Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wo hör' ich auf und wo fängt er an, der Rest der Welt? Wer sind wir hinter all den aufgedrückten Masken, wenn wir nichts mehr sein müssen aber alles sein können? Wie könnte diese Welt aussehen? [...] Dieses Buch ist eine Sammlung an Momentaufnahmen, in denen Gefühle und Gedanken aus 2,5 Jahren eingefangen sind. Es geht um Grenzen, die verschwimmen, Fragen, die zu Ideen, Eingeständnissen, Perspektiven und schließlich wieder zu Fragen werden. Es geht darum, was es vielleicht bedeutet, dass ich genau diese Dinge denke und fühle und in genau dieser Gesellschaft lebe, während ich das starke Gefühl habe, dass vieles einfach anders sein sollte. Und darum, was aus diesem Gefühl werden kann. Ich mache sichtbar, was unter meiner Oberfläche ist, nehme jede dieser Momentaufnahmen an und lasse sie los . War lange genug versteckt hinter so vielem, was zu laut ist, hole mir meinen Raum zurück und vielleicht geht es dir ähnlich und das hier kann eine Erinnerung sein, dass Menschen niemals Fehler sind und Enge niemals da ist, um zu bleiben.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 57
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Inhaltshinweis
Über Sprache
like songs
Ich bin (mir nicht sicher)
Künstler:innen
Leinwand
Das Rad
Ausblick
Wahrheit
Realitätsmalerei
Warum, wofür
Das Rennen
Die Zugfahrt
Intuition
Filterblick
Farben und Pflicht
Begegnung // Still Sein
poetry – a definition
Im Moment
Spiegeleffekt
Frage ohne Antwort
Menschen (Teil 1)
Tiere nutzen
Schmerzmauern
Wie es uns geht
Schatten des Systems
Verlaufende Farben
Weggefährtin
Name des Problems
Zeit anhalten
Abschied
Scherbenschimmer (Menschen Teil 2)
Seelenfarben
Perfektionismus
Am Leben
Vorgeformte Muster
Lebenswunsch
Weltbrand
Die größte Angst
Deine Flucht
Verschwiegen einsam
coming out to myself
Der Himmel in dir
Schattenseiten
Dissonanz
Klänge von Verletzlichkeit
Sinnbild für Säulen aus Macht und für wer sie nicht hat
Vor unseren Augen
Ankommen
Facetten von Ich
Brise bis Sturm
Das Feuer in uns
Das Laufwerk
Wie wir fühlen
silent tear
Bis wir es wieder wissen
Mixtape
Revolution
Was passiert
Für alle, die das Gefühl haben, irgendwie falsch zu sein und nicht hineinzupassen, die sich einsam fühlen und an sich zweifeln.
Für mein jüngeres Selbst.
Für das, was wir hoffentlich eines Tages gemeinsam sein können.
Meine Texte sind Momentaufnahmen meiner Gefühle und Gedanken, die im nächsten Augenblick schon wieder beginnen, ihre Form zu verändern - ein bisschen wie Fotos, nur umgekehrt. Sie bilden das von mir ab, was sonst nicht immer sichtbar und erkennbar ist, sind Spuren der stetigen Veränderung einer gleichen inneren Essenz. Einen Plan habe ich dabei selten, Buchstaben fließen intuitiv impulsiv auf Papier wie Regen aus einer zu vollen Wolke auf die Erde. Und wo sie landen, weiß ich nie. Vielleicht irgendwo in dir, vielleicht irgendwo zwischen uns oder ganz woanders.
Dieses Buch ist der Ausdruck dessen, was über einen Zeitraum von 2,5 Jahren hinweg in mir vorging, die Texte sind überwiegend chronologisch angeordnet, zeichnen den Verlauf meiner Entwicklung nach. Stimmungen gehen wechselnd ineinander über, auf Fragen folgen Ideen, Eingeständnisse, Perspektiven, bis ich wieder bei Fragen ankomme.
Es geht um Grenzen, die verschwimmen, Welten, die ineinander übergehen und doch vielleicht am Ende dieselbe sind. Weil das, was ich bin, und das, was um mich ist, immer zusammenhängt und nicht getrennt voneinander existiert. Es geht darum, was es vielleicht bedeutet, dass ich genau diese Dinge fühle und denke und in genau dieser Gesellschaft lebe, während ich das starke Gefühl habe, dass vieles einfach anders sein sollte. Und darum, was aus diesem Gefühl werden kann. Es geht um etwas, das innen beginnt und sich außen fortsetzt und immerzu im Wechselspiel steht. Vielleicht geht es vor allem um Veränderung, um die Momente, die schon eingefangen sind und um die, die noch gestaltet werden können und die Möglichkeit, die darin liegt.
Ich mache sichtbar, was unter meiner Oberfläche ist, nehme jede dieser Momentaufnahmen an und lasse sie los. War lange genug versteckt und still zwischen so vielem, was zu laut ist, hole mir meinen Raum zurück und vielleicht geht es dir ähnlich und das hier kann eine Erinnerung sein, dass Menschen niemals Fehler sind und Enge niemals da ist, um zu bleiben.
In den Gedichten werden teilweise negative bis depressive Gedanken, Gefühle und Selbstbezüge, Weltschmerz, unterschiedliche Unterdrückungsformen, inneres Coming Out, unterdrückte sexuelle Identität und Ängste thematisiert. Wenn du dir nicht sicher bist, ob es dir gerade guttut, über diese Themen zu lesen, dann lies das Buch lieber zu einem anderen Zeitpunkt oder nur im Beisein einer Person, bei der du dich wohl fühlst.
Das Buch ist Ausdruck einer inneren Entwicklung und bleibt nicht bei den eben genannten Dingen stehen. Einige der Texte schaffen zugleich auch Hoffnung, Zuversicht, innere Ruhe und das Gefühl, nicht alleine zu sein und gemeinsam etwas verändern zu können. Mein Ziel wäre es, dass es dadurch insgesamt ein positives Gesamtgefühl zurücklässt.
Ich hoffe, dir geht es gut und du kannst aus diesen Texten etwas Positives für dich mitnehmen.
Anmerkung
Sprache hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Wahrnehmung und unser Denken, bildet eine Realität ab und schafft sie damit mit. Daher ist es mir sehr wichtig, in meinen Texten auf eine diskriminierungsfreie Sprache zu achten.
Dies und vielleicht besonders eine gendergerechte Ausdrucksweise sind vor allem in lyrischer Literatur noch sehr neu und eventuell ungewohnt. Die Tatsache, dass Sprache sich mit Gesellschaft im Laufe der Zeit mitverändert und anpasst, ist jedoch absolut nichts Neues, vielmehr etwas, das passiert, seit es Sprache gibt. Ich freue mich, wenn du dich darauf einlässt, mich auch gerne wissen lässt, wo ich das vielleicht noch verbessern kann, und wir zusammen lernen können, ergänzend zu anderen gesellschaftlichen Ebenen, auch (geschriebene) Sprache inklusiver zu gestalten.
people are like songs
when we truly listen
we realize
that there is so much more
than just their melodies
that makes them sound
the way they do
Ich
ein Name
ein Gesicht
frag‘ mich, was das ist
ein Traum –
ein bisschen meiner
ein bisschen deiner
kaum ein Schatten
fast ein Licht
manchmal weiß ich‘s
manchmal nicht
Ich glaube, ich bin
aber bin mir nicht sicher
bin, was ich glaube
doch glaube nicht immer
ein Wort, ja vielleicht
kann es drehen und wenden
von außen nach innen
und wieder zurück
bin, was ich sage
oder bin, was ich denke?
Ich denke, da ist
eine Welt
in dir
und in mir
und drumherum, fast mittendrin
ich bin
hier
du bist
da
oder sind das nur Schatten
dessen, was ist?
Ich denke, ich träume
seh‘ Geschichten in Menschen
hör‘ Melodien im Wind
bin Fantasie
frag‘ mich, träum‘ ich zu viel?
Ich glaube, ich denke
denke manchmal zu sehr
bin leiser von außen
lauter in mir
suche den Schnittpunkt
das Dazwischen
von Stille und Sturm
Ich
ein Name
ein Gesicht
ein schwankendes Gleichgewicht
aus Schatten und Licht
Zentrum des Wirbels
aus traumgedankenglaubeworten
öfter weiß ich‘s
seltener nicht
immer weiter nach vorne
weg von "bin mir nicht sicher"
ich weiß, ich bin
bin einfach Ich
Halb hier
halb woanders
bisschen irgendwo dazwischen
schon gefunden
immer noch suchend
fast schon wissend, was man will
brauchen Zeit – nur noch ein wenig
stehen knapp vorm Ziel
Doch Zeiger rennen
stillstehen kostet
Entscheidung jetzt
die Chance ergreifen
wenn dann Scheine rascheln, schnell Glück
erbauen
Stein auf Stein
Zaun drumherum
markieren, was nur uns gehört
damit es jede:r sehen kann
Und wir sind alle Künstler:innen
malen uns ein Lächeln aufs Gesicht
zufrieden, solang‘ es strahlender als das der
anderen ist
Ganz hier
nirgendwo anders
angekommen
Das Dazwischen zur Seite geschoben
alles habend, was man will
Füße hoch, haben‘s uns verdient
Fernseher an, Leben aus
die Stille übertönen
aus den Augen
aus dem Sinn
Sind noch immer Künstler:innen
meisterhaft verdrängend