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"Werdegang eines Geistes" erzählt sehr knapp eine Lebensgeschichte, wie sie von vielen erzählt werden könnte.
Das E-Book Werdegang eines Geistes wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Entwicklung, Philosophie, Psychologie, Alltag, Sinn des Lebens
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 15
Der Geist fragt im Allgemeinen nicht weiter nach, wie sein Mensch geschaffen ist. Die körperlichen Bedürfnisse sind anfangs einfach und leicht zu befriedigen. Schwierig wird es, wenn Körper und Geist sich voneinander entfernen. Ohne den Geist ist der Körper nichts. Doch ohne den Körper ist auch der Geist nur ein Hauch in der Luft.
Das Leben verbringen Körper und Geist damit, nach Versöhnung zu suchen.
Unser Geist hatte die perfekte Kindheit. Geschiedene Eltern zwar, aber eine Mutter, die sich für das Leben mit und nicht ausschließlich für die Kinder entschied. Später heiratete sie noch einmal den für unseren Geist wahren Vater.
Die Tage seiner Kindheit waren lang und voller Eindrücke. Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule. Er wurde immer als Wildfang bezeichnet, als ein Kind mit zu viel Energie. Intelligent und aufmerksam, ein Einserkandidat in der Schule, solange es nicht um Betragen ging. Die Bildung stand immer im Mittelpunkt. Nicht in dem Sinne, dass er Bücherwissen anhäufen sollte, sondern eher ein ständiges Erlernen eines Perspektivwechsels. Er kam klar, hatte Freunde und wurde zu allen möglichen Geburtstagen eingeladen. Er spielte gleichermaßen mit Jungs und mit Mädchen. Sozial zu sein war irgendwie selbstverständlich.
Als der Geist in die Pubertät kam, ging alles bergab. Ein eigentlich rein körperlicher Prozess warf ihn komplett aus der Bahn. Der Konflikt mit den ganzen körperlich, sinnlich, emotional ausgerichteten Themen begann natürlich schleichend.
Der Umgang zwischen Jungs und Mädchen gestaltete sich auf einmal schwierig. Manche gingen miteinander und im Grunde wusste keiner genau, was das bedeutet. Der Geist war nicht dumm genug, um sich zu fragen, wohin sie gingen, aber das Prinzip dahinter verstand er nicht. Es war nur eine Ahnung, dass es etwas besonderes sein muss, wenn andere davon sprachen und vor sich hin lächelten. Wahrscheinlich war er einfach ein Spätzünder.