Weißwasser - Tine Uhlmann - E-Book

Weißwasser E-Book

Tine Uhlmann

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Beschreibung

Man stellt sich das so schön vor, so ästhetisch, so eins-mit-dem-Ozean. Die Wirklichkeit sieht anders aus und so stelle ich mir es auch aus der Sicht von meinem Surflehrer vor. Wieviel Mitleid, Sorge und Scham muss man aushalten können? Frage ich mich zunächst, dann sehe ich es bildlich vor mir. Kurzbeschreibung: Man läuft mit einem sehr sperrigen Gegenstand auf das tosende Meer zu. Dabei bammelt einem eine Strippe um das Bein, deren Zweck sich wenig oder noch nicht mit der Koordination des Gegenstandes unter dem Arm und der Vorwärtsbewegung der Füße in Einklang bringen lässt. Das alles ist schon schwer zu ertragen. Was dann kommt, hat nicht viel mit den schönen Surffilmen und den hübschen Menschen zu tun, die sich göttergleich über die Wellen gleitend, dem Universum so nah befinden. Es ist eher mit einem Torkeln zu vergleichen, bei dem man versucht sich nicht in einem achtarmigen Kraken zu verheddern und gleichzeitig vorwärtszukommen, während man einen riesengroßen, beim Schwimmen eher ungewohnten Gegenstand versucht davon abzuhalten, einem die Fresse zu polieren. Gleichzeitig soll man dabei gut aussehen und es irgendwie schaffen das Zeit-Raum-Verhältnis zu überlisten, welches man maximal nutzen muss, um sich nicht an der Leash aufzuhängen, während man das Board im Bruchteil einer Sekunde so unter sich schiebt, dass sich mit der nächsten Weißwasserwelle die physikalische Finesse einer Vorwärtsbewegung erreichen lässt.

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Inhaltsverzeichnis

PROLOG MIT DIREKTEM RUTSCH IN DIE STORY

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

EPILOG MIT DIREKTEM RUTSCH AUS DER STORY

PROLOG MIT DIREKTEM RUTSCH IN DIE STORY

Ist man ein besserer Mensch, wenn man surft? Ich weiß es nicht.

Und auch wenn unzählige Bücher, Songs und Weisheiten uns dies glauben machen wollen.

Ich glaube nicht daran.

Die Frage ist vielmehr, ob die, die daran glauben, wirklich wissen wollen, was daran wichtig ist, für andere herauszufinden, ob man daran glauben kann, oder es besser lässt.

Denen die es wissen wollen, ist diese Buch gewidmet.

All jene, die noch nicht so genau wissen, was sie davon halten sollen, das nächste Buch zum Thema Surfen zu lesen sei gesagt:

Es geht ums Surfen, irgendwie, ja, auch, aber am Ende ist es doch einfach eine Geschichte und eine Reise auf eine Insel.

So und anders kann sie jedem passieren.

Oder man wird passiert und ist plötzlich mittendrin.

Immer noch Prolog, etwas deeper

Ich habe mal irgendwo gelesen: Wenn sich das ES über das ICH stellt, sollte ein ÜBERICH eingreifen.

So weit, so gut. Und jetzt kommt der Haken:

Mir steht derzeit kein ÜBERICH zur Verfügung.

Genauer gesagt befinden sich auf meinem Konto der Besonnenheiten aktuell gleich minus vier ÜBERICHs.

Der Übersichtlichkeit wegen:

EINS: Es gibt NICHT den traurigen Schönling, der mich nach einer krass fluchtartigen Fahrt zum Flughafen bis in die Boardingarea verfolgt, mir dann bis zum Flugzeug nachstellt, um mich dort dann davon abzuhalten in das bereits dastehende Flugzeug zu steigen. Das ist echt so ein US- Film Ding.

Als Mitarbeiterin einer Fluggesellschaft und aufmerksame Cineastin, muss ich an dieser Stelle einen schweren, aber immer wieder gemachten Regiefehler melden: Wenn die Zielperson die Linie zur Handgepäckkontrolle überschritten hat -POINT OF NO RETURN- und trotzdem noch weiter von jemandem verfolgt wird, der nicht im Besitz einer gültigen Boardkarte ist, hat entweder die Fummeltruppe keinen guten Job gemacht, oder es gab einen Totalausfall aller Sicherheitssysteme.

Üblicherweise gilt an dieser Stelle höchster Terrorverdacht und in Amerika hätte man die Zielperson abgeknallt.

ZWEI: Es gibt NICHT den überbuchten Flug. Erklärung: Für MitarbeiterInnen von Fluggesellschaften hat sich sämtliches Fliegen erledigt, wenn sich zahlende Gäste zu zahlreich versammelt haben, um den gleichen Flieger zu nehmen, wie MitarbeiterInnen von Fluggesellschaften.

DREI: Es gibt NICHT den Job- wieder Fluggesellschaftder nicht ohne mich funktioniert und

VIER: In Berlin wird auch NICHT das Licht ausgehen, nur weil ich mich aus dem Staub mache.

Die Schönlinge, die auf den letzten Poäng am Flughafen auftauchen gibt es so oder so nur im Film und nicht immer will man aufgehalten werden und schon gar nicht von jedem. Und diese Filme sind dann auch meistens sehr schlecht.

Das ES hat also gewonnen. Siehe oben, und so beginnt auch der nächste Satz.

KAPITEL 1

Ich bin 33 Jahre alt und los gehts in 23 Tagen. Ohne Adventskalender.

19.09.2006

Heute ist mein dreiunddreißigster Geburtstag

Geschenk an mich selbst: Mal was ganz „Verrücktes“ tun. Mir fällt viel ein, aber das Vielste: Ich kündige meinen Job. Happy Birthday. Schleifenlos glücklich und ohne Lametta. Ich muss das mal ausprobieren: Am Meer leben, mit den Wellen aufstehen und mit Sternen, die einem auf den Kopf fallen, einschlafen.

Ich gehe also in die Personalabteilung und kündige meinen sicheren, tollen, lustigen, solide bezahlten, zukunftssicheren Job.

Nun also bald ohne Job, bereits ohne eigene Wohnung, ganz am Anfang einer Erfahrung und auf dem Weg auf eine Insel, die geographisch zu Afrika gehört und ACHTUNG: Hangloose Faktor: „das Hawaii Europas genannt wird.

Klingt nach einem ziemlich abgedroschenen Surfding. Fehlt noch diese Soulsurfsache und ein paar passende Sprüche á la: Nirgends komme ich so zu mir selbst, wie am Meer“ oder: „Das Surfen hat mich zu einem besseren Menschen gemacht“, siehe Einleitung.

Mich nicht, aber es macht mich glücklich und das ist ja schonmal besser. Eigentlich sollte ich Spanisch lernen, Kartons packen, mich überhaupt irgendwie vorbereiten. Stattdessen weiß ich - dank eines mir durch Kriminalromane angelesenen Wissens- ziemlich viel überflüssiges Zeug über forensische Anthropologie (?!)

Ist es eine Übersprungshandlung, wenn man alles tut, liest und räumt, was am Thema vorbei geht? Ich kenne das von meinem Hund, der- wenn er Bock auf um den Block hat- erstmal übertrieben laut gähnt. Was das mit einem aufregenden Spaziergang zu tun hat, muss ich als Mensch nicht verstehen. Es ist vermutlich einfach das Gegenteil, von dem was laufen soll und unterstreicht daher demonstrativ das eigentlich dringend Gewollte und die demnächst unbedingt durchzuführende Aktion. Mir fehlt dazu gerade der entsprechende Fachbegriff aus der Psychoanalytik.

Ich weiß, was ich will, was jedoch „Auto“, „Ich ertrinke“, „Mein Arm ist in einer Felsspalte eingeklemmt“ oder das üblicherweise alle Gespräche einleitende „Hallo wie geht’s?“ auf Spanisch heißt, weiß ich noch immer nicht. Seit Wochen umgehe ich das Thema notwendige Bildung, bzw. betrete es auf unterschiedlichen nicht notwendigen Wegen. Es hat mich nie mit Sinn erfüllt, für etwas zu lernen, was nicht unmittelbar bevorsteht und ich meine damit UNMITTELBAR. Ich tue derzeit also so ziemlich alles, was ich nicht tun muss, und trage fleißig ein von Trivialliteratur überstapeltes Spanischbuch durch die Zeitgeschichte. Keine Ahnung, wie lange ich diesen Grundwortschatz nun schon in der Tasche habe.

„Hände hoch, ich habe einen Grundwortschatz“.

Dieses verdammte Buch wiegt eine Tonne und ich kenne nicht einmal die Hälfte seiner schwerwiegenden Wörter. Ironisch und auch etwas boshaft, drängen sich mir seit Wochen diverse TV-Berichte über schlecht präparierte, fernwehgeplagte Deutsche auf, die ihrem Ach- so- schrecklichen- Land den Rücken kehren wollen. Dabei geht es meistens darum, dass hier-Zitatanfang- niemand lacht- Zitatende. Wenn also hier niemand lacht, der sein Lachen ja jeden Tag mit sich rumträgt, warum sollte er dann dieses Lachen irgendwo anders auspacken, um es dann dort ausgiebig zu nutzen?

„Man hat sich dabei. Überall.“ Also erstmal drinnen aufräumen, dann nach draußen weglaufen.

Seit meiner Entscheidung für die „Flucht nach vorn“ flimmert mir ständig das Thema um die Ohren, fast so, als wäre ich schwanger und würde plötzlich nur noch Schwangere sehen. Neuerdings achte ich verstärkt darauf, ob hier „mal jemand lacht“. Es sind diese TV-Serien, in denen sich Singles, Paare, ganze Großfamilien in die hintersten Winkel der Welt absetzen, ohne zu wissen, was sie erwartet, kein Wort Landessprache, teilweise sogar vollkommen abgebrannt. Da mindestens eins dieser Attribute auch auf mich zutrifft, kann ich sagen, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Ein kleines schlechtes Gewissen. Ich versichere jedoch: Nichts ist schrecklich in meinem Leben, vieles war schrecklich, manchmal, für kurze Zeit. Aber alles Negative hat(te) auch immer etwas Positives. Ich gehe in fröhlichem Frieden. Das einzig zurzeit wirklich Unpassende, ist das Nichtvorhandensein von Salzwasser & Sonne in meiner Nähe. Keine Wellen, keine salzige Luft, kein Sand zwischen den Zehen.

Ich stehe am Morgen auf, verlasse meinen Kater -den mit den Fusseln um die Nase- oder ich nehme ich ihn mit. Dann den Kater, der eher mit einem „s“ weniger im Wort Fussel in Verbindung gebracht wird.

Ich arbeite acht sauber getaktete Stunden und gehemein Gemüt in den gleichen Trott gehüllt- wieder nach Hause. Hin und wieder variiere ich den Weg.

Ansonsten ist mein Leben eine Konstante und ich bin eine Batterie in dieser Stadt. Eine Ressource, die sich in der Nacht auflädt, um am Tag wieder zu funktionieren.

Wenn mir das jemand erzählen würde, würde ich die/denjenigen spontan in den Arm nehmen und ein Jahr auf die Malediven einladen. Vitamin D tanken, runterkommen und ein bisschen leben. Was mich betrifft, übertreibe ich gern, fühle mich aber dennoch derzeit nicht wohl... im Winter, … um 05:30, … am Ostkreuz Berlin, … auf dem Weg zu meiner Hauptarbeitsstelle.

Inzwischen arbeite ich in zwei Jobs. Mein Nebenjob endet um 01:30. Wenn der letzte Student seinen dreimal in warmes Wasser getauchten Teebeutel auf Restaromen ausgepresst und der Paule mit dem Deckel hinterm Tresen endlich das letzte Tagesbier runtergekippt hat, dann ist Feierabend. Nach langen vier Stunden Schlaf, starte ich dann wieder durch.

Denn nach Neben-, ist eben auch vor Haupt. Ich habe einen Wunsch. Sowohl am Abend an der Bar als auch am Morgen vor dem Computer. Ich möchte JETZT in diesem Jahr- nicht irgendwann- surfen lernen. Auch wenn das mit meinem Fehlkauf- Bananenboard eher nicht möglich sein wird. Ich möchte mehr draußen als drinnen sein und jeden Tag mit dem hellen Licht der Sonne beginnen. Ein bisschen bunt möchte ich sein.

Und vielleicht eine Stunde länger schlafen. Ich hätte gern einen Finnenschlüssel am Schlüsselbund und nicht den Kellerschlüssel für den Keller, in den ich mich nicht traue, weil es dort mehr Schimmelpilze gibt, als Pilze im Grunewald. Außerdem habe ich gerade niemanden, den ich mit meiner Thematik nerven kann und das bereits erwähnte ÜBERICH oder eines von denen, die ich als solche bezeichnet habe, halten mich auch nicht auf: JETZT ist genau der richtige Zeitpunkt, dem Wunsch vom „Mal-was-anderes-tun“ nachzugehen. In einem Land, dessen bisher ungelesenes Wörterbuch mein täglicher Begleiter geworden ist, mit Menschen, die meine Leidenschaft teilen, auf einer Insel, auf der es noch einen Sternenhimmel gibt.

Rückblick

08.09.2004- Berlin, sehr weißes Krankenzimmer

Soeben habe ich eine Prä- OP- Beruhigungspille und die Anweisung erhalten, in ein weißes Hemdchen und ein nicht minder heißes Stützstrumpfensemble zu steigen. Nach kurzer Zeit bin ich entspannt wie nie zuvor in meinem Leben. Ich beschließe mich erst einmal meiner modischen Ausstattung zu widmen, um dann noch ein bisschen Zeit dafür zu erübrigen, die ganze Welt zu umarmen. Mir ist sehr wohlig und ich bin der festen Überzeugung niemand besitzt in diesem Moment mehr Sexappeal als ich: BooBooPeeDooo Ich schaue an mir herunter, ein bisschen schwankend.

Wann zur Hölle habe ich das letzte Mal nur sooooo gut ausgesehen? Ich krame -mittlerweile ziemlich breit - nach meiner Handykamera. Wobei mich besser niemand erwischt. Handys und Krankenhäuser. Aber in meiner Nähe liegt grad’ niemand, dessen Schrittmacher ich mit meinen Gamma-C-X-Handystrahlen aus dem Takt bringe könnte. Also schleiche ich auf das in nüchternem Zustand gesehen ausgesprochen funktionell gestaltete Bad meines Zimmers und erstelle kichernd das in meinen Augen unbedingt notwendige Bildmaterial. Gibt es 2005 schon Selfies? Jetzt, ja. Wenn ich mir den Blödsinn heute anschaue, bin ich unsicher, warum ich mir das überhaupt ansehe und ziemlich sicher, dass ich ordentlich zugedröhnt gewesen sein muss.

Ein bisschen Dramatik darf auch nicht fehlen. Eine morbide Vorstellung mischt sich unter die euphorisch, narzisstische Stimmung: „Wenn das die letzten Bilder von mir sind, dann doch bitte halbnackt und mit verträumten Kuhaugen“. Was man eben so denkt, wenn man auf Drogen ist und sich geil findet. In weißer OP-Strapse vor grünen Kacheln und mit glasigem Blick. In diesem Moment finde ich das ganz, ganz heiß.

„Immerhin sehe ich zufrieden aus“, bemerke ich mit einem Rest Realismus. Heiter denke ich kurz über die OP nach und drehe eine Zitterkniepirouette durch das Bad, welches auch immer schöner wird. „Wenn jetzt jemand reinkommt, dann sage ich, „Ich liebe dich“.

Zehn Minuten später kommt jemand rein. Ich sage NICHTS. Ich bin ich mittlerweile in der siebten Softeisgalaxie angekommen und auch als Single in der großen grauen Stadt und mit Bandscheibenvorfall sehr, sehr glücklich. Alles ist richtig super.

Man schiebt mich den Flur entlang. Ich grinse. Eine sehr blonde, sehr attraktive Schwester -ich fühle mich kurz wie in einer Krankenhaussoap, in der alle gut aussehen, auch der gerade fast überfahrende Patient - verweist mich streng konzentriert auf das bevorstehende Ereignis. Ich grinse. Ich grinse, grinse, grinse, bis sich meine Mundwinkel um die Nase kräuseln und finde mich sehr lustig. Das tue ich kund, indem ich auf dem Weg in den OP mehrere sehr schlechte Witze erzähle. Dass nur ich lache, stört mich dabei nicht. Ich könnte die ganze Welt umarmen. Hach, kommt doch alle mal her. Leider verrät man mir – auch auf wiederholte Nachfrage- nicht den Namen des Beruhigungsmittels, welches mich hier gerade de- und wieder materialisiert. Memo an mich selbst: Ich muss morgen nochmal nüchtern danach fragen. Vielleicht nimmt man mich und meine Wünsche dann etwas ernster. In der Zwischenzeit hat man mich auf eine eiskalte -brrr- spiegelblanke Fläche umgelagert. Ich könnte mich totlachen. Na fein, der schöne Arzt mit den blauen Augen und den blonden Haaren hat’s in der Hand, also in diesem Fall mich. Vielleicht bin ich ja im Emergency Room?! Hat Dr Ross blaue Augen?

„Egal, du siehst gut aus. Bleib so, Doc“. Ich bin unendlich froh, dass ich dieses sexy Outfit genau jetzt trage.

Ein paar Stunden später wache ich auf. Meine Zunge fühlt sich an wie Pappe, ich selbst mich irgendwie hüllenlos. Ist die Sendung vorüber? Wo sind die alle?

Und WO vor allem bin ich, von dem WER mal ganz zu schweigen? Was ist mit dem blauäugigen Arzt und seiner unartig schönen Schwester? Mein Kopf fühlt sich sehr groß an, auch wenn gerade nichts darin zu sein scheint. Ein Gasballon auf einem viel zu kleinen Hals mit tonnenschweren Gliedmaßen. Die Beleuchtung ist ein Monster. Jemand schüttelt mich.

Sollen mich schlafen lassen, denke ich und drehe mich genervt zur Seite.

Mir ist kalt.

Durch einen gelblichen Nebel werde ich über das weitere Programm aufgeklärt. Allerdings ist es mir scheißegal, ob man mir gleich aus dem Telefonbuch vorliest oder mich kopfüber aus dem Fenster hängt.

Ich glaube jeder weiß, wie man sich NACH der Einnahme euphorisierender „Drogen“ und einer anschließenden Vollnarkose fühlt und selbst die, die einen da jetzt anquatschen, wissen das, unterlassen es aber trotzdem nicht. Ich muss meinen Namen sagen „Geht’s noch? Steht doch auf meinem Bett“. Na gut.

Das reicht, ich schlafe weiter...

Im Zimmer angekommen bin ich bereits wieder halbwegs bei Sinnen. Ich kann das normalerweise.

Mich weckt man und zack bin ich da. Ich möchte jetzt hier aber auch nicht angeben und das hier ist ja auch nicht Wecken. Dazu hätte ich ja erstmal wissentlich schlafen müssen. Zwischen Vollrausch und Jetzt, kann ich jedoch keine Spuren von Bewusstsein ausmachen.

Ein bisschen „besoffen“ bin ich noch. Kurz denke ich über mein soziales Umfeld nach, sofern das in meinem Zustand überhaupt vernünftig geht. Es gibt nur einen Menschen, den ich jetzt unterrichten möchte, dass ich noch lebe bzw. es sich so anfühlt, als sei alles okay. Ich wackle mit den Zehen - das habe ich mal irgendwo gelesen.

Alles prima.

Ich möchte denjenigen wenigstens wissen lassen, dass meine Zehen noch wackeln und ich möchte seine Stimme hören. Ein bisschen weniger allein sein auf diesem weißen Planeten. Noch ein wenig beduselt tätige ich meinen ersten Anruf. Es ist wie ein Strohhalm, in Krankenhäusern und an Flughäfen möchte man nicht allein sein. Man möchte, dass sich noch jemand- außer den Eltern- um einen sorgt und man möchte gefälligst vermisst und abgeholt werden.

Bevor mir mein Herz einen weiteren Streich spielt, höre ich seine Stimme und fühle mich wieder so großartig, wie kurz vor der OP.

Wannwiewarumauchimmer ich diesen Menschen sehe oder höre, der gelebte Moment macht einen kleinen Kick nach vorn. So auch jetzt. Man müsste ihn in Flaschen abfüllen und in der Apotheke verkaufen.

Er kann nicht nach Berlin kommen. Ich merke, dass ich es gerne hätte und bin… enttäuscht. Wie immer in solchen Fällen sage ich erstmal nichts. „Man“, denke ich, „sei doch mal spontan“ und was bedeutet überhaupt „Ich kann nicht“…sagen tue ich: „Meine Zehen wackeln“. Witzig.

Dabei bin ich gerade jetzt sehr klein und sehr allein und bedauere mich enorm. Ich frage mich manchmal, was gewesen wäre, wenn wir uns nie begegnet wären.

Der Mann am anderen Ende der Leitung und ich. Wenn dieser Mensch niemals meinen Weg gekreuzt hätte.

Dann wäre ich jetzt vermutlich gerechtfertigt anstrengend. Wirklich gern erwähne ich den Ort unseres Kennenlernens nicht. Wann ist eigentlich auch unwichtig, aber fürs Protokoll: Es war im Mai 2004.

Auf Mallorca. Mallorca ist nicht unbedingt mein übliches Reiseziel, aber das Hinterland- Ironie an- ist ja so schön- Ironie aus. In einer Disco, in der auch die deutsche nicht B, sondern – gibt es das? - H-Prominenz- verkehrt, und wir natürlich. Und das mit überdurchschnittlich hohen Promillewerten.

Irgendetwas stimmt nicht mit der Inneneinrichtung dieses „Tanzetablissements“ und ihrem unmittelbaren Zusammenhang zum Jahr 2004. Weiße Möbel sind noch vertretbar, aber alles das und noch viel mehr mit Gold zu umranden ist auch 2004 bereits schwer zu rechtfertigen. Die BAND - oder sollte ich KAPELLE sagen? - spielt laut Flyer dort schon seit über zehn Jahren. Dem unmotivierten Auftritt nach, würde ich das Adjektiv „durchgängig“ hinzufügen. Wann ich in einer Disco zuletzt Kellner im Anzug gesehen habe, weiß ich nicht, vermutlich bin ich dafür aber zum jetzigen Zeitpunkt noch zu jung. Zum Glück gibt es Bildung durch Mediennutzung. Wo finde ich also Isaak und Captain Murrey? Die Musik würde ich als schräg vorsintflutlich bezeichnen, und obwohl live und trotz zehn Jahren Bühnenerfahrung eher nach- als vorgetragen.

Den Song „With or without you“ von U2 kann ich bis heute nicht ohne die Bilder dieses architektonischen Kollateralschadens hören. Einen Tag vor dem dreißigsten Geburtstag meiner Freundin, zwischen all den Statisten meiner persönlichen Inszenierung- eine absolute Ausnahmeerscheinung- läuft mir dann dieser Mensch über den Weg. BÄMM. Der oben angesprochenen Einrichtung wegen, die auch das entsprechend dazu passende Publikum anzieht, wollen wir schon wieder gehen, als ich den Mann an der Bar stehen sehe. In diesem Moment habe ich aufgehört zu denken. Ja, es ist tatsächlich so, manchmal bleibt die Welt für einen Moment stehen. Er, in weiblicher Begleitung. Aber was ein Optimist ist, der glaubt noch an Geschwister und Cousinen. Ich muss zurückkehren, in dieses weißgoldene Architekturverbrechen. Meiner Freundin Danni – bereits im einzig logischen Move:

dem Aufbruch- muss ich jetzt zeitgleich und möglichst schnell das Etablissement schönreden, denn an dieser Stelle bin es nur ich, die um den wahren Grund meines U-Turns weiß und diesen zu rechtfertigen ist nicht leicht. Ich weiß noch genau, was an diesem Abend wann passiert ist. Ich kann mich an jedes Detail erinnern. Den ersten Kuss, das anschließend viel zu kalte Bad im Mittelmeer, den Morgen in der Badewanne seines Hotelzimmers, das Bett, indem auch sein Freund übernachtet hat, die langen Gespräche. Daran wie er am nächsten Morgen im Hotelzimmer vor dem Fenster stand, nur mit einer Pyjamahose bekleidet. Komisch, dass es das Bild ist, was ich bis heute am längsten im Kopf habe. Und ich kann mich an den Stand der Sonne erinnern, die Geräusche im Hintergrund. Ohne jedes Foto sehe ich noch diese unglaublich grünen Augen, mit den schönsten Lachfältchen, die ich je gesehen habe und wegen denen allein er schon die Pflicht hat, den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als zu lachen.

Deswegen brauche ich jetzt auch seine Stimme. Ich kann ihn nicht sehen, also möchte ich ihn hören. Ganz egal wie aussichtslos die Lage für mich und uns geworden ist, oder wie sie es vielleicht immer war.

Die Distanz zu groß, die Geschichte zu kompliziert, obwohl sie zumindest für einen von uns und zwischendrin auch für uns beide immer kristallklar gewesen ist. Ich lege den Telefonhörer auf und erinnere mich. Dann falle ich in einen unruhigen Schlaf, aus dem mich erst wieder meine Zimmernachbarin weckt. Ute ist laut, lustig und genau das Richtige gegen trübe Gedanken. Sie hat den Bandscheiben OP-Kram schon das zweite Mal überstanden und teilt mir nun mit, es gäbe gleich wieder die Scheißegal- Pille. Im Stillen bete ich, es mögen die Drogen von heute früh sein. Ich soll nicht enttäuscht werden. Grad noch, dass ich die weißen Alles- Toll- Macher nicht der Schwester aus den Händen reiße. Ich versuche obendrein einen Schriftzug auf den kleinen Pillchen zu entziffern. Nichts. No-Name- Glück. Diese Tatsache hat mich vermutlich davor bewahrt, eine einschlägige Drogenkarriere einzuschlagen. Während ich mich einem weiteren Lalaschubidu-Feeling hingebe, überlege ich das nächste Mal vielleicht zwei, drei aufzusparen. Grinsend schlafe ich ein. Der Tag drauf beginnt mit einer Visite durch Doc Blue-Eye.

Zu diesem Zweck tausche ich schnell mein profanes Mütterchen- Kreuzworträtsel durch die etwas intellektueller wirkende National Geographic ein.

Ich bin bestens gelaunt und schwesterngestärkt soll es gleich nach der Visite auf den ersten Ausflug gehen.

Raus aus dem Bett. Frühmobilisation nennen die das hier. Ich bin bereit. Irgendein fieser Schlauch wird noch entfernt. Dann geht’s los. Ich bin fast wieder im Bad der grün-grausigen Kacheln, da liege ich auch schon wieder drin. Holla, soviel Kraft hätte ich der Schwester gar nicht zugetraut. War aber wohl eine gute Idee.

Ich ringe nach Luft. Mist, hätte ich mal mehr gefrühstückt. Blöder Kreislauf. Man drückt mir eine Sauerstoffflasche auf das Gesicht. Warum das jetzt???

Und eh ich mich versehe, steht die ganze Morgens-Mittags- Abends- Visite- Combo um mich rum. Haben die noch nie jemanden beim Aufstehen versagen sehen? Ich frage mich, was die haben, als mich Dr. Doug Ross und seine blonde Superschwester auch schon rennend! den Gang hinunterschieben, den ich eigentlich laufen sollte. Irgendwie finde ich das ganze seltsam und muss neben der Jappserei nach Luft schon wieder grinsen. „Doug“ heißt im wirklichen Leben mit Nachnamen genauso wie der aus der Werbung.

Von wegen Kittel noch zu retten und so. Wird nur anders geschrieben. Ich frage vorsichtig, ob ich jetzt sterben muss. Die Frage muss gestattet sein, bei dem Gewese und der Sauerstoffflasche, die ich jetzt immerhin schon selbst halten darf. Schwester- sehrbesorgt- Sandy…wie kann man so gut aussehen und Sandy- gesprochen Zändi heissen? - sagt was von Lungenembolie und Dr Bäckmann verweist auf die nächsten Programmpunkte: „EKG und Doppler“.

Sie könnten auch sagen „Fischers Fritze, fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischers Fritze“ Na gut, ich hätte heute eh nichts Besseres vorgehabt.

Schöne Schwester und schöner Arzt betrachten mich abwechselnd, wie jemand der gerade aus einem Bergmassiv gerettet wurde, indem er tagelang verschüttet war. Mein Herz rast. Langsam bekomme ich wieder Luft. So wie die beiden schauen. Das macht mich betroffen. Ich fühle mich zuständig. Es ist leichter Menschen zu trösten, als sich anmerken zu lassen, dass man selbst DRINGEND!!!! HILFE!!!! Trost braucht.

Ich denke an den Anruf und fühle mich plötzlich sehr einsam. Verdammt. Stattdessen animiere ich- soweit das mit einer Gasflasche vor der Nase geht- fröhlich das derzeit sehr betrübte Arzt- Schwester Gespann.

Nach einer endlos langen Warterei auf den scheußlich schönen Fluren des Krankenhauses, zig „Toilettengängen“ via Bettpfanne -super Sache- und diversen Untersuchungen, steht fest: Lungenembolie mit Rechtsherzinsuffizienz. Keine Ahnung, was die mir damit jetzt wieder sagen wollen. Das letzte Mal, als ich im medizinisch angewandten Latein versagt habe, bin ich nach der Diagnose „Fraktur“ erleichtert vom Behandlungsstuhl gehüpft- Fraktur, Bravour, Parcours…so what? Das Herz ist vergrößert.

Zum ersten Mal registriere ich, was ich da gerade überlebe, und mir bleibt der nächste Scherz im Hals stecken. Da steckt ein paar Minuten später dann auch noch ein Schlauch.

Ich werde auf die Intensivstation verlegt.

Ein paar sehr unangenehme Kabel, Apparate und Bettnachbarn später, bin ich auch noch nicht viel schlauer. Meine Eltern sind die ersten, die zur Tür hereinkommen. Mit ihnen auch ein Hörbuch, ein paar Dinge aus meinem eigentlichen Krankenzimmer und eine Portion der Wärme, die ich jetzt brauche.

Es folgen Blumen, eine sehr besorgte Anja Freundin, der ich wahnsinnig danke, dass sie jetzt da ist und ein tägliches, kleines Belustigungsprogramm durch die hier unten grünlich gekleideten Pfleger. Außer mir ist keiner wach, der hier liegt. Ich frage mich kurz, warum Intensivstationen immer im Keller sind. Inzwischen finde ich auch bereits alles wieder lustig.

Liegt wahrscheinlich erneut an irgendwelchen semilegalen Drogen. Für irgendetwas muss der Schlauch im Hals schließlich gut sein.

Ist mir recht...

Nach einer Woche werde ich wieder in die weiße Zone verlegt. Ich kann Grün auch nicht mehr sehen.

Mittlerweile ist mir Doktor Bäckmann richtig ans Herz gewachsen und ich weiß inzwischen, dass ich sein erster BV= Bandscheibenvorfall, bin.

Er sieht mich wohl als Studienvorführobjekt und ich mich schon an sämtlichen seiner Vorlesungen als angehender Arzt teilnehmen. Aus diesem Grund muss er sich ab jetzt auch mehrmals täglich nach mir erkundigen. Ist mir sehr recht. Trotzdem fehlt mir ein Mensch ganz besonders. Wir haben noch ein paar Mal telefoniert, aber es war nicht mehr das gleiche.

Irgendetwas ist passiert. Vielleicht bin ich in diesen Momenten allzu menschlich geworden.

Und dann ist da schlussendlich auch noch der Tag, an dem ich mein Krankenzimmer und das ganze Haus wieder verlassen darf. Natürlich nicht ohne dem Retter vom Fleckensalzdepartment - Dr Bäckmann- eine Nachricht zukommen zu lassen. Ein Date muss drin sein.

Das Date war drin, aber nicht der Rede wert. Er passte einfach nicht in meine Dachgeschosswohnung und seine Souveränität ist im Drehrestaurant des Berliner Fernsehturms in die Suppe gefallen.

Weiter geht’s Zu Hause. Ich wanke noch ein bisschen durch die Gegend und verfluche täglich die fünf Etagen (110- ausgeschrieben E.I.N.H.U.N.D.E.R.T.Z.E.H.N Stufen) in die meine- dem Himmel so nah- Wohnung.

Ich darf mir jeden Tag drei Spritzen in den Bauch injizieren- toll, sieht super aus, fast glaube ich, die blauen Flecken gehen niemals wieder weg- und langweile mich so durch die Wochen. Da ich alles kann, aber nicht stillsitzen, gehe ich jeden Tag zehnmal in die benachbarte Bücherei, um wenigstens ein paar Menschen zu treffen und mich zu bewegen. Nebenbei mache ich mir keine Freunde, weil ich die, die ich habe darum bitte, mich in Ruhe zu lassen. Ich möchte nicht, dass jemand sieht, wie unmenschlich menschlich ich gerade bin, wie ängstlich und unsicher, verletzlich und unscheinbar. Ein bisschen Selbstmitleid ist natürlich auch dabei und Wut. Warum bin ich verdammt noch mal allein in dieser Scheißwohnung im 100.000sten Stock und was wird weiter? Was ist mit meinen Träumen, mit meiner Liebe und was zur Hölle wird aus meinen Plänen vom Surfen, Snowboarden, Sport, Tanzen, Feiern, Leben? Ich weiß grad nix und suche Antworten.

Bis zur endgültigen Diagnose und den dazugehörigen Lösungsvorschlägen vergehen weitere sechs Wochen.

Das ist ziemlich lange, wenn man noch nicht mal die Geduld hat, mehr als drei Minuten auf eine U-Bahn zu warten. Zwei Monate später habe ich meine Ernährung komplett umgestellt und schaffe es sogar beim Ausgehen- ein bisschen Spaß muss sein- vier Liter Wasser in mich reinzukippen und trotzdem als Letzte den Laden zu verlassen. Manchmal fühle ich mich sogar ein bisschen betrunken. Party On! Kompensation zum fehlenden Alkohol auf meinem Speiseplan.

Wenn ich dann mal ganz crazy sein will, trinke ich ein alkoholfreies Bier. Das Leben ist jetzt anders, aber nicht schlechter. Rückenschmerzen und eine daraus resultierende OP, die mir am Ende das Leben gerettet hat. Dass ich unter der derzeitigen Medikation besser nicht vor ein Auto laufen sollte-.gerinnungshemmende Tabletten können aus einem kleinen Unfall eine Splatterparty machen- kann ich gerade noch verschmerzen, würde ich aber so oder so nicht tun wollen.

KAPITEL 2

Februar 2005

Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss und will endlich auf irgendeinem Board stehen. Da das Wetter gerade eher in Richtung Winter weist und meine gute Freundin Aki ein wahres Ski As ist, ich hingegen noch nie die Berge gesehen habe (mit 31 Jahren!!!) stellt sich die Frage nicht. Wir fahren in die österreichischen Alpen. Man muss dazu sagen, dass ich keinerlei Snowboarderfahrung, geschweigen denn irgendeine Ahnung bezüglich der Ausrüstung habe. Meine Kernkompetenz hat also bisher wenig mit Boardsport zu tun. Ein bisschen etwas lese ich mir an. Meine etwas schrullige Art, dass alles ordentlich und schön sein muss, lebe ich zunächst mal wieder an der Ästhetik meines Outfits aus. Aber auch die interne Logik muss stimmen.

Da ich Anfänger bin, möchte ich ungern mit dem besten Zeug auflaufen. Das verpflichtet.

Mir reicht es vorerst, wenn die Brille zum Board passt und dieses zur Jacke…farblich. Anyway, Ein Gang zu H&M ist fällig. Dem vielleicht nicht gerade „1A Ski- und Snowboardausrüster“, dafür praktisch, günstig und zeitnah modern. Natürlich gilt auch hier wieder:

Farbkompatibel in allen Details und warm. Ich bin ein Mädchen und Mädchen frieren nun mal. Es wird eine knallrote Daunenjacke. Leider ohne jede Wintersportfunktionalität und fern von dem Begriff atmungsaktiv.

Dafür passend zur roten Brille, die ich zuerst hatte.

Jetzt muss nur noch ein Board her. Dass dieses zumindest die Farbe Rot enthalten sollte, versteht sich in meiner Welt ganz von selbst.

eBay. Kategorie Dachbodenfunde.

Natürlich wird dabei auch Wert auf die entsprechende Marke gelegt. Wie alt das Teil ist, spielt nur bedingt eine Rolle, denn: Ich möchte zwar gut aussehen, aber wie bereits erwähnt möglichst nicht der Kategorie „Funpark“ zugeordnet werden. Nichts schlimmer, als überschätzt zu werden. Da steht man dann als viel zu große Fünfjährige plötzlich vor der Killerrutsche, während der Zehnjährige Jeremy einem einen Schubs von hinten gibt, weil er denkt, man ist schon Dreizehn.