Wichtel Geschnuddel -  - E-Book

Wichtel Geschnuddel E-Book

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Beschreibung

Der LKW - Literaturkreis Wabern hat mit seinem Literaturprojekt "Wichtel Geschnuddel" das Ziel verfolgt, auch jüngere Leser zum Schreiben zu motivieren. Die Frage, warum Wichtel als Thema ausgesucht wurden, ist schnell beantwortet: Auf dem Gebiet der Gemeinde Wabern in Uttershausen befinden sich die sagenumwobenen Wichtellöcher am Dosenberg und von daher bot sich diese Möglichkeit an. Das Projekt wurde in der lokalen Zeitung beworben und das Ergebnis der Literaturbeiträge, nicht nur von den jüngeren Autoren, liegt als kleiner Band jetzt in überarbeiteter und erweiterter Neuauflage vor.

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Seitenzahl: 97

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Inhaltsverzeichnis

Grußwort

Vorwort

Die Sage vom Auszug der Wichtel aus dem Dosenberg

Unter Riesen

Friedensstifter in einer Ehe

Wie groß sind Wichtel?

Kleine Wichtelhände – große Stützen

Die Zauberwichtel am Dosenberg

Das Rätsel von Uttershausen

Märchen

Kufage oder Vierer Lachen

Lieschen Müller und die Wichtel

Esi die WichtelFrau

Das Wichtelwunder

Die rätselhaften Wichtel im Land der Böhmen

Die Wichtelhexe

Gero Anno

Wichtelsplitter

Hamburger Wichtelgedicht

Der gesegnete Hannes

Märchen aus Uttershausen

DER KAMPF MIT DEM DRACHEN

DER KLEINE SCHLÜSSELGEIST

DER LULLUSRIESE

Der Wichtelschatz

DAS KOBERMÄNNCHEN

Die Zaubereule MIRAMARE

Der Wichtelfreund

Die Wichtel von Uttershausen

EINE UNERWARTETE BEGEGNUNG – Wichtel Anti

Kapitel 1 (Erstkontakt)

2. Kapitel (Klugscheißer)

3. Kapitel (,Rumpelstilz‘?)

4. Kapitel (Vorsicht ,Pferdeapfel‘)

5. Kapitel (Anti - Antipod)

6. Kapitel (der Bart ist ab & Echo)

7. Kapitel (Fahrradhelm ist Pflicht)

8. Kapitel (Katastrophe in Köln)

Die Gebrüder Grimm nannten ihn Rumpelstilz

Grußwort

Abbildung: Grußwort des Bürgermeisters Claus Steinmetz der Gemeinde Wabern

Vorwort

Heinzelmännchen, Zwerge, Kobolde - viele Namen führen die kleinen, meistens unsichtbaren Lebewesen. In Uttershausen bei Wabern heißen sie Wichtel und deshalb leben sie in den Wichtelhöhlen am Ufer der Schwalm. Aber es sind nur noch wenige, da das meiste Gold abgebaut wurde und die Masse des kleinen Volkes weiter zog. Ein anderer Teil siedelte schon immer in die Haushalte über. Ob das auch für neu errichtete Häuser gilt, ist nicht ganz klar. Sie bieten wenig Winkel und Eckchen, um sich tagsüber verstecken zu können. Beliebt ist der Platz unter dem Sofa. Wir erkennen die Anwesenheit eines Wichtels am merkwürdigen Verhalten unserer Haustiere. Katze und Hund können sich gut mit den für uns Unsichtbaren verständigen. Sie liegen vor dem Sofa, starren in den dunklen Schlitz, winseln ab und zu und drehen den Schwanz hin und her. Sie sind also mitten in der Diskussion. Natürlich können auch alle Kinder diese Märchenwesen sehen. Hier können sie Wünsche äußern und Fragen stellen und niemand sagt: Ich möchte nicht wissen, was in deinem Kopf vorgeht. Kinder wissen auch, dass sie nichts verraten dürfen, da sonst der Zauber vorbei ist. Doch einige haben hier im Buch zumindest erste Kontakte geschildert. Erwachsene sehen und merken nichts. Sie legen den Autoschlüssel auf der Kommode im Flur ab. So war es immer und nun ist der Schlüssel weg. Die Wohnung wird in höchster Eile durchwühlt. Dann die Laufschuhe an, um den Bus zu erreichen. Und als sie aus der Hocke hochkommen, liegt der Autoschlüssel genau vor ihrer Nase auf der Kommodenecke. Wie immer. Sie rasen zur Arbeit und fangen sich drei Punkte ein. Ein typischer Streich der Wichtel. Es sollte versucht werden, einen Hauswichtel als ständigen Beschützer anzulocken. Am besten mit einem Fingerhut voll Bier, einem Butterbrot und einem Zipfelchen Greedes Ahle Worscht. Gelingt das, hat man einen unschätzbaren Freund gewonnen. An so einem Ort ist die Kindheit wunderschön. Und das wünschen wir uns alle.

Michael Meinicke im März 2024

Die Sage vom Auszug der Wichtel aus dem Dosenberg

In der Nähe des Dosenbergs bei Uttershausen sind dicht am Ufer der Schwalm zwei Höhlen zu sehen, die waren von alters her Aus- und Eingänge der Wichtel. Zum Großvater des Bauern Tobi in Singlis kam öfter ein Wichtel auf den Acker, unterhielt sich mit ihm und half ihm bei der Arbeit. Eines Tages, als der Bauer Korn mähte, fragte es, ob er in der künftigen Nacht für reichen Goldlohn Fuhren durch die Schwalm übernehmen wolle. Der Bauer sagte zu. Abends brachte der Wichtel einen Sack voll Weizen als Handgeld in des Bauern Haus. Nun wurden vier Pferde angeschirrt und der Bauer fuhr zum Dosenberg. Der Wichtel lud aus den Löchern schwere, unsichtbare Lasten auf den Wagen, die der Bauer durchs Wasser zum anderen Ufer brachte. So fuhr er hin und her von abends Zehn bis morgens um Vier, bis die Pferde endlich ermüdeten. Da sprach der Wichtel: „Viele tausend Jahre haben wir im Dosenberg gehaust. Jetzt ist unsere Zeit um. Wir müssen in ein anderes Land. Im Berg bleibt aber so viel Gold zurück, dass die ganze Gegend genug davon hat.“ Dann lud er dem Tobi den Wagen voll Gold und schied. Der Bauer brachte mühsam seinen Schatz nach Hause und war ein reicher Mann geworden. Seine Nachkommen sind noch heute vermögende Leute. Die Wichtel aber sind für immer aus dem Land verschwunden.

(In Uttershausen gehen die Eltern mit den Kindern zu den Wichtellöchern. Waren sie artig, haben die Zwerge ihnen ein kleines Geschenk auf den Felsen gelegt. Ein kleines Auto, ein Püppchen und ähnliches. An der Steilwand rufen die Kinder dann: Danke, liebe Wichtel!)

Unter Riesen

Sie versuchte, sich zu erinnern, was passiert war. Aber da war nichts. Irgendwas hatte sich verändert, nur was? Ein breiter Schnabel stupste ihre Nase an. Das Wesen watschelte um sie herum und pickte an ihren Klamotten. Was willst Du? Das Schnabeletwas gackerte, o du kannst ja reden und sogar in meiner Sprache! Darf ich vorstellen, ich bin eine Wachtel, aber männlich. Und du bist ein Wichtel, aber weiblich. Gell? Dann liegt es nur an einem Buchstaben, ob man eine Frau oder ein Mann wird? Und ob ein Wichtel oder eine Wachtel? Sie kicherten beide.

Was machst du hier und wie heißt du? Ich heiße Fufu, was ich hier mache, keine Ahnung? Fufu nahm die Zipfelmütze ab und blieb an lauter Stöpseln und Kabeln hängen. Ich bin der Gschgsch, du hast den Kopf voller Metall, das blinkt und funkt, komisch siehst du aus, echt. Fufu wühlte in ihrer Tasche und kramte allerlei sonderbare Geräte hervor, brummt, grummelte und brabbelte vor sich hin und sprang plötzlich in die Höhe. Heiliger Strohsack, ich war mal 3 m groß und jetzt? Jetzt bist du ein Zwergerl, gluckste Gschgsch. Größenmäßig wie ich, aber ich glaub, du hast mehr auf dem Kasten als ich. Wieso kommst Du als Wichtel her? Small is beautiful, oder? Also, ob ich mich nochmal auf so eine Mission schicken lasse...? Sie wackelte mit den Antennen. Andererseits - wir sind für euch zuständig, unser Planet da droben in der Milchstraße. Wir wurden eingeteilt vom Empire of Universe die Menschen erstmal nur zu beobachten und höchstens einzugreifen, wenn sie komplett durchdrehen. Und: jetzt ist es soweit! Sie stapfte hinter der Wachtel her, kroch unter einem Busch hervor und schaute sich um. Wo sind wir? Mein Auftrag ist mir wieder eingefallen: Ich muss ein paar Hirnströme der Menschen umschalten, ebenso wie ihre Elektronik. Sie sind in der Steinzeit stehengeblieben, verstehst Du? Ja, das habe er sich schon immer so gedacht, meinte die Wachtel. Und nun? Er glubbschte sie an und quackte vor Lachen. Du Zwergl programmierst Leute um...haha...Er sah auf einmal nur ein paar Schuhe, so groß wie ein Ruderboot und dann ging es endlos in die Höhe. Fufu brüllte von oben: Halt die Klappe oder ich mach dich zum Regenwurm! Sie ließ sich fallen und schrumpfte zusammen. Die Menschen, ich versteh sie nicht? Sie haben alles, aber teilen nichts. Nicht die Lebensmittel, nicht die Medizin, nicht das Wissen. Sie, ihre Bonzen, lassen weltweit die armen Leute schuften fast ohne Lohn, beuten die armen Länder aus, zerstören die Erde, das Wasser, die Luft. Verbrauchen die fossilen Rohstoffe, vernichten die Tiere und quälen in ihren Zuchthäusern. Sie führen Kriege gegen ihren Planeten, gegen das Klima und gegeneinander und jetzt sind sie kurz davor, den Roten Knopf zu drücken und die ganze Welt in Brand zu setzen. Verstehst du das? Und überall toben Neid, Missgunst, Hass und Bosheit, warum? Gschgsch schaut sie mit großen Augen an, und du wirst das alles ändern? Ich muss jetzt los mit meinen kurzen Füßen brauch ich ja viel länger als sonst. Bist du echt normal eine Riesin? Klar. Nimmst du mich mit, ich möchte dabei sein? Er klapperte begeistert mit dem Schnabel. Neein, leider, ich weiß ja nicht, ob du vielleicht ein Klingone bist oder vom CIA oder so? Dann würdest du mich sabotieren und alles verhindern. Ach, Fufu, kommst du denn wieder? Er rutscht und wackelt ganz nah an das Wichtelmädchen und drückt sich an sie. Ich glaub, ich bin verliebt, flüstert er und schlägt die Augen nieder. In wen? Na in dich, er zirbt und trällert. Fufu lacht, was bedeutet das? Halt dass einer die andere so arg lieb hat wie niemanden sonst auf der Welt. Und auf der Milkyway? Da auch. Und wenn eine Wachtel mit einem Wichtel ein Paar wird, kriegen sie vielleicht eine Wuchtel, also ein Kind... Wie geht denn sowas? Ganz feine aber sehr nervige Töne steigen jetzt aus Fufus Antennen auf, es piept und surrt sie setzt sich die Zipfelmütze auf, umarmt ihn und rennt los. Sie rufen mich! Alles, was von ihr geblieben ist: Ein Zettel mit einer mehr als schwierigen Mailadresse. Aber immerhin.

Dodo Lazarowicz

Friedensstifter in einer Ehe

Es war einmal ein Ehepaar, die hatten sich gefunden und lebten ein paar Jahre ganz glücklich miteinander. Doch es gab eine Aufgabe, die Beide nicht so sonderlich gut beherrschten und das war Ordnung schaffen und halten. Da die Beiden sehr unterschiedliche Auffassungen von Ordnung hatten, gerieten sie immer wieder in Streit. Dem Mann machte es immer furchtbar viel aus, wenn die Frau irgendwelche Schubladen oder Türen offen stehen ließ. Da die Frau dem Mann gefallen wollte, versuchte sie mit all ihrer Aufmerksamkeit darauf zu achten und die Schubladen und Türen wieder zu schließen. Doch je mehr sie sich anstrengte, um so mehr blieben die Türen und Schubladen offen stehen. Die Frau war schon richtig verzweifelt und fürchtete schon den nächsten Streit um diese widerspenstigen Möbelstücke. Da wurde der Frau klar, dass hier Wichtel am Werk waren. Sie meinte zu ihrem Mann: In unserem Haus gibt es den Wichtel „Schnapp auf“. Der ist furchtbar neugierig und erkundet in der Nacht und in unserer Abwesenheit das Haus. Er zieht alle Schubladen auf und lurt in die Schränke. Da hilft nur, den Wichtel „Schnapp zu“ zu rufen. Der macht dann wieder alle Schubladen und Türen zu. Am besten probieren wir es gleich aus. Seitdem rufen der Mann und die Frau, wenn sie beim Vorbeigehen eine offen stehende Türe oder Schublade sehen, „Wichtel Schnapp zu helf uns mal“. Und siehe da mit Leichtigkeit schlossen sich die Schubladen und Türen, ja sogar der Wichtel Schnapp auf huschte immer seltener durch das Haus.

Dr. Alexandra Urbas

Wie groß sind Wichtel?

Wir glauben, Wichtel sind klein wie wir. Sie wohnen im Wald. Gesehen haben wir aber noch keine. Unsere großen Brüder Friedrich und Carl haben aber schon Wichtel gesehen. Morgen, wenn wir mit Freddy, unserem Hund, und unserer Oma in den Wald gehen, werden wir bestimmt welche sehen. Und wenn nicht, kann man sie vielleicht hören.

HALLO WICHTEL! HALLO WICHTEL!

Viele Grüße von Jan-Eric und Jonny (4+6)

Aufgezeichnet von Anita Wahl

Kleine Wichtelhände – große Stützen

Wichtelhände, zierlich klein,

schaffen schon erstaunlich viel,

können derb und tröstend sein,

lernen helfen leicht beim Spiel.

Ist zu hoch der Klingelknopf

und der Arm zu kurz,

klettert hoch der Wichtelkopf,

großes Glück, kein Sturz.

Angeschnallt im Autositz,

Autotür, noch offen,

schließen will der kleine Wichtel,

Händchen lernen hoffen.

Leute, lasst uns ehrlich sein,

oft hört man den Satz:

Nicht, das kann ich ganz allein,

von dem kleinen Wichtel.

Kleine Hände sind

schon zu Vielem nütze.

Ja, so mancher Wichtel,

ist immer eine große Stütze.

Anita Wahl

Die Zauberwichtel am Dosenberg

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