»Wenn Gott nicht wäre ...«. Religion und Versöhnung. [Was bedeutet das alles?] - Georg Wilhelm Friedrich Hegel - E-Book

»Wenn Gott nicht wäre ...«. Religion und Versöhnung. [Was bedeutet das alles?] E-Book

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

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Beschreibung

Die Gedanken aus Hegels "Vorlesungen zur Philosophie der Religion" sind verblüffend aktuell: Religion ist für Hegel zentrale Praxis der Selbstverständigung von Gesellschaften. Das religiöse Leben ist für ihn deshalb eines der Versöhnung – Versöhnung als Bemühen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern.Entsprechend muss auch der religiösen Vielfalt Rechnung getragen werden. Religionen können nicht isoliert existieren, sind sie doch auch durch die Beziehungen bestimmt, in denen sie zu anderen Religionen stehen. Jeder Absolutheitsanspruch einer Religion ist also bereits ein Widerspruch in sich.

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»Wenn Gott nicht wäre …«

Religion und Versöhnung

Herausgegeben von Georg W. Bertram und Tobias Wieland

Reclam

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2020 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

 

© Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf 2017

 

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2020

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961682-7

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-019674-8

www.reclam.de

Inhalt

Der Begriff der ReligionZu dieser AusgabeLiteraturhinweiseNachwort: Die Aktualität von Hegels Religionsphilosophie

Der Begriff der Religion

[…] Indem wir die Religion betrachten machen wir keinen abstrakten Anfang, sondern das womit wir hier anfangen, ist in Betreff der Wissenschaft schon vorausgesetzt. Diese Voraussetzung ist doppelter Art, empirische1 Weise, unmittelbarer Anfang, die andere ist der wissenschaftliche Anfang, so dass wir auf die Wissenschaften verweisen, welche der unseren haben vorangehen müssen, und welche das hier Abzuhandelnde zum Resultat haben. Beide Weisen werden wir anwenden, nicht allein die wissenschaftliche, sondern auch die empirische, weil die in der allgemeinen Bildung unserer Zeit sich philosophisch nennenden Ansichten in dem empirischen Standpunkt enthalten sind. Diese Ansichten begegnen uns hier und die vorkommenden Ausdrücke sind uns verständlich. Diese Seite gibt uns allerdings die Bestimmungen an die Hand, welche auf die abstrakt subjektive Weise der Religion fallen, es ist jedoch dies nichts als hohle, leere Subjektivität, nur Form der endlichen Subjektivität, das ist denn aber auch ein Moment in dem höheren Standpunkt, in der Idee des absoluten Geistes, aber nur eine formelle Seite.

Indem wir uns nun so entschließen empirisch zu Werke gehen zu wollen, so können wir in Ungewissheit sein, was wir auf dem Wege der Erfahrung finden werden. Wir können hierbei große Hoffnungen haben das wesentliche, substantielle Innere zu finden, aber wir können auch wissen auf was sich das Zufindende beschränken wird. Wir wissen nämlich dass Gott sich nicht beobachten lässt, nicht aus äußerlicher Erfahrung sinnlich wahrnehmen als solch gegebenes Ding, als Objekt, aber sich auch nicht finden aus der inneren Erfahrung, als Erfahrung von uns. Außen ist die natürliche Welt, innerlich sind wir, was wir also darin finden ist unser subjektives Tun außer Gott und so genommen ist Gott weder in uns noch außer uns. Man kann sagen dass wir unsere religiöse Erhebung über uns, die wir verschieden sind von der äußerlichen Natur, beobachten sollen außer unserem endlichen Verhältnis nach dem wir gegen anderes sind. In diesem religiösen Erfülltsein, sind wir nicht mehr als Getrennte auf einer Seite, wir verhalten uns darin auf affirmative2 Weise zu Gott und sollen uns so selbst den Inhalt, Gott, bilden. Wenn wir darin Gott zu finden meinen, so ist allerdings mit dieser Andacht, mit diesem verhältnislosen Verhalten, mit diesem Standpunkt der Gegenstand der Beobachtung verschieden. Sie wäre ein Erkennen, Begreifen, aber grade diese Weise der Erhebung ist ausgeschlossen, indem wir nur unmittelbar beobachten, nehmen sollen, wir beschränken uns auf diesem empirischen Standpunkt darauf, allem Räsonnement3 zu entsagen, weil wir nichts von Gott wissen sollen. Die religiöse Erhebung aber als Gefühl könnte unser Gegenstand sein, aber wenn wir meinen da Gott zu finden, so müssen wir bemerken dass Gefühl immer nur Gefühl ist. Es gibt eine Menge Gefühle, die vielfältigsten, sind von einander verschieden, sind bestimmt und was wir lernen sollen durch Beobachtung des religiösen Gefühls, ist nicht Gefühl, sondern das religiöse Gefühl mit dieser Bestimmtheit. Ich habe Gefühl von Härte d. h. ich fühle hartes, es wird mir sogleich Objekt und Inhalt. Bestimmt denken heißt einen Inhalt denken, dieser Inhalt ist die Bestimmtheit. Hier soll nun der Inhalt der göttliche Geist sein, der ist aber kein unmittelbares Subjekt und ist nicht so zu beobachten. Auf dem Standpunkt der Beobachtung finden wir höchstens Bestimmung der endlichen Subjektivität.

Auf empirische Weise finden wir so drei Bestimmungen.

1. Wir wissen von Gott und zwar unmittelbar, Gott soll nicht begriffen werden, es soll nicht über Gott räsonniert werden, weil es mit vernünftigem Erkennen nicht hat gehen wollen.

2. Wir müssen nach einem Halte dieses Wissens fragen. Wir wissen nur in uns, es ist so nur subjektiv, daher wird nach einem Grund gefragt, es wird nach dem Ort des göttlichen Seins gefragt und gesagt Gott ist im Gefühl, das Gefühl erhält so die Stellung eines Grundes, das Sein Gottes ist uns so im Gefühl gegeben.

3. Wir wissen von Gott unmittelbar und er ist im Gefühl, das dritte ist nun die Bestimmung beider gegen einander, dass Gott nicht Ich ist, das Andere des Ich ist und das Subjekt welches an sich selbst negativ, das Endliche ist und Gott das nicht Negative, das Unendliche in jeder Rücksicht.

Diese Sätze sind ganz wichtig und es soll keiner negiert werden, aber sie sind so trivial, dass es nicht der Mühe wert ist hier davon zu sprechen. Wenn die Religionswissenschaft auf diese Sätze beschränkt wird, so ist es nicht wert sie zu haben und es ist nicht einzusehen, weshalb es dann Theologie giebt.

1. Wir wissen unmittelbar dass Gott ist. Das ist ganz wichtig können wir sagen und unsere Vorstellung muss dies zugeben. Dieser Satz hat zunächst einen ganz unbefangenen Sinn, dann aber auch einen nicht unbefangenen, nämlich den, dass dies sogenannte unmittelbare Wissen, das einzige Wissen von Gott ist und die moderne Theologie ist insofern der geoffenbarten Religion entgegen, als auch der vernünftigen Erkenntnis, die den Satz ebenso leugnet. Dies unmittelbare Wissen hat zuerst Jacobi4 aufgebracht, er sagt wir wissen nicht dass wir Körper haben, dass um uns Äußerliches ist, durch Räsonnement, nicht durch Beweise pp5 sondern wir glauben es unmittelbar. Dies unmittelbare Wissen hat Jacobi Glauben genannt, wir glauben dass Gott ist, insofern wir unmittelbar von ihm wissen, wir glauben an Freiheit insofern wir unmittelbar wissen, dass wir frei sind.

Das Wahre daran ist näher zu betrachten. Wir wissen dass Gott ist und wissen dies unmittelbar. Was heißt wissen? Es ist vom Erkennen unterschieden. Wir haben den Ausdruck gewiss, und setzen wissen der Wahrheit entgegen. Wissen drückt die subjektive Weise aus in der etwas für mich, in meinem Bewusstsein ist, so dass es die Bestimmung hat eines Seienden. In der fieberhaften Vorstellung des Fantasierens weiß ich nicht, obgleich ich Vorstellung habe.

Sein Sein und mein Sein sind identisch und dass der Gegenstand ist, ist mir gewiss, wir sagen, es ist so gewiss wie ich bin; was mir gewiss ist, ist in meinem Sein, ich unterscheide den Inhalt, aber beider Sein ist ungetrennt. Die Wahrheit ermittelt daran, dass die Gewissheit und die Objektivität auseinandertreten können. Ich sage dies ist, es ist mir, da tritt das Sein in die Objektivität und das wahre Sein kann davon verschieden sein.

Wissen ist also überhaupt dies, dass der Gegenstand, das Andere ist und sein Sein mit meinem Sein verknüpft ist. Ich kann auch wissen was es ist, aus unmittelbarer Anschauung oder als Resultat der Reflexion, aber wenn ich sage, ich weiß es, so weiß ich nur sein Sein, das Übrige sind dann nähere Bestimmungen, Beschaffenheiten, welche so eintreten dass sie sind. Man gebraucht wissen auch als Vorstellung haben, aber es liegt immer darin, dass der Inhalt ist. Wissen ist also abstraktes Verhalten. Erkennen sagen wir dagegen, wenn wir von einem Allgemeinen wissen, aber es auch nach seiner besonderen Bestimmung fassen. Wir erkennen die Natur, den Geist, aber nicht ein Haus, jenes ist Allgemeines, dies Besonderes und jenen reichen Inhalt erkennen wir nach seiner notwendigen Beziehung auf einander.

Näher betrachtet ist dies Wissen, Bewusstsein aber ganz abstraktes, für uns abstrakte Tätigkeit des Ich. Kenntnis betrifft schon den besonderen bestimmten Inhalt. Dies Wissen ist also bloß dies, dass irgend ein Inhalt ist, ist die abstrakte Beziehung des Ich auf den Gegenstand, der Inhalt mag sein welcher er will, Wissen und Bewusstsein ist eins und dasselbe, nur dass Bewusstsein zugleich nähere Bestimmung des Gegenstands ist. Kenntnis oder Anschauung haben, oder Erkennen betrifft schon eine reichere Bestimmung, nicht bloß die abstrakte des Wissens, welches die einfache, abstrakte Tätigkeit des Ich ist. Oder unmittelbares Wissen ist nichts anderes als Denken ganz abstrakt genommen, als vermittelnde Bewegung. Denken ist aber auch die mit sich identische Tätigkeit des Ich. Denken überhaupt ist unmittelbares Wissen.

Näher ist denken, als das, in dem sein Gegenstand auch die Bestimmung eines Abstrakten hat, die Tätigkeit des Allgemeinen. Dies denken ist in Allem enthalten, man mag sich noch so konkret verhalten, aber man nennt es nur denken, insofern der Inhalt die Bestimmung eines Abstrakten, Allgemeinen hat.

Hier ist nun das Wissen, kein unmittelbares Wissen von einem körperlichen Gegenstand, sondern von Gott, Gott ist der ganz allgemeine Gegenstand, nicht irgend eine Partikularität,6 die allgemeinste Persönlichkeit. Unmittelbares Wissen von Gott, ist unmittelbares Wissen von einem Gegenstand der ganz allgemein ist, so dass nur das Produkt unmittelbar ist, dies ist denken. Unmittelbares Wissen von Gott, ist denken von Gott, denn denken ist die Tätigkeit für welche das Allgemeine ist.

Gott hat hier noch keinen Inhalt, keine weitere Bedeutung, er ist nur nichts Sinnliches, er ist nur ein Allgemeines, wir wissen so von ihm als nicht in die unmittelbare Anschauung fallend. Dies unmittelbare Wissen von Gott ist schlechterdings nur Denken, dies ist das Allgemeine als tätig und das Denken indem es tätig ist und sich unmittelbar verhält denkt es, das was es denkt als Allgemeines, es geht durch das Besondere hindurch. Indem man schließt fängt man von besonderen unterschiedenen Stoffen und Bestimmungen an und verwandelt sie in Allgemeines, es ist vermittelndes Denken, aber das bloß Allgemeine, unbestimmt Allgemeine ist sein unmittelbares Produkt, reines Denken ist der Inhalt der das Denken selber ist, es verhält sich so unmittelbar. Es ist grade eben solche Unmittelbarkeit als wenn ich frage, was fühlt das Gefühl, was schaut die Anschauung an, es ist Gefühltes und Angeschautes, lauter leere Tautologien. Um der Tautologie willen ist das Verhältnis ein Unmittelbares.

Das Wissen von Gott will also nichts sagen, als ich denke Gott. Das Weitere ist nun hinzuzusetzen, dieser Inhalt des denkens, dies Produkt ist, ist ein Seiendes, Gott ist nicht nur gedacht, sondern er ist, er ist nicht bloß Bestimmung des Allgemeinen. Über diese Bestimmung haben wir schon Bemerkungen gemacht und das Nähere ist, dass wir über diese Beobachtung uns aus dem Begriff Rechenschaft geben, sehen inwiefern das Allgemeine die Bestimmung erhält, dass es ist. Dass Gott eine weitere Bedeutung habe, wird weiter unten gezeigt werden. Es ist Rechenschaft zu geben, wie das Bewusstsein dazu kommt zu wissen, dieser Gegenstand ist.

Aus der Logik müssen wir zu Hülfe nehmen was Sein ist. Sein ist die Allgemeinheit in ihrem leeren, abstraktesten Sinn genommen, die reine Beziehung auf sich, ohne weitere Relation7 nach außen oder innen. Sein ist die Allgemeinheit, als abstrakte Allgemeinheit. Das Allgemeine ist wesentlich Identität mit sich, dies ist auch das Sein, es ist einfach. Die Bestimmung des Allgemeinen enthält sogleich die Beziehung auf einzelnes, diese Besonderheit kann ich mir vorstellen als außerhalb des Allgemeinen, oder wahrhaften innerhalb desselben. Das Allgemeine ist auch diese Beziehung auf sich, diese Durchgängigkeit im Besonderen. Das Sein entfernt alle Relation, jede Bestimmung die konkret ist, ist ohne weitere Reflexion, ohne Beziehung auf Anderes. Das Sein ist so in dem Allgemeinen enthalten, und wenn ich sage das Allgemeine ist, so spreche ich auch seine trockene, reine, abstrakte Beziehung auf sich aus, diese dürre Unmittelbarkeit die das Sein ist. Das Allgemeine ist kein Unmittelbares in diesem Sinne, es soll nicht sein ein Besonderes, das Allgemeine soll in ihm selber sein, dies sich zum Besonderen betätigen, ist nicht das Abstrakte, Unmittelbare. Das abstrakt Unmittelbare hingegen, diese dürre Beziehung auf sich ist in dem Sein ausgesprochen. Wenn ich also sage, dieser Gegenstand ist, so wird damit ausgesprochen die letzte Spitze der trockenen Abstraktion, es ist die leerste, dürftigste Bestimmung. Wissen ist denken und dies ist das Allgemeine und enthält die Bestimmung des abstrakt Allgemeinen, die Unmittelbarkeit des Sein, dies ist der Sinn des unmittelbaren Wissens.

Wir sind so in der abstrakten Logik, dies geht immer so, wenn man meint man sei auf dem konkretesten Boden, auf dem Boden des unmittelbaren Bewusstseins, aber dieser ist der ärmste an Gedanken und die darin enthaltenen sind die kahlsten, leersten. Es ist die größte Unwissenheit wenn man glaubt das unmittelbare Wissen sei außer der Region des Denkens, man schlägt sich mit solchen Unterschieden herum und näher betrachtet schwinden sie zusammen.

Näher fragen wir dann, wodurch das was ich im unmittelbaren Bewusstsein weiß, verschieden ist von Anderem was ich weiß. Ich weiß noch nichts, als dass das Allgemeine ist, was Gott für einen weiteren Inhalt hat, davon ist im Folgenden zu sprechen, der Standpunkt des unmittelbaren Bewusstseins gibt nicht mehr. Ferner ist aber Gott ein Gegenstand meines Bewusstseins, ich unterscheide ihn von mir, er ist ein Anderes von mir und ich von ihm. Wenn wir andere Gegenstände so vergleichen, nach dem was wir von ihnen wissen, so wissen wir von ihnen auch dies, sie sind, und sind ein Anderes als wir, sind für sich, sie sind dann ein Allgemeines oder auch nicht, sie sind ein Allgemeines und zugleich Besonderes, haben irgendeinen bestimmten Inhalt. Die Wand ist, ist ein Ding, Ding ist ein Allgemeines und so viel weiß ich auch von Gott, so hat man denn Gott abstrakt ens8 genannt. Wir haben gesagt, Gott ist im unmittelbaren Wissen, wir sind auch, es kommt ihm diese Unmittelbarkeit des Seins zu. Alle anderen, konkreten, empirischen Dinge sind auch, sind identisch mit sich, dies ist abstrakt ihr Sein als Sein. Dies Sein ist gemeinschaftlich mit mir, aber der Gegenstand meines Wissens ist so beschaffen, dass ich auch sein Sein von ihm abziehen kann, ich stelle mir ihn vor, glaube an ihn, aber dies Geglaubte ist ein Sein nur in meinem Bewusstsein. Es treten somit die Allgemeinheit und diese Bestimmung der Unmittelbarkeit auseinander und müssen es. Diese Reflexion muss eintreten denn wir sind zwei und müssen unterschieden sein, sonst wären wir eins d. h. es muss dem Einen eine Bestimmung beigelegt werden die dem Anderen nicht zukommt. Eine solche Bestimmung ist das Sein, ich bin, das Andere, der Gegenstand ist deshalb nicht, das Sein nehme ich auf mich, auf meine Seite, an meiner Existenz zweifele ich nicht, sie fällt bei dem Anderen deshalb weg. Ich bin diese unmittelbare Beziehung auf mich, da ist das Sein schlechthin in mir selbst, vom Sein kann ich nicht abstrahieren, es ist die Tätigkeit des Allgemeinen, die einfache Beziehung auf sich. Im Abstrahieren selbst ist das Sein, ich kann mich zwar umbringen, aber das ist die Freiheit von meinem Dasein zu abstrahieren. Ich bin, im Ich ist schon das Bin enthalten.