Verhaltenstherapie Band 01: Grundlagenwissen - Sybille Disse - E-Book

Verhaltenstherapie Band 01: Grundlagenwissen E-Book

Sybille Disse

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Beschreibung

Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die auf dem Prinzip basiert, dass ungünstige Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt wurden und demnach auch wieder verlernt werden können. Die Verhaltenstherapie wurde vor allem in den USA aus der Lerntheorie entwickelt. Die Lerntheorie beschreibt, wie Menschen auf Reize reagieren und wie sie ihr Verhalten an die Konsequenzen anpassen. Die Verhaltenstherapie orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden und zielt darauf ab, das aktuelle Verhalten und die Sichtweisen des Menschen zu untersuchen und bei Bedarf zu korrigieren. Die Verhaltenstherapie kann bei verschiedenen psychischen Störungen angewendet werden, wie zum Beispiel Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen oder Essstörungen. Die Verhaltenstherapie umfasst verschiedene Verfahren, die je nach Problemstellung und Zielsetzung eingesetzt werden können. Lernen Sie in diesem Grundlagenbuch über 24 Kapitel, wie Veränderungen durch Lernvorgänge stattfinden.

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Grundlagenwissen

Veränderungen durch Lernvorgänge

Verhaltenstherapie

Buch 1

Sybille Disse

Grundlagenwissen

Veränderungen durch Lernvorgänge

Softcover: 978-9403691374Hardcover: 978-9403690674E-Book: 978-9403690681

Das Werk (einschließlich seiner Teile) ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Verantwortlich für den Inhalt: © Sybille Disse | Dierhagen

https://www.sybille-disse.de/

Medizinwissen mit Konzept | Sybille DisseAm Gewerbehof 12 | 18347 Dierhagen (Ostseebad)Telefon: +49 800 0004650 (AB)E-Mail: [email protected]

Grafikdesigntool: © Canva | Sydney https://www.canva.com/

Jacob-Zeichnungen: © Sven Hartmann | Zürich

https://www.kater-jacob.de/

Verlag: Bookmundo Direkt -Mijnbestseller Nederland B.V. | Delftestraat 33 | 3013AE Rotterdam

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Der vorliegende Text darf nicht gescannt, kopiert, übersetzt, vervielfältigt, verbreitet oder in anderer Weise ohne Zustimmung des Autors verwendet werden, auch nicht auszugsweise: weder in gedruckter noch elektronischer Form. Jeder Verstoß verletzt das Urheberrecht und kann strafrechtlich verfolgt werden.

Benutzerhinweis

Medizinische Erkenntnisse unterliegen einem steten Wandel. Herausgeberin und Autorin dieses Werkes bemühen sich intensiv, dem aktuellen Wissensstand zu entsprechen. Dies entbindet den Benutzer nicht von seiner Sorgfaltspflicht. Bei der Erstellung wurden auch automatisierte Übersetzungsverfahren, Rechtschreibprogramme und Textgeneratoren eingesetzt. Die Personenbezeichnungen schließen ausdrücklich alle Geschlechtsidentitäten ein. Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Diskriminierung hinsichtlich der geschlechtlichen Identität. Falls im Buch auf Seiten im Internet verwiesen wird, wurden diese nach sorgfältigen Erwägungen ausgewählt. Auf die zukünftige Gestaltung und den Inhalt der Seiten besteht jedoch kein Einfluss. Autorin und Verlag distanzieren sich daher ausdrücklich von diesen Seiten, soweit darin rechtswidrige, insbesondere jugendgefährdende oder verfassungsfeindliche Inhalte zutage treten sollten.

ICD-11-Inhalte

Die Übersetzung der ICD-11 wurde nicht von der Weltgesundheitsorganisation erstellt (WHO). Die WHO ist nicht verantwortlich für den Inhalt oder die Genauigkeit dieser Übersetzung. Die englische bzw. deutsche Fassung der WHO ist die verbindliche und originale Ausgabe.

Inhalt

Anleitung

Optimales Lernvergnügen

Prolog

Einführung

Kapitel 1

Überblick

Die grundlegenden Kenntnisse der VT

Die historische Entwicklung der VT

Die Strategien der VT

Kapitel 2

Wirksamkeit von Psychotherapieverfahren

Kapitel 3

Geschichte

Klassische VT

Kognitive VT

Integrative VT

Methoden- und Störungsspezifität

Kapitel 4

Merkmale

Aspekte

Prinzipien

Methoden

Anwendungsbereiche

Indikationen

Kapitel 5

Modelle

Kapitel 6

Lerntheorie

SORKC-Schema

Kapitel 7

Psychodiagnostik

Kapitel 8

Entwicklungspsychologische Grundlagen

Kapitel 9

Problem-/Verhaltensanalyse

Kapitel 10

Durchführung der Problem-/Verhaltensanalyse

Kapitel 11

Störungsentstehung

Die Funktion der Erarbeitung der Störungsgenese

Die Bedeutung bisheriger Behandlungsversuche

Die verschiedenen Modelle der Störungsgenese

Kapitel 12

Therapieplanung

Kapitel 13

Gesprächsführung/Beziehungsaufbau

Die komplementäre Beziehungsgestaltung

Die Ziele in der Anfangsphase der Therapie

Die Prinzipien, die die Motivation für die Behandlung günstig beeinflussen können

Wie ein Verhaltenstherapeut mit Problemen der Kooperation von Patient und Therapeut umgehen kann

Wie die Ablösung des Patienten vorbereitet werden kann

Kapitel 14

Operante Verfahren

Kapitel 15

Selbstkontrollverfahren

Kapitel 16

Rollenspiel

Kapitel 17

Konfrontationsverfahren

Kapitel 18

Biofeedback

Kapitel 19

Problemlöseverfahren

Kapitel 20

Kognitive Verfahren

Kapitel 21

Soziales Kompetenztraining

Kapitel 22

Kommunikationstraining

Die Voraussetzungen beim Patienten bzw. bei Paaren

Die Beziehung von Therapeut und Patient bzw. bei Paaren

Der kontrollierte Dialog

Worauf übende Partner achten sollten

Wie sich die Rolle und Aufgabe des Therapeuten von Beginn bis Ende des Kommunikationstrainings verändert

Fazit

Kapitel 23

Stressmanagement

Kapitel 24

Anwendungsbereiche

Epilog

Literaturverzeichnis

Bonusmaterial

E-Learning

Wir haben noch etwas für Sie!

So erhalten Sie Zugang zum E-Learning

Über die Autorin

Bücher von Sybille Disse

Empfehlungen

«Begehre nicht, dass das, was geschieht, nach Deinem Gutdünken geschehe, sondern halte es für gut, wie es geschieht, und Du wirst glücklich leben.»

Epiktet

Anleitung

Optimales Lernvergnügen

Um alle Bonusfunktionen dieses Buches/E-Books sowie die Medizinwissen-Lernapp nutzen zu können, sind es nur wenige Schritte:

1. Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone, einem mobilen Gerät oder einer Kamera im QR-Code-Modus auf Ihrem Laptop/Tablet oder PC. Schauen Sie sich in Ruhe das Erklärvideo an.

Falls Sie den Code nicht scannen können oder wollen, können Sie uns auch einen Kaufbeleg per E-Mail an: [email protected] senden und wir schicken Ihnen den Downloadlink für die Bonusmaterialien sowie das Video.

2. Scannen Sie außerdem den Code für das Bonusmaterial am Ende dieses Buches. Damit gelangen Sie direkt in den Downloadordner!

3. Holen Sie sich den begleitenden Onlinekurs kostenfrei bei Elopage (der Code sowie die Anleitung dafür befindet sich im Downloadordner).

4. Laden Sie sich die Medizinwissen-App bei Apple oder Google Play. Melden Sie sich dort mit den Zugangsdaten an, die Sie bei der Anmeldung zum Onlinekurs eingegeben haben.

Mit der Medizinwissen-App haben Sie dann auch in Zukunft alles zum Lernen dabei.

Egal wo Sie lernen möchten!

* * *

Prolog

Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die auf dem Prinzip basiert, dass ungünstige Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt wurden und demnach auch wieder verlernt werden können. Die Verhaltenstherapie wurde vor allem in den USA aus der Lerntheorie entwickelt. Die Lerntheorie beschreibt, wie Menschen auf Reize reagieren und wie sie ihr Verhalten an die Konsequenzen anpassen. Die Verhaltenstherapie orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden und zielt darauf ab, das aktuelle Verhalten und die Sichtweisen des Menschen zu untersuchen und bei Bedarf zu korrigieren.

Die Verhaltenstherapie kann bei verschiedenen psychischen Störungen angewendet werden, wie zum Beispiel Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen oder Essstörungen. Die Verhaltenstherapie umfasst verschiedene Verfahren, die je nach Problemstellung und Zielsetzung eingesetzt werden können. Einige Beispiele sind:

- Kognitive Therapie: Hier geht es darum, negative oder verzerrte Gedanken zu identifizieren und zu hinterfragen. Durch das Erarbeiten von alternativen oder realistischeren Gedanken soll das emotionale Befinden und das Verhalten verbessert werden.

- Expositionstherapie: Hier wird der Patient gezielt mit seinen Ängsten konfrontiert, um die Angstreaktion abzubauen. Die Konfrontation kann in der Vorstellung oder in der Realität stattfinden. Der Patient lernt, dass die gefürchteten Situationen oder Objekte nicht so schlimm oder gefährlich sind, wie er dachte.

- Entspannungstraining: Hier lernt der Patient verschiedene Techniken, um sich körperlich und geistig zu entspannen. Dies kann helfen, Stress abzubauen, Angst zu reduzieren oder Schlafprobleme zu lösen. Beispiele für Entspannungstechniken sind progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Atemübungen.

Die Verhaltenstherapie ist eine aktive und zielorientierte Therapieform, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient erfordert. Der Patient wird dazu angeleitet, seine Probleme zu analysieren, Ziele zu formulieren und neue Verhaltensweisen einzuüben. Dabei bekommt er oft auch Hausaufgaben, die er zwischen den Sitzungen erledigen soll. Die Verhaltenstherapie ist meist zeitlich begrenzt und umfasst je nach Problemstellung zwischen 10 und 50 Sitzungen.

Die Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich fundierte und wirksame Therapieform für viele psychische Störungen. Sie hilft dem Patienten, sein Verhalten und seine Gedanken zu verändern und dadurch seine Lebensqualität zu steigern.

* * *

Einführung

Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf das beobachtbare Verhalten von Menschen konzentriert. Sie geht davon aus, dass unerwünschte oder problematische Verhaltensweisen durch Lernprozesse erworben wurden und auch wieder verändert werden können. Dabei spielen verschiedene Arten von Lernvorgängen eine Rolle, wie zum Beispiel:

- Klassisches Konditionieren: Hierbei wird ein neutraler Reiz (z. B. ein Ton) mit einem unbedingten Reiz (z. B. ein elektrischer Schlag) wiederholt zusammengebracht, bis der neutrale Reiz allein eine Reaktion (z. B. Angst) auslöst. Dies kann zu irrationalen Ängsten oder Phobien führen, die durch Verhaltenstherapie behandelt werden können. Zum Beispiel kann der Therapeut den Patienten dem gefürchteten Reiz (z. B. einer Spinne) schrittweise aussetzen, bis die Angst nachlässt (Extinktion).

- Operantes Konditionieren: Hierbei wird das Verhalten durch die Konsequenzen, die es nach sich zieht, beeinflusst. Wenn ein Verhalten zu einer angenehmen Konsequenz führt (z. B. Lob), wird es häufiger gezeigt (Verstärkung). Wenn ein Verhalten zu einer unangenehmen Konsequenz führt (z. B. Strafe), wird es seltener gezeigt (Bestrafung). Dies kann zu erwünschten oder unerwünschten Verhaltensmustern führen, die durch Verhaltenstherapie modifiziert werden können. Zum Beispiel kann der Therapeut dem Patienten positive Verstärker anbieten, wenn er ein Zielverhalten zeigt (z. B. Sport treiben), oder negative Verstärker entfernen, wenn er ein unerwünschtes Verhalten unterlässt (z. B. Rauchen aufhören).

- Modelllernen: Hierbei wird das Verhalten durch die Beobachtung und Nachahmung anderer gelernt. Wenn eine Person ein Vorbild hat, das ein bestimmtes Verhalten zeigt und dafür belohnt wird, wird sie dieses Verhalten eher übernehmen. Dies kann zu positiven oder negativen Einflüssen auf das eigene Verhalten führen, die durch Verhaltenstherapie berücksichtigt werden können. Zum Beispiel kann der Therapeut dem Patienten ein alternatives Vorbild präsentieren, das ein gesundes oder soziales Verhalten zeigt (z. B. einen Freund, der sich gesund ernährt oder Kontakte pflegt).

Die Verhaltenstherapie nutzt diese Lernvorgänge, um das Verhalten von Patienten zu analysieren, zu erklären und zu verändern. Dabei werden individuelle Ziele und Bedürfnisse berücksichtigt und gemeinsam mit dem Patienten Lösungsstrategien erarbeitet.

Die Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich fundierte und wirksame Methode zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen und Probleme.

* * *

Kapitel1

Überblick

Verhaltenstherapie (VT) ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf das Erkennen und Verändern von problematischen Verhaltensweisen und Einstellungen konzentriert. VT basiert auf empirisch überprüften Methoden, die aus der Lerntheorie und der Kognitionspsychologie abgeleitet sind. VT ist eine vielfältige und dynamische Therapieform, die sich ständig weiterentwickelt und an neue Erkenntnisse und Bedürfnisse anpasst. In diesem Kapitel möchte ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der VT geben, die Sie als angehende Therapeuten in diesem Bereich kennen sollten.

Die grundlegenden Kenntnisse der VT

Die VT beruht auf dem Verständnis, dass Verhalten durch Lernen erworben, aufrechterhalten und verändert werden kann.

Dabei werden verschiedene lerntheoretische Modelle herangezogen, wie z. B. die klassische und operante Konditionierung, das Modelllernen oder das kognitive Lernen. Diese Modelle erklären, wie Menschen auf Reize aus ihrer Umwelt reagieren, wie sie Belohnungen und Bestrafungen erfahren, wie sie sich an Vorbildern orientieren oder wie sie ihre eigenen Gedanken und Überzeugungen beeinflussen.

Um problematisches Verhalten zu verändern, muss man zunächst verstehen, wie es entstanden ist und welche Faktoren es aufrechterhalten. Dazu dient die Verhaltensanalyse, die eine systematische Untersuchung des Verhaltens und seiner Bedingungen ermöglicht. Die Verhaltensanalyse umfasst sowohl eine funktionale Analyse, die die Funktion des Verhaltens im Kontext der Umwelt erfasst, als auch eine kognitive Analyse, die die Rolle der Gedanken und Einstellungen beleuchtet.

Die Beziehungsgestaltung ist ein weiterer wichtiger Aspekt der VT. Sie bezeichnet die Art und Weise, wie Therapeut und Klient miteinander kommunizieren und interagieren. Eine gute Beziehungsgestaltung ist gekennzeichnet durch Empathie, Akzeptanz, Wertschätzung, Echtheit und Transparenz. Die Beziehungsgestaltung dient dazu, eine vertrauensvolle und kooperative Arbeitsbeziehung aufzubauen, in der der Klient sich verstanden und unterstützt fühlt.

Die Gesprächstechniken sind die Werkzeuge, mit denen der Therapeut den Klienten im therapeutischen Prozess begleitet. Sie umfassen z. B. das aktive Zuhören, das Paraphrasieren, das Klären, das Konfrontieren oder das Reframing.

Die Gesprächstechniken dienen dazu, Informationen zu sammeln, Rückmeldungen zu geben, Hypothesen zu prüfen, Widersprüche aufzuzeigen oder alternative Perspektiven anzubieten.

Die störungsspezifischen Methoden sind die Interventionen, die der Therapeut je nach Art der Störung oder des Problems anwendet. Sie basieren auf den Erkenntnissen der empirischen Forschung über die Wirksamkeit bestimmter Methoden für bestimmte Störungen. Die störungsspezifischen Methoden umfassen z. B. die Expositionstherapie für Angststörungen, die kognitive Umstrukturierung für depressive Störungen oder die Achtsamkeitsbasierte Therapie für Stressbewältigung.

Die historische Entwicklung der VT