Vom Lesen und Schreiben - Paul Maar - E-Book

Vom Lesen und Schreiben E-Book

Paul Maar

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Beschreibung

Was macht ein gutes Kinderbuch aus? Reden, Aufsätze und Biografisches von Paul Maar Was macht ein gutes Kinderbuch aus? Welches Selbstverständnis hat der Autor Paul Maar und wie ist er zum Schreiben gekommen? Die umfangreiche Sammlung enthält alle wichtigen Reden und Aufsätze des vielfach preisgekrönten Autors, Lyrikers und Dramatikers, führt in sein Leben und Werk ein und ist ein Schatz für alle, die sich mit Kinderliteratur und Kindertheater beschäftigen. Mit der Dankesrede zur Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises und der Verleihung des Friedrich-Rückert-Preises, der Poetik-Vorlesung an der Universität Oldenburg, einem Gespräch aus "Der Deutschunterricht" u.v.m. Eine Fundgrube für Paul-Maar-Fans und alle, die Kinderliteratur lieben: 12 grundlegende Texte des berühmten Autors. Ideal auch für Lehrer, Dozenten u.a.

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Kurze Vorrede des Autors

Der vorliegende Band enthält Aufsätze, Vorträge, Reden und Interviews aus zwanzig Jahren.

Der älteste Beitrag stammt aus dem Jahr 1987, die Dankesrede anlässlich der Entgegennahme des Großen Preises der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Der jüngste ist die Niederschrift eines Referats über Kinder- und Jugendtheater, das ich 2006 an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg hielt.

Wenn ein Autor zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten vor unterschiedlichen Zuhörern über dieselben Themen sprechen soll, nämlich über seine Biografie und sein Schreiben, kann es nicht ausbleiben, dass er sich wiederholt. Er kann zwar variieren, indem er verschiedene Aspekte seiner Biografie in den Mittelpunkt rückt, aber letztlich sind die Variationsmöglichkeiten bald erschöpft.

Erst hatte ich versucht, alle Wiederholungen zu streichen, habe dann aber Abstand davon genommen.

Einmal aus Gründen der Authentizität, aber auch, weil durch die fehlenden Passagen der Gesamtzusammenhang der Texte empfindlich gestört worden wäre.

So kann ich meine Leser nur bitten, mir die Wiederholungen zu verzeihen und großzügig darüber hinwegzulesen.  

Bamberg, im Frühsommer 2007

Paul Maar

Zwei Biografien

Meine Damen und Herren,

man hat mich hierher eingeladen mit der Aufforderung, über meine Arbeit und meine Arbeiten zu sprechen. Ich bin, wie Sie sehen, dieser Aufforderung gefolgt, wenn auch mit einer gewissen Befangenheit.

Paul Nizon vergleicht einmal leider weiß ich nicht mehr, wo ich es gelesen habe, ich kann deshalb nur ungenau aus dem Gedächtnis zitieren einen Autor, der über sein Werk redet, mit einem Kranken, der vor mehr oder weniger teilnahmsvoll Lauschenden die Geschichte seiner Krankheit ausbreitet. Er kommt zu dem Schluss, dass man wolle man wirklich etwas über den Gesundheitszustand des Erzählenden erfahren doch besser gleich den Arzt befrage.

Mit anderen Worten: Der Literaturwissenschaftler kann ein Buch oder das Gesamtwerk eines Schriftstellers sehr viel objektiver und genauer analysieren als dieser selbst.

Dem stimme ich durchaus zu. Mir gefällt auch das Bild vom Autor, der sich erzählend mit seiner Krankheit auseinandersetzt. Ich möchte es sogar dahin gehend ausweiten, dass er dies nicht nur tut, wenn er über seine Arbeit berichtet, sondern immer, wenn er schreibt, auch wenn er sich scheinbar mit Fortsetzungsträumen, weißen Wölfen oder tyrannischen Tanten befasst.

Aber bei aller Wertschätzung ärztlicher Objektivität mich interessiert die Befindlichkeit eines Kranken mindestens genauso wie die exakte medizinische Diagnose. Weiß ich doch, dass die gleiche Krankheit etwa von einem Patienten mit stoischer Ruhe ertragen wird, während ein anderer darüber in lautes Wehklagen verfällt.

Darüber hinaus steht ja außer Frage, dass ein Arzt umso schneller zu einer Beurteilung des Falles kommen kann, je ausführlicher ihm der Patient schildert, was ihm wann, wo und wie wehtut.

Kurzum, ich nutze die Anwesenheit so vieler Chef-, Ober- und Assistenzärzte sowie Medizinstudenten hier, um Ihnen die Symptome zu schildern, und überlasse es Ihnen, daraus Ihre Schlüsse zu ziehen und die Diagnose zu stellen.

Die klassische Medizin setzt an den Anfang der Diagnose die Anamnese.

Beginnen wir also mit der Krankheitsgeschichte:

Als Kind besaß ich vier Bücher: »Robinson Crusoe«, »Die Indiandergeschichte« von Drabsch mit den schönen Holzschnittillustrationen von Alfred Zacharias, eine deutsche Nacherzählung von Collodis »Pinocchio« mit dem Titel »Die Geschichte vom hölzernen Bengele« und ein großformatiges Album mit den Märchen der Brüder Grimm, herausgegeben von der Zigarettenfirma Reemtsma. Darin eingeklebt waren farbige Märchenillustrationen, sogenannte »Zigarettenbilder«, die wir Kinder eifrig sammelten. Einige Bilder in meinem Märchenalbum fehlten. Die im Text ausgesparten weißen Flächen markierten den Platz, wo ich sie mir vorzustellen hatte. In der Rückschau erkenne ich, dass sich an diesen mit einer schwarzen Linie umrahmten Rechtecken, die vergeblich auf die zugehörigen Bilder warteten, meine Fantasie heftiger entzündete als an den von Paul Hey gemalten naturalistischen Illustrationen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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