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In 60 humorvoll-frechen Tiergedichten und Geschichten erzählt der Autor von Begebenheiten in der Tierwelt, die verdächtig oft an menschliches Verhalten und zwischenmenschliche Ereignisse erinnern. Ergänzend gibt es noch 15 klassische Tiergedichte von Lessing, Goethe, Heine, Busch, Morgenstern, Rilke und Ringelnatz.
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Seitenzahl: 69
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60 Tiergedichte und Geschichten von Hans Jürgen Sittig
und 15 „klassische“ Tiergedichte von Lessing, Goethe, Heine, Busch, Morgenstern, Rilke und Ringelnatz
Hans Jürgen Sittig wurde Ende des 20. Jahrhunderts (vermutlich 12.10.1957) zu Füßen gefährlicher Vulkane in einem abgelegenen Bergdorf in der Eifel namens Mayen geboren, wo zuvor auch Mario Adorf seine Schulzeit und Jugend verbracht hatte.
Als Biologiestudent entdeckte er seine Leidenschaft für das Fotografieren und schrieb und fotografierte schließlich für 29 verschiedene deutsche Magazine und Zeitschriften. Es folgten mehr als 30 Fotokunstkalender, 10 Bildbände, 1 Geschichtsbuch, 4 Eifelkrimis und der Gedichtband „Honigmuscheln“. Als Hobby spielte er - neben Klavier - 8 Jahre Theater in Wuppertal und von 2001 bis heute in 28 verschiedenen kleinen TV-Serien für Privatsender in München und Köln.
Inzwischen lebt Sittig wieder in Bonn und hat nun seine schönste späte Berufung gefunden – als „Opa“.
Ein Schmetterling
Katz und Maus
Eine Motte
Ein Wurm
Ein Pferd
Der Frosch Caruso
Ein Huhn
Das Glück des Nilpferds
Ein Specht
Der kranke Aal
Schneckensommer
Ein Floh
Tiere in der Nacht
Ein Häslein
Die Stumpfmaus
Das Urren
Die Erdschieblinge
Eine Made
Eine Meise
Die Klapperschlange
Apfel und Mammut
Ein Dackel
Krähen
Löwenzahn
Fuchs und Dachs
Ein Affe
Der Pipiich
Der Rednamalas
Ein Spring-Pferd
Die Häßlichsau
Der Klein-Strauß
Rolf der Wolf
Die Trottellumme
Die Torprinzen
Schneckenmarathon
Schneckenlauf
Der Elefantendieb
Der Ziegenmelker
Der Wutaffe
Nachrichten aus der Tierwelt
Was ein Floh mag
Was ein Hund alles kann
Die Versammlung der Tiere
100-Meter-Lauf mit Flöhen
Schnecken in Ministerien
Aus die Maus
Hunde und Flöhe
Rattenehe (uff Hessisch)
Tiere in der Werbung
Ungünstiger Name
Floh beim Boxen
Die Mücke
Die Amöbe
Ein Hase
Der Wirneumon
Tiere und Konzerne
Ein Tausendfüßler
Schwierige Fragen aus der Tiermedizin
Bienen-Wächter
Tierische Adjektive
Fünfzehn „klassische“ Tiergedichte:
Gotthold Ephraim Lessing
(
1729- 1781)
Die Biene
Johann Wolfgang von Goethe
(
1749 - 1832)
Die Frösche
Heinrich Heine
(
1797 - 1856)
Der tugendhafte Hund
Wilhelm Busch
(
1832 – 1908)
Bewaffneter Friede
Hund und Katze
Es sitzt ein Vogel
Die Schnecken
Christian Morgenstern
(
1872-1914)
Das Huhn
Rainer Maria Rilke
(
1875 – 1926):
Der Panther
Wie die Vögel
Joachim Ringelnatz
(
1883 – 1934):
Schöne Fraun mit schönen Katzen
Im Park
Frau Werner hieß das Tier
Die Ameisen
Unbekannter Autor
Ein Dackel
Abschließende Anmerkungen zu einigen der erwähnten Tierarten
(in alphabetischer Reihenfolge)
Aale
Affen
Amöben
Eulen
Flusspferde
Flöhe
Frösche
Füchse
Hasen
Hausmäuse
Hunde
Hühner
Ichneumone
Katzen
Krähen
Maden
Mammute
Maulwürfe
Mäuse
Motten
Pferde
Plumploris
Prinzessin von Burundi
Ratten
Schlangen
Schmetterling
Schnecken
Spechte
Sprotten
Tausendfüßer
Trottellummen
Vögel
Wölfe
Würmer
Ziegenmelker
Er ist ganz zart und oft sehr bunt,
hat niemals einen vollen Mund.
Auf Waagen kann man ihn kaum wiegen
und er macht keinen Lärm beim Fliegen
Den Winter mag er gern verpennen,
jedoch mag er den Müll nicht trennen.
Beim Trinken meidet er die Flaschen
und auch beim Einkauf schwere Taschen.
Er nimmt das Leben ziemlich leicht,
weil solch ein kleiner Kopf nicht reicht
für langes tiefes schweres Grübeln.
Das sollten wir ihm nicht verübeln!
Die Katze sprach zur Maus ganz lieblich:
was bist Du doch so süß und niedlich -
wir sollten eine Freundschaft pflegen.
Die Maus erwiderte verlegen:
Ich neige ja nicht zu Beschwerden,
doch was wird später einmal werden?
Fällt unsre Freundschaft dann mal weg,
bin ich für dich nur noch ein Snack!
Otto eine Kleidermotte
verliebte sich in eine Sprotte.
Doch fand er das Kuscheln ziemlich krass,
denn SIE war ständig ziemlich nass.
Auch IHRE Liebe wurd bald schlapp,
denn seine Flügel färbten ab.
Das Ende war schon abzusehen,
SO konnte es nicht weitergehen.
Nun bleibt er an Land und Sie im Gewässer.
Seitdem geht’s den beiden auch wieder besser.
Von einem Turm da sah ein Wurm da kam ein Sturm:
Worauf der Wurm sich flugs in seinem Loch verkroch.
Ein Falter in des Wurmes Alter, der bettelte und flehte, dass er zur Sicherheit doch auch des Wurmes
Loch betrete! Was dieser ihm verwehrte,
worauf es diesen Falter ziemlich weit verwehte.
Und die Moral von der Geschicht?
Bei Stürmen fragt man Würmer besser NICHT!
Ein Pferd steht meistens auf vier Beinen.
Das ist auch schon so bei den Kleinen.
Doch steht es mal auf EINEM Bein,
dann wird was nicht in Ordnung sein!
Caruso hieß ein Frosch, ein dicker,
mit Augen gelb und groß wie Klicker.
Der lebte ganz für seine Pflicht:
Die Arie im Abendlicht.
Die andern Frösche hatten’s schwer,
Sein Sang war schmerzhaft für’s Gehör.
Sie konnten sich nicht dran gewöhnen –
an sein Konzert aus falschen Tönen.
Als Publikum war’n auserkoren
fast alle Tiere – ohne Ohren!
Auch Fische, Molche, Wasserschlangen
konnt’ er mit seinem Charme umfangen.
Dann fing er immer früher an
mit falschem Ton im Froschsopran.
Doch störte das nicht das Entzücken
von Egeln, Asseln und von Mücken.
Entsetzen machte dann die Runde,
als er auch sang zur Mittagsstunde.
Selbst Opa Frosch, mit Stock und Gicht,
verzog ganz furchtbar sein Gesicht.
Doch größer wurde noch der Schrecken:
Er wollt die andern singend wecken.
Und zu der allerfrühsten Stunde
quoll schon Gesang aus seinem Munde.
Verzweiflung machte sich jetzt breit:
Der Schwarzspecht trug ein Trauerkleid.
Dem Biber riet die Krankenkasse,
dass er die Biberburg verlasse.
Man fragte nach beim Präsident,
weil der doch jede Antwort kennt.
Dem roten Kreuz sandt’ man ein Fax
und bat um drei Sack Oropax.
Dort war man gänzlich überfordert.
Ein Krisenstab wurde beordert:
Man wusste nicht des Preises Höhe
bei Oropax für Wasserflöhe.
So kam sie denn zu spät – die Hilfe.
Und Panik lag über dem Schilfe.
Und Freund und Feind, sogar der Reiher,
sie flüchteten zum nächsten Weiher.
„Caruso“ nahm das gar nicht wahr
in seinem Rausch als „Opernstar“.
Er sang noch lauter und ganz munter
und tauchte nicht ins Wasser unter,
Als dieser Vogel schwebte nieder,
gelockt durch seine „schönsten“ Lieder.
„Caruso“ sagte: „Still – und horch“,
doch fraß ihn dann der Storch.
Und die Moral von der Geschicht?
Die wusste Opa Frosch trotz Gicht:
Man sollte manche Namen meiden,
damit nicht alle drunter leiden!
Ein Glück nur: Hätte man „Nero“ ihn genannt,
dann wär’ der Teich wohl abgebrannt.
Es war einmal ein Huhn,
das wollte Großes tun
und sogar Opern singen
und wie Netrebko klingen.
Doch wie sehr es auch rackerte:
Es blieb dabei - es gackerte.
Das Nilpferd Gerd war ziemlich eitel
vom hintern Ende bis zum Scheitel.
Er hasste auch sich zu versauen
und ließ sich eine Dusche bauen.
Gerd mied auch seine Artgenossen,
die sich zu gern mit Schlamm begossen.
Stattdessen ging er eig‘ne Wege
und frönte oft der Körperpflege.
Trotzdem war er von sanftem Wesen
und liebte sehr das Zeitungslesen.
Da las er eines Tags von Pferden,
den sicher schönsten Tier’n auf Erden.
Ein Foto brachte den Beweis:
Darauf ein Schimmel, groß und weiß
mit schwarzen Augen voller Glanz
und hinten dran – ein Pferdeschwanz.
Jetzt wusste Gerd was er begehrte,
was er als Pferd vom Nil entbehrte.
Sein Pferdeschweif – das war der Gipfel –
war lediglich ein kleiner Zipfel.
Ein Schmerz den armen Gerd durchzuckt,
im Lexikon stand abgedruckt:
Das Nil-Pferd sei verwandt mit Schweinen,
mit großem Kopf und Schwanz, ‘nem kleinen.
Die Nachricht tat den Gerd entsetzen
und in der Seele tief verletzen.
Sein Selbstbewusstsein wurd’ ganz klein,
denn jetzt war klar: Er war ein Schwein
Wie sollte er das nur ertragen?
Sein Kummer schlug ihm auf den Magen.
Drei Tage lag er in der Ecke
in einem seiner Grasverstecke.
Bis Harald sein Cousin ihn fand.
Der nahm ihn mit zum Badestrand
und sprach: Ein Bad wird dich gewiss kurieren,
Du musst es einfach mal probieren.
So prüfte Gerd mit großem Zeh