert
Die Spanier als Herren der ersten Stunde·Französische Aktivitäten in Nord und Süd·Englischer Machtgewinn
Der Kampf um die Freiheit
Die Errichtung des Staatssystems
Die Verfassung von 1789·Regierung und Präsident·Der Kongress·Oberster Gerichtshof (Supreme Court)
Die Erweiterung des Staatsgebiets der USA
Die Siedlungsbewegung in Richtung Westen
Der Amerikanische Bürgerkrieg
Indianerkriege
Die frühe Geschichte der Südstaaten
Alabama·Florida·Georgia·Louisiana·Mississippi·North Carolina·South Carolina·Tennessee·Arkansas
Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg (Reconstruction)
Wirtschaftlicher Aufschwung und Industrialisierung (Gilded Age)
Erste außenpolitische Ambitionen einer Wirtschaftsmacht
Erster Weltkrieg
„The Fabulous Twenties“ (Die Goldenen Zwanziger)
Der Schwarze Freitag und seine Folgen
Zweiter Weltkrieg
Neuordnung der Welt
Außenpolitische Krisen der Vereinigten Staaten
Nach dem Vietnamkrieg
Der Erste Golfkrieg und die New Economy
Innenpolitische Schwierigkeiten Ende des 20. Jahrhunderts
Die USA im 21. Jahrhundert
Landschaftlicher Überblick
Allgemeiner Überblick
Vegetation
Klima
Wirtschaftlicher Überblick
Allgemeiner Überblick
Natürliche Ressourcen und die Industrialisierung
Zweiter Weltkrieg und Neuorientierung
Landwirtschaft
Von der Selbstversorgung zur Weltmarkt-Produktion·Die wirtschaftliche Öffnung des Südens
Ausblick
Gesellschaftlicher und kultureller Überblick
Bevölkerung
Minderheiten
African Americans·Bürger lateinamerikanischen Ursprungs·Indianer·Asiaten
Soziale Verhältnisse
Krankenversicherung·Rentenversicherung·Arbeitslosenversicherung·Sozialhilfe·Bildungswesen
Historische Architektur des Südens
Die Musik des Südens: ein kurzer Überblick
Blues- und Jazz-Musik·Cajun-Musik·Countrymusik·Rock ’n’ Roll
Küche und Getränke
Frühstück·Lunch·Dinner
REISETIPPS
Allgemeine Reisetipps A–Z
Reisekosten im Süden der USA
2. REISEN IM SÜDEN DER USA
Rundreisevorschläge, Zeitpläne und Routenskizzen
Eine Reiseroute entlang der Küstenregionen (ca. drei Wochen)
Eine Reise zu Jazz, Blues, Rock ’n’ Roll und Countrymusik (gute drei Wochen)
Eine Reiseroute durch die Staaten der Ostküste (ca. drei Wochen)
Alternativen für zwei Wochen
Alternative 1: die Küste und Georgia
Alternative 2: um den Mississippi
3. NEW ORLEANS UND UMGEBUNG
Überblick
Redaktionstipps
Geschichte
New Orleans heute
Hurrikan „Katrina“ und seine Folgen
Sehenswertes in der Stadt
Zu Fuß durch das French Quarter
Absolut nicht versäumen·Rundgang·Jean Lafitte National Historical Park und ein Ausflug nach Lafitte
Louis Armstrong Park und der Stadtteil Tremé
Innenstadt – entlang des Mississippi
Central Business District, Warehouse District und Lafayette Square District
Ein Streifzug durch den Warehouse District
Mit der St. Charles Streetcar durch den Garden District und Uptown zum Audubon Zoo und bis zum Stadtteil Carrollton
Gebiete nordöstlich des French Quarter
Gebiete nordwestlich des French Quarter (jenseits des I-10)
Algiers Point – der Stadtteil gegenüber dem French Quarter·Eine Bootstour durch die Sümpfe der Bayous
Sehens- und Erlebenswertes in der weiteren Umgebung von New Orleans
Kanu fahren auf dem Bogue Chitto River
Gretna – auf den Spuren deutscher Einwanderer
Eine Fahrt zu den Plantagen am Mississippi
Routenvorschlag·Das Gebiet westlich des Mississippi-Deltas
Mit dem Mississippidampfer von New Orleans nach Memphis
Der Mississippi und seine Nebenflüsse
Zahlen und Fakten zum Mississippi
4. ENTLANG DER GOLFKÜSTE UND ABSTECHER NACH FLORIDA
Entlang der Mississippi Gulf Coast: von New Orleans nach Mobile und zur Mobile Bay
Sehenswertes entlang der Küste
Bay St. Louis und Pass Christian·Gulfport·Beauvoir·Biloxi·Ocean Springs·Pascagoula·Streckenalternativen von Pascagoula nach Pensacola
Mobile und die Mobile Bay
Redaktionstipps·Mobile·Eine Rundfahrt um die Mobile Bay·Bellingrath Gardens·Dauphin und Pleasure Island
Von Mobile nach Tallahassee
Redaktionstipps·Streckenalternativen
Sehenswertes entlang dem I-10
Milton: Florida’s Canoe Capital·Florida Caverns State Park
Sehenswertes entlang der Küste (US 98)
Pensacola und Pensacola Beach·Pensacola Beach und die Umgebung·Streckenhinweis·Panama City·St. Andrews State Park·Besuch auf Shell Island·Zwischen Panama City Beach und Apalachicola·Apalachicola·Wakulla Springs
Tallahassee und die Strecke nach Brunswick, Abstecher nach Jacksonville und St. Augustine
Redaktionstipps
Tallahassee
Sehenswertes in der Innenstadt·Außerhalb der Innenstadt
Von Tallahassee an die Atlantikküste
Redaktionstipps·Routenempfehlung·Thomasville·Valdosta·Okefenokee Swamp
Aktivitäten/Erkundungsmöglichkeiten
Abstecher nach Jacksonville und St. Augustine
Redaktionstipps·Routenempfehlung·Zwischen Tallahassee und Jacksonville·Suwannee River State Park·Osceola National Forest
Jacksonville Area
Downtown·Strände um Jacksonville·Am Bucaneer Trail entlang nach Amelia Island
St. Augustine
Stadtrundgang·Weitere Sehenswürdigkeiten in St. Augustine
5. ENTLANG DER OSTKÜSTE, ROUTENVARIANTEN NACH ATLANTA UND KNOXVILLE
Von St. Augustine/Jacksonville nach Savannah
Streckenalternativen
Überblick und Sehenswertes
Brunswick und die „Golden Isles“·Jekyll Island·Brunswick·St. Simons Island·Little St. Simons Island·Sea Island·Weiterfahrt nach Savannah
Savannah
Redaktionstipps
Geschichte
Sehenswertes im Stadtbereich
Spaziergang durch Savannah
Sehenswertes in der Umgebung
Old Fort Jackson·Fort Pulaski National Monument·Tybee Island·Wormsloe Historic Site·Weitere Routenempfehlungen
Routenvariante: von Savannah über Macon nach Atlanta
Streckenführung
Macon
Ocmulgee National Monument·Jarell Plantation Historic Site·Abstecher: Antebellum Trail
Von Savannah nach Charleston
Redaktionstipps·Streckenalternativen·Hilton Head Island·Beaufort
Charleston
Redaktionstipps·Geschichte·Zu Fuß durch die Downtown·Sehenswertes im weiteren Stadtbereich·Sehenswertes in der Umgebung·Östlich des Cooper River·Westlich und nördlich des Cooper River·Die Plantagen·Routenempfehlung
Von Charleston nach Columbia (und Atlanta)
Abstecher über Georgetown und Myrtle Beach
Georgetown·Streckenalternativen
Columbia
Sehenswertes·Routenempfehlungen
Sehenswertes zwischen Columbia und Atlanta
Alternative 1·Alternative 2·Alternative 3
Von Columbia über Asheville und den Smoky Mountains National Park nach Knoxville und weiter nach Chattanooga
Redaktionstipps·Streckenalternativen
Sehenswertes entlang der Strecke
Asheville·Biltmore Estate·Streckenalternativen von Asheville zum Great Smoky Mountains National Park·Cherokee Indian Reservation·Great Smoky Mountains National Park·Geschichte·Tier- und Pflanzenwelt·Fahrten im Nationalpark·Streckenalternativen nach Chattanooga·Streckenalternativen·Gatlinburg·Pigeon Forge·Townsend
Knoxville
Redaktionstipps·Sehenswertes·Oak Ridge
Von Knoxville nach Chattanooga
Routenhinweise·Sequoyah Birthplace Museum·Lost Sea
6. DIE ZENTRALEN SÜDSTAATEN: ATLANTA, GEORGIAS NORDEN UND ROUTE AN DIE GOLFKÜSTE
Atlanta
Redaktionstipps
Geschichte
Sehenswertes im Stadtbereich
Downtown·Östlich und südlich der Downtown·„Sweet Auburn“ und Martin Luther King Jr. National Historic Site·Nördlich der Downtown·Buckhead
Sehenswertes in der Umgebung
Von Atlanta durch den Norden von Georgia und weiter zum Great Smoky Mountains National Park
Athens
Von Atlanta nach Chattanooga
Von Atlanta nach Asheville bzw. zum Great Smoky Mountains National Park
Zwei Routenempfehlungen mit kurzen Erläuterungen·Dahlonega·Zwei Alternativen für die Weiterfahrt
Von Atlanta zurück an die Golfküste (New Orleans/Mobile)
Redaktionstipps·Streckenalternativen
Sehenswertes entlang dem I-20/59
Birmingham
Überblick und Geschichte·Redaktionstipps·Civil Rights District·Weiter auf dem Interstate 20/59 nach Südwesten·Meridian
Sehenswertes entlang dem I-65/85
Streckenhinweis·Abstecher über Columbus·Warm Springs·Pine Mountain·Columbus·Plains·Eufaula·Tuskegee
Montgomery
Redaktionstipps·Sehenswertes·Selma·Monroeville
7. DIE NÖRDLICHEN SÜDSTAATEN
Chattanooga
Überblick und Geschichte
Sehenswertes
Innenstadtgebiet·Um den Lookout Mountain und südlich der Stadt·Chickamauga & Chattanooga National Military Park·Östlich der Stadt: Tennessee Valley Railroad
Von Chattanooga nach Nashville
Sehenswertes
Russell Cave National Monument·Jack Daniel’s Distillery und Lynchburg
Nashville
Redaktionstipps·Geschichte·Sehenswertes in der Innenstadt·Der Historic District („The District“)·Der Music Row District·Music Valley/Grand Ole Opry·Weitere Sehenswürdigkeiten in Nashville
Alternativroute: von Nashville nach Birmingham
Columbia, TN·Huntsville·U.S. Space and Rocket Center
Von Nashville nach Memphis
Natchez Trace National Parkway
Redaktionstipps
Sehenswertes abseits des Parkway
Sehenswertes direkt am Parkway
Streckentelegramm Natchez Trace National Parkway·Tupelo·Streckentelegramm·Kosciusko·Streckentelegramm
Jackson, MS
Sehenswertes·Weiter auf dem Natchez Trace Parkway·Streckentelegramm
Memphis
Überblick und Geschichte
Sehenswertes
Redaktionstipps·Innenstadtbereich·Weitere Sehenswürdigkeiten·Südlich der Innenstadt·Graceland·Außerhalb von Memphis·C.H. Nash Museum Chucalissa·St. Blues Guitars
8. DIE WESTLICHEN SÜDSTAATEN
Von Memphis entlang des Mississippi (Rte. 1/US 61)
Streckenalternativen
Überblick
Redaktionstipps·Das Mississippi-Delta und seine Geschichte·Helena·Clarksdale·Cleveland·Greenville·B.B. King Museum & Delta Interpretive Center
Vicksburg
Sehenswertes
Von Vicksburg nach Natchez
Natchez
Redaktionstipps·Sehenswertes·Weitere schöne Antebellum-Häuser·Grand Village of the Natchez Indians·Natchez National Historical Park·Außerhalb von Natchez
St. Francisville
Baton Rouge
Sehenswertes·Rund um das State Capitol·Catfish Town
Die Alternativroute über Little Rock, Shreveport und Lafayette
Redaktionstipps·Streckenalternativen
Überblick
Little Rock
Sehenswertes
Hot Springs und der Hot Springs National Park
Redaktionstipps·Aktivitäten·Sehenswertes
Weiterfahrt nach Hope
Streckenalternativen·Crater of Diamonds State Park·Hope
Shreveport/Bossier City
The Gardens of the American Rose Center
Natchitoches
Umgebung von Natchitoches·Melrose Plantation
Alexandria
Lafayette
Streckenalternativen
Von Lafayette über New Iberia und Houma nach New Orleans
Sehenswertes zwischen Lafayette und New Iberia
St. Martinville·New Iberia·Rip Van Winkle Gardens·Die Tabasco-Fabrik auf Avery Island
Sehenswertes zwischen New Iberia und Morgan City
Houma
ANHANG
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Weiterführende Informationen
Thomas Jefferson
Interessantes zum Mississippi
Spanisches Moos
Was ist ein Kreole, und was bedeutet Cajun/Acadian?
Voodoo
Friedhöfe in New Orleans
Mark Twain
The Great Seawall
Hochseeangeln
Jefferson Davis
Was ist ein Hurrikan?
Tropfsteinhöhlen
Die Gulf Islands und die weißen Strände
John Gorrie, der Erfinder der Eismaschine
Ponce de León
Gullah – der Slang der Ostküste
„Halfbacks“
Wer waren die Vanderbilts?
Die Vertreibung der Indianer aus dem Süden und der Trail of Tears
Tennessee over the Hills/Tennessee Overhill
Atlantas berühmtester Bürger: Martin Luther King
Margaret Mitchell
Der Montgomery-Bus-Boykott
Geschichtsdaten der bekanntesten amerikanischen Bürgerrechtsgruppe, der NAACP
Wie fand die Countrymusik Einzug in Nashville?
Elvis Presley
Musikclubs im Mississippi-Delta
Die Flagge der Cajuns
Karten
Atlanta – Golfküste
Atlanta – Golfküste: Abstecher über Columbus
Atlanta: Großraum
Atlanta: Innenstadt und Midtown
Atlanta: MARTA Rail U- und S-Bahn
Baton Rouge
Birmingham
Charleston: Historic Downtown
Chattanooga: Innenstadt
Chattanooga: Übersicht
Columbia – Knoxville
Die USA um 1850
Georgias Norden und die Great Smoky Mountains
Golfküste/Florida: Lage im Reisegebiet
Great Smoky Mountains National Park
Hot Springs National Park (Ortskern)
Jacksonville
Jacksonville – Savannah
Knoxville
Knoxville – Chattanooga – Nashville
Little Rock
Memphis
Memphis – New Orleans
Memphis – Shreveport – New Orleans
Mobile – Tallahassee
Mobile und Umgebung
Montgomery
Nashville – Birmingham
Nashville: Großraum
Nashville: Innenstadt
Nashville – Memphis
Natchez
Natchez Trace Parkway
New Orleans – Mobile
New Orleans: Umgebung
New Orleans: Umland
New Orleans und Umgebung: Lage im Reisegebiet
Nördliche Südstaaten: Lage im Reisegebiet
Ostküste: Lage im Reisegebiet
Pensacola
Plantagenstrecke/Great River Road
Routenvorschläge
Savannah – Atlanta bzw. Savannah – Charleston – Columbia – Atlanta
Savannah: Historic District
St. Augustine
Tallahassee
Tallahassee – Brunswick, Abstecher nach Jacksonville und St. Augustine
Vicksburg National Military Park
Westliche Südstaaten: Lage im Reisegebiet
Zentrale Südstaaten: Lage im Reisegebiet
USA Süden Übersicht
New Orleans
Dieses Reisehandbuch zum Süden der USA steckt voller Ideen, Tipps und Planungshilfen für eine schöne und unvergessliche Reise. Alle Angaben beruhen auf persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen. Als eine „Enzyklopädie der Südstaaten“ ist dieses Buch daher nicht zu verstehen. Trotzdem hoffe ich, dass diese Mischung aus praktischen Ratschlägen, Erläuterungen und Beschreibungen sowie dem einen oder anderen Geheimtipp ein nützlicher Wegbegleiter für die Planung und Vorbereitung sein und dem Reisenden auch vor Ort einen guten Dienst erweisen wird.
Die Südstaaten der USA bieten etwas ganz anderes als z. B. die viel bereisten Gebiete im Westen, im Südwesten oder im Nordosten. Nicht landschaftliche Höhepunkte stehen im Vordergrund, sondern die Lebensart der Menschen, die Musikkulturen, der allmähliche Wandel der nach wie vor in der Kritik stehenden reaktionären weißen Gesellschaft, die wirtschaftliche Entwicklung, die Mischung aus französischer, spanischer und englischer Kolonialgeschichte und, und, und …
Kurz: Den Süden muss man nicht nur sehen, man muss ihn erleben – und das stellt den Reisenden vor eine nicht ganz einfache Aufgabe: Gute Musikclubs verstecken sich häufig in wenig einladenden Stadtteilen, der Wandel der Gesellschaft zeigt sich nicht selten gerade in sterbenden Städten im alten Cotton Belt, und um die Kultur der Schwarzen zu erkunden, muss man sich beispielsweise in alten Kirchen oder oft auch in Hinterhofmuseen umsehen …
Das soll aber ganz und gar nicht heißen, dass der Süden landschaftlich nichts zu bieten hat: Riesige weiße Sandstrände in Nord-Florida, eindrucksvolle und z. T. unheimliche Sumpfgebiete im Mississippi-Delta, endlose Waldgebiete in den südlichen Appalachen, eine parkähnliche Landschaft in Tennessee und vieles mehr begeistern auch die Natur- und Landschaftsschwärmer unter den Besuchern. Zudem ist eine Reihe von Städten architektonisch einmalig, allen voran New Orleans mit seiner großenteils französischen Baustruktur, aber auch Savannah und Charleston.
Typisch für die Südstaaten sind die zahlreichen Antebellum-Villen, meist hochherrschaftliche Gebäude in Weiß, die ehemals den reichen Plantagenbesitzern als Wohnstätte gedient haben. Die meisten von ihnen werden auch heute noch bewohnt, andere dienen inzwischen als Museum. Sie alle von innen zu besichtigen ist auf einer einzigen Reise natürlich nicht möglich, weil sie nur im Rahmen von Führungen zu betreten sind, die in der Regel eine Stunde dauern. Am besten konzentriert man sich auf ein paar wenige, z. B. die wichtigsten in Natchez und vielleicht noch zwei bis drei in anderen Gebieten.
Den Musikrichtungen des 19. und 20. Jh. und ihrer Geschichte nachzuspüren ist ein wesentliches Kernelement einer Reise in den Süden der USA. Aus den Bergen stammt die Hillbilly-Musik, ein wesentlicher Vorreiter der heutigen Country-Musik. Und noch viel wichtiger: Im Mississippi-Delta-Gebiet südlich von Memphis wurde der Jazz geboren, der sich fortsetzte und ausbreitete als Dixie, später als Blues und Mitte des 20. Jh. auch als Rock ’n’ Roll. Die erste Saat für diese erst viel später bekannten Musikrichtungen streuten die schwarzen Landarbeiter auf den Baumwollplantagen aus. Elvis Presley wiederum erlernte sein Handwerk z. B. von Bluesmusikern in der Beale Street in Memphis und wurde dadurch einer der Gründungsväter der Rockmusik. Eine weitere bekannte Musik des Südens ist die der Cajuns um Lafayette, der Zydeco, eine Mischung aus Jazz und Tanzmusik, bei der Instrumente wie Geigen und das Schifferklavier gemeinsam erklingen.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Südens ist seine kurze Geschichte, die scheinbar nur aus den Kategorien „vor dem Bürgerkrieg“ und der „Zeit danach“ besteht. Für die Amerikaner war dieser Krieg von größter Bedeutung; er hat ihren Schmelztiegel blutig, aber endgültig zusammengeschweißt – auch wenn nicht wenige noch der vermeintlich strahlenden Vergangenheit nachtrauern und dabei gerne übersehen, dass der Antebellum-Glanz auf der Versklavung von Millionen Menschen fußte. In diesem Buch kann nur auf die entscheidenden Aspekte dieser Zeit eingegangen werden, doch wer sich dafür besonders interessiert, findet in jedem Bürgerkriegsmuseum ausreichend Zusatzliteratur.
Noch heute sind viele weiße Südstaatler auf die militärischen Leistungen ihrer Ahnen im Bürgerkrieg stolz. Zahlreiche Monumente und herausgeputzte Kriegsschauplätze erinnern an diese Zeit. Zunehmend gerät diese Denkmalspflege, wo sie eine Verherrlichung des „Old South“ impliziert, aber auch in die Kritik. In den letzten Jahren begann sich der Süden zudem verstärkt mit seiner weniger ruhmreichen Zeit vor und während der schwarzen Bürgerrechts-Bewegung zu beschäftigen. Diese Epoche begann nach dem Zweiten Weltkrieg und fand ihren Höhepunkt in den Anschlägen, Protesten und Revolten in den 1960er-Jahren. Heute erzählen didaktisch moderne Museen und Memorials in Memphis, Birmingham, Atlanta, Montgomery, Jackson (MS) und anderen Orten die leidvolle Geschichte der Afroamerikaner von der Zeit der Sklaverei bis heute.
Planen Sie am besten bereits zu Hause eine Route, die entweder in New Orleans oder in Atlanta beginnt. Meiner Meinung nach ist New Orleans der ideale Startpunkt: Zwar ist Anflug in der Regel mit einem zusätzlichen Umstieg verbunden, doch diese grandiose Stadt sowohl am Anfang als auch am Ende der Reise zu erleben – also zweimal – wird bestimmt niemand bereuen. Wer nicht ganz so viel Zeit hat, kann auch zu einer Stadt hin- und von der anderen zurückfliegen. Die Einweggebühr für den Mietwagen kostet dann aber extra. Wer sich dagegen langsam an das Zielgebiet rantasten möchte, dem sei empfohlen, einen kleinen Airport als Startpunkt anzufliegen (z. B. Jackson (MS), Montgomery, Birmingham oder Chattanooga). Dazu muss man zwar zumeist in Atlanta nochmal umsteigen, umgeht aber den Trubel einer Millionenstadt am ersten Tag. Denken Sie an die erste Fahrt im Mietwagen im Verkehrschaos und die weiten Wege in die Stadtmitte. Zwischen Landung und Einchecken im Hotel vergeht bei kleineren Flughäfen kaum eine Stunde! Teurer ist das zumeist auch nicht.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, nie zu lange Strecken einzuplanen und sich Spielraum für eigene und spontane Erkundungen zu lassen, wobei man sich an die vorher geplante Richtung halten sollte, um sich nicht zu verzetteln. Der Süden ist kein Reisegebiet zum Abhaken, er will erlebt werden. Also nicht immer den Vorschlägen in diesem Buch folgen, sondern der eigenen Inspiration freien Lauf lassen! Wird einem Amerika „zu amerikanisch“, dann braucht man nur in ländlichen Gebieten auf kleine Nebenstraße abzubiegen – und fährt mitten in eine entschleunigte, beschauliche Welt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Neben weltbekannten Metropolen ist durchaus ein Besuch unbekannterer Städte zu empfehlen; z. B. Birmingham, Chattanooga, Jackson (MS), Columbus (GA), Knoxville und Meridian überraschen mit ihren Eigenheiten. Geheimtipps für einen Tag „Verschnaufpause“ sind noch kleinere Städte wie Jackson und Columbia (beide TN), Muscle Shoals und Eufaula (AL), Georgetown (SC) oder Cleveland (MS) – um nur einige zu nennen.
Und wer nicht alle Höhepunkte der Südstaaten auf einer Reise schafft, kommt einfach noch mal wieder. In diesem Sinne: Mut zur Lücke, denn auch beim Reisen gilt oft das Motto „Weniger ist mehr“. Unterwegs sollte man zur Lunchpause auch mal in einer der Country-Bars einkehren oder sich durch die Tankstellen-Restaurants der Provinznester und die überaus guten BBQ-Imbisse probieren. Die Atmosphäre spricht für sich, die Preise sind fair und die Menschen herzlich. Als Richtlinie eignet sich ein maximales Tagespensum von 300 bis 350 Kilometern.
Das Wetter in den Südstaaten ist unberechenbar. Eines ist aber sicher: Die Sommer sind heiß und schwül. Dafür regnet es aber auch häufiger mal. Doch subtropische Regenfälle halten bekanntlich nur relativ kurz an und treten in der Regel nachmittags auf. Trotzdem sollte man Regenzeug im Gepäck haben.
Absolute Höhepunkte auf einer Reise durch den Süden sind die Städte New Orleans, Atlanta, Savannah, Charleston und Memphis. Wer etwas mit Countrymusik anfangen kann, der darf auch Nashville nicht auslassen. Landschaftlich stechen die gesamte Küstenregion und die Smoky Mountains heraus, wobei eine Strecke in Tennessee auch die parkähnliche Farmlandschaft einbeziehen sollte. Unvergesslich bleibt ein Besuch der Okefenokee Swamps in Süd-Georgia, besonders dann, wenn man mit einem Kanu über die pechschwarzen Sumpfgewässer gleitet und von Alligatoren umkreist wird (ungefährlich!). „Deep South“ geht es im Staate Mississippi zu, besonders zwischen Jackson (MS) im Süden und Memphis im Norden, wo Jazz und Blues ihre Wurzeln haben.
Auch im Ortsnetz ist immer die die „1“ sowie die Vorwahl zu wählen. Diese ist nicht bei jeder Adresse hinzugefügt. In diesem Fall steht die entsprechende Vorwahl entweder bei den Hoteladressen oder bei größeren Städten auch unter den „Reisepraktischen Hinweisen“.
Abschließend möchte ich mich bei den Touristenämtern und deren Agenturen in Deutschland bedanken, die mich mit vielen Informationen „gefüttert“ haben und ausnahmslos auch vor Ort zur Stelle waren, wenn es einmal Probleme gab.
So, wie heißt es nun so schön:
„Get your Mojo working“ – viel Spaß in den Südstaaten!
Dirk Kruse-Etzbach
Die USA auf einen Blick
Fläche
9.809.155 km², inkl. Alaska, Hawaii sowie der Wasserflächen (Weltrang: 3)
Einwohner
ca. 329 Mio. (2019), 82 % städtische Bevölkerung, 32 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern; Einwohnerdichte: ca. 34 E./km². Sehr ungleichmäßig verteilt.
Bevölkerung
60,7 % Weiße (Caucasians), 16,8 % Hispanics, 12,5 % Schwarze (African Americans), 6 % Asiaten, 1 % Indianer (Native Americans), Inuit, Hawaiianer, knapp 3 % Angehörige mehrerer ethnischer Gruppen
Staatssprache
Englisch, wobei ca. 27 Mio. Amerikaner kaum Englisch sprechen können (vornehmlich zugewanderte Hispanics)
Hauptstadt
Washington D.C. (680.000 E.)
Religionen
Protestanten 47 %, Katholiken 20 %, Orthodoxe Kirchen 0,5 %, Juden 1,9 %, Mormonen 1,8 %, Muslime 1,5 %, Buddhisten 0,6 %, andere 2 % (zahlreiche Splittergruppen und Sekten), keine Religionszugehörigkeit 24 %. Zahlen variieren sehr, je nach Quelle.
Flagge
13 waagerechte abwechselnd rote und weiße Streifen für die 13 Gründerstaaten, im blauen oberen Eck 50 weiße Sterne, welche die Bundesstaaten repräsentieren
Nationalfeiertag
4. Juli (Tag der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung)
Regierungsform
Präsidialrepublik mit einer bundesstaatlichen Verfassung, wobei der Präsident Kabinettsmitglieder ernennen und entlassen kann. Zwei-Kammer-Parlament: Senat und Repräsentantenhaus.
Regierungschef
Donald Trump (Republikaner)
Städte-Auswahl(Einwohnerzahlen innerhalb der offiziellen Stadtgrenzen; in Klammern Einwohner im Großraum/Metropolitan Area)
New York: 8,63 Mio. (20,4 Mio.), Los Angeles: 4 Mio. (13,3 Mio.), Chicago: 2,73 Mio. (9,6 Mio.), Houston: 2,34 Mio. (6,7 Mio.), Philadelphia: 1,58 Mio. (6,1 Mio.), Dallas 1,35 Mio. (Dallas–Fort Worth: 7,3 Mio.), Jacksonville: 895.000 (1,5 Mio.), Nashville 695.000 (1,91 Mio.), Memphis 656.000 (1,34 Mio.), Atlanta 500.000 (6 Mio.), New Orleans 398.000 (1,34 Mio.).
Wirtschaft
Import größer als Export. Das jährl. Handelsbilanzdefizit liegt bei ca. US$ 600 Mrd. Regional sehr unterschiedliche Wirtschaftsstruktur – hoher Anteil des Dienstleistungssektors (78 %), Industrie (21 %), Landwirtschaft (<1 %).
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
US$ 20,5 Billionen, US$ 62.200 pro Kopf. 15 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.
Wichtigste Exportgüter
Maschinen, Elektronik, Waffen, Flugzeuge, Stahl, Nahrungsmittel, Chemikalien und Arzneimittel
Wichtigste Handelspartner
Kanada, Mexiko, China, Japan, Deutschland, Großbritannien
Problematiken
extrem hohes Handelsbilanzdefizit und Staatsverschuldung, Immobilienkrise in einigen Regionen, niedriger allgemeiner Bildungsstandard, immer weiter klaffende Sozialschere, Anzahl illegaler Einwanderer, hohe Jugendarbeitslosigkeit, hoher Energieverbrauch, hohe Umweltbelastung in Ballungsräumen
Hinter dem Wort Indianer verbirgt sich heute ein Sammelbegriff für Menschen unterschiedlichen Aussehens und unterschiedlicher Kultur. Gemeinsam haben die Indianer ihren asiatischen Ursprung. Vor mehr als 10.000 Jahren, möglicherweise sogar schon vor 30.000 Jahren, setzte eine Wanderbewegung von Asien ein. Diese führte über die damals aufgrund eines niedrigeren Meeresspiegels zu einem Teil aus Land bestehende Kontinentalverbindung zwischen Asien und Amerika (im Bereich der Beringstraße). Von Alaska aus setzte sich diese Völkerwanderung entlang der Rocky Mountains in Nordamerika über Mittel- und Südamerika fort und zog sich über viele Jahrtausende hin, z. T. in Schüben und mit jahrhundertelangen Pausen.
Steinbruch der frühen Indianer
Man schätzt, dass es zur Zeit von Christoph Kolumbus etwa 15 bis 20 Millionen Indianer auf dem amerikanischen Kontinent gab. Davon bewohnte allerdings nur ein sehr geringer Teil die Gebiete der heutigen Vereinigten Staaten. Schätzungen gehen von ungefähr 850.000 bis eine Million Indianern aus. Heute beträgt der Anteil aller Indianer (American Indians oder Native Americans genannt) an der Gesamtbevölkerung der USA gerade einmal ein Prozent.
Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass die ersten Indianer – allgemein als Paleo-Indianer bezeichnet – Jäger waren, denn es wurden Speer- und Pfeilspitzen aus Steinen sowie Steinmesser zum Häuten und Zerlegen der erlegten Tiere entdeckt. Anfänge des Ackerbaus sind um ca. 5000 v. Chr. zu datieren.
Neben den archäologisch gut erschlossenen Kulturen des Südwestens (Hohokam, Mogollon, Korbmacher) sind vor allem die Pueblo-Indianer und die Stämme der Apachen und Navajo bekannt. Aber auch im Südosten der USA und in den kargen Wüstengegenden und den Rocky Mountains lebten Indianer-Kulturen.
Der Begriff Southeast-Kultur fasst die Kulturen zusammen, die schon lange vor der Zeitwende im Südosten von Nordamerika lebten. Die klimatischen und geologischen Voraussetzungen für Ackerbau waren auch schon zu jener Zeit ideal, sodass die Indianer der Southeast-Kultur sesshaft waren und ein hochorganisiertes Dorfleben entwickelten. Die unterschiedlichen Stämme schlossen sich sogar zu Gemeinschaften zusammen. Sowohl die Tatsache, dass sie als einzige Kultur auf dem nordamerikanischen Kontinent ein Gesellschaftssystem mit einem absoluten Herrscher entwickelten, als auch der Umstand, dass ein Teil der Stämme Tempel auf Hügel baute, lässt darauf schließen, dass diese Kultur mittelamerikanisch beeinflusst war. Ihre historischen Zeugnisse, die bis auf den heutigen Tag überdauert haben, sind nicht so alt wie die der südwestlichen Indianerkulturen. Man geht jedoch davon aus, dass der Höhepunkt dieser Kulturen um 1300 n. Chr. erreicht war. Die Städte dieser Indianer bestanden meist aus um die 1.000 Behausungen, die um einen Hügel in ihrer Mitte errichtet waren, auf dem häufig Spuren eines hölzernen Tempels gefunden wurden. Dieser Eigenart der Bebauung verdankt die entsprechende Kultur auch ihre Bezeichnung – Temple Mound Builder (Tempelhügelbauer). Die Indianer dieser Kultur kultivierten Mais und Sonnenblumen. Auch der Anbau von Tabak war weit verbreitet. Den ersten Kontakt mit Weißen hatten sie 1513, als Juan Ponce de León (1460–1521) von Puerto Rico die Küste Floridas erkundete.
Jahrhunderte vor Christoph Kolumbus, der lange als Entdecker Amerikas galt, gingen unter der Führung von Leif Eriksson die Wikinger an der Ostküste Amerikas an Land. Etwa um 1000 n. Chr. erreichten sie das Mündungsgebiet des St.-Lorenz-Stroms und erkundeten die Küste hinunter bis zum heutigen Bundesstaat Massachusetts. Ob sie diesen Landstrich allerdings aufgrund seiner Fruchtbarkeit oder tatsächlich wegen der damals möglicherweise dort wachsenden Weintrauben „Vinland“ nannten, ist bis heute ungeklärt. Ihr Wissen um die Existenz Amerikas ist nach der Aufgabe der grönländischen Siedlungen, von denen aus sie den anderen Kontinent erreicht hatten, nur in einer Saga überliefert, deren Inhalt lange Zeit für die Ausgeburt dichterischer Fantasie gehalten wurde.
Der gebürtige Italiener Christoph Kolumbus (1451–1506) hegte schon zu der Zeit, als er noch auf portugiesischen Schiffen segelte, den Plan, die Ostküste Asiens mit dem Schiff zu erreichen, was die damals beschwerliche Reise auf dem Landweg überflüssig gemacht hätte. 1492 erhielt er dann nicht die Unterstützung des portugiesischen, sondern des spanischen Königshauses für seinen Plan, den Seeweg nach Asien zu entdecken.
Kolumbus’ erste Landung in Amerika
An Bord der Santa Maria, die noch von zwei weiteren Schiffen begleitet wurde, erreichte Kolumbus am 12. Oktober des gleichen Jahres eine Insel, die die Eingeborenen Guanahani nannten und die von Kolumbus den Namen San Salvador erhielt. Kolumbus erlag allerdings dem Irrglauben, sich auf indischem Boden zu befinden, und nannte die Einwohner dort Indianer – ein Name, der auch heute noch fälschlicherweise die Sammelbezeichnung für die Ureinwohner Amerikas ist. Seinen Namen erhielt Amerika aber von einem anderen Entdecker im Kielwasser von Kolumbus: Amerigo Vespucci (1451–1512). Ihn schickte die spanische Krone 1497 zum ersten Mal in die neue Welt, wo er die Amazonas-Mündung und die Küste Brasiliens entdeckte. Weitere Entdecker waren Giovanni Caboto alias John Cabot (1450–1498) und Ponce de León (1460–1521).
Nach der Entdeckung Amerikas rangen mehrere europäische Mächte um die Vormachtstellung in der Neuen Welt. Spanier, Portugiesen, Franzosen und Engländer bestimmten fast drei Jahrhunderte lang die Geschicke der eroberten Gebiete. Die Regierungsgeschäfte wurden entweder über das Mutterland abgewickelt, oder es wurde über Handelskompanien Einfluss auf die Kolonien genommen, bevor die Amerikaner sich 1776 einen unabhängigen Staat erkämpfen konnten. Auch die Niederländer und Schweden versuchten ihr Glück auf dem nördlichen Kontinent der Neuen Welt, erlangten dort aber keine Bedeutung als Kolonialmächte. Auch Portugals Einfluss blieb unwesentlich.
Eine Folge der Kolonisation war der Sklavenhandel. Da immer mehr billige Arbeitskräfte in den Kolonien benötigt wurden und die Indianer den schlechten Arbeitsbedingungen nicht gewachsen waren, verschifften die Portugiesen, Spanier und Engländer von ihren Besitzungen an der westafrikanischen Küste schwarze Sklaven in Richtung Amerika. 1850 arbeiteten rund 2.800.000 Sklaven in der Landwirtschaft, die Mehrzahl auf Baumwollplantagen. Ein Verbot des Sklavenhandels setzte sich erst zu Beginn des 19. Jh. durch.
Während des 16. Jh. dominierten die Spanier und Portugiesen, die von 1580 bis 1640 sogar zu einem Königreich zusammengefasst waren, die Kolonisierung der Neuen Welt und betrieben dort eine expansive Siedlungspolitik. Um 1575 gab es bereits etwa 200 Siedlungen in Amerika. Die Eroberer (Konquistadoren) machten sich bei der Ausnutzung der Bodenschätze die Arbeitskraft der einheimischen Indianer zunutze und versuchten durch Erforschung immer neuer Gebiete ihren Einflussbereich zu erweitern. Ihr Hauptinteresse galt Bodenschätzen wie Gold und Silber sowie Agrarprodukten aus dem tropischen Bereich. Die bekanntesten Konquistadoren sind Vasco Núñez, Ponce de León, Hernán Cortéz (1485–1547) und Hernando de Soto (1500–1542), der den südöstlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents erschloss.
Die Sage vom heute auch im Deutschen noch sprichwörtlichen El Dorado, wo man riesige Mengen Gold vermutete, trieb die ersten Konquistadoren in die Gebiete nördlich von Mexiko. Francisco Vasquez Coronado (1510–1544) startete 1540 eine Reise in den heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten und erforschte dort das Neue Mexiko, das von 1606 an von der Hauptstadt Villa Real de la Santa Fé de San Francisco (Santa Fe) aus verwaltet wurde. Die Indianer dort wurden christianisiert und zur Zwangsarbeit herangezogen. Da die Kirche bei der Kolonisierung eine große Rolle spielte, richtete sich die Feindseligkeit bei Aufständen wie der Pueblo-Revolte auch vornehmlich gegen klerikale Einrichtungen wie Klöster und Kirchen. Am berühmten Indianeraufstand im Jahr 1680 waren die Stämme des Rio-Grande-Gebiets beteiligt.
Frankreich begann sich ernsthaft erst nach dem Frieden von Cambrai (1529), der die langwierigen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Spanien um Italien beendete, für Eroberungen in der Neuen Welt zu interessieren. Zwar erforschte der Italiener Giovanni da Verrazano (1480–1527) mit einer französischen Crew die Hudson-Mündung und segelte die nordamerikanische Küste bis Maine herunter. Gründungen von Niederlassungen wurden zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht in Erwägung gezogen. Erst zu Regierungszeiten von Heinrich IV. wurden Anstrengungen unternommen, auch wirtschaftlichen Nutzen aus den Gebieten der Neuen Welt zu ziehen. Zu Beginn dieser Kolonisationsperiode wurden nur hugenottische Handelskompanien aktiv, die auch die ersten französischen Niederlassungen gründeten.
Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville, der Gründer von New Orleans
Die zweite Kolonisationsperiode begann 1664, als Jean Baptiste Colbert (1619–1683) die Französisch-Westindische Handelskompanie gründete, die das Monopol für den französischen Amerikahandel bekam. Von 1673 an beanspruchten die Franzosen die gesamten Gebiete entlang des Mississippi und des St.-Lorenz-Stroms sowie das Land um die Großen Seen für sich. An diesen Gebietsansprüchen entscheidend beteiligt waren Jacques Marquette (1637–1675) und Louis Joliet (1645–1700). Das Flussbecken der Mississippimündung erreichte 1682 Robert Cavelier de La Salle (1643–1687), der es nach dem französischen Souverän Ludwig XIV. „La Louisiane“ nannte. Hier gründete Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville (1680–1768) im Jahr 1718 „La Nouvelle Orléans“, das heutige New Orleans, dem immer noch ein französisches Flair anhängt.
Die Engländer setzten sich schon relativ früh im Nordosten Amerikas fest. Sie beanspruchten nicht nur weite Teile des heutigen Kanadas für sich, sondern brachten auch Gebiete der heutigen Bundesstaaten Washington, Oregon, Idaho, Montana und Wyoming in ihren Herrschaftsbereich. Aufgrund der Nähe zu den französischen Niederlassungen und der daraus resultierenden Streitigkeiten gab es heftige Auseinandersetzungen mit den Franzosen, deren Kolonie Louisiane, die damals auch Teile von Wyoming, Montana und Colorado umfasste, den Engländern ein Dorn im Auge war. Diese Auseinandersetzungen kulminierten im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), bei dem die Engländer ihren Einflussbereich bis zum Mississippi ausdehnen konnten. Indianer kämpften bei diesem Konflikt hauptsächlich auf Seiten der Franzosen.
Erst Königin Elisabeth I. (1533–1603) drängte auf eine Kolonisierung der Neuen Welt, wofür sie nach dem englischen Sieg über die spanische Armada (1588) auch die machtpolitische Stellung in Europa errungen hatte. Unter dem Kommando von Sir Francis Drake (1540–1596) und Sir John Hawkins (1532–1595) griffen die Engländer spanische Niederlassungen und Schiffe an. In diesem Zusammenhang gelang es auch, das spanisch-portugiesische Monopol im einträglichen Sklavenhandel zu brechen. Als erste feste Siedlung gilt Jamestown in Virginia, das 1607 im Auftrag der Londoner Virginia-Kompanie gegründet wurde. Eine andere Glaubensgemeinschaft, die Quäker, gründeten 1681 Pennsylvania. Der Name dieser Kolonie geht auf ihren Gründer William Penn zurück.
Zwei Jahre später siedelten sich hier auch viele Deutsche, anfangs vorwiegend Mennoniten aus dem Rheinland und der Pfalz, an. Weitere Siedlungsgebiete deutschsprachiger Einwanderer waren Philadelphia, New York, Maine und Georgia. Von etwa 100.000 Deutschstämmigen, die Mitte des 18. Jh. in Nordamerika siedelten, lebten jedoch ungefähr 70.000 in Pennsylvania. Diese Siedler gründeten allerdings keine Kolonien im eigentlichen Sinn, da sie nicht als Vertreter eines Staates Land für diesen beanspruchten, sondern sich aus anderen Gründen ansiedelten.
In ihrem Unabhängigkeitskrieg gegen das englische Mutterland (1775–1783) erstritten sich die 13 Ostkolonien die staatliche Autonomie, die sie in ihrer Unabhängigkeitserklärung des Kongresses am 4. Juli 1776, heute Nationalfeiertag, offiziell beschlossen. Die 13 Querstreifen der amerikanischen Flagge, die die 13 Gründerstaaten symbolisieren, erinnern an diesen Tag.
Die Ursachen für die Freiheitsbestrebungen der Siedler lagen allerdings schon Jahrzehnte zurück. Beschränkungen, die das Königreich England zum Schutz der eigenen Wirtschaft erlassen hatte, beschnitten die Rechte der Kolonien empfindlich: Siedlungsverbote westlich der Appalachen, Handelsbeschränkungen sowie die Erhebung von direkten Steuern ließen bei den Siedlern den Drang nach Unabhängigkeit immer größer werden. Abgesehen von dem Einfuhrverbot amerikanischer Textilwaren in das Königreich durften ab 1750 auch keine Erzeugnisse der Eisenverarbeitung mehr nach England exportiert werden (Iron Act). 1764 wurde die Gesetzgebung dahingehend verschärft, dass die Kolonien kein eigenes Geld herausgeben durften (Currency Act). Ein Jahr später verfügte das Stempelgesetz (Stamp Act), dass alle Druckerzeugnisse mit einer Gebührenmarke beklebt werden mussten. Im gleichen Jahr wurde angeordnet, dass ein Drittel der Kosten für das englische Militär von den Kolonien selbst zu tragen sei (Quartering Act). Die gesetzgebende Macht über die Kolonien hatte sich das Mutterland bereits 1707 gesichert. Als dann 1767 Einfuhrzölle für viele Waren wie Glas, Tee oder Papier erhoben wurden (Townshend Act), führte das zu großem Unmut gegenüber London.
Einige Jahre später führten diese Zölle zur ersten Reaktion der Amerikaner mit großer Tragweite. Sie versenkten 1773 drei Schiffsladungen Tee im Bostoner Hafen. Dieser Akt des Widerstands gegen die Ausbeutung der Kolonien durch das Mutterland ging unter dem Namen Boston Tea Party in die Geschichte ein. Die englische Krone reagierte auf diesen Protest mit der Sperrung des Hafens und der Verhängung des Ausnahmezustandes. Ein Jahr später traf der erste Kontinental-Kongress mit Delegierten aus allen 13 Neu-England-Staaten zusammen und beschloss die Wiederherstellung der Rechtslage von vor 1763. Die 13 Staaten waren Massachusetts, New Jersey, New York, Rhode Island, Connecticut, New Hampshire, Pennsylvania, Delaware, Virginia, Maryland, North Carolina, South Carolina und Georgia.
Die bewaffneten Auseinandersetzungen begannen ein Jahr später am 18. April 1775 mit dem ersten Zusammenstoß von amerikanischer Miliz und britischen Truppen. Der zweite Kontinental-Kongress im gleichen Jahr ernannte George Washington zum Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen, die den britischen Kolonialtruppen und einigen mit den Engländern verbündeten Indianerstämmen gegenüberstanden. North Carolina stellte sich als einziger Bundesstaat auf die Seite der Engländer. Organisiert wurde die amerikanische Armee von dem preußischen General Baron von Steuben (1730–1794). Auch andere bekannte Europäer wie der französische Marquis de la Fayette (1757–1834) und der Pole Tadeusz Kosciusko (1746–1817) kämpften auf amerikanischer Seite.
1777 erklärte Frankreich den Engländern den Krieg. Niederlagen erlitten die Engländer in Schlachten bei Trenton, Princeton und besonders Saratoga (1777), aber erst nachdem Frankreich, die Niederlande und Spanien ihnen den Krieg erklärten, mussten die Engländer nach der Niederlage bei Yorktown (1781) kapitulieren. Im Frieden von Paris (1783) erkannte England die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten an. Etwa 100.000 Loyalisten, die auf der Seite Englands gestanden hatten, wanderten aufgrund der englischen Niederlage nach Kanada aus. Zu dieser Zeit lebten ungefähr drei Millionen Siedler in Nordamerika. Die Kriegsopfer beliefen sich auf ca. 70.000 Menschen.
Auf die Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Independence) folgte die Verabschiedung einer Verfassung am 17. September 1787 in Philadelphia durch die Constitutional Convention. Sie ist im Kern bis heute gültig und wurde lediglich durch Verfassungsänderungen und -zusätze ergänzt. Die Einzelstaaten, die seit 1781 durch die Articles of Confederation zu einem losen Staatenbund zusammengefasst waren, konnten sich nur zögernd zu einer Anerkennung durchringen, da es Unstimmigkeiten darüber gab, ob der Staat eher zentralistisch oder eher föderalistisch organisiert werden sollte.
Die Verfassung trat am 4. März 1789 nach der Ratifizierung aller 13 Gründungsstaaten in Kraft und beruht auf dem Prinzip eines präsidialen Bundesstaates mit großer Zentralgewalt sowie der strengen Trennung von Exekutive (Regierung und Präsident), Legislative (Kongress, bestehend aus den beiden Kammern, Senat und Repräsentantenhaus) und Jurisdiktion (Oberster Gerichtshof/Supreme Court). Kontrolliert wird der Präsident verfassungsrechtlich über den Obersten Gerichtshof und auf parlamentarischer Ebene über den Kongress. George Washington wurde einstimmig zum ersten Präsidenten gewählt.
Mit der Einführung der Trennung von ausführender, gesetzgebender und rechtssprechender Macht ist die amerikanische Verfassung Grundlage der modernen Demokratie. Darüber hinaus führte sie die Trennung von Kirche und Staat und die Volkssouveränität ein, die durch die demokratischen Grundrechte (Virginia Bill of Rights) gewährleistet ist. Federführend bei der Formulierung der Bill of Rights und der Unabhängigkeitserklärung war Thomas Jefferson (1743–1826), der später zum 3. Präsidenten der USA gewählt wurde.
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Thomas Jefferson
Thomas Jefferson (1743–1826), der vornehmlich als Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung in die Geschichte Amerikas einging, konnte während seiner Präsidentschaft (1801–1809) einen weiteren bleibenden Erfolg verbuchen, der sein Land um mehr als das Doppelte vergrößerte und von sehr weitreichender Bedeutung werden sollte. Die Vereinigten Staaten kauften 1803 die Kolonie Louisiane von Napoleon, u. a. um eine ungehinderte Schifffahrt auf dem Mississippi zu gewährleisten.
Thomas Jefferson Memorial in Washington
Dieser Landkauf eröffnete darüber hinaus Siedlungsmöglichkeiten auf einem sehr großen Territorium (das französische Louisiana ging deutlich über die Grenzen des heutigen gleichnamigen Bundesstaats hinaus) und ermöglichte den kommerziellen Abbau von Bodenschätzen und eine landwirtschaftliche Nutzung im großen Stil.
Jefferson wurde in der Nähe von Shadwell (Virginia) geboren, wo er zwischenzeitlich auch als Rechtsanwalt tätig war. Wichtige politische Ämter bekleidete er als Mitglied der Bürgerversammlung von Virginia, des Kontinentalkongresses in Philadelphia und als Gouverneur von Virginia. Zudem war er Gesandter in Paris (1785–1789), Außenminister der Vereinigten Staaten (1790–1793) und Vizepräsident (1797–1801). Er war demokratischer Republikaner und wurde 1801 der dritte Präsident der Vereinigten Staaten. Dieses Amt hatte er bis 1809 inne. Anschließend setzte er seine politische Tätigkeit als Berater der nachfolgenden Präsidenten fort.
Übrigens machte sich Jefferson auch als Architekt verdient. Er plante u. a. das Virginia State Capitol in Richmond und war maßgeblich an der Stadtplanung von Washington beteiligt. Thomas Jefferson starb 1826 in Monticello (Virginia).
Nach dem amerikanischen System ist der Präsident sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef. Ersteres entspricht im System der Bundesrepublik Deutschland dem Bundespräsidenten, Letzteres dem Amt des Bundeskanzlers.
Der Präsident wird nicht direkt vom Volk, sondern indirekt über Wahlmänner für vier Jahre gewählt, die in jedem Bundesstaat in direkter Wahl bestimmt werden. Ihre Zahl pro Bundesland ist entsprechend der jeweiligen Einwohnerzahl festgelegt. Nach seiner Wahl ist es die Aufgabe des Präsidenten, eine Regierung zusammenzustellen, die auch aus Mitgliedern anderer Parteien als der eigenen oder aus parteilosen Politikern bestehen kann. Die einzige legale Möglichkeit, einen amerikanischen Präsidenten abzusetzen, ist das „Impeachment“ genannte Amtsenthebungsverfahren. Kontrolliert wird er jedoch im verfassungsrechtlichen Sinne über den Obersten Gerichtshof und auf parlamentarischer Ebene über den Kongress.
Der Kongress setzt sich aus zwei Kammern zusammen: dem Senat und dem Repräsentantenhaus. Die Mitglieder des Repräsentantenhauses werden auf zwei Jahre direkt gewählt. Jeder Bundesstaat entsendet eine seiner Einwohnerzahl entsprechende Anzahl gewählter Kandidaten, die dann die Interessen dieses Bundesstaates vertreten sollen. Insgesamt sind im Repräsentantenhaus heute 435 Sitze zu vergeben. Auch die Senatoren werden direkt vom Volk, allerdings für sechs Jahre, gewählt. Jeder Bundesstaat entsendet entsprechend zwei Senatoren an den Senat, der somit eine Mitgliederzahl von 100 aufweist.
Da der Präsident nur mit einer Zweidrittelmehrheit dieser Kammer internationale Verträge abschließen darf, hat sie auf die Außenpolitik einen großen Einfluss.
Die neun Richter des Obersten Gerichtshofs werden vom Präsidenten in Übereinstimmung mit dem Senat auf Lebenszeit gewählt. Sie haben die Aufgabe, Gesetzgebung und andere politische Entscheidungen auf ihre verfassungsrechtliche Korrektheit hin zu überprüfen, wenn dieses beantragt wird. Insofern fungieren sie als Kontrollinstanz gegenüber dem Präsidenten und dem Kongress.
Die 1793 gegründete Hauptstadt Washington D.C. (District of Columbia) ist seit 1800 Sitz der Regierung und des Parlaments. Der Präsident residiert seitdem im Weißen Haus, der Kongress hat seinen Sitz im Capitol. George Washington (1732–1799) war erster Präsident der Vereinigten Staaten (1789–1797). Sein Nachfolger John Adams (Präsident von 1797–1801) ist heute nicht mehr so bekannt wie der dritte Präsident Thomas Jefferson (Präsident von 1801–1809), unter dessen Regierung die Vereinigten Staaten ihr Staatsgebiet durch Ankauf von Land verdoppelten. Für 15 Millionen Dollar verkaufte Napoleon ihnen im Jahr 1803 Louisiane, das das Gebiet der heutigen Bundesstaaten Arkansas, Nebraska, Missouri, Iowa, South Dakota sowie Teile von Oklahoma, Kansas, North Dakota, Montana, Wyoming, Colorado, Minnesota und Louisiana umfasste. Dieser Landerwerb ermöglichte eine freie Schifffahrt auf dem Mississippi sowie seinen Nebenflüssen und förderte somit eine weitere Besiedlung des Kontinents, die in den Nordwest- und Mississippi-Territorien schon 1887 eingesetzt hatte und zur Gründung folgender Bundesstaaten führte: Kentucky 1792, Tennessee 1796, Ohio 1803, Louisiana 1812, Indiana 1816, Mississippi 1817, Illinois 1818 und Alabama 1819.
Erster Präsident: George Washington
Wirtschaftlich gesehen bekamen die Amerikaner große Schwierigkeiten, als sie aufgrund der europäischen Auseinandersetzungen, die die Kontinentalsperren (1806) und die entsprechenden Gegenreaktionen der Engländer ein Jahr später zur Folge hatten, wichtige Häfen in Europa nicht mehr anlaufen konnten. Mit den Engländern kam es sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen (1812–1814), als die Vereinigten Staaten versuchten, Kanada in ihr Staatsgebiet einzugliedern. Washington wurde während dieses Kriegs zerstört, jedoch konnten sich die amerikanischen Truppen bei New Orleans durchsetzen. Im Frieden von Gent 1814 wurde auch mit Rücksicht auf die Lage in Europa der Vorkriegszustand wiederhergestellt.
Mit der Überquerung der Appalachen der ersten Siedler in westlicher Richtung Ende des 18. Jh. begann eine Ära der amerikanischen Geschichte, die die Besiedlung des gesamten nordamerikanischen Kontinents nach sich zog. Die Menschen, die sich bis an die Grenze der Zivilisation wagten und diese durch Neubesiedlung immer weiter nach Westen verschoben, wurden „frontiers“ genannt. Sie führten ein hartes Leben, um der wilden Natur ihren Lebensunterhalt abzuringen, und waren von Pioniergeist getrieben. Der Wilde Westen trägt seinen Namen nicht umsonst.
Bevor jedoch Farmer das Land urbar machten und dieses durch den Bau von Befestigungsanlagen für die Verteidigung (Forts) gesichert wurde, hatten sich in der Regel Jäger und Fallensteller, die Trapper, in die entsprechende Region vorgewagt, um das Territorium zu erkunden und von den Erträgen ihrer Jagd dort ihr Leben zu fristen. Ihnen folgten Händler, Holzfäller, Landvermesser und Bergleute. Die Siedlungsbewegung in Richtung Westen verdrängte allerdings die Indianer aus ihren Gebieten. Im Jahr 1830 wurden sie alle zwangsenteignet und mussten vor den Siedlern fliehen, was zunehmend zu kriegerischen Konflikten führte, da ja auch die Siedler immer weiter vorrückten (siehe S. 34, „Indianerkriege“).
Die „frontiers“ führten ein hartes Leben
Die zunehmende Erschließung des Westens führte zur Bildung neuer Territories, die nach und nach zu Bundesstaaten wurden. Ein großer Teil der Gebiete fiel nach dem Frieden von Guadalupe-Hidalgo, der den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg beendete, an die Vereinigten Staaten. Bereits 1846 war im Norden im Oregon-Vertrag der 49. Breitengrad als Nordgrenze zu Kanada festgelegt worden. Nachdem 1848/49 in Kalifornien Gold gefunden wurde, zogen viele auf sogenannten trails gen Westen, um dort ihr Glück zu suchen. Die Verabschiedung des Heimstättengesetzes 1862 ermöglichte die freie Landnahme, woraufhin viele mittellose Menschen versuchten, in der Landwirtschaft ein Auskommen zu finden. Schneller und bequemer reiste man ab 1869 in den Westen, nachdem die erste Eisenbahnstrecke, die Pacific Railroad, fertiggestellt war. Die Eisenbahn eröffnete auch bessere Voraussetzungen für den Handel und damit für die gesamte Wirtschaft der anliegenden Gebiete, denn zusätzlich zum Gold fand man andere Mineralien und große Kohlevorkommen.
Der Bürgerkrieg (Civil War) – im Deutschen auch als Sezessionskrieg bezeichnet – war die größte kriegerische Auseinandersetzung auf nordamerikanischem Boden. Dieser Krieg, der von 1861 bis 1865 dauerte, wurde zwischen den Nordstaaten (American Union) und den elf Südstaaten ausgetragen, die sich zu den Konföderierten Staaten (Confederate States of America) zusammenschlossen. Das Ziel der Nordstaatler (Yankees) war nicht nur die offiziell im Vordergrund stehende Abschaffung der Sklaverei, sondern auch die Erhaltung der Union aller nordamerikanischen Staaten sowie die Festigung der wirtschaftlichen Vormachtstellung des Nordens auf politischer Ebene. Der entsprechende Machtkampf zwischen den z. T. hochindustrialisierten nördlichen Staaten und dem agrarisch strukturierten Süden, dessen wirtschaftliche Macht auf dem Baumwollmonopol beruhte und insofern von Plantagenwirtschaft und unentgeltlicher Sklavenarbeit abhängig war, war schon zwei Jahrzehnte vor Beginn des Bürgerkriegs nur durch Kompromisslösungen auf politischer Ebene notdürftig zu halten gewesen. Aus Sicht der Südstaatler handelte es sich auch nicht um einen Bürger-, sondern um einen Unabhängigkeitskrieg, der zwischen zwei souveränen Staaten ausgefochten wurde.
1860, nach dem Wahlsieg der Republikanischen Partei, die erst 1854 gegründet worden war und die Abschaffung der Sklaverei (Abolition) zum Ziel hatte, erklärte South Carolina seinen Austritt aus der Union. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Abraham Lincoln (1809–1865), der 1861 offiziell sein Amt antrat, war für die sklavenhaltenden Südstaaten als Staatsoberhaupt nicht tragbar. Im Winter 1860–61 folgten die Bundesstaaten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas dem Beispiel South Carolinas. Diese Staaten gründeten am 4. Februar 1861 in Montgomery (Alabama) die Confederate States of America. Als Präsident wurde Jefferson Davis (1808–1889) eingesetzt.
Im April 1860 griffen die Südstaatler das offiziell im Besitz der Unionstruppen stehende Fort Sumter bei Charleston an. Daraufhin befahl Präsident Lincoln die Mobilmachung der Truppen aller in der Union verbliebenen Nordstaaten und die Blockade der südlichen Küstenlinie. Vier der acht zu diesem Zeitpunkt noch sklavenhaltenden Nordstaaten verweigerten den Gehorsam und traten den Konföderierten Staaten bei. Außer Virginia, dessen Hauptstadt Richmond im Mai 1861 auch Hauptstadt der Südstaaten wurde, waren noch Arkansas, Tennessee und North Carolina unter den Abtrünnigen. Es folgten blutige und verlustreiche Schlachten. Eine der bekanntesten und entscheidenden war die bei Gettysburg in Pennsylvania, in der vom 1. bis 3. Juli 1863 insgesamt 6.000 Männer getötet und über 20.000 verletzt wurden. Im gleichen Jahr hielt Abraham Lincoln zur Einweihung des Friedhofs in Gettysburg seine berühmte Rede, die Gettysburg Address.
Abraham Lincoln
Entscheidend für den Ausgang des Kriegs war auch die ab 1863 effektiver werdende Blockade der Seehäfen der Südstaaten, die Nachschublieferungen aus dem Ausland, auf die der an Ressourcen arme Süden angewiesen war, sowie die Ausfuhr von Baumwolle als wichtigstem Handelsgut des Südens sehr stark einschränkte. New Orleans als bedeutender Umschlagplatz für Handelswaren war schon seit dem Frühjahr 1862 in den Händen der Nordstaatler. Nachdem der Südstaatengeneral Lee im Frühjahr nach erbitterten Kämpfen im Mississippi Valley 1865 einsehen musste, dass weitere militärische Aktionen der Konföderierten zwecklos waren, kapitulierte er am 9. April am Appomattox Court House.
Unions-General Sherman, der den Befehl über die Truppen an der Südfront von General Grant übernommen hatte, zog mit seinen Truppen nach dem Fall von Atlanta im Juli 1864 durch Georgia in Richtung Savannah. Bei diesem Zug, der auch Sherman’s March to the Sea genannt wird, hinterließen die Unionstruppen nur verwüstetes Land. Der Widerstand der Zivilbevölkerung sollte mit allen Mitteln gebrochen werden. Nach der Einnahme von Savannah im Dezember 1864 setzten die Unionstruppen ihren Kriegszug durch South und North Carolina fort, ohne dass die Konföderierten sie hätten stoppen können. Erst am 18. April 1865 wurden die Kampfhandlungen offiziell beendet. Im gleichen Jahr wurde Präsident Lincoln im Ford Theater von einem fanatischen Südstaatler erschossen.
Am 1. Januar 1863 hatte Abraham Lincoln die Befreiung aller Sklaven proklamiert, sodass die Südstaaten nun nach dem Sieg der Nordstaaten gezwungen waren, die Sklaverei abzuschaffen. Da mehr als ein Drittel der Südstaatenbevölkerung Afroamerikaner waren (ca. 3.500.000 von ca. 9.000.000 Gesamtbevölkerung), hatte das für den durch den Krieg ohnehin ruinierten Süden – bzw. seine „Elite“ – wirtschaftlich katastrophale Folgen. Das Land war zum Teil völlig verwüstet und die Plantagenbesitzer hatten kein Geld, um Arbeitskräfte zu bezahlen. Insgesamt ließen ca. 620.000 Menschen in diesem Krieg ihr Leben.