Wald-Kräuter-Märchen - Petra Reif - E-Book

Wald-Kräuter-Märchen E-Book

Petra Reif

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Beschreibung

Blüten-Gesichter berühren mich mit ihrem Lächeln. Und sie fühlen sich durch mich berührt. Erzählen mir ihre Geschichten. Manchmal scheinen sie nicht zu wissen, welche ihrer schönen Seiten sie mir zuerst zeigen sollen. Sie bieten mir Geschenke, uralte Heilsgeschichten. Die Natur besitzt eine solche Macht, dass sie immer wieder das Wissen über die Heilkraft der Wald-Kräuter zu uns zurück bringt. Die Märchen in diesem Buch bringen uns die, in der heutigen Zeit oft harten Wald-Erlebnisse, der Kräuter-Lebewesen näher. Sie berühren und öffnen das Herz für die Seelen-Erlebnisse der Kräuter, die hier erzählen.Die Heilkraft der Kräuter hat allen Wechsel der Kulturen überlebt. Finden wir dieses Urvertrauen wieder in uns! Gerade jetzt haben sie uns viel zu sagen, lernen wir wieder zu lauschen!

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VORWORT

Wald-Kräuter, voller Liebe und Wohlwollen, schauen mich an.

Ich bin geborgen in ihrem ewigen Grün.

Blüten-Gesichter berühren mich mit ihrem Lächeln.

Und sie fühlen sich durch mich berührt.

Erzählen mir ihre Geschichten.

Manchmal scheinen sie nicht zu wissen, welche ihrer schönen Seiten sie mir zuerst zeigen sollen.

Sie bieten mir Geschenke, uralte Heilsgeschichten.

Diese Geschenke wurden von Völkern aller Glaubensrichtungen und Kulturen gesammelt und zur Heilung eingesetzt.

Auch wenn diese Geschichten in der heutigen Zeit eine für viele Menschen noch nicht fassbare Welt darstellen.

Die Natur besitzt eine solche Macht, dass sie immer wieder das Wissen über die Heilkraft der Wald-Kräuter zu uns zurück bringt.

Die Märchen in diesem Buch bringen uns die, in der heutigen Zeit oft harten Wald-Erlebnisse, der Kräuter-Lebewesen näher.

Sie berühren und öffnen das Herz für die Seelen-Erlebnisse der Kräuter, die hier erzählen.

Ich fühle mich zu Hause und aufgehoben in ihrer Nähe. Eins mit den Wesen des Waldes.

Die Heilkraft der Kräuter hat allen Wechsel der Kulturen überlebt.

Finden wir dieses Urvertrauen wieder in uns!

Gerade jetzt haben sie uns viel zu sagen, lernen wir wieder zu lauschen!

Befasse ich mich mit der Heilkraft der Kräuter im Wald, so aktiviere ich alle Sinne.

Ich schaue einmal rechts einmal links. Welche Kräuter zeigen sich dort? Ist eines plötzlich erblüht? Und ich taste nach den Blättern, fühle ihre Glätte oder Weichheit. Und rieche den Duft der neuen Blüten.

Ich spüre ihre Fröhlichkeit, wenn ich sie beim Namen nenne und mich ebenfalls freue, sie zu sehen, sie gefunden zu haben.

Und manchmal rufen sie mich auch, wenn ich sie sammeln kommen soll, bevor sie abgemäht werden.

Sie können auf so vielen Ebenen mit uns Menschen in Beziehung treten.

Betrachten wir nur die oft verblüffend gut heilenden Bach-Blüten-Essenzen.

Edward Bach öffnete den Kräutern sein Herz, um ihre heilenden Essenzen zu finden.

Er sprach mit der Seele der Pflanzen und bekam Antwort.

Die Wald-Kräuter-Märchen dieses Buches sind Seelenbilder der behandelten Kräuter.

Und Dorothée Christiane Reuther bildet diese in ihren Illustrationen mit ganzem Herzen ab.

Gehen Sie mit den Kräutern des Waldes, ihren Naturwesen und tierischen Mitbewohnern auf seelische Tuchfühlung.

Fühlen Sie sich eins mit allen Lebewesen des Waldes!

Alle Kräuter dieses Märchen-Buches wachsen und gedeihen im Wald an der Duisburger Sechs-Seen-Platte und im Waldgebiet des Grafen von Spee im Duisburger Süden.

Sie scheuen nicht diese Industrie-Region, im Gegenteil sie suchen sie auf und erfüllen hier mit vollem Einsatz ihre Aufgaben.

Auch davon erzählen die Märchen.

Petra Reif, Duisburg , September 2023

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Das Märchen von der eitlen Lichtnelke

Das Märchen vom zottigen Weidenröschen

Die heilende rotbraune Seele der dunkelgrünen Nelkenwurz-Hände

Der kleine schüchterne Odermennig

Das Märchen vom vorwitzigen Goldruten-Kind

Die schöne, bescheidene und sanfte Taubnessel

Das weiße Beinwell-Herz

Günsel, die Schwester von Gundermann

Schnecken-Heimat im Klettenwald

Das Märchen vom Sonnenlicht des Hartheu

Anhang: Das Märchen von der Springkraut-Fee

Das Märchen von der eitlen Lichtnelke

Bisher war sie nur ganz hoch ins Grün geschossen, doch sie spürte die Wärme der Sonne immer mehr auf ihren weichen Blättchen und dem haarig-klapprigen Stiel.

Ja, irgendwie war sie klapprig .

Die Brennnesseln um sie herum hatten dicke harte Stiele und kräftige Blätter und sie konnten sich mit ihren brennenden Häärchen auf dem Stiel verteidigen.

Aber sie war dem Wind und dem Regen viel zu schutzlos ausgeliefert. Oh, hatte sie oft Angst, dass sie dabei abknickte. Aber bisher hatte sie all dies mit ihrer Beweglichkeit immer wieder weg gesteckt!

Und nun hatte sie oben eine kleine grüne Krone mit sechs weichen Zacken.

Ja , sie wusste, ihre Blüten kamen jetzt!!!

Auch ihre Geschwister, die in einiger Entfernung standen, sahen jetzt so aus.

Und die Krone juckte und juckte!!

Dieses Kribbeln! Wann kamen die Blüten denn endlich ans Licht!!

Ja , sie wusste , sie war eine 'Licht-Nelke'.

Sie brauchte das Licht dringend.

Und sie streckte ihre grünen Kronen-Zipfel ganz fest in die hellen Sonnenstrahlen.

Und dann kam der Tag, da war es soweit. Die grünen Spitzen platzten auf.

Und was entfaltete sich da!

Ganz rosarote, zarte Blüten-Köpfchen.

Es waren genau fünf filigrane und grazile Blüten.

Stolz beobachtete sie ihr Wachstum: erst die eine Blüte, dann die andere und nach und nach die drei letzten.

Ha, ihre Krone war erblüht und sie streckte sie stolz und etwas hochmütig in die Sonne.

Die Brennnesseln neben ihr sollten staunen. Aber sie schienen das gar nicht zu bemerken.

'Dunkelgrüne Typen, ohne Sinn für Schönheit', dachte sie.

Und als sie tief in diesen Gedanken versunken war, passierte es plötzlich!!

Gerade als sie ihre schönste Blüte stolz der Sonne und dem ganzen Pflanzenvolk präsentieren wollte - platschte eine dicke Hummel auf die Blüte und drückte sie ganz nach unten.

Wie sollte ihre zarte Blüte auch solche schweren Lasten tragen.

'Oje', dachte sie erschrocken bei sich, 'nicht dass die Krone noch ganz abknickt!! '

Sie bemühte sich, die Hummel-Last mit ihrer Beweglichkeit auszugleichen.

Geschafft!! Sie war erleichtert.

Aber was machte die Hummel da!!

Sie versuchte wohl an ihren Nektar zu kommen.

Aber den hatte sie ja zum Glück in ihren ballonartigen Röckchen unter den Blüten versteckt.

'So', dachte sie. 'Jetzt gibst du wohl auf, dickes Hummel-Tier!!'

Aber was tat dieses Untier da!!??

Die Hummel biss einfach ein Loch in das Ballon - Unter-Röckchen ihrer schönsten Blüte und lutschte von dort den ganzen Nektar einfach heraus.

Und als die Hummel nun mit Gebrumm fortflog, sah sie auch noch, dass diese sich ganz viel von ihrem Pollen in die Hosentaschen gepackt hatte.

Ja, gab es denn nur noch solch unangenehme Zeitgenossen. Gab es denn keinen Respekt mehr vor der Schönheit ihrer Blüten?

Ihr Herzenswunsch war es doch nur, ihre Schönheit in Ruhe zu präsentieren.

Solche Randalierer und Ruhestörer brauchte sie nicht!!!

Nun was soll's!

Sie versuchte, die zerstörte Blüte einfach zu ignorieren.

Sie hatte ja noch vier andere.

Und diese streckte sie nun, mit noch mehr Hochmut, in die Sonnenstrahlen!!

Manchmal schaute sie verstohlen zu den Brennnesseln hinüber. Sie hatten es auch nicht leicht!!

Dann sah sie, wie dort Ameisen am Stiel entlangliefen, sie fütterten kleine dicke grüne Blatt-Läuse!

'Igitt!' Dachte sie bei der Vorstellung, dass sie auch ihren Stiel entlanglaufen!

Dabei bekam ihr Stiel eine richtige Gänsehaut und kräuselte sich!

Zum Glück verfügten ihre Blattknospen am Stiel über einen klebrigen Schleim, sie waren damit ganz bedeckt.

Das Problem mit Ameisen und Blattläusen konnte sie also dauerhaft abhaken.

Ach ja und dann waren da auch noch die Käfer, die sich mit ihren kratzenden Beinchen auf ihren grünen Blättern ausruhten.

Zum Glück nur dort! Ihre feinen zarten Blüten würden sie ja mit den Kratzbeinchen total zerfetzen.

Wehe dem, nicht noch so ein Attentäter!!

Und wo sie jetzt schon mal dabei war: diese schwirrenden schmutzigen Fliegen!

Wussten nicht, sollten sie sich setzen oder nur nervend um sie herum schwirren.

Auch ihre Geschwister verzogen genervt ihre Gesichter wegen diesem Geschmeiß. Das beobachtete sie oft von Ferne.

Nun, gab es denn gar keine Besucher, die sich ihrer Schönheit als würdig erwiesen?

Da näherte sich ganz leise und elegant ein gelber leichter Falter. Ein Schmetterling, der in der Farbe herrlich zu ihren Blüten passte.

Ja das war der ideale Gast! Ihr Herz machte einen Sprung!

Elegant und rücksichtsvoll umschwirrte er ihre Blütenkrone!! So schillernd, so anmutig.

Das war doch was ganz anderes, als dieses hässliche Insektenpack!

Ja, das waren ihre glänzenden Juwelen, ihre zweite Sonne, schwärmte sie.

Ja, ein Falter durfte seinen langen Rüssel in ihre Nektar-Röckchen stecken, bis ganz tief hinein.

Das erfüllte unsere Lichtnelke mit einem unermeßlichen Wohlgefühl.

Jetzt fühlte sie sich ganz wichtig und geliebt.

Doch dann flog der Schmetterling einfach weg, obwohl er nur eine ihrer Blüten besucht hatte.

Und wo flog er hin?

Zu ihren Geschwistern auf die weite Wiese!!

Sie sah erschrocken, wie er alle Wiesenblumen besuchte und wie er sie becircte.

Eifersucht stieg in ihr hoch. Insgeheim fand sie , dass ihr keine Blüte an Schönheit gleich kam.

Es waren doch ihre pink-rosa Blüten, die am schönsten strahlten.

Noch einmal reckte sie ihre Blüten-Krone ganz hoch hinaus.

So musste sie den Falter doch noch mal anlocken können.

Sie war doch der Star der Wiese. Unübersehbar, aufgeputzt leuchtete ihr Pink-Rosa aus der Wiese.

So stolz präsentierte sie ihre schöne Blüten-Krone .......

Und das sah eine Hummel, wurde auf sie aufmerksam, flog brummend heran und plumpste direkt auf ihre ganze Blüten-Krone.

Den Falter konnte sie nirgends mehr sehen. Er war davon.

Die Hummel massakrierte ihre gesamte Krone, nebst Ballon-Röckchen, schlürfte den Nektar und flog mit dicken Pollenbeinchen davon.

Und dann kam auch noch ein Nachtfalter und legte ein Ei auf einen ihrer jetzt unbedeckten Fruchtknoten und die Larve fraß die Samen auf.

Nun das hatte sie nun schmerzlich gelernt: Hochmut tut selten gut!!

Die Schönheit unserer Lichtnelke war dahin!

Neidisch sah sie von Weitem, die rosa Blüten ihrer Geschwister leuchten.

Und die Brennnesseln neben ihr grinsten und eine sagte von oben herab: „Na du kleines Schweinchen Rosa“.

Und eine andere ergänzte: „ Ja, du Schlotterhose, sei froh, wenn dich überhaupt jemand besucht!“

Das war nicht nett, aber unsere kleine Lichtnelke ertrug es.

Und bis heute tupft sie die Wiesen mit ihren rosaroten Blüten.

Ihr Blattgrün gibt uns Menschen jedes Jahr im Frühling unseren Wiesen-Spinat.

Wir Menschen loben die Lichtnelke.

Möge sie uns jedes Jahr aufs Neue erfreuen!

Und noch etwas: mit ihrer Blüten-Essenz zeigen die Lichtnelken den Menschen, was wichtig ist im Leben, wie sie in ihrem Leben ihre eigene Balance finden können, ohne von Äußerlichkeiten abhängig zu sein.