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Das vorliegende Buch vereint eine Reihe von Gedichten und lyrischen Arbeiten unterschiedlichster Art. Während »Der arme Poet« in Anlehnung an Spitzwegs berühmtes Gemälde entstand und es für die ironisch-sarkastisch eingefärbte Gedichtarbeit »Mord am kleinen Lord« auch eine Vorlage gibt, sind andere Werke wie »Die Alte im Park« oder »In einer Herzensangelegenheit« dem frei inspirierten Geist entsprungen und zur Niederschrift gelangt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die »Wilde Welt der Widerworte« in ihrer Eigenschaft als Titel eben auch eine Einheit beschwört, die auf der Suche nach Verständnis vom Potential der Widersprüche lebt. Das erklärt nicht alles, macht aber nachvollziehbar, wieso ein »Lagebericht an die Liebe« Aufnahme findet und gleichzeitig das Endzeitpoem »Dämonische Formel« die Zukunft der Menschheit in Frage stellt.
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Seitenzahl: 40
Veröffentlichungsjahr: 2017
Jan Schäfer
Wilde Welt der Widerworte
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2017
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Cover
Titel
Impressum
Zum Geleit
Erinnerung
Wilde Welt der Widerworte
Durchdrungene Atmosphäre
Der arme Poet
Engel in der Nacht
Beobachtung
Die Alte im Park
Pflastersteine
Sinnkrise
Feststellung
Ich möchte
Verweht
Wege
Abschied
Das beziehungsreiche Zusammenleben – Natur und Tier im Versformat
Die gierige Krähe
Das kleine Blatt
Sommergedicht
Bärchens Traum
Minki
Das Nilpferd und der Fuchs
Friedrich der Barsch
Wintergedicht
Nachtgedanken
Morgengedicht
Dem Gefühlsleben nachgedichtet
In einer Herzensangelegenheit
Ich denke nur an Dich
Lagebericht an die Liebe
Mit allen Sinnen von Sinnen
Kleine, große Freude
Das Herz ist ein einsamer Jäger
Lebendig
Süßes Leben
Ich hab Dich auch lieb
Skurril-grotesk bis realistisch – Aus dem täglichen Leben
Das Nasenhaar
Achtung Schimmel
Die Friseuse
Die Zeit
Spottgedicht auf einen Gemüseladen
Vom Kind das sich nicht waschen wollte
Mord am kleinen Lord
HokusPOkus auf dem Lokus
Homo Hektikus
Kleiner Mann – was tun!?
Die schöpferische Wirklichkeit – Sein und Dasein
Dämonische Formel
Betrachtungsweisen
Für Schiller - 2005
Erinnerte Stimmung
Gedanklich
Mein Schreibtisch
Worte
SchicksalsMacht
Sehnsuchtsland
SeelenTiefe Sehnsucht
Vermutete Wirklichkeit
Wechselvolles Wagnis
Diabolische Nachtfahrt
Die Stimme von Joseph Beuys
Ostern und Weihnachten im Gedicht
Ein Ostergedicht
Der Schokoladenweihnachtsmann
Weihnachten
Weihnachtliche Freude
Weihnachtszauber
Weihnachtszeit
Wenn Weihnacht ist
Du lächelst leise von der Wand.
Einst habe ich dich gut gekannt.
Ich kenne dich noch immer –
das macht es umso schlimmer.
Dein Blick berührt bestimmt mein Herz.
Allein ich fühle selten Schmerz.
Doch dieser, der weicht nimmer
und begleitet mich für immer.
Dein Bild hat keine Makel.
Dein Herz, dass hat Tentakel.
Die streckt es nach mir aus
und so verlasse ich das Haus.
Mein Weg, dass ist der Deine.
Darum bin ich nie alleine.
Halt an, dich zu verstehen.
Geh fort, kann dich doch sehen …
Das macht es mir nicht eben leicht.
Du bleibst auf ewig unerreicht.
Ich hätte dich so gern noch hier –
wirst immer sein ein Teil von mir.
Mal sehen, ob ich sterben kann.
In Ruhe dann als alter Mann.
Den Tag des Abschieds kennst auch Du:
Ich weiß, du siehst mir dabei zu!
Kommt klangvoll schnell erstrahlend hell
Gedrängt die Sinne zu vereinen …
Im Silbensaum Exlibris schafft –
Ein Wort wohl will man meinen.
Hungrig Herz an hoher Stätte,
Der Wortklang hat herausgehöhlt;
Das Widerwort der wilden Worte,
Mag Arkadiens Zeichen sein.
Erwachen kreuzt im Panthersprunge.
Löwenpranke schlägt fest zu.
Wilde Welt der Widerworte –
Keine Welt ist so wie Du.
Blogger’s Nightmare letzte Ölung.
Haderhastig klingt der Satz.
Fehlgeliebte Zeit der Lügen –
Worte lieben zu betrügen.
Ankerwurf im Off der Träume.
Die Apfelbäume tragen schwer.
Wieder wilde Widerworte,
Wie seit langem schon nicht mehr.
Von der letzten Stufe in die Einsamkeit,
führten ihn zwei Schritte weit.
Ging über altersblankes Holz
und einen Korridor voll Stolz.
Nur ein Zimmer gab es da.
Lag ganz oben, wolkennah.
Direkt darüber kam das Dach
und der Mond sah ihn oft wach.
In alter Kammer, mörtelblass,
alle Wände regennass.
Doch er nahm es in Demut hin
und schärfte lieber seinen Sinn.
Seine Liebe galt dem Wort.
Sie trug ihn täglich weit, weit fort.
Dort wo kein Elend nach ihm drängte
und freier Geist die Feder lenkte.
Ein jeder Wandel lag ihm fern,
denn diese Qualen litt er gern.
Dachte nur selten an den Tod
und ertrug die größte Not.
Allein die Kunst, ganz offenbar,
sein einzig Glück auf Erden war.
Trug doch kaum Fleisch noch auf den Knochen
und hatte mit der Welt gebrochen.
Selbst von der Sünde keine Spur –
kannte sie aus Büchern nur.
So lebte er, Poet vor Gott,
und schwieg zum Spiel der Welt.
Er hatte keine Wünsche mehr,
sein Los war ihm bestellt.
Und wenn er nachts zum Mond aufsah
und mit den Sternen sprach,
dann hörte er ihr Echo gleich
und folgte ihnen nach.
Als die Sonne unterging,
bis der letzte Vogel schwieg …
Als die Nacht ihr Lied ansang,
bis finster Dunkelheit erklang …
Als das Licht im Mond ertrank
und wie ein Schiff im Sturm versank,
sah ich voraus ein Sternenlicht
wie es leuchtend durch die Wolken bricht.
Vielleicht warst Du schon aufgewacht?
Ich habe nie darüber nachgedacht …
Doch als das mit dem Stern geschah,
warst Du mir plötzlich ganz, ganz nah.
Ich fühlte nur, ich dachte nicht.
Mein Sinn verlor schnell an Gewicht,
bis ich mir die Augen rieb
und langsam Deinen Namen schrieb.
Mit dieser Nähe wohl vertraut,
habe ich mich ängstlich umgeschaut.