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Sofia, Tochter eines pakistanischen Muslims und einer deutschen Christin ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Schon als Kind lernt sie von ihrem Vater, sich wie eine Muslimin zu verhalten und fühlt mit zunehmendem Alter durch die Einschränkungen der islamischen Gebote eine immer größer werdende innere Distanz zwischen sich und ihren Altersgenossen. Während einer Reise durch Pakistan lernt sie den jungen Paschtunen Talib kennen. Als er um ihre Hand anhält, willigt sie ein, in der Hoffnung, endlich ihrer inneren Zerrissenheit zu entfliehen. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit zum Opfer eines Komplotts wird und ihr Schicksal in die Hände eines Terroristen legt.
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Seitenzahl: 239
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Amtul Manan Tahir studierte an der Punjab Universität in Lahore, Pakistan. Seit 1989 unterrichtet sie am Südasien-Institut der Universität Heidelberg und seit 2013 am Centre for Modern Indian Studies der Universität Göttingen jeweils als Lehrbeauftragte die Sprache Urdu. Sie hat verschiedene Kurzgeschichten auf Urdu verfasst, die in literarischen Magazinen in Pakistan veröffentlicht wurden. Zudem hat sie für die Heidelberger Akademie der Wissenschaften zahlreiche archäologische Werke aus dem Deutschen ins Urdu übersetzt und ebenso zwei Kinderbücher.
Dank an Christina Oesterheld für die wertvollen Ratschläge und die Korrektur des Textes. Dank ebenfalls an Qurat-ul Ain Gardezi und Julia Kleefeld für ihre Unterstützung bei der Übersetzung sowie an Ulrich Knirsch, Jasminder Metzger und Christoph Andrzejak für die Durchsicht des Textes. Und last but not least sei PakBann e.V. genannt für die Motivation, die Übersetzung des Romans schnellstmöglich zu veröffentlichen.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Sofia starrte unverwandt auf den Fernsehbildschirm. Doch nichts von dem, was sich vor ihren Augen abspielte, erreichte ihr Bewusstsein. Ihre Gedanken schwebten in weiter Ferne. Bilder aus der Vergangenheit spielten sich vor ihren Augen ab, und je mehr sie versuchte, sich von ihnen zu lösen, desto aufdringlicher zwangen sie sich ihr auf. Von der Anschuldigung des Terrorismus’ war sie zwar freigesprochen worden, ihre Ruhe und ihren Frieden hatte sie jedoch verloren. Der Gedanke, dass der Terrorismus, den sie bislang nur aus den Nachrichten und den Zeitungen gekannt hatte, plötzlich Bestandteil ihres Lebens geworden war, ließ sie nach wie vor erschauern.
Nichts bereite ihr mehr Freude. Sie hatte sich bei einem Sportverein angemeldet, konnte sich aber nicht dazu überwinden, das Haus zu verlassen. Sie hatte verschiedene Bücher gekauft, schlug aber jedes davon zu, nachdem sie nur wenige Seiten darin gelesen hatte. Auch das Fernsehen ertrug sie nicht mehr, denn immer, wenn sie mechanisch das Gerät einschaltete, um ihren quälenden Erinnerungen zu entfliehen, wurde sie mit genau den Dingen konfrontiert, die sie zu vergessen versuchte. Unbarmherzig zeigte sich die Gewalt mit ihren unterschiedlichen Gesichtern: Entführungen, Lösegeldforderungen, Väter, die ihre Familien umbrachten, Väter, die Selbstmord begingen, Mütter, die ihren Kindern nach dem Leben trachteten, Amokläufe in Schulen und Universitäten.
Gab es überhaupt noch Frieden in der Welt? Wie hatte sie, die selbst stets nach Frieden suchte, in so eine Situation geraten können, ohne es zu merken?
Sie kehrte gerade aus ihren Gedanken in die Gegenwart zurück, als eine Eilmeldung auf dem Bildschirm erschien. Schnell und eindringlich lief der Kriechtitel über den Bildschirm: „Angriff auf zwei Moscheen in Lahore.“
Es war, als ob Sofia aus einem Traum erwachte. Sie erhob sich, trat näher an den Fernseher heran und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe. Eifrig schaltete sie zwischen verschiedenen Nachrichtensendern hin und her, um den Wahrheitsgehalt dieser Meldung zu überprüfen.
Die Taliban hatten während der Freitagsansprachen auf zwei Moscheen der Ahmadiyya Muslim-Gemeinde in Lahore Anschläge verübt. Das Knallen von Gewehrschüssen, Explosionen, Geschrei und Aufruhr – alles wurde unmittelbar übertragen. Die Polizei hatte diese grausame Tat nicht verhindern können, da sie wie immer viel zu spät eingetroffen war. Innerhalb weniger Minuten waren beide Gelände mit Leichen übersät. Den Berichten zufolge verloren mehr als neunzig Gläubige ihr Leben, unter denen sich die unterschiedlichsten Menschen, Junge wie Alte, befanden.
Zugleich begannen die ersten Interviews. Ahmadis machten der Welt gegenüber ihre Hilflosigkeit deutlich und baten sie um Unterstützung. Bedeutende Politiker verurteilten die Tat; ausländische Nationen bekundeten ihr Mitgefühl.
Sofia schaltete MTA ein, den eigenen Fernsehsender der Ahmadiyya Muslim-Gemeinde, wo gerade die Freitagsansprache des geistigen Oberhaupts der Gemeinde aus London übertragen wurde. Er rief zu Geduld auf und mahnte trotz der erfahrenen Grausamkeit zur Besonnenheit. Zudem verurteilte er das gefühllose und kaltblütige Verhalten der Täter sowie ihrer Unterstützer.
Sie wechselte ein weiteres Mal den Sender. Auf Aaj TV waren Menschen zu sehen, die nach dem blutigen Angriff völlig verängstigt vor der Moschee nach ihren Angehörigen suchten oder hilflos umherliefen. Es schien, als ob sie Teil eines Schauspiels waren. Die Kommentare verschiedener Leute wurden eingeblendet, die sich über die Unfähigkeit der pakistanischen Regierung in diesem Fall äußerten. Es hieß, dass die Tehrik-e-Taliban Punjab1 sich zu diesem Anschlag bekannt hatte.
All diese Meldungen ließen Übelkeit in Sofia aufsteigen und sie geriet ins Grübeln. War die Menschheit schon so tief gesunken, dass Menschen im Namen des Dschihad andere Menschen töteten und sich öffentlich zu den Morden bekannten, ohne dass irgendjemand sie zur Rechenschaft zog? Hatte die Zahl der Barbaren auf der Welt zugenommen, oder war die derer, die das Unrecht unterbinden wollten, nur gesunken? Waren die Regierungen unfähig, etwas gegen den Terror zu unternehmen? Und was nutzten solche Regierungen überhaupt, die außerstande waren, ihrer eigenen Bevölkerung Schutz zu bieten?
Terrorismus und Taliban – das waren die Worte, die Sofias Leben ins Chaos gestürzt hatten. Sie rief sich den Anschlag des 11. September in Erinnerung, als das New Yorker World Trade Center, das mit seinen 110 Etagen als architektonisches Wunderwerk galt und wie eine kleine Stadt sogar seine eigene Postleitzahl besaß, durch zwei von Al-Qaida entführte Flugzeuge zerstört wurde. Was auch immer der Hintergrund dieses tragischen Geschehnisses gewesen war, im Ergebnis wurde dieser Akt einer einzelnen extremistischen Gruppe für die Muslime auf der gesamten Welt zum Verhängnis. Durch die Zusammenführung der Worte Terrorist und Muslim entstand der Begriff des muslimischen Terroristen, infolgedessen die Muslime weltweit unter Generalverdacht gerieten.
Sofias Gedanken arbeiteten emsig weiter. Erst nach dem Attentat vom 11. September war Iraks Präsident Saddam Hussein verdächtigt worden, Massenvernichtungswaffen zu besitzen, und eben dieser Anschlag wurde von Amerika und Großbritannien zum Anlass genommen, einen Präventivschlag gegen den Irak zu unternehmen. Damit war es ihnen zwar gelungen, Saddam Hussein zu stürzen, doch hatte dies verschiedene andere Gruppen erstarken lassen, die den gesamten Irak durch Selbstmordattentate ins Chaos stürzten. Auch in Afghanistan nahmen solche Anschläge als Mittel der Gewalt gegenüber amerikanischen Soldaten und ihren Verbündeten zu, und allmählich verbreiteten sie sich wie eine unheilbare Krankheit durch die Taliban auch in Pakistan.
Sofia betätigte die Fernbedienung und ließ den Fernseher verstummen. Sie bettete ihren Kopf auf ein Kissen und begann, sich die Bilder ihrer eigenen Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen.
1 Terrororganisation in Punjab, Pakistan.
Es war die Silvesternacht zwischen den Jahren 2009 und 2010 gewesen. Draußen herrschte eine eisige Kälte, die das Quecksilber in den Thermometern bis zur -15 Grad-Marke zurückgedrängt hatte. Obwohl alle Heizungen in der Wohnung liefen, fror Sofia. Sie nahm einen Schal aus dem Schrank und wickelte ihn sich um die Schultern. Danach schaltete sie alle hellen Lampen aus und knipste ein kleines Lämpchen im Wohnzimmer an. In Gedanken verloren lief sie zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Auf der Straße gab es so gut wie keinen Verkehr, deshalb drang kaum Straßenlärm zu ihr in den dritten Stock hinauf.
Wie in jeder Neujahrsnacht saßen die Leute wegen der eisigen Kälte in ihren Häusern. An nahezu jedem Fenster und an der Hauptstraße leuchteten die Weihnachtslichter, die man wie immer erst im neuen Jahr entfernen würde. Hin und wieder war das Knallen einzelner Feuerwerkskörper zu hören. Vom anderen Ende der Straße drang das dumpfe Geschrei kleiner Kinder zu Sofia hinauf. Sie war jetzt allein, völlig allein, und sie fühlte sich sehr einsam. Sie hatte zu nichts mehr Lust. Ihr Herz war schwer, und in ihrem Kopf hämmerte es. Alles war so schnell geschehen, dass sie nichts begreifen konnte.
Plötzlich ertönte ein langes, stürmisches Schellen an der Tür.
Wer kann das so spät noch sein?, fragte sie sich. Sie erwartete niemanden. Talib war tot, und ihre Eltern befanden sich in einer anderen Stadt.
Während sie überlegte, ob sie die Tür öffnen sollte, klingelte es erneut, und zwar so ungestüm, dass es schien, die Person würde augenblicklich die Tür eintreten, falls man sie nicht hineinließe. Voller Unbehagen lief sie zum Fenster und schaute hinaus, konnte jedoch niemanden erkennen. Schließlich ging sie zur Sprechanlage und nahm den Hörer ab.
„Wer ist da?“, fragte sie vorsichtig.
„Polizei“, wurde ihr von unten geantwortet.
„Großer Gott!“, entfuhr es ihr.
Sie drückte auf den Knopf. Als sich die Tür öffnete, hörte sie Schritte auf der Treppe, und je lauter sie wurden, desto stärker schlug ihr Herz. Sie öffnete die Wohnungstür und stand wie versteinert da, als zwei Polizistinnen und ein Polizist in ihren grünen Uniformen die Treppe hinaufgeeilt kamen. Sie trat einen Schritt zurück, damit sie eintreten konnten.
„Sind sie Frau Sofia Talib?“
„Ja.“
„Wir müssen Sie auffordern, mit uns mitzukommen“, sagte eine der Polizistinnen, während sie ihr einen Haftbefehl zeigte. „Wir haben einige Fragen an Sie in Bezug auf den Tod Ihres Mannes.“
Vor einigen Tagen hatten einige Polizisten sie in ihrer Wohnung aufgesucht, um sie von Talibs Tod zu unterrichten. Nachdem sie ihr mehrere Fragen gestellt und ihr Beileid bekundet hatten, verließen sie sie wieder. Doch diesmal wurde sie aufgefordert mitzukommen und plötzlich ließ sie ein Gedanke zusammenzucken: Hatten sie Verdacht geschöpft? Doch wie hätte das sein können? Außer ihr wusste niemand Bescheid.
„Darf ich meinen Vater anrufen?“, fragte sie zögerlich.
„Ja, aber Sie müssen auf Deutsch reden.“
Sie begann, die Nummer ihres Vaters, die sie seit Jahren auswendig kannte, zu wählen, konnte sich aber plötzlich nicht mehr an sie erinnern. Als ob sie jemand aus ihrem Gedächtnis gelöscht hätte. Nach mehreren erfolglosen Versuchen fiel ihr wieder ein, dass sie in ihrem Telefon gespeichert war. Also drückte sie mit zitternden Händen die Wahltaste. Es klingelte, doch niemand nahm ab.
Als der Anrufbeantworter anging, sprach sie ohne zu überlegen los: „Papa, die Polizei ist hier, um mich mitzunehmen. Wegen Talibs Tod. Sie wollen, dass ich sofort mit ihnen gehe!“
Nachdem sie ihre aus zusammenhangslosen Sätzen bestehende Nachricht hinterlassen hatte, legte sie den Hörer auf und schaute die Polizisten mit fragendem Gesicht an.
„Beeilen Sie sich bitte“, drängte eine der Polizistinnen.
Zwar gelang es Sofia kaum, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, doch war sie immer noch in der Lage, sich vorzustellen, welchen Eindruck die Anwesenheit der Polizei bei ihren Nachbarn hinterlassen würde. Sicherlich würden sie die Gründe ihrer Festnahme wissen wollen und sie womöglich für eine Kriminelle halten. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand und spürte eine gewisse Erleichterung, als sie sah, dass noch einige Minuten bis Mitternacht verblieben.
Sie zog eilig Schuhe und Jacke an, schaltete alle Lichter in der Wohnung aus, steckte die Hausschlüssel in ihre Handtasche und signalisierte den Polizisten, dass sie bereit war zu gehen.
Ein Glück, dass sie mir keine Handschellen angelegt haben, dachte sie und setzte sich in den Polizeiwagen. Die beiden Polizistinnen platzierten sich rechts und links neben sie, und der Polizist, der auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, startete das Auto.
Nach einigen Minuten Fahrt vernahm Sofia durch die geschlossenen Fensterscheiben das kaum hörbare Läuten einer Kirche.
Was spielt das noch für eine Rolle, ob ich die Glocken laut und deutlich höre oder nicht. Die Erde hat ein weiteres Mal ihre Bahn um die Sonne vollendet. Es ist nun Mitternacht. Das neue Jahr ist angebrochen, und wer weiß, welche Schwierigkeiten es noch für mich bereithält, überlegte sie.
Die Polizisten begannen, sich gegenseitig zum neuen Jahr zu gratulieren. Als sie auch Sofia ihre Glückwünsche aussprachen, antwortete sie nicht und beobachtete stattdessen das Lichterspiel, das sich draußen bot. Sie wunderte sich über das absurde Verhalten, sie einerseits verhaftet zu haben und ihr andererseits zu gratulieren. Auch war sie sich nicht mehr sicher, ob man sie zum neuen Jahr oder zu ihrer Verhaftung beglückwünschte.
Das Auto kam nur noch langsam voran, da die Menschen ihre Feuerwerkskörper auf der Straße zündeten. Sofia erinnerte sich an eine Silvesternacht aus ihrer Kindheit. Sie war mit ihrem Vater zum großen Feuerwerk ins Stadtzentrum gefahren. Auch an diesem Tag zündeten die Menschen ihre Feuerwerkskörper auf der Straße und ließen die Autos nicht durch. Die Heimfahrt, die eigentlich nur zehn Minuten dauerte, hatte sich so in eine halbstündige verwandelt. Zu Hause angekommen dankte sie Gott und schwor sich, nie wieder während einer Silvesternacht in einem Auto unterwegs zu sein. Und nun, viele Jahre später, zwang man sie, während einer solchen in einem Polizeiwagen zu sitzen.
„Frau Talib, steigen Sie bitte aus.“
Sofia schrak auf. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie gehalten hatten und sich nun auf dem Parkplatz der Polizeistation befanden. Während sie der Polizistin, die links von ihr gesessen hatte, aus dem Auto folgte, versuchte sie, sich die Route, die sie gefahren waren, ins Gedächtnis zu rufen, konnte sich jedoch nicht mehr erinnern. Mit klappernden Zähnen und den Händen in der Jackentasche folgte sie den Polizisten eilig aus der Kälte ins Gebäude. Sie wurde in einen Raum geführt, in dem hinter einem großen Schreibtisch ein Polizist saß, der sie schon zu erwarten schien. Man nahm ihr die Handtasche und ihre Armbanduhr ab, und der Polizist forderte sie auf, sich auf einen Stuhl zu setzen. Dann nahm er ihre Daten auf und erklärte ihr ihre Rechte. Wenn sie wolle, könne sie sofort ihre Aussage im Polizeirevier machen, ansonsten würde man sie vor einen Haftrichter führen, der dann entscheiden würde, ob sie in Untersuchungshaft käme oder nicht.
Doch Sofia reagierte nicht, als ob sie den Polizisten nicht gehört hatte.
Der fragte nach: „Wissen Sie, warum Sie hier sind?“
„Nein.“
„Nach unseren Informationen war Ihr verstorbener Ehemann in terroristische Aktivitäten verwickelt. Sie werden verdächtigt, ihm Beihilfe bei seiner Einreise in die Bundesrepublik Deutschland geleistet zu haben. Wissen Sie, wie er ums Leben gekommen ist?“
Sofia schwieg.
„Frau Talib, wissen Sie, wie Ihr Ehemann starb?“, wiederholte er seine Frage.
Doch Sofia antwortete nicht.
Also stellte der Polizist weitere Fragen, wo sie Talib kennengelernt hatte, unter welchen Umständen sie geheiratet hatten, wo die Trauung stattgefunden hatte, was sie über seine Familie und seine Freunde wusste und wie viel ihr über seine Aktivitäten bekannt gewesen war. Doch Sofias Lippen blieben wie versiegelt. Regungslos und mit einer Miene, die weder Schmerz noch Frucht erkennen ließ, saß sie auf ihrem Platz.
„Frau Talib, verstehen Sie mich? Hören Sie mir überhaupt zu?“, verlor der Polizist langsam die Geduld.
„Mhhh“, antwortete Sofia knapp.
„Es wäre von Vorteil für Sie, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten würden. Angesichts der Schwere ihres Verbrechens …“
„Welches Verbrechen denn?“
„Ihrer Beteiligung an den terroristischen Aktivitäten des Herrn Talib.“
Etwa eine halbe Stunde lang stellte der Polizist auf die verschiedensten Arten die gleichen Fragen, doch es schien, dass Sofia das Sprechen verlernt hatte. Dann schaute er auf die Uhr, überlegte kurz und wies eine Polizistin an, sie in den Keller zu führen. Das Verhör sollte am nächsten Tag fortgesetzt werden. Sofia erhob sich mit Mühe vom Stuhl. Nachdem sie um mehrere Ecken gebogen waren, hielten sie endlich vor einem Zimmer. Die Polizistin holte einen Schlüsselbund aus ihrer Hosentasche, öffnete die Tür und betätigte einen Schalter, woraufhin ein trübes Licht das Zimmer erhellte. Sie forderte Sofia auf einzutreten. Ihr Mund war völlig ausgetrocknet und ihre Zunge klebte am Gaumen.
„Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?“, fragte sie.
Die Polizistin überreichte ihr eine Wasserflasche, und während Sofia mehrere große Schlucke nahm, verließ sie wortlos den Raum und verschloss die Tür hinter sich. Sofia war nun allein.
Wie viel Uhr es wohl ist?, fragte sie sich. Im schwachen Licht schaute sie auf ihren Arm, um die Zeit abzulesen, doch nachdem sie ihre Armbanduhr nicht am gewohnten Platz fand, fiel ihr ein, dass die Polizei ihr diese zusammen mit ihrer Handtasche abgenommen hatte. Es war wohl drei oder halb vier Uhr und der erste Tag des neuen Jahres war angebrochen. Sie ließ ihren Blick durch den engen Raum schweifen und bemerkte eine Pritsche und einen Stuhl. Ziemlich weit oben an der Wand befand sich ein kleines, vergittertes Fenster. Schließlich wanderte ihr Blick zur Tür, die die Polizistin von außen verriegelt hatte. Sie trank noch einige Schlucke aus der Wasserflasche, lehnte ihren Rücken an den Stuhl und gab sich ihren Gedanken hin.
Talib war zwar letzte Woche gestorben und stand ihr nicht mehr im Weg, doch im Gewahrsam der Polizei begann ihr klar zu werden, dass er ihr mit seinem Tod so viele Hindernisse in den Weg gelegt hatte, dass sie diese möglicherweise ihr ganzes Leben lang ausräumen musste. Sie hätte es niemals für möglich gehalten, dass ihr Ehemann sie auf diese Weise betrügen würde und dass die Eheschließung solch furchterregende Folgen haben und ihr Dasein zur Hölle machen würde. Sie hatte die letzten drei Jahre ihres Lebens einem Menschen geschenkt, der nie zu ihr gehört hatte. Ihre Liebe zu ihm hatte ihren Verstand getrübt, sodass sie bis wenige Tage vor seinem Tod nicht in der Lage gewesen war, sein wahres, betrügerisches Wesen zu erkennen. Wie konnte sie das Offensichtliche so völlig übersehen haben? Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein, ihr unbekümmertes und fröhliches Leben für diesen Menschen aufzugeben? Die Polizei hatte sie nun verhaftet, weil sie annahm, dass sie ihm Beihilfe geleistet hatte. Vor ihrer Festnahme war sie sicher gewesen, dass mit seinem Tod die Geschichte ihr Ende gefunden hatte, doch während des Verhörs war ihr klar geworden, dass dies erst der Anfang war.
Wie war es Talib gelungen, nach so wenigen Begegnungen einen so bedeutenden Platz in ihrem Leben einzunehmen? Was hatte sie so unbesonnen handeln und in so kurzer Zeit der Eheschließung zustimmen lassen? War es ihr Glaube gewesen? Hatte sie all das getan, um Gott zu gefallen? Das war es wohl. Aber vielleicht hatte sie weniger aus Gottesfurcht gehandelt, als aus dem Wunsch heraus, endlich ihre wahre Identität zu finden.
Von ihrem pakistanischen Vater als Muslimin erzogen, hatte sie, obwohl ihre Mutter eine deutsche Christin war, immer das Gefühl gehabt, hier in Deutschland nie richtig dazuzugehören. Schon seit der Zeit im Kindergarten fühlte sie eine innere Distanz zu ihren Freunden und Kameraden, was sich in ihrer Schulzeit und ihrem Studium fortsetzte. Sie hatte in ihrem Elternhaus das Aufeinanderprallen zweier verschiedener Denkweisen, zweier Religionen und zweier Kulturen erfahren. Vielleicht hatte sie gehofft, durch die Heirat mit einem Muslim diesem Dilemma zu entkommen. War das etwa der Grund, warum es Talib ohne große Mühe gelungen war, ihr Herz zu erobern?
Vor der Hochzeit hatte sie zu Gott gefleht, sie die richtige Entscheidung treffen zu lassen: „Oh Allah, wenn Talib der richtige Mann für mich ist, dann lass diese Hochzeit stattfinden. Wenn nicht, dann verhindere sie!“
Und Talib schien der richtige zu sein, denn innerhalb weniger Tage konnte die Eheschließung ohne Hindernisse stattfinden. Sofia fragte sich jetzt, wie all das hatte geschehen können. Wie hatte Gott es zulassen können, dass sie doch den falschen Mann geheiratet hatte? Wieso hatte er die Hochzeit nicht verhindert und sie beschützt? Sofias Glaube wankte und sie begann, an Gott zu zweifeln.
Doch plötzlich wendeten sich ihre Gedanken. Wer, wenn nicht Gott, kann mir jetzt noch helfen?, dachte sie. Vielleicht prüft er mich nur, so, wie er seine Propheten und Heiligen prüfte. Wieso sollte er mir jetzt nicht helfen, wenn er Jonas sogar aus dem Bauch des Fischs und Joseph aus dem Brunnenschacht gerettet hat?
Sofia schwankte zwischen Hoffnung und Furcht. Mal schien es ihr, dass ein Wunder geschehen würde und sie wieder nach Hause zurückkehren und ihr Leben wie gewohnt weiterleben könnte. Dann wiederum befiel sie die Angst, ihr ganzes Leben in dieser Polizeistation verbringen zu müssen. Die Nachrichten der letzten Wochen kreisten in ihrem Kopf und sie erschrak bei der Vorstellung, dass ihr dasselbe widerfahren könnte, wie Afia Siddiqui, die in einer amerikanischen Universität studiert hatte und 2003 in Karatschi plötzlich spurlos verschwunden war. Niemand schien etwas über ihren Verbleib zu wissen, bis bekannt wurde, dass die pakistanischen Behörden sie mit ihren drei Kindern an Amerika ausgeliefert hatten. Da ihr vorgeworfen wurde, Kontakte zu Al-Qaida zu unterhalten, wurde ein Verfahren gegen sie in Manhattan eröffnet, dessen Ausgang niemand abschätzen konnte. In Sofias Gedanken erschienen immer wieder die Bilder aus den Zeitungen, die sie während ihrer Haft zeigten. Für Afia Siddiquis Freiheit demonstrierten viele Menschen, bedeutende Persönlichkeiten setzen sich für sie ein. Doch wer würde ihr helfen, schließlich war sie für die Pakistaner eine Deutsche und für die Deutschen eine Pakistanerin. Filme wie Khuda ke liyye2 kreisten in ihrem Kopf. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie sich in Deutschland und nicht in Pakistan oder Amerika befand, und der Gedanke, dass man ihr niemals erlaubt hätte, ihren Vater anzurufen, falls man tatsächlich Ähnliches mit ihr vorhatte, beruhigte sie. Sie war nun überzeugt, dass ihr Gerechtigkeit widerfahren würde, und während sie darüber nachdachte, schlummerte sie ein.
2 Im Namen Allahs (2007)
Sofia fragte sich, ob ihre erste Begegnung mit Talib wirklich nur zufällig gewesen war. Sie hatte ihn unter sehr ungewöhnlichen Umständen kennengelernt. Wie jedes Jahr war sie in ihren Semesterferien nach Pakistan gereist, um ihre Großmutter in Peschawar zu besuchen. Ihr Vater, der wegen seiner Verpflichtungen nicht regelmäßig nach Pakistan reisen konnte, freute sich sehr darüber, dass sie seine Mutter besuchte und Zeit mit ihr verbrachte.
Sofias Großeltern stammten ursprünglich aus dem Punjab, doch schon in jungen Jahren zog es den Großvater des Berufes wegen nach Peschawar. Die Großmutter folgte, und weil die Stadt beiden gefiel, beschlossen sie, sich dort für immer niederzulassen. Nach dem Tod des Großvaters vor einigen Jahren war die Großmutter zu ihrem jüngsten Sohn Waheed und seiner Familie gezogen, die ebenfalls in Peschawar wohnten. Sie war Direktorin an einer Schule gewesen, und obwohl sie sich seit etwa fünf Jahren im Ruhestand befand, bot sie weiterhin Kindern privaten Nachhilfeunterricht an und lehrte sie das Koranlesen mit Übersetzung. Kinder, deren Eltern den Unterricht bei ihr nicht bezahlen konnten, unterrichtete sie kostenlos, da sie es für wichtig hielt, ihnen den Zugang zu Bildung zu eröffnen, um sie davor zu bewahren, eines Tages in kriminelle oder terroristische Kreise zu geraten.
Im Haus der Großmutter ging es lebhaft zu, denn vom Morgen bis zum Nachmittag gingen regelmäßig Kinder verschiedenen Alters ein und aus. Wenn Sofias Cousins und Cousinen aus der Schule kamen, gesellten sie sich dazu und scherzten mit ihnen. Da Sofia sich für die Kultur der Nordwestprovinz besonders interessierte, stellte sie den Mädchen, die von ihrer Großmutter unterrichtet wurden, die verschiedensten Fragen. Sie liebte es, dass die Bekannten und Nachbarn ihrer Großmutter sie jedes Mal besuchen kamen, wenn sie nach Pakistan reiste, und sie sich mit ihnen unterhalten konnte.
Während ihrer Aufenthalte hatte sie auch stets mit ihren Cousins und Cousinen einen längeren Ausflug unternommen, meistens ins Swat-Tal. Damals hatten sich die Menschen sicher gefühlt, denn es gab noch keine Bombenanschläge oder Selbstmordattentate dort.
Diesmal war Sofia im März nach Pakistan gereist. Die Tage waren relativ warm, doch an den Abenden merkte man, dass der Winter sich noch nicht endgültig verabschiedet hatte.
Sie wäre gerne wieder ins Swat-Tal gereist und hatte sogar eine ihrer Freundinnen in Deutschland dazu nach Pakistan eingeladen, doch da das Gebiet nun unter der Kontrolle der Taliban stand, war dies nicht mehr möglich. Die Bevölkerung dort lebte in ständiger Angst, vor allem die Frauen hatten ein schweres Los zu tragen. Nicht nur, dass sie keine Schulen besuchen durften, es wurde ihnen nicht einmal gestattet, ihre Häuser zu verlassen. Die Taliban hatten ihre eigenen Gerichte gebildet, die sie Scharia-Gerichte nannten. In diesen fällten sie Urteile, die ihren radikalen Vorstellungen über den Islam entsprachen. Wer dagegen aufbegehrte, wurde öffentlich ausgepeitscht. In ihren Koranschulen vergifteten sie die Gedanken junger Menschen, sie stifteten sie zum bewaffneten Dschihad und zu Selbstmordattentaten an, indem sie ihnen das Paradies als Belohnung versprachen.
Sofia bedauerte es zutiefst, auf eine Reise in ihr geliebtes Swat-Tal verzichten zu müssen. Vor allem aber ärgerte es sie, dass die pakistanische Regierung nichts gegen die Taliban unternahm, schließlich hatte Pakistan selbst maßgeblichen Anteil an deren Entstehung. Es war die Politik aller Regierungen seit Zulfiqar Ali Bhutto3, die den Extremismus hatte erstarken lasen.
Sofia und ihre Großmutter diskutierten oft miteinander und brachten stets ihr Bedauern über Pakistans Situation zum Ausdruck. Die Großmutter konnte sich noch genau an die Gründungszeit erinnern, als das Land unter der Führung Mohammad Ali Jinnahs4 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte. Eine grenzenlose Euphorie hatte sich ausgebreitet. Die Muslime fühlten sich frei und meinten, selbst über ihr Schicksal bestimmen zu können. Alle blickten damals hoffnungsvoll in eine Zukunft, in der Armut und Hunger überwunden und jedes Menschenleben gleich viel wert sein würde. In der es keine Unterdrückung gab und die Politiker für das Wohl ihres Volkes kämpften.
Doch was von all dem war heute real? Wo war die Gerechtigkeit, für die einst Pakistan stehen sollte? In seiner Geschichte war das Land sowohl von demokratisch gewählten Regierungen als auch von Militärdiktaturen regiert worden, doch kein Machthaber hatte sich jemals ernsthaft um das Wohl der Bevölkerung gekümmert. Vor jeder Wahl machten die Politiker große Versprechen, doch sobald sie diese gewonnen hatten, fielen sie über die Staatskasse her. Nur die Kredite aus dem Ausland bewahrten das Land vor dem völligen Zusammenbruch. Auf allen Ebenen herrschten Vetternwirtschaft und Korruption. Es mangelte an Strom, Gas und Nahrung. Armut und Arbeitslosigkeit nahmen zu und mit ihnen Kriminalität und religiöser Fanatismus. Der Einfluss der Islamisten auf die Gesellschaft war mittlerweile so groß geworden, dass diese nicht nur die Politik des Landes beeinflussten, sondern auch Zwietracht unter den verschiedenen Glaubensrichtungen säten.
Eines Abends, als Sofia und ihre Großmutter sich unterhielten, sagte die Großmutter: „Es ist eine Schande, was die Mullahs aus unserer Gesellschaft gemacht haben! Mittlerweile bezeichnen sich schon Sunniten und Schiiten gegenseitig als Ketzer. Jede Gruppierung glaubt, die Wahrheit gepachtet zu haben, und erklärt die anderen zu Irrgläubigen – und das, obwohl sie alle an denselben Gott und denselben Propheten glauben. Was spielen kleine Unterschiede denn für eine Rolle? Schon immer haben fanatische religiöse Führer Zwietracht unter den Menschen gesät. Um vor der Teilung in Indien einen Aufstand anzuzetteln, reichte es schon, wenn Hindus ein totes Schwein in eine Moschee warfen oder Muslime eine Kuh töteten. Sofort gingen Menschen mit Knüppeln aufeinander los und begannen, sich gegenseitig zu ermorden. In Pakistan werden mittlerweile Bombenanschläge auf Moscheen der anderen Glaubensrichtungen verübt, während die Gläubigen in ihnen beten. Als Elternteil denkt man heute mehr als einmal darüber nach, ob man seine Kinder in die Moschee schicken soll, denn man kann sich nicht mehr sicher sein, sie lebend wiederzusehen. Es ist wie im Krieg, und wer weiß, wie lange der Zustand noch andauert.“
„Religion und Politik müssen voneinander getrennt werden“, pflichtete Sofia ihrer Großmutter bei. „Jeder sollte seinen Glauben frei leben dürfen und den anderen mit Respekt begegnen. Wie man zum Beispiel im Westen sehen kann, gibt es dort, seitdem Staat und Kirche voneinander getrennt wurden, keine religiöse Unterdrückung mehr. Die Menschen missbrauchen die Religion für ihre eigenen Zwecke. Es ist traurig, dass, obwohl zwischen der Gründung Pakistans und dem Wiederaufbau Deutschlands nur wenige Jahre liegen, das eine meiner Länder zu den entwickeltesten der Welt gehört, während das andere keinen Schritt vorangekommen ist.“
„Ja, du hast recht. Das deutsche Volk ist tüchtig und hat aus seinen Fehlern gelernt, während unser Volk seine Fehler nicht einmal sieht“, antwortete die Großmutter und seufzte.
„Wie schade, dass ich diesmal nicht nach Swat fahren kann“, bedauerte Sofia. „Es war immer so schön dort, die grüne Landschaft wie in der Schweiz, der Fluss Swat, der die kurvenreichen Straßen entlang fließt, die schönen, unschuldigen Gesichter der Kinder und die frische Luft. Immer wenn ich ein oder zwei Wochen dort verbringe, habe ich das ganze Jahr die wunderschöne Landschaft vor meinen Augen. Ich wollte so gerne mit meiner Freundin zum Skizentrum in Malam Jabba fahren.“
Die Großmutter schaute ihre Enkelin liebevoll an. „Wir sollten besser irgendwo hinfahren, wo unser Leben nicht in Gefahr ist. Außerdem siehst du eher wie eine Ausländerin als eine Einheimische aus. Und du weißt ja, wie sehr diese Leute Ausländer hassen.“
Währenddessen betrat Sofias Tante Samina den Raum, die nicht wusste, worüber sich Großmutter und Enkelin gerade unterhielten.
Sie setzte sich zu ihnen und wandte sich an ihre Schwiegermutter: „Ammi,5 wusstest du, dass im März wieder eine Gruppe zur Umra6 nach Mekka reist? Mein älterer Bruder Haamid ist dabei und unsere Nachbarin Sakina und ihr Sohn ebenfalls. Es gibt noch Platz für eine Person. Ich würde so gerne einmal nach Mekka pilgern, aber wegen der Kinder und meiner anderen Verpflichtungen ist das nicht möglich.“
„Auch ich hatte den Wunsch, nach Mekka zu pilgern“, sagte die Großmutter sehnsuchtsvoll. „Als ich jung war, war ich gesundheitlich dazu in der Lage, doch meine finanzielle Situation ließ es nicht zu. Jetzt habe ich durch Allahs Gnade zwar genug Geld, bin nun aber zu schwach dazu. Gottes Wege sind unergründlich. Mal gibt er dir etwas, nimmt dir aber dann wiederum etwas anderes dafür. Vielleicht sollte ich an meiner Stelle jemand anderem den Haddsch oder die Umra ermöglichen.“